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Anfängerthread zu Anleihen

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chirlu
vor 7 Minuten von Nudel:

Bezüglich der relevanten Stückzinstage gilt also ausgehend vom Tag des Kaufes immer T+2-1 (mit T als Werktage)

 

Nicht ganz, die Erfüllung erfolgt (normalerweise) am zweiten Handelstag nach dem Kauf, aber die Zinsen werden fällig bis zum Kalendertag davor – was ja auch logisch ist, weil Zinsen nicht nur für Handelstage gezahlt werden. Das heißt, hättest du am 27. April gekauft, so dass das Geschäft am 2. Mai erfüllt würde, dann würden die Stückzinsen bis einschließlich 1. Mai berechnet.

 

vor 9 Minuten von Nudel:

Und der Beginn einer neuen Zinsperiode wäre dann immer der 1. Tag nach dem jährl. Zinstermin

 

Da bin ich mir nicht sicher. Vielleicht kann das jemand anderes definitiv sagen.

 

vor 11 Minuten von Nudel:

Kauf- und Stückzinsdatum auf den gleichen Tag setzen, was ja eigentlich nicht ganz korrekt wäre?

 

Du musst das Geld (für Kaufpreis und Stückzinsen) ja erst am Erfüllungstag bezahlen, genau wie der Handelspartner erst am Erfüllungstag die Anleihe liefert, so dass du erst ab dem Erfüllungstag Anspruch auf die Zinsen hast. Daher ist es korrekt, in der IZF-Berechnung die Zahlung auf den Erfüllungstag und nicht schon auf den Kauftag zu legen. Die Höhe der Stückzinsen wird aber nur bis zum (Kalender-)Tag vor dem Erfüllungstag berechnet.

 

Bei Kauf am 28. April ist der Erfüllungstag der 3. Mai, nicht der 2. Mai.

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 9 Stunden von Nudel:

Hallo zusammen,

 

ich möchte in absehbarer Zeit einen gewissen Betrag in eine Bundesanleihe inverstieren. Da ich bisher mit dem Thema Anleihen allerdings keine Berührungspunkte hatte, habe mir selber die Bedingung gestellt, dass ich das Finanzvehikel erst verstehen und vollständig nachvollziehen möchte, bevor ich es kaufe.

 

 

 

4. Insofern ich davon ausgehe, dass die angegebene Rendite von 2,71% (Bund) bzw. 2,70% (Excel) gleichbedeutend sind, also beide Werte den internen Zinsfuß angeben

 

 

vor 57 Minuten von Nudel:

Danke für die Erklärungen, dann bin ich mit meiner Berechnung ja gar nicht so verkehrt. Mich hat jetzt schon etwas der Ehrgeiz gepackt, die Berechnung genau nachvollziehen zu können.

 

Witzigerweise würde ich jetzt sogar auf den die 2,71% kommen, aber nur wenn ich den Tag des Kaufes auch mit dem Stückzinstag zusammenlege...

 

Wenn ich für das Kaufdatum allerdings den 28.04.2023 ansetze würde, dann verschlechtert sich sogar der interne Zinsfuß auf 2,69%:

Es ehrt dich alles verstehen zu wollen, aber ob 2,69%, 2,70% oder 2,71% Rendite pro Jahr rauspringt, macht bei 100.000€ gerade mal 20€ pro Jahr aus. 

 

Frage:

Verstehst du wie dein Computer oder ein Verbrennungsmotor funktioniert?

Ich tu es nämlich nicht, dennoch klappt es meistens, zumindest so lange ich keinen Diesel in meinen Rasenmäher kippe (aber so was machte ich nur einmal, weil aus Fehlern lernt man).

 

 

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Nudel
· bearbeitet von Nudel

@chirlu

Vielen Dank nochmal für die detallierte Antwort, das hat nochmal sehr zum Verständnis beigetragen!

Der Erfüllungstag ist hier gleichbedeutend mit dem Wertstellungstag (Valutatag) nehme ich an bzw. beides ist synonym zu verwenden?

 

Bezüglich der Zinsperiode habe ich nochmal selber recherchiert:

Nach der Börse Stuttgart würde ich nun sagen, dass der Zinslauf schon am 15.02. eines jeden Jahres beginnen würde und bis zum Tag vor der Fälligkeit läuft. Entsprechend wären für die Stückzinstage der 15.02.2023 als erster Tag und der 02.05.2023 als letzter Tag anzusetzen, sodass die Differenz dann 77 Tage ergeben würde.

 

Ich habe mein Excel-Sheet jetzt nochmal überarbeitet und die neuen Daten eingepflegt sowie die Bezeichnungen etwas korrigiert.

Jetzt passt sowohl sowohl der int. Zinsfuß als auch der vom Bund angegebene Kurs inkl. Stückzins, da der Stückzins aufgerundet bei 0,11% liegt und dieser mit dem Kurswert von 96,18 zusammen dann auch die 96,29% im Factsheet ergibt.

 

Berechnung_Excelsheet.png.9edd07fac393f3688d72c5e87314d438.png

 

 

Zum Vergleich habe ich auch nochmal einen Onlinerechner herangezogen und dieser hat bis auf eine minmale Abweichung beim IZF exakt das gleiche Ergebnis ausgespuckt.

 

Berechnung_Onlinerechner.thumb.png.665ad6d3c502cdc3ec9dac278d0e08ce.png

 

@pillendreher

Prinzipiell stimme ich dir da zu, dass solche "Kleinigkeiten" auf die Rendite am Ende keinen Einfluss haben. Für mich ist aber der Lerneffekt am wichtigsten und m. E. ist dieser am größten, wenn man sich auch mal tiefer in die Materie eingräbt und nicht nur alles oberflächlich durch irgendwelche (evtl. auch mal falschen) Onlinerechner abschätzt. In gewisser Weise macht es ja auch Spaß neue Dinge zu verstehen und auf eine höhere Flugebene kann man sich ja auch schnell wieder begeben.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 14 Stunden von Nudel:

Der Einzige Punkt wäre noch der Spread, sodass ich wahrscheinlich die Anleihe zu einem etwas höheren Briefkurs gekauft hätte - entsprechend müsste ich im Nachgang meinen finalen Kaufkurs (Briefkurs) in die Berechnung einfließen lassen, um die genaue Rendite zu erhalten?

 

Am besten gewöhnst Du Dir von Anfang an, die Rendite von Anleihen immer selbst zu berechnen - und zwar mit dem Briefkurs. Viele Angaben im Internet stimmen nicht. Oft wird mit dem Geldkurs gerechnet. Manchmal stimmt die Rendite auch überhaupt nicht.

 

Bei den Bundesanleihen ist in der Regel die Bundesbank als Market Maker aktiv. Das sorgt für Liquidität, einen kleinen Spread und faire Kurse. Wegen des kleinen Spreads stimmt auch meistens die angegebene Rendite, auch wenn sie mit dem Geldkurs berechnet wurde. Aber schau Dir das bei Anleihen an, die in wenigen Tagen oder Wochen fällig werden. Da ergeben Geld- und Briefkurs schon deutlich unterschiedliche Renditen. Bei einigen länger laufenden Bundesanleihen agiert die Bundesbank gelegentlich nicht als Market Maker - und auch hier muss man aufpassen.

 

Bei allen anderen Anleihen sollte es selbstverständlich sein, dass Du anhand des Briefkurses selbst rechnest - und dass auch vorher in den Ausgabeprospekt schaust, ob es irgendwelche Sonderbedingungen wie vorzeitige Kündigungsmöglichkeiten oder Nachrangabreden gibt.

 

Zitat

3. Ich habe mir nochmal die "Gesamtrendite" mit 4,9% ausgerechnet (Gewinn/alle Einzahlungen). Kann man das so machen, oder habe ich einen Denkfehler und dieser Wert sagt eigentlich gar nichts aus?

 

Sowohl bei der Investitionsrechnung, als auch bei Anleihen geht es um Zahlungsströme. Also um mehrere Zahlungen, die zu verschiedenen Zeiten anfallen. Betrachten wir folgendes Beispiel:

  1. Du leihst jemandem 1000 € - und bekommst nach 3 Jahren 1.300 € zurück
  2. Du leihst jemandem 1000 € - und bekommst im ersten Jahr 100 €, im zweiten Jahr 100 € und im dritten Jahr 1.100 € zurück.

Welches der Varianten ist für Dich besser?

  1. Zunächst einmal könnte es sein, dass Du die 100 € nach einem Jahr brauchst. Dann wäre Varianten 2 besser
  2. Vielleicht hast Du aber auch keine Lust, jedes Jahr Geld zu bekommen und möchtest alles auf einen Schlag zurück haben? Dann wäre Varianten 1 besser
  3. Du könntest überlegen: in beiden Fällen habe ich nach drei Jahren 1.300 € - also ist es egal.
  4. Oder Du könntest sagen: wenn ich nach einem Jahr 100 € zurück bekomme und nach dem zweiten Jahr weitere 100 €, dann könnte ich das Geld verzinslich anlegen und hätte nach drei Jahren mehr als 1.300 €. Also ist Variante 2 besser.

Man sieht also: es ist gar nicht so einfach zu sagen, welches Angebot "besser" ist.

 

Auf der mathematischen Seite gibt es verschiedene Verfahren, um solche Zahlungsströme zu bewerten. Jedes betrachtet einen anderen Aspekt. Deshalb liefern sie oft unterschiedliche Ergebnisse. Man muss überlegen, welche Frage man beantwortet haben möchte - und dann das passende Verfahren wählen. Das eine richtige und immer passende Verfahren gibt es nicht.

 

Das Zusammenzählen aller Erträge und teilen durch die Einzahlungen wird eher selten verwendet, weil es den Zeitaspekt nicht berücksichtigt. Es würde aber der obigen Nummer (3) entsprechen.

 

Banker und Kaufleute betrachten es oft wie Nummer (4) oben, weil sie das zurück erhaltene Geld sofort wieder nutzen bzw. anlegen würden. Sie wählen deshalb ein Verfahren, bei dem die Zeitpunkte der Zahlungen und Rückzahlungen berücksichtigt werden. Oft genutzt wird die Barwertmethode (bei dem ein Rechnungszinssatz angenommen werden muss, z.B. 3%) oder die interne Zinsfussmethode / IRR (bei dem kein Rechnungszins angenommen werden muss, sondern bei dem ein "interner" Zins herauskommt).

 

Betrachten wir die drei Verfahren für das obige Beispiel:

  • Erträge durch Einzahlungen: ergibt in beiden Fällen 30%. Man sieht also nicht den Unterschied zwischen den beiden Varianten
  • Barwertmethode mit 3% Rechnungszins: erste Variante ergibt 189 €, die zweite Variante ergibt 195 €. Die zweite Variante ist also etwas besser.
  • IRR: erste Variante ergibt 9,13%, die zweite Variante ergibt 9,98%. Die zweite Variante ist also besser.

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Nudel

@stagflation

Vielen Dank für die nochmal sehr ausführlichen Informationen - diese haben auch nochmal gut zum Verständnis beigetragen!

 

Bei dem Fachwissen hier würde ich gerne abschließend meine noch letzten offenen Fragen klären wollen:

 

1) Zum internen Zinsfuß: Ergibt dann die Berechnung des internen Zinsfußes nicht zwangsläufig eine Art jährliche Rendite (x% p.a.), die diese Investition mit anderen Investitionen vergleichbar macht? Zumindest habe ich das auch aus diesem Beitrag so entnommen. Daraus würde ich dann zwei Sachen schließen: a) Umso höher der interne Zinsfuß ist, desto rentabler wäre die Investition bezogen auf mein eingesetztes Kapital und b) ich würde diesen internen Zinsfuß mit anderen p.a.-Renditen vergleichen können, z.B. mit einer gleich lang laufenden Festgeldkondition mit x% p.a. und so daraus ableiten können, welche Investition sich vrsl. mehr lohnen würde. Ist dies so möglich oder zu einfach gedacht?

 

2) Die Bezeichnung Erfüllungstag war mir bisher nicht so geläufig. Ist dieser Tag quasi ein Synonym zum Wertstellungstag bzw. Valutatag aus den bekannten Girokontenzahlungen (Wertstellungstag von Ein- und Auszahlungen auf dem Konto), bloß dass es sich jetzt hier um eine "Lieferung" eines anderen Wertes (Anleihe) und eine Zahlungsbewegung handelt?

 

3) Wenn ich jetzt über Smartbroker/gettex z.B. die o.g. Bundesanleihe kaufen würde, so hätte ich doch tatsächlich keine Kosten, außer einen evtl. Kursaufschlag durch den Spread, oder? Mit Kosten meine ich prinzipiell alle Kosten, die sonst anfallen könnten (Brokerprovision, Handelsplatzgebühren, Kosten auf "Anleihen-Ebene" oder Rückzahlungsgebühren bei Auflösung der Anleihe). Zusätzliche Kosten könnten m.E. nur dadurch entstehen, wenn ich die Anleihe vor Fälligkeit zu einem schlechteren Kurs als den Einstandskurs verkaufe.

 

3) Ich habe mir nicht nur Anleihen angeschaut, sondern auch das Thema Festgeld, Geldmarkt- und Anleihe-ETFs. Hier bin ich zum Schluss gekommen, dass für einen Anlagehorizont von max. 2 Jahren aktuell kurzlaufende Anleihen (z.B. eine Bundesanleihe für ~3%) wohl die beste Möglichkeit darstellt. Gründe sind meines Erachtens, dass Festgeld im Vergleich geringere Renditen abwirft sowie größere Inflexibilität mit sich bringt (man kommt nicht an das Geld heran) und Geldmarkt- und Anleihe-ETFs komplexer im Verständnis sind und speziell Anleihe-ETFs auch eher für längere Anlagezeiträume geeignet sind (Zinsänderungsrisiko). Kann man das so grob sagen bzw. würdet ihr das aktuell empfehlen in eine Bundesanleihe zu investieren? Zumindest scheint es auch für einen Anleihe-Anfänger wie mich ein guter Einstieg zu sein.

 

4) In Bezug auf den Kauf einer Bundesanleihe würde ich jetzt folgendermaßen vorgehen:

  1. Den angedachten Geldbetrag auf das SB-Verrechnungskonto überweisen.

  2. Hier eine passende Bundesanleihe (max. 2 Jahre Restlaufzeit, mit BUND im Namen) aussuchen und diejenige mit der max. Rendite nehmen (auch wenn es eine ohne Zinskupon ist, sodass ich dann nur über den Kurs/Nennwert die Rendite erhalte).

  3. Beim SB über gettex die entsprechende Anleihe raussuchen und zu den Handelszeiten von Mo. - Do. 15 - 17h (größtes Handelsvolumen) eine Kauforder erstellen.

  4. Bezogen auf den Spread sollte ich darauf achten, dass der Unterschied von Brief- und Geldkurs nicht zu groß ist.

    1. Frage: Gibt es hier eigentlich eine Richtgröße ab wann der Spread für z.B. eine Anleihe "im Rahmen" ist oder zu hoch erscheint?

  5. Eine Kauf-Order für die Anleihe mit meinem angedachten Betrag erstellen.

    1. Frage: Kleinste Stückzahl wäre ja bei einer Bundesanleihe ja 0,01€/Stk., sodass ich hier nicht ganze Stückzahlen vorher berechnen müsste, oder? Einfach gewünschten Anlagebetrag festlegen würde hier reichen?

  6. Limit-Order auf  0,1% unter den den aktuellen Briefkurs setzen und Ausführung auf 1 Tag festlegen.

    1. Frage: Ist der angegebene Briefkurs zum Kaufen immer der Briefkurs inkl. Stückzinsen, oder der reine Briefkurs ohne Stückzinsen?

    2. Frage: Schwanken die Kurse einer Anleihe untertägig eigentlich genauso schnell/stark wie z.B. bei einem World-ETF? Wenn nicht, dann würde es ja mehr Sinn machen, die Limit-Order auf oder 0,1% über den aktuellen Briefkurs zu setzen. Bei Aktien-ETF wird durch die Schwankungen schon relativ schnell ein Wert von -0,1% erreicht, allerdings frage ich mich gerade ob diese Spielerei für einen Anleihenkauf überhaupt Sinn ergibt.

  7. Warten und hoffen, dass die Order ausgeführt wird.

Danke nochmal im Voraus!

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stagflation
vor 1 Stunde von Nudel:

4) In Bezug auf den Kauf einer Bundesanleihe würde ich jetzt folgendermaßen vorgehen:

  1. Den angedachten Geldbetrag auf das SB-Verrechnungskonto überweisen.

  2. Hier eine passende Bundesanleihe (max. 2 Jahre Restlaufzeit, mit BUND im Namen) aussuchen und diejenige mit der max. Rendite nehmen (auch wenn es eine ohne Zinskupon ist, sodass ich dann nur über den Kurs/Nennwert die Rendite erhalte).

  3. Beim SB über gettex die entsprechende Anleihe raussuchen und zu den Handelszeiten von Mo. - Do. 15 - 17h (größtes Handelsvolumen) eine Kauforder erstellen.

  4. Bezogen auf den Spread sollte ich darauf achten, dass der Unterschied von Brief- und Geldkurs nicht zu groß ist.

    1. Frage: Gibt es hier eigentlich eine Richtgröße ab wann der Spread für z.B. eine Anleihe "im Rahmen" ist oder zu hoch erscheint?

  5. Eine Kauf-Order für die Anleihe mit meinem angedachten Betrag erstellen.

    1. Frage: Kleinste Stückzahl wäre ja bei einer Bundesanleihe ja 0,01€/Stk., sodass ich hier nicht ganze Stückzahlen vorher berechnen müsste, oder? Einfach gewünschten Anlagebetrag festlegen würde hier reichen?

  6. Limit-Order auf  0,1% unter den den aktuellen Briefkurs setzen und Ausführung auf 1 Tag festlegen.

    1. Frage: Ist der angegebene Briefkurs zum Kaufen immer der Briefkurs inkl. Stückzinsen, oder der reine Briefkurs ohne Stückzinsen?

    2. Frage: Schwanken die Kurse einer Anleihe untertägig eigentlich genauso schnell/stark wie z.B. bei einem World-ETF? Wenn nicht, dann würde es ja mehr Sinn machen, die Limit-Order auf oder 0,1% über den aktuellen Briefkurs zu setzen. Bei Aktien-ETF wird durch die Schwankungen schon relativ schnell ein Wert von -0,1% erreicht, allerdings frage ich mich gerade ob diese Spielerei für einen Anleihenkauf überhaupt Sinn ergibt.

  7. Warten und hoffen, dass die Order ausgeführt wird.

Danke nochmal im Voraus!

 

Ein paar Dinge sind schräg, aber im Wesentlichen stimmts. Warum Du allerdings das Limit unter den Briefkurs setzen möchtest, verstehe ich nicht. Du spekulierst offenbar darauf, dass die Kurse etwas schwanken. Das kann funktionieren, muss aber nicht. Wenn Du eine Bundesanleihe sicher kaufen willst, solltest Du das Limit etwas über den aktuellen Briefkurs setzen.

 

Warum machst Du es nicht einfacher für uns? Suche doch die gewünschte Anleihe raus, und schreibe uns, was genau Du in die Ordermaske eintragen willst. Dann können wir einfach mit ja/nein antworten.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 5 Stunden von Nudel:

Schwanken die Kurse einer Anleihe untertägig eigentlich genauso schnell/stark wie z.B. bei einem World-ETF?

Genauso schnell ja, genauso stark nein. Es kommt aber auch auf die Anleihe darauf an, manche Anleihen werden kaum mehr gehandelt und sind daher "nicht liquide". Bundesanleihen sind davon aber nicht betroffen, da Deutschland selbst (in Form der Bundesbank) "Market Maker" spielt und Kurse stellt. So ist aber keine systematische Mehrrendite möglich - genauso wahrscheinlich wie -0.1% ist nämlich auch +0.1% und dann läuft dir der Kurs davon. Ich würde daher das Limit genau auf den Briefkurs setzen, wenn ich sicher kaufen will.

vor 5 Stunden von Nudel:

Frage: Kleinste Stückzahl wäre ja bei einer Bundesanleihe ja 0,01€/Stk., sodass ich hier nicht ganze Stückzahlen vorher berechnen müsste, oder? Einfach gewünschten Anlagebetrag festlegen würde hier reichen?

Normalerweise gibst du den Nominalwert in die Ordermaske ein. Wenn du 10.000 Nominalwert kaufst und das Limit auf Kurs von 90% setzt, dann zahlst du 9000 Euro. Wenn du einen gewünschten Anlagebetrag hast, musst du das mit dem Kurs auf den Nominalwert umrechnen.

vor 5 Stunden von Nudel:

Frage: Gibt es hier eigentlich eine Richtgröße ab wann der Spread für z.B. eine Anleihe "im Rahmen" ist oder zu hoch erscheint?

Spread kann dir egal sein, wenn du bis zur Endfälligkeit halten willst. Ansonsten so klein wie möglich bzw. ist es analog zu Aktien - wenn eine Anleihe wenig gehandelt wird, ist der Spread eher hoch, wenn sie viel gehandelt wird (Bundesanleihen) eher recht niedrig. Ich rechne immer aus, was ich nur durch den Spread verlieren würde, wenn man kauft und verkauft.

vor 5 Stunden von Nudel:

Frage: Ist der angegebene Briefkurs zum Kaufen immer der Briefkurs inkl. Stückzinsen, oder der reine Briefkurs ohne Stückzinsen?

Der Kurs ist ohne Stückzinsen, die Stückzinsen kommen i.d.R. zusätzlich zum Preis der Anleihe dazu und sind sofort fällig.

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Yerg
vor 8 Stunden von Nudel:

1) Zum internen Zinsfuß: Ergibt dann die Berechnung des internen Zinsfußes nicht zwangsläufig eine Art jährliche Rendite (x% p.a.), die diese Investition mit anderen Investitionen vergleichbar macht?

Grundsätzlich ist das richtig, allerdings kann bei sehr kurzen Laufzeiten die annualisierte Angabe irreführend sein. Ein einfaches Extrembeispiel wäre eine Nullkuponanleihe zum Kurs von 99,99 % einen Tag vor Fälligkeit zu kaufen: das ergibt einen internen Zinsfuß von 3,718 % p.a., aber nur 0,01 % absolute Rendite.

 

Der interne Zinsfuß "bevorzugt" Investitionen mit früherer Rückzahlung bei gleichem absoluten Rückfluss (siehe auch das Rechenbeispiel von stagflation), aber er kann natürlich nicht berechnen, ob du für das ausgezahlte Geld zum Zeitpunkt des Rückflusses eine rentable neue Anlagemöglichkeit finden wirst.

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Nudel

@slowandsteady

@Yerg

Auch eure Antworten haben mir nochmal sehr weitergeholfen - sehr verständlich erklärt, danke!

 

Könnt ihr oder jemand anders noch was zu meinen letzten Fragen weiter oben sagen?

vor 11 Stunden von Nudel:

2) Die Bezeichnung Erfüllungstag war mir bisher nicht so geläufig. Ist dieser Tag quasi ein Synonym zum Wertstellungstag bzw. Valutatag aus den bekannten Girokontenzahlungen (Wertstellungstag von Ein- und Auszahlungen auf dem Konto), bloß dass es sich jetzt hier um eine "Lieferung" eines anderen Wertes (Anleihe) und eine Zahlungsbewegung handelt?

 

3) Wenn ich jetzt über Smartbroker/gettex z.B. die o.g. Bundesanleihe kaufen würde, so hätte ich doch tatsächlich keine Kosten, außer einen evtl. Kursaufschlag durch den Spread, oder? Mit Kosten meine ich prinzipiell alle Kosten, die sonst anfallen könnten (Brokerprovision, Handelsplatzgebühren, Kosten auf "Anleihen-Ebene" oder Rückzahlungsgebühren bei Auflösung der Anleihe). Zusätzliche Kosten könnten m.E. nur dadurch entstehen, wenn ich die Anleihe vor Fälligkeit zu einem schlechteren Kurs als den Einstandskurs verkaufe.

 

3) Ich habe mir nicht nur Anleihen angeschaut, sondern auch das Thema Festgeld, Geldmarkt- und Anleihe-ETFs. Hier bin ich zum Schluss gekommen, dass für einen Anlagehorizont von max. 2 Jahren aktuell kurzlaufende Anleihen (z.B. eine Bundesanleihe für ~3%) wohl die beste Möglichkeit darstellt. Gründe sind meines Erachtens, dass Festgeld im Vergleich geringere Renditen abwirft sowie größere Inflexibilität mit sich bringt (man kommt nicht an das Geld heran) und Geldmarkt- und Anleihe-ETFs komplexer im Verständnis sind und speziell Anleihe-ETFs auch eher für längere Anlagezeiträume geeignet sind (Zinsänderungsrisiko). Kann man das so grob sagen bzw. würdet ihr das aktuell empfehlen in eine Bundesanleihe zu investieren? Zumindest scheint es auch für einen Anleihe-Anfänger wie mich ein guter Einstieg zu sein.

Als konkrete Anleihe habe ich mir zum Kauf jetzt die hier aufgelistete Bundesanleihe DE000110235 (Bund 14) ausgesucht, da diese Anleihe Stand heute (02.05.2023) die (fast) höchste Rendite hat (Restlaufzeit 1 Jahr).

 

@stagflation

Über Smartbroker würde jetzt meine Ordermaske für die Anleihe DE000110235 (Bund 14) so aussehen (Nominalwert fehlt natürlich noch):

 

Anleihe_DE000110235.thumb.png.0dce6c7107f04d767e9e6b6dc1f2c6c7.png

 

Wäre das soweit in Ordnung?

Die 98,70% wären dann der Briefkurs bzw. mein relevanter Kaufkurs ohne Stückzinsen. Die anteiligen Stückzinsen müsste ich denn noch zusätzlich begleichen, d.h. mein Verrechnungskonto muss auch noch mindestens ein um diesen Stückzinsbetrag größeres Saldo aufweisen?

 

Die Zinszahlung (noch 1x am 15.05.2023) und Auflösung der Anleihe bzw. die Rückzahlung des Nennwertes (15.05.2024) würden dann auch vollautomatisch passieren, ohne das ich etwas unternehmen müsste, korrekt?

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stagflation

Das stimmt so weit. Abgesehen von der Uhrzeit - bitte nur während der Öffnungszeiten der Börsen 9:30 bis 17:30 handeln. Aber das kommt vermutlich daher, dass es ein Beispiel ist.

 

Aber Du machst es allen unnötig schwierig, wenn Du nichts zu den Nominalen schreibst.

 

Für wie viele Euro willst Du denn kaufen? Wenn Du für 1.000 € kaufen willst, ist es etwas anderes, als wenn Du für 100.000 € oder mehr kaufen willst. Ich habe aber keine Lust, Dir sowohl Tipps für 1.000 €, als auch für 100.000 € zu schreiben. Dann schreibst Du mir hinterher, dass es doch eine Million ist - und dann müsste ich Dir wiederum andere Tipps geben.

 

Mittwoch Nachmittag und am Donnerstag könnte es unruhig werden, weil da FED und EZB ihre Zinsentscheidungen bekannt geben. Mit größeren Kursschwankungen muss gerechnet werden.

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chirlu
Am 2.5.2023 um 10:04 von Nudel:

2) Die Bezeichnung Erfüllungstag war mir bisher nicht so geläufig. Ist dieser Tag quasi ein Synonym zum Wertstellungstag bzw. Valutatag aus den bekannten Girokontenzahlungen (Wertstellungstag von Ein- und Auszahlungen auf dem Konto), bloß dass es sich jetzt hier um eine "Lieferung" eines anderen Wertes (Anleihe) und eine Zahlungsbewegung handelt?

 

Ja, es ist ähnlich. Das eine bezieht sich eben auf Konten und das andere auf Börsenhandel. – Noch eine Komplikation im Zusammenhang mit Erfüllungstagen: Es kommt manchmal vor, dass Nicht-Handelstage trotzdem Erfüllungstage sind. Beispielsweise ist das in Deutschland oft an Heiligabend und an Silvester der Fall (jedoch nicht heuer, da beide Tage auf Sonntage fallen). Dann wird also ein Kauf vom 22. Dezember am 24. erfüllt (obwohl an dem Tag kein Handel stattfindet) und ein Kauf vom 23. Dezember am 27. (erster Handelstag nach Weihnachten, aber zweiter Erfüllungstag).

 

Am 2.5.2023 um 10:04 von Nudel:

3) Wenn ich jetzt über Smartbroker/gettex z.B. die o.g. Bundesanleihe kaufen würde, so hätte ich doch tatsächlich keine Kosten, außer einen evtl. Kursaufschlag durch den Spread, oder? Mit Kosten meine ich prinzipiell alle Kosten, die sonst anfallen könnten (Brokerprovision, Handelsplatzgebühren, Kosten auf "Anleihen-Ebene" oder Rückzahlungsgebühren bei Auflösung der Anleihe). Zusätzliche Kosten könnten m.E. nur dadurch entstehen, wenn ich die Anleihe vor Fälligkeit zu einem schlechteren Kurs als den Einstandskurs verkaufe.

 

Ja. Vorausgesetzt natürlich, die Mindestsumme von 500 Euro für kostenlose Abwicklung ist erreicht.

 

vor 19 Stunden von Nudel:

Die anteiligen Stückzinsen müsste ich denn noch zusätzlich begleichen, d.h. mein Verrechnungskonto muss auch noch mindestens ein um diesen Stückzinsbetrag größeres Saldo aufweisen?

 

Ja.

 

vor 19 Stunden von Nudel:

Die Zinszahlung (noch 1x am 15.05.2023) und Auflösung der Anleihe bzw. die Rückzahlung des Nennwertes (15.05.2024) würden dann auch vollautomatisch passieren, ohne das ich etwas unternehmen müsste, korrekt?

 

Ja.

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Nudel

@chirlu

Nochmals danke für die letzten offenen Fragen - jetzt ist für mich alles geklärt und verständlich!

 

vor 21 Stunden von stagflation:

Das stimmt so weit. Abgesehen von der Uhrzeit - bitte nur während der Öffnungszeiten der Börsen 9:30 bis 17:30 handeln. Aber das kommt vermutlich daher, dass es ein Beispiel ist.

 

Aber Du machst es allen unnötig schwierig, wenn Du nichts zu den Nominalen schreibst.

 

Für wie viele Euro willst Du denn kaufen? Wenn Du für 1.000 € kaufen willst, ist es etwas anderes, als wenn Du für 100.000 € oder mehr kaufen willst. Ich habe aber keine Lust, Dir sowohl Tipps für 1.000 €, als auch für 100.000 € zu schreiben. Dann schreibst Du mir hinterher, dass es doch eine Million ist - und dann müsste ich Dir wiederum andere Tipps geben.

 

Mittwoch Nachmittag und am Donnerstag könnte es unruhig werden, weil da FED und EZB ihre Zinsentscheidungen bekannt geben. Mit größeren Kursschwankungen muss gerechnet werden.

 

Die Ordermaske hatte ich bis auf den angedachten Nominalbetrag (30.000€) genauso ausgefüllt, wie ich es dann zur Börsenöffnungszeit gemacht hätte. Warum ist die Höhe des Nominalbetrags jetzt entscheidend, wenn ich genau in diese genannte Bundesanleihe (DE000110235) investieren würde?

 

Ob ich jetzt 1000€, 10.000€ oder 1.000.000€ in diese Anleihe investiere - die Randbedingungen worauf man zu achten hat (d.h. Kaufkosten der Handelsplattform, Öffnungszeiten der Börse, Spread, etc.) sind doch unabhhängig vom Anlagebetrag, d.h. welche Unterschiede oder Tipps meinst Du hier konkret?

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 17 Minuten von Nudel:

@chirlu

Nochmals danke für die letzten offenen Fragen - jetzt ist für mich alles geklärt und verständlich!

 

 

Die Ordermaske hatte ich bis auf den angedachten Nominalbetrag (30.000€) genauso ausgefüllt, wie ich es dann zur Börsenöffnungszeit gemacht hätte. Warum ist die Höhe des Nominalbetrags jetzt entscheidend, wenn ich genau in diese genannte Bundesanleihe (DE000110235) investieren würde?

 

Ob ich jetzt 1000€, 10.000€ oder 1.000.000€ in diese Anleihe investiere - die Randbedingungen worauf man zu achten hat (d.h. Kaufkosten der Handelsplattform, Öffnungszeiten der Börse, Spread, etc.) sind doch unabhhängig vom Anlagebetrag, d.h. welche Unterschiede oder Tipps meinst Du hier konkret?

 

Na ja, bei größeren Beträgen hätte ich Dir zuerst zu ein oder zwei Testkäufen geraten. Außerdem ist es bei größeren Beträgen sinnvoll, sich die Preise der verschiedenen Handelsplätze anzusehen - und dann dort zu kaufen, wo man den geringsten Kaufpreis (bestehend aus Kurs*Volumen und zzgl. Transaktionskosten) bezahlt.

 

Okay, jetzt schau Dir an, wann die Wertpapiere in Dein Depot gebucht werden, wann Du die Abrechnung erhältst, wie das mit den Stückzinsen läuft und wann das Geld abgebucht wird. Versuche, die Abrechnung genau zu verstehen. Und hebe sie auf, sie kann später beim Verkauf oder bei der Steuererklärung wichtig werden. Um die Vorgänge "Kauf" und "Verkauf" wirklich zu verstehen, wirst Du es ein paar Mal machen müssen. Das ist auch einer der Gründe, warum ich für Einsteiger mehrere Käufe empfehle.

 

Wenn Du Zeit hast, schau Dir an, wie sich morgen, wenn die EZB die neuen Zinsen bekannt gibt, der Wert Deiner Anleihen in Deinem Depot ändern werden. Das zu verstehen ist auch wichtig.

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Nudel
· bearbeitet von Nudel

Vielen Dank für die Infos und Tipps!

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Joppe

Hallo.

 

Ich benötige Hilfe beim Interpretieren dieser Anleihe-Informationen: https://www.onvista.de/anleihen/AMAZON-COM-21-26-Anleihe-US023135BX34.

 

Wieso beträgt die Duration z. B. 2,924 Jahre? Die Duration ist doch die Restlaufzeit. Ich habe in Excel mit der Funktion DATEDIF 3,03 Jahre raus.

 

Das erste Kupon-Datum ist der 12.11.2021. Dann wird vom nächsten Zinstermin am 12.05.2023 gesprochen. Das letzte Kupondatum ist der 12.05.2026. Ist Zins- und Kupon-Datum dasselbe? Warum ist das erste Kupondatum nicht auch am 12.05.?

 

Was bedeutet es, wenn unter Geld- und Briefkurs in kleingedruckter Schrift der Zusatz "500.000 Nom." steht? Die Information Nominal wird ja dann etwas weiter unten auch noch mal explizit mit dem Wert 1.000,00 angegeben. Warum unterscheiden sich die Werte?

 

Danke!

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stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 4 Minuten von Joppe:

Wieso beträgt die Duration z. B. 2,924 Jahre? Die Duration ist doch die Restlaufzeit.

Nö. Schau mal nach, was die Duration ist: https://de.wikipedia.org/wiki/Duration. Viel wichtiger ist übrigens die modifizierte Duration: https://de.wikipedia.org/wiki/Duration#Modifizierte_Duration

 

Zitat

Was bedeutet es, wenn unter Geld- und Briefkurs in kleingedruckter Schrift der Zusatz "500.000 Nom." steht?

Das gibt an, für viele Euro man Anleihen zum angegeben Geld- und Briefkurs verkaufen oder kaufen kann. Wenn beim Briefkurs bspw. "0 Nom." steht, gibt es zurzeit kein Angebot und man kann die Anleihe nicht (sofort) kaufen.

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Joppe

Das hat mir sehr weitergeholfen.

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Joppe

Hallo.

 

Kann mir jemand erklären, welchen Effekt eine Leitzinssteigerung auf Anleihen und Aktien hat?

 

Danke.

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Weltportfolio22
· bearbeitet von Weltportfolio22
vor 41 Minuten von Joppe:

Hallo.

 

Kann mir jemand erklären, welchen Effekt eine Leitzinssteigerung auf Anleihen und Aktien hat?

 

Danke.

Hier wird einiges zu Anliehen erklärt: https://gerd-kommer.de/zinsaenderungsrisiko/

Bei Aktien führen steigende Zinsen oft zu fallenden Kursen, weil die Kapitalkosten für Unternehmen steigen und für Anleger risikoärmere Anlagemöglichkeiten attraktiver werden.

 

EDIT: Ausnahmen bestätigen die Regel.

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Nudel

Wobei ich den Effekt der gestrigen EZB-Zinsabhebung von 0,25% gerade überhaupt nicht an den Kursen der Anleihen erkennen kann.

 

Ganz im Gegenteil, die Kurse sämtlicher Bundesanleihen sind sogar leicht angestiegen, sodass die Rendite für den Kauf weiter gefallen ist.

 

Eigentlich hätte ich jetzt genau den gegenteiligen Effekt erwartet, d.h. die Anleihen fallen etwas im Kurs.

Beispiel hier für meine o.g. Bundesanleihe:

 

Rendite_110235.png.5fa9801f79458b2ca06a21d0c8345672.png

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 17 Minuten von Nudel:

Eigentlich hätte ich jetzt genau den gegenteiligen Effekt erwartet, d.h. die Anleihen fallen etwas im Kurs.

Das wäre so, wenn die Entscheidung der EZB überraschend gewesen wäre. Der Markt hat die Erhöhung um 0.25% aber offensichtlich längst erwartet und schon vorher eingepreist. Hätte die EZB gestern die Zinsen zB auf 10% angehoben oder auf 0% gesenkt, dann hätte sich der Kurs wohl deutlich bewegt, mit 0.25% haben aber alle gerechnet.

 

Die Anleihenkurse für Langläufer sind schon Ende 2021 stark gefallen (=Rendite der Staatsanleihen gestiegen), die erste Zinserhöhung der EZB kam aber erst am 27. Juli 2022. Auch daran siehst du, dass die Kurse die "Erwartungen" vorwegnehmen, ähnlich wie auch die Aktienkurse von Unternehmen sich auch bei besonders guten oder schlechten Quartalszahlen oft kaum bewegen weil der Markt es vorher schon eingepreist hat.

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Schwachzocker
vor 1 Stunde von Nudel:

Wobei ich den Effekt der gestrigen EZB-Zinsabhebung von 0,25% gerade überhaupt nicht an den Kursen der Anleihen erkennen kann.

 

Ganz im Gegenteil, die Kurse sämtlicher Bundesanleihen sind sogar leicht angestiegen, sodass die Rendite für den Kauf weiter gefallen ist.

 

Eigentlich hätte ich jetzt genau den gegenteiligen Effekt erwartet, d.h. die Anleihen fallen etwas im Kurs.

...

Man nennt das Markteffizienz! Du bist nicht der einzige, der einen solchen Effekt erwartet hat. Tendenziell wurde wohl eher ein größerer Zinsschritt erwartet.

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Nudel

Klingt verständlich!

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DennyK

Ich habe da mal ein paar Verständnisfragen zu Thema Anleihen.

Wenn ich eine Bundesanleihe mit 0% Zinssatz kaufe, dann steigt der Kurs bis zur Fälligkeit auf 100 Euro.

Aktuell habe ich mir mal mehrere angeschaut und mit Excel die Rendite basierend auf aktuellen Briefkurs und Fälligkeit berechnet. Da scheint aktuell so 2,8% bei den meisten Anleihen der Durchschnitt zu sein.

 

Wenn jetzt die EZB die Zinsen weiterhin erhöht, was passiert dann mit dem Kurs der Anleihe.

Steigt der Kurs weiterhin recht konstant bis Richtung 100€, oder macht er nach der EZB Erhöhung einen kleinen Sprung und danach geht es konstant weiter?

 

Was ist wenn die EZB die Zinsen nicht weiter erhöht, sondern senkt.

Fällt dann der Kurs der Anleihe?

 

Oder ist bei Anleihen mit 0% Zins der aktuelle EZB Zinssatz egal?

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SlowHand7

Umgekehrt. Bei steigenden Zinsen fällt der Kurs der Anleihe entsprechend.

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