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Gerald1502

Stiftung Warentest / Private Krankenversicherung im Test

Empfohlene Beiträge

DancingWombat
vor 2 Minuten von fintech:

....Ich glaube Dir die 330 EUR, aber Du kannst nur das sparen, was Du Netto mehr hast. Du kannst nicht aus dem Brutto sparen außer in einem Versicherungsmantel, den ich ebenso wie Du für fragwürdig erachte.

 

Der Rechner zeigt es Dir doch schwarz auf weiß. Beiden Angestellten verbleibt nach vollständiger Bezahlung der Krankenversicherung einmal 4.574 EUR (PKV)  und einmal 4.427 EUR (GKV). Nur die Differenz kannst Du anlegen. Die höhere Steuer wird Dir übrigens direkt vom Lohn einbehalten. Du siehst die  "500+" leider nie auf Deinem Konto und kannst sie deshalb auch nicht anlegen.

 

Die Rechnung ist ja einfach (vereinfacht mit glatten Werten):

 

Mit den Werten von dev:

 

GKV Beitrag (inkl. PV): 900€ -> AG Zuschuss 450€

PKV Beitrag (inkl. PV): 330€ -> AG Zuschuss 165€ (Annahme: Absetzbar ca. 90% = 300€)

Grenzsteuersatz: 45%

 

GKV Steuerersparnis: (900-450) * 0,45 = 202,5€ -> Nettobeitrag 900-450-202,5 = 247,5€

PKV Steuerersparnis: (300-165) * 0,45 = 60,75€ -> Nettobeitrag 330-165-60,75 = 104,25

 

dev spart ca. 143€ netto ggü der GKV.

 

 

Rechnen wir nun mal für einen Angestellten mit einem Tarif mit besserem Leistungsumfang:

 

GKV Beitrag (inkl. PV): 900€ -> AG Zuschuss 450€

PKV Beitrag (inkl. PV): 600€ -> AG Zuschuss 300€ (Annahme: Absetzbar ca. 80% = 480€)

Grenzsteuersatz: 45%

 

GKV Steuerersparnis: (900-450) * 0,45 = 202,5€ -> Nettobeitrag 900-450-202,5 = 247,5€

PKV Steuerersparnis: (600-300) * 0,45 = 135€ -> Nettobeitrag 600-300-135 = 165€

 

Hier ist der Unterschied kleiner bei "nur" 82€.

 

Spart man z.B. in einem Rürup Vertrag kann man die Bruttodifferenz anlegen.

 

Nicht berücksichtigt wurden dabei Selbstbehalte, Rabatte wegen Jahreszahlung, Steuereffekte durch Beitragsvorauszahlung, Beitragsrückerstattung und Leistungsunterschiede.

Aufgrund dieser Punkte kann man so einen Vergleich aber eigentlich garnicht seriös anstellen. Ganz konkretes Beispiel von mir ist eine Zahnbehandlung (Revision Wurzelbehandlung) für rund 1000€ die keine GKV Leistung gewesen wäre und die ich voll hätte selbst tragen müssen. Auch die Effekte durch Rabatte bei Jahreszahlung (bei mir 4%) gehen voll in meine Kasse, d.h. sorgen dafür, dass der AG Zuschuss >50% ist. Die Beitragsrückerstattung in Höhe von gut 1500€ p.a. genauso.

 

 

 

 

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Gast240102

@DancingWombat: Genau so ist es. Danke für die exakte Aufbereitung, wobei die bei dem Gehaltsrechner mit korrekten Parameter auch so auftritt. Die Beitragsrückerstattung muss man m.E. nach aber auch wieder versteuern.

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DancingWombat
· bearbeitet von DancingWombat
vor 10 Minuten von fintech:

@DancingWombat: Genau so ist es. Danke für die exakte Aufbereitung, wobei die bei dem Gehaltsrechner mit korrekten Parameter auch so auftritt. Die Beitragsrückerstattung muss man m.E. nach aber auch wieder versteuern.

Korrekt. Ich finde, dass man bei den Gehaltsrechnern den Rechenweg der dahinter stecke nur sehr schlecht nachvollziehen kann. So ist es deutlich was passiert und wo die Effekte herkommen.

Der Rabatt für Jahreszahler mindert natürlich auch wieder die steuerliche Bemessungsgrundlage...

Die steuerliche Thematik der PKV ist ziemlich eklig und auf den ersten Blick nicht so leicht zu verstehen. Es gibt auch nur wenige Berater die einem das genau erklären können.

Krankentagegeld (aus der PKV) ist hingegen steuerfrei und unterliegt nicht dem Progressionsvorbehalt, während Krankengeld (GKV) dem Progressionsvorbehalt unterliegt und auf ca. 110€ gedeckelt ist. Eigenanteile in der GKV zahlt man auch aus dem Netto, während die PKV vieles erstattet (sofern tariflich abgedeckt).
 

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dev
vor 7 Minuten von DancingWombat:

GKV Steuerersparnis: (900-450) * 0,45 = 202,5€ -> Nettobeitrag 900-450-202,5 = 247,5€

PKV Steuerersparnis: (300-165) * 0,45 = 60,75€ -> Nettobeitrag 330-165-60,75 = 104,25

 

dev spart ca. 143€ netto ggü der GKV.

Die Grenzbelastung ist 42%, erst ab 277.826 Euro ist sie bei 45%.

 

Gut mit gesparten Steuern spare ich noch immer 143€, macht dann aber immer noch eine langfristige Entlastung.

Allerdings gebe ich immer Netto aus und die gesparten Steuern werden gespart und nicht zum schön rechnen verwendet.

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DancingWombat
vor 1 Minute von dev:

Die Grenzbelastung ist 42%, erst ab 277.826 Euro ist sie bei 45%.

Soweit korrekt. Kirchensteuer fällt ggf. zusätzlich an und Soli auch sofern man etwas besser verdient. Dann sind die 45% schon eher realistisch.

 

 

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Gast240102

korrekt. Man sieht es an dem geschätzten Forumskollegen @dev. Er mag es nicht nachvollziehen, dass er zunächst mal nur 145 EUR netto mehr zum Anlegen hat (wenn er keinen Anlageversicherungsmantel wünscht) und sollte er eine hohe Selbstbeteiligung haben, müsste er auf die 145 EUR Ersparnis die Selbstbeteiligung anrechnen.

Umgekehrt müsste der GKV Patient manches selber zahlen und evtl. Rückerstattungen gibt es da nicht, wobei theoretisch der GKV -ler auch Kostenerstattungsmodelle mit Beitragsrückstattung bis zu 900 EUR wählen könnte

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chirlu
vor 5 Minuten von dev:

Die Grenzbelastung ist 42%, erst ab 277.826 Euro ist sie bei 45%.

 

Falls du tatsächlich im Übergangsbereich für den Solidaritätszuschlag bist, ist die steuerliche Grenzbelastung sogar höher als 45%. Ich meine, das waren 47%.

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dev
vor 2 Minuten von fintech:

korrekt. Man sieht es an dem geschätzten Forumskollegen @dev. Er mag es nicht nachvollziehen, dass er zunächst mal nur 145 EUR netto mehr zum Anlegen hat (wenn er keinen Anlageversicherungsmantel wünscht) und sollte er eine hohe Selbstbeteiligung haben, müsste er auf die 145 EUR Ersparnis die Selbstbeteiligung anrechnen.

Umgekehrt müsste der GKV Patient manches selber zahlen und evtl. Rückerstattungen gibt es da nicht, wobei theoretisch der GKV -ler auch Kostenerstattungsmodelle mit Beitragsrückstattung bis zu 900 EUR wählen könnte

Doch ich kann es nachvollziehen, das man mit mehr Ausgaben mehr Steuern sparen kann, aber man muß halt mehr ausgeben.

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DancingWombat
vor 3 Minuten von dev:

Doch ich kann es nachvollziehen, das man mit mehr Ausgaben mehr Steuern sparen kann, aber man muß halt mehr ausgeben.

Das stimmt. In der PKV als Angestellter ist der Effekt halt überproportional hoch. Es gibt z.B. viele Berater die einem einreden wollen, dass man möglichst einen Tarif braucht der genau den maximalen AG Zuschuss ausschöpft. Auf der ersten Lohnabrechnung kommt dran das große Staunen, dass auf einmal 150€ weniger Netto rauskommen.

@dev Darf ich fragen was du für einen Selbstbehalt hast? So ein krasser Billigtarif macht als Angestellter tatsächlich häufig nicht so viel Sinn, weil eben der Nettoeffekt so ist. Ich habe bei mir z.B. nur 300€ SB pro Jahr obwohl ich eigentlich eher 1500€ genommen hätte. Das macht aber überhaupt keinen Sinn, da sich dann vor allem mein Arbeitgeber freut und ich den Selbstbehalt aber selbst zahlen muss (sofern er anfällt). Sollte ich mal selbstständig werden ist das das erste was ich ändere.

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dev
· bearbeitet von dev
vor 13 Minuten von DancingWombat:

 Darf ich fragen was du für einen Selbstbehalt hast? So ein krasser Billigtarif macht als Angestellter tatsächlich häufig nicht so viel Sinn.

Keine, allerdings ist der Faktor gering, somit ist die SB dynamisch.

 

Wer weis ob ich bis 6X überhaupt angestellt bin, somit kann noch einmal eine Selbstständigkeit oder gar Privatier folgen.

Deshalb ist mir vor allem wichtig, wenig laufende Kosten und da macht eine teure KV keinen Sinn.

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stagflation
vor 4 Minuten von dev:

oder gar Privatier folgen.

Wenn Du in diese Richtung denkst: sieh zu, dass Du aus der PKV raus und wieder in die GKV kommst.

 

PKV bedeutet: überdurchschnittlicher Verdienst und laaange arbeiten. Alternativ: sehr vermögend zu sein (3 Millionen € aufwärts).

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chirlu
vor 13 Minuten von dev:

allerdings ist der Faktor gering

 

Was meinst du damit? Hast du einen Tarif, der ambulant nicht bis zu den GOÄ-Höchstsätzen (3,5) zahlt?

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Cauchykriterium
vor 5 Minuten von stagflation:

PKV bedeutet: überdurchschnittlicher Verdienst und laaange arbeiten. Alternativ: sehr vermögend zu sein (3 Millionen € aufwärts).

Klingt wenig seriös, Deine Währungsangabe.

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dev
· bearbeitet von dev
vor 11 Minuten von stagflation:

Wenn Du in diese Richtung denkst: sieh zu, dass Du aus der PKV raus und wieder in die GKV kommst.

Welchen Sinn sollte das machen?

Ich müßte dann immer den maximalen Beitrag zahlen, hätte jedes Jahr Papierkram an der Backe usw.

( KVdR ist nicht mehr möglich )

 

vor 6 Minuten von chirlu:

Was meinst du damit? Hast du einen Tarif, der ambulant nicht bis zu den GOÄ-Höchstsätzen (3,5) zahlt?

Genau, auch hier gilt, alles was die KV nicht zahlt, kann ich steuerlich ansetzen.

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chirlu
vor 3 Minuten von dev:

KVdR ist nicht mehr möglich

 

KVdR ist immer möglich, mit entsprechend vielen Kindern (die man auch im Alter noch bekommen kann).

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s1lv3r
vor 3 Stunden von stagflation:

Ganz ehrlich: ich weiß zurzeit nicht, wie ich im Rentenalter die 1400 € pro Monat im Rentenalter finanzieren soll. Das ist mein Problem.

 

Bist du denn schon über 55? An deiner Stelle würde ich sonst ja tatsächlich darüber nachdenken zurück in die GKV zu wechseln. Und zwar nicht unbedingt aus dem Beweggrund Geld sparen zu wollen, sondern einfach nur um die Sicherheit zu haben, zu wissen, dass sich meine Krankenversicherungsbeiträge nach meiner wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit richten.

 

Wenn es gut läuft, zahle ich halt bis zum Lebensende den Höchstbeitrag, aber wenn es schlecht läuft (ich kann aus gesundheitlichen Gründen weniger Arbeiten, habe hohe außergewöhnliche Belastungen, etc.), zahle ich halt nur einen Beitrag in Bezug auf mein zu versteuerndes Einkommen. Das empfinde ich persönlich daher auch nicht als einen unsozialen Sozialschmarotzer-Move, sondern als einen einfachen Tausch Risiko vs. Sicherheit.

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Okabe
vor einer Stunde von dev:

Keine, allerdings ist der Faktor gering, somit ist die SB dynamisch.

 

Wer weis ob ich bis 6X überhaupt angestellt bin, somit kann noch einmal eine Selbstständigkeit oder gar Privatier folgen.

Deshalb ist mir vor allem wichtig, wenig laufende Kosten und da macht eine teure KV keinen Sinn.

 

Nur der Vollständigkeithalber, denn andere lesen hier ja auch mit: das ist kein besonders sinnvoller Weg.

 

Vielleicht hast du ja wirklich eine Versicherungsallergie oder kannst deinen Tarif aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr verbessern. Aber als Arbeitnehmer sollte man praktisch immer den GKV Höchstbetrag auszureizen versuchen, wenn man in der PKV ist. Das ist nur dann nicht sinnvoll, wenn man entweder mit höherer Wahrscheinlichkeit Deutschland verlässt und im Ausland nicht weiter in der PKV versichert sein kann (oder will) oder wenn wahrscheinlich man die GKV wechseln wird sich die Alterungsrückstellungen der PKV nicht auf Zusatzversicherungen zur GKV anwenden lassen (oder man solche Zusatzversicherungen aus irgendeinem Grund nicht will).

 

In allen anderen Fällen ist es finanziell einfach überhaupt nicht sinnvoll, die PKV Beiträge gering zu halten. Man verschenkt damit einfach Geld. Selbst bei Bedenken wie "vielleicht bin ich ja nochmal Privatier oder Selbsständig" o.ä. lohnt es sich trotzdem, denn reduzieren kann man die Beiträge ja immer noch, wenn es dazu kommt - und nicht nur das, sie werden dann sogar noch niederiger sein, weil man vorher entsprechend viel Alterungsrückstellungen gebildet hat.

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Gast240102
vor 49 Minuten von dev:

Genau, auch hier gilt, alles was die KV nicht zahlt, kann ich steuerlich ansetzen.

Lieber @dev Du solltest Dich einmal bei einem Steuerberater oder der Lohnsteuerhilfe  beraten lassen, weil Dir Deine steuerliche Unbedarftheit zum Nachteil gereicht und das muss nicht sein. Zur Aufklärung: Du kannst steuerlich Behandlungskosten nur als außergewöhnliche Belastung ansetzen und wenn Du einigermaßen verdienst, dann müssen da erstmal ein paar tausend Euro zusammenkommen, bevor Du in den Bereich der steuerlichen Absetzbarkeit kommst vgl. § 33 EStG.

 

Zudem: Wenn Du Privatier bist und keine Vermietung machst und z.B. in thesaurierenden ETFs anlegst oder Aktien, musst Du nur auf den Gewinnanteil Steuern zahlen. Sprich Du brauchst im Jahr 30.000 EUR, dann verkaufst aus Deinem Millionendepot nur die Anteile, die gerade im Minus oder halt leicht im Plus sind. Also Du verkaufst z.B. Anteile im Wert von 30.000 EUR, davon sind aber z.B. nur 10.000 EUR Gewinn. Dann zahlst zu keine Steuern und gerade mal 160 EUR Krankenversicherung pro Monat.

 

Oder Du packst alles in eine GmbH oder Du arbeitest noch 5 Stunden in der Woche in einem 451 EUR Job als Pflichtversichter und bist quasi für 80 EUR voll GKV versichert. Die GKV bietet so viele Gestaltungsmöglichkeiten, während Du bei der PKV immer das zahlen musst, was die Versicherung gerade von Dir will.

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

Als Beitrag zur Diskussion habe ich hier mal langjährige konkrete Zahlen meiner PKV-Beiträge und dem gegenüber den GKV-Höchstbeitrag dargestellt:

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Ich bin recht jung eingestiegen und hatte einen Arbeitgeber, der mir die vollen PKV-Beiträge gezahlt hat. (Was über den gesetzlichen Beitrag hinausging, musste versteuert werden.) Ich hatte einen echten Luxustarif mit unbegrenzter Auslandsdeckung, Einzelzimmer, Krankentagegeld, Lohnfortzahlung, Schadensfreiheitsrückvergütung bis zu 4 volle (AG+AN) Beiträge, etc., usw. Ab und an machte ich kleinere Änderungen, die aber für die Gesamtbetrachtung zu vernachlässigen sind. 

Nach Ausscheiden aus der Lohnarbeit habe ich 2013 (völlig problemlos) in einen neuen Tarif gewechselt. Zweibettzimmer, nur 30 Tage Ausland, kein Tagesgeld, etc. und dadurch die Beiträge mehr als halbiert. Außerdem profitiere ich jetzt von den individuellen Altersrückstellungen, die den zu zahlenden Beitrag von 900 Euro auf 360 Euro senken. Ob das an dem alten Luxustarif, am guten Wirtschaften der PKK, oder sonst was liegt: Ich finde es sehr gut, denn ich liege immer noch unter dem GKV-Höchstbeitrag für Rentner. 

Wenn man eine Frau hat, die eigenes Einkommen und eigene Versicherung hat, lohnte es sich ohne Kinder in der Familienversicherung  zumindest in Fällen wie dem meinen. Und zwar fett.

 

Nachtrag: GKV Höchstbeträge ergänzt.

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Pfennigfuchser
vor 1 Stunde von chirlu:

 

Falls du tatsächlich im Übergangsbereich für den Solidaritätszuschlag bist, ist die steuerliche Grenzbelastung sogar höher als 45%. Ich meine, das waren 47%.

Ja, mit KiSt kommt man ganz knapp über 50%. Der Grenzsteuersatz hat da seit letztem Jahr eine heftige Unstetigkeitsstelle.

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B2BFighter
vor 27 Minuten von Ramstein:

Als Beitrag zur Diskussion habe ich hier mal langjährige konkrete Zahlen meiner PKV-Beiträge:

 

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Ich bin recht jung eingestiegen und hatte einen Arbeitgeber, der mir die vollen PKV-Beiträge gezahlt hat. (Was über den gesetzlichen Beitrag hinausging, musste versteuert werden.) Ich hatte einen echten Luxustarif mit unbegrenzter Auslandsdeckung, Einzelzimmer, Krankentagegeld, Lohnfortzahlung, Schadensfreiheitsrückvergütung bis zu 4 volle (AG+AN) Beiträge, etc., usw. Ab und an machte ich kleinere Änderungen, die aber für die Gesamtbetrachtung zu vernachlässigen sind. 

Nach Ausscheiden aus der Lohnarbeit habe ich 2013 (völlig problemlos) in einen neuen Tarif gewechselt. Zweibettzimmer, nur 30 Tage Ausland, kein Tagesgeld, etc. und dadurch die Beiträge mehr als halbiert. Außerdem profitiere ich jetzt von den individuellen Altersrückstellungen, die den zu zahlenden Beitrag von 900 Euro auf 360 Euro senken. Ob das an dem alten Luxustarif, am guten Wirtschaften der PKK, oder sonst was liegt: Ich finde es sehr gut, denn ich liege immer noch unter dem GKV-Höchstbeitrag für Rentner. 

Wenn man eine Frau hat, die eigenes Einkommen und eigene Versicherung hat, lohnte es sich ohne Kinder in der Familienversicherung  zumindest in Fällen wie dem meinen. Und zwar fett.

 

Beeindruckend, es zeigt das die PKV bis zum Beginn der Niedrigzinsphase durchaus eine Alternative wert war. Letztlich ist dein aktueller Beitrag aber nur "noch" günstig, da hohe Altersrückstellungen zu 3,5% Rechnungszinsen über mehrere Jahrzehnte erwirtschaftet wurden und diese deinen Beitrag mindern. Für heute junge Menschen besteht diese Möglichkeit nicht mehr. Die Kalkulationen sind auf 1,25% Rechnungszins gesunken. Noch viel schlimmer ist, dass die medizinische Inflation deutlich höher als der Kapitalanlageerfolg der PKV ist.  Es ist für die PKV ist es aktuell schlichtweg nicht möglich Renditen jenseits der 8% p.a. zu erreichen, wenn gleichzeitig die Sicherheit Vorrang hat.  Die Altersrückstellungen steigen nominal an, an Kaufkraft für medizinische Leistungen verlieren sie Jahr für Jahr. 

 

Aktuell (eigentlich bereits seit fast 10 Jahren) ist die PKV nur noch für Beamte lukrativ, aber nicht weil hier die PKV überzeugt, sondern weil hier die PKV nur eine Restkostenabsicherung zur 50% bzw. späteren 70% Beihilfe des Dienstherren ist und das Risiko somit beim Staat verbleibt.

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dev
· bearbeitet von dev
vor 1 Stunde von chirlu:

KVdR ist immer möglich, mit entsprechend vielen Kindern (die man auch im Alter noch bekommen kann).

Kostest aber Brutto und Netto. :teach:

 

vor einer Stunde von s1lv3r:

Tausch Risiko vs. Sicherheit.

Mit Sicherheit werden wir alle sterben, das Risiko ist, das keiner weis wann.

 

vor 51 Minuten von Okabe:

Nur der Vollständigkeithalber, denn andere lesen hier ja auch mit: das ist kein besonders sinnvoller Weg.

Es kommt halt drauf an was man will, ich möchte so viel Kapital wie möglich bei mir lagern, denn dann bestimme ich über die Kapitalanlagen und die Rendite.
Was nützt es mir, wenn mein Kapital bei dritten schlecht verzinst liegt und ich gerade ein ganz anderes Problem habe, als ich versichert habe?

 

vor 48 Minuten von fintech:

Lieber @dev Du solltest Dich einmal bei einem Steuerberater oder der Lohnsteuerhilfe  beraten lassen, weil Dir Deine steuerliche Unbedarftheit zum Nachteil gereicht und das muss nicht sein. Zur Aufklärung: Du kannst steuerlich Behandlungskosten nur als außergewöhnliche Belastung ansetzen und wenn Du einigermaßen verdienst, dann müssen da erstmal ein paar tausend Euro zusammenkommen, bevor Du in den Bereich der steuerlichen Absetzbarkeit kommst vgl. § 33 EStG.

Aber dann sind die Behandlungskosten auch kein Problem für mich, wenn ich die nicht mal absetzen kann, weil ich genug zu versteuerndes EK habe.

 

---

Mit 135k in Aktien, welche eine 4% DivRendite und eine Steigerung von 5% p.a. aufweist, kann die KV ohne Steuertricks bewältigt werden.

135k * 4% = 5400 * 0,73 Steuer= 328,50

 

Und solange es dieser Firma gut geht und sie den Gewinn mit nur 5% p.a. steigert, ist auch die PKV im Rentenalter kein Problem.

Man kann auch in Firmen investieren die den Gewinn und die Dividende stärker steigern, dann bleibt mit der Zeit immer mehr übrig.

 

 

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DancingWombat
vor 16 Minuten von B2BFighter:

Beeindruckend, es zeigt das die PKV bis zum Beginn der Niedrigzinsphase durchaus eine Alternative wert war. Letztlich ist dein aktueller Beitrag aber nur "noch" günstig, da hohe Altersrückstellungen zu 3,5% Rechnungszinsen über mehrere Jahrzehnte erwirtschaftet wurden und diese deinen Beitrag mindern. Für heute junge Menschen besteht diese Möglichkeit nicht mehr. Die Kalkulationen sind auf 1,25% Rechnungszins gesunken. Noch viel schlimmer ist, dass die medizinische Inflation deutlich höher als der Kapitalanlageerfolg der PKV ist.  Es ist für die PKV ist es aktuell schlichtweg nicht möglich Renditen jenseits der 8% p.a. zu erreichen, wenn gleichzeitig die Sicherheit Vorrang hat.  Die Altersrückstellungen steigen nominal an, an Kaufkraft für medizinische Leistungen verlieren sie Jahr für Jahr. 

 

Aktuell (eigentlich bereits seit fast 10 Jahren) ist die PKV nur noch für Beamte lukrativ, aber nicht weil hier die PKV überzeugt, sondern weil hier die PKV nur eine Restkostenabsicherung zur 50% bzw. späteren 70% Beihilfe des Dienstherren ist und das Risiko somit beim Staat verbleibt.

Provokante Frage: Bedeutet das nicht, dass es nach wie vor lukrativ ist eine günstige PKV zu haben und die Differenz rentierlich anzulegen (so wie es dev macht)?

 

Zweite provokante Frage: Wenn jemand heute eine PKV abschließt wird die Versicherung relativ viele Alterungsrückstellungen kalkulieren müssen. Was passiert nun wenn das Zinsniveau mal wieder steigt? Wäre das dann nicht sehr positiv?

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B2BFighter

 

vor 8 Minuten von DancingWombat:

Provokante Frage: Bedeutet das nicht, dass es nach wie vor lukrativ ist eine günstige PKV zu haben und die Differenz rentierlich anzulegen (so wie es dev macht)?

 

Zweite provokante Frage: Wenn jemand heute eine PKV abschließt wird die Versicherung relativ viele Alterungsrückstellungen kalkulieren müssen. Was passiert nun wenn das Zinsniveau mal wieder steigt? Wäre das dann nicht sehr positiv?

1. provokante Antwort:  

Ideal ist eine günstige GKV über einen 451 € Job und somit die GKV Pflichtversicherung. Sämtliche Nebeneinkünfte aus Aktiengewinnen, Mieteinnahmen sind dann wie in der PKV irrelevant. 

 

2. Das klingt auf den ersten Blick logisch. Leider liegt ein Großteil der PKV Altersrückstellungen in Anleihen und Pfandbriefen und es besteht ein Zusammenhang zwischen Anleihen und Zinsen. Steigende Zinsen am Markt bedeuten, dass es für neue Anleihen höhere Zinskupons gibt als für laufende Emissionen. Durch diesen höheren Zinskupons passen sich die Renditen bereits begebener Anleihen an – indem ihr Kurs sinkt.  Bedeutet ja die PKV könnte mit neuen Geldern der Versicherten über Anleihen höhere Zinsen bzw. Renditen erwirtschaften. Aber gleichzeitig verlieren die Altersrückstellungen durch sinkende Anleihekurse an. Die aktuelle Entwicklung einer hohen Inflation und möglicherweise steigende Zinsen ist für die PKV noch giftiger als die letzten 10 Jahre Niedrigzinsphase, da sie nicht Altersrückstellungen schaffen will, sondern verwalten muss.

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DancingWombat
· bearbeitet von DancingWombat
vor 6 Minuten von B2BFighter:

 

1. provokante Antwort:  

Ideal ist eine günstige GKV über einen 451 € Job und somit die GKV Pflichtversicherung. Sämtliche Nebeneinkünfte aus Aktiengewinnen, Mieteinnahmen sind dann wie in der PKV irrelevant. 

Klar. Das ist für viele leider wenig praktikabel. Häufig ist es halt so das man einen Job hat und daher nicht so weit reduzieren kann/will.  Zudem muss man ja auch irgendwovon leben. Als Unternehmer braucht man ja meist auch etwas Geld auf der privaten Ebene. Sofern einem die Firma gehört funktioniert das ohnehin nicht so ohne weiteres, da dann keine KV-Pflicht besteht.
Als Privatier mag das ein Modell sein um seine Krankenversicherung von der Allgemeinheit zahlen zu lassen.

 

 

 

Zitat

2. Das klingt auf den ersten Blick logisch. Leider liegt ein Großteil der PKV Altersrückstellungen in Anleihen und Pfandbriefen und es besteht ein Zusammenhang zwischen Anleihen und Zinsen. Steigende Zinsen am Markt bedeuten, dass es für neue Anleihen höhere Zinskupons gibt als für laufende Emissionen. Durch diesen höheren Zinskupons passen sich die Renditen bereits begebener Anleihen an – indem ihr Kurs sinkt.  Bedeutet ja die PKV könnte mit neuen Geldern der Versicherten über Anleihen höhere Zinsen bzw. Renditen erwirtschaften. Aber gleichzeitig verlieren die Altersrückstellungen durch sinkende Anleihekurse an. Die aktuelle Entwicklung einer hohen Inflation und möglicherweise steigende Zinsen ist für die PKV noch giftiger als die letzten 10 Jahre Niedrigzinsphase, da sie nicht Altersrückstellungen schaffen will, sondern verwalten muss.

Das Sinken der Anleihenkurse wäre ja erst dann relevant, wenn man die Anleihen verkauft, oder? Sofern diese bis zur Fälligkeit gehalten werden ist das doch egal.

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