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Gerd Kommer Robo Advisor

Empfohlene Beiträge

Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 1 Stunde von stagflation:

seine zweite Empfehlung ein All-World ETF mit Beimischungen von Rohstoffen, globalen Immo-Aktien und/oder Gold.

In welchen Zeilen liest Du eine EMPFEHLUNG (!!) im Buch für so ein Portfolio im besagten Kommer Buch aus 2015 heraus?

Falls es so ist, wieso verfasst er dann solche Artikel hier in seinem Blog, welche EINDEUTIG KEINE EMPFEHLUNG für Gold und Rohstoffe darstellen und sogar davon abraten?

https://gerd-kommer.de/sind-rohstoff-investments-sinnvoll/

https://gerd-kommer.de/gold-als-investment/

Zitat

"...ist jedoch unseres Erachtens kein ausreichend starkes Pro-Argument für Rohstoffe als Beimischung in einem Weltportfolio."

Zitat

"Aus unserer Sicht gehört Gold nicht unbedingt in ein Privatanlegerportfolio..."

 

 

vor 1 Stunde von stagflation:

Kommer bespricht Factor-Investing in seinem Buch - aber es empfiehlt es nicht unbedingt.

Ich finde schon, dass er es empfiehlt und zwar als eine zusätzliche Variante. Richtig ist, dass er als einfachste Variante das Depot mit dem All World empfiehlt und auch auf seinem Blog betont, dass Factor Investing nichts für Anfänger ist. 

 

 

vor 1 Stunde von stagflation:

Aber ich hatte das nie so verstanden, dass Kommer sagen würde,  dass die Factor-Investing-Portfolios irgendwie besser wären.

Das hängt von der Definition BESSER ab. Eindeutig interpretierbar ist, dass er sich von Factor Investing eine Mehrrendite verspricht und zwar sogar risikoadjustiert. Ich würde das umgangssprachlich schon als BESSER verstehen. Wieso sonst sollte er in seinem Robo Advisor Factor Investing betreiben? 

 

 

vor 1 Stunde von stagflation:

Das eigentliche Problem ist, dass viele Anleger nicht glauben, dass ein einfacher All-World ETF gut genug sei.

Das kann schon sein. Wenn das aber so ist, sollte dann nicht erst recht ein Gerd Kommer dazu beitragen, dass die Leute mehr daran glauben, dass man auch mit einem ganz einfachen Depot erfolgreich sein kann und alles darüber hinaus auch nicht sicher eine Mehrrendite verspricht?


Gerd Kommer in allen Ehren (er hat SEHR VIEL für Privatanleger getan und nur wegen ihm haben viele überhaupt erst den Schritt an die Börse gewagt), aber man darf trotzdem auch als Kommer Lober kritisch sein. Die Widersprüche in seiner Laufbahn sind mittlerweile keine Peanuts mehr.

Wer das nicht erkennt, der will es womöglich nicht erkennen.

 

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lugge
vor 2 Stunden von Beginner81:

Der JPGL ist klasse. Erreicht in Regressionen ein hohes loading an Faktoren und ist ordentlich diversifiziert. Habe ihn als ca. 25% Teil meines Portfolios und bespare ihn monatlich. Dass Kommer nun für seine Anlegerportfolios ebenfalls auf den Fonds setzt, find ich sehr gut, da bereits ein deutlicher Sprung im AUM erkennbar ist:

grafik.thumb.png.dd83622b2b472f84ac02d1394216cb9e.png

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson

Ich ergänze noch ein paar Daten zum JPGL.

 

Fondsvolumen: 135 Mio.

Spread/XLM: 31,4

Enthaltene Aktien: 514 (nur Industrieländer)

Sehr gute Tracking Difference bisher (0,14% besser als der Index).

 

Seine "Klasse" muss er noch unter Beweis stellen:

https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/IE00B4L5Y983,IE00BJRCLL96,IE00BZ0PKT83

Ich schätze ihn minimal riskanter ein als den MSCI WORLD. Der Corona Crash hat eine Andeutung davon gegeben (2% mehr Drawdown als der MSCI WORLD).

Im Vergleich zum schweineteuren Ishares Multifactor sicherlich die klar bessere Wahl.

 

 

 

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Saek
· bearbeitet von Saek
10 minutes ago, Hicks&Hudson said:

Seine "Klasse" muss er noch unter Beweis stellen:

Er macht was er soll: liefert exposure zu Risikofaktoren. Dass das seit Auflage zu einer gewissen Rendite geführt hat(niedriger also MSCI World bei dir im Link), sagt nichts darüber aus, ob der ETF das schlecht oder gut hingekriegt hat.

Mit dem kurzen Zeitraum kann man über die Rendite eh nichts sagen.

 

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Westerwald86
· bearbeitet von Westerwald86

Naja, das mit den Faktoren ist ja echt so ne Sache. Ich halte mich nur noch an Jack Bogle und seinen Satz "they have not done so". Risikoadjustiert haben die Faktoren nach Entdeckung auf lange Sicht nicht überzeugt. Habe mal einen Backtest gemacht.

 

_______________________________________________________________________________________________________________________________________________________

November 1994 bis April 2023  ---MSCI USA 65%                       MSCI Europe 35%                        Rendite 9,75% Vola 14,89 Sharp Ratio 0,61

November 1994 bis April 2023  ---MSCI USA SC Value weightet MSCI Europe SC Value weightet  Rendite 11,4% Vola 18,89 Sharp Ratio 0,60  _______________________________________________________________________________________________________________________________________________________

 

Ich finde das echt erstaunlich wie nahe die Sharp Ratio auf lange Sicht beieinander ist. Natürlich gibt es andere Faktoren die im Backtest out performt haben. Aber schauen wir uns mal den Rest an.  

 

image.png.096126c2d617294aebb58458b3a02c5a.png

Tja, ernüchternd!

 

Value wird irgendwie ständig anders definiert wenn es mal nicht zieht. Siehe die Enhanced Value Indizes die jetzt on Vogue sind.

Früher hat man doch nur aufs Beta geschaut, dann noch Buchwert+ Size mit einbezogen. Damit konnte man die Welt wunderbar erklären. Siehe oberer Vergleich. Risiko und Rendite sind ein untrennbares Paar in meinen Augen. Natürlich kann man mit Faktoren besser Abschneiden, nimmt aber auch höheres Risiko in kauf. 

 

Meine Meinung!

 

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Johannes34567
vor 2 Stunden von Westerwald86:

Ich finde das echt erstaunlich wie nahe die Sharp Ratio auf lange Sicht beieinander ist.

Erstaunlicher ist es, dass du die beiden Portfolios vertauscht hast :thumbsup:

 

vor 2 Stunden von Westerwald86:

Siehe die Enhanced Value Indizes die jetzt on Vogue sind.

Niemand, der sich mit Factor Investing beschäftigt hat, würde in diesen ETF investieren. 

 

vor 2 Stunden von Westerwald86:

Risikoadjustiert haben die Faktoren nach Entdeckung auf lange Sicht nicht überzeugt.

Hast du dazu eine Quelle?

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kr@utg
Am 21.5.2023 um 20:17 von Hicks&Hudson:

Ich ergänze noch ein paar Daten zum JPGL.

 

Fondsvolumen: 135 Mio.

Spread/XLM: 31,4

Enthaltene Aktien: 514 (nur Industrieländer)

Sehr gute Tracking Difference bisher (0,14% besser als der Index).

 

Seine "Klasse" muss er noch unter Beweis stellen:

.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/IE00B4L5Y983,IE00BJRCLL96,IE00BZ0PKT83

Ich schätze ihn minimal riskanter ein als den MSCI WORLD. Der Corona Crash hat eine Andeutung davon gegeben (2% mehr Drawdown als der MSCI WORLD).

Im Vergleich zum schweineteuren Ishares Multifactor sicherlich die klar bessere Wahl

 

Ich hätte Gerd Kommer eher zum JPMorgan ETFs (Ireland) ICAV - Global Research Enhanced Index Equity (ESG) UCITS ETF

https://am.jpmorgan.com/de/de/asset-management/adv/products/jpm-global-research-enhanced-index-equity-esg-ucits-etf-usd-acc-ie00bf4g6y48?gclid=Cj0KCQjwmtGjBhDhARIsAEqfDEeyhGpR3YNgl1fiNtPU-1hZsydYBAPv-h83_c1uNJOXPFefdAsCnPQaAq9XEALw_wcB&gclsrc=aw.ds#/portfolio

geraten.

Mehr Volumen, aktiv (böse) ESG light gemanagt, 748 Aktien aus dem Msci World Universum und performanter.

Siehe Vergleich: https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/tabelle/isins/IE00B4L5Y983,IE00BJRCLL96,IE00BZ0PKT83,IE00BF4G6Y48

 

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Hans-Hubert
vor 36 Minuten von kr@utg:

Ich hätte Gerd Kommer eher zum JPMorgan ETFs (Ireland) ICAV - Global Research Enhanced Index Equity (ESG) UCITS ETF....

 

Hat aber mit Faktorinvesting überhaupt nichts zu tun...

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kr@utg
· bearbeitet von kr@utg
Typo
vor 2 Stunden von Hans-Hubert:

Hat aber mit Faktorinvesting überhaupt nichts zu tun...

Genau, wobei bèi dem sektorneutralem Stockpicking Ansatz vermutlich quality/profitability höher gewichtet werden.

Ich wollte nur andeuten, dass das Faktorinvesting von Gerd Kommer nicht alternativlos ist.

Schaun wir mal, was die  Zukunft bringen wird.

Aus dem Kommentar für April:

  • Stock selection was the primary driver of performance and was positive in 11 of the 19 sectors in our internal sector classification scheme this month.
  • The fund remains broadly region-, sector- and style-neutral versus the benchmark. Our focus is on identifying attractive stocks within each sector, in each region, to generate incremental excess returns over time.

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Hans-Hubert

Ja; der Ansatz ist wahrscheinlich vergleichbar mit dem der Fidelity enhanced research Etfs.

Letztlich ist man bei dem ganzen Faktoren Theater eben auch extrem aktiv unterwegs - welche Faktoren sind gut; welche nicht, wie sind diese überhaupt definiert? - da finde ich den Ansatz sektorneutral zu investieren und die Auswahl der Aktien dann auf die Einzeltitelebene zu verschieben gar nicht schlecht! Kommer hingegen wäre dies wahrscheinlich aber nicht wissenschaftlich genug :D

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Tom49
Am 29.5.2023 um 12:06 von Johannes34567:
Am 29.5.2023 um 09:49 von Westerwald86:

Siehe die Enhanced Value Indizes die jetzt on Vogue sind.

Niemand, der sich mit Factor Investing beschäftigt hat, würde in diesen ETF investieren. 

Wieso denn nicht?
Um Mißverständnis zu vermeiden: Mit "diesen ETF" ist der iShares Edge MSCI World Value Factor UCITS ETF gemeint, oder?
https://www.ishares.com/de/privatanleger/de/produkte/270048/ishares-msci-world-value-factor-ucits-etf?switchLocale=y&siteEntryPassthrough=true

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Johannes34567
· bearbeitet von Johannes34567
Am 30.5.2023 um 17:10 von Tom49:

Wieso denn nicht?

Die Methodologie ist unvorteilhaft, bei welcher die Sektorenverteilung nur minimal vom MSCI World Index abweichen darf. Daraus folgt bspw. eine komplett sinnfreie Übergewichtung Japans bzw. von Sektoren/Ländern, die eher weniger Value Aktien enthalten.

 image.png.265c854db9a10e08a22ea86d07de9847.png

 

Des weiteren handelt es sich um größtenteils Large Cap Value Aktien.

 

 image.png.99fdc8cc6bbd6ce0422a59ad61a4bb72.png

 

Value bringt aber nur bei Small Caps wirklichen Mehrwert: 

image.png.0ee92d888c29372260c23e4c38ea293c.png

https://www.aqr.com/Insights/Research/Journal-Article/Fact-Fiction-and-Value-Investing

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 28 Minuten von Johannes34567:

Value bringt aber nur bei Small Caps wirklichen Mehrwert: 

image.png.0ee92d888c29372260c23e4c38ea293c.png

Zumindest seit 2014 sah das dann leider so aus:

 

https://curvo.eu/backtest/compare?config={"withTer"%3A"true"%2C"periodStart"%3A"2014-01"}&portfolios=NoIgqgygggBAagQwDYFcCmIA0xQEkCiADIQEIAiAjAGIAsAsjTVhQLptA%2C NoIgqgygggBBDCMBqUAyYCiIA0xQEkMAGIgIQgAVV4AWARgGYc6BdNoA%2C NoIgsgygwgkgBAVQgQRAGmKGBRADLgIQDZcIANARgHZd0KBdRoA

 

1.thumb.png.f1d39fc0a40e257e0967138ffdcadd9b.png2.thumb.png.0e57dfa004acf148e7e804e9e34f183a.png

 

Und ja, mir ist bewusst, dass dies alles MSCI Indizes sind mit Deinem angesprochenen Manko.

Die Haupterkenntnis für mich wäre trotzdem, dass es auch hier kein Mehr an Rendite gibt, ohne gleichzeitig ein Mehr an Risiko einzugehen.

 

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Saek
31 minutes ago, Johannes34567 said:

Value bringt aber nur bei Small Caps wirklichen Mehrwert: 

Die Tabelle ist aber ein bisschen irreführend. Die Faktorladung eines SCV Portfolios ist im Mittel höher als die eines LCV Portfolios. Die HmL-Prämie ist für beide identisch. Das ist für alle Faktoren so, nicht nur Value (z.B. haben SCs typischerweise ein Marktbeta > 1)

34 minutes ago, Johannes34567 said:

Die Methodologie ist unvorteilhaft, bei welcher die Sektorenverteilung nur minimal vom MSCI World Index abweichen darf. Daraus folgt bspw. eine komplett sinnfreie Übergewichtung Japans bzw. von Sektoren/Ländern, die eher weniger Value Aktien enthalten.

Die Übergewichtung von Ländern kommt doch vermutlich daher, dass sie Value-lastiger sind? Ich denke, sich an Marketcap-Gewichtungen für Sektoren und/oder für Länder zu orientieren, führt vermutlich auf lange Sicht zu einem etwas geringeren Value Exposure (bei geringerem Tracking Error). Aber das macht den Index bzw. ETF nicht so ungeeignet, wie du es dargestellt hast. Er liefert(e) solides Value-Exposure und vermeidet negatives Momentum fast komplett.

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s1lv3r

Das Grundproblem an Index-Picking ist doch das gleiche wie bei Stock-Picking: Ex-post lässt sich immer alles logisch verargumentieren. Jeder der sich auskennt und ernsthaft mit dem Thema beschäftigt, hätte also eh nicht in diese Verlierer-Indizes mit ihren offensichtlichen Fehlern investiert bzw. nicht die offensichtlichen Verlierer-Aktien gekauft ...

 

Wenn man sich die Marktkapitalisierung der entsprechenden ETF anschaut, muss man aber feststellen, dass die Entscheidung so offensichtlich nicht gewesen sein kann, denn dann hätte dort ja keiner investiert ...

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 24 Minuten von s1lv3r:

Das Grundproblem an Index-Picking ist doch das gleiche wie bei Stock-Picking: Ex-post lässt sich immer alles logisch verargumentieren.

Das ist nicht nur das Grundproblem, sondern meiner Meinung nach das wichtigste Problem überhaupt. 

Ich persönlich bin z.B. sehr vorsichtig mit Daten (die können auch aus hoch-seriösen, wissenschaftlichen Arbeiten stammen!), welche sehr sehr weit zurückreichen. Wenn ich dann von 1926, 1960 usw. lese, dann kommt mir immer sofort in den Sinn, dass es zweifelhaft ist, ob diese Welt damals mit der heutigen vergleichbar ist. Märkte passen sich an mit der modernen Entwicklung. 

Was 1930 oder 1960 oder auch 1980 gegolten hat, muss heute nicht mehr so funktionieren finde ich. 

Es gibt für mich eigentlich nur einen einzigen Faktor, dem ich wirklich sehr vertraue und das ist die Equity Prämie an sich.

Dort scheint mir am wahrscheinlichsten, dass dieser auch für die nächsten 50 Jahre gilt.

 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days

Am Ende wird das eigentliche Grundproblem, dass niemand die Zukunft vorhersehen kann, durch (stringente) theoretische Ansätze häufig nur verlagert. Man fühlt sich dann besser, kann vieles erklären und möglicherweise sogar einiges lernen, aber das eigentliche Grundproblem bleibt weiterhin bestehen und ist nicht auflösbar. Den pragmatischen Lösungsansatz für dieses Grundproblem kennen wir allerdings immerhin auch schon...

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Saek
17 minutes ago, Hicks&Hudson said:

Wenn ich dann von 1926, 1960 usw. lese, dann kommt mir immer sofort in den Sinn, dass es zweifelhaft ist, ob diese Welt damals mit der heutigen vergleichbar ist. Märkte passen sich an mit der modernen Entwicklung. 

Was 1930 oder 1960 oder auch 1980 gegolten hat, muss heute nicht mehr so funktionieren finde ich. 

Es gibt für mich eigentlich nur einen einzigen Faktor, dem ich wirklich sehr vertraue und das ist die Equity Prämie an sich.

Ja, die Welt kann sich ändern... Aber ich finde, das hat deutlich weniger Relevanz, als man im ersten Moment meinen möchte. Wenn Aktienrenditen Risikoprämien sind, wird halt ein anderes Risiko eingepreist als früher. Am Prinzip ändert das doch nichts. Randnotiz: Soweit ich weiß, waren die (US) Anleihen-Renditen im 19. Jahrhundert höher als Aktien-Renditen (also damals keine Prämie für Aktien?).

Ein Problem ist, dass selbst die Daten der letzten 100 Jahre nicht zu wirklich belastbaren Aussagen ausreichen. Ich erinnere mich, mal gehört zu haben, dass man die Aktien-Prämie mit hoher Sicherheit (90% oder 95%?) auf zwischen 1% und 10% eingrenzen kann. Also höchstwahrscheinlich positiv. Ob man daraus schließen sollte, dass man der Aktienprämie sehr vertraut und allen anderen Faktoren (Term, Credit bei Anleihen, Value etc. bei Aktien), weiß ich ja nicht... Daraus schließe ich für mich eher, dass man sein Risiko breiter als nur Aktienmarkt streuen sollte, und weitere Risiken als Renditequellen im Portfolio (=Faktoren) haben möchte.

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DST
vor 19 Minuten von Saek:

Daraus schließe ich für mich eher, dass man sein Risiko breiter als nur Aktienmarkt streuen sollte, und weitere Risiken als Renditequellen im Portfolio (=Faktoren) haben möchte.

Ein breit aufgestelltes Portfolio a la ACWI IMI sollte eigentlich auch alle Risiken beinhalten, weil alle "Faktor"-Aktien mitabgedeckt werden. Diese sind zwar mit MK-Gewichtung nicht optimal miteinander diversifiziert, aber dafür können Kosten und Aufwand extrem niedrig gehalten werden.

 

Vanguard USA empfiehlt sogar Value und Growth zu diversifizieren, was m. E. bei einem Standard-MK-Ansatz erfüllt ist. Growth läuft seit längerem vermutlich besser als die meisten Faktor-Investoren erwartet haben dürften. Eigentlich läuft es sogar immer gut solange nicht gerade eine Blase platzt.

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Johannes34567
· bearbeitet von Johannes34567
vor 2 Stunden von Saek:

Die Übergewichtung von Ländern kommt doch vermutlich daher, dass sie Value-lastiger sind?

In dem Fall kommt die Übergewichtung von bspw. Japan dadurch, dass es scheinbar viele Value-Tech dort gibt. Viel Value Exposure ist letztendlich im Finanzsektor, wie man in jedem anderen Index ohne Sektor Constraint sieht. 

 

vor 2 Stunden von Hicks&Hudson:

Die Haupterkenntnis für mich wäre trotzdem, dass es auch hier kein Mehr an Rendite gibt, ohne gleichzeitig ein Mehr an Risiko einzugehen.

Eben.

vor 2 Stunden von Saek:

Die HmL-Prämie ist für beide identisch.

Wenn HmL als eine gleichgewichtete Kombi aus HmL Large und HmL Small definiert ist, wie kann dann die (HmL) Prämie für beide gleich sein? Möglicherweise kapiere ich es nicht ganz:D

 

Aber mal abgesehen davon, ändert es ja nichts daran, dass Large Cap Value nichts bringt oder siehst du das anders?

vor 1 Stunde von s1lv3r:

Wenn man sich die Marktkapitalisierung der entsprechenden ETF anschaut, muss man aber feststellen, dass die Entscheidung so offensichtlich nicht gewesen sein kann, denn dann hätte dort ja keiner investiert ...

Ich sage ja, offensichtlich für Leute die sich mit dem Thema beschäftigt haben. 

 

vor einer Stunde von Glory_Days:

Den pragmatischen Lösungsansatz für dieses Grundproblem kennen wir allerdings immerhin auch schon...

Das Marktportfolio oder einfach gar nicht investieren?

 

vor einer Stunde von Hicks&Hudson:

Es gibt für mich eigentlich nur einen einzigen Faktor, dem ich wirklich sehr vertraue und das ist die Equity Prämie an sich.

Dort scheint mir am wahrscheinlichsten, dass dieser auch für die nächsten 50 Jahre gilt.

Wo ist der Unterschied zu anderen Faktoren, der dich bei Equity so viel sicherer macht?

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 4 Minuten von DST:
vor 36 Minuten von Saek:

Daraus schließe ich für mich eher, dass man sein Risiko breiter als nur Aktienmarkt streuen sollte, und weitere Risiken als Renditequellen im Portfolio (=Faktoren) haben möchte.

Ein breit aufgestelltes Portfolio a la ACWI IMI sollte eigentlich auch alle Risiken beinhalten, weil alle "Faktor"-Aktien mitabgedeckt werden. Diese sind zwar mit MK-Gewichtung nicht optimal miteinander diversifiziert, aber dafür können Kosten und Aufwand extrem niedrig gehalten werden.

Dem ist kaum noch etwas hinzuzufügen!

Das Beimischen von gänzlich anderen Assetklassen (Gold, Anleihen usw) ist ein Thema für sich. 

 

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Johannes34567
· bearbeitet von Johannes34567
vor 7 Minuten von DST:

Ein breit aufgestelltes Portfolio a la ACWI IMI sollte eigentlich auch alle Risiken beinhalten, weil alle "Faktor"-Aktien mitabgedeckt werden.

Es gibt keine "Faktor" Aktien. Es geht um Übergewichtungen von Aktien mit bestimmten Merkmalen im Verhältnis zum Markt. 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 17 Minuten von Johannes34567:

Das Marktportfolio oder einfach gar nicht investieren?

Auch wenn wir die Zukunft nicht kennen, halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass wir weiterhin in einem inflationären Wirtschafts- und Finanzsystem leben werden (auch wenn ich mir das manchmal aus Bequemlichkeit anders wünschen würde). Daher ist die Alternative gar nicht zu investieren keine wirkliche Alternative. Zunächst einmal lautet der pragmatische Lösungsansatz ganz allgemein Diversifikation. Das kann z.B. das Marktportfolio sein, es gibt aber natürlich auch andere Diversifkations-Ansätze (zum Glück, denn sonst hätten wir hier ja nichts mehr zu diskutieren).

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 18 Minuten von Johannes34567:
vor 1 Stunde von Hicks&Hudson:

Es gibt für mich eigentlich nur einen einzigen Faktor, dem ich wirklich sehr vertraue und das ist die Equity Prämie an sich.

Dort scheint mir am wahrscheinlichsten, dass dieser auch für die nächsten 50 Jahre gilt.

Wo ist der Unterschied zu anderen Faktoren, der dich bei Equity so viel sicherer macht?

Es sind die Anzahl der Marktteilnehmer, das Mehr an Daten, die geringere, zurückhaltendere Renditeerwartung und die geringere Gefahr, dass Chancen/Renditen wegarbitriert werden.

Das muss man nicht so sehen. An was wer am meisten glaubt, ist individuell verschieden. Wichtig ist doch eigentlich nur, dass man das für sich als Vehikel wählt, in welches man am meisten Vertrauen hat und dann eine entsprechende Strategie dafür entwickelt, die man durchzieht. Das kann auch aktiv sein mit Market Timing. Meiden sollte man dagegen eigentlich wirklich alles, in das man nicht so viel Vertrauen hat und sei es nur ein klein weniger (sagt sich natürlich leichter als getan).

Ein Kumpel von unserem Depot Stammtisch hat z.B. schon seit knapp 10 Jahren den Glauben, dass ein Index wie der Nasdaq 100 völlig ausreicht, um die Equity Prämie sehr günstig und zuverlässig abzugreifen und das durch den großen Hebel sogar mit Vorteilen. Solange in marktkapitalisierten Welt Indizes (Msci World, Acwi etc) ein sehr großer Teil sozusagen aus dem Nasdaq 100 besteht, sieht er keinen Grund, breiter zu diversifizieren als in diesen Index mit 100 Werten. Für ihn ist das kein Tech mehr, für ihn ist das Infrastruktur und er denkt, dass die Marktmacht der obersten 5-10 Unternehmen eher noch unterschätzt wird als überbewertet. Daher hat er nur zwei Produkte im Depot, einen Nasdaq Swap ETF und seit kurzem statt Tagesgeld einen Overnight Return Geldmarkt ETF. Diese ´managed´ er aktiv mit Nasdaq-Quoten zwischen 50% und 90% mittels Extrem Rebalancing, ähnlich wie Andreas Beck es mit seinem GPO Fonds macht, aber eben noch intensiver. Er nutzt die hohe Volatilität also eher als Freund, anstatt sie als Feind zu sehen.

Natürlich hat das auch hohe Risiken (die mein Kumpel aber laut eigener Aussage dadurch reduziert, dass er aktiv extrem rebalanced und nicht z.B. einfach 100% B&H macht), aber die letzten knapp 10 Jahren ist die Realität, dass er von uns 8 Leuten in der Stammtischrunde die mit Abstand höchsten und auch stabilsten Renditen erzielt. Seine Argumente für diese Art Investieren kann ich schwer enthebeln.

 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 9 Minuten von Hicks&Hudson:

Seine Argumente für diese Art Investieren kann ich schwer enthebeln.

Ein Blick auf die Historie des Nasdaq-100 würde dafür doch schon ausreichen?

 

grafik.png.d0cae531cba3b979a9a2295fad507b89.png

 

Natürlich ist das ein mit Hindsight-Bias selektiv ausgewählter Zeitraum (ohne Berücksichtigung von Dividenden) - aber es gab ihn in der Vergangenheit und wird ihn (möglicherweise in schlimmerer Form) in Zukunft wieder geben. Man sollte sich dessen einfach bewusst sein, dass er an dieser Stelle sehr wahrscheinlich einfach nur höheres Risiko eingeht (was selbstverständlich gut gehen kann).

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