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Gast240416

Strikt rationales Investieren als Langzeitanleger

Empfohlene Beiträge

konan
Am 21.11.2019 um 12:58 von Cef:

Meine persönlichen unmaßgeblichen Gedanken:

Stände ich am heutigen Tag ( * !) vor einer Bargeldsumme X, die in Aktien anzulegen wäre, würde ich tatsächlich

schlicht binnen einer Minute den MSCI WORLD mit dem LOW-VOLATILITY mischen

und danach an die frische Luft gehen und das Leben genießen.

Wäre ich auf diesem Kenntnisstand schon vor 25 Jahren gewesen hätte ich viel Zeit und Geld (für das Leben) gespart.

*künftige Erkenntnisgewinne vorbehalten  :D

Nach eingehender Lektüre einschlägiger Beiträge hier im WPF, und nachdem ich nahezu jedes Video von Ben Felix gesehen habe, komme ich zur gleichen Erkenntnis wie du. Welche Aufteilung der beiden ETF würdest du wählen? 50/50 oder eine andere?

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Gast240416

Zunächst: Willkommen im Forum.

Wir freuen uns auf Deine Beiträge.

 

Tja, da mein Gedanke hypothetisch ist habe ich keine konkrete Antwort.
Müsste ich drüber nachdenken. Die Hälfte erscheint mir für den Low-Vola

jedoch ( zu ) viel.

 

Wenn Du in dieser Situation bist wäre Deine Allokation interessant.

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konan
· bearbeitet von konan
Am 28.1.2020 um 18:53 von Cef:

Wenn Du in dieser Situation bist wäre Deine Allokation interessant.

Gerne teile ich meine Gedanken hierzu. Vorweg: Ich bin Angestellter im ÖD und aktuell noch am Anfang meiner Wertpapier-Anleger-Karriere, da die letzen Jahre überschüssiges Geld hauptsächlich in meine eigengenutzte ETW geflossen ist (Anmerkung: ETW derzeitiger VKW ca. 150 T€, derzeut noch ca. mit 55 T€ beliehen (50% variabel verzinst zu 0,60% und 50% fest verzinst 3J zu 0,65%).

 

derzeitige Ist-Allokation:

47% RK 1 (derzeit quasi mein Notgroschen)

53% RK 3, davon

75% Vanguard FTSE All-World Dist (IE00B3RBWM25)

20% iShares J.P. Morgan USD EM Bond Dist (IE00B2NPKV68)

5% iShares $ Treasury Bond 20+yr Dist (IE00BSKRJZ44)

 

derzeitige Ziel-Allokation

30% RK 1

70% RK 3, davon 

50% Vanguard FTSE All-World Dist (IE00B3RBWM25)

20% iShares Edge MSCI World Minimum Volatility Acc (IE00B8FHGS14)

20% iShares J.P. Morgan USD EM Bond Dist (IE00B2NPKV68)

10% iShares $ Treasury Bond 20+yr Dist (IE00BSKRJZ44)

(Die Ziel-Allokation möchte ich derzeit hauptsächlich über Sparpläne erreichen)

 

Meine Gedanken hierzu: Den Vanguard als Basis-Investment -  mein Vertrauen in den "Markt".

Den World Minimum Volatility (eigentlich ja Varianz) - mein Vertrauen in den Barra Optimizer ;); hier gehe ich davon aus, dass das Programm in Zukunft hinsichtlich seiner Vorhersagen zum optimalen Portfolio noch besser wird.

Die EM Anleihen, aufgrund ihrer aktienähnlichen Renditen bei gleichzeitiger Risiko-dämpfender Wirkung, und weil die Ausschüttungen für mich derzeit noch steuerfrei sind (Freibetrag).

Die US Staatsanleihen, da ich damit rechne, dass die Vereinigten Staaten in den nächsten Jahren den Europäern mit einer Zinssenkung gen Null folgen werden, derzeit zumindest aber auch noch Zinsen zahlen (Freibetrag, siehe EM Anleihen)

Da ich mit einer weitergehenden globalen Tendenz zu niedrigeren Zinsen rechne und mein Freibetrag durch die Ausschüttungen irgendwann mal ausgeschöpft sein dürfte, werde ich mich mit der Zeit von den Anleihen trennen und komme zu folgender langfristigen Ziel-Allokation:

 

30% RK 1

70% RK 3, davon

60-70% Vanguard FTSE All-World Dist/Acc

30-40% iShares Edge MSCI World Minimum Volatility Acc

(zur genauen Aufteilung tragen sicherlich die Erfahrungen der nächsten Jahre mit diesen Fonds bei)

 

PS: Im Hinblick auf meine Darlehens-Zinskonditionen gehe derzeit bewusst das Risiko einer Wertpapier-Investition bei gleichzeitiger Beleihung der Immobilie ein, da allein-lebend, und evtl. Verkauf der ETW angedacht.

PPS: der Einfachheit unberücksichtigt bleiben erworbene Ansprüche bei der gesetzlichen Rente, ZVK und Pensionskasse.

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troi65
vor 2 Stunden von konan:

derzeitige Ist-Allokation:

47% RK 1 (derzeit quasi mein Notgroschen)

 

 

RK1 als Notgroschen ?

Was sind denn das für neumodische Ansichten ?

Der Notgroschen wird nie nicht "zum Depot gezählt".

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Nachdenklich
vor 3 Stunden von troi65:

Was sind denn das für neumodische Ansichten ?  Der Notgroschen wird nie nicht "zum Depot gezählt".

Wieso behauptest Du das? Ich kenne diese Trennung auch nicht. Alles mentale Kontoführung.

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Steve777
Am 28.1.2020 um 16:07 von konan:

MSCI WORLD mit dem LOW-VOLATILITY mischen

Ich muss zugeben, dass auch ich den Faktor "Minimum Volatility" für den interessantesten halte.

Vorsicht aber gleich: Low- und Minimum Volatility sind nicht das gleiche!

Ich denke, ihr meint aber den Minimum oder?

 

Bei mir war die Überlegung, zu meinem Arero (nur den hab ich in RK3) den Xtrackers Min. Vol. MSCI World ETF beizumischen mit ca. 1/3. Er würde den hohen EM-Anteil des Arero ausgleichen mit defensivem Stil, aber (und das ist das, was ich so toll finde am Min. Vol.) gleichzeiter Chance auf ähnliche Performance wie der Standard-Index (MSCI W.).

 

Alle anderen Faktoren (Momentum, Small Cap etc) erscheinen mir neben der Chance auf höherer Rendite mehr Risiko zu beinhalten.

Beim Min. Vol. sehe ich gerade kein höheres Risiko (eher sogar ein geringeres).

 

Aber...auch ich traue mich wie ihr bisher nicht, das in die Realität umzusetzen.

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Schwachzocker
vor 1 Stunde von Steve777:

...

Bei mir war die Überlegung, zu meinem Arero (nur den hab ich in RK3) den Xtrackers Min. Vol. MSCI World ETF beizumischen mit ca. 1/3. Er würde den hohen EM-Anteil des Arero ausgleichen mit defensivem Stil, aber (und das ist das, was ich so toll finde am Min. Vol.) gleichzeiter Chance auf ähnliche Performance wie der Standard-Index (MSCI W.).

 

Alle anderen Faktoren (Momentum, Small Cap etc) erscheinen mir neben der Chance auf höherer Rendite mehr Risiko zu beinhalten.

...

Also ich würde das machen: Gleiche Renditeerwartung bei weniger Risiko?! Das ist doch mal was.

Und die Rendite wird sich noch steigern, wenn Du für die Entdeckung des Free-Lunch den Nobelpreis erhältst. :wacko:

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konan
· bearbeitet von konan

Hierzu sollte man mal die MSCI Low Volatility Index Methodology zitieren:

Zitat

The MV portfolio is positioned on the very left tip of a meanvariance efficient frontier and describes an equity portfolio with the lowest return-variance for a given covariance matrix of stock returns. While all other portfolios on the efficient frontier minimize risk for a given expected return, the MV portfolio minimizes risk without an expected return input.

Eine Rendite-Vergleich mit dem MSCI World Index ist demnach wirklich nicht zielführend. Aber darum geht es ja bei Minimum Volatility (eigentlich Varianz) nicht. Es geht darum, aus einem gegebenen Aktienpool (MSCI World Index) das Portfolio mit dem erwartbar geringstmöglichen Risiko zu bilden. Dazu muss man der Software von MSCI vertrauen. Das Problem mit dem Vertrauen in Dritte habe ich übrigens immer dann, wenn ich mein Aktienportfolio nicht selbst zusammenstelle. Wenn ich aber zu dem Schluss komme, dass ich nicht in der Lage bin, es selbst hinzubekommen, bleibt mir nichts anderes über. 

 

Wenn ich, wie in diesem Fall, schon von der Marktmeinung abweichen will, schenke ich mein Vertrauen aber lieber einer Maschine (ja ich weiß, dass auch die Software von Menschen programmiert wurde), als einem aktiven Fondsmanager.

 

@Steve777 lies dich vor einem Investment auf jeden Fall nochmal in die MSCI Index Methodology ein. Denn, sollte man doch das, was man kauft, vorher auch wirklich verstanden haben. Ich für meinen Teil bin mir auch noch nicht ganz sicher, ob ich das Thema schon umfassend verstanden habe. Das Ganze ist ja sehr komplex, und Low Volatility stellt ja noch nichtmal einen echten Faktor gemäß dem Five-Factor Asset Pricing Model dar. Vielleicht kann hier der ein oder andere auch nochmal weitergehende Aufklärung betreiben.

 

Die Ursache, warum ich noch keinen Minimum Volatility ETF habe, ist übrigens nicht mangelnder Mut, sondern mangelndes Kapital :D

 

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Steve777
· bearbeitet von Steve777
vor 50 Minuten von konan:

Wenn ich, wie in diesem Fall, schon von der Marktmeinung abweichen will, schenke ich mein Vertrauen aber lieber einer Maschine (ja ich weiß, dass auch die Software von Menschen programmiert wurde), als einem aktiven Fondsmanager.

 

Absolut:thumbsup:

 

vor 50 Minuten von konan:

@Steve777 lies dich vor einem Investment auf jeden Fall nochmal in die MSCI Index Methodology ein. Denn, sollte man doch das, was man kauft, vorher auch wirklich verstanden haben. Ich für meinen Teil bin mir auch noch nicht ganz sicher, ob ich das Thema schon umfassend verstanden habe. Das Ganze ist ja sehr komplex, und Low Volatility stellt ja noch nichtmal einen echten Faktor gemäß dem Five-Factor Asset Pricing Model dar.

Ich habe mich schon sehr viel damit beschäftigt. 

Mir ist auch klar, dass der Schwerpunkt dieser Methode natürlich erstmal darauf liegt, dass das Risiko minimiert wird (weniger Volatilität und auch weniger Drawdown). Erst danach kommt dann die Chance auf eine ähnliche Rendite wie beim Standard-Index. Es ist auch recht gut zu erkennen, da dieser Faktor als einziger bei den ETFs eine Risiko 4 von 7 Einstufung hat und nicht wie alle anderen Faktoren eine 5 von 7. 

 

Ich erwarte auch nicht (und das kapiert der Schwachzocker eben nicht), dass ich mit einem Min. Vol. ETF automatisch eine bessere oder gar gleiche Rendite wie der Standard-Index bekomme, sondern dass ich damit einen (halb-passiven) Fonds habe (dadurch viel weniger Gebühren als ein aktiver Fonds), der ein gewisses System erfolgt (mit Risiko-Justierung) und zwar ohne Emotion (kein Fondsmanager!), welcher als "Bonus" die Chance wahrt, eine Rendite ähnlich des Standard-Index zu erreichen.

Dass der Index den Standard sogar geschlagen hat (für alle, die es noch nicht kennen, das recht beeindruckende PDF: https://www.msci.com/documents/10199/4d26c754-8cb9-4fa8-84e6-a51930901367), zeigt mir eben zumindest, dass die Chance da ist - nicht mehr und nicht weniger.

 

Der Min.Vola-ETF wäre (wenn ich überhaupt was hinzufügen würde zum Arero - halte ja bisher felsenfest nur an diesem fest) der einzige und in meinen Augen passendste ETF als Ergänzung, da er keine Emerging Markets drin hat (die habe ich ja schon zur Genüge im Arero) und auch vom Aktienkorb her sehr defensiv ist mit vielen Consumer-Werten. DIe Gebühren (Xtrackers ETF 0,25% TER, fast perfekte TD) sind hier nicht der Rede wert.

 

vor 50 Minuten von konan:

Die Ursache, warum ich noch keinen Minimum Volatility ETF habe, ist übrigens nicht mangelnder Mut, sondern mangelndes Kapital :D

Hier muss ich eingestehen, dass es bei mir genau anders herum ist.

Der Mut fehlt mir aber weniger, weil ich Angst hätte, dass das Produkt (Min. Vola) versagt (ich hätte selbst mit einer Underperformance gegenüber dem Standard-Index wie gesagt kein Problem), sondern, weil ich mittlerweile höchsten Respekt habe vor dem Vorteil von nur einem einzigen Produkt in RK3 (bei mir Arero). So unfassbar langweilig das auch sein mag - es hält mich pyschologisch vermutlich sehr davon ab, irgendwelche Dummheiten zu machen (Market-Timing, übetriebenes Rebalancing, Umschmeißen von Gewichtungen im RK3 etc). 

 

Soviel zum Thema: Rational wäre das beste:D

 

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konan

Danke für deine ausführlichen erläuternden Gedanken zu Minimum Volatility. Ich gehe da voll d'accord mit dir. 

 

Aber wenn du mit dem Arero zufrieden bist, würde ich auch nichts ändern. Simple Ein-Zeilen-Depots sind doch wunderbar.

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Steve777
· bearbeitet von Steve777
vor einer Stunde von konan:

Eine Rendite-Vergleich mit dem MSCI World Index ist demnach wirklich nicht zielführend. Aber darum geht es ja bei Minimum Volatility (eigentlich Varianz) nicht. Es geht darum, aus einem gegebenen Aktienpool (MSCI World Index) das Portfolio mit dem erwartbar geringstmöglichen Risiko zu bilden.

Diese Beschreibung trifft es sehr gut.

Der Sinn des Min. Vol. Index ist es in meinen Augen auch nicht, den Standard-Index zu schlagen oder zu erreichen. Sinn ist, nur mit Aktien (ohne andere Assets) ein so geringes Risiko wie möglich zu erreichen bei trotzdem angemessener Rendite (was durch 100% Aktien eben gegeben ist).

vor 5 Minuten von konan:

Aber wenn du mit dem Arero zufrieden bist, würde ich auch nichts ändern. Simple Ein-Zeilen-Depots sind doch wunderbar.

Das ist eben der Punkt.

Ich hoffe, ich bleibe vernünftig und ändere nichts.:)

 

Rein rational müsste man mit meinen Überlegungen eigentlich aber Folgendes machen:

 

Nur RK1 + RK3 mit nur einem Min. Vol. ETF. Würde man es so machen- was könnte schlimmstenfalls passieren?

Schlechter als mit einem aktiven Aktienfonds als RK3 würde man wohl auch nicht wegkommen (rational gedacht;)).

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konan
· bearbeitet von konan

Langfristig gesehen wäre es wohl rational, überhaupt kein RK1, außer etwas Liquidität für den täglichen Bedarf zu halten.

 

Wie oben erwähnt, befinde ich mich noch im Vermögens-Aufbau und werde meine eigenen, noch zu sammelnden, Erfahrungen nutzen, mein künftiges Wohlfühl-Verhältnis MCap zu MinVol festzulegen.

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Steve777

Übrigens:

Momentum + Minimum Volatility zu kombinieren (50/50) geistert hier im Forum auch immer wieder herum (halte auch ich für interessant, da die Aktien beider Indizes meist recht unterschiedlich sind). Trotzdem würde ich es nicht so konsequent finden wie nur einen Faktor.

Entsprechend ist klar, dass ich persönlich von Multifaktor (alles drin) wenig halte (hohe Gebühren, gegenseitiges Eliminieren - einfach zu viele Gewürze in der Suppe).

vor 3 Minuten von konan:

Langfristig gesehen wäre es wohl rational, überhaupt kein RK1, außer etwas Liquidität für den täglichen Bedarf zu halten.

Korrekt. Würde ich mir mittlerweile (zumindest mit dem Arero als RK3) sogar fast zutrauen...aber eben nur fast:rolleyes:

 

vor 5 Minuten von konan:

Wie oben erwähnt, befinde ich mich noch im Vermögens-Aufbau und werde meine eigenen, noch zu sammelnden, Erfahrungen nutzen, mein künftiges Wohlfühl-Verhältnis MCap zu MinVol festzulegen.

Kurze Frage zu deinem RK3:

Hast du das vom Thread der Depotrockerin übernommen oder?

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konan
· bearbeitet von konan
vor einer Stunde von Steve777:

Kurze Frage zu deinem RK3:

Hast du das vom Thread der Depotrocker*in übernommen oder?

Ja, ich finde die Überlegungen (nach wie vor) plausibel. Nur mit den US Treasuries kann ich mich nicht so recht anfreunden, obwohl diese Position YTD sogar mit Abstand am besten gelaufen ist (€ sei Dank). Zu US Staatsanleihen findet man weder im Forum noch anderweitig wirklich fundierte Einschätzungen für EU-Anleger. Habe da einfach kein gutes Gefühl bzgl dem Emittenten.

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Steve777

Das Währungsrisiko ist halt nicht ohne.

Aber du hast nur 5% drin. Das kann schon Sinn haben als Absicherung, wenn es kracht.

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Gast240416
· bearbeitet von Cef

Ich persönlich habe inzwischen mein Einzelaktiendepot zum allergrößten Teil aufgelöst und umgeschichtet.

(und gleichzeitig meinen RK3-Teil im letzten Jahr auf fast 70% hochgefahren). 

 

Aber vielleicht betrachten wir für das Thema zunächst mal nur RK3.

Die meisten hier in diesem Thread dürften ja auf dem Pfad

Zitat

Darkness >> Enlightment >> Komplexity >> Simplicity

schon ein Stück vorangekommen sein - Ihr seid alle mit Eurem größten RK3-Teil breit aufgestellt nach BIP, MK oder sonst einer Systematik, handelt nicht hektisch, seid keine Stockpicker mehr und achtet auf Kosten.

 

Weil das "praktisch" bzw. rational die beste Näherung an die "theoretischen" und/oder empirischen Modelle ist.

(Vielen Dank in diesem Zusammenhang an @etherial und @R-Byte, wieder was gelernt.)

 

Welche Fakten, Arbeiten, Argumentationen beeinflussen Euer RK3-Portfolio darüber hinaus?

Welche SOLLTEN es vielleicht, TU(h)en es aber nicht weil ...?

 

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Steve777
· bearbeitet von Steve777
vor 9 Stunden von Cef:

Welche Fakten, Arbeiten, Argumentationen beeinflussen Euer RK3-Portfolio darüber hinaus?

Ich kann nur sagen, dass ich trotz immer wieder abschweifenden Gedanken letztendlich meist bei folgendem "Glauben" lande:

 

Ein RK3-Teil nur aus Aktien hat mehr Risiko, als es aktuell von den meisten gesehen wird. Das ist auch der Grund, warum ich z.B. die höheren Kosten eines Arero und auch die bisher schlechtere Performance in Kauf nehme im Vergleich zu einem reinen RK3-Aktien-ETF-Teil. So gesehen traue ich der Wissenschaft samt Studien also offensichtlich mehr, als den meisten Usern hier im Forum oder sonstigen auf die Schnelle aufffindbaren Internet-Finanzseiten.

 

Das Streben nach höchstmöglicher Rendite scheint mir zudem meist häufiger zu sein, als das Streben nach einem möglichst guten Rendite-Risiko-Profil. Man sieht das ja auch sehr gut an den schon besprochenen Faktor-ETFs. Die meisten interessieren sich natürlich in erster Linie deshalb dafür, weil eine höhere Rendite möglich ist als mit dem Standard-Index.

Bei mir geht es mehr und mehr eigentlich eher in die andere Richtung (siehe meine Erklärung zum Minimum Volat.). Mehr Rendite mit mehr Risiko ist für mich mittlerweile völlig unattraktiv. So halte ich z.B. auch diese völlig ausufernden Kombinationen und Überlegungen bzgl. der Gewichtung der Länder (BIP, Mcap, Gleichgewichtung usw) für ziemlich überflüssig. Es ist z.B. nicht mal sicher, ob die Emerging Markets überhaupt nötig sind im RK3-Teil. Sicher ist nur, dass sie mehr Risiko sind.

 

Mein Ziel bzw. das wäre mir am liebsten:

RK1 komplett weg und nur noch einen festen Euro-Betrag (keine Prozent!) als Rücklage (nennt es Notgroschen oder wie auch immer). Der Rest sollte komplett in einer Art "RK2-RK3" liegen (nur RK3 wäre zu heftig).

Knackpunkt ist aber, dass ich dies am liebsten in nur einem einzigen Produkt hätte oder maximal zwei.

So gesehen ist mein (hobbymäßiges) Musterdepot hier eigentlich auch schon zum Scheitern für die Realität verurteilt, weil es mir einfach zu viele Positionen wären:

 

Aktuell kommt der Arero diesem am nächsten, obwohl der sicherlich auch nicht perfekt ist.

 

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odensee
vor 1 Minute von Steve777:

Ein RK3-Teil nur aus Aktien hat mehr Risiko, als es aktuell von den meisten gesehen wird. Das ist auch der Grund, warum ich z.B. die höheren Kosten eines Arero und auch die bisher schlechtere Performance in Kauf nehme im Vergleich zu einem reinen RK3-Aktien-ETF-Teil.

Dein Glaube sei dir unbenommen. Aber hast du mal verglichen: "ARERO" versus "Mischung aus MSCI-World-ETF (60%) plus 40% Tagesgeld" (mit historischen Tagesgeldkonditionen)?

 

@Cef, sorry für off-topic

 

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Nachdenklich
vor 9 Minuten von Steve777:

Es ist z.B. nicht mal sicher, ob die Emerging Markets überhaupt nötig sind im RK3-Teil. Sicher ist nur, dass sie mehr Risiko sind.

Steve, auch bei dieser Behauptung von Dir bin ich mir nicht sicher, daß Du recht hast. Wenn ich mir die unterschiedliche Bewertung in verschiedenen Regionen anschaue, dann halte ich das Risiko von Emerging Markets für überschaubar.

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Steve777
Gerade eben von odensee:

Aber hast du mal verglichen: "ARERO" versus "Mischung aus MSCI-World-ETF (60%) plus 40% Tagesgeld" (mit historischen Tagesgeldkonditionen)?

Natürlich habe ich das. Keine Frage ist mir klar, dass deine aufgeführte Variante die besser gewesen wäre. Sogar nur 50/50 wäre besser gewesen als nur Arero. Es wäre zudem nicht das erste Mal, dass ich überlegt hätte, den Arero komplett zu tauschen in einen einzigen MSCI World oder ACWI-ETF (mit angepasster Summe).

 

Eigentlich müsste jetzt aber wieder der Schwachzocker ums Eck kommen und behaupten:

"Vergangenheit ist Vergangenheit - was die Zukunft bringt, weiß keiner".

 

Ich weiß, dass auch ich hier immer wieder zu "Spielereien" neige mit Backtests usw. (es ist eben ein Hobby).

Trotzdem bin ich bisher nicht abgewichen von meinem "nur Arero-TG".

Vermutlich schenke ich den Studien von Weber und Co anscheinend doch irgendwo zumindest so viel Vertrauen, dass ich mein Depot nicht umschmeiße.

Wenn man den Satz "Die heutigen Gewinner sind die Verlierer von morgen und umgekehrt" z.B. anführen würde, dann müsste man jetzt erst recht eher den Arero kaufen und nicht die Kombi "nur MSCI World + TG".

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odensee
Gerade eben von Steve777:

Wenn man den Satz "Die heutigen Gewinner sind die Verlierer von morgen und umgekehrt" z.B. anführen würde, dann müsste man jetzt erst recht eher den Arero kaufen und nicht die Kombi "nur MSCI World + TG".

Ich meine ja: das "Problem" des ARERO und seiner Erfinder liegt einfach darin, dass Fonds nicht auf Tagesgeld zu Konditionen wie wir Kleinanleger setzen können und daher auf Staatsanleihen setzen müssen.

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Steve777
vor 1 Minute von Nachdenklich:

Steve, auch bei dieser Behauptung von Dir bin ich mir nicht sicher, daß Du recht hast. Wenn ich mir die unterschiedliche Bewertung in verschiedenen Regionen anschaue, dann halte ich das Risiko von Emerging Markets für überschaubar.

Das ist deine Meinung und völlig ok, aber ich sehe das wie gesagt anders (und bin damit auch nicht alleine).

Schau dir mal allein die Schwankungen an und welche Länder alle enthalten sind in den EMs. Viele sehen da nur China, Südkorea und Indien. Allein schon die politischen Situationen von einigen Ländern darin sind so extrem, dass man doch nicht einfach nur die Chancen dort sehen kann.

 

Der Grundsatz (es mag natürlich Ausnahmen geben) "Ohne Risiko keine Mehrrendite" gilt in den allermeisten Fällen eigentlich immer.

Seien das EMs, Small Caps etc - es wäre zu simpel, einfach zu sagen: "Langfristig geht alles nach oben - nur die Schwankungen dazwischen sind stärker."

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Schwachzocker
vor 5 Minuten von Steve777:

...

Eigentlich müsste jetzt aber wieder der Schwachzocker ums Eck kommen und behaupten:

"Vergangenheit ist Vergangenheit - was die Zukunft bringt, weiß keiner".

Eigentlich müsstest Du nur kapieren, dass das so ist. Dann müsste ich auch nicht mehr ums Eck kommen.

 

vor 19 Minuten von Steve777:

...Es ist z.B. nicht mal sicher, ob die Emerging Markets überhaupt nötig sind im RK3-Teil. Sicher ist nur, dass sie mehr Risiko sind.

Halte Dich fest: Es ist noch nicht einmal sicher, ob es in Zukunft überhaupt eine positive Rendite gibt.

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Steve777
· bearbeitet von Steve777
vor 15 Minuten von odensee:

Ich meine ja: das "Problem" des ARERO und seiner Erfinder liegt einfach darin, dass Fonds nicht auf Tagesgeld zu Konditionen wie wir Kleinanleger setzen können und daher auf Staatsanleihen setzen müssen.

Ich weiß, dass du den Arero als "All in-Produkt" siehst (man sollte also alles rein tun und nur nen Notgroschen halten nebenbei).

Auch wenn ich es fast so mache - wenn jemand 50% Arero + 50% TG/FG macht, ist das auch ok und so kann er doch auch sein Risiko steuern samt Tagesgeld.

 

Bzgl. der Anleihen im Arero:

Auch wenn die Daten nicht verführerisch sind aktuell - Ziel ist hier in erster Linie langfristig Diversifikation.

Jedoch zeigt auch ein Rückblick, dass vor einigen Jahren auch viele hier falsch lagen.

Schon vor Jahren wurde nicht mehr empfohlen, in Euro-Anleihen zu gehen aus den gleichen Gründen, wie es jetzt betitelt wird.

Und was war - fast alle lagen falsch:

https://www.fondsweb.com/de/LU0290355717 (entspricht fast exakt dem Anleihenteil im Arero).

 

Mit den Rohstoff-Futures ist es doch ähnlich - nur negative Zeilen mit Höhepunkt des bekannten Jens Rabe-Videos.

Ich bin hier aber wie auch schonmal erwähnt der Meinung, dass es besonders da noch Überraschungen geben kann und falls nicht - dann ist es ok und ich hab umsonst "gezahlt" für die Dinger (eine Art Versicherung, die nie gebraucht wurde).

 

Ich gebe zu, dass ich mich mit Dingen wie Volatilität oder Drawdown-Prozenten vielleicht oft zu sehr beschäftigt habe. Mir wird mehr und mehr aber klar, dass ich mich (sofern es mal richtig kracht) weitaus mehr trauen würde, ohne Nachzudenken, alles übrige in den Arero zu investieren als in einen reinen Aktien-ETF. Mich juckt es auch nicht mehr, wenn ein Arero ähnlich einbrechen würde prozentual wie ein reiner Aktien-ETF (das ist eher unwahrscheinlich, aber ausgeschlossen ist es nicht). Mein Vertrauen in ein Produkt mit mehreren komplett unterschiedlichen Assets ist einfach höher als in "nur Aktien". Vermutlich werde ich (wenns dumm läuft) etwas Rendite liegen lassen die nächsten 20 Jahre, aber das ist dann ok.

 

vor 10 Minuten von Schwachzocker:

Halte Dich fest: Es ist noch nicht einmal sicher, ob es in Zukunft überhaupt eine positive Rendite gibt.

Da isser ja:welcome:

 

Was ich noch anmerken wollte:

Ich glaube, dass das Faktor-Investing wirklich erst am Anfang steht und die nächsten Jahre der nächste große Trend werden wird. Die "Computerprogramme" werden mehr und mehr neue Kombinationen der Standard-Indizies erfinden imme mit dem Ziel "Rendite-Risiko-Verhältnis" zu verbessern. Ich halte das im Gegensatz zu SZ auch für möglich gebe ich zu. Es ist meiner Meinung nach zumindest vielversprechender, als einfach Developed Markets und Emerging Markets in gewissen Gewichtungen zu mischen.

Eigentlich ist das ja nicht übel, solange die Gebühren unten bleiben und nicht in Richtung teurer aktiver Fonds gehen.

Vielleicht sind manche Produkte dann auch wirklich sinnvolle Sachen - die guten zu finden, wird wie so oft das Problem werden.

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Steve777
· bearbeitet von Steve777
Am 8.12.2019 um 19:21 von Cef:

Rational investieren bedeutet auch die psychologischen Faktoren in den Griff zu bekommen.

Das ist übrigens ein sehr wichtiger Satz, den ich nochmal erwähnt haben wollte.

Die Psychologie wird auch in der nächsten Krise vermutlich der Punkt sein, der die meisten dann doch zu Fall bringt bzw. dazu, nicht mehr rational an ihrer Strategie festzuhalten. Nur ganz erfahrene und gehärtete Investoren (davon gibts ja auch einige hier) werden dann trotzdem felsenfest ihr Hirn auf "rational" oder auch "Roboter" weiterfahren.

 

Diese Sache ist bei mir ganz klar auch einer der Gründe, warum ich trotz zig Überlegungen und "Hirngespinnsten" dann letztendlich doch immer noch so an meinem Depot festhalte, wie die letzten acht Jahre. Mein aktuelles Depot ist für mich das rationalste. Andere Varianten wären vielleicht besser in Hinblick auf Rendite oder auch "Rendite-Risiko-Verhältnis", aber ich würde vermutlich mehr Gefahr laufen, nicht mehr rational zu handeln, wenn das oder das passiert auf der Welt (=> höhere Gefahr, noch viel schlechte abzuschneiden, als aktuell).

Sich also selbst gut genug einzuschätzen, ist vielleicht das wichtigste überhaupt, sprich: "Mache alles so, dass du vernünftig bleiben kannst!".

 

Hier hatte ich übrigens vor Kurzem versucht, eine Handelsstrategie aufzustellen für mich:

Auch das werde ich nicht so umsetzen, weil ich mittlerweile einsehe, dass es das Risiko, mich zu verzetteln, nicht wert ist.

Lösung hier: Simples und stricktes Rebalancen (=leicht antizyklisches Handeln) wie es in jedem zweiten Youtube-Video aufgezeigt wird und fertig.

 

Am 21.11.2019 um 12:58 von Cef:

Meine persönlichen unmaßgeblichen Gedanken:

Stände ich am heutigen Tag ( * !) vor einer Bargeldsumme X, die in Aktien anzulegen wäre, würde ich tatsächlich

schlicht binnen einer Minute den MSCI WORLD mit dem LOW-VOLATILITY mischen

und danach an die frische Luft gehen und das Leben genießen.

Wäre ich auf diesem Kenntnisstand schon vor 25 Jahren gewesen hätte ich viel Zeit und Geld (für das Leben) gespart.

Auch dazu nochmal ein paar Worte.

Ich glaube, dass schon allein durch die Wahl dieser zwei doch unterschiedlichen Produkte dein gewünschtes, rationales Handeln eher gefährdet wäre.

Auch wenn du es so rüber bringst, dass du nach Erzielen dieses Zielportfolios soszuagen nichts mehr machst und es einfach laufen lässt - die Verführung, in gewissen Szenarien nur die Ansätze von Gedankenspielereien zu bekommen, ist zu hoch und sei es nur bei jedem Rebalance zwischen Standard-Index und Min. Vol.

 

Besser wäre hier, sich nur für eines zu entscheiden (im Sinne der Rationalität): Entweder nur MSCI World Standard oder nur Min. Vol. und dann felsenfest daran festhalten (was bei Variante zwei natürlich schwerer ist).

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