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Anja Terchova

Israel greift Schiffskonvoi mit Hilfsguetern fuer Gaza an

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berliner
· bearbeitet von berliner

Schön, jetzt kann man nicht mal mehr glauben was die Nachrichtenargenturen publizieren, elende Welt....<_<

Die Rolle von Reuters ist aber ziemlich fragwürdig. Die haben ja nicht nur die Messer wegzensiert, angeblich, weil die nicht im wichtigen Bildausschnitt waren, sondern sie haben auch das Blut vom Geländer wegretuschiert. Also da war schon Vorsatz im Spiel:

 

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Chemstudent
· bearbeitet von Chemstudent

Die Rolle von Reuters ist aber ziemlich fragwürdig. Die haben ja nicht nur die Messer wegzensiert, angeblich, weil die nicht im wichtigen Bildausschnitt waren, sondern sie haben auch das Blut vom Geländer wegretuschiert. Also da war schon Vorsatz im Spiel:

Wenn ich mir das Bild genau anschaue, dann denke ich, dass ich schon noch Blut erkennen kann. Allerdings deutlich schlechter, da das Reuters-Bild dunkler ist.

Man fragt sich aber natürlich schon, ob ein maßvoller Journalist den deutlichen Inhaltlichen Unterschied der Bilder nicht hättet erkennen müssen. (oder war's vielleicht doch Absicht...)

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ghostkeeper
· bearbeitet von ghostkeeper

Messer und Blut wurden zusammen mit dem Soldaten im Hintergrund weggeschnitten, da sie nur mit diesem zu tun hatten. :rolleyes:

Ausserdem hat Reuters ja zugegeben, die "unwichtigen" Bildteile weggeschnitten zu haben. Und da es hier um eine Verurteilung Israels geht sind diese Bildteile nicht nur "unwichtig", sondern kontraproduktiv.

 

cu

 

http://www.middle-east-info.org/gateway/media/index.htm

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fireball

Die Israelis versuchen sich derzeit aber mit aller Gewalt in Deutschland unbeliebt zu machen was ?

 

Soviel zum Thema man hätte ja ohne Probleme die Schiffe kontrollieren lassen und die Güter per Landweg einführen, unser Entwicklungshilfe Minister darf aber nicht seine Abwasserkläranlage die er mit unseren Steuergeldern bezahlt hat besuchen da ihm die Einreise verweigert wird.... Man kann zwar halten von Niebel was man möchte aber die Aktion ist sicher nicht förderlich für die Glaubwürdigkeit so mancher Aussage der Israelis.

 

Komisch auch das man davon kaum was in der Presse vernimmt ..

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ipl
· bearbeitet von ipl

Die Israelis versuchen sich derzeit aber mit aller Gewalt in Deutschland unbeliebt zu machen was ?

 

Soviel zum Thema man hätte ja ohne Probleme die Schiffe kontrollieren lassen und die Güter per Landweg einführen, unser Entwicklungshilfe Minister darf aber nicht seine Abwasserkläranlage die er mit unseren Steuergeldern bezahlt hat besuchen da ihm die Einreise verweigert wird.... Man kann zwar halten von Niebel was man möchte aber die Aktion ist sicher nicht förderlich für die Glaubwürdigkeit so mancher Aussage der Israelis.

 

Komisch auch das man davon kaum was in der Presse vernimmt ..

Dir ist aber schon klar, dass Israel überhaupt kein Problem damit hat, wenn "normale" deutsche Beamte und Experten dorthin reisen, um die Anlage zu überprüfen, oder?

 

Israel verweigert lediglich hochrangigen Politikern die Einreise in ein von einer terroristischen Organisation (EU-Einschätzung!) kontrolliertes Gebiet.

 

 

Edit, ich reiche mal eine Quelle nach.

 

Israel unterstellt Niebel politische Naivität

 

Verwunderung in Israel über Niebels Empörung: Ausländische Politiker dürften nicht nach Gaza weil dort die Hamas regiert.

[...]

Scharfe Kritik äußerte Kramer an der Bemerkung Niebels, die Blockade des Gazastreifens sei kein Zeichen von Stärke, sondern eher ein Beleg unausgesprochener Angst. Das ist kindisch und zynisch angesichts der israelischen Opfer in Sderot und andernorts durch Raketenangriffe aus dem Gazastreifen, so Kramer. Die Blockade berühre vielmehr vitale Sicherheitsinteressen Israels.

[...]

Der israelische Repräsentant erklärte, Israel habe kein Problem mit dem Besuch ausländischer Experten und Beamten im Gazastreifen, die Hilfsprojekte begutachten wollten. Sie können problemlos einreisen, sagte er.

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berliner

Die wollen einfach vermeiden, daß es Fotos von Niebel mit irgendwelchen Hamas-Größen gibt. Kann man auch verstehen. Vielleicht hätten sie es trotzdem erlauben sollen.

 

Interessanter ist, daß Israel die Blockade nun lockert. Man wird sehen, was die Hamas daraus macht. Vermutlich werden die weiterhin Zölle auf Einfuhren verlangen, was dadurch erleichtert wird, daß es nur einen Übergang gibt. Wenn denen aber diese Einnahmequelle wegbricht, sehe ich schon demnächst Qassams auf israelisches Gebiet niedergehen, nur um die zu provozieren, wieder dicht zu machen.

 

Ich glaube nicht, daß die Hamas mit einer Normalisierung der Lage leben kann.

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obx

Man kann zwar halten von Niebel was man möchte ...

Tja, der junge Niebel hat ja sogar hier seine eigene Fangemeinde :lol:

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obx

Hier mal ein zwar kontroverser, aber doch lesenswerter Artikel aus der Welt Hier wird mal versucht etwas hinter die Kulissen zu schauen, durchaus interessant

 

Der Islam und die nützlichen Idioten

 

Türkei und Iran haben sich verbündet, um den Nahen Osten zu beherrschen. Doch die Friedensaktivisten durchschauen diese Strategie nicht und machen sich zu willigen Helfern

von Leon de Winter

 

Es ist ein faszinierendes Phänomen: Warum verbünden sich Menschen und Organisationen, die sich progressiv nennen, mit reaktionären Muslimen?

 

Progressive und Reaktionäre haben eine Gruppierung gegründet, die sich "Free Gaza" nennt, um die Bewohner Gazas mit "humanitären Gütern" zu versorgen - nun ja, Gaza ist bereits frei. 2005 ist die israelische Herrschaft über Gaza zu Ende gegangen. Und Bedarf für humanitäre Hilfe gibt es nicht. Jeden Tag transportieren Dutzende Lastwagen vier- bis fünfmal mehr humanitäre Güter nach Gaza als die "Flotte". Die Bevölkerung Gazas jedoch hat sich in demokratischen Wahlen für eine Partei entschieden, deren Existenz sich auf ihren Judenhass gründet, und Israel will verhindern, dass die Hamas an schwere Waffen kommt und Bunker baut, wie die Hisbollah im Libanon, weshalb es eine israelische Blockade für "strategische Güter" gibt. So einfach ist das. Die Tatsache, dass Gaza komplett "judenrein" ist, ist der Hamas nicht genug. Sie will, dass auch das Territorium Israels "judenrein" ist. Niemand in Gaza muss verhungern, anders als in Darfur oder dem Kongo. Gaza ist frei, nutzt diese Freiheit jedoch, um israelische Dörfer mit Terror zu überziehen.

 

Anders als Gaza ist Tschetschenien nicht frei, aber die Progressiven hassen Israel mehr als Russland. Die Russen haben den legitimen Kampf der Tschetschenen grausamer niedergeschlagen als die Israelis die Palästinenser je behandelt haben. Und die Kurden? Es gibt keinen kurdischen Staat, obwohl die Kurden einen gründen wollen. Türken und Iraker haben den Kurden weit Schlimmeres zugefügt als Israel jemals den Palästinensern - dennoch findet sich kein Anzeichen, dass die Progressiven die Russen oder die Türken oder die irakischen Araber hassten.

 

Keine der westlich-progressiven Gruppen, die "Free Gaza" unterstützen, würden je in einem arabischen Land, in der Türkei, Gaza oder der Westbank toleriert - in Israel hingegen sind sie es. Nichtsdestotrotz haben die Progressiven die palästinensische Sache über jede andere Sache gestellt, obwohl sich das Leiden der Palästinenser im Vergleich zu anderem Leid in Asien oder Afrika sehr in Grenzen hält.

 

Spielen solche Fakten eine Rolle? Nein. Es geht allein um die eigene Ideologie. Hier kommen noch ein paar weitere Tatsachen. Schauen wir uns die Rate der Kindersterblichkeit in Gaza an. Es handelt sich dabei um eine Schlüsselzahl, da sie viel über Hygiene, Ernährung und medizinische Versorgung aussagt. In Gaza liegt die Kindersterblichkeit bei 17,71 von 1000. Im Vergleich zu westlichen Ländern ist das hoch. Im Vergleich zu Ägypten ist es niedrig. Ägyptens Rate liegt bei 26,2. Und wie sieht es mit der Kindersterblichkeit in der Türkei aus? Nun, die liegt bei 24,84. In der Türkei sterben mehr Neugeborene als in Gaza!

 

Noch ein Fakt. Das Bevölkerungswachstum. Würde Israel den Arabern in Gaza wirklich die Ernährung verweigern, müsste die Bevölkerungszahl dramatisch abnehmen. Doch das Bevölkerungswachstum in Gaza beträgt 3,29 Prozent. Es ist eines der höchsten der Welt. In Ägypten, dessen Bevölkerungszahl auch explodiert, beträgt es 1,997 Prozent. Und die Lebenserwartung? In Gaza beträgt sie 73,68 Jahre. In Ägypten 72,4 Jahre. Und in der Türkei, dem neuen Schutzherrn Gazas, sind es 72,23 Jahre. Im Durchschnitt leben die Menschen in Gaza ein Jahr und vier Monate länger als die Menschen in der Türkei, und in Gaza geborene Babys haben eine größere Chance zu überleben, als Kinder, die in der Türkei zur Welt kommen.

 

Sollten die Israelis die Palästinenser töten wollen, sollten sie ihnen das Leben verkürzen und vergällen wollen, dann machen sie etwas falsch. Sie lassen sie länger leben, als die Türken leben.

 

Noch einmal: Warum hassen Progressive Israel mehr als sie, zum Beispiel, den Sudan hassen? Einer der Gründe muss sein: Israel ist ein starkes Argument gegen den kulturellen Relativismus. Israel hat eine freie Presse, Männer und Frauen haben die gleichen Rechte, es herrscht Versammlungsfreiheit - Beweise für die Überlegenheit westlicher Kultur. Progressive hassen Israel, weil das Land in einem Meer muslimischer Rückständigkeit traditionelle europäische Werte repräsentiert. Zudem ist Israel der Körper, der jene nicht greifbare Ethnizität beherbergt, mit der der Westen seit dem Mittelalter ringt: der Judaismus, diese eigentümliche Kraft, die als arrogant, überholt, tribal, widerwärtig und zugleich begehrt gilt. Doch es gibt noch mehr Gründe, warum die Progressiven Israel hassen.

 

Tatsächlich ist, was an Bord der "Free Gaza"-Schiffe geschah, nicht böser als die Folgen amerikanischer Drohnenangriffe im Irak oder in Pakistan - die Zahl unschuldiger ziviler Opfer infolge kollateraler Schäden ist dort viel höher. Anfang Mai tötete die chinesische Bereitschaftspolizei 140 Muslime. Die Welt wurde darüber nicht einmal informiert. Im Irak wurden, einen Monat vor der Aktion der Gaza-Flotte, fast 500 Muslime bei Explosionen getötet. Und was ist mit den Kurden? Hunderttausende Kurden wurden von Arabern und Türken und Iranern massakriert - ihr Schicksal erregt das westliche Gemüt nicht.

 

Das Problem für viele Juden ist, dass sich die Progressiven des 21. Jahrhunderts und ihre Aversion gegen die jüdische Ethnizität von den Antisemiten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nicht mehr unterscheiden lassen. Deren Slogan war: Schickt die Juden nach Palästina. Jetzt sagen die Progressiven: Schmeißt die Juden raus aus Palästina.

 

Die Progressiven sind nützliche Idioten, gefangen in einem komplexen geopolitischen Spiel. Ein Spiel, dessen Herren Türken und Iraner sind.

 

Die islamistischen Perser, die Mullahs, haben sich gleich mit Beginn der Khomeini-Revolution bemüht, Öl ins Feuer des islamischen Judenhasses zu gießen. Israels Existenz stellt für den Iran keine Bedrohung dar - verglichen mit dem Iran ist es ein kleines Land mit einer winzigen Bevölkerung. Doch die Mullahs sind von den Juden besessen.

 

Die zweite Stufe ist das Auftauchen terroristischer Organisationen wie al Qaida. Ihr Ziel war, die nepotistischen Tyranneien der arabischen Welt abzusetzen und durch islamistische Theokratien zu ersetzen. Die Islamisten begannen ihren Kampf gegen die korrupten, ungläubigen Kollaborateure des Westens, die Ursache der anhaltenden Unterlegenheit der islamischen "ummah". Diese Islamisten sind die direkten Nachfolger breiterer sunnitisch-islamischer Bewegungen wie der Muslimbruderschaft, die die herrschenden Eliten der arabischen Welt gewaltsam unterdrückt hatten. Diese Gruppen können entsetzliches Leid verursachen, sind aber nicht in der Lage gewesen, einen bedeutenden arabischen Nationalstaat unter ihre Kontrolle zu bringen und können gewiss nicht den Westen in die Knie zwingen.

 

Die dritte und vielleicht überraschendste Entwicklung nimmt derzeit in der Türkei ihren Lauf. Eine schleichende islamistische Revolution, sorgfältig vorbereitet von Islamisten in Designeranzügen, unternimmt den Versuch, die Errungenschaften der kemalistischen Revolution von 1922 rückgängig zu machen und sie durch eine Orthodoxie zu ersetzen. Die Islamisten der AKP versuchen, die alte Herrlichkeit des Ottomanenreiches wiederherzustellen.

 

Jahrhunderte lang stand das Ottomanische Imperium für die Oberhoheit des Islam über die Welt. An seiner Spitze stand ein Kalif, eine Art Papst mit unbeschränkter Macht. Abu Bakr, der Schwiegervater des Propheten Mohammed, war der erste Kalif. Der letzte, Abdülmecit II., wurde 1924 abgesetzt, nachdem es im Anschluss an die demütigende Niederlage im Ersten Weltkrieg zur säkularen Revolution der Jungtürken gekommen war. Ob die türkischen Islamisten heimlich von der Wiederherstellung des Kalifats träumen, ist unklar.

 

Weder die Türkei noch der Iran, beides nicht-arabische Länder mit einer Jahrhunderte alten Abneigung gegen Araber, haben Grund, sich von Israel bedroht zu fühlen oder eine besondere Sympathie für die Palästinenser zu hegen. Israel spielt für die langfristigen Pläne weder der Türkei noch des Iran eine Rolle. In Wahrheit ist der Iran am Schicksal arabischer und sunnitischer Palästinenser nicht interessiert. Er hat allein Augen für die reichen Ölvorkommen im nördlichen Teil der arabischen Halbinsel, wo eine mehrheitlich schiitische Bevölkerung von sunnitischen Saudis regiert wird. Das Nukleararsenal, an dem die Mullahs arbeiten, soll als Schirm dienen, diese Region zu kontrollieren, und sich in erst in zweiter gegen Israel richten, die Heimat der jüdischen Erzfeinde des Propheten, die von heiligem islamischen Boden vertrieben werden müssen.

 

Israels Untergang ist eine religiöse Pflicht; die Juden waren die Erzfeinde des Propheten, und es wäre großartig, sie endgültig zu vertreiben. Friedensaktivisten sangen auf ihrem türkischen Schiff: "Khaybar, Khaybar, oh Juden, Mohammeds Armee wird wiederkehren." Islamischen Texten zufolge, ließ Mohammed in Khaybar jeden Juden töten, mit der Ausnahme einiger Frauen, unter denen eine wunderschön war und die er sich als persönliche Sexsklavin nahm.

 

Und wovon träumen die türkischen Islamisten? Ihr Ehrgeiz ist kaum weniger beeindruckend als der des Iran. Montag, der 31. Mai, wird als dramatischer Wendepunkt in die Geschichte eingehen: Die Türkei hat Ägypten die Führung der sunnitischen Welt entrissen. Über Nacht.

 

Die Flotte, beladen mit angeblichen humanitärer Hilfsgütern, angeführt von einer türkisch-islamistischen Organisation mit engen Verbindungen zur türkischen Regierung - und teils mit nützlichen Idioten aus dem Westen bemannt, die kaum eine Vorstellung hatten, auf was sie sich da einließen - war der Eröffnungszug einer meisterlichen Strategie. Eine Win-Win-Eröffnung. Hätten die Schiffe Gaza erreicht, wäre das ein türkischer Sieg gewesen. Im Fall einer gewaltsamen Auseinandersetzung, wäre sich die türkische Nation einig in ihrer Trauer um die Opfer und ihrer Wut auf Israel, während westliche Medien sich über die unverhältnismäßigen Verbrechen der Juden aufregen würden. So konnte sich die Türkei von Israel lossagen und sich als Führer der sunnitischen Welt neu erfinden.

 

Die Gaza-Flotte muss in Kairo und anderen arabischen Hauptstädten hektische Beratungen ausgelöst haben. Die Araber wurden über viele Jahrhunderte von Istanbul aus regiert, sie wissen, wozu die ottomanischen Türken fähig sind. Insbesondere die offene Unterstützung der extremistischen Hamas durch die Türkei ist ein direkter Affront gegen Ägyptens Machthaber, die die Muslimbruderschaft seit den Fünfzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts verfolgt haben. Dass die Türkei das Symbol des palästinensischen Opfers radikal an sich gerissen hat, markiert einen scharfen Einschnitt in die geopolitische Landschaft des Nahen Ostens. Mit einem einzigen Zug hat sich das Zentrum der sunnitischen Welt von Kairo nach Ankara verlagert.

 

In den Turkmenen und Aseri Zentralasiens haben die Türken natürliche Verbündete. Dort gibt es reiche Ölvorkommen. Wahrscheinlich haben die türkischen und iranischen Islamisten sich bereits auf ihre jeweiligen Einflusssphären geeinigt. Während der Iran den Blick nach Süden richtet und in den östlichen Irak, interessieren sich die Türken für die dicht besiedelten sunnitischen Zentren des Mittelmeers und Zentralasien. Worauf sich der Iran und die Türkei in Sachen Irak und Afghanistan geeinigt haben, bleibt unklar, doch die Folgen ihrer neuen Allianz werden bald zu spüren sein. Der neue islamische Mensch wird in der Türkei und dem Iran entstehen. Er wird die Werkzeuge, die er vom Westen übernommen hat, gebrauchen, um seine Herrschaft über die Welt auszudehnen. Unterdessen hat ein unentschiedenes, schwankendes Amerika keine Antwort auf die Herausforderung durch diese Koalition.

 

Die türkischen Islamisten legen, von palästinensischen Aktivisten und nützlichen Idioten aus dem Westen unterstützt, eine bemerkenswerte Geschicklichkeit an den Tag. Unter den bewundernden Blicken der türkischen Regierung werden sie Israel weiter provozieren. Ziel ist, eine Intervention der türkischen Marine zu erzwingen, gefolgt von der Armee. Das ist der ideale Weg, sämtliche Teile der türkischen Gesellschaft zu vereinen und das türkische Militär zu entsäkularisieren, die einzige bedeutende Kraft in der türkischen Gesellschaft, die die Träume der Islamisten platzen lassen könnte.

 

Um es klar zu machen: Das Gaza-Spektakel hat mit Frieden, hungrigen Palästinensern und brutalen Juden nichts zu tun. Es handelt sich um Phase eins von etwas völlig anderem. Und ja, wir haben ein Problem: Denn westliche Länder, von Politik- und Medieneliten geführt, die in friedensorientierten Wohlfahrtstaaten aufgewachsen sind, sind gegen Kräfte wie diese machtlos - sie sind ja kaum in der Lage, die Gefahr zu erkennen. Westliche Politiker und Diplomaten sind nicht dafür ausgebildet, mit den ausgekochten Söhnen Istanbuls und Teherans zu verhandeln, diesen erfahrenen Verschwörern, Manipulatoren, Lügnern, Intriganten. Die Gefahr für den Westen besteht nicht in der muslimischen Immigration nach Europa oder dem Terror von al Qaida; sie besteht in der Koalition zweier islamischer Regime, die islamofaschistisch sind. Es wird nicht lange dauern, bis sie Atomwaffen haben.

 

Noch einmal: Woher der Hass der Progressiven auf Israel?

 

Keine andere Gruppe armer oder unterdrückter Muslime ist für die Progressiven von Interesse. Sie interessieren sich allein für die Opfer der Juden. Die Ironie ist: Die Palästinenser werden in den arabischen und islamischen Ländern nicht besonders geschätzt. Sie werden als unzuverlässige Söldner abqualifiziert, deren schimpfliche Niederlagen der arabischen Nation Schande machen. Nationalisten, Islamisten und Tyrannen haben sich ihrer auf zynische Weise bedient, jeder hatte sein eigenes Motiv, die unerträgliche Überlegenheit der Juden in Israel als Strich durch die eigene Rechnung darzustellen. Die Blutbäder von Sabra und Shatilah von 1982, in Wirklichkeit innerarabische Massaker, wurden so auf atemberaubende Weise zu einem Werkzeug der Öffentlichkeitsarbeit für die Palästinenser und ihre linken Unterstützer aus Europa. Es war Jassir Arafats Genie, das den palästinensischen Kampf in neomarxistische und antiimperialistische Rhetorik umdeutete. Er schuf einen neuen Kontext für sein Volk: den Kampf gegen Kolonialismus und Rassismus. Er war ein klassischer korrupter Warlord mit einem bemerkenswerten Talent für das Spiel mit den Medien und den Politikern des Westens. Den Progressiven wurden die Palästinenser so zu ihren liebsten, exemplarischen Opfern eines von Israel verkörperten Imperialismus und Kolonialismus. Das ist die erste der beiden hauptsächlichen Erklärungen für den Hass der Progressiven. Der zweite folgt.

 

Der entstehenden Symbolik der Palästinenser als Opfer eines westlichen Imperialismus wurde in Europa die beißende Symbolik des Holocaust hinzugefügt - die Europäer hatten die Schuld für die Vernichtung der Juden Europas lang genug getragen und begannen, sich nach einer historischer Entlastung zu sehnen. Die kam in Form einer militärischen Aggression Israels, die ab einem bestimmten Augenblick per Definition unverhältnismäßig war, auch wenn die Gewalt mit der sich Araber und Muslime gegenseitig angriffen - und noch immer angreifen - weit destruktiver und blutiger war.

 

Doch die Europäer konnten die Chance, die Juden zu diffamieren, nicht ungenutzt lassen. Die arabischen Regime verweigern ihren Völkern mindestens ebenso viele Rechte wie die Juden den Palästinensern - und von den Katastrophen in Darfur oder dem Kongo ist hier nicht einmal die Rede -, doch solche Nuancen waren nicht so wichtig. In den Augen progressiver Europäer wurde der israelisch-palästinensische Konflikt zum unvergleichlichen Konflikt, zum einzigartigen Phänomen der Schaffung palästinensischer Opfer durch europäische Opfer, was die Last des ordinären europäischen Massenmords an den Juden zu mindern schien. Was immer die israelischen Juden taten, es war verführerisch, im nahöstlichen Dschungel nach jüdischer Schuld zu suchen. Einem palästinensischen Opfer in jüdischer Hand, Terroristen eingeschlossen, wurde eine Bedeutung beigemessen, die kein anderes Opfer auf der Welt hätte erlangen können. Das Unrecht, das den Juden angetan wurde, wird aufgewogen mit dem Unrecht, das die Juden den Palästinensern antun.

 

Angesichts der jüngsten massiven Angriffe auf das Existenzrecht Israels wird deutlich, dass es unter Europäern ein großes Bedürfnis gibt, die Juden Mörder zu nennen - deshalb sind die Palästinenser als Opfer der Juden wichtiger als die zahllosen muslimischen Opfer muslimischer Extremisten, deshalb werden Millionen anderer Muslime, die unter schlechteren Bedingungen als die Palästinenser leben, in den Medien mit keinem Wort erwähnt, deshalb werden israelische Militäraktionen am liebsten mit dem Wort "Nazi" versehen. Nennt man die Israelis Nazis, werden die eigentlichen Nazis legitimiert. Es macht den Eindruck, als wollten die Europäer, von den Progressiven angeführt, dass die Araber den Job zu Ende bringen. Schluss mit den Juden. Es ist, was es ist - wir erleben Europas Befreiung von der Hinterlassenschaft des Holocaust.

 

Wenn die Islamisten ihren Ehrgeiz befriedigen, wenn es den Türken und der Grünen Bewegung im Iran misslingt, Freiheit und Moderne zu verteidigen, werden selbst die blinden Progressiven aus dem Westen dem Tanz nicht entkommen, wie sehr sie die Islamisten auch unterstützt und ihnen den symbolische Nutzbarmachung der Palästinenser erleichtert haben mögen.

 

Montag, der 31. Mai veränderte alles. Die Europäische Union sieht sich an ihren Grenzen einem grimmigen islamistischen Gegner gegenüber. Genau wie in den arabischen Hauptstädten haben in denen der EU die Energiesparlampen in den Außenministerien bis in den Morgen gebrannt - was tun mit den Türken? Der Zorn der EU auf Israel ist nichts als eine optische Täuschung. Die politischen Eliten wissen, was geschehen ist: Die Türkei hat sich mit dem Iran verbündet.

 

Und Russland und China? Diese beiden alten Nationen, von zynischen Eliten regiert, gestatten den iranischen und türkischen Islamisten ihr Spiel gern, schwächt es doch ganz bestimmt den Westen. Die einzige Macht, die in der Lage ist, Einfluss auf das Ergebnis dieses Spiels der Islamisten zu nehmen, die Vereinigten Staaten, wird derzeit von einem Mann geführt, der in progressiven Kreisen aufgewachsen ist, in denen traditionelle Machtpolitik ebenso verunglimpft wird wie ein angeblich imperialistisches, kolonialistisches Israel - er ist ein Produkt akademischer Zirkel, die sich allumfassenden Illusionen über die regulierende Rolle, die internationale Organisationen wir die Vereinten Nationen spielen sollten, hingeben.

 

Was wir in Gaza beobachten, ist die vollendete Inszenierung eines meisterhaften islamistischen Theaterstücks. Und die Empörung der Medien markiert das nächste Kapitel in der langen Geschichte des europäischen Judenhasses. Es ist wieder salonfähig, Antisemit zu sein. Das ist nur der Anfang von Schlimmerem.

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35sebastian

Wenn man schon "hinter die Kulissen schaut", sollte man das auch gründlich tun.

 

In der "Welt" , dem Vorzeigeblatt des Springer Verlags, dürfen viele "Leon de Winters" ihre objektiven Berichte schreiben.thumbsup.gif

Hier ein Link zur Person:

 

leon de Winter

 

Israel wäre gut beraten, wenn es baldigst die Vorgänge nach rechtsstaatlichen Kriterien untersucht oder untersuchen lässt.

Es hat nur noch wenige Freunde, Deutschland und die USA. Und die sind z.Z. "not amused".

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ipl

Wenn man schon "hinter die Kulissen schaut", sollte man das auch gründlich tun.

 

In der "Welt" , dem Vorzeigeblatt des Springer Verlags, dürfen viele "Leon de Winters" ihre objektiven Berichte schreiben.thumbsup.gif

Hier ein Link zur Person:

 

leon de Winter

 

Israel wäre gut beraten, wenn es baldigst die Vorgänge nach rechtsstaatlichen Kriterien untersucht oder untersuchen lässt.

Es hat nur noch wenige Freunde, Deutschland und die USA. Und die sind z.Z. "not amused".

Ach so, Juden dürfen sich nicht verteidigen, schon klar. Wenn ein Jude die Leute, die Israel angreifen, kritisieren möchte, dann ist das einfach pauschal und grundsätzlich falsch. Die haben gefälligst die Schnauze zu halten, gelle?

 

 

Wie wärs mit einer sachlichen Entgegnung zu seinen Argumenten, Überlegungen und insbesondere Statistiken?

 

Und wenn jemand irgendwo mal wieder meint, alle Deutschen wären Nazis, dann sei bitte so nett und nimm das hin, denn du darfst dich selbst ja nicht verteidigen und egal was du entgegnest - es ist ja anscheinend grundsätzlich unglaubwürdig.

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Hellerhof

Sie und ich, wir alle leben in einem Deutschland, in dem tote Juden über alles geliebt, während die

überlebenden und ihre Nachkommen als Störer empfunden werden.

Henryk M. Broder - in meinen Augen Deutschlands bester Polemiker und Publizist, dem ich das ein oder andere mal zustimmen muss. So auch in diesem Fall.

 

@35Sebastian, kannst du die konkreten Zahlen die de Winter genannt hat widerlegen?

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obx

Wenn man schon "hinter die Kulissen schaut", sollte man das auch gründlich tun.

 

In der "Welt" , dem Vorzeigeblatt des Springer Verlags, dürfen viele "Leon de Winters" ihre objektiven Berichte schreiben.

 

Israel wäre gut beraten, wenn es baldigst die Vorgänge nach rechtsstaatlichen Kriterien untersucht oder untersuchen lässt.

Es hat nur noch wenige Freunde, Deutschland und die USA. Und die sind z.Z. "not amused".

Möchtest Du behaupten das Israel kein rechtsstaatliches System hat??? Israel hat natürlich das Recht, diesen Vorfall durch eine eigene Kommission untersuchen zu lassen. Es waren israelische Soldaten beteiligt, gegen die Israel in diesem Falle Ermittlungen einleiten könnte/ würde. Möchtest Du einem souveränen Staat sein Recht nehmen, eigene Untersuchungen durchzuführen?????

 

Zur Klarstellung: Ich wäre auch für eine int. Untersuchung unter dem Dach der UN. Ich finde auch das dies dem angekratzten israelischen Image besser täte als eine eigene, sprich politisch klüger wäre. Der Unterschied zwischen uns beiden ist nur, dass ich, nur weil Israel dieses ablehnt, einen souveränen Staat nicht populistisch vorhalte, nicht nach rechtsstaatlichen Kriterien vorzugehen. Untermauer doch bitte mal, was an einer Untersuchungskommission eines souveränen Staates nicht rechtsstaatlich ist.

 

Zu Leon de Winters:

Ich habe nicht erwartet, dass Du diesen Bericht als unumstößliche Wahrheit, als höchst objektiv und einzig wahre Tatsachendarstellung begreifst. An diesem Text ist aber bemerkenswert, wie ich finde, dass dieser einen weiten Bogen schlägt und sehr viele Thesen aufgreift und verarbeitet. Von Dir habe ich lediglich erwartet, dass Du diese Thesen mal kurz auf Dich wirken lässt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Und ganz bestimmt auch keine von Anfang an vorherrschende Abwehrhaltung.

 

Man kann sich doch mal dann, und zwar unabhängig von diesem Text, wirklich mal fragen, warum die Kindersterblichkeit, gemessen an anderen Ländern dieser Region, so niedrig ist. Warum die Lebenserwartung höher ist. Und insbesondere darf man sich auch mal über die Rolle der Türkei und des Irans Gedanken machen. Und das der Regierungschef der Türkei mittlerweile sehr israel-kritisch ist, dass Land einen Ruck hin in Richtung Akzeptanz von Extremisten vollzieht, darf dann doch wenigstens Anlass geben, sich über diese Entwicklung Sorgen zu machen. Ein Beitritt der Türkei zur EU ist heute so weit entfernt wie kaum zuvor. Da ist ein Motiv, sich weiter dem Nahen Osten zu öffnen, doch vielleicht mal in Betracht ziehen.

 

Sebastian, machst Du Dir über all das nicht wenigstens mal Deine eigenen Gedanken? Oder hat bei Dir Dein Abwehrgedanke höheres Gewicht, wenn Du nur hörst von wem solche Gedanken stammen?

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berliner

Wir kaprizieren uns hier alel auf Israel, dabei geht dort etwas viel gravierendes vor, nämlich daß sich die Türkei vom Westen abwendet und eine Rolle als lokale Ordnungsmacht in Nahost anstrebt. Das alleine wäre noch nicht so schlimm, aber sie suchen den Schulterschluß mit dem Iran. Das verändert die Machtkonstellation. Ägypter, Jordanier, Saudis usw. sind darüber gar nicht glücklich.

 

Die Sache mit der Flotte war nur ein kleiner Baustein in einem größeren Plan und man hat zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen:

1.Israel eins ausgewischt. Auf den Anti-Israel-Reflex kann man sich immer verlassen

2.die Achse Türkei-Iran gestärkt.

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akku5

Wir kaprizieren uns hier alel auf Israel, dabei geht dort etwas viel gravierendes vor, nämlich daß sich die Türkei vom Westen abwendet und eine Rolle als lokale Ordnungsmacht in Nahost anstrebt. Das alleine wäre noch nicht so schlimm, aber sie suchen den Schulterschluß mit dem Iran. Das verändert die Machtkonstellation. Ägypter, Jordanier, Saudis usw. sind darüber gar nicht glücklich.

 

Die Sache mit der Flotte war nur ein kleiner Baustein in einem größeren Plan und man hat zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen:

1.Israel eins ausgewischt. Auf den Anti-Israel-Reflex kann man sich immer verlassen

2.die Achse Türkei-Iran gestärkt.

 

Deine These setzt voraus, dass der Konvoi insgeheim von der türkischen Regierung gesteuert wurde und auch noch dass die Türken hellseherische Fähigkeiten haben (Überfall auf Hoher See mit vielen Toten). Dein "türkischer Plan" wirkt doch mehr als nur zusammen gebastelt.

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obx
· bearbeitet von obx

Wir kaprizieren uns hier alel auf Israel, dabei geht dort etwas viel gravierendes vor, nämlich daß sich die Türkei vom Westen abwendet und eine Rolle als lokale Ordnungsmacht in Nahost anstrebt. Das alleine wäre noch nicht so schlimm, aber sie suchen den Schulterschluß mit dem Iran. Das verändert die Machtkonstellation.

Deine These setzt voraus, dass der Konvoi insgeheim von der türkischen Regierung gesteuert wurde und auch noch dass die Türken hellseherische Fähigkeiten haben (Überfall auf Hoher See mit vielen Toten). Dein "türkischer Plan" wirkt doch mehr als nur zusammen gebastelt.

Findest Du??? Wenn sogar die Rolle des türkischen Ministerpräsidenten ausdrücklich in diesem Zusammenhang von Extremisten gewürdigt wird???

Wie das Intelligence and Terrorism Information Center berichtet, haben hochrangige islamische Extremisten in Istanbul der Einweihungszeremonie eines der an der Flottille teilnehmenden Boote beigewohnt. Unter den Teilnehmern waren Mahmad Tzoalha und Sahar Albirawi, beides Top-Terroristen der Hamas, die heute von Großbritannien aus operieren, und Hamam Said, ein Führer der Muslimbruderschaft in Jordanien.

 

Bolant Yilderim, der Vorsitzende von IHH, einer in der Türkei ansässigen pro-palästinensischen Organisation, die die Flottille anführt, hielt unter Applaus türkischer Politiker und radikal-islamistischer Extremisten eine radikale Rede während der Zeremonie. “Israel verhält sich, wie Hitler sich gegenüber den Juden verhalten hat. Hitler baute Konzentrationslager in Deutschland, und heute baut das zionistische Gebilde Konzentrationslager in Palästina”, so der Vorsitzende Yilderim.

 

An der Kundgebung nahm auch Sheikh Raed Salah teil, der Führer der Abteilung Nord der Islamischen Bewegung in Israel, der die Haltung des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan pries und die Führer der gesamten arabischen Welt dazu aufrief, seinem Beispiel zu folgen.

Quelle

Zumindest waren türkische Politiker mit bei der Einweihungszeremonie genau dieser Flotille. Und dieser Sheikh lobt in diesem Zusammenhang ausdrücklich den türkischen Ministerpräsidenten... Von daher, ganz so abwegig sind Verbindungen ins poltische Lager der Türkei nicht...

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berliner
· bearbeitet von berliner

Deine These setzt voraus, dass der Konvoi insgeheim von der türkischen Regierung gesteuert wurde und auch noch dass die Türken hellseherische Fähigkeiten haben (Überfall auf Hoher See mit vielen Toten). Dein "türkischer Plan" wirkt doch mehr als nur zusammen gebastelt.

 

Die Zeit beleuchtet das hier. Hellseherisch muß man dafür keineswegs sein. Für einen Iran-freundlichen Kurs konnte das so oder so nur hilfreich sein. Entweder kommtder Konvoi ungestört an, dann wird die Beziehung zu Hamas und Iran gestärkt oder Israel greift und der Effekt ist sogar noch stärker.

 

Mal sind es Paukenschläge wie die demonstrative Einladung des iranischen Präsidenten Ahmadineschad oder des Hamas-Führers Maschal nach Ankara. Mal läuft das Spiel über die Bande, wie im Fall der Gaza-Flottille, die in der Türkei aufgestellt wurde. Hauptorganisator und -finanzier ist der islamische Wohlfahrtsverband IHH, dem diverse Dienste eine Hamas-Connection nachsagen. Von der IHH schreibt der Kolumnist des Massenblattes Hürriyet, Semih Idiz: »Obwohl es keinen Beweis für eine direkte Verbindung gibt, sollte sich niemand darüber täuschen, dass die Erdoğan-Regierung moralisch und politisch hinter der Gruppe steht.«

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akku5

Wir kaprizieren uns hier alel auf Israel, dabei geht dort etwas viel gravierendes vor, nämlich daß sich die Türkei vom Westen abwendet und eine Rolle als lokale Ordnungsmacht in Nahost anstrebt. Das alleine wäre noch nicht so schlimm, aber sie suchen den Schulterschluß mit dem Iran. Das verändert die Machtkonstellation.

Deine These setzt voraus, dass der Konvoi insgeheim von der türkischen Regierung gesteuert wurde und auch noch dass die Türken hellseherische Fähigkeiten haben (Überfall auf Hoher See mit vielen Toten). Dein "türkischer Plan" wirkt doch mehr als nur zusammen gebastelt.

Findest Du??? Wenn sogar die Rolle des türkischen Ministerpräsidenten ausdrücklich in diesem Zusammenhang von Extremisten gewürdigt wird???

Wie das Intelligence and Terrorism Information Center berichtet, haben hochrangige islamische Extremisten in Istanbul der Einweihungszeremonie eines der an der Flottille teilnehmenden Boote beigewohnt. Unter den Teilnehmern waren Mahmad Tzoalha und Sahar Albirawi, beides Top-Terroristen der Hamas, die heute von Großbritannien aus operieren, und Hamam Said, ein Führer der Muslimbruderschaft in Jordanien.

 

Bolant Yilderim, der Vorsitzende von IHH, einer in der Türkei ansässigen pro-palästinensischen Organisation, die die Flottille anführt, hielt unter Applaus türkischer Politiker und radikal-islamistischer Extremisten eine radikale Rede während der Zeremonie. Israel verhält sich, wie Hitler sich gegenüber den Juden verhalten hat. Hitler baute Konzentrationslager in Deutschland, und heute baut das zionistische Gebilde Konzentrationslager in Palästina, so der Vorsitzende Yilderim.

 

An der Kundgebung nahm auch Sheikh Raed Salah teil, der Führer der Abteilung Nord der Islamischen Bewegung in Israel, der die Haltung des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan pries und die Führer der gesamten arabischen Welt dazu aufrief, seinem Beispiel zu folgen.

Quelle

Zumindest waren türkische Politiker mit bei der Einweihungszeremonie genau dieser Flotille. Und dieser Sheikh lobt in diesem Zusammenhang ausdrücklich den türkischen Ministerpräsidenten... Von daher, ganz so abwegig sind Verbindungen ins poltische Lager der Türkei nicht...

 

Was kann der dafür, dass ihn irgendwelche Extremisten loben, bloß weil die mal zufällig einer Meinung waren. Wenn ich sage :"1+1 ist 2" und ein Serienmörder stimmt mir zu, bin ich dann ein ganz Schlimmer ? Die Türkei hatte immer relativ gute Beziehungen zu Israel - auch unter Erdogan. Die Beziehungen verschlechterten sich erst, als der Gaza-Streifen bomardiert wurde und über 1000 Menschen starben.

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berliner
· bearbeitet von berliner

Was kann der dafür, dass ihn irgendwelche Extremisten loben, bloß weil die mal zufällig einer Meinung waren. Wenn ich sage :"1+1 ist 2" und ein Serienmörder stimmt mir zu, bin ich dann ein ganz Schlimmer ? Die Türkei hatte immer relativ gute Beziehungen zu Israel - auch unter Erdogan. Die Beziehungen verschlechterten sich erst, als der Gaza-Streifen bomardiert wurde und über 1000 Menschen starben.

 

Irgendwie landet man immer wieder an dem Punkt. Du könntest genausogut schreiben: "Die Türkei hatte nie besonders gute Beziehungen zur Hamas. Erst als diese den Waffenstillstand gebrochen hat und Qassam-Raken auf Zivilisten abgefeuert hat, worauf Israel Vergeltung geübt hat, wurde es besser".

 

Es fällt schon auf, daß die Kette der Ergeignisse immer bei einer Verfehlung Israels aufgenommen wird, aber nie davor.

 

Und daß die türkische Regierung dort nicht nur passiver Zuschauer ist, erkennt man schon daran, daß sie den Konvoi nicht von vornherein unterbunden hat. Die Regierung wird ja wohl wissen, wenn sich sowas in einem ihrer Häfen abspielt. Und sie muß auch wissen, wo sie als Staat reingezogen wird und welches ihre Interessenlage ist. Du kannst sicher sein, daß sie die Schiffe am Auslaufen gehindert hätten, wenn die Beurteilung zu dem Ergebnis gekommen wäre, daß der Konvoi nachteilig für die Türkei oder deren Interessen in der Region ist. Stellt sich also die Frage: ist eine Verschlechterung der Beziehungen zu Israel nachteilig? Offenbar kam die Regierung zu dem Schluß, daß sie das nicht ist. Dann muß man die nächste Frage stellen: was bedeutet diese Verschlechterung für die Rolle der Türkei in der Region und für deren Verhältnis zu den Staaten dort?

 

Geh mal davon aus, daß die Regierung dort sich diese Fragen gestellt hat und zu einer Antwort kam, die sie dazu veranlaßt hat, nicht einzugreifen.

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akku5
· bearbeitet von akku5

@Berliner

Es ging mir jetzt nicht um Schuldzuweisungen , sondern ich halte deine These, dass die Türkei gezielt (und ohne Grund) ihre Beziehungen zu Israel verschlechtern wollte für haltlos.

 

Es fällt schon auf, daß die Kette der Ergeignisse immer bei einer Verfehlung Israels aufgenommen wird, aber nie davor.

 

Ich hab keine Lust auf solch eine Henne-Ei-Diskussion. Dann müßte man wahrscheinlich beim Urknall anfangen.

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Hellerhof

Hallo Akku,

 

nur um meinem Verständnis zu helfen. Für was für eine Art Politiker hälst du Erdogan? Man munkelt ja, dass er doch dem Osmanischen Reich nachtrauert.

 

Die Türkei will die Beziehungen zu Israel verschlechtern und dafür gibt es sogar einen Grund. Wie ich darauf komme? Die Türkei macht sich auf zur Regionalmacht und will daher die restlichen Turkvölker und die islamischen Staaten unter einen Hut bringen. Wie geht sowas einfach? Richtig, negative Integration durch einen gemeinsamen, äußeren Feind.

 

Grüß

Hellerhof

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berliner

Sehe ich auch so. Der Israel-Haß ist der gemeinsame Nenner in der islamischen Welt. Wo sie sonst nicht viel verbindet, muß der dafür herhalten. Die haben alle ihren George Orwell gut gelesen.

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obx

Was kann der dafür, dass ihn irgendwelche Extremisten loben, bloß weil die mal zufällig einer Meinung waren. Wenn ich sage :"1+1 ist 2" und ein Serienmörder stimmt mir zu, bin ich dann ein ganz Schlimmer ? Die Türkei hatte immer relativ gute Beziehungen zu Israel - auch unter Erdogan. Die Beziehungen verschlechterten sich erst, als der Gaza-Streifen bomardiert wurde und über 1000 Menschen starben.

Irgendwie landet man immer wieder an dem Punkt.

Ja, dass ist das eigentliche Problem an diesen Diskussionen, dass so sowieso nie eine entstehen kann. Auf eine These oder Feststellung (lasst es von mir aus auch einfach ein Gedanke sein) wird einfach mit einem pauschalen und aus der Luft gegriffenen Vorwurf reagiert. Der Gedanke, den man entwickelt hat, wird einfach nicht beachtet und kaputt gemacht.

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Chemstudent
· bearbeitet von Chemstudent

Ich hab keine Lust auf solch eine Henne-Ei-Diskussion. Dann müßte man wahrscheinlich beim Urknall anfangen.

Klar, aber berliner kritisiert ja, dass am Anfang eurer Kausalkette immer (!) Israel steht. Und das sieht man immer wieder.

 

Wo war denn der Aufschrei, als die Hamas tägl. dutzende Raketen auf Israel schoß und Israelis tötete? Wo war die Empörung, als eine davon fehlgeleitet wurde, und dadurch zwei palästinensische Kinder in Gaza starben? Wo wart ihr, als Israel die Öffnung der Grenze für internationale Hilfen verschieben musste, weil die Hamas mit Dutzenden (!) von Raketen Israel bombardierte? Wo sind die empörten User hier gewesen, als die Hamas 2007 blutig die Herrschaft im Gazastreifen übernahm?

Genau: Da wart ihr mucksmäuschenstill.

Aber wehe wenn Israel - nach mehren Angeboten einer friedlichen Lösung - einen Blockadebrecher gewaltsam übernimmt und dabei 9 Menschen ums leben kommen. Dann seid ihr zur stelle. Da ist's auch egal, wie genau das ablief und was genau passiert ist. Für euch steht von vornherein schon fest: Israel hat Schuld.

 

Und genau dieses Anti-Israelische Verhalten nervt.

 

Letztlich ist es so:

Wenn die Palästinenser die Waffen niederlegen, gibt's Frieden. Wenn die Israelis die Waffen niederlegen, gibt's kein Israel mehr. Das gilt leider seit der israelischen Staatsgründung.

 

btw:

Das Leid der Palästinenser ist sehr schlimm. Daher begrüße ich auch die Arbeit von MSF in den palästinensischen Autonomiegebieten. Nicht das mir hier jemand eine anti-palästinensische Grundhaltung unterstellt...

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akku5

Hallo Akku,

 

nur um meinem Verständnis zu helfen. Für was für eine Art Politiker hälst du Erdogan? Man munkelt ja, dass er doch dem Osmanischen Reich nachtrauert.

So besonders gut kenn ich ihn nicht. Insgesamt halte ich ihn für einen fähigen Politiker, der einige Dinge in der Türkei verbessert hat (Wirtschaftswachstum, Bekämpfung von Folter Annäherung an Kurden und Armeniern). Sicher gibt es auch Negativpunkte, z.B. dass er die Integration der Türken in D unterminiert.

 

Die Türkei will die Beziehungen zu Israel verschlechtern und dafür gibt es sogar einen Grund. Wie ich darauf komme? Die Türkei macht sich auf zur Regionalmacht und will daher die restlichen Turkvölker und die islamischen Staaten unter einen Hut bringen. Wie geht sowas einfach? Richtig, negative Integration durch einen gemeinsamen, äußeren Feind.

 

Grüß

Hellerhof

 

Das ist deine Meinung. Sicher will er möglichst viel Einfluß in der Region. Feindschaft zu Israel schadet ihm aber eher, als dass sie ihm nützt, denn damit macht er auch die USA und die EU zu seinen Gegnern.

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obx

Wo war die Empörung, als eine davon fehlgeleitet wurde, und dadurch zwei palästinensische Kinder in Gaza starben?

Was ja an sich schon makaber klingt, wenn man sich das auf der Zunge zergehen lässt. Eine Rakete gilt schon dann als fehlgeleitet, wenn sie auf die eigene Zivilbevölkerung trifft. Trifft sie Israel, egal wo, ob Krankenhaus, Kindergarten oder Schule, gilt sie als nicht (!) fehlgeleitet.

 

Ich finde man sollte bei alldem mal die Kirche im Dorf lassen. Es muss auch mal erlaubt sein, die Angriffe der Hamas zu verurteilen. Da ist eine Terrororganisation, die wahllos Raketen auf israelisches Gebiet schießt. Einziges erklärtes Ziel ist dabei, soviel unschuldige Zivilisten wie möglich zu treffen. Ziel ist es, damit eine Stimmung der Angst und Unsicherheit unter der Bevölkerung zu schaffen. Ich finde das wahllose Abfeuern allmählich wirklich zum schreien.

 

Wenn ich dann von Usern ausschließlich Kritik an Israel höre, finde ich diese Ansicht einfach nur noch undifferenziert und peinlich. Da ist auf der einen Seite eine Terrorgruppierung, denen Menschenleben überhaupt gar nichts bedeuten, die mit ihren Angriffen nur das Ziel haben, die Schwächsten zu treffen. Nämlich Kinder. Nur so versetzt man eine Zivilbevölkrung in Angst und Schrecken. Diese menschenverachtende Art und Weise wird überhaupt gar nicht zur Kenntnis genommen.

 

Bevor sich jetzt wieder einige angegriffen fühlen. Das berechtigt Israel natürlich nicht, seinerseits palästinensische Zivilisten zu Opfern zu machen. Und jeder tote Zivilist auf dieser Seite ist natürlich einer zu viel. Nehmt aber bitte mal zur Kenntnis, dass Israel das nicht anders sieht. Hier wird zumindest bedauert, wenn bei militärischen Operationen, die das Ziel haben Extremisten zu bekämpfen, die ihrerseits die Israelis bekämpfen, wenn es zu Opfern unter Zivilsten kommt.

 

Wie man diese menschenverachtende Ansicht von Extremisten bei diesem ganzen Konflikt gänzlich außer Betracht lassen und ausblenden kann, erschließt sich mir nicht.Sowas stimmt mich eher ziemlich nachdenklich

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