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How 'Mainstream' Economics Miseducates About Money and the Fed | Thomas DiLorenzo:

 

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tom1956
· bearbeitet von tom1956
vor 1 Stunde schrieb Schwachzocker:

Weil es nicht der Definition von Planwirtschaft entspricht.

Sowohl Ansatz (ein Gremium weiß mehr und weiß es besser als der Gesamtmarkt !) als auch das Procedere (die unerwünschten Folgen der ersten Regulierung werden mit der nächsten Regulierung vermeintlich bekämpft) sind de facto ein planwirtschaftlicher. Ebenso der darin enthaltene Geldsozialismus (zwangsweise Umverteilung von Gläubigern zu Schuldnern). Wie sollte man das ernsthaft bestreiten können ?

 

Indem man schreibt "Nein" ???

Zitat

 

Man nennt es Geldpolitik, und sie wird von allen Staaten betrieben.

Mit welchem Erfolg ? Wohin hat uns dieses Geldsystem samt Notenbanken geführt ?

Sicherung der Geldwertstabilität ? Um wieviel hat der Dollar devaluiert seit Einführung der FED: Schätze 90, 95 oder 98% ? Kann man ja mal ausrechnen ...

 

Zitat

Jedenfalls Abwesenheit von kompletter Unwissenheit!

Siehe oben. Das kleine geldpolitische Komitee weiß also mehr als der gesamte Markt !? 

Zitat

 

 Das glaubt aber niemand, und das soll die Richtlinie auch nicht bewirken. Sie soll bewirken, dass Kredite nur an solvente Kreditnehmer ausgegeben werden.

Da empfehle ich mal einen Blick in die makroprudentielle Aufsicht und die Regulatorik (sowie die Ratios "loan to income" und "loan to value" - weitere, zusätzliche Instrumente - sprich ratios - waren bereits geplant und sind erst im letzten Moment rausgeflogen).

 

Und natürlich: Wenn ich die Kreditvergabe massiv einschränke, ist dies auch ein Mittel das Entstehen einer Immobilienblase zu bekämpfen. Das ist doch evident !

Zitat

 

Und es interessiert sich auch niemand für "Blasen".

Mit Verlaub, das ist eine Lachnummer. Anbei drei kleine Anekdoten samt Zitaten, die ich live erlebt habe:

 

Ein Mitglied des Finanzausschusses im Bundestag: "Die EU-Wohnimmobilienkreditrichtlinie ist damals eigentlich gut gestartet Richtung Verbraucherschutz, Transparenz, Harmonisierung in Europa. Leider kam uns dann die Eurokrise und die auch dadurch bedingte Niedrigzinspolitik in die Quere. Am Ende wurde daraus deshalb fast nur noch ein Instrument zur Verhinderung einer Immobilienblase. Diesen Geist atmet die Richtlinie heute. Leider. Deshalb versuchen wir ja alles, das Ganze über eine Bundesratsinitiative nachzubessern".

 

Ein parlamentarischer Staatssekretär zu dem planwirtschaftlichen Ansatz: "Die Sorge vor einer Immobilienblase ist gewaltig. Die Beispiele haben wir ja vor uns von den USA bis Spanien. Gerade in Zeiten von extrem niedrigen Zinsen spielt daher die makroprudentielle Aufsicht eine entscheidende Rolle. Das geht nun leider gar nicht mehr anders. Das der Zeitpunkt letztlich offiziell festgelegt werden muß (ab wann eine Immobilienblase vorliegt), mag Außenstehende etwas befremden. Dies wird aber im Zusammenspiel mit BaFin, Bundestag und Parlament geschehen, um dann unsere Instrumente (ratios) sofort zu aktivieren".

 

Ein Bundestagsabgeordneter: "Die Sorge vor einer Immobilienblase auch in Deutschland darf uns nicht dazu verleiten, daß Senioren, junge Familien und Menschen mit schwankenden Einkommen wie Selbständige keine Kredite (zum Kauf von Wohneigentum) mehr bekommen. Die ganze Absurdität der Richtlinie wird deutlich, wenn man bedenkt, daß aus Angst vor einer Immobilienblase - bei Umsetzung der Richtlinie - jedes Darlehen vom Darlehensnehmer im Rahmen seiner statistischen Restlebenserwartung vollumfänglich getilgt werden können muß. Dies käme einem Förderprogramm für Erben gleich, da dann in Deutschland nur noch lastenfreie Immobilien vererbt werden können ! Eine völlig absurde Vorstellung".

 

@Schwachzocker Zitat: "Und es interessiert sich niemand für "Blasen"  :lol::lol::lol:

 

 

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Schwachzocker
Am ‎20‎.‎09‎.‎2017 um 17:03 schrieb tom1956:

...

Indem man schreibt "Nein" ???

Mit welchem Erfolg ? Wohin hat uns dieses Geldsystem samt Notenbanken geführt ?

...

Ich glaube, es hat nirgendwohin geführt! Wie kommst Du denn darauf, dass Geldpolitik irgendwohin führen muss? Und wohin?

Geldpolitik hat zum Ziel etwas zu bewahren.

 

Kannst Du uns einmal mit eigenen Worten erklären, woran man eine Immobilienblase erkennt und was daran so schlimm ist, dass man diesen Begriff bis zu 10 Mal in einem Beitrag schreiben muss, und zwar ohne Deine bekannten Professoren, Rechtsanwälte, Staatssekretäre und Bundestagabgeordnete zu zitieren, die Dich offenbar in allem bestätigen, wenn Du sie nur genug mit Wein abgefüllt hast. 

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Sascha.

Ich habe meine Glaskugel mal abgestaubt und reingeschaut:

 

Meine Prognose ist, dass durch die Entscheidung der FED, die Anleihen langsam über die nächsten 8 Jahre abzubauen, die Aktienkurse in den nächsten 8 Jahren weniger steigen werden.

Ich rechne mit einer langweiligen stetigen Seitwärtsbewegung.

Gleichzeitig wird der Kurs für kurzfristige Anleihen (Bis 8 Jahre Laufzeit) sinken. Dafür der Zins der Anleihen steigen.

Und ich schätze, die EZB wird in der nächsten Sitzung beschliessen, den Zins ganz leicht anzuheben aber auch weiterhin (allerdings 30% weniger) Anleihen anzukaufen.

 

So. Schnell wieder das Tuch über die Glaskugel drübermachen. Sonst sieht Draghi mich noch in seiner Kugel, wenn er auch grad reinschaut.

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tom1956
vor 3 Stunden schrieb Schwachzocker:

Ich glaube, es hat nirgendwohin geführt! Wie kommst Du denn darauf, dass Geldpolitik irgendwohin führen muss? Und wohin?

Geldpolitik hat zum Ziel etwas zu bewahren.

Jedenfalls nicht die Geldwertstabilität ...:lol:

Ansonsten völlig sinnfreie, provozierende Phrasen und Fragen. Du bist endlich wieder zu Deinem ursprünglichen Niveau zurückgekehrt.

vor 3 Stunden schrieb Schwachzocker:

 

Kannst Du uns einmal mit eigenen Worten erklären, woran man eine Immobilienblase erkennt und was daran so schlimm ist,

Daran ist (für mich persönlich) gar nix schlimm. Denn meine Objekte werden damit ebenfalls mit hochgeschwemmt ...

Dennoch finde ich eine Geldpolitik mehr als fraglich, die mit ungeheurem Aufwand so gut wie nichts bewirkt - und dies auch noch mit fatalen Nebenwirkungen (Preisblasen).

Du hast nicht im Ansatz verstanden, um was es mir bei diesen Beispielen überhaupt ging.

vor 3 Stunden schrieb Schwachzocker:

dass man diesen Begriff bis zu 10 Mal in einem Beitrag schreiben muss, und zwar ohne Deine bekannten Professoren, Rechtsanwälte, Staatssekretäre und Bundestagabgeordnete zu zitieren, die Dich offenbar in allem bestätigen, wenn Du sie nur genug mit Wein abgefüllt hast. 

Eine recht deplacierte Bemerkung und man könnte fast sagen eine bösartige und unverschämte Unterstellung. Frage mich schon, was sich ein Kerlchen wie Du so Alles herausnimmt. Was solls.

Für mich ist das jedenfalls klar. Hatte Dich ursprünglich schon längst unter die absoluten Trolls subsumiert. Dahin geht es nun einfach zurück. Ciao ...

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santander
· bearbeitet von santander
Am 21.9.2017 um 22:33 schrieb tom1956:

... finde ich eine Geldpolitik mehr als fraglich, die mit ungeheurem Aufwand so gut wie nichts bewirkt...

---

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tom1956
vor 34 Minuten schrieb santander:

Ich nehme an, du spielst auf die EU-Wohnimmobilienkreditrichtlinie. Die 'genauere Überprüfung der Kreditwürdigkeit' ist nichts anderes als eine Möglichkeit für Banken, die desaströs niedrigen Zinsen in eine für die Bank erträgliche Höhe zu drücken. Deine Kreditwürdigkeit ist so lala-Zinsen rauf! Also eine Art veganes Spanferkel.:P

Interessanter Aspekt !

vor 34 Minuten schrieb santander:

Wenn der Klassenleher deiner Kinder dir erzählt, dass er sich eine Zweitwohnung zwecks Vermietung kauft, beginnt die Hausse.

Investieren in Betongold aus Verzweiflung ...

vor 34 Minuten schrieb santander:

Wenn Chinesen und Russen kaufen (nur sauteuer ist gut!!!), dann ist die Hausse da!

Hier in Frankfurt kaufen immer mehr Chinesen (z. B. im Europaviertel). Typische Wohnung: Kompakt und möglichst nagelneu. Typischer Käufer: Eher jung, die neue Mittelschicht, meist nur 1 bis 5 Wohnungen. Immerhin ...

 

Zum Glück haben wir ja nach Ansicht der wahren Experten hier gar keine Immobilienblase. Und wenn, wäre dies nach Ansicht dieser Experten auch gar nicht schlimm ...

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Schwachzocker
vor 4 Stunden schrieb tom1956:

...

Zum Glück haben wir ja nach Ansicht der wahren Experten hier gar keine Immobilienblase. Und wenn, wäre dies nach Ansicht dieser Experten auch gar nicht schlimm ...

Weder bin ich ein Experte noch bin ich der Ansicht, dass wir eine Immobilienblase haben. Ich weiß es schlicht nicht und frage Dich deshalb, wie Du zu dieser Ansicht gelangst und was daran schlimm ist?

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santander
· bearbeitet von santander
Am 22.9.2017 um 00:33 schrieb tom1956:

Zum Glück haben wir ja nach Ansicht der wahren Experten hier gar keine Immobilienblase.

---

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Sascha.

Wir haben keine Immobilienblase.

Die Preise steigen, weil zu wenig Immobilien zum kaufen und Mieten verfügbar sind. Nicht, weil die Spekulanten alle weggekauft haben.

 

Eine Immobilienblase hätten wir, wenn überall Wohnungen leer stehen würden und die Spekulanten die Preise trotzdem hochtreiben, indem sie alles und jedem Mist aufkaufen der zu kriegen ist.

Wie z.B. in London. Das ist eine Immobilienblase. Und wenn die Leute das Ganze dann noch auf Kredit tun, und dann die Preise fallen, dann erst gibt es ein Problem :).

 

 

vor 8 Stunden schrieb tom1956:

Dennoch finde ich eine Geldpolitik mehr als fraglich, die mit ungeheurem Aufwand so gut wie nichts bewirkt - und dies auch noch mit fatalen Nebenwirkungen (Preisblasen).

Ich hoffe du meinst damit nicht die EZB Geldpolitik.

Die hat extrem viel bewirkt.

 

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Warlock
vor 5 Minuten schrieb Sascha.:

Wir haben keine Immobilienblase.

Die Preise steigen, weil zu wenig Immobilien zum kaufen und Mieten verfügbar sind. Nicht, weil die Spekulanten alle weggekauft haben.

 

Eine Immobilienblase hätten wir, wenn überall Wohnungen leer stehen würden und die Spekulanten die Preise trotzdem hochtreiben, indem sie alles und jedem Mist aufkaufen der zu kriegen ist.

Wie z.B. in London. Das ist eine Immobilienblase. Und wenn die Leute das Ganze dann noch auf Kredit tun, und dann die Preise fallen, dann erst gibt es ein Problem :).

 

 

Also ganz so einfach sehe ich das nicht.

 

Zum einen steigen Preise für neue Wohnung durch die gesetzlichen Vorgaben EnEv usw. In der Branche geht man überlichweise davon aus, das neuer Mietwohnraum mindestens 10EUR/qm bringen muss und halbwegs rentabel zu sein.

 

In den letzten Jahren hat es einige Käufer aus Südeuropa gegeben die in Deutschlandanlageobjekte gesucht haben.

 

Miet- und Kaufimmobilien sind mit Vergleich zu den Einkommen überproportional gestiegen, langfristig muss es hier aber eine Korrelation geben.

 

Auf der anderen Seite werden die Preise tatsächlich durch Knappheit in manchen Regionen getrieben. Hier spielen stark Infrastruktur und Mobilitätskosten eine Rolle, die pendeln unattraktiv macht. Hier sehe ich am ehesten die Möglichkeit für Preisentspannungen zu sorgen, wenn es gelingt die Agglomerationen der Ballungsräume zu vergrößern.

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Schwachzocker
vor einer Stunde schrieb Sascha.:

...

Eine Immobilienblase hätten wir, wenn überall Wohnungen leer stehen würden und die Spekulanten die Preise trotzdem hochtreiben, indem sie alles und jedem Mist aufkaufen der zu kriegen ist.

Wie z.B. in London. Das ist eine Immobilienblase. Und wenn die Leute das Ganze dann noch auf Kredit tun, und dann die Preise fallen, dann erst gibt es ein Problem :).

Und worin genau besteht das Problem, solange die Leute ihre Kredite bedienen?

Preise steigen und fallen. Warum ist das bei Immobilien ein Problem?

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tom1956
vor einer Stunde schrieb Schwachzocker:

Und worin genau besteht das Problem, solange die Leute ihre Kredite bedienen?

Preise steigen und fallen. Warum ist das bei Immobilien ein Problem?

Weil viele Immobilien kreditfinanziert sind und damit die Banken mit drinhängen (die Frage, wenn sie denn ernst gemeint ist, könnte von einem Kind stammen).

Wozu sonst der ganze Aufwand mit der makroprudentiellen Aufsicht und Steuerung ? Wenn Du richtig liegen würdest, wäre dies ja alles überflüssig ... (Zitat mehrerer Notenbanker: In Zeiten extrem niedriger Zinsen, ist die makroprudentielle Aufsicht äußerst wichtig). Warum wohl ?

Wie ein Blick in die Finanzgeschichte zeigt, gehören Immobilienblasen zu den gefährlichsten Blasen mit den schwerwiegendsten Folgen.

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Schwachzocker

Hast Du überhaupt meine Fragen gelesen?

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tyr
vor 3 Stunden schrieb Warlock:

Miet- und Kaufimmobilien sind mit Vergleich zu den Einkommen überproportional gestiegen, langfristig muss es hier aber eine Korrelation geben.

 

Muss es nicht. Es kann durchaus so weiter laufen, dass die Preise in den wirtschaftlich starken Ballungsräumen stetig stärker steigen als Einkommen und das Hinterland weiter verliert. Einige wenige sehr Reiche und viele ärmere, die lange Strecken zwischen Arbeitsort und Wohnort pendeln müssen.

 

Die meisten Regionen in der Fläche in Deutschland haben Wertverluste. Es geht nur in wenigen Boomregionen stark aufwärts.

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Ramstein

Statistik ist was Wunderbares: man kann mit ihr in alle Richtungen argumentieren:

 

In den letzten 40 Jahren hat sich die Wohnfläche pro Person verdoppelt auf jetzt 40+ Quadratmeter

Wohnfläche pro Person in der Türkei 19 qm. Wohnfläche pro Person in Nigeria 6 qm. Quelle

 

Wohnfläche pro Person in Berlin 41 qm.

Wohnfläche pro Person in Tokio 15 qm. Quelle

 

Es geht uns wirklich schlecht.

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bm171103

Ich finde die Diskussion zum Thema Immobilienblase ja interessant. Musste mich ja zwangsweise in letzter Zeit damit auseinander setzen. Zum Beispiel Frankfurt sind glaube ich Investoren bei gebrauchten Immobilien schon länger raus. Wundert mich auch nicht. Wenn ich mir die Eigenkapitalrendite nach derzeitigem Stand Kaufpreise zu Miete anschau, da muss man schon sehr optimistisch von steigenden Mieten ausgehen. Die liegt aktuell so bei 2-3%. Das heißt man zockt auf steigende Mieten oder steigende Kaufpreise wenn man aktuell kauft. Oder aber nutzt die Immobilie selbst und weiß nicht wohin mit seinem Geld bzw. will ein Eigenheim aus anderen Gründen. Ist für mich schon so ne Art Blase. Jetzt könnte man sagen die Mieten brauchen immer etwas um den Kaufpreisen nachzuziehen. Ist halt die Frage ob man genug Leute findet die z.B. für 100qm 2.200 Euro Kaltmiete zahlen damit sich das einigermaßen für den Investor rechnet. Bleibt spannend.

 

Lustig fand ich auch den Kommentar von tom1956, weil die ersten zwei konkreten Anfragen die ich für meine Wohnung bekommen habe kamen aus den Nationen Indien und China. Also Treffer. :D

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus
vor 24 Minuten schrieb bm171103:

 Die liegt aktuell so bei 2-3%. Das heißt man zockt auf steigende Mieten oder steigende Kaufpreise wenn man aktuell kauft.

Man muss diese Renditen im Kontext zum risikolosen Zins sehen. Absolute Zahlen helfen da nicht weiter. Waren bei einem risikolosen Zins von 4%, die Mietrenditen vielleicht bei 6%, dann sind die Kaufpreise auch heute nicht teuer, trotz absolut niedrigerer Mietrendite.

Das Problem wird nur sein, wenn man einen hohen Hebel drauflegt. Steigen die Zinsen, kann man davon ausgehen, dass die Mietrenditen auch steigen (durch fallende Immobilienpreise). Aber das ist im Grunde auch nichts anderes als der Kauf einer Anleihe mit unendlicher/sehr langer Laufzeit.

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tom1956
vor einer Stunde schrieb Ramstein:

Statistik ist was Wunderbares: man kann mit ihr in alle Richtungen argumentieren:

 

In den letzten 40 Jahren hat sich die Wohnfläche pro Person verdoppelt auf jetzt 40+ Quadratmeter

Wohnfläche pro Person in der Türkei 19 qm. Wohnfläche pro Person in Nigeria 6 qm. Quelle

 

Wohnfläche pro Person in Berlin 41 qm.

Wohnfläche pro Person in Tokio 15 qm. Quelle

 

Es geht uns wirklich schlecht.

Das sich die Wohnfläche in Deutschland pro Person quasi verdoppelt hat ist ein bekanntes Phänomen. Keine Frage.

Das Problem in gewissen Städten wie z. B. in Berlin sehe ich eher darin, daß dort im Schnitt weniger verdient wird (geringere Einkommen) als in anderen teuren Städten wie München oder Frankfurt - hier sind die Gehälter doch deutlich höher. Insofern weiß ich nicht so recht, wie daß z. B. in Berlin mit dem Mietpreisanstieg weitergehen könnte. Sukzessive ein Austausch der innerstädtischen Bevölkerung ?

 

Ein Aspekt sollte man aber bei der von Dir eingebrachten Statistik nicht übersehen, den ich in praxi schon oft beobachtet habe. Ein einzelner Mensch (z. B. nach dem Tod des Partners) oder eine Familie (nach Auszug der Kinder) sprich zwei Menschen (Ehepaar) bleiben in ihrer alten - nunmehr eigentlich viel zu großen (!) - Wohnung, weil ein Umzug finanziell gesehen oft keinen Sinn macht. Wörtlich eine ältere Dame zu mir, die nach dem Tod des Ehemanns trotzdem allein in einer 120 qm Wohnung bleibt: "Wissen Sie, ich habe mich erkundigt. Dank meines alten Mietvertrages zahle ich hier genau so viel oder sogar weniger, wie für eine viel kleinere 2 Zimmerwohnung, die ich jetzt neu mieten würde. Dazu kommen dann auch noch die Umzugskosten". Auch dieses (eher unfreiwillige) Verhalten steigert statistisch gesehen die durchschnittliche Wohnfläche pro Kopf. Das scheint mir aber kein Wohlstandsphänomen zu sein ...

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bm171103
vor 21 Minuten schrieb DrFaustus:

Man muss diese Renditen im Kontext zum risikolosen Zins sehen. Absolute Zahlen helfen da nicht weiter. Waren bei einem risikolosen Zins von 4%, die Mietrenditen vielleicht bei 6%, dann sind die Kaufpreise auch heute nicht teuer, trotz absolut niedrigerer Mietrendite.

Das Problem wird nur sein, wenn man einen hohen Hebel drauflegt. Steigen die Zinsen, kann man davon ausgehen, dass die Mietrenditen auch steigen (durch fallende Immobilienpreise). Aber das ist im Grunde auch nichts anderes als der Kauf einer Anleihe mit unendlicher/sehr langer Laufzeit.

Ja, theoretisch soweit klar. Vielleicht zur Ergänzung. Der risikolose Zins hat sich vielleicht in den letzten 7 Jahren um 1,5% nach unten verändert. Die Kaufpreise sind jedoch um mindestens 75% nach oben in Frankfurt. Die Mieten sind aber deutlich schwächer gestiegen. Ob sich das Geschäft vor 7 Jahren schon gelohnt hat hab ich nie genau durchkalkuliert. Fakt ist aber, dass wenn ich 3% bekomme erstmal noch die Instandhaltung abgeht und ich den Rest (je nachdem so ca. 2%) noch versteuern muss (bei Vermietung). Da steht aktuell für mich das Risiko in keinem Verhältnis zur Rendite. Wenn man nicht versteuern muss und die Immobilie selbst nutzt, kann man sich zumindest noch über einen Wert freuen, der nahe am Inflationsausgleich liegt. Immerhin. Vorausgesetzt die Preise bleiben so hoch.

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus
vor 8 Minuten schrieb bm171103:

Ja, theoretisch soweit klar. Vielleicht zur Ergänzung. Der risikolose Zins hat sich vielleicht in den letzten 7 Jahren um 1,5% nach unten verändert.

Nimmt man 30jährige Bunds als Benchmark waren es in den vergangenen 7 Jahren ca. 2% auf aktuell rund 1,3% p.a.

Zitat

 

Die Kaufpreise sind jedoch um mindestens 75% nach oben in Frankfurt.

Das ist kein Widerspruch zu meiner obigen Aussage. Wenn die aktuelle Mietrendite bei 2% liegt und das Preisniveau bei 175%, dann lag die Mietrendite (gleich hohe Mieten vorausgesetzt) bei einem Preisniveau von 100% bei 3,5%.

Also kann man sagen, die gleiche Immobilie vor 7 Jahren war im Verhältnis zum risikolosen Zins teuerer als eine aktuelle Immobilie.

 

Zitat

 

Die Mieten sind aber deutlich schwächer gestiegen. Ob sich das Geschäft vor 7 Jahren schon gelohnt hat hab ich nie genau durchkalkuliert. Fakt ist aber, dass wenn ich 3% bekomme erstmal noch die Instandhaltung abgeht und ich den Rest (je nachdem so ca. 2%) noch versteuern muss (bei Vermietung). Da steht aktuell für mich das Risiko in keinem Verhältnis zur Rendite.

Zunächst kannst du Instandhaltung ja steuerlich geltend machen. Du versteuerst ja nicht 3% voll. Dazu noch Abschreibung etc. Ich habe noch keinen Immobilienbesitzer getroffen, der über zu hohe Steuern jammert. Wenn man es richtig anstellt, zahlt man wenig bis nichts.

Man sollte auch unterscheiden ob man von Nettomietrendite (nach Bewirtschaftung) redet oder von Brutto.

 

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Ramstein
vor 13 Minuten schrieb tom1956:

Das sich die Wohnfläche in Deutschland pro Person quasi verdoppelt hat ist ein bekanntes Phänomen. Keine Frage.

Das Problem in gewissen Städten wie z. B. in Berlin sehe ich eher darin, daß dort im Schnitt weniger verdient wird (geringere Einkommen) als in anderen teuren Städten wie München oder Frankfurt - hier sind die Gehälter doch deutlich höher. Insofern weiß ich nicht so recht, wie daß z. B. in Berlin mit dem Mietpreisanstieg weitergehen könnte. Sukzessive ein Austausch der innerstädtischen Bevölkerung ?

 

Exakt. Der qm-Anstieg resultiert zu einem guten Teil auch aus der zeitlichen Entwicklung: Familie mit 2 Kindern, Kinder aus dem Haus, Ehepartner gestorben, Witwe(r) bleibt aber im sozialen Umfeld und zieht aus der Wohnung nicht aus, die i.d.R auch günstiger ist als eine neu bezogene kleinere Wohnung -> viele qm pro Person. Wenn die letzte Person dann noch wegstirbt, gibt es 2 Möglichkeiten: Es zieht wieder eine Familie mit Kindern ein, oder ein Single sagt sich: coole Wohnlage in Kreuzberg, Miete günstig durch Mietpreisbremse und Milieuschutzverordnung, ich kann mir die große Wohnung allein leisten, dank der Senatspolitik.

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tom1956
· bearbeitet von tom1956
vor einer Stunde schrieb bm171103:

Lustig fand ich auch den Kommentar von tom1956, weil die ersten zwei konkreten Anfragen die ich für meine Wohnung bekommen habe kamen aus den Nationen Indien und China. Also Treffer. :D

In Frankfurt ist das mit den Chinesen z. B. ein Fakt. Dieser Trend ist aber wohl erst am Anfang. 

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tom1956
· bearbeitet von tom1956
vor 2 Stunden schrieb Ramstein:

 

Exakt. Der qm-Anstieg resultiert zu einem guten Teil auch aus der zeitlichen Entwicklung: Familie mit 2 Kindern, Kinder aus dem Haus, Ehepartner gestorben, Witwe(r) bleibt aber im sozialen Umfeld und zieht aus der Wohnung nicht aus, die i.d.R auch günstiger ist als eine neu bezogene kleinere Wohnung -> viele qm pro Person. Wenn die letzte Person dann noch wegstirbt, gibt es 2 Möglichkeiten: Es zieht wieder eine Familie mit Kindern ein, oder ein Single sagt sich: coole Wohnlage in Kreuzberg, Miete günstig durch Mietpreisbremse und Milieuschutzverordnung, ich kann mir die große Wohnung allein leisten, dank der Senatspolitik.

Hier (Frankfurt am Main und Rhein-Main-Gebiet insgesamt) funktioniert die Mietpreisbremse jedenfalls so gut wie überhaupt nicht ! Das Szenario in Deinem Beispiel sich "dank Mietpreisbremse auch allein eine große Wohnung leisten zu können" ist hier völlig illusorisch.

 

Der Preisdruck entsteht auch durch ausländisches Kapital. In Berlin gibt es z. B. recht viele Skandinavier (auch Institutionelle), die in Immobilien investieren. In Baden-Baden sind es wohl viele Russen und in Frankfurt vermehrt Chinesen. Vor einigen Jahren waren in Berlin (wie ich von mehreren Maklern gehört habe), die Griechen sehr am Kauf von Wohnungen interessiert.

Man könnte sagen, damals hat die EZB mit ELA-Krediten auch die Kapitalflucht aus Griechenland organisiert. Aber das wäre wieder eine andere Geschichte ...

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