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Bigwigster

Meine Asset Allocation - Theorie und Praxis

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster
vor einer Stunde von bmi:

2011, 2014 und 2018 gab's bereits >=84% DD, wieso wäre das dein worst-case? 

Genau wegen diesen Vergangenheitsdaten. Wobei ich 2011 nicht mehr vergleichbar finde, hier sind wir was Marktkapitalisierung und Verbreitung angeht an einem anderen Punkt. Genauso wie es meiner Ansicht nach unrealistisch ist Renditeerwartungen aus dieser Zeit herzuleiten, ist es auch nicht sinnvoll Volatilität oder Drawdown aus dieser Zeit als Referenz zu nehmen.

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Bigwigster

Heute ein Nachkauf von World Momentum und Emerging Markets. Aktienquote damit wieder bei 81%.  Aktueller Stand:

 

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Bigwigster

So mal wieder was neues von mir und mal wieder eine Änderung beim konkreten Anlageprodukt. Der Grund warum ich nun diese neuen Fonds nicht gleich zu Beginn gewählt habe war schlicht und einfach, dass ich nicht wusste dass diese einfach über Smartbroker handelbar sind bzw. dass es nachhaltige Varianten gibt. Jetzt möchte ich aber nicht mehr um den heißen Brei herumreden, es wird auf folgende Fonds von Dimensional umgeschichtet:

 

Emerging Markets Sustainability Core Equity Fund (angepeilte Gewichtung 25%)

ISIN IE00BLCGQT35

Global Sustainability Core Equity Fund (angepeilte Gewichtung 75%, ersetzt also den Small Cap + Value + Momentum ETF)

ISIN IE00B7T1D258


Die Umschichtung betrifft die bisherigen ESG-Fonds die ich dank der mäßigen YTD-Performance steuerneutral verkaufen konnte.

Warum aber eigentlich das Ganze? 

Bei der Umstellung meiner Faktor Strategie auf ESG musste ich ein paar Kompromisse eingehen die ich mit den neuen Fonds komplett vermeiden kann:

 

- Verzicht auf Small Caps im Schwellenländer Anteil

- Mangelnde Diversifikation durch sehr geringe Anzahl an Firmen im Value und Momentum ETF

 

Nun auch kurz ein paar Worte zu dieser Art von Fonds, denn im Gegensatz zu zu meinen bisherigen ETFs wird hier kein Index abgebildet, sondern es handelt sich als Produktkategorie um einen aktiven Fonds. Dennoch handelt es sich hier nicht um das klassische aktive Produkt, sondern ist eher vergleichbar mit einem Multi-Faktor ETF. Grob gesagt werden die Faktoren Size, Value und Profitability übergewichtet wobei eine weite Diversifikation über Länder, Branchen und Titel beibehalten wird. Der große Vorteil liegt bei diesem Fonds in der Kompetenz mit der finanzwissenschaftliche Erkenntnisse umgesetzt werden.

Ein interessantes Detail ist z.b. dass der Momentumfaktor auf Grund des hohen Portfolioumschlags nicht bei der konkreten Titelauswahl oder Gewichtung genutzt. Jedoch wird er, wenn es darum geht das Portfolio umzuschichten (was auf täglicher Basis in kleinen Umschichtungen funktioniert) als Kriterium genutzt welche Titel zuerst verkauft bzw. gekauft werden sollen. Also Titel die auf Grund z.b. des Value-Faktors übergewichtet werden sollen, werden auf mehrer Tage verteilt eingekauft um den täglichen Portfolioumschlag zu minimieren und die Reihenfolge über den Momentum Faktor festgelegt.

 

Der größte Unterschied zu meiner bisherigen Strategie ist dann eben auch der Momentum Faktor der nun nicht mehr direkt abgebildet wird, sondern von Dimensional nur als Werkzeug bei Umschichtungen genutzt wird. Der stattdessen hauptsächlich genutzte Profitability Faktor ist für mich ein vollkommen akzeptabler Ersatz, da er wissenschaftlich genauso (evtl. besser) fundiert ist und der Hauptzweck meines Momentum ETF sowieso nur ein Gegengewicht zum Value Faktor war oder anders ausgedrückt eine bessere Diversifikation über Faktoren. Es ändert sich also von 25/25/25/25 EM/Value/Size/Momentum auf EM/Value/Size/Profitability.

 

Was den Value-Tilt und den Size-Tilt angeht ändert sich mit den neuen Fonds erstaunlich wenig. Der Tilt ist fast der gleiche wie bei meiner bisherigen 4 ETF Mischung, nur im Detail ist die Verteilung etwas Midcap lastiger. Die Gewichtung der Schwellenländer bleibt ja sowieso beim Alten.
 

Unabhängig davon ist für mich die Möglichkeit einer Umsetzung mit Dimensional Fonds äußerst erfreulich. Ich bin beim hören des Podcasts Rational Reminder immer wieder mit der Strategie der Fonds in Berührung gekommen und begeistert wie nüchtern, kompetent und wissenschaftlich fundiert die Übergewichtung von Faktoren umgesetzt wird. 

 

Zum Abschluss, um das Ganze auch visuell etwas besser zu verdeutlichen, die Tilts im Global Sustainability Core Equity Fund:

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Marktgewichtung ist der MSCI World IMI, die Small Caps sind die kleinsten 10% der Unternehmen (also schärferes Kriterium als MSCI).

 

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s1lv3r
vor 5 Minuten von Bigwigster:

[...] es wird auf folgende Fonds von Dimensional umgeschichtet

 

Interessant. Ich höre auch immer den Podcast und die Dimensional-Fonds hören sich da in der Tat immer sehr interessant an.

 

Die offensichtlichen Gegenargumente sind natürlich:

  • Derzeit noch ein sehr kleines Fondsvolumen.
  • Im Vergleich zu Standard ETFs höhere TER.
  • Es wird keinem Index gefolgt und dementsprechend könnten die Fonds in der Zukunft aktiver sein, als man sich das wünscht.

 

Denkst du, dass du die Fonds in 20 Jahren auch noch in deinem Depot hast, oder rechnest du damit in der Zukunft doch noch öfter umschichten zu müssen?

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster
Am 4.5.2022 um 11:36 von s1lv3r:

Denkst du, dass du die Fonds in 20 Jahren auch noch in deinem Depot hast, oder rechnest du damit in der Zukunft doch noch öfter umschichten zu müssen?

Berechtigte Frage in letzter Zeit o:)

Ich denke für den Aktienanteil bin ich nun optimal aufgestellt und ich bin wirklich glücklich dass ich über Smartbroker die Möglichkeit habe die Dimensional Fonds direkt zu kaufen.

Grundsätzlich achte ich immer darauf, dass ich Aktienfonds mit der Intentention Kaufe sie für die Ewigkeit zu halten, bei den Umschichtungen in der Vergangenheit war ja nur ein kleines Portfoliovolumen betroffen und dieses auch nur unter der Bedingung dass nahezu keine steuerlichen Kosten entstehen. Es handelt sich als auch bei der aktuellen Umstellung hauptsächlich um eine Entscheidung die die zukünftigen Sparraten betrifft. Ein Blick auf meinen ersten Post zeigt, dass ich zumindest im Aktienanteil konsequent meine Strategie verfolgt habe :myop:

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Saek
35 minutes ago, s1lv3r said:

Es wird keinem Index gefolgt und dementsprechend könnten die Fonds in der Zukunft aktiver sein, als man sich das wünscht.

Nur weil Index draufsteht, sind z.B. Faktor-ETFs mMn nicht weniger aktiv. (Außerdem werden auch die getrackten Indizes manchmal geändert)

Hier muss man wohl v.a. auf den Fondsanbieter vertrauen, und zumindest scheint Dimensional einen guten Track Record zu haben?

46 minutes ago, s1lv3r said:

Im Vergleich zu Standard ETFs höhere TER.

52 minutes ago, Bigwigster said:

 

Und auch die höhere US Quellensteuer, was nochmal geschätzt bis zu 0.3% p.a. ausmacht.

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster
vor 33 Minuten von Saek:

Und auch die höhere US Quellensteuer, was nochmal geschätzt bis zu 0.3% p.a. ausmacht.

Fondsdomizil vom Global Sustainability Core Equity ist Irland, also identisch mit den Ishares ETF die ich davor hatte. Oder worauf beziehst du dich?

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Saek

Leider haben nur irische ETFs den Vorteil der auf 15% reduzierten Quellensteuer. Musst du wohl gegen Faktorprämien etc. abwägen...

 

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Bigwigster

@Saek Danke für die Info, dass war mir neu. Muss ich wohl akzeptieren, die erwähnten 0,2-03% p.a. gelten dann aber nur für den USA-Anteil, sind also auf den gesamten Fonds gesehen etwas niedriger.

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MCThomas0215
vor 5 Stunden von Bigwigster:

Zum Abschluss, um das Ganze auch visuell etwas besser zu verdeutlichen, die Tilts im Global Sustainability Core Equity Fund:

Finde ich jetzt nicht so prickelnd:

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster
vor 16 Stunden von MCThomas0215:

Finde ich jetzt nicht so prickelnd

Wenn man einen Small Cap Value Fonds nimmt kann man natürlich einen viel größeren Tilt generieren. Aber dann muss man auch die Eier haben, dass Ganze unverwässert im Portfolio zu haben. Das ist bei mir nicht der Fall.

In meiner vorherigen Variante mit der Beimischung eines Small Cap ETF und eines Value ETF kam ich auch nicht auf ein größeres Exposure. Und nur Small Caps und Value wäre mir persönlich wieder zu weit weg von einem nach Marktkapitalisierung gewichtetem ACWI IMI Portfolio.

Mit dem Dimensional Fonds gibt man eben kaum/keine Diversifikation auf und hat trotzdem die Möglichkeit besser über Faktoren diversifiziert zu sein. Also z.b. den Large Cap Growth Klumpen in einem ACWI IMI zu entschärfen. Aber auch nicht Large Cap komplett wegzulassen, es gehört nun mal dazu und mit ist man meiner Meinung nach besser diversifiziert als komplett ohne. Dementsprechend habe ich mit dieser Strategie auch keine Bedenken 100% meines Aktienanteils abzubilden.

Wenn man z.b. ein bestehendes ACWI IMI Portfolio hätte (oder einen ARERO) und nun ein Value Tilt möchte, müsste man natürlich einen konzentrierteren Fonds wählen um überhaupt spürbar etwas zu ändern. Das ist aber eine andere Zielsetzung.

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Peter23
vor 16 Minuten von Bigwigster:

Aber dann muss man auch die Eier haben, dass Ganze unverwässert im Portfolio zu haben. Das ist bei mir nicht der Fall.

Warum muss man das? Du würdest doch auch einen größeren Tilt generieren, wenn Du zumindest zu einem gewissen Anteil auf Small Cap Value ETF setzen würdest. Oder machst Du das schon?

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Saek
8 minutes ago, Bigwigster said:

Wenn man z.b. ein bestehendes ACWI IMI Portfolio hätte und nun ein Value Tilt möchte, müsste man natürlich einen konzentrierteren Fonds wählen um überhaupt spürbar etwas zu ändern. Das ist aber eine andere Zielsetzung.

Die Zielsetzung könnte doch recht ähnlich sein wie bei dir, z.B. wenn man insgesamt auf ein ähnliches Faktor Exposure kommen möchte. In deinem Fall würde sich z.B. ein World/ACWI/... mit ESG/SRI anbieten plus etwas konzentriertes für Small Cap Value (Global Targeted Value, die zwei SPDR ETFs). Bei vergleichbarem Factor Exposure kann man so die Kosten minimieren.

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Peter23
vor 6 Minuten von Saek:

plus etwas konzentriertes für Small Cap Value (Global Targeted Value, die zwei SPDR ETFs)

Selbst ich als jemand, der immer zuerst auf Kosten schaut und erst bei sehr kleinen Unterschieden Faktoren überhaupt in Betracht zieht, habe die beiden SPDRs im Portfolio. ;)

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster
vor 16 Minuten von Peter23:

Warum muss man das? Du würdest doch auch einen größeren Tilt generieren, wenn Du zumindest zu einem gewissen Anteil auf Small Cap Value ETF setzen würdest. Oder machst Du das schon?

Ich meine damit die Gewichtung des Small Cap Value ETF im Gesamtportfolio. Bei mir persönlich wäre es z.b. so dass ich eine Gewichtung von mehr als 25% als zu großes Klumpenrisiko empfinden würde. Diesen Tilt erreiche ich aber vergleichbar auch mit 100% Global Core von Dimensional. 

Edit: Ich nehme also an das 25% Small Cap Value ETF + 75% MSCI World mit 100% Global Core vergleichbar sind was das Exposure zu Value und Size angeht.

 

vor 16 Minuten von Saek:

Die Zielsetzung könnte doch recht ähnlich sein wie bei dir, z.B. wenn man insgesamt auf ein ähnliches Faktor Exposure kommen möchte. In deinem Fall würde sich z.B. ein World/ACWI/... mit ESG/SRI anbieten plus etwas konzentriertes für Small Cap Value (Global Targeted Value, die zwei SPDR ETFs). Bei vergleichbarem Factor Exposure kann man so die Kosten minimieren.

Genau diese Fragestellung wurde auch in der letzten Ration Reminder Folge mal besprochen. Also warum nicht konzentriert die Faktoren beimischen und damit geringere Kosten haben. Es ist auf jeden Fall richtig, dass man damit eine vergleichbare Volatilität, Renditeerwartung hat usw.

Einzige genannten Nachteile:

 

- höherer Portfolioumschlag

- Klumpen Small Cap Value (der Value Faktor ist also nicht auf Large, Mid und Small Cap verteilt sondern wird nur sehr konzentriert gespielt, bei den Small Caps wird sehr viel ausgeschlossen)

 

Aber im Grunde war das Grundurteil wie ich es verstanden habe, dass beides gute Möglichkeiten sind und sich nicht viel geben.

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Saek
· bearbeitet von Saek
2 hours ago, Bigwigster said:

Edit: Ich nehme also an das 25% Small Cap Value ETF + 75% MSCI World mit 100% Global Core vergleichbar sind was das Exposure zu Value und Size angeht.

Wenn du äquivalente US ETF/Fonds raussuchst, geht der Vergleich super mit Portfolio Visualizer. (falls du das noch nicht kennst). 25% klingt passend.

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Peter23
vor 3 Stunden von Bigwigster:

Edit: Ich nehme also an das 25% Small Cap Value ETF + 75% MSCI World mit 100% Global Core vergleichbar sind was das Exposure zu Value und Size angeht.

Das mag ja sein, aber ich verstehe nicht, warum Du hier auf so eine entweder/oder Argumentation gehst. Du kannst doch auch 25% Small Cap Value zusätzlich zu Deiner aktuellen Strategie reinmischen, um den Value und SC Tilt (leicht) zu erhöhen.

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster
vor 21 Stunden von Peter23:

Das mag ja sein, aber ich verstehe nicht, warum Du hier auf so eine entweder/oder Argumentation gehst. Du kannst doch auch 25% Small Cap Value zusätzlich zu Deiner aktuellen Strategie reinmischen, um den Value und SC Tilt (leicht) zu erhöhen.

Allgemein stimme ich dir zu, wenn die Zielsetzung ist einen Tilt Richtung Size und Value zu machen spricht nichts dagegen dies mit den zwei SPDR ETFs zu machen.

Mein persönliche Meinung ist aber, dass ich nicht gerne den Kompromiss eingehe z.b. Länder wegzulassen weil keine passende Produkte vorhanden sind. Ich müsste außerdem mehr ETFs kaufen für diese Teilabdeckung. Also mache ich mir mein Portfolio komplizierter und verzichte gleichzeitig auf Diversifikation über Schwellenländer und Asia Pacific. Die einfachste Variante wäre ja etwas in der Art 80% ACWI IMI + 10% SPDR MSCI Europe Small Cap Value + 10% SPDR MSCI USA Small Cap Value.  Diese Variante ist sicher auch in Ordnung, ich bevorzuge sie aber nicht.

Zusätzlich kommt bei mir ja noch die Anforderung dazu gewisse Filter und Nachhaltigkeitskriterien abbilden zu wollen, auch dies wäre für diesen Teil des Portfolios nicht möglich. 

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster

Nachdem das halbe Jahr fast rum ist, konnte ich mir nicht verkneifen mal zu schauen wie meine ETFs YTD performen und war positiv überrascht, 3 von 4 sind in diesem Zeitabschnitt besser als der breite Markt:

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Natürlich ist das Ganze nur eine Momentaufnahme, dennoch hätte ich in solchen Abschwungphasen eher mit mehr Drawdown im Vergleich zum breiten Markt gerrechnet (sind ja immerhin größtenteils Risikoprämien die hier eingesammelt werden sollen).

Schön zu sehen, dass die Diversifikation über Faktoren auch mal funktioniert. Ich drücke die Daumen, dass endlich mal ein Kalenderjahr kommt in dem der FTSE All World nicht besser als mein Aktienanteil ist :-*.

Wobei ich auch zugegeben muss dass mir eine Underperformance wie letztes Jahr und dafür ~22% Rendite lieber ist als die bisherige Entwicklung 2022 :dumb:.

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster

Es ist circa ein Jahr her seit dem ich meine Strategie und damit Asset Allocation umgestellt habe auf Life Cycle Investing. Mit der erhöhten Aktienquote habe ich bisher keine Probleme, aber es gab ja auch keinen größeren Drawdown in der Zwischenzeit. Dennoch denke ich bisher, dass dieser Weg der richtige für mich ist.

Was ich jetzt für mich ein bisschen aufarbeiten möchte ist eine konkreterer Zielsetzung, um einfach besser abschätzen zu können wohin die Reise gehen soll und auch Zwischenziele besser stecken zu können. Bisher habe ich einfach eine nach Alter abgestufte Asset Allokation aufgestellt, die mir allerdings nicht optimal scheint. Um das Ganze aufzuschlüsseln habe ich gemerkt, dass ich hier mit den bisherigen Prozentangaben nicht weiterkomme, also werde ich zumindest bei diesem Thema in absoluten €-Beträgen alles angeben. Hierfür fühle ich mich jetzt einfach mal anonym genug hier im Musterdepot Unterforum ;).

 

Also zunächst etwas konkreter zu meiner Zielsetzung, ich möchte persönlich nicht die komplette finanzielle Freiheit (obwohl das natürlich auch nicht schlecht wäre), also überhaupt nicht mehr arbeiten zu müssen, sondern mir reicht es aus wenn ich die Sicherheit hätte mit jedem x-beliebigen Job (z.b. MC Donalds wie in meiner Studienzeit ;)) Familiy und mein Leben zu so wie gehabt weiterführen zu können. Ob ich dies dann tatsächlich tue, also den Job wechsle, bin ich mir überhaupt nicht sicher, aber ich hätte gerne die Option.

Übrigens “Family” ist noch in kurz bis mittelfristiger Zukunft in Planung, aber die Verantwortung als zumindest zeitweise Alleinverdiener dazustehen ist schon auch ein Grund finanziell auf sicheren Beinen zu stehen und nicht zu abhängig vom Gehalt zu sein.

 

Jetzt aber mal in konkreten Zahlen, ich verdiene aktuell ziemlich genau 3000€ Netto und mein oben beschriebenes Ziel wäre gefühlt bei ungefähr 2000€ erreicht, also einer möglichen monatlicher Geldentnahme vor Steuer. Ein Zwischenziel sind 1000€, nicht nur weil es so eine schöne Zahl und die Hälfte ist, sondern weil dies auch ziemlich genau der Kaltmiete unseres Häuschen entspricht.

 

Um mir die Zielmarken abzustecken, habe ich mir die 4%-Regel als Grundlage genommen, deren Einschränkungen sind mir bekannt, aber für meine Zielsetzung erscheint sie mir ausreichend. Zusätzlich habe ich 7% Ziele aufgeführt um ein bisschen früher etwas zum freuen zu haben und zumindest der erwartenden Rendite des Aktienteils gerecht zu werden.

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Aktuell bin ich vom Gesamtvermögen her bei knapp 150k€ (also wie immer inkl. Riester und Notgroschen), der Aktienanteil ist inkl. Riester bei 125k€ und damit nicht mehr weit Weg vom ersten Zwischenziel :). Persönlich bin ich mit diesem Zwischenstand sehr zufrieden, ging sogar schneller als erwartet. Im Dezember 2018 habe ich mit circa 62k€ angefangen (nicht mit sparen aber das dokumentieren).

So jetzt habe ich erstmal alles was ich sagen wollte geschrieben, einen schönen Feiertag wünsche ich noch :prost:

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Chris75
· bearbeitet von Chris75

Hi, finde Deine Herangehensweise wirklich gut und hätte mir das selbe für mich gewünscht in jungen Jahren :-).

 

Ich hatte damals ebenso mit dem Ziel langfristig zu investieren angelegt. Bei mir kamen dann Kinder und ein Hausbau dazwischen und hab dann schließlich das Depot zur Finanzierung aufgelöst.

 

Ich gebe Dir nur zu bedenken, dass selbst die 4% dauerhafte Entnahme bei einer langen Entnahmedauer von z.B. 40 oder 50 Jahren zu hoch sind.  

Du kannst selber mal etwas probieren. https://www.portfoliovisualizer.com/monte-carlo-simulation#analysisResults

 

Edit: aber auch egal ob jetzt 3,5%, 4,0% oder 4,5% Entnahme. Als Ziel passt es. Wobei die 7% dann eigentlich nur für das gute Gefühl da sind.

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hattifnatt
vor 42 Minuten von Bigwigster:

mein oben beschriebenes Ziel wäre gefühlt bei ungefähr 2000€ erreicht, also einer möglichen monatlicher Geldentnahme vor Steuer.

Ist da die Inflation schon berücksichtigt?

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster
vor 51 Minuten von hattifnatt:

Ist da die Inflation schon berücksichtigt?

nein (aber da es ein grob und wohl auch teilweise willkürlich von mir festgelegter Betrag ist, könnte ich auch ja sagen ;))

vor einer Stunde von Chris75:

Hi, finde Deine Herangehensweise wirklich gut und hätte mir das selbe für mich gewünscht in jungen Jahren :-).

Dankeschön :)

 

Das die 4%-Regel nur eingeschränkt gilt ist mir bekannt, da ich aber nicht konkret vorhabe direkt den Job zu schmeißen und mich dann nur darauf zu verlassen ist sie eher als Hilfsmittel für eine sinnvolle Zielmarke zu verstehen.

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Sapine

Wenn ich es richtig sehe bist Du Anfang 30. Wie hoch sind Deine monatlichen Sparraten und wie würde sich eine Familiengründung darauf auswirken? 

 

Die kommenden 12 Börsenjahre könnten magerer sein als die letzten 12 Jahre. Deine Zielmarken kann ich nachvollziehen, damit der Fortschritt besser sichtbar wird. Tatsächlich bist Du mit Deinem Alter schon ganz schön weit denke ich. Du hast nicht nur bereits ein ordentliches Polster sondern auch eine durchdachte Anlagestrategie für die kommenden Jahrzehnte. Solange keine Schicksalsschläge dazwischen kommen, wirst Du Deine Ziele erreichen. Dennoch empfehle ich für eine Entnahmephase vor dem Rentenalter mit niedrigeren Raten zu kalkulieren. Aber bis dahin wirst Du noch viel gelernt haben. 

 

Die Aufteilung 80 % Aktien mit je 6 % Gold und Krypto scheint mir für einen offensiven Anleger altersgerecht zu sein. Bei der Wahl der Fonds gehe ich davon aus, dass Du noch öfter umschichten musst in Deinem Leben. Gerade Fonds haben eine deutlich kürzere Halbwertszeit als man sie sich als Anleger wünscht. Fondsgesellschaften ändern nicht nur ihre Anlageschwerpunkte regelmäßig je nach Modetrend. Es werden laufend Investmentgesellschaften übernommen und das geht nicht immer zum Vorteil der Anleger aus. Da werden Fonds fusioniert und um deklariert. Man soll aber auch nicht unterschätzen, dass es in fünf oder zehn Jahren andere und bessere Produkte geben mag auf dem Markt. 

 

Nachdem Du vermutlich bereits jetzt ausreichend Kursgewinne in Deinen Fonds drin hast, kannst Du unangenehme steuerliche Effekte durch Umstellungen durch die Fondsgesellschaft abmildern, wenn der Pauschbetrag nicht komplett durch Ausschüttungen aufgebraucht wird. Immer vorausgesetzt, du bist bereit, jedes Jahr am Ende Gewinne zu realisieren. Thesaurierende Fonds können (ein ausreichend hoher Puffer an Kursgewinnen vorausgesetzt) solche Zwangsänderungen besser abfedern. Sofern Dein Pauschbetrag es zulässt würde ich stückweise umstellen auf thesaurierend. 

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Gast231208

@Bigwigster  

Danke für die offenen Worte, macht jedes mal Spaß in deinen Thread reinzuschauen.

Mir ist bei dir nicht bange: was in deinen Händen liegt, das machst du richtig.

 

Was ich dir wünsche: etwas Glück, damit die Dinge auf die du selbst keinen Einfluss hast (und das sind nicht wenige), dir gewogen sind.

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