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Rocky16

Langfristige Kosten ETF vs. Einzelaktien

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Schwachzocker
vor 6 Minuten von dev:
vor 1 Stunde von Schwachzocker:

Es ist wohl eine Frage der Wahrscheinlichkeit. Die Leute mit einigen Milliarden haben tendenziell bessere Kenntnisse (bis hin zu illegalem Insiderwissen), bessere Möglichkeiten (z.B. Kindersicherung bei Anleihen kein Problem, es können reale Firmen gekauften, werden, die nicht börsennotiert sind usw.), niedrigere Handelskosten, Kontakte bis in die höhere politische Ebene, haben die existenziellen Sorgen und die damit verbundenen Emotionen nicht, haben Leute, an die sie delegieren können. 

Bist du dir da sicher?

Nein!

Sicher ist nur, dass die privaten Kleinanleger, die angeblich eine Überrendite erzielen, jedenfalls nicht bei den gängigen Onlinebanken Kunde sind. Das wurde nun hinreichend untersucht.

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Gast240416
· bearbeitet von Cef
vor 6 Stunden von alsuna:

Ich finde, dieser Vergleich hinkt gewaltig. Ein Fondsmanager hat viel mehr Regularien und Bedingungen zu erfüllen, als ein Privater. Beispielsweise würde kein privater Investor window dressing betreiben.

Aha. Welche Regularien und Bedingungen wären das

im Bezug auf die Auswahl der in seinem Fonds enthaltenen Aktien?

Lies Dir mal die Kaufinformationen zu aktiven Fonds durch.

Das Gegenteil ist richtig, in der Regel können sie ein größeres Instrumentarium einsetzen. 

Ich habe bisher keine wesentlichen Begrenzungen gefunden.

 

Beispiel: Der Carmignac Investissement A, der ja gerade mal wieder angesprochen wurde in einem Nachbarthread.

Gibt selbst den MSCI WORLD als Referenz an.

Und wie darf er investieren? In weltweite Aktien?

Eigenbeschreibung: 

Zitat

„Internationaler Aktienfonds, der von makroökonomischer Expertise, aktivem Management und uneingeschränkter Vermögensallokation in Bezug auf Branche, geographische Lage, Größe oder Kapitalisierung profitiert. Ziel des Fonds ist es, seinen Referenzindikator über einen Zeitraum von mindestens 5 Jahren zu übertreffen. Das Aktienexposure beträgt stets mindestens 60%. Peformancetreiber sind Aktien, Währungen und Zinsprodukte.
...
• Referenzindikator: MSCI ACWI (USD)“

Und das ist noch bei weitem das harmloseste was sich findet, in anderen Aktienfonds wird nahezu alles erlaubt.

 

@alsunaUnd ich hätte noch eine Frage:

Erklär mir bitte, in wiefern sich window dressing auf die Performance auswirkt. 

Positiv oder negativ?

 

Also mein abschließender Beitrag für @Rocky16

Niemand kann und wird Dich davon abhalten zu versuchen etwas einfaches kompliziert zu machen.

Vielleicht ist es eine Sache der Erfahrung nach eigenen Irrwegen. 

JL Collins hat es on diesem Interview bei den  Google-Talks sehr schön beschrieben,

als er seine Investoren-Karriere und seinen Weg zu seiner heutigen Art zu investieren beschreibt.

 

Also: wenn Dich all die kritischen Stimmen und Informationen hier

nicht zum Umdenken bringen - dann mach es halt.

Aber informier Dich ständig weiter.

 

Ich weiß nicht, ob der Satz von Einstein stammt oder sonstwem, aber er trifft es:

Zitat

Man soll die Dinge so einfach wie möglich machen.

Aber keinesfalls noch einfacher!

 

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alsuna
vor 2 Minuten von Cef:

Welche Regularien und Bedingungen wären das

im Bezug auf die Auswahl der in seinem Fonds enthaltenen Aktien?

Na, ich denke zum Beispiel daran, dass kein Fonds, der den MSCI World als Referenz angibt, eine derartige Konzentration einer Aktie haben darf, wie @dev das in seinem privaten Depot machen darf und auch macht.

Nein, ich fange jetzt nicht an, die Anlagebedingungen eines x-beliebigen Fonds zu lesen, der mich nicht interessiert.

 

vor 10 Minuten von Cef:

@alsunaUnd ich hätte noch eine Frage:

Erklär mir bitte, in wiefern sich window dressing auf die Performance auswirkt. 

Positiv oder negativ?

Es war nur als Beispiel für etwas genannt, dass absolut kein privater Investor macht.

Zitat

While window dressing overall can help a fund’s returns in the short term, longer-term effects on a portfolio are typically negative

https://www.investopedia.com/terms/w/windowdressing.asp

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DST
· bearbeitet von DST

Als überzeugter ETF-Anleger widerspreche ich den ETF-Fans hier und behaupte, dass 30 (Dow Jones oder Dax) bis 50 (DJ Global Titans 50) Aktien ausreichen, um eine durchschnittliche Marktrendite bei einem zugleich geringen unsystematischen Risiko erwarten zu können. Wichtig ist jedoch, dass man wie ein ETF kontinuierlich Verlierer mit Gewinnern auswechselt. Ohne gutes aktives Management geht es (vermutlich) nicht.

 

Der Dax hat nur 30 Aktien und dennoch fast die gleiche Performance wie der alte FAZ-Index mit seinen 100 Werten. Den Grund nannte ich bereits: Die Performance von ETFs wird in der Regel maßgeblich von Mega-Large-Cups beeinflusst. Hat man diese im Depot und diversifiziert entsprechend nach Regionen und Sektoren ist davon auszugehen, dass man ähnlich performen wird. Dennoch ist die Wahrscheinlichkeit einer Underperformance etwas größer als die einer Outperformance, weil einem dann viele kleine und riskante Unternehmen fehlen und diese im Durchschnitt eine höhere Renditeerwartung als die großen und etablierten Unternehmen haben. Dieser Effekt wird in der Finanzwissenschaft als Size-Faktor beschrieben.

 

Deswegen schneiden sogar Affen, die ihre Aktien per Dartwurf aussuchen, in der Regel besser ab als professionelle Fondsmanager. Die Portfolios der Affen haben tendenziell weniger Daimler, Nestlé, Apple und Co, die ein Mensch (aus vernünftigen Gründen) vermutlich wählen würde, sondern mehr kleine, riskante und kaum bekannte Unternehmen, unter denen sich dann aber auch die zukünftigen Super-Aktien befinden, auf die ein Mensch höchstwahrscheinlich nicht setzen wird. Und selbst wenn ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er sie nicht lange genug behalten wird, weil das damit verbundene Risiko so groß ist, dass man sie vermutlich eher mit Verlust im nächsten Crash verkauft als dass man von deren zukünftigen Super-Rendite langfristig profitieren würde. Der Affe jedoch bleibt seiner riskanten und absolut unvernünftigen Strategie treu und gewinnt somit langfristig. Daher investiere ich lieber via ETF als via Einzelaktien. Meine ETFs haben schon sehr früh in Tesla investiert während mir selbst Apple zu riskant für eine Einzelinvestition wäre.

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Gast240416
vor einer Stunde von alsuna:

Na, ich denke zum Beispiel daran, dass kein Fonds, der den MSCI World als Referenz angibt, eine derartige Konzentration einer Aktie haben darf, wie @dev das in seinem privaten Depot machen darf und auch macht.

Nun, der Carm. Inv. darf es wohl, aber warum sollte er?

(Außer die Manager unterliegen kollektiv einigen Biases ...)

:-*

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Bast
vor einer Stunde von DST:

Wichtig ist jedoch, dass man wie ein ETF kontinuierlich Verlierer mit Gewinnern auswechselt. Ohne gutes aktives Management geht es (vermutlich) nicht.

Dieses Video vermittelt einen Eindruck der Aufgabe, der @Rocky16 sich stellen will. Dargestellt werden jeweils die nach Marktkapitalisierung 10 größten Unternehmen im S&P 500 und deren Wechsel über die letzten 40 Jahre:

 

 

Zumindest ist die freie Zeit nach Ende der Profifußballerkarriere dann ausgefüllt.

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finisher
· bearbeitet von finisher
vor 9 Stunden von Bast:

Dieses Video vermittelt einen Eindruck der Aufgabe, der @Rocky16 sich stellen will. Dargestellt werden jeweils die nach Marktkapitalisierung 10 größten Unternehmen im S&P 500 und deren Wechsel über die letzten 40 Jahre:

 

 

Zumindest ist die freie Zeit nach Ende der Profifußballerkarriere dann ausgefüllt.

Bei den Top 10 muss man gar nichts machen, die kommen und gehen von selbst durch die Kursveränderungen der Aktien. Aber bei den Aktien die unten rausfallen, muss man Transaktionen durchführen. Beim S&P 500 war die Umschlagsrate bis jetzt 4,4%, bzw. 22 Veränderungen pro Jahr (Quelle).

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The Statistician
vor 16 Stunden von wertomat:

Nein.

Es kann  mathematisch nicht sein, dass bei Anlegern in Einzelaktien der Großteil underperformt.
Es wird immer so viele Überperformer wie Underperformer geben.
Wer sollten sonst die Überperformer sein?

Das Privatanleger im Schnitt underperformen, ist eigentlich nicht neu. Wieso das mathematisch nicht funktionieren sollte, erschließt sich mir nicht und widerspricht den Ergebnissen diverser Publikationen. Letztlich kommt es auch nicht auf die Anzahl der Anleger an, sondern auf das Kapital. Letzteres ist auch ein Punkt wo viele fälschlicherweise denken, dass 50% der Anleger bzgl. einer zeitlich gleichen bzw. äquivalenten Investitionsentscheidung under-/overperformen müssten. Das wäre so als würde man annehmen, dass 50% der Aktien den jeweiligen Index schlagen/unterbieten müssen, was ebenso falsch wäre. Von der Aggregation der Investitionsentscheidungen mal abgesehen, aber das wurde hier ja schon angeschnitten.

 

Ergänzend zu dem Thema mal eine Publikation von Odean (1999). Damit einhergehend noch ganz sinnvoll Barber / Odean (2013). Von Barber und Odean gibt es weitere Publikationen zu der Performance und den Verhaltensweisen von Privatanlegern, in der Publikation vom zweiten Link gibt es da viele Referenzen. Sollte sich jeder durchlesen, sofern Interesse besteht. Daneben gibt es noch weitere (regionale) Auswertungen, die zu ähnlichen Ergebnissen kommen. 

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dev
vor 13 Stunden von Cef:

Erklär mir bitte, in wiefern sich window dressing auf die Performance auswirkt. 

Positiv oder negativ?

Ich würde behaupten, negativ.

Denn zum Jahresende werden die Aktien, welche im Jahresverlauf nicht so gut liefen, durch die Highflyer ersetzt, um den Eindruck zu erwecken, das auf die Besten gesetzt wurde.

 

Wenn man das dann fundamental betrachtet, wurden geringe KGVs gegen höhere eingetauscht.

Langfristig dürfte das nicht optimal sein.

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alsuna
vor 14 Stunden von Cef:

Nun, der Carm. Inv. darf es wohl, aber warum sollte er?

(Außer die Manager unterliegen kollektiv einigen Biases ...)

:-*

Das ist eine andere Frage. Und ob er es wirklich darf, oder ob er es im Interesse, seinen Job nicht wegen groben Unfugs zu verlieren,  nicht macht, ist nochmal eine andere Frage.

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Gast240416
· bearbeitet von Cef

@dev

Wir sind ja selten einer Meinung, aber hier sind wir es.

Bezog sich übrigens auf den Einwand von @alsuna in #80, das Manager mehr/bessere Möglichkeiten 

als der gemeine Privatanleger haben.

Weiterhin meine Meinung:

Keine die die Rendite fördern , eher im Gegenteil, siehe erste Abbildung in meinem Post #78.

Und sie  schneiden im Schnitt auch in Sondersituationen (Crash, ...) nicht besser, eher unterdurchschnittlich ab ( nach Kosten).

 

Also ich bleibe dabei: 

Diversifikation ist der einzige free lunch, im Aktienbereich über alle Regionen und Größen.

Aktiv lohnt nicht nach Kosten - No! You are nothing special!

Ja, es gibt Lottogewinner - und Privatanleger die (bisher) ebenfalls Glück haben.

Nein, die Chancen sind gering das das auch die nächsten 10-30 Jahre so bleibt.

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hund555
vor 3 Minuten von Cef:

Aktiv lohnt nicht nach Kosten - No! You are nothing special!

Da bin ich anderer Meinung. Einfach buy-and-hold betreiben und kaufen was man 10, 20, 30 Jahre halten will. Rebalancing ist dabei nicht wichtig, ETFs machen auch keine Rebalancing, Dividenden und Nachkäufe können als Rebalancing genutzt werden, reicht vollkommen.

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Schwachzocker
vor 1 Minute von hund555:
vor 10 Minuten von Cef:

Aktiv lohnt nicht nach Kosten - No! You are nothing special!

Da bin ich anderer Meinung....

:w00t:

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dev
vor 14 Minuten von Cef:

Diversifikation ist der einzige free lunch, im Aktienbereich über alle Regionen und Größen.

Aktiv lohnt nicht nach Kosten - No! You are nothing special!

Ja, es gibt Lottogewinner - und Privatanleger die (bisher) ebenfalls Glück haben.

Nein, die Chancen sind gering das das auch die nächsten 10-30 Jahre so bleibt.

Du hast mir hier wieder mal, zu viel Zeigefinger drin und beschränkst die Investitionen in Firmen vor allem auf Glück.

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Gast240416
· bearbeitet von Cef

@hund555

Theoretisch hast Du bei einer sehr breiten Diversifikation vielleicht Recht:

Kein Handel, gleichwertige Diversifikation (= gleiches Risiko), mindestens 10 Jahre, sofortige Reinvestition von Dividenden (+Kosten).

 

Einschub:

Es soll eine Untersuchung von Fidelity geben, die die erfolgreichsten Depots Ihrer Privatanleger ausgewertet hatten.

Die beiden ersten Plätze:

 

1. Depotinhaber, die verstorben waren

2. Depotinhaber, die vergessen hatten das sie Depots haben

...

 

Praktisch kenne ich keinen (!!!) Investor, der das über 10, geschweige 20 oder 30 Jahre konsistent durchhält.

Irgendwann handelt man. Seltene Ausnahmen: Depots vor 2009.

 

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Gast240416
· bearbeitet von Cef
vor 6 Minuten von dev:

Du hast mir hier wieder mal, zu viel Zeigefinger drin und beschränkst die Investitionen in Firmen vor allem auf Glück.

Teil 1: Dein Problem.

Teil 2: So ist es langfristig, wenn ich den Satz richtig deute.

 

Edit: Dev is something special

;)

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dev
vor 4 Minuten von Cef:

Dev is something special

Das sehe ich nicht so, ich habe eine andere Sichtweise bei der Kapitalanlage ;-)

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dev
· bearbeitet von dev
vor 25 Minuten von Cef:

Einschub:

 

Es soll eine Untersuchung von Fidelity geben, die die erfolgreichsten Depots Ihrer Privatanleger ausgewehrtet hatten.

Die beiden ersten Plätze:

 

1. Depotinhaber, die verstorben waren

2. Depotinhaber, die vergessen hatten das sie Depots haben

...

 

Praktisch kenne ich keinen (!!!) Investor, der das über 10, geschweige 20 oder 30 Jahre konsistent durchhält.

Irgendwann handelt man. Seltene Ausnahmen: Depots vor 2009.

Ich gehöre zwar nicht zu 1 & 2, aber eventuell ist das das Besondere an meinem Depot, das du suchst.

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finisher
vor 45 Minuten von hund555:

Da bin ich anderer Meinung. Einfach buy-and-hold betreiben und kaufen was man 10, 20, 30 Jahre halten will. Rebalancing ist dabei nicht wichtig, ETFs machen auch keine Rebalancing, Dividenden und Nachkäufe können als Rebalancing genutzt werden, reicht vollkommen.

Du musst dann aber sehr breit diversifizieren. Wusstest Du dass nur 4% aller Aktien für die Marktrendite zuständig sind: https://www.investmentoffice.com/Observations/Academia/Do_stocks_outperform_Treasury_bills.html

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DST
· bearbeitet von DST
Am 17.10.2020 um 09:04 von The Statistician:

Ergänzend zu dem Thema mal eine Publikation von Odean (1999). Damit einhergehend noch ganz sinnvoll Barber / Odean (2013). Von Barber und Odean gibt es weitere Publikationen zu der Performance und den Verhaltensweisen von Privatanlegern, in der Publikation vom zweiten Link gibt es da viele Referenzen. Sollte sich jeder durchlesen, sofern Interesse besteht. Daneben gibt es noch weitere (regionale) Auswertungen, die zu ähnlichen Ergebnissen kommen. 

Dass die aller meisten Privatanleger aufgrund mangelnder Bildung und irrationaler Verhaltensweisen unterperformen sollte genau so klar sein wie dass die meisten professionellen Investoren aufgrund irrationaler Verhaltensweisen, Regularien, Geschäftspraktiken und vor allem auch wegen der Anlagekosten unterperformen. Bereinigt man jedoch die Ergebnisse um die Anlagekosten schneiden professionelle Investoren aufgrund besserer Anlagestrategien bereits deutlich besser als Privatanleger ab. In Abhängigkeit von der Effizienz eines Marktes gibt es sogar relativ viele, die auch nach vielen Jahren noch ihren Benchmark schlagen. In China oder EM schneiden z. B. relativ viele Fonds selbst nach Kosten von 2 - 3% p.a. besser ab als ihr Benchmark und damit auch ETFs.

 

Die viel interessantere Frage ist daher doch wie hoch der Anteil an statistischen Ausreisern unter Privatanlegern ist, die mit dem Benchmark eines eher effizienten Marktes (z. B. Welt, USA oder Europa) langfristig mithalten oder diesen sogar schlagen können. Sollte dieser Anteil an 0% grenzen wäre aktives Investieren zum Scheitern verurteilt, sodass langfristiger Erfolg einem 6er im Lotto gleichen würde. Sollte der Anteil jedoch eher bei schätzungsweise 1% liegen so müsste man im Schnitt besser als 99 andere Privatanleger sein. Mit Glück würde man dann nur sehr unwahrscheinlich (langfristig) zu den Gewinnern gehören. Mit ausreichend Talent, Bildung und Rationalität hätte man jedoch eine realistische Chance.

 

Wenn einem diese geringe Chance dann nicht abschrecken und man sich dennoch zutrauen würde langfristig zu den Gewinnern zu gehören, warum sollte man es dann nicht versuchen? Bei aller Selbstüberzeugung sollte man dann jedoch seine Performance auch mit einer fairen Benchmark vergleichen. In meinem Fall ist das z. B. der MSCI ACWI IMI, da ich ebenfalls weltweit diversifizert investiere. Bisher kann ich mit meiner Benchmark zwar mithalten, jedoch setze ich auf ETFs und nicht auf Einzelaktien, da ich mir nicht zutraue mit diesen langfristig gewinnen zu können. Hier im Forum gibt es allerdings auch Aktien-Anleger, die eine beeindruckende Performance hinter sich haben, sofern man ihren Zahlen Glauben schenken kann.

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hund555
vor 49 Minuten von Cef:

@hund555

Theoretisch hast Du bei einer sehr breiten Diversifikation vielleicht Recht:

Kein Handel, gleichwertige Diversifikation (= gleiches Risiko), mindestens 10 Jahre, sofortige Reinvestition von Dividenden (+Kosten).

 

Einschub:

Es soll eine Untersuchung von Fidelity geben, die die erfolgreichsten Depots Ihrer Privatanleger ausgewertet hatten.

Die beiden ersten Plätze:

 

1. Depotinhaber, die verstorben waren

2. Depotinhaber, die vergessen hatten das sie Depots haben

...

 

Praktisch kenne ich keinen (!!!) Investor, der das über 10, geschweige 20 oder 30 Jahre konsistent durchhält.

Irgendwann handelt man. Seltene Ausnahmen: Depots vor 2009.

 

Theoretisch würde es sogar gehen alle 3 Jahre jede Aktie kaufen und verkaufen, sind ca. 0,5 % Kosten, beim ETF sind es mehr.

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wertomat
vor 32 Minuten von finisher:

Du musst dann aber sehr breit diversifizieren. Wusstest Du dass nur 4% aller Aktien für die Marktrendite zuständig sind: https://www.investmentoffice.com/Observations/Academia/Do_stocks_outperform_Treasury_bills.html

Wenn Marktrendite für Dich der Durchschnitt aller Aktien nach Marktkapitalisierung sind, dann erkläre mir mal bitte, wie das gehen soll. Das nur 4% (und nicht alle Aktien) für den Durchschnitt aller Aktien zuständig sind.

Eventuell meinst Du, dass nur die 4% mit dem höchsten Marktkapiaslisierung die Index-Performance weitestgehend bestimmen? Dann bedeuet das aber doch vielmehr, dass man eben nicht ganz so breit streuen muss wie der Index.
 

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DST
· bearbeitet von DST
vor 2 Stunden von finisher:

Du musst dann aber sehr breit diversifizieren. Wusstest Du dass nur 4% aller Aktien für die Marktrendite zuständig sind: https://www.investmentoffice.com/Observations/Academia/Do_stocks_outperform_Treasury_bills.html

 

vor 2 Stunden von wertomat:

Wenn Marktrendite für Dich der Durchschnitt aller Aktien nach Marktkapitalisierung sind, dann erkläre mir mal bitte, wie das gehen soll. Das nur 4% (und nicht alle Aktien) für den Durchschnitt aller Aktien zuständig sind.

Etwas mehr als 4% der Aktien waren für eine Überperformance gegenüber T-Bills (kurzfristige US-Anleihen) verantwortlich, die groß genug war, um trotz der Unterperformance von 58% der Aktien die Marktrendite insgesamt in die Höhe zu treiben. Die verbleibenden 38% der Aktien waren aber keine Verlierer-Aktien, sondern haben die T-Bills lediglich schwächer geschlagen. Insgesamt haben 42% der Aktien besser und 58% schlechter als T-Bills abgeschnitten, sodass sich eine negative Überperformance-Erwartung ergibt. Wenn man allerdings einen Gewinn an sch erwartet und keine T-Bills-Überperformance (was aufgrund des höheren Risikos von Aktien schwachsinnig wäre) so dürfte sich bei einer x-beliebigen Aktie eine positive Gewinnerwartung ergeben.

 

Diese Erkenntnisse werden durch Studien unterstützt bei denen per Zufallsprinzip ausgewählte Aktien in der Regel ihren Benchmark und damit in der Regel auch professionelle Investoren geschlagen haben. Wichtig ist jedoch, dass ausreichend viele Aktien ausgewählt werden, um ein paar der Super-Aktien zu erwischen, die dann den Großteil der Rendite erzeugen. Diese Unternehmen erzeugen jedoch den Großteil ihrer Rendite meist während ihrer Anfangszeit an der Börse, sodass die meisten Investoren zu spät in diese investieren, um von dessen Rendite genau so gut zu profitieren wie Affen, die ihre Aktien per Pfeilwurf ausgewählt, dabei unter Anderem vielleicht Apple oder Amazon trafen, und langfristig an diesen festgehalten haben.

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Gast240416
· bearbeitet von Cef
vor 10 Stunden von hund555:

Theoretisch würde es sogar gehen alle 3 Jahre jede Aktie kaufen und verkaufen, sind ca. 0,5 % Kosten, beim ETF sind es mehr.

Theoretisch geht fast alles. Praktisch ist es anders. 

 

IE00BJ0KDQ92 : TER 0,19%, TD von -0,05 (!) lt. Holzmeier- Thread 

selbst der

IE00B3YLTY66 TER: 0,4% hat eine TD von -0,23 (!)

 

 

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The Statistician
vor 10 Stunden von DST:

Dass die aller meisten Privatanleger aufgrund mangelnder Bildung und irrationalen Verhaltensweisen unterperformen sollte genau so klar sein wie ....

Abseits der Bildung, was in meinen Augen diskutabel ist, ist es nach meiner Wahrnehmung eben nicht jedem bewusst, dass der Großteil eine Underperformance hinlegt. Viel mehr habe ich oft den Eindruck, dass viele, die eine Overperformance anstreben, von vielen Erkenntnissen gar nichts wirklich wissen wollen a lá "Was ich nicht weiß gibt es nicht". Und wer will schon gerne lesen, dass man evtl. einer zu hohen Selbstüberschätzung unterliegt, wenn man meint, dass man die nötigen Skills hat? ;) 

vor 10 Stunden von DST:

Die viel interessantere Frage ist daher doch wie hoch der Anteil an statistischen Ausreisern unter Privatanlegern ist, die mit dem Benchmark eines eher effizienten Marktes (z. B. Welt, USA oder Europa) langfristig mithalten oder diesen sogar schlagen können. Sollte dieser Anteil an 0% grenzen wäre aktives Investieren zum Scheitern verurteilt, sodass langfristiger Erfolg einem 6er im Lotto gleichen würde.Sollte der Anteil jedoch eher bei schätzungsweise 1% liegen so müsste man im Schnitt besser als 99 andere Privatanleger sein. Mit Glück würde man dann nur sehr unwahrscheinlich (langfristig) zu den Gewinnern gehören. Mit ausreichend Talent, Bildung und Rationalität hätte man jedoch eine realistische Chance.

Der Anteil ist hierbei eigentlich uninteressant. Wirklich interessant wären die Faktoren, welche für eine Overperformance sorgen, sprich welche Faktoren liegen vor, die beim Entscheidungsprozess eine Rolle spielen und zugleich eine ausreichend große Erklärung für die Varianz der Performance bieten können. Das ist gerade das Dilemma bei dem Thema, wodurch man sich hierbei am Ende auch schnell im Kreis dreht wie es die vergänglichen Diskussionen in dem Forum immer wieder zeigen. Natürlich gibt es Verhaltensweisen, die offenkundig nicht renditeförderlich sind, wie eben eine hohe Handelsfrequenz oder ganz klassische psychologische Eigenarten von Menschen (Tendenz einer schnellen Realisierung von Buchgewinnen und die zugleich vorliegende Tendenz Buchverluste aussitzen zu wollen). Ich bin da ohnehin der Meinung, dass man bereits einen immensen Vorteil hat, wenn man viele "simple" Dummheiten unterlässt, zumindest in der Hinsicht, dass man sich die Rendite nicht zerschießt. 

vor 10 Stunden von DST:

...warum sollte man es dann nicht versuchen? Bei aller Selbstüberzeugung sollte man dann jedoch seine Performance auch mit einer fairen Benchmark vergleichen.

Dabei sollte man den Overconfidence Bias aber nicht unterschätzen, wer jedoch selbstkritisch ist, kann das sicher versuchen. Läuft am Ende natürlich auch auf potentielle Opportunitätskosten hinaus. Wobei ich an dieser Stelle behaupte, dass jeder, der hier abseits eines stumpfen MK-ETFs (ACWI // AW) bewusst oder unbewusst eine Optimierung der Rendite anstrebt...

vor einer Stunde von Cef:

IE00BJ0KDQ92 : TER 0,19%, TD von -0,05 (!) lt. Holzmeier- Thread 

selbst der

IE00B3YLTY66 TER: 0,4% hat eine TD von -0,23 (!)

Das ist eben der wichtige Aspekt rund um den Thema. Die TER ist letztlich nicht der entscheidende Maßstab, wenn es um die anfänglich diskutierte Zielsetzung geht.

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