Zum Inhalt springen
BWL0815

Wärmewende - gesamtgesellschaftliche Folgen, Mietmarkt, Energieerzeugung und co.

Empfohlene Beiträge

reko
· bearbeitet von reko
vor 11 Minuten von dev:

Und wieviele Dächer sind noch ohne PV?

Und was helfen dir diese Dächer im Winter?

Der Punkt ist, dass ich Anlagen für die kalte Dunkelflaute brauche. Dass ich an anderen Tagen abregele hilft nicht.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
dev
vor 9 Minuten von reko:

Und was helfen dir diese Dächer im Winter?

Ja, es gibt sehr viele Regionen mit wenig Schnee bzw. bei leichtem Schnee gibt es auch noch Solarstrom ( weis ich aus der praktischen Erfahrung von einem Bekannten ).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
PKW
vor 5 Minuten von dev:

Ja, es gibt sehr viele Regionen mit wenig Schnee bzw. bei leichtem Schnee gibt es auch noch Solarstrom ( weis ich aus der praktischen Erfahrung von einem Bekannten ).

Das sind irrelevante Mengen. Im Winter schafft unsere Anlage (ziemlich in der Mitte Deutschlands) kaum genügend bei um auch nur das Batteriemanagement durchzufüttern. Für unsere Wärmewende ist "PV in Deutschland" irrelevant. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Gast240408
2 hours ago, slowandsteady said:

Wann hatte es das letzte Mal in Deutschland -10 Grad und zwar mehr als 24h am Stück?

-10 Grad hatte ich dieses Jahr mal wieder nachts. War auch mal wieder schoen. Aber ich kenne auch noch mehrere Jahre mit Deutschlands Flachland bei -25 Grad nachts ueber etliche Tage und < -15 Grad am Tage, die ich auch noch gezwungenermassen zu groesseren Teilen im Freien verbringen musste. -5 war dann Erholung. Ist laenger her, und ich moechte mich hier auch nicht in einen Streit ueber die Gueltigkeit von Klimamodellen einlassen. Sagen wir mal so, ich halte die Entwicklung zur Sahara hier nicht fuer zwingend.

 

Aber selbst ohne das - wir haben sie immer gehabt und haben weiterhin lange Dunkelflauten, auch im letzten Winter. Auch Solewaermepumpen haben dann ihre verschiedenartigsten Grenzen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
oktavian
vor 6 Stunden von slowandsteady:

Das ist genau das Problem: BHKW sind einfach wartungs- und kapitalintensiver und es lohnt sich erst ab einer gewissen Größe aufgrund der Skaleneffekte. Bei dieser Größe wäre aber die Leistung des BKHW für ein einzelnes Haus überdimensioniert und es lohnt sich daher nur für Quartiere und auch nur wenn alle mitziehen, weil Wärmetransport über ein paar Hundert Meter hinaus unsinnig wird.

Problem im Mehrparteinhaus war dann auch, dass man die Mieter nicht zur Abnahme zwingen kann, aber man braucht die Kunden sicher, um die Anlage zu bauen. Die örtliche Genossenschaft hat sowas verbaut, aber ist preislich auch zumindest bei Einzug auch günstiger als die Alternativen. Ich denke aber wenn die Mieter mal den Vermieter nicht mögen und Stromanbieter wechseln, macht der Vermieter Minus. An das Nachbarhaus kann man den Strom dann auch nicht verkaufen irgendwie...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Solara
vor 16 Stunden von dev:

Und wieviele Dächer sind noch ohne PV?

Die Dachfläche ist endlich und je mehr Bewohner unter einem Dach leben (Geschosswohnungsbau) umso weniger hat das bisschen Strom irgendeinen Nutzen für die Wärmepumpe, die ein solches Haus benötigen würde. Gibt es überhaupt schon Lösungen für Wärmepumpen bei Mehrgeschossbauten? Und was sagt das regionale Stromnetz dazu, wenn in der Tiefgarage im Winter dann die 30 E-Autos im Winter auch noch - natürlich zeitversetzt, sonst bricht alles zusammen-  geladen werden möchten?  Und die Autos  im Nebenhaus auch, im ganzen Stadtviertel, in der Stadt, Nachbarstadt, usw....

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 15 Minuten von Solara:

Und was sagt das regionale Stromnetz dazu, wenn in der Tiefgarage im Winter dann die 30 E-Autos im Winter auch noch - natürlich zeitversetzt, sonst bricht alles zusammen-  geladen werden möchten?

Gähn... https://www.virta.global/de/blog/faktencheck-uberlasten-e-autos-wirklich-unser-stromnetz

Zitat

Sollte sich das Ziel der Bundesregierung bewahrheiten und bis 2030 zwischen sieben und zehn Millionen Elektrofahrzeuge unterwegs sein, dann wird der Energieverbrauch um die 4 % steigen, bestätigt eine Studie von McKinsey. Der Energiebedarf von Millionen E-Autos in Deutschland wird in naher Zukunft also nicht unmittelbar oder sprunghaft ansteigen und auch für keine Engpässe bei der Stromversorgung sorgen.

Klar wird mal hier und da ein lokaler Anschluss überlastet sein, dass passiert aber auch ohne Elektroautos wenn zB Nachverdichtung vorgenommen und die Ringleitung der Stadtleitung zu klein für die neuen Hausanschlüsse wird.

Hier ein Test, bei dem jedem Bewohner ein kostenloses E-Auto gestellt wurde, d.h. in einer WEG haben alle in der Tiefgarage mit 60 (!) E-Autos geladen: So wenig Strom brauchen Elektroautos - Edison - Heimat der Generation E Was kam raus?

Zitat

Die maximale verfügbare Leistung von 124 kW im sogenannten E-Mobility-Carré sei kein einziges Mal vollständig abgerufen worden, sagt Netze BW. Der sogenannte Gleichzeitigkeitsfaktor lag demnach bei 0,22. Dieser berechnet sich aus dem Verhältnis der gleichzeitigen Ladevorgänge und der Zahl der Ladepunkte. Damit bestätigten sich vorläufige Werte aus den ersten Monaten des Tests.

Die Auswertung des Tests ergab: In den 16 Monaten betrug die maximale Leistungsspitze knapp 98 kW. Während 884 Minuten (14,7 Stunden) wurden mehr als 80 kW abgerufen, während 91 Minuten mehr als 90 kW.

Man hat also für 60 E-Autos in der Realität und insb. ohne Absprache der Bewohner untereinander nicht einmal 100kW gleichzeitige Ladeleistung erreicht.

 

Das gleiche für Wärmepumpen - die kommen ja nicht von heute auf morgen, sondern bis wir da wirklich >50% im Bestand haben, brauchen wir Jahrzehnte. Wir dürfen halt nicht einen auf Söder machen und sämtliche Leitungen bzw. Netzausbau verhindern, dann wird es tatsächlich irgendwann problematisch. Ist ein bisschen ähnlich wie der Straßenbau und Autos - würde die Menge an Autos von heute auf dem Straßennetz von 1920 herumfahren, dann würde man endlose Staus haben und käme kaum mit mehr als 20km/h Durchschnitt von A nach B. Zum Glück haben wir das Straßennetz parallel dazu ausgebaut - heute fließt der Verkehr in der Regel, Ausnahmen bestätigen die Regel.

 

Ich verstehe nicht, warum immer so getan wird, als müsste das heutige Stromnetz 100% Wärmepumpen und E-Autos abkönnen - das ist nie gefordert gewesen und wenn wir es jetzt so ausbauen würden, dann wäre es trotzdem Quatsch, weil wir es noch gar nicht brauchen. Ich kenne jemand, der hatte vor 10-15 Jahren mal in einer Altbauwohnung gewohnt hat, in der man Waschmaschine und Herd nicht in der Küche gleichzeitig laufen lassen, weil dann immer die Drehsicherung für Küche durchgebrannt ist. Jede neue Wohnung kann das locker ab, damals hat man es halt nicht gebraucht. Und wer nicht investiert, dessen Wohnung verliert halt an Wert - in Zukunft sind Tiefgaragen ohne Lademöglichkeit halt weniger nachgefragt als die mit. Bei Häusern ist es jetzt schon so - energieineffiziente Häuser sind erheblich billiger zu haben.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
dev
vor 11 Minuten von Solara:

Die Dachfläche ist endlich und je mehr Bewohner unter einem Dach leben (Geschosswohnungsbau) umso weniger hat das bisschen Strom irgendeinen Nutzen für die Wärmepumpe, die ein solches Haus benötigen würde. Gibt es überhaupt schon Lösungen für Wärmepumpen bei Mehrgeschossbauten? Und was sagt das regionale Stromnetz dazu, wenn in der Tiefgarage im Winter dann die 30 E-Autos im Winter auch noch - natürlich zeitversetzt, sonst bricht alles zusammen-  geladen werden möchten?  Und die Autos  im Nebenhaus auch, im ganzen Stadtviertel, in der Stadt, Nachbarstadt, usw....

Wie schon geschrieben wurde, wird alles ausgebaut werden müssen.

Wenn das Haus so hoch ist, kann man sicher auch Hausflächen bestücken.

 

Das Hauptproblem ist - der Wille und daran hapert es bei vielen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Solara
vor 4 Minuten von slowandsteady:

Gähn..

Klar, wenn die Propagandaseite ein Unternehmen ist, das Lademöglichkeiten für E-Autos vertreibt, sind die Argumente sicherlich absolut vertrauenswürdig.

 

Vom Smart Grid sind wir noch zig Jahre entfernt oder wie viele Leute mit Smart Meter kennst du schon? Aber laut Habeck entwickelt sich ja alles gleichzeitig: die Windräder, der  PV-Zubau, die Leitungen, der Strom, die Wärmepumpen, die Handwerker, das smarte Netz. Einfach so mittels der Kraft von Powerpoint-Darstellungen. :D

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 10 Minuten von Solara:

Klar, wenn die Propagandaseite ein Unternehmen ist, das Lademöglichkeiten für E-Autos vertreibt, sind die Argumente sicherlich absolut vertrauenswürdig.

Die Studie wurde von McKinsey durchgeführt und nicht von dem Unternehmen, das ich verlinkt habe.

Der reale Test wurde von EnBW durchgeführt, einem großen Energiekonzern im Südwesten.

Aber natürlich ist das Propaganda, man sollte lieber der Meinung am Stammtisch glauben, die wissen es besser. Jedes EFH muss in Zukunft wohl einen Mittelspannungsleitung bekommen, geht ja gar nicht anders :narr: 

vor 10 Minuten von Solara:

Vom Smart Grid sind wir noch zig Jahre entfernt oder wie viele Leute mit Smart Meter kennst du schon?

Jeder mit einem digitalen Zähler kann heute schon dynamische Tarife bekommen - schaue dir mal tibber.com und insb. "Tibber Pulse" an. Nur die mit Ferraris-Zähler noch nicht, die werden aber alle die nächsten Jahre getauscht. In meinem Umfeld haben ca. 20% bereits die neuen Zähler, bei meinen Eltern werden sie demnächst getauscht, Termin wurde schon angekündigt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Solara
vor 2 Stunden von slowandsteady:

In meinem Umfeld haben ca. 20% bereits die neuen Zähler, bei meinen Eltern werden sie demnächst getauscht, Termin wurde schon angekündigt.

Ja, super, die können schon mal das Netz entlasten. Haben sie auch schon Wärmepumpe, E-Auto und einen neuen Tarif? Sonst ist das eher nachteilig wegen der höheren Kosten des Zählers und des erhöhten Verbrauchs. Und bis der Rest der Republik nachzieht, wird es noch dauern.

Zitat

Das Bundeskabinett hat am 11. Januar 2023 den Gesetzentwurf zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende beschlossen. Ein Hauptbestandteil des Beschlusses: Ab 2025 kann jeder ein intelligentes Messsystem, also ein Smart Meter, bekommen. Bis 2032 sollen Smart Meter überall verbaut und zur Pflicht werden.

Wir haben seit Dezember PV auf dem Dach, auf das Smartmeter warten wir immer noch! Klassischer Fall von Fachkräftemangel, wie halt überall.

Engpässe in Behörden, Handwerker fehlen bei WKAs , PV, Ausbau der Fernwärme, Gaskraftwerken, Heizungstechniker. Alles soll sich ändern, aber keiner hat einen Plan wie in der Realität funktionieren soll. Aber Hauptsache wir krempeln schon mal die Republik um, zur Freude von Vermieter und Mieter.

 

Wenn ich dann solche Sätze im Ausbauplan für Bayern lese, kriege ich eher einen Lachkrampf.

Zitat

Die Hemmnisse unserer Zeit - Handwerkerverfügbarkeit, Lieferkettenprobleme, lange Genehmigungszeiten - werden durch schnelle Gesetzgebungsverfahren, den Abbau der Bürokratie und Ausbildungsprogramme überwunden. So steigen bspw. die Sanierungsraten bis 2030 deutlich an.

Wenn wir nicht alle unseren Kindern dringend empfehlen einen Handwerksberuf zu ergreifen, dann wird das sowieso nix mit der Energiewende.

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Thomas_384
vor 23 Stunden von slowandsteady:

Deswegen haben wir auch große Pläne was Windrad- und Photovoltaikzubau angeht. Ob wir diese erreichen ist eine andere Frage, für Wind sind wir dieses Jahr schon deutlich dahinter, obwohl es die nächsten Jahre nochmal deutlich mehr werden soll. Hier die Diagramme vom Zeit Energiemonitor, was laut Regierung für die nächsten Jahre geplant ist:

image.png.4bdb103ef621641b94dd8814044fb971.png

image.png.d81a9159364097c5af91369bd4625623.png

Nachtspeicheröfen sind schon lange verboten und zwar zu recht: Sie brauchen die 3-fache Menge Strom und sind nicht einmal in der Anschaffung billiger als eine Split-Klimaanlage. Zeige mir eine, bei der ich 7-10kW Wärme für 1200 Euro bekomme. Die verlinkte Splitanlage oben kostet 1200€, hat 3.5kW Leistung, kann aber 7-10kW Wärme produzieren.

 

Hahahaha - diese Diagramme erinnern mich an die üblichen Reportings wenn Projekte im Berufsleben zu spät dran sind.

 

"Hockey-Stick", zuerst 15 Jahre low performance, aber dann "wie aus einem Wunder" volle Leistung in der Zukunft und am Ende schaffen wir es "just in time".

 

Sowas wird regelmäßig vom Vorstand dann kassiert und als illusorisch und utopisch abgewiesen, der Projektleiter kann sich einen neuen Job suchen.

Kennt ihr das auch?

 

Maximal unprofessionell sowas so zu malen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 43 Minuten von Thomas_384:

Hahahaha - diese Diagramme erinnern mich an die üblichen Reportings wenn Projekte im Berufsleben zu spät dran sind.

vor einer Stunde von Solara:

Engpässe in Behörden, Handwerker fehlen bei WKAs , PV, Ausbau der Fernwärme, Gaskraftwerken, Heizungstechniker. Alles soll sich ändern, aber keiner hat einen Plan wie in der Realität funktionieren soll. Aber Hauptsache wir krempeln schon mal die Republik um, zur Freude von Vermieter und Mieter.

Deswegen habe ich auch im allerersten Post von mir in diesem Thread geschrieben:

Am 24.4.2023 um 11:26 von slowandsteady:

Das frage ich mich tatsächlich auch und das ist IMHO der Aspekt, der total unterbeachtet ist - aber wenn der Verdienst für Handwerker entsprechend steigt, wird der Job auch wieder attraktiv.

Und die Smart Meter sind dabei übrigens noch das einfachste - wenn nur Zähler raus und neuen Zähler rein dürfte die Anfahrt das sein was am längsten dauert. Ich halte persönlich die Ausbauziele auch für unrealistisch - wenn wir das wirklich so schaffen wollen, brauchen wir schon einen "Marshall-Plan" und müssten enorme Anstrengungen in die Richtung unternehmen.

vor 43 Minuten von Thomas_384:

Maximal unprofessionell sowas so zu malen.

Das sind die offiziellen Ziele unserer Regierung veranschaulicht. Warum sollte das Diagramm unprofessionell sein, es stellt nur die realen Zahlen und die Pläne dar? :narr:

 

   Andererseits klang noch 2013 auch das Ziel "1 Million Elektroautos bis 2020" absolut utopisch, geschafft haben wir es dann ein paar Jahre später: 

Vermutlich wird es ähnlich laufen - wir werden die Ausbauziele verfehlen, aber es wird trotzdem mehr zugebaut als bisher.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
EtfAnleger2022
Am 24.4.2023 um 15:33 von reko:

Das ist zwar erlaubt aber aus Klima/CO2-Sicht kontraproduktiv.

Weshalb? Ok der Strommix. Aber das ist bei der Wärmepumpe doch nicht anders oder?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Solara
vor 4 Minuten von EtfAnleger2022:

Aber das ist bei der Wärmepumpe doch nicht anders oder?

Du kennst aber schon das Prinzip einer Wärmepumpe? 1 Teil Strom rein, 3-5 Teile Strom raus. Natürlich nur unter optimalen Bedingungen. Die ganzen wunderbaren Zahlenwerke (COP-Werte ) der Hersteller auf ihren Webseiten sind genauso aussagekräftig wie der Benzinverbrauch nach NEFZ früher. Die Werte hatten mit der Realität meist nichts zu tun. Bei der Wärmepumpe weiß man auch erst hinterher, was man kriegt, nennt sich dann JAZ. Und weil das mit den alten Bestandsbauten nicht so wirklich gut funktionieren wird, hat Habeck schon vorgebaut. Alles was nicht 2,5 JAZ erreicht, darf nicht auf die Mieter umgelegt werden, denn sonst zahlen sie hinterher deutlich mehr als vorher und das Klima ist sowieso im Eimer.

 

Heißt aber auch im Umkehrschluss, dass man im Bestandsbau Energieklasse E und schlechter mindestens nochmal dämmen muss oder Fenster raus und neue Heizkörper einbauen muss, damit man die JAZ sicher erreicht. Viel Spaß, wenn man älterer Vermieter ist und Kredite braucht. Und viel Spaß auch den Mietern = 8 Prozent Modernisierungumlage.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Thomas_384
· bearbeitet von Thomas_384

OK, ich liege falsch. Vermutlich darf ich persönlich was ich von mir auf der Arbeit von solchen Diagrammen kenne nicht auf die Ziele hier anlegen - das sind einfach zwei verschiedene Welten.

Was die Diagramme aber zeigen ist das man seid Fukushima in den 10 Jahren eher weniger als benötigt gemacht hat.

 

Speaking of Ziele: Die Wohnungsbauziele haben wir auf jeden Fall massiv verfehlt.

 

Glaube es ist auch einfacher Elektroautos mit einer angepassten Dienstwagenbesteuerung (0,25% oder 0,5%) in den Markt zu pumpen (da kriegt der Abteilungsleiter mit Dienstwagenprivileg nämlich sofort ein paar hunderter mehr Netto im Monat raus per Mausklick im Konfigurator) als es ist den Altbestand an Wohnungen und Häusern Wärmepumpengerecht zu renovieren (befürchte das wird auf ähnliche Probleme rauslaufen wie beim Wohnungsbau selber wo das Ziel gerissen ist - Auflagen, Gengehmigungswege, Handwerker, Kosten, etc.).

Bei den Buden die ich so kenne / wo ich so gewohnt habe (in den Metropolen) bedeutet Einbau Wärmepumpe quasi eine Kernsanierung. Und damit meine ich auch große Bestandteile der Wohnblöcke in den Metropolen, wo die letzten Jahrzehnte massiv auf Rendite optimiert wurde (also München 24 Euro pro QM für ne Altbauwohnung mit Gas wo mal das Parkett abgeschliffen wurde und die Wände neu gestrichen aber Heizung, Dämmung, Rohre, Dach etc. noch von 1960 oder 1970 ist).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Maikel
vor 42 Minuten von alex08:

Die Heizung der Zukunft wird in Osteuropa und Asien gebaut. 

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/viessmann-verkauf-panik-im-waermepumpenland-18847532.html

 

Wieder eine Branche weniger demnächst in D.

Vor ein paar Wochen hieß es noch, die Produktionskapazitäten würden gar nicht reichen für die vielen benötigten Wärmepumpen.

 

Aus Anlaß des Viessmann-Verkaufs erfahren wir aus der FAZ (jetzt hinter Bezahlschranke), daß Unternehmen aus Fernost mit "gewaltigen Stückzahlen" auf unseren Markt drängen. Und das auch noch zu unschlagbaren Preisen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Fasteindialog
vor 1 Stunde von Solara:

Du kennst aber schon das Prinzip einer Wärmepumpe? 1 Teil Strom rein, 3-5 Teile Strom raus. Natürlich nur unter optimalen Bedingungen. Die ganzen wunderbaren Zahlenwerke (COP-Werte ) der Hersteller auf ihren Webseiten sind genauso aussagekräftig wie der Benzinverbrauch nach NEFZ früher. Die Werte hatten mit der Realität meist nichts zu tun. Bei der Wärmepumpe weiß man auch erst hinterher, was man kriegt, nennt sich dann JAZ. Und weil das mit den alten Bestandsbauten nicht so wirklich gut funktionieren wird, hat Habeck schon vorgebaut. Alles was nicht 2,5 JAZ erreicht, darf nicht auf die Mieter umgelegt werden, denn sonst zahlen sie hinterher deutlich mehr als vorher und das Klima ist sowieso im Eimer.

 

Heißt aber auch im Umkehrschluss, dass man im Bestandsbau Energieklasse E und schlechter mindestens nochmal dämmen muss oder Fenster raus und neue Heizkörper einbauen muss, damit man die JAZ sicher erreicht. Viel Spaß, wenn man älterer Vermieter ist und Kredite braucht. Und viel Spaß auch den Mietern = 8 Prozent Modernisierungumlage.

Ich habe mir sofort massiv viele Wärmepumpen gekauft. Weil die Rechnung von Solara: "1 Teil Strom rein, 3-5 Teile Strom raus". Macht mich in kurzer Zeit einfach unfassbar reich.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Solara
vor 3 Minuten von Fasteindialog:

Ich habe mir sofort massiv viele Wärmepumpen gekauft

Ich habe mir stattdessen 2021 die Nibe-Aktie zugelegt. Braucht weniger Platz.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
magicw
Am 24.4.2023 um 11:06 von BWL0815:

Zum Einstieg, derzeit heizen die Hälfte der Haushalte in Deutschland mit Gas, ein weiteres Viertel mit Öl.

...

Mit dem Verbot von Gasheizungen würde eine bestehende Infrastruktur sinnlos entwertet werden, bei Stromerzeugung sollen Gaskraftwerke ja noch ausgebaut werden, absurd und heuchlerisch.

 

Meinungen dazu? Wie kann die Wärmewende, gesellschaftlich/finanziell, technisch (Handwerker) und industriell (Stromerzeugung) gestemmt werden?

Also wenn das neue GEG so kommt wie es derzeit im Kabinett verabschiedet ist, dann befürchte ich dass tatsächlich all das eintritt, was man mittlerweile querbeet durch Medien, Lobbygruppen und sonstigen Organisationen zu hören und lesen bekommt. Gefühlt war aber in letzter Zeit noch nie soviel Widerstand gegen so ein politisches Vorhaben zu spüren als bei diesem Gesetz. Daher denke ich erst mal, dass es nicht in dieser scharfen Form kommt, sondern im Rahmen der Parlamentsdebatte noch zurechtgstutzt wird.

 

Es ist übrigens nicht die erste Entwertung seit die Klimaideologie in die Politik eingezogen ist: Mit der Abschaltung von Kern- und Kohlekraftwerken werden Milliardenvermögen vernichtet und zuverlässige Stromerzeugung verknappt, was zur -offenbar gewünschten- Abwanderung energiehungriger Grundstoffindustrie führen wird. Überregulierung tut sein übriges und lässt Hightech-Industrie z.B. Automobil abwandern. In Summe also eine Entwertung des gesamten Standortes Deutschland. Insofern führt das neue GEG eigentlich diesen Pfad nur konsequent weiter.

 

Solange ein europäisches Diktum "Fit for 55" oder "Green Deal" über uns schwebt sehe ich aber auch keinen wirklichen Ausweg aus dem Dilemma. Möglicherweise wäre die Einführung einer Art "Politikerhaftung" ein erster Schritt dazu, grundsätzlich zukünftig besser durchdachte Gesetze zu verabschieden und einige bestehende gerade zu biegen. Aber das bleibt wohl ein Wunschtraum.

 

Die Wärmewende muss ja im Kontext zu Energie- und Verkehrswende gesehen werden: Da müssen also bis 2030 nicht nur 4-5 Windräder täglich gesetzt werden, sondern auch noch 5-6 Gaskraftwerke jährlich, sowie 13000km Stromleitung gelegt und 14 Mio BEVs gekauft werden - und jetzt halt auch noch 6 Mio Wärmepumpen - also 2350 Wärmepumpen täglich. Ettliche davon werden natürlich in die 400000 ebenfalls jährlich neu zu errichtenden Wohnungen verbaut werden. Und das alles bei zunehmender Desinteresse auf handwerkliche Berufe beim heutigen Nachwuchs, verstärkt durch die Verrentung der Boomer-Jahrgänge, so dass man von einem negativen Beschäftigkungssaldo im Handwerk ausgehen kann bis 2030.

 

Das wird so nix. Da wird einfach zu viel in zu kurzer Zeit gewollt. Aus meiner Sicht muss Bestandsschutz gelten, auch was die Wahl des Heizungsmediums angeht. Alles darüber hinaus kann freiwillig, ggf. durch Anreize verbessert werden. Durch die Einbindung von Heizenergie in diesen EU-Zertifikatehandel hat man doch auch schon ein sinnvolles Mittel um hier steuernd zu wirken. Alles andere sollte man einfach dem Individuum überlassen.

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
reko
· bearbeitet von reko
vor einer Stunde von magicw:

6 Mio Wärmepumpen

Das  sind 126 000 Tonnen Kupfer und noch einiges für die Heizungs- und Elektroinstallation für 1% der Weltbevölkerung.

Up to 21 kg/46 lbs of copper can be found in air source heat pump

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Solara
vor 58 Minuten von magicw:

Die Wärmewende muss ja im Kontext zu Energie- und Verkehrswende gesehen werden: Da müssen also bis 2030 nicht nur 4-5 Windräder täglich gesetzt werden, sondern auch noch 5-6 Gaskraftwerke jährlich, sowie 13000km Stromleitung gelegt und 14 Mio BEVs gekauft werden - und jetzt halt auch noch 6 Mio Wärmepumpen - also 2350 Wärmepumpen täglich. Ettliche davon werden natürlich in die 400000 ebenfalls jährlich neu zu errichtenden Wohnungen verbaut werden. Und das alles bei zunehmender Desinteresse auf handwerkliche Berufe beim heutigen Nachwuchs, verstärkt durch die Verrentung der Boomer-Jahrgänge, so dass man von einem negativen Beschäftigkungssaldo im Handwerk ausgehen kann bis 2030.

Je weniger Industrie, desto geringerer Co2 Ausstoß. Geht vielleicht schneller als gedacht.

Dann werden wir halt wieder zum Volk der Dichter und Denker. :blink:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
reko
· bearbeitet von reko
vor 4 Minuten von Solara:

Volk der Dichter und Denker.

Spitzweg, Der arme Poet

600px-Carl_Spitzweg_-_Der_arme_Poet_(Neu

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Gast
Dieses Thema wurde für weitere Antworten geschlossen.

×
×
  • Neu erstellen...