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Wave XXL

Stockpicking ala Wave

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chartprofi

hast dir ja n tollen Startzeitpunkt gewählt ;-) naja ... den Zeitpunkt einer Erbschaft kann man sich halt nicht aussuchen.

 

Bis jetzt zeigt deine Auswahl Stärke (angesichts der Verhältnisse), aber warum bist du überhaupt in diesen Zeiten voll investiert?

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Wave XXL
hast dir ja n tollen Startzeitpunkt gewählt ;-) naja ... den Zeitpunkt einer Erbschaft kann man sich halt nicht aussuchen.

 

Bis jetzt zeigt deine Auswahl Stärke (angesichts der Verhältnisse), aber warum bist du überhaupt in diesen Zeiten voll investiert?

 

den Startzeitpunkt hab ich gewählt, weil ich ab dem Punkt erkannt habe, dass ich meine Kriterien erhöhen muss und nur noch in Extremsituationen kaufen darf....dementsprechend habe ich die Kriterien angepasst und kaufe jetzt nur noch, wenn die Titel aus meiner Sicht eine sehr große Risikospanne bieten....

 

Voll investiert bin ich ganz einfach aus dem Grund, weil ich glaube, dass wir den Tiefpunkt in der Realwirtschaft gesehen haben....einige Firmen sind doch verhalten optimistisch, die Güterzüge auf der Strecke, wo ich täglich fahr, stauen sich, es sind wieder mehr LKWs auf den Straßen, einige Firmen liefern erstaunlich gute Ergebnisse (Demag Cranes zB Auftragseingang Okt-Dez nur -5%)....

 

Außerdem gibt es laut meinem System so viele unterbewertete Titel, welche ich auch vom Geschäftsfeld her gut finde und bei denen so ziemlich alles passt, dass ich mich frage, warum ich noch warten soll? Im Gegenteil, ich würde sogar noch in mehr Titel investieren, wenn ich das Geld dazu hätte....Vossloh zB hätte ich noch gern....

 

Habe in deinem Musterdepot gesehen, dass du derzeit nur eine Position hälst - agierst du so aus charttechnischer Sicht (wie der Name schon sagt :D ) oder aus fundamentaler Sicht? Bzw was sind die Gründe, dafür, dass du glaubst, der Markt ist bei den aktuellen Bewertungsniveaus immer noch überbewertet?

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chartprofi
den Startzeitpunkt hab ich gewählt, weil ich ab dem Punkt erkannt habe, dass ich meine Kriterien erhöhen muss und nur noch in Extremsituationen kaufen darf....dementsprechend habe ich die Kriterien angepasst und kaufe jetzt nur noch, wenn die Titel aus meiner Sicht eine sehr große Risikospanne bieten....

Das Szenario hab ich auch durchgespielt und im Worscase wäre der Einstiegszeitpunkt doch immer nur der Anfang einer viel größeren Abwärtsbewegung. Woher soll man wissen wann man sozusagen Anfangen soll zu investieren? Was macht man dann mit den monatlichen Sparbeträgen ... Cost average effekt oder warten bis die nächte Baisse kommt ... beides für mich nicht befriedigend gewesen

 

Voll investiert bin ich ganz einfach aus dem Grund, weil ich glaube, dass wir den Tiefpunkt in der Realwirtschaft gesehen haben....einige Firmen sind doch verhalten optimistisch, die Güterzüge auf der Strecke, wo ich täglich fahr, stauen sich, es sind wieder mehr LKWs auf den Straßen, einige Firmen liefern erstaunlich gute Ergebnisse (Demag Cranes zB Auftragseingang Okt-Dez nur -5%)....
Glaube ist der Gegenpol von Wissen. Ich, für meinen Teil, möchte mir ehrlich gesagt nicht abverlangen die Zukunft einzuschätzen.

 

Außerdem gibt es laut meinem System so viele unterbewertete Titel, welche ich auch vom Geschäftsfeld her gut finde und bei denen so ziemlich alles passt, dass ich mich frage, warum ich noch warten soll? Im Gegenteil, ich würde sogar noch in mehr Titel investieren, wenn ich das Geld dazu hätte....Vossloh zB hätte ich noch gern....

Sicherlich effektiv falls es wieder rauf geht.

 

Habe in deinem Musterdepot gesehen, dass du derzeit nur eine Position hälst - agierst du so aus charttechnischer Sicht (wie der Name schon sagt :D ) oder aus fundamentaler Sicht? Bzw was sind die Gründe, dafür, dass du glaubst, der Markt ist bei den aktuellen Bewertungsniveaus immer noch überbewertet?

Das System im MD ist das gleiche wie ich es in echt auch benutze... nur auf den M-dax beschränkt. Ich schätze die Gesamtlage anhand von Fundamentalen Daten ein und diese Einschätzung bestimmt die Wertpapier-Quote im Depot. Die Vorauswahl eines Baskets findet auch auf Fundi-Ebene statt, aber der Basket ist (in guten Zeiten) regelmäßig zu groß und daher kommt dann nochmal die Charttec dran.

 

ich bemerke auch eine verbesserung des Klimas, aber ich steige immer erst ein wenn es wirlich aufwärts geht. Beim Einstieg kann man sich Zeit lassen, denn Aufwärts geht es immer langsam. beim Ausstieg sollte man im Umkehrschluß nicht lange grübeln, denn sonst ist es zu spät.

 

würdest du real auch so investieren?

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Das Szenario hab ich auch durchgespielt und im Worscase wäre der Einstiegszeitpunkt doch immer nur der Anfang einer viel größeren Abwärtsbewegung. Woher soll man wissen wann man sozusagen Anfangen soll zu investieren? Was macht man dann mit den monatlichen Sparbeträgen ... Cost average effekt oder warten bis die nächte Baisse kommt ... beides für mich nicht befriedigend gewesen

 

hm ich versteh deinen ersten Punkt nicht so ganz....natürlich trifft man den Tiefpunkt nicht, aber den triffst du auch nicht mit Chartanalyse....ich investier einfach ab dem Zeitpunkt, wo ich mir relativ sicher bin, dass ich in ein, zwei jahren auf jeden fall im Plus steh....solange sich das Unternehmen so entwickelt, wie ich das vermute - wenn nicht wird verkauft, da bin ich kompromisslos - ich hab keine Angst, Verluste zu realisieren.....was machst du mit den monatlichen Sparbeträgen bei der Charttec während der Baisse? oder setzt du dann auf fallende Kurse? cost average effekt wird in irgendner neueren Studie bestritten, hab sie aber noch nicht gelesen....

 

 

Glaube ist der Gegenpol von Wissen. Ich, für meinen Teil, möchte mir ehrlich gesagt nicht abverlangen die Zukunft einzuschätzen.

 

Die Glaskugel hab ich natürlich auch nicht....aber ich glaube schon behaupten zu können, dass ich rationaler und emotionsloses denken und handeln kann, als viele andere - das ist genau das, warum ich auch glaub, den Markt schlagen zu können....Emotionslosigkeit ist das erste Gebot für mich....

 

 

 

 

Sicherlich effektiv falls es wieder rauf geht

 

das hoff ich doch ;)

 

 

Das System im MD ist das gleiche wie ich es in echt auch benutze... nur auf den M-dax beschränkt. Ich schätze die Gesamtlage anhand von Fundamentalen Daten ein und diese Einschätzung bestimmt die Wertpapier-Quote im Depot. Die Vorauswahl eines Baskets findet auch auf Fundi-Ebene statt, aber der Basket ist (in guten Zeiten) regelmäßig zu groß und daher kommt dann nochmal die Charttec dran.

 

ich bemerke auch eine verbesserung des Klimas, aber ich steige immer erst ein wenn es wirlich aufwärts geht. Beim Einstieg kann man sich Zeit lassen, denn Aufwärts geht es immer langsam. beim Ausstieg sollte man im Umkehrschluß nicht lange grübeln, denn sonst ist es zu spät.

 

naja ich bin ja noch der Benjamin an der Börse....mach das erst seit 2 Jahren und seit einem Jahr intensiv....von daher hab ich noch nicht so die Erfahrugen gesammelt, wie du vlt - aber ich würde sagen, es sieht natürlich so aus, als würde es langsamer steigen als fallen, aber vom prozentualen her, dürfte sich das nicht viel nehmen....vom Tiefpunkt aus gesehen gehen viele Werte schon ganz gut ab, wenn sie wieder Richtung Hochpunkt laufen....es gab in den letzten Monaten auch Tage, an dem zB viele Solarwerte ohne Nachrichten zweistellig gewannen....

 

würdest du real auch so investieren?

 

Dieses MD entspricht fast 1:1 meinem realen Depot ;) habe auch viele Backtests gemacht und laut meinem System hätte ich ganz schöne Granaten gehabt....von daher bin ich noch optimistisch gestimmt, auch wenn die Perfomance natürlich nicht sehr prickelnd ist....aber im Jahr der größten Krise seit 1929 seh ich das nicht so streng....

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Mein Kommentar zu den gestrigen Bertrandt-Zahlen:

 

Wenn man die verschiedenen Artikelüberschriften einiger Finanzportale liest, dann erkennt man schnell, dass die Zahlen gemischt waren - es gab gute und schlechte Entwicklungen:

 

Autokrise trifft Zulieferer

Zulieferer Bertrandt im Sog der Autokrise

Bertrandt trotzt Flaute der Autobauer

Bertrandt wächst auch im neuen Geschäftsjahr

 

sehr gegensätzliche Meinungen, doch fangen wir mal mit den Umsätzen an:

 

Der Umsatz hat sich sehr schön entwickelt, hier steht ein Plus von 17% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum - von direkter Abschwächung aufgrund der schwächelnden Autoproduktion also noch nichts zu spüren....

 

Beim Ergebnis sieht die Sache dann schon nicht mehr ganz so toll aus - es konnte "nur" um knapp 7% gesteigert werden.

 

Dass das Ergebnis nicht mit dem Umsatzwachstum mithalten konnte, liegt vor allem an der gestiegenen Personalaufwandsquote - diese ist zwar nur um 1,5%-Punkte gestiegen, doch da diese mit Abstand der Hauptkostenträger ist, wirkt sich das ganz schön aufs Ergebnis aus....in Zeiten der massiven Expansion hat Bertrandt die Mitarbeiterzahl im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 20% erhöht....wenn da das Umsatzwachstum dann nicht mithalten kann, kommt es eben zu den unnötig hohen Personalkosten....außerdem wurden noch Prämien ausbezahlt, wobei ich mir nicht sicher bin, ob diese in den Personalkosten oder in den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen verrechnet sind (weis da jmd genaueres?).

 

Womit wir auch schon beim nächsten Punkt wären:

 

Der Cash-Flow ist ganz schön eingebrochen, aufgrund der massiven Abnahme an Rückstellungen....diese kommt durch Steuernachzahlungen und die eben angesprochenen Prämienzahlungen zustande....das ist jetzt schon das zweite Quartal hintereinander, in dem der Cash-Flow nicht wirklich überzeugen kann, wenn auch nach wie vor positiv - zumindest muss man das im Auge behalten....

 

Andererseits ist die bilanzielle Situation von Bertrandt nachwievor sehr gut mit einer EKQ von nun 50%, welche im Vergleich zum Vorjahr nochmal um 4%-Punkte gesteigert werden konnte....

 

Bertrandt selbst schätzt die Grundausrichtung des eigenen Geschäftsmodells immer noch als positiv ein, wie ich im übrigen ja auch....

 

Risiken sind natürlich durch die schwächelnde Automobilindustrie gegeben, wenn auch nicht in dem Maße, wie in jener selbst....

 

Risiken sind zB der Ausfall von Forderungen gegenüber Kunden, die in finanzielle Schwierigkeiten kommen....oder Projektverschiebungen, wie sie laut Bertrandt zum Teil auch schon vorgekommen sind - wahrscheinlich konnte das Umsatzwachstum deshalb nicht an die Vorquartale anknüpfen, auch wenn ich natürlich mehr als zufrieden bin mit diesem Wachstum bei der Bewertung....womit wir auch gleich zu jener kommen:

 

Kennzahlen:

 

KGV: 5,1

KCV: 6,0

KBV: 1,7

KUV: 0,4

GKR: 17,2

UR: 8,4

CFR: 7,3

 

Wachstum im Vergleich zum Vorjahr in %:

 

Gewinn: +41,4

Cash-Flow: -30,8

Eigenkapital: +31,4

Umsatz: +25,1

GKR: +17,5

UR: +13,1

CFR: -54,7

 

Soeben hab ich gelesen, dass Bertrandt für ein Werk in Frankreich Kurzarbeit beantragt hat....hat wohl mit den besagten Projektverschiebungen zu tun....

 

Die Investitionen wurden fast verdoppelt und konnten vollständig aus dem Cash-Flow bezahlt werden

 

Fazit: Das Wachstum bei Bertrandt ist weiterhin intakt, die Grundvoraussetzungen und Rahmenbedinungen für weitere erfolgreiche Geschäftsjahre sind weiterhin gegeben. Einzelne Punkte wie die stark gewachsenen Personalkosten oder der schwache Cash-Flow muss man auf jeden Fall in Zukunft aufmerksam beachten - sollte hier eine weitere Verschlechterung eintreten, so heißt es ggf handeln....nichtsdestotrotz bleibt Bertrandt sehr günstig bewertet in einem IMO stabilen Geschäftsfeld und mit sehr guter finanzieller Stabilität - von daher halte ich die Aktie weiter und freue mich erstmal auf die 7% Dividende, die es am Donnerstag gibt

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Miserable Woche für das Depot....-8,5% im Vergleich zur Vorwoche, während die Vergleichsindices 4-6,5% verloren haben....der Vorsprung beträgt allerdings noch immer 7%-Punkte.....interessant ist auch, wie sich die Vergleichsindices wieder einander nähern, nachdem sie zeitweise über 10% auseinander lagen....

 

Bertrandt hat Dividende ausgeschüttet, daher kommt das Plus bei den liquiden Mitteln....außer Bertrandt, (Bericht ist eins oben dran) haben auch noch Aleo Solar (Vorab) und MAN Zahlen gemeldet.....

 

Mit den Vorab-Zahlen von Aleo Solar bin ich zufrieden, da gibts auf den ersten Blick nichts zu meckern....

 

MAN muss ich mir noch genauer anschauen - Bericht folgt morgen oder übermorgen ;)

 

Vlt war das ja heute sowas wie ein Sell-off, verbunden mit einer Bodenbildung bei der 4000 und es geht nächste Woche wieder aufwärts - vlt krachts aber auch erst richtig, wenn wir die 4000 durchbrechen, who knows....

 

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Kommentar zu den MAN-Zahlen:

 

Umsatz konnte in 2008 gesteigert werden, die Margen wurden verbessert - aber das ist Vergangenheit....die Frage ist: Wie war Q4, in dem die Weltwirtschaft am Abgrund stand und wie wird die Zukunft sein?

 

Von den Geschäftsfeldern her gibts eg garnicht so viel zu sagen - hier sehe ich MAN langfristig immer noch als Gewinner der weltweiten Trends. Besonders im Energiesektor wird die Präsenz immer stärker ausgebaut, sei des mit Motoren für Solarthermiekraftwerke oder mit Kompressoren für Gasleitungen. Auch in der Biomasse ist man tätig und profitiert natürlich von der weiter wachsenden Globalisierung. Die Trends sind hier ganz klar und MAN ist in vielen Bereichen auch Weltmarktführer. Soweit also kein Grund zur Sorge.

 

Ich hab mich jetzt zum ersten Mal gewagt ein paar Schätzungen durchzuführen, doch erstmal die Zahlen zu Q4, die ich errechnet hab:

 

(Legende: AE=Auftragseingang ; UE=Umsatzerlöse ; OE=Operatives Ergebnis ; BB=Book-to-bill ; %-tuale Veränderungen gegenüber q4/2007)

 

Q4:

Nutzfahrzeuge:

AE: 931 = -68%

UE: 2695 = -25%

OE: 191 = -51%

BB: 0,35

 

 

Diesel:

AE: 660 = -35%

UE: 709= +6%

OE: 117= +13%

BB: 0,93

 

Turbo:

AE: 271= -30%

UE: 429= +25%

OE: 49= +32%

BB: 0,63

 

Renk:

AE: 148= -21%

UE: 190= 0%

OE: -48= n/a

BB: 0,78

 

Gesamt:

AE: 1955= -56%

UE: 3961= -17%

OE: 358= -35%

BB: 0,49

 

 

Die Abschläge sind schon sehr heftig....in Q3 stand MAN noch erheblich besser da als seine Konkurrenten, doch in Q4 hat es auch sie ganz böse getroffen. Ich kann mir allerdings kaum vorstellen, dass der Auftragseingang in den nächsten Quartalen nochmal schwächer wird, als in Q4....deshalb nehm ich diesen mal als Messlatte für meine Hochrechnungen....in Q4 war ja im Prinzip "Schockstarre" angesagt und jegliche Investition wurde verschoben, wenns irgendwie ging - so kann das nicht weitergehen, denn der Konsum ist ja (noch) da....also glaub ich daran, dass der Auftragseingang wieder zunehmen wird, vom Q4-Niveau aus gesehen.

 

Hier ein kleiner Überblick über die geografische Zusammensetzung des Auftragseingangs (in %):

 

Deutschland: 24

sonstige EU: 32

Sonstiges Europa: 14

Asien: 20

Amerika: 5

Afrika: 4

Australien: 1

 

Im Vergleich zum Vorjahr ist lediglich ein Wachstum in Asien zu beobachten, ca 30%. Abschläge gab es dagegen in Deutschland.

 

Es ergeben sich zur Zeit folgende Auftragsbestände (in Klammer die Restbestandszeit bei Umsatz08):

 

AB:

Nutzfahrzeuge: 4,0 (4,5 Monate)

Diesel: 4,1 (20 Monate)

Turbo: 1,8 (15 Monate)

 

Dazu kommt dann noch der Bestand von VW Trucks&Busses, den ich leider nicht in Erfahrung bringen konnte....wobei ich auch gleich beim nächsten Punkt bin:

 

MAN Ferrostaal wird ja verkauft, voraussichtlich wird der Deal für gute 700 Mio über die Bühne gehen. Ich war und bin kein Freund dieses Deals, da ich Ferrostaal als gute Sparte seh, die sehr zukunftsträchtig ist und auch nicht so konjunkturanfällig....Im Gegenzug kauft man 2009 VW Trucks&Busses für etwa 1,4MRD und will damit den Eintritt auf den lateinamerikanischen und afrikanischen Markt schaffen. Die VW Trucks sind nicht so hochwertig wie die MAN Trucks, deshalb verkaufen sie sich in den genannten Regionen sehr gut.

Wenn man sich die Zahlen von VW T&B ansieht, dann merkt man schnell, dass das ein richtig dicker Fisch ist, den sich MAN da an Land gezogen hat: 55000 verkaufte Fahrzeuge in 2008 (zum Vergleich MAN: 96000).

Dh in allen Berechnungen, die man für 2009 und die Folgejahre anstellt, muss man diesen VW-Deal natürlich auch beachten und dass dieser ganz schön Umsatz bringt, lässt sich ja an den Verkaufszahlen ablesen.....

 

Zur finanziellen Situation von MAN komme ich jetzt:

 

Auf den ersten Blick sieht besonders die Cash-Flow-Entwicklung und die daraus hervorgehende Entwicklung der Flüssigen Mittel erschreckend aus. Beim zweiten Blick lassen sich zumindest einige Dinge durchaus plausibel erklären:

 

1) Steuerforderungen: durch Steuervorauszahlungen haben diese sich massiv erhöht und führen somit zu einer Belastung des Cash-Flows

2) Forderungen aus LL Industrie: Das war denk ich abzusehen, dass MAN längere Zahlungsziele einräumen muss, oder die Zahlungsmoral bei vielen Abnehmern sinkt

3) Forderungen Finance: Dadurch, dass MAN immer mehr sein Finanzierungsgeschäft ausbaut, um überhaupt noch LKWs an die kreditklammen Abnehmer zu verkaufen, erhöhen sich natürlich die Forderungen und steigen die Risiken - das hatte ich schon im letzten Quartalsbericht angesprochen, dass dieser Schritt zwar notwendig ist in diesen Zeiten, es sich aber dadurch neue Gefahrenquellen ergeben....

 

Diese Punkte sind eigentlich die Hauptursachen für die massive Verschlechterung des CF.

 

MAN ist davon überzeugt 2009 einen positiven CF zu erreichen.

 

Die Liquiden Mittel sind extrem zusammen geschrumpft auf nur noch 150 Mio, doch man hat noch Kreditlinien über 2MRD, die bis 2011 gesichert sind.

 

In Liquiditätsschwierigkeiten dürfte MAN also demnächst nicht kommen.

 

Hier der Quicktest:

 

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Hat sich also nur leicht verschlechtert, trotz dass die liquiden Mittel so eingebrochen sind.

 

Kennzahlen:

 

KGV: 4,00

KCV: 3,13

KBV: 0,85

KUV: 0,31

GKR: 6,93

UR: 7,66

CFR: 9,79

 

Wachstum im Vergleich zum Vorjahr in %:

 

Gewinn: +22,30

Cash-Flow: +2,96

Eigenkapital: +4,02

Umsatz: +6,27

GKR: +19,57

UR: +15,08

CFR: -7,93

 

Also sehr niedrige Bewertungsniveaus, aber die Lage ist ja auch nicht gerade brillant....

 

Hier mal meine Schätzungen, die aber auch gerne kritisch hinterfragt werden können - ich hab das zum ersten Mal in der Weise gemacht....

 

Prognose:

 

Nutzfahrzeuge: 7500

Diesel: 2600

Turbo: 1500

Renk: 500

VW: 1900

 

Gesamt: 14000

 

Ergebnisprognose:

 

Nutzfahrzeuge: 380

Diesel: 420

Turbo: 190

Renk: 60

VW: 80

 

Gesamt: 1130

 

Beim Nutzfahrzeuge-Absatz bin ich von einem Rückgang um 30% ausgegangen, sowohl bei MAN als auch bei VW. Dann wäre aber auch wirklich der gesamte Auftragsbestand aufgebraucht. Beim Ergebnis habe ich die Veränderungen in den Margen zwischen 2007 und 2008 hochgerechnet auf meine geschätzen Umsatzwerte für 2009. Diesel und Turbo sollten angesichts der guten Auftragsbestände ihre Umsätze nochmals steigern können. Da die Rohstoffe billig wurden, bin ich auch von einer weiteren Ergebnisverbesserung ausgegangen. Bei Umsatz und Ergebnis von den VW-Trucks steht ein großes Fragezeichen, denn ich weiß nicht, ab wann diese genau übernommen werden (habe mal mit einem halben Jahre gerechnet) und ich konnte nirgends in Erfahrung bringen, wie hoch dort die Umsätze sind....im VW-Nutzfahrzeugsegment sind leider noch Transporter usw enthalten, weshalb es keine aufgeschlüsselten Zahlen nur für die Trucks gibt. Ich habe bei den LKW-Preisen für VW einen 20%-Abschlag gegenüber MAN vorgenommen, da diese ja nicht so hochwertige LKW produzieren. Außerdem hab ich bei der Ergebnismarge eine niedrigere als bei MAN angenommen, da der VW-Nutzfahrzeugebereich eine sehr niedrige Marge hatte....

 

Wie gesagt, das ist nur eine grob geschätzte Prognose....Mit diesen Werten würde MAN derzeit bei einem KGV09 von 5,8 bewertet werden, was ja sehr günstig wäre.....noch dazu steht die Aktie unter Buchwert - ist zwar keine Seltenheit im Moment, doch trotzdem ein Pluspunkt.

 

Fazit: Die Lage ist alles andere als brilllant. Die Auftragsbücher sind bei Diesel und Turbo noch gut gefüllt, von daher ist in diesen Segmenten Entwarnung angesagt - problematisch ist die Sache allerdings im LKW-Bereich, in welchem es auch massive Umsatzeinbrüche geben wird. Ich hoffe MAN ist in der Lage, die Kosten dementsprechend zu senken, dass die Marge nicht total einbricht. Die Lage ist zwar schlecht, doch relativ zum Kurs ist sie noch ganz gut, wie ich finde....in meinem System steht die Aktie auch noch auf "halten" und das werde ich auch weiterhin tun. Vielleicht werd ich schon nächstes Quartal eines besseren belehrt, aber vielleicht kommt MAN auch besser durch die Krise, als viele das denken. Das Potenzial für weiteren langfristigen Erfolg haben sie jedenfalls.

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Wave XXL

Weniger verloren, als die anderen Indices (außer SDAX) - immerhin....

 

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Wave XXL

War die letzte Woche in Stuttgart bei nem Seminar, deshalb hier mit Verspätung die Aktualisierung:

 

Das Depot hat vorletzte Woche nicht soviel verloren, wie die andern Indices, diese Woche aber auch nicht so viel gewonnen wie jene....von daher ist nichts besonderes passiert....allerdings stehen bald einige wichtige Zahlen an, zB nächste Woche Mittwoch die SGL-Zahlen....da bin ich sehr gespannt drauf, ob die Schwarzmaler Recht behalten werden....

 

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Wave XXL

keine gute Woche fürs Depot....es gab Zahlen von SGL, aber ich bin leider noch nicht dazu gekommen, mir den GB vollständig durchzulesen, von daher gibts erst im Laufe der nächsten Woche nen kleinen Kommentar dazu - auf den ersten Blick sahen die Zahlen aber ganz gut aus :)

 

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Wave XXL

diese Woche war sehr nice - das Setzen auf erneuerbare Energien hat sich bisher ausgezahlt :) Berichte zu Aleo und SGL folgen noch :thumbsup:

 

 

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Rotamint
· bearbeitet von Rotamint

na ja, ich glaube Banken sind in dem Zeitraum besser gelaufen,

aber ich glaube deine Werte könnten on the long besser sein.

 

Nur Betrandt hat in den letzten Wochen schwer Federn lassen müssen.

So we will see.

 

VG

Rotamint

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na ja, ich glaube Banken sind in dem Zeitraum besser gelaufen,

aber ich glaube deine Werte könnten on the long besser sein.

 

Nur Betrandt hat in den letzten Wochen schwer Federn lassen müssen.

So we will see.

 

VG

Rotamint

 

kann sein, dass Banken besser gelaufen sind, aber erstens mochte ich Finanzwerte noch nie, da mir Firmen besser gefallen, bei denen ich seh, was produziert wird, und zweitens investier ich generell in keine Firmen die Verluste machen....so youre right - we will see ;)

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Wave XXL

Diese Woche hat das Depot wieder gut gerockt :)

 

Die Zahlen, die diese Woche dazukamen (Aleo, PVA Tepla, Roth&Rau) konnte ich leider bisher nur überfliegen....aber auf den ersten Blick waren sie sehr gut :)

 

Berichte folgen irgendwann, vlt auch erst in 2-3 Wochen....

 

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Wave XXL
· bearbeitet von Wave XXL

hier noch der Kommentar zu den Zahlen von SGL Carbon:

 

Alles in allem gute Zahlen, Rekordergebnis in 2008, im letzten Quartal hat man allerdings schon Spuren der Krise feststellen können.

 

Hier ein kurzes Zitat:

 

 

 

Der Graphitspezialist SGL Carbon SE (News/Aktienkurs) hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2008 seinen operativen Gewinn und seinen Umsatz prozentual zweistellig gesteigert und damit seine eigenen Wachstumsziele erreicht. Wie der Wiesbadener MDAX-Konzern am Mittwoch mitteilte, wuchs der operative Gewinn um 18,3% auf 305,8 Mio EUR. Der Umsatz legte um 17,4% auf 1,6 Mrd EUR zu.

 

SGL hatte selbst für das abgelaufene Geschäftsjahr ein Umsatzplus von 10% bis 15% und ein EBIT-Wachstum von 20% in Aussicht gestellt. Analysten hatten im Vorfeld für das abgelaufene Geschäftsjahr mit einem EBIT von 304 Mio EUR und einem Umsatz von 1,554 Mrd EUR gerechnet.

 

http://www.finanznachrichten.de/nachrichte...ognosen-015.htm

 

Die letzten Jahre waren für SGL immer Jahre des großen Wachstums, besonders weil die Stahlindustrie enorm geboomt hat. Dieser Boom wurde jetzt abrupt gestoppt und es bleibt abzuwarten, erstens wann sich die Konjunktur und mit ihr die Stahlbranche wieder erholt und zweitens, wie SGL die Einbußen in der Stahlbranche durch die anderen Geschäftsfelder ausgleichen kann.

 

 

Ein Blick auf die Umsatzverteilung nach Branchen zeigt, wie wichtig die Stahlbranche ist:

 

 

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Im Vergleich zum letzten Jahr hat sich aber die Abhängigkeit von der Stahlbranche verringert - jedoch zu Gunsten der Metallurgiebranche, dh vor allem Aluminium, die aber auch nicht sehr konjunkturunabhängig ist....

 

Die Auswirkungen der Krise auf die beiden Bereiche Stahl und Aluminium sind für SGL aber sehr unterschiedlich, denn im Stahlbereich werden Graphitelektroden verkauft, welche bereits nach wenigen Stunden verbraucht sind und somit nur Verbrauchsgüter darstellen. Im Aluminiumbereich dagegen, werden Graphitkathoden verkauft, welche eine Lebensdauer von einigen Jahren haben und somit Investitionsgüter darstellen.

 

Als Auswirkung könnte ich mir folgendes vorstellen:

Im Stahlsegment dürften die Umsätze rasch zurückgegangen sein, da die Stahlproduzenten ihre Lager geleert haben und nicht mehr viel bestellt, da sie kurzfristig ihre Produktion herunterfahren mussten. Die Umsätze dürften aber umso schneller wieder anziehen, wenn sich die Konjunktur erholt.

Im Aluminiumsegment dagegen, dürfte die Umsatzabschwächung langsamer vonstatten gehen, allerdings dann auch länger dauern als im Stahlbereich....

 

Generell ist dieser Bereich enorm wichtig, da nicht nur knapp 60,9% der Umsätze im Segment Performance Products (PP) erzielt werden, sondern dieses Segment auch über die höchste Umsatzrendite verfügt (ca 30% !!).

 

Eine große Problematik in diesem Bereich sind auch die immer weiter steigenden Nadelkokspreise, die offenbar nicht wirklich von der Krise beeinflusst wurden....in Zeiten der Krise ist es natürlich schwierig diese erhöhten Preise an die Kunden weiterzugeben, was in der Vergangenheit für SGL kein Problem war, als man alle paar Monate Preissteigerungen durchsetzen konnte. Ich schätze, dass diese Problematik der Grund dafür war, warum die Umsatzkosten in Q4 so gestiegen sind.

 

Die langfristigen Perspektiven für den Bereich Performance Products sind aber weiterhin gut, denn Stahl wird beim Infrastrukturausbau benötigt, und dieser wird unweigerlich in Zukunft weitergehen. Außerdem wird SGL vom zunehmenden Schrottrecycling in den Schwellenländern profitieren, da die Elektroden von SGL genau bei diesem Verfahren (Lichtbogenverfahren) eingesetzt werden.

 

 

Im zweiten Segment den Graphite Materials & Systems (GMS), welche aktuell 25,3% am Konzernumsatz ausmachen, lief es auch im Jahr 2008 weiterhin sehr gut. Der Umsatz konnte zweistellig gesteigert werden und auch die Umsatzrendite stieg leicht auf 14%.

 

Im Segment GMS finden sich sehr viele verschiedene Kundenindustrien, angefangen von Chemie, über Automobilindustrie, Solarenergie, Halbleiter, Werkzeugbau, Metallurgie usw....richtig dominant ist eigentlich keine der Industrien - bis auf die Chemie (30%) hat keine einen sehr hohen Anteil. Dementsprechend unabhängig von Branchenentwicklungen ist dieses Segment. Da die Krise aber so ziemlich alle Branchen trifft, hilft das auch nicht wirklich weiter. Lediglich sehr wachstumsstarke Branchen wie die LED- oder die Solarindustrie sorgen im Moment noch für Wachstum.

 

Im Jahr 2009 soll der Umsatz in diesem Segment laut SGL leicht sinken und die Marge oberhalb der 10% bleiben.

 

 

Im dritten und wachstumsstärksten Segment den Carbon Fibers & Composites (CFC), das aktuell 13,8% am Konzernumsatz ausmacht, war das Jahr 2008 wieder von sehr starkem Wachstum geprägt. Carbon ersetzt immer mehr andere Werkstoffe in der Industrie, was aufgrund er zahlreichen positiven Eigenschaften auch kein Wunder ist.

 

Der Umsatz wuchs um fast 40% und soll auch im Jahr 2009 trotz Krise zweistellig gesteigert werden. Einzig die Ergebnisseite ist in diesem Segment nicht so berauschend - die UR liegt nur bei ca 2%, was vor allem an den hohen Forschungsausgaben, des noch jungen Segments liegt....

 

Von konjunkturellen Auswirkungen spürt man hier fast nichts, lediglich die Teilspare Brake Discs, in der ua Bremsscheiben für die Automobilindustrie gefertigt werden, musste Einbußen hinnehmen.

 

 

Soweit zu den Geschäftsfeldern....um dieses Wachstum der vergangenen Jahre weiterführen zu können, müssen natürlich Investitionen her:

 

Diese wurden im vergangenen Jahr um sage und schreibe 87% gegenüber dem Vorjahr gesteigert und sollen auch zukünftig auf hohem Niveau bleiben, wenn auch vorerst unter dem Niveau von 2008. Die größten Investitionsausgaben gingen in die im Bau befindliche Produktionsstätte in Malaysia, wo bereits am diesem Jahr mit der Produktion von Graphitelektroden und -kathoden begonnen und im Jahr 2011 die volle Produktionskapazität genutzt werden kann.

 

Wie wichtig dieser Schritt ist, die Kapazitäten in Asien auszubauen, zeigt ua diese Aufstellung:

 

Umsatzerlöse nach Regionen:

 

Deutschland: 16%

Übriges Europa: 31%

Nordamerika: 21%

Asien: 20%

Sonstige: 12%

 

Der Asienanteil ist noch relativ klein, obwohl China mit 508Mio Tonnen vor Japan (118), den USA (92) und Deutschland (46) die mit Abstand führende Stahlproduktionsnation ist. Allein China und Japan zusammen, kommen auf einen Weltmarktanteil von knapp 47%.

 

Wenn erstmal mehr Stahlschrott für die Lichtbogentechnik in China verfügbar sein wird, dann wird der Markt für SGL hoch interessant. Derzeit trägt Schrottrecycling nur mit 10% zur Stahlproduktion in China bei, während der Anteil in Industrieländern bei 45-60% liegt.

Außerdem dürften die Preise für Eisenerz ihren Aufwärtstrend nach der Krise fortsetzen, so dass es nur im Interesse von China liegen kann, vermehrt auf Schrottrecycling als günstige Alternative zum teuren Erz zu setzen.

 

 

Solche umfangreichen Investitionen wollen und müssen natürlich finanziert werden....Wer vor ein paar Jahren die Bilanzen von SGL angeschaut hat, der hätte dem Unternehmen höchstwahrscheinlich nicht so einen Wachstumskurs und schon garnicht das Überleben einer großen Krise zugetraut. Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt aber die hervorragende Arbeit des Managements, die SGL zu einem sehr stabilen Unternehmen gemacht haben:

 

Gearing:

2004: 1,41

2005: 1,06

2006: 0,58

2007: 0,47

2008: 0,44

 

EKQ:

2004: 17,9

2005: 21,6

2006: 32,4

2007: 41,0

2008: 42,5

 

Langfristig wird für das Gearing ein Wert von 0,5 als gesund und Richtwert angesehen.

 

An flüssigen Mitteln und Kreditlinien mangelt es dem Unternehmen ebenfalls nicht.....bis 2012 besteht kein Neufinanzierungsbedarf.

 

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Auch hier ein schönes Bild

 

Kommen wir zur aktuellen Bewertung auf Basis der letzten vier Quartale:

 

KGV: 6,35

KCV: 4,50

KBV: 1,58

KUV: 0,75

GKR: 10,57

UR: 11,78

CFR: 16,63

 

Wachstum im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in %:

 

Gewinn: +15,96

Cash-Flow: +21,34

Eigenkapital: +26,40

Umsatz: +17,37

GKR: -4,85

UR: -1,20

CFR: +4,62

 

Zwar über Buchwert, aber durchaus attraktiv bewertet, wenn man sich die Ratios der letzten Jahre anschaut - da muss man nur im SGL-Thread ein bissle stöbern, da hat Wayne die Ratios aufgelistet...

 

Das vierte Quartal:

 

Im vierten Quartal konnte der Umsatz für mich überraschend sehr stark gesteigert werden und zwar um 29%....gleichzeitig sank das Ergebnis aber um 25%, während der Cash-Flow ähnlich wie der Umsatz um 28% wuchs.....es wurden sehr große Rückstellungen gebildet, was dem Cash-Flow half....auf der Ergebnisseite haben die Umsatzkosten belastet, deren Quote von 65,2 auf 71,7% gestiegen ist. Wie schon angesprochen, vermute ich, dass dies an den gestiegenen Nadelkokspreisen liegt und dass man offenbar die Preise nicht mehr so einfach erhöhen kann.

 

Ausblick und Prognose:

 

SGL selbst spricht von einem Umsatzrückgang mit deutlich schlechterem Ergebnis in 2009.

 

Meine eigenen Prognosen möchte ich hier kurz darlegen:

 

Folgende Annahmen habe ich getätigt:

 

Umsatzentwicklung:

PP --> -30%, aufgrund der schlechten Entwicklung in der Stahlbranche....schlimmer dürfte es aber meiner Ansicht nach nicht kommen....

GMS--> -10%, Branchen wie die Chemie werden für Einbußen sorgen, während andere Branchen, wie die Solarindustrie weiter wachsen werden - alles in allem ein moderates Minus

CFC-->+15%, der Ausbau von Carbon wird weitergehen, ungeachtet der Krisen, auch wenn weiterhin Einbußen bei den Brake Discs zu erwarten sind

 

EBIT-Margenentwicklung:

 

PP: von 31% runter auf 20% - Nadelkoks wird teurer werden, Personalkosten dürften aber aufgrund von angekündigter Kurzarbeit sinken, insgesamt also ein heftiges Minus, aber auf hohem Niveau

GMS: von 14% auf 10% - volumenbedingtes Minus, auch hier Kurzarbeit angekündigt

CFC: stagniert bei 2% - hohe Forschungsausgaben werden das Ansteigen des Ergebnisses nicht zulassen

 

Insgesamt würde das einen Umsatzrückgang von knapp 19% bei einem Ergebnisrückgang von 60% bedeuten.

 

Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich in meinen Prognosen immer von eher schlechteren Varianten ausgehe - Worst Case sicherlich nicht, doch einige Punkte könnten durchaus besser laufen, als ich sie hier niedergeschrieben habe....laut meiner Variante würde die EBIT-Marge für den Konzern 9% betragen - in Q4 lag sie noch bei 15,5% und da sind ja schon die Auswirkungen zu spüren gewesen, dh mit einer Schätzung von 9% würde ich mich da eher als konservativ einschätzen.

 

Nehmen wir an, meine Prognose würde eintreffen, dann wäre SGL mit einem KGV09e von 16 bewertet. Ich greif hier nochmal die empirische Betrachtung von Wayne auf (2007-1996):

KGV: 18.97 20.01 27.90 - - - - - 39.74 277.17 23.46 18.07

 

Von daher wäre sie noch günstig bewertet, allerdings hat sich in der Zeit soviel mit den Rahmenbedingungen und dem Unternehmen selbst geändert, dass man eg noch ne höhere Bewertung ansetzen müsste....allerdings ist ein KGV von 16 natürlich auch schon recht hoch, so dass ich einen weiteren Kauf auf mittelfristiger Sicht nicht unbedingt in Erwägung ziehen würde. Langfristig ist und bleibt SGL für mich aber ein Top-Unternehmen, dass IMO als einer der Top-Gewinner aus den Problemen der Welt hervorgehen wird.

 

Man darf gespannt sein, wie es weitergehen wird

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Wave XXL

wieder eine gute Woche fürs Depot - bis auf den TecDAX wurden alle Indices geschlagen :)

 

schade, dass ich eine 50%-Chance bei Centrotherm Photovoltaics vergeben habe....hatte sie auf der WL, aber leider kein Cash....naja vlt dreht der Markt ja nochmal nach unten und es gibt ne zweite Chance :)

 

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Wave XXL

sehr gute Woche :) Aleo und Bertrandt haben an jeweils einem Tag Kurssprünge hingelegt, SGL und Roth&Rau waren die ganze Woche über gut.

 

Der Break-Even ist in greifbarer Nähe, während der DAX noch einen langen Weg bis zu seinem Ausganspunkt hat :thumbsup:

 

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Wave XXL

so diese Woche ist der von mir schon längst erwartete Rücksetzer im Depot gekommen - war ja fast schon unheimlich wie straight es nach oben gegangen ist....

 

Nächste Woche hab ich dann endlich mal wieder Zeit für Aktien, dh da werd ich dann auch ein paar Kommentare zu den GBs posten :)

 

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Carlos
Nächste Woche hab ich dann endlich mal wieder Zeit für Aktien, dh da werd ich dann auch ein paar Kommentare zu den GBs posten :)

 

Da freuen wir uns bereits jetzt schon drauf und danken Dir!

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Wave XXL

Nachdem ich jetzt fast alle Zahlen der Geschäftsberichte in das System eingepflegt habe, hat sich die "To Buy-List" ganz schön gelichtet im Vergleich zum letzten Mal.....aktuell würde ich laut den Zahlen folgende Titel kaufen bzw für eine ausführlichere Analyse in Betracht ziehen:

 

ISRA Vision

Vivacon

Loewe

Demag Cranes

SMA Solar Technology

Roth&Rau

Mobotix

Amadeus Fire

Bauer

PVA Tepla

Centrotec Sustainable

Q-Cells

GEA Group

Gildemeister

Hamburger Hafen und Logistik

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Stephan09

Schau dir vielleicht statt HHlA doch lieber die Eurokai an. Ich finde die haben in diesem Bereich mehr Potiential.

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Wave XXL
· bearbeitet von Wave XXL
Schau dir vielleicht statt HHlA doch lieber die Eurokai an. Ich finde die haben in diesem Bereich mehr Potiential.

 

Eurokai ist leider nicht im Prime Standard, und das ist für mich ne Voraussetzung, dass ich irwo investiere....ich will einfach die Sicherheit, genug Infos zu bekommen - aber danke trotzdem für den Tipp, das ist immer willkommen :thumbsup:

 

Desweiteren folgt der Kommentar zu den heutigen Zahlen von SGL Carbon:

 

 

Die Zahlen sind wie von mir und der Börse erwartet schlecht ausgefallen, wobei sich aber bei den verschiedenen Segmenten für mich zum Teil überraschende Zahlen ergaben.

 

Der Umsatz im Gesamtkonzern ist nur um etwa 14% gesunken, das Ergebnis dafür aber um die erwarteten knapp 60% eingebrochen.

 

PP: Der Umsatz ist um die erwarteten 30% zurückgegangen. Die Stahlbranche hat wie erwartet sehr stark unter der aktuellen Rezession leiden müssen, hier wird von der OECD ein Rückgang der weltweiten Rohstahlproduktion von 23% erwartet - allerdings sind die Abschläge in Nordamerika und er EU wesentlich stärker, wo SGL ja überwiegend aktiv ist. In der Aluminiumbranche hingegen ergab sich nur ein moderates Minus von 9%, was den heftigen Abschlag in der Stahlbranche ein wenig abgefedert hat. Besonders beeindruckend ist aber die Marge, die im Bereich PP erreicht worden ist: Nach knapp 32% im Vorjahresquartal wurden immerhin noch knapp 28% erreicht und das ua, weil man trotz Rezession Preissteigerungen durchsetzen konnte.

Insgesamt erwartet man in der zweiten Jahreshälfte Entspannung in der Stahlbranche, das zweite Quartal soll jedoch genauso schlecht werden, wie das erste.....

 

GMS: Entgegen meiner Erwartungen konnte der Umsatz in diesem Bereich dank der starken Frage aus der Lithium-Ionen-Batterien- und der Solarindustrie sogar noch um 8,4% gesteigert werden. Das Ergebnis ist allerdings um 26% eingebrochen, was sehr krass erscheint. Begründet wird das von SGL mit dem Verlust in Kurssicherungsgeschäften, was aber keinen Sinn ergibt, denn die 26% Rückgang sind schon beim EBIT vorhanden.....ich denke das wird vor allem mit den Preisrückgängen in der Solarindustrie zu tun haben, aber eine endgültige Antwort darauf habe ich nicht.

 

CFC: Hier gab es ein starkes Umsatzwachstum von 35%, doch das Ergebnis wurde negativ, aufgrund der schon bekannten Effekte in diesem Segment: Hohe Forschungskosten, hohe Investitionen, hohe Abschreibungen auf neue Maschinen.....allerdings wollte man das Geschäftsjahr in CFC mit einem besseren Ergebnis abschließen, als 2008.....mal schauen, wie sich das entwickelt.....der Bereich Brake-Discs wurde aus dem Segment rausgenommen und in ein Joint-Venture mit Brembo überführt. Dieser Bereich hat auch am meisten unter der aktuellen Krise gelitten, da die Nachfrage nach Bremsscheiben für Luxusautos spürbar abgenommen hat.

 

An der bilanziellen Situation hat sich eg nicht viel verändert, außer dass die flüssigen Mittel aufgrund des schwachen Ergebnisses, aber der trotzdem hohen Investitionen stark abgenommen haben - sind aber noch immer reichlich vorhanden....

 

Kennzahlen:

 

KGV: 10,10

KCV: 6,16

KBV: 1,81

KUV: 0,89

GKR: 7,81

UR: 8,84

CFR: 14,48

 

Wachstum im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in %:

 

Gewinn: -11,78

Cash-Flow: +5,92

Eigenkapital: +14,07

Umsatz: +11,58

GKR: -23,76

UR: -20,93

CFR: +1,42

 

Ausblick und Fazit:

 

Es wurde immer noch kein konkreterer Ausblick gegeben, als schon im GB, da sich die Lage nicht verändert hat, dh sie ist nach wie vor nur schwer vorherzusehen....die Stahlbranche leidet stärker als vorerst gedacht, was auch im zweiten Quartal zu ähnlich schlechten Zahlen führen dürfte. Im zweiten Halbjahr erhofft man sich Besserung, auch weil ein paar Kosten wegfallen, welche mit Investitionen und den damit verbundenen Abschreibungen oder auch mit Auswirkungen der Kurzarbeit zusammenhängen.

Ich persönlich sehe ein schwieriges Jahr auf SGL zukommen, und bin mir auch nicht sicher, ob es im 2. Halbjahr viel besser wird. Mein System hat für SGL ein Verkaufssignal erzeugt, dh ich habe vorhin meine gesamte SGL-Position verkauft, da ich sie momentan als fair bewertet anseh. Ich werd sie allerdings weiterhin beobachten und ggf wieder einsteigen, wenn sich die Lage zu bessern scheint und mein System wieder auf "kaufen" springt. Denn langfristig bin ich weiterhin von SGL überzeugt, aber da ich kein Buy&Hold-Investor bin, sondern eine andere Strategie fahre, war dies für mich der richtige Schritt.

 

 

Wie im realen Leben auch, verkaufe ich sämtliche SGL-Positionen im Musterdepot....

 

Wo und ob ich die frei gewordenen Mittel investiere, werde ich in den nächsten Tagen entscheiden - interessante Kandidaten gibt es jedenfalls ein paar :)

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Wave XXL

Änderungsreiche Woche für das Depot: Die Positionen von SGL Carbon und MAN wurden verkauft, da beide Titel im System auf "verkaufen" abgerutscht sind. Ein Kommentar zu den MAN-Zahlen folgt morgen.

 

Die Performance des Depots lässt diese Woche auch sehr zu wünschen übrig. Während fast alle Indices Kursgewinne verbuchen konnte, musste das Depot erneut federn lassen.

 

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Wave XXL

Besser spät als nie, ein Kommentar zu den Jahreszahlen von PVA Tepla, anschließend das Wochen-Update:

 

2008 war das erfolgreichste Jahr in der Geschichte von PVA Tepla. Der Umsatz konnte um 48% gesteigert werden, das Ergebnis um 60%. Auch die Book-to-Bill-Ratio lag mit 1,13 noch immer im positiven Bereich, obwohl der Umsatz so stark gesteigert wurde.

 

Um das Wachstum weiterführen zu können, hat Tepla einen neuen Konzernsitz mit großen Fertigungshallen gebaut. Man ist von Aßlar nach Wettenberg umgezogen und hat dort die doppelte Fertigungsfläche zur Verfügung, das ganze verbunden mit einer sehr viel höheren Effizienz bei Logistik und sonstigen innerbetrieblichen Abläufen. Dh man wird wohl auch in Zukunft die Margen weiter steigern können.

 

Generell startet man bei PVA Tepla im Jahr 2009 in eine neue Zukunft:

 

-Neuer Konzernsitz

-Neues Logo

-Neues Websitedesign

 

und wichtig:

 

Neue Segmentierung des Geschäfts:

 

Bisher wurden die Geschäfte folgendermaßen aufgeteilt:

 

Vakuum-Anlagen

Kristallzucht-Anlagen

Plasma-Anlagen

 

zukünftig will man sich bei der Segmentierung mehr an den Kundenindustrien orientieren:

 

Industrial Systems (IS): Dazu gehört ein Großteil des Vakuumsgeschäft mit seinen Sinteranlagen und Hartmetallanwendungen und alle sonstigen Anlagen für industrielle Branchen wie zB. Automobil, Maschinenbau oder Elektro.

 

Semiconductor Systems (SES): Hier werden vor allem viele Anlagen aus dem Plasma-Bereich umgegliedert, sowie Kristallzucht-Anlagen, die für die Halbleiterindustrie bestimmt sind.

 

Solar Systems (SOS): Wie der Name schon sagt, finden hier alle, vor allem aber Kristallzucht-, Anlagen für die Solarindustrie eine neue Heimat.

 

 

Kurze Übersicht über die Segmente und ihre Zukunftsaussichten:

 

IS: In diesem Bereich werden vor allem Vakuum-Anlagen produziert, mit welchen eine Oberflächenbehandlung oder generell eine Werkstoffveränderung erreicht werden kann. Materialien können so gezielt um Stärken wie Festigkeit, Elastizität usw bereichtert werden. Anwendung finden solche Anlagen in sehr vielen Industrien, zB im Automobil-, Maschinenbau-, Elektronik-, Optik- oder Luftfahrtsegment. Eine andere Anwendungsmöglichkeit ist das Erzeugen von Materialien mit immer höheren Reinheitsgraden, welche bei den heutigen Anforderungen an die Materialien besonders gewährleistet sein muss.

Aufgrund der Wirtschaftskrise werden die oben genannten Kundenindustrien natürlich besonders getroffen. Die Auftragseingänge werden die alten Höchsstände erstmal nicht erreichen können, da muss man kein großer Experte sein. Trotzdem wird dieses Feld auch in Zukunft nicht an Bedeutung verlieren und war in den letzten Jahren auch mitverantwortlich für das Wachstum von PVA.

 

SES: Dieses neu geschaffene Segment vereint alle Anlagen für die Halbleiter-Industrie unter sich. PVA produziert einerseits Kristallzuchtanlagen für die Halbleiter-Industrie, andererseits aber auch Oberflächenbehandlungssysteme und Kontrollanlagen, welche mittels Ultraschall Fehler in der Produktion erkennen. Neu aufkommende Felder sind auch die Hybridantriebe oder der Ausbau von Glasfasernetzen, welche beide Bedarf an hochreinen Kristallen haben werden.

Da die Halbleiter-Industrie sehr anfällig für konjunkturelle Schwankungen ist, geht PVA von einem Rückgang der Produktion in der HL-Industrie von 25% im Jahr 2009 aus. Dies wird natürlich auch Auswirkungen auf die Investitionsbereitschaft, bzw überhaupt die Möglichkeit sich solche Investitionen leisten zu können, haben. In welchem Umfang das der Fall sein wird, kann man noch nicht abschätzen.

 

SOS: Dieses Segment ist sicherlich das Flaggschiff von PVA und wird in Zukunft für weiteres Wachstum sorgen. Es werden Kristallzucht-Anlagen verschiedenster Verfahrenstechniken für die Solarindustrie hergestellt, wodurch man immens vom weltweiten Kapazitätsausbau der Solarindustrie profitiert. Dieser Ausbau der Kapazitäten wird IMO auch in den nächsten Jahren weitergehen, auch wenn es kurzfristig zu einer Überproduktion kommen mag. Der langfristige Trend bleibt intakt und PVA hat ein genügend großes Auftragspolster um eine kleine Durststrecke überwinden zu können.

 

Kommen wir nun zu den Zahlen, beginnend mit dem Auftragseingang (alle Vergleiche sind mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum angestellt worden):

 

Wer sich die nackten Zahlen beim Auftragseingang anschaut, staunt erstmal nicht schlecht, was es für Divergenzen beim Gesamtjahresergebnis und bei dem des 4. Quartals gibt. Deshalb ist es wichtig Hintergründe zu erkennen und auch zu verstehen:

 

Konzern-Auftragseingang: Q4: -67% ; GJ: +30%

 

um besser nachvollziehen zu können, wie dieser krasse Unterschied zustande kommt, schaut man sich am besten die Einzelnen Segment an (hier noch in der alten Segmentierung, da für die neuen noch kein Datenmaterial vorliegt):

 

Vakuum: Q4: -28% ; GJ: -10,5%

 

Berücksichtigt man, dass der Bereich "MultiCrystallizer" in den Kristallzuchtbereich umgegliedert wurde, wäre das Gesamtjahres-Ergebnis über dem Vorjahr gelegen. Das Ergebnis des Q4 ist aber neben der Umgliederung von MC natürlich schon von der Krise beeinflusst worden.

 

Kristallzucht: Q4: -82,5% ; GJ: +58%

 

Im Bereich Kristallzucht kann man die Quartale untereinander schlichtweg nicht vergleichen - Hier ist Tepla vor allem von Großaufträgen abhängig, welche dann eben unregelmäßig hereinkommen. So zB der größte Auftrag der Geschichte im April von Ersol, er allein mehr als die Hälfte des Auftragseingangs im Bereich Kristallzucht ausgemacht hat.

 

Plasma: Q4: -25% ; GJ: +15%

 

Hier gibt es eigentlich keine besonderen Vorkommnisse. Der Auftragsrückgang in Q4 ist also auf die aktuelle Krise zurückzuführen.

 

Nachfolgend der Auftragsbestand für die einzelnen Bereiche, wobei bei den Plasma-Anlagen fast keine größeren Projekte gefertigt werden, der Auftragsbestand also nicht wirklich aussagekräftig sind, da es sich um sehr kurze Durchlaufzeiten handelt (in Klammer Restbestandszeit bei Umsatz wie in 2008):

 

Vakuum: 25,2 (6,5 Monate)

 

Kristallzucht: 122,5 (14 Monate)

 

Plasma: 4,1 (3 Monate)

 

Im Bereich Kristallzucht brauch man sich also keine Sorgen machen, in den anderen beiden Bereichen könnte es IMO zu Kurzarbeit kommen.

 

Wie wichtig der Bereich Kristallzucht als tragende Säule des Unternehmens ist, wird nachfolgend erkennbar:

 

Umsätze nach Segment in % (in Klammer 2007):

 

Vakuum: 27 (32)

 

Kristallzucht: 63 (53)

 

Plasma 10 (15)

 

Auch die Marge konnte im Bereich Kristallzucht am stärksten gesteigert werden, was bei dem stark gesteigerten Umsatz einen überproportionalen Effekt auf das Ergebnis hatte.

 

EBIT-Margen der Segment (in Klammern 2007):

 

Vakuum: 4,4 (10,1)

 

Kristallzucht: 14,5 (11,8)

 

Plasma: -14,6 (-5,8)

 

Im Vakuum-Bereich spielte der Umzug entscheidend mit rein - die Kosten sind aufgrund der Verlagerung der Produktion und der daraus resultierenden Doppelkosten stark gestiegen.

Im Plasma-Bereich hat eine Goodwill-Abschreibung entscheidend das Ergebnis beeinflusst....im 2. Halbjahr wurde hier eigentlich ein positives Ergebnis erzielt.

 

Insgesamt hat die EBT-Marge leichte Einbußen aufgrund der genannten Sonderfälle hinnehmen müssen. Auffällig war, dass die Herstellungskosten und die Vertriebskosten relativ gesenkt werden konnten, was im ersten Fall auch an der weiterhin geringen Fertigungstiefe liegt, dass aber Verwaltungskosten und Finanzierungsaufwendungen überproportional zugenommen haben. Durch den Ausbau der Fertigungskapazitäten mussten ein paar neue Darlehen aufgenommen werden, was sich in den Zinsaufwendungen widerspiegelt.

 

Positiv ist außerdem, dass man nicht nur beim Verkauf neuer Maschinen stark gewachsen ist, sondern auch die After Sales stark zulegen konnten, also der Service und Ersatzteile.

 

Die Veränderungen beim geografischen Umsatz waren nur minimal und sind auch stark abhängig von den Großaufträgen im Bereich Kristallzucht.

 

Geografischer Umsatz in %(in Klammern 2007):

 

Deutschland: 35 (38)

 

Europa (ex D): 18 (14)

 

Nordamerika: 1 (3)

 

Asien: 46 (45)

 

In der Bilanz hat sich nicht viel auffälliges getan. Die EKQ konnte erfreulicherweise gesteigert werden.

 

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Kennzahlen:

 

KGV: 7,8

KCV: 4,0

KBV: 1,9

KUV: 0,4

GKR: 7,9

UR: 5,7

CFR: 11,0

 

Wachstum im Vergleich zu 2007 in %:

 

Gewinn: +39,2

Cash-Flow: +85,9

Eigenkapital: +30,1

Umsatz: +48,3

GKR: +24,1

UR: -6,1

CFR: +37,0

 

Fazit und Ausblick:

 

Als Ziel für 2009 gibt PVA Tepla an, den Umsatz bei steigender EBIT-Marge konstant halten zu wollen. Man könnte also von einer Ergebnissteigerung von 10-20% ausgehen, wenn man die angestrebte EBIT-Marge von 9-11% annimmt.

 

Ich stell mir derzeit die Frage, ob ich nochmal nachkaufen soll, warte aber wohl erstmal noch die Zahlen von Q1 ab. Außerdem liegen die Börsen IMO derzeit zu hoch, so dass sich Rückschlagspotenzial bietet, dem sich auch PVA nicht entziehen können sollte. Langfristig ist PVA aber in sehr interessanten Geschäftsfeldern aktiv und noch dazu bei gutem Auftragsbestand günstig bewertet. Viellleicht könnten sie sogar ein Übernahmekandidat sein, wer weiß.....

 

Wochen-Update:

 

Trotz der jetzt ziemlich hohen Cash-Quote konnte das Depot in dieser bullischen Woche gut mit den anderen Indices mithalten :)

 

Eventuelle Käufe sind derzeit PVA Tepla (Nachkauf) und Mobotix, wobei ich erst einmal die nächsten Tage mal Zeit für eine Analyse finden muss....

 

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Wave XXL

Es folgen: Kommentar zu den Roth&Rau-Jahreszahlen und eine Depotveränderung

 

Kurzer Kommentar zu den Jahreszahlen von Roth&Rau:

 

2008 war für Roth&Rau das erfolgreichste Jahr der Firmengeschichte. Das Wachstum dieses Unternehmens ist echt atemberaubend....im Vergleich zu 2004 hat sich der Umsatz ver28-facht....unglaublich. Aber das ist natürlich nicht nur eine Leistung der Firmenbosse, sondern auch ein Resultat der hervorragenden Rahmenbedingungen, zumindest bisher. Die fundamentalen Trends hin zur Photovoltaik sind aber auch weiterhin intakt, auch wenn es derzeit Probleme gibt. Zur weiteren Entwicklung der Photovoltaikbranche gibt es im Geschäftsbericht von Roth&Rau ein interessantes Interview mit mehreren Spitzenkräften aus der Solarindustrie. Ich kann nur empfehlen, sich das mal zu Gemüte zu führen

 

Das Jahr 2008 stand für Roth&Rau im Zeichen von großem Wachstum und der Ausweitung der Angebotsvielfalt, vor allem durch Zukäufe, von denen es gleich mehrere gab. Durch die Kapitalerhöhung im April sind genügend liquide Mittel da, um diese Praktiken weiterhin zu verfolgen.

 

Der Umsatz konnte um 86% gesteigert werden, das Ergebnis sogar um 97%. Auch hier soll die Tendenz zur überproportionalen Ergebnissteigerung weitergeführt werden, da man durch die Erweiterung des eigenen Portfolios nicht mehr soviel teure Fremdteile einkaufen muss.

 

Um das ganze zu quantifizieren, hier die Material- und Personalaufwandsquoten für 2008, 2007 und die jeweiligen Q4:

 

MAWQ:

 

08: 75,4

07: 81,0

Q408: 76,0

Q407: 76,5

 

PAWQ:

 

08: 7,4

07: 5,2

Q408: 10,0

Q407: 6,1

 

 

Die Reduktion bei den Materialkosten ist deutlich zu sehen, bei den Personalkosten spielten vor allem die Gründung der neuen weltweiten Vertriebsstandorte und die Übernahme der AIS Automations GmbH, welche eine sehr hohe PAWQ hat, mit rein.

 

Hier kurz die wichtigsten Aquisitionen und deren Nutzen:

 

AIS Automation: Software-Entwickler für PV-und Halbleiter-Fertigungsanlagen, mit Alleinstellungsmerkmalen in vielen Bereichen

Muegge-Elektronik: Schon jahrelang Zulieferer für R&R, liefert verschiedene Komponenten für die Sina-Anlagen von R&R

Ion-Tech: Liefert Komponenten für den Plasma-Bereich

Tecnofirmes: Stellt Anlagen her, die für die thermischen Produktionsprozesse von PV-Zellen benötigt werden ---> neues Feld für R&R, dh Portfolioerweiterung

CTF Solar: Stellt Anlagen zur Herstellung von CdTe-Dünnschichtzellen her, welchen ein großes Potenzial zugebilligt wird

 

Langfristig ist es das Ziel von R&R, vom Wafer bis zum fertigen Modul alle Anlagen zur Produktion stellen zu können. Sehr wichtig sind deswegen nicht nur die Übernahmen, sondern auch die vereinbarte Kooperation mit Manz Automation, mit welchen sie neue Geschäftsfelder erschließen können, indem die Stärken beider Unternehmen kombiniert werden, um komplette Produktionsanlagen aus einer Hand liefern zu können.

 

Aber nicht nur die Angebotsvielfalt wurde ausgebaut, nein auch in der geografischen Breite hat sich einiges getan. Vertriebsniederlassungen wurden vor allem in den USA und Asien erweitert und neu gegründet. Das dies nötig ist, zeigt auch die Entwicklung der geografischen Umsatzverteilung (in Klammern 2007):

 

Deutschland: 13,5 (41,0)

Europa (ex D): 32,8 (17,8)

Asien: 49,4 (38,4)

USA: 4,1 (2,8)

Sonstige: 0,2 (0,0)

 

Der Auftragseingang im Jahr 2008 stieg um ca 10% ggü dem Vorjahr, die Book-to-Bill-Ratio lag bei genau 1. Im 4. Quartal wurden dann schon die Auswirkungen der Wirtschaftskrise sehr deutlich, ursprünglich geplante Investitionsvorhaben von Kunden wurden verschoben und der Auftragseingang brach um 48% ein.

 

Der Auftragsbestand reicht bei Umsatz wie 2008 noch für 9 Monate, es ist also noch Polster für eine weitere Durststrecke da.

 

Die Bilanz von Roth&Rau ist weiterhin sehr solide, für mich DER Value-Wert unter den Solar-Werten (das 2006 im Quicktest ist natürlich ein Fehler - die Bilanz ist von 2008):

 

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Die Nettoverschuldung ist negativ, dh es bestehen mehr liquide Mittel als Schulden und darüber hinaus noch 50 Mio Kreditlinien, die jederzeit genutzt werden könnten.

 

Man sollte meinen, dass ein Unternehmen mit einer derartigen Stabilität und einem solchen Weltmarktanteil (40% bei Antireflex-Anlagen, Zweitgrößter bei Turn-Key-Anlagen) sehr hoch bewertet ist. Waren sie in der Vergangenheit auch, doch das Bild hat sich gedreht, aus meiner Sicht sind sie sehr günstig bewertet:

 

KGV: 10,0

KCV: 8,1

KBV: 1,1

KUV: 0,9

GKR: 8,0

UR: 8,5

CFR: 10,5

 

Wachstum im Vergleich zum Vorjahr in %:

 

Gewinn: +109,8

Cash-Flow: +120,3

Eigenkapital: +149,5

Umsatz: +86,1

GKR: +1,1

UR: +12,8

CFR: +20,2

 

Fazit und Ausblick:

Weltmarktführer in vielen Bereichen, solide Bilanz, sehr viel Cash, günstig bewertet, guter Auftragsbestand - für mich ein super Unternehmen. Die weltweiten Verwerfungen gehen natürlich nicht spurlos an ihnen vorbei und die Wachstumsraten der vergangenen Jahre wird man für 2009 sicherlich ausblenden müssen. Roth&Rau selbst erwartet einen Umsatzrückgang von -10% bis 0% und eine Verbesserung der EBIT-Marge.

 

Die Zahlen für das erste Quartal gibt es schon morgen, ich wollte hier nur nochmal meine Gedanken zu 2008 zusammenfassen. Laut Analysten wird der Gewinn in Q1 um 30-50% einbrechen, ich bin gespannt, ob die Herren Recht behalten....

 

 

Depotänderung:

 

Aufgrund schlechter Quartalszahlen von Bertrandt, werden sie verkauft. Der Cash-Flow hat sich weiter verschlechtert und im System ist sie auch auf "verkaufen" gerutscht. Deshalb wurde die gesamte Position verkauft.

 

Nach starken Quartalszahlen wurde außerdem bei PVA Tepla für 1000 Euro nachgekauft. Kommentare dazu folgen.

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