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BWL0815

Wärmewende - gesamtgesellschaftliche Folgen, Mietmarkt, Energieerzeugung und co.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 16 Minuten von slowandsteady:

Auch wenn das sarkastisch gemeint war hast du die Lösung genannt. Irgendeinen Tod muss man sterben, wenn man Wärmepumpe haben will

Wäre es da nicht sinnvoll erst mal die gesetzlichen Grundlagen für den Wärmepumpen-Einstieg zu schaffen bevor man schon wieder aussteigt?

Ich gehe auch davon aus, dass man eine Genehmigung des Stromversorgers braucht. Gibt es dafür einen Rechtsanspruch?

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Maikel
vor 3 Stunden von reko:

Niemand kann die Regierung an solchen Gesetzen hindern. Aber wenn neue Wohnungen nicht finanziert werden können dann fehlen eben die Wohnungen

Dann kommt es irgendwann zu Gesetzen, die die qm je Person begrenzen o.ä. Dann müssen z.B. Eltern, deren KInder inzwischen ausgezogen sind, die freigewordenen Zimmer für andere zur Verfügung stellen.

Wenn wir dann alle eng auf eng wohnen, dann spart das beträchtlich Energie, und CO2-Ausstoß.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 5 Minuten von Maikel:

Dann müssen z.B. Eltern, deren KInder inzwischen ausgezogen sind, die freigewordenen Zimmer für andere zur Verfügung stellen.

Zwangseinquartierungen gab es nach WK2 bereits. Bisher glaube ich, dass man eher die Klimakrise abbläst und zum Öl zurückkehrt. Es gehört ein gewisser Wohlstand dazu um sich auf die Straße zu kleben.

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The Statistician
vor 2 Stunden von reko:

Ein CO2 Preis hat die gleiche Wirkung. Da das Kapital aber sinnvoll dort eingesetzt wo es am nützlichsten ist, erreicht man das Ziel mit weniger Aufwand.

Ich würde einen ernsthaften CO2-Preis präferieren, aber mein Punkt war der, dass die jetzige Kritik bei einem ernsten CO2-Preis mindest in selber Stärke kommen würde. Besonders bei den Immobilien, die gerne als Hauptkritik angeführt werden und eine schlechte Energieeffizienz aufweisen. Da steigen dann die Kosten relativ am stärksten und der oft genannte arme Rentner, der sich nichts leisten kann, kann sich dann auch nicht mehr den Status Quo leisten. 

vor 2 Stunden von reko:

Warum diese Angst vor E-Fuels? Wenn sie zu teuer sind, dann regelt das der Markt. Aber es gibt für Deutschland keinen Weg vorbei an Energieimporten und wenn sie grün sein sollen damit Wasserstoffträgern. Das hat sogar der Klimaminister verstanden.

Wie kommst du auf Angst? Ich bin einfach über die Naivität und teils vorliegende Unwissenheit vieler Menschen verwundert und halte oft getätigte Versprechungen für kontraproduktiv. Für CO2-neutrale E-Fuels muss man Wasserstoff herstellen, CO2 aus der Atmosphäre ziehen um dann anschließend E-Fuels herstellen zu können. Viele Schritte, die den Wirkungsgrad massiv absenken. Jetzt meinst du, dass der Markt dass dann schon selbst regelt, wenn es zu teuer ist. Nur ist jetzt bereits bekannt, dass der Wirkungsgrad für solche Anwendungen im Vergleich zu Alternativen mit erheblich besseren Wirkungsgraden viel zu schlecht ist. Zumal andere Sektoren, bei denen es tatsächlich keine Alternativen gibt, sich die E-Fuels ohnehin vorerst unter den Nagel reißen werden. Dafür machen E-Fuels auch sehr viel Sinn. Doch wo macht es bitte Sinn falsche Erwartungen zu wecken, die am Ende mit Sicherheit enttäuscht werden? Am Ende jammern doch dann diejenigen rum, die naiverweise auf E-Fuels gewartet haben und sich dann bei den Preisen verwundert die Augen reiben.

vor 3 Minuten von oktavian:

nicht vergessen: Die sind immer noch energetisch pro Person besser als eine Top-sanierte Villa mit >1.000 m² / Person. Bei den externalisierten Kosten sollte man auch etwas auf die Personenzahl schauen.

Wie viele Villen mit 1.000m² / Person gibt es denn in Deutschland? Wir können auch gerne Schlösser als Referenz mit aufnehmen, um...was eigentlich genau aussagen zu wollen? Ich bezweifle doch sehr stark, dass die betroffenen Personen in entsprechenden Villen ein finanzielles Problem haben komplett auf (potentiell) CO2-neutrale Alternativen umzusteigen, sofern noch nicht geschehen. Darauf kommt es am Ende letztlich an. Aber man kann auch gerne die Energieeffizienz bei derart hohen Werten belassen, wenn man meint mit den daraus folgenden Mehrkosten kein Problem zu haben. Ökonomisch ist das aus meiner Sicht mittel- und langfristig fragwürdig.

vor 3 Minuten von oktavian:

Grüne, welche ein Niedrigenergiehaus für 1-2 Personen bauen, sind auch nicht wirklich grün. Was bringt dann niedrige kWh / m².

Ob grün oder nicht ergibt sich aus der genutzten Energieform. Eine niedrige kWh / m² bringt eine Effizienzsteigerung und damit einhergehend deutlich weniger Betriebskosten. Ein Umstieg ist in Summe dann noch einmal leichter möglich, sofern noch nicht vollständig vollzogen. Die potentiellen Einsparungen sind auch volkswirtschaftlich wünschenswert und stellt aus meiner Sicht ein stark unterschätztes Potential dar. Die ansteigende Wohnfläche je Person ist dann noch einmal ein gesondertes Thema.

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Chips
vor 3 Stunden von The Statistician:

Bei der ganzen Diskussion verstehe ich nicht welche Alternativen manche im Kopf haben. Alte Immobilien mit miserabler Energieeffizienz (teils um die 300 kWh / m² o.Ä.) müssen ohnehin entweder ordentlich saniert oder abgerissen werden (sofern Abriss & Neubau sinnvoller ausfällt).

Muss man? Ich lebe in so einem Altbau und frage mich schon, wie viel ich da saniere. Man redet dann oft von "100k" oder "200k", die man da ja reinstecken müsste. Das volle Programm. Zu aktuellen Energiepreisen habe ich etwa 3000€ Energiekosten pro Jahr und selbst falls ich 2/3 davon einspare, wann wird das Ganze wirtschaftlich? Der Energieberater meinte, man könnte ich 60k fördern lassen und den Rest zu Marktkonditionen leihen? Und wie hoch ist eigentlich der Energieaufwand, um diese Sanierung durchzuführen? 

 

Nicht falsch verstehen. Ich hab nichts gegen Dämmen. Aber primär lohnt sich das, wenn man eh aus anderen Gründen an die Bauteile ran muss. Wenn unser Dach zB. noch 30 Jahre gut wäre, macht es keinen Sinn, jetzt nur zwecks Dämmen für 100k ein neues Dach draufzusetzen. 

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reko
vor 2 Minuten von The Statistician:

Zumal andere Sektoren, bei denen es tatsächlich keine Alternativen gibt, sich die E-Fuels ohnehin vorerst unter den Nagel reißen werden. Dafür machen E-Fuels auch sehr viel Sinn.

Die E-Fuels bekommt wer am meisten bezahlt - wie überall. Ist der Preis hoch genug, dann werden mehr E-Fuels hergestellt.

Weil wir keine E-Fuels wollen zahlen wir statt dessen jetzt lieber für Kohle und Fracking-LNG. Das wäre kein Problem, wenn man dafür auch den angemessenen CO2-Preis bezahlen würde. Dann würde unsere CO2 Intensität schnell sinken.

 

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satgar
· bearbeitet von satgar
vor 18 Minuten von Chips:

Muss man?

Ich finde, ganz grundsätzlich, ja.

 

Wenn ein Haus 50kwh verbrauchen kann, ein anderes jedoch 300kwh, dann ist das "nicht in Ordnung", sowohl ökologisch als auch ökonomisch. Es sollte also ganz grundsätzlich nicht so hohe Energieverbräuche geben, denn an sich ist Energie ja ein kostbares Gut, an das wir uns aber ziemlich gewöhnt haben, dass es gescheit billig ist. Aber ich stelle einfach die Frage in den Raum: zu billig?!

 

Ich glaube wir können es uns als Gesellschaft/Menschen/Bewohner des Planeten/whatever nicht leisten, dass wir fossile Energieträger (die über Millionen Jahre entstanden sind) in extrem kurzer Zeit verbrennen und uns dann auch noch den "Luxus" gönnen, dass ein Großteil der Energie in den Gebäude flöten geht. Das widerstrebt mir.

 

Mir gehts auch im Verkehrssektor so. In dem hat sich seit Jahrzehnten ja nichts getan, obwohl Motoren immer besser und weiter entwickelt wurden. Zylinderabschaltung, etc. pp. Gleichzeitig sind die Fahrzeuge aber immer größer und größer geworden, ebenso schwerer.  Beispiel: "Mit den bis heute acht Passat-Generationen ist der Wagen stetig gewachsen, der aktuelle Passat (B8) ist mit 4,77 Meter Länge[1] und 1,83 Meter Breite deutlich größer als das erste Modell (Länge 4,20 Meter, Breite 1,60 Meter)." Dazu der aktuelle Golf "Länge:4284–4644 mm" oder aktuelle Polo "Länge:4053–4074 mm". Quasi ist der damalige, erste Passat ungefähr so groß wie heute ein Golf/Polo ist. Das sich dann Verbrauchsreduzierung und Vergrößerung der Fahrzeuge quasi aufhebt, ist mir klar. 

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oktavian
vor 11 Minuten von The Statistician:
vor 44 Minuten von oktavian:

nicht vergessen: Die sind immer noch energetisch pro Person besser als eine Top-sanierte Villa mit >1.000 m² / Person. Bei den externalisierten Kosten sollte man auch etwas auf die Personenzahl schauen.

Wie viele Villen mit 1.000m² / Person gibt es denn in Deutschland? Wir können auch gerne Schlösser als Referenz mit aufnehmen, um...was eigentlich genau aussagen zu wollen? Ich bezweifle doch sehr stark, dass die betroffenen Personen in entsprechenden Villen ein finanzielles Problem haben komplett auf (potentiell) CO2-neutrale Alternativen umzusteigen, sofern noch nicht geschehen. Darauf kommt es am Ende letztlich an.

Wenn man für einen Abriss durch ökonomischen Druck ist, sollte man vielleicht bedenken, wer in den alten Gebäuden mit niedrigeren Mieten im Vergleich zu den Neubauten überhaupt lebt.

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson

@The Statistician

Ich finde Deine Beiträge sehr gut. Wollte ich nur mal anmerken.

Ich persönlich merke leider aber insgesamt in diesem Faden wieder das Hauptproblem, dass wir insgesamt im Land nicht so leicht loswerden. Wir tun uns sehr schwer, unsere Bequemlichkeit, unsere Komfortzone, unsere Offenheit für Änderungen (die natürlich manchmal anstrengend sind) abzulegen. Vieles ist Jammern und Herummeckern auf sehr hohem Niveau. Das ist ein bisschen so wie die aktuelle Opposition (die nutzt auch nur jede Gelegenheit, um zu stänkern, hat aber selbst auch nicht viel Sinnvolles beizutragen).

 

vor einer Stunde von Chips:

Muss man? Ich lebe in so einem Altbau und frage mich schon, wie viel ich da saniere.

Du hast Dich doch selbst für den Altbau entschieden oder? Dachtest Du, dass Du da ewig günstig leben kannst ohne irgendwann viel Geld investieren zu müssen? Immos haben immer Klumpenrisiken und die können sich auf verschiedene Arten realisieren. Dein Fall ist so einer und zwar in der Form, dass gewisse Umstände Dich dazu zwingen werden, eine Entscheidung zu treffen, entweder viel Geld investieren oder verkaufen und sich etwas anderes suchen. Klingt hart, aber das ist die Realität. 

 

Kurz noch zu den E-Fuels: Sorry, aber wer ernsthaft bei diesem Thema überlegt, dass das Zeug für Personenkraftwagen Sinn haben könnte, den nehme ich hier nicht ernst.

 

 

vor 50 Minuten von satgar:

Ich glaube wir können es uns als Gesellschaft/Menschen/Bewohner des Planeten/whatever nicht leisten...

Das ist das Problem. Jeder denkt eben, dass er selbst so schlau ist, dass er einschätzen kann, was sich der Planet noch leisten kann. 

Ich sage es deutlich: Ich bin ein Befürworter für mehr Regeln und auch Verbote. Ohne wird es nicht funktionieren. Der Mensch ist nicht der Typ, der freiwillig nachgibt und sich einschränkt, erst recht nicht ab einem gewissen Wohlstandslevel. Ich nehme mich da selbst auch nicht aus. Verbote und Regeln sind nicht per se schlecht. Vieles funktioniert nur dadurch gut. Es gibt zig Beispiele, wo es sehr gut klappt und sein muss, nur sehen das manche nicht.

 

Dass die aktuelle Aufgabe mit der Wärmewende eine fast unlösbare ist, erkennt ja fast jeder. Trotzdem ist es besser, überhaupt etwas zu machen und anzugehen, als gar nichts (so, wie es die letzten knapp 20 Jahre war). Durch bloßes Labern, Diskutieren, Herummeckern und theoretische Weisheiten wird es so weitergehen wie bisher. Da sind wir Deutschen Weltmeister.

 

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Chips
vor 7 Minuten von satgar:

Ich finde, ganz grundsätzlich, ja.

 

Wenn ein Haus 50kwh verbrauchen kann, ein anderes jedoch 300kwh, dann ist das "nicht in Ordnung", sowohl ökologisch als auch ökonomisch. Es sollte also ganz grundsätzlich nicht so hohe Energieverbräuche geben, denn an sich ist Energie ja ein kostbares Gut, an das wir uns aber ziemlich gewöhnt haben, dass es gescheit billig ist. Aber ich stelle einfach die Frage in den Raum: zu billig?!

 

Ich glaube wir können es uns als Gesellschaft/Menschen/Bewohner des Planeten/whatever nicht leisten, dass wir fossile Energieträger (die über Millionen Jahre entstanden sind) in extrem kurzer Zeit verbrennen und uns dann auch noch den "Luxus" gönnen, dass ein Großteil der Energie in den Gebäude flöten geht. Das widerstrebt mir.

Ich meine damit, dass das Sanieren oder eben Abriss/Neubau auch Energie kostet. Und auch einen Altbau kann man mit regenerativen Energien heizen. Wärmepumpen können auch höhere Vorlauftemperaturen. Natürlich benötigt man mehr Energie/Strom als beim Neubau. Keine Frage. Aber so eine zB. Glaswolle fällt eben auch nicht vom Himmel. 

vor 5 Minuten von Hicks&Hudson:

Du hast Dich doch selbst für den Altbau entschieden oder? Dachtest Du, dass Du da ewig günstig leben kannst ohne irgendwann viel Geld investieren zu müssen? Immos haben immer Klumpenrisiken und die können sich auf verschiedene Arten realisieren. Dein Fall ist so einer und zwar in der Form, dass gewisse Umstände Dich dazu zwingen werden, eine Entscheidung zu treffen, entweder viel Geld investieren oder verkaufen und sich etwas anderes suchen. Klingt hart, aber das ist die Realität. 

Ja, vielleicht kommt irgendwann der Umstand, dass du mir die komplette Sanierung bezahlst. Dem Klima wegen ;) 

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satgar
Gerade eben von Chips:

Ich meine damit, dass das Sanieren oder eben Abriss/Neubau auch Energie kostet. Und auch einen Altbau kann man mit regenerativen Energien heizen. Wärmepumpen können auch höhere Vorlauftemperaturen. Natürlich benötigt man mehr Energie/Strom als beim Neubau. Keine Frage. Aber so eine zB. Glaswolle fällt eben auch nicht vom Himmel. 

Klar, das is ja auch völlig logisch. Das herstellen der Dämmung kostet Geld, der neuen Fenster, etc., alles ist Geld-, Energie- und Ressourcenintensiv. Das rechnet sich nur dann, wenn man von einer dauerhaften und fortwährenden Nutzung eines Gebäudes ausgeht. Wenn man also ein Haus Baujahr 1960 hat, welches nach der Bewohnergeneration und Vererbung auch weiterhin noch genutzt werden soll (entweder in die Familie oder durch Verkauf), dann würde so ein Haus entweder immer abgerissen werden, oder es muss wieder fit gemacht werden für die nächsten 50-100 Jahre. Und dazu sind dann Ressourcen nötig. Aber das ist halt immer so.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 39 Minuten von Hicks&Hudson:

Verbote und Regeln sind nicht per se schlecht.

Die strategische Überlegenheit und Weisheit unserer Volksvertreter erkennt man daran, dass nahtlos von einer Förderung auf ein Verbot von Gasheizungen umgeschwenkt wird und man Wärmepumpen fordert aber keinen Strom hat.

 

2023/04/21 Zu wenig Regen: Münchner muss Wärmepumpe jetzt durch Gasheizung ersetzen .. Der niedrige Grundwasserstand in Teilen Deutschlands wird für Wärmepumpenbesitzer zum Problem.

Die Genehmigung zur Grundwassernutzung kann jederzeit entzogen werden. Auch da gibt es keinen Bestandsschutz. Je mehr Wärmepumpen genutzt werden um so ineffizienter werden sie. Auch bei einer Erd- oder Luftwärmepumpe wenn der Nachbar seine Wärmepumpe zu nahe aufstellt. Es hat nicht jeder 5000m² Garten.

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The Statistician
vor 1 Minute von Chips:

Muss man? Ich lebe in so einem Altbau und frage mich schon, wie viel ich da saniere.

Es geht generell darum überhaupt zu sanieren. Dabei ist klar, dass man nicht auf Neubaustandard kommen wird, zumindest nicht in ökonomisch sinniger Weise. Es gibt aber nach wie vor Immobilien, deren Dächer keine nennenswerte Dämmung haben oder die Fenster ebenso uralt sind (mal zwei simple Beispiele). Bei Dächern gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die dann von bis kosten. Aber oft gibt es nun einmal viel Potential, wodurch man sehr kosteneffizient den Energieverbrauch sinken kann. Das Potential einfach liegen zu lassen, macht wenig Sinn. Bin ein großer Freund von 80-20, finanziell dann wesentlich sinniger und besser als den Status Quo zu belassen. Geht ja nicht darum gleich vom unteren Ende in die top Kategorien bei der Energieeffizienz zu kommen.

vor 2 Minuten von reko:

Die E-Fuels bekommt wer am meisten bezahlt - wie überall. Ist der Preis hoch genug, dann werden mehr E-Fuels hergestellt.

Richtig. Und Sektoren, die keine Alternativen zu E-Fuels haben, werden bereit sein deutlich mehr zu zahlen als eine Privatperson, die die Ölheizung weiter nutzen möchte. Das ist doch gerade der ganze Witz bei den oft hochgehaltenen Versprechungen. Dass der Markt das dann schon regelt, ist aus meiner Sicht nur eine vorgeschobene Aussage um sich einer Darlegung eines realistischen Szenarios zu drücken.

vor 2 Minuten von reko:

Weil wir keine E-Fuels wollen zahlen wir statt dessen jetzt lieber für Kohle und Fracking-LNG.

Den Zusammenhang kannst du gerne noch einmal ausführen. Die Kapazitäten für E-Fuels sind nicht in Ansätzen existent. Was will man da heute groß nutzen? Oder wollen wir E-Fuels massiv subventionieren? In Deutschland könnten die hypothetischen Mengen am Ende nicht einmal hergestellt werden. 

vor 5 Minuten von reko:

Das wäre kein Problem, wenn man dafür auch den angemessenen CO2-Preis bezahlen würde. Dann würde unsere CO2 Intensität schnell sinken.

Sehe ich genauso, nur werden E-Fuels dadurch nicht attraktiver im Vergleich zu den Alternativen.

vor 3 Minuten von oktavian:

Wenn man für einen Abriss durch ökonomischen Druck ist, sollte man vielleicht bedenken, wer in den alten Gebäuden mit niedrigeren Mieten im Vergleich zu den Neubauten überhaupt lebt.

Nochmal in Kürze: Es gibt eine breite Mehrheit für die Zielsetzung der Klimaneutralität. Politisch gibt es (aktuell) keine ernstzunehmenden Einwände beim gesetzten Ziel der Klimaneutralität im Jahr 2045. Um das Ziel zu erreichen ist es zwingend notwendig, dass auch der Immobiliensektor klimaneutral wird. Wärme stellt dabei den größten Anteil des Energieverbrauches in Deutschland dar. Das heißt im Umkehrschluss, dass man Rahmenbedingungen setzten muss, sodass Anreize entstehen bestehende Immobilien entsprechend zu sanieren. Bei alten Immobilien fallen die Kosten logischerweise höher aus als bei neueren, die bereits zu Beginn mit besserer Energieeffizienz gebaut wurden. Insbesondere dann, wenn bei alten Bestandsimmobilien kaum bis gar nicht investiert wurde. Hinzu kommt der zeitliche Verzug bis der gesamte Bestand tatsächlich klimaneutral ist. Selbst mit den aktuellen Plänen wird man das aus meiner Sicht kaum schaffen. Das wird noch mindestens 2 Jahrzehnte dauern.

Einen potentiellen Abriss habe ich eingebracht, sofern es ökonomisch sinnvoller ist. Das ist bei der Immobilie meiner Schwiegereltern beispielsweise der Fall. Da hat man in der Vergangenheit zwar schon viel gemacht (Dämmung, Solarthermieanlage, Fenster und vieles mehr), aber am Ende wird ein Abriss sinniger sein, schon alleine wegen dem ganzen selbst eingebauten Pfusch. Das braucht man an der Stelle nicht dahin umzudeuten, dass ich es für gut befinden würde, wenn man einen Abriss gezielt erzwingen sollte.

 

Das Grundproblem ist doch am Ende, dass der Großteil dem gesetzten Ziel zustimmt. Wenn es dann um die Umsetzung geht, die natürlich Investitionen erfordert, sind viele dann plötzlich nicht mehr Willens. Bei Problemfällen (wenig Rücklagen, geringes Einkommen und Co.) macht es Sinn, dass der Staat hierbei verstärkt unterstützt. Aber solche Personengruppen als Kernargument anzuführen, dass das alles viel zu teuer sei und am besten nicht in solchen Maßstäben gemacht werden soll, halte ich für wenig sinnvoll. Wie schon zuvor geschrieben, ich verstehe nicht was man sich alternativ vorstellt. Nicht investieren, Däumchen drehen und auf ein klimaneutrales Wunder warten? Die finale Zielsetzung stellen die wenigsten der Kritiker grundlegend in Frage. Das wäre zumindest eine für mich konsistente Logik. Ansonsten kommt man am Ende um die notwendigen Investitionskosten nicht herum. Auch in 10, 20 und 30 Jahren wird es Personen geben, die bei potentiell größeren Investitionen Probleme hätten, wenn es keine Unterstützung gibt. Daher ein zeitlich unbegrenztes Argument und in dem Kontext etwas sinnfrei, sofern man das Ziel nicht verwerfen möchte.

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor 31 Minuten von reko:

Die strategische Überlegenheit und Weisheit unserer Volksvertreter erkennt man daran, dass nahtlos von einer Förderung auf ein Verbot von Gasheizungen umgeschwenkt wird und man Wärmepumpen fordert aber keinen Strom hat.

Bitte nicht so pauschal a'la 100% Wärmepumpe/alle Heizungen müssen raus u. Wärmepumpen rein. 

Ebenso finde ich dieses Lächerlichmachen über die üblichen Richtungswechsel unserer Volksvertreter nicht zielführend. So läuft es schon immer und nicht nur in unserem Land. Daran wird sich nix ändern. Politik ist so, so traurig es auch ist. 

Ich sage nicht, dass das alles super ist und das Gesetz gut. Es ist aber zumindest ein Schritt in die richtige Richtung und besser als nur Labern, Diskutieren und alles Hinauszuzögern, weil man nur auf Wählerfang aus ist und die Bevölkerung verschonen will, sich der Mammutaufgabe Klima zu stellen.

 

PS:

Ich empfehle DIE ANSTALT von gestern aus dem ZDF, besonders zum Thema E-Fuels. In den letzten Minuten beim Thema Klimaleugner und Chat-FDP (genial!!!) kam mir fast das Kot....!

 

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reko
· bearbeitet von reko
vor 13 Minuten von The Statistician:

Sehe ich genauso, nur werden E-Fuels dadurch nicht attraktiver im Vergleich zu den Alternativen.

Doch, was den Bau von E-Fuel Anlagen behindert ist, dass man sie weder fördert noch für Kohle und Kohlestrom einen angemessen CO2-Preis verlangt. Sollte Kohle dann immer noch günstiger sein, dann nehmt die Kohlekraftwerke. Das Geld nutzt an anderer Stelle dann mehr. Und jetzt behaupten Politiker sie wüßten genau wo sich die Nutzung von Kohle lohnt. Es gibt hier keine Ja/Nein Entscheidungen sondern graduelle Übergänge.

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Hicks&Hudson
vor 7 Minuten von The Statistician:

Das Grundproblem ist doch am Ende, dass der Großteil dem gesetzten Ziel zustimmt. Wenn es dann um die Umsetzung geht, die natürlich Investitionen erfordert, sind viele dann plötzlich nicht mehr Willens.

So ist es. 

Klimaschutz ja gerne, aber sobald es an den eigenen Geldbeutel geht oder man sich einschränken muss, verkriechen wir uns alle in unsere Löcher. 

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magicw
vor 24 Minuten von Hicks&Hudson:

es an den eigenen Geldbeutel

Es geht halt nicht nur um die "Kugel Eis" die lange zeit versprochen wurde. Eine 50kEUR Investition oder eine 200EUR Mieterhöhung sind halt eine andere Hausnummer.

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BWL0815
· bearbeitet von BWL0815
1 hour ago, reko said:

Die strategische Überlegenheit und Weisheit unserer Volksvertreter erkennt man daran, dass nahtlos von einer Förderung auf ein Verbot von Gasheizungen umgeschwenkt wird und man Wärmepumpen fordert aber keinen Strom hat.

 

2023/04/21 Zu wenig Regen: Münchner muss Wärmepumpe jetzt durch Gasheizung ersetzen .. Der niedrige Grundwasserstand in Teilen Deutschlands wird für Wärmepumpenbesitzer zum Problem.

Die Genehmigung zur Grundwassernutzung kann jederzeit entzogen werden. Auch da gibt es keinen Bestandsschutz. Je mehr Wärmepumpen genutzt werden um so ineffizienter werden sie. Auch bei einer Erd- oder Luftwärmepumpe wenn der Nachbar seine Wärmepumpe zu nahe aufstellt. Es hat nicht jeder 5000m² Garten.

 

Pelletheizungen schwanken meine ich auch zwischen Förderung und Komplettverbot; ein anderer User hatte es auch schon angesprochen, die Spritpreisbremse, erst treibt man mutwillig die Spritpreise hoch (das war noch die Groko), dann deckelt man in der Krise die Spritpreise trotz einer mehr oder weniger tatsächlichen Knappheit, nur um jetzt wieder die Daumenschrauben anzuziehen oder wenigstens damit zu drohen. Das schafft ziemliche Planungsunsicherheit und ist in sich vollkommen inkonsistent, unter solchen Rahmenbedingungen würde ich größere Investitionen vermeiden (sei es Neuwagen oder Heizung) und so weit es geht auf Sicht fahren. Aus genau diesem Grund investiere ich was Wertpapiere angeht grundsätzlich auch nur außerhalb der EU, insbesondere außerhalb Deutschlands.

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50cent
vor 8 Stunden von oktavian:

Dach dämmen von Innen auf dem Dachboden kann man selbst machen und kostet nicht so viel. Würde ich sofort machen. In meinen Augen eine Maßnahme, welche sich rechnet im Vergleich zu anderen Maßnahmen.

Ja, das stimmt. Das sollte auf jeden Fall mein nächstes Projekt werden auf dem Weg zur Klimaneutralität ;)

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Gast240408
44 minutes ago, The Statistician said:

Nochmal in Kürze: Es gibt eine breite Mehrheit für die Zielsetzung der Klimaneutralität. Politisch gibt es (aktuell) keine ernstzunehmenden Einwände beim gesetzten Ziel der Klimaneutralität im Jahr 2045.

 

Staendiges Behaupten macht das auch nicht wahrer. Und da dieses Forum eine Politikbremse hat, wuerde ich doch darum bitten, dass solche statements hier unterbleiben. Die das nicht so sehen, bekommen hier sowieso kaum noch die Klappe dahingehnd auf. Ich moechte dann aber doch darum bitten, dass sie im Gegenzug nicht selbst noch jede Propaganda still ueber sich ergehen lassen muessen.

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50cent

Es würden nicht so viele Leute gegen den Gesetzentwurf wettern, wenn erkennbar wäre, dass der Plan der deutschen Politik bezüglich der Energiewende gut durchdacht ist. Ist er aber leider in vielen Teilen nicht, wie schon mehrfach aufgezeigt wurde. 

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The Statistician
vor 10 Minuten von myrtle:
vor 58 Minuten von The Statistician:

Nochmal in Kürze: Es gibt eine breite Mehrheit für die Zielsetzung der Klimaneutralität. Politisch gibt es (aktuell) keine ernstzunehmenden Einwände beim gesetzten Ziel der Klimaneutralität im Jahr 2045.

Staendiges Behaupten macht das auch nicht wahrer. Und da dieses Forum eine Politikbremse hat, wuerde ich doch darum bitten, dass solche statements hier unterbleiben. Die das nicht so sehen, bekommen hier sowieso kaum noch die Klappe dahingehnd auf. Ich moechte dann aber doch darum bitten, dass sie im Gegenzug nicht selbst noch jede Propaganda still ueber sich ergehen lassen muessen.

Mir geht es hier nicht um eine politische Diskussion, sondern um den Verweis auf die aktuelle Ausgangslage und den damit verbundenen Implikationen. Nicht umsonst habe ich in dem Kontext nach alternativen Gedanken gefragt. Und was ist an der zitierten Aussage falsch? Es gibt nur eine Partei, die die Klimaneutralität als Ziel nicht unterstützt. Da braucht man mir hier keine Propaganda vorwerfen...

vor 8 Minuten von 50cent:

Es würden nicht so viele Leute gegen den Gesetzentwurf wettern, wenn erkennbar wäre, dass der Plan der deutschen Politik bezüglich der Energiewende gut durchdacht ist. Ist er aber leider in vielen Teilen nicht, wie schon mehrfach aufgezeigt wurde. 

Daran habe ich starke Zweifel. Im Fokus stehen derzeit die Kosten, nicht der Plan der Energiewende. Wie zuvor schon geschrieben, selbst wenn man über einen nennenswerten CO2-Preis gehen würde, gäbe es selbige Diskussion in leicht anderem Gewand.

vor 56 Minuten von reko:

Doch, was den Bau von E-Fuel Anlagen behindert ist, dass man sie weder fördert noch für Kohle und Kohlestrom einen angemessen CO2-Preis verlangt.

Ein CO2-Preis müsste so hoch ausfallen, dass sich E-Fuels für Gas- und Ölheizungen lohnen sowie für Verbrenner. Und da frage ich mich nach wie vor wie die Rechnung aussieht, sodass das am Ende günstiger werden soll als den Strom direkt zu nutzen. Mit Kohle hat das grundlegend wenig zu tun.

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BWL0815
21 minutes ago, 50cent said:

Es würden nicht so viele Leute gegen den Gesetzentwurf wettern, wenn erkennbar wäre, dass der Plan der deutschen Politik bezüglich der Energiewende gut durchdacht ist. Ist er aber leider in vielen Teilen nicht, wie schon mehrfach aufgezeigt wurde. 

 

Mit Strompreisen wie in Frankreich könnte es funktionieren, aber dazu bräuchte es keine Wärmepumpen, in Frankreich heizt man verbreitet direkt mit Strom. Ein Radiator oder Heizlüfter kostet keine 100€, dazu braucht es keine Komplettsanierung, aber mit horrenden Strompreisen lohnt sich eben auch keine Wärmepumpe. Vll. sollte man also bevor man elektrische Heizungen erzwingt für sauberen und billigen Strom sorgen, dann werden die Leute auch freiwillig mit Strom heizen und teure Wärmepumpen braucht es dann auch keine mehr.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 23 Minuten von The Statistician:

Ein CO2-Preis müsste so hoch ausfallen, dass sich E-Fuels für Gas- und Ölheizungen lohnen sowie für Verbrenner. Und da frage ich mich nach wie vor wie die Rechnung aussieht, sodass das am Ende günstiger werden soll als den Strom direkt zu nutzen. Mit Kohle hat das grundlegend wenig zu tun.

Das hat sehr viel damit zu tun. Entweder hat CO2 eine hohe Priorität und damit einen hohen Preis oder nicht. Entweder es ist nicht wichtig und man kann Kohle verbrennen oder es ist etwas wichtiger und man darf keine Kohle aber Gas verbrennen oder man darf weder Kohle noch Gas verbrennen aber privat kein Gas verbrennen aber staatlich Kohle verbrennen ist Schwachsinn. Wenn man es ernst meint, dann muß man richtig rechnen und richtig bepreisen. Was bei Strom vergessen wird sind die Infrastrukturkosten (Stromleitungen, Speicher) und auch das damit verbundene CO2 (Rohstoffe, Kohlekraftwerke).

Die Rechnung siehst du dann an der Zapfsäule oder am Laderüssel.

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50cent
vor 1 Minute von The Statistician:

 

Daran habe ich starke Zweifel. Im Fokus stehen derzeit die Kosten, nicht der Plan der Energiewende. Wie zuvor schon geschrieben, selbst wenn man über einen nennenswerten CO2-Preis gehen würde, gäbe es selbige Diskussion in leicht anderem Gewand.

Die Kosten sind ein sehr großer Faktor, da gebe ich dir recht. Ich selber bin auch nicht begeistert von den Kosten, die ich schon getragen habe und die noch auf mich zukommen werden. 
 

Aber ich zum Beispiel würde hier im Thema überhaupt nichts negatives schreiben, wenn ich sehen würde, dass die Bundesrepublik Deutschland massiv Fern- und Nahwärme ausbaut. Oder wenn erkennbar daraufhin gearbeitet wird, dass der Strompreis sinkt. Oder wenn lokal Biogas-Anlagen ausgebaut werden, damit ich  vielleicht meine Gasheizung weiter nutzen kann. Vielleicht bin ich blind, aber ich sehe das alles nicht. Ich finde, die Politik hat ihre Hausaufgaben nicht gut gemacht. 
 

Die einzige Option, die mir derzeit geboten wird, ist, ein Haus Baujahr 1979 für die Wärmepumpe fit zu machen und dann diese mit ziemlich teurem Strom zu betreiben, der zudem noch zum größten Teil nicht grün produziert wurde. Ich finde das als Option gelinde gesagt etwas einseitig.

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