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BWL0815

Wärmewende - gesamtgesellschaftliche Folgen, Mietmarkt, Energieerzeugung und co.

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BWL0815
· bearbeitet von BWL0815
3 hours ago, Solara said:

Heißt aber auch im Umkehrschluss, dass man im Bestandsbau Energieklasse E und schlechter mindestens nochmal dämmen muss oder Fenster raus und neue Heizkörper einbauen muss, damit man die JAZ sicher erreicht. Viel Spaß, wenn man älterer Vermieter ist und Kredite braucht. Und viel Spaß auch den Mietern = 8 Prozent Modernisierungumlage.

 

Ich denke viele ältere Vermieter bzw. deren Erben werden in dem Fall verkaufen, das ist ja der Zwispalt; entweder eine ineffiziente aber in der Investition einigermaßen günstige Sanierung (z.B. nur Hochtemparatur WP) oder eben eine "nachhaltige" Komplettsanierung im 6-stelligen Bereich (Dämmung, Fußbodenheizung, Erdwärme oder Grundwasser WP) - oder irgendwas dazwischen hart an der Grenze der Wirtschaftlichkeit (könnte als Vermieter schon Ärger bedeuten), am Ende werden immer die Mieter die Kosten tragen, was ja nur fair ist, der Eigentümer der im eigenen Haus lebt, trägt seine Kosten ja auch selbst. Als normaler Eigentümer hat man außerdem immer noch die Möglichkeit für hemdsärmlige Notlösungen, die man Mietern so nicht zumuten könnte, die Thematik wird damit insbesondere Vermieter und Mieter treffen.

 

---

 

Nochmal zum Thema Handwerker, ich denke viele klassische Heizungsbauer sind auf Öl und Gas spezialisiert (eben Gas/Wasser Installateure) und nicht die besten Ansprechpartner für Wärmepumpen, viele davon auch schon bald im Rentenalter, selbst wenn die Nachfolge gesichert ist, wird aus einem Gas/Wasser Installateur über Nacht kein Spezialist für Wärmepumpen. Der Heizungsbauer meines Vertrauens meinte zu mir sinngemäß, ich könne keine Wärmepumpe betrieben, was in der Pauschalität nicht stimmt, aber eben bedeutet, dass dieses Unternehmen wohl nicht in der Lage wäre ältere Häuser sinnvoll mit Wärmepumpen auszustatten - die Arbeit wird ihnen trotzdem nicht ausgehen. Die Handwerker könnten damit zum größten Flaschenhals werden.

 

PS: Noch ein Punkt, nicht jeder Hausbesitzer ist automatisch reich, wenn es nach der Politik geht, sollte jeder Hausbesitzer möglichst auch PV installieren und E-Auto fahren, ich denke die wenigsten können sich WP in Kombination mit hinreichender Sanierung und dazu noch PV und ein E-Auto leisten. Es gibt sicherlich Haushalte wo eine WP keinen Sinn macht, dafür aber eine PV Anlage und dann gibt es vll. Haushalte wo weder WP noch PV Sinn macht, dafür vll. aber ein E-Auto zum Fahrprofil passt, das Geld kann aber nur einmal ausgegeben werden, das Geld das für eine im Einzelfall sinnlose WP Installation draufgegangen ist, wird an dieser Stelle für eine sinnvolle PV Anlage oder ein E-Auto fehlen. Wobei man sich PV um im Winter zu heizen abschminken kann.

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50cent

Ich erhoffe mir, dass das Gesetz noch deutlich abgeschwächt wird. 
 

Ich finde es abenteuerlich, dass die Politik den Menschen soviel Zusatz-Kosten aufbürden will. Gerade in einer Zeit, wo die Inflation sehr hoch ist und viele ohnehin den Gürtel enger schnallen müssen. 
 

Die Ansicht, dass diejenigen, die sich die politisch aufgezwungenen Kosten nicht leisten können, halt ihre Immobilie verkaufen sollen, finde ich etwas traurig. 
 

Solange die Politik selbst keine vernünftigen Alternativen schafft (massiver Ausbau der Nah- und Fernwärmenetze; deutliche Senkung der Strompreise) empfinde ich das Gesetz, so wie es derzeit ist, als Schlag ins Gesicht der Hauseigentümer. 
 

Ich habe die letzen Jahre viel Geld in die Immobilie gesteckt.
Ein moderner Gasbrennwert-Kessel (ironischerweise noch mit staatlicher Förderung, aber jetzt sind Gas-Brennwertkessel ja auf einmal Teufelszeug),

3/4 der Fenster erneuert, die Haustüren erneuert, Photovoltaikanlage aufs Dach gesetzt. Bis 2027 will ich noch die restlichen Fenster erneuern und das Dach dämmen. Ich finde, ich habe schon einiges getan, um die CO2-Belastung zu verringern. Irgendwann reicht es mal. Auch aus finanzieller Sicht. 

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PKW
· bearbeitet von PKW
vor 3 Stunden von Solara:

Alles was nicht 2,5 JAZ erreicht, darf nicht auf die Mieter umgelegt werden,

Ist das so beschlossen (Gesetz) oder nur (d)eine Meinung/Abschätzung?

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reko
· bearbeitet von reko
vor 2 Minuten von PKW:
vor 3 Stunden von Solara:

Alles was nicht 2,5 JAZ erreicht, darf nicht auf die Mieter umgelegt werden,

Ist das so beschlossen (Gesetz) oder nur (d)eine Meinung/Abschätzung?

2,5 JAZ ist kein Problem, man muß nur mehr im Sommer heizen. Kostet natürlich noch mehr Strom.

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mmusterm
· bearbeitet von mmusterm

@PKW / @Solara:

 

Dass die Kosten der Mieter bei JAZ <2,5 trägt, steht so in Habecks Gesetzentwurf:


(1) Wird eine Heizungsanlage nach den §§ 71 bis 71n zum Zweck der Inbetriebnahme in einem Gebäude eingebaut oder aufgestellt, die vollständig oder anteilig mit einem biogenen Brennstoff oder mit grünem oder blauen Wasserstoff oder den daraus hergestellten Derivaten zur Erzeugung von Wärme oder von Wärme und Warmwasser betrieben wird, trägt der Mieter die Kosten des verbrauchten Brennstoffes nur bis zu der Höhe der Kosten, die für einen entsprechenden Energieverbrauch bei Anwendung des Stromdurchschnittspreises geteilt durch den Wert 2,5 anfielen. Der Stromdurchschnittspreis wird für die gesamte Abrechnungsperiode aus den Strompreisen für Haushalte gebildet, die das Statistische Bundesamt nach der Verordnung (EU)
2016/1952 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 26. Oktober 2016 über europäische Erdgas- und Strompreisstatistik und zur Aufhebung der Richtlinie 2008/92/EG (ABl. L 311 vom 17.11.2016, S. 1) als Durchschnittspreise einschließlich Steuern, Abgaben und Umlagen halbjährlich erhebt und auf dessen Internetseite veröffentlicht. Der Stromdurchschnittspreis wird für eine Abrechnungsperiode als arithmetischer Mittelwert aus den Strompreisen für Haushalte der Kategorie „Insgesamt“ für die Berichtszeiträume gebildet, die sich mit der Abrechnungsperiode überschneiden.
Versorgt der Mieter sich selbst mit Wärme oder mit Wärme und Warmwasser, hat er gegen den Vermieter einen Anspruch auf Erstattung der nach den Sätzen 1 und 2 zu ermittelnden Kosten für verbrauchten Brennstoff, die über die Höhe des Stromdurchschnittspreises geteilt durch den Wert 2,5 hinausgehen.

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reko
· bearbeitet von reko

 

vor 17 Minuten von mmusterm:

die vollständig oder anteilig mit einem biogenen Brennstoff oder mit grünem oder blauen Wasserstoff oder den daraus hergestellten Derivaten zur Erzeugung von Wärme oder von Wärme und Warmwasser betrieben wird

Heizen mit Strom oder Wärmepumpen wird nicht erwähnt.

"Versorgt der Mieter sich selbst mit Wärme", dann kann es für Vermieter beliebig teuer werden. Unter solchen Rahmenbedingungen werden ich nicht mehr vermieten.

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Gast240102
vor 56 Minuten von 50cent:

ch erhoffe mir, dass das Gesetz noch deutlich abgeschwächt wird. 
 

Ich finde es abenteuerlich, dass die Politik den Menschen soviel Zusatz-Kosten aufbürden will. Gerade in einer Zeit, wo die Inflation sehr hoch ist und viele ohnehin den Gürtel enger schnallen müssen. 
 

Die Ansicht, dass diejenigen, die sich die politisch aufgezwungenen Kosten nicht leisten können, halt ihre Immobilie verkaufen sollen, finde ich etwas traurig. 
 

Solange die Politik selbst keine vernünftigen Alternativen schafft (massiver Ausbau der Nah- und Fernwärmenetze; deutliche Senkung der Strompreise) empfinde ich das Gesetz, so wie es derzeit ist, als Schlag ins Gesicht der Hauseigentümer. 
 

Ich habe die letzen Jahre viel Geld in die Immobilie gesteckt.
Ein moderner Gasbrennwert-Kessel (ironischerweise noch mit staatlicher Förderung, aber jetzt sind Gas-Brennwertkessel ja auf einmal Teufelszeug),

3/4 der Fenster erneuert, die Haustüren erneuert, Photovoltaikanlage aufs Dach gesetzt. Bis 2027 will ich noch die restlichen Fenster erneuern und das Dach dämmen. Ich finde, ich habe schon einiges getan, um die CO2-Belastung zu verringern. Irgendwann reicht es mal. Auch aus finanzieller Sicht. 

...Du wirst Dich noch bedanken für das Gesetz! Denn es ist ein erster Linie in weiser Voraussicht zum Schutz der Verbraucher gedacht :narr:. Es ist ein Verbaucherschutzgesetz (O-Ton Robert Habeck und Klara Geywitz), das Dich vor dem finanziellen Ruin bewahren soll. Die Regierung wird Dein Gas ab 2027 /2028 nämlich durch den Einbezug des Heizgases in den Emissionshandel so verteuern wie Du es Dir selbst 2022 nicht  in Albträumen vorstellen konntest, so dass Du um eine Wärmepumpe betteln wirst. Es wird dadurch natürlich kein Kubikmeter Gas weniger verbraucht, aber es wird für Chinesen, Amis und den Rest der Welt billiger es in die Luft zu blasen, wenn wir es nicht mehr nachfragen.

 

Hör Dir mal die Pressekonferenz von Habeck und Geywitz an. Die kündigen wirklich allen Hausbesitzern das finanzielle Ausbluten durch unbezahlbares Gas ab 2028, denn das Gas so sagen sie, werden sie allenfalls wieder nur kurz so wie jetzt subventionieren in Härtefällen.

 

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Bill

Nabend,

 

ein herbes Thema.

Grad der Invest in einen Bau aus den 70er/80er Jahren wird zum Desaster. Mein Haus hat eine Ölheizung, Heizkörper (etwas modernere, aus 2003), ist gedämmt und hat 2004 neue Fenster bekommen. Soweit, so gut, aber trotzdem trifft mich der Habeck-Hammer dann demnächst.

Deswegen hab ich mir diesen Gesetzestext auch schon angesehen und komme zu dem Schluß, daß da vieles gar nicht machbar ist. Selbst, wenn man wollte.

 

Mal diese 65%-Angabe, wie will man das kontrollieren / einstellen / einhalten? Das halte ich mittlerweile für eine Beruhigungszahl fürs dumme Volk, damit es nicht nach "Alles" aussieht. Eine Kombination aus Ölheizung und Wärmepumpe wird man damit nicht eingebaut bekommen.

Die beste Lösung, die ich dafür hörte, war eine pauschal angesetzte Schätzung nach Tabellenwerten.

 

Dann die Sache mit den H2-ready-(es mußte halt wieder ein geiles Wort sein)Heizungen und der Zusage der Gasversorger, daß sie Wasserstoff liefern.

Da ich beruflich (am Rand, nicht als Kernkompetenz) mit Wasserstofferzeugung zu tun habe, hat mich die ganze Zeit schon gewundert, daß das unsere Gasnetze (in Deutschland 512000 km Länge) können sollen, wenn es doch in meinem Umfeld mit deutlichen Schwierigkeiten verbunden ist. Von der Behälterung will ich mal gar nicht anfangen, das ist ebenfalls für die Fläche noch ungelöst.

 

Ich glaube, wir schießen uns da kräftig ins off, um dann nachdem wir den Kobold nicht gefunden haben, der den Strom im Netz speichert, obwohl der Atomstrom das Netz verstopft, hoffentlich eine 360Grad-Wende hinlegen um dann wieder mit voller Kraft in die neuen Richtung robben.

Es fehlt nur das Zelt, dann wäre der Zirkus perfekt.

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50cent
vor 18 Minuten von fintech:

...Du wirst Dich noch bedanken für das Gesetz! Denn es ist ein erster Linie in weiser Voraussicht zum Schutz der Verbraucher gedacht :narr:. Es ist ein Verbaucherschutzgesetz (O-Ton Robert Habeck und Klara Geywitz), das Dich vor dem finanziellen Ruin bewahren soll. Die Regierung wird Dein Gas ab 2027 /2028 nämlich durch den Einbezug des Heizgases in den Emissionshandel so verteuern wie Du es Dir selbst 2022 nicht  in Albträumen vorstellen konntest, so dass Du um eine Wärmepumpe betteln wirst. Es wird dadurch natürlich kein Kubikmeter Gas weniger verbraucht, aber es wird für Chinesen, Amis und den Rest der Welt billiger es in die Luft zu blasen, wenn wir es nicht mehr nachfragen.

 

Hör Dir mal die Pressekonferenz von Habeck und Geywitz an. Die kündigen wirklich allen Hausbesitzern das finanzielle Ausbluten durch unbezahlbares Gas ab 2028, denn das Gas so sagen sie, werden sie allenfalls wieder nur kurz so wie jetzt subventionieren in Härtefällen.

 

Das befürchte ich auch. Wenn es so weit ist, klebe ich mich vermutlich an die Haustür vom Habeck…

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oktavian
vor 3 Stunden von Fasteindialog:

Ich habe mir sofort massiv viele Wärmepumpen gekauft. Weil die Rechnung von Solara: "1 Teil Strom rein, 3-5 Teile Strom raus". Macht mich in kurzer Zeit einfach unfassbar reich.

in der kalten Bude sitzen macht dich noch reicher. Habe Warmwasser auch schon seit Wochen aus...

vor 1 Stunde von BWL0815:

PS: Noch ein Punkt, nicht jeder Hausbesitzer ist automatisch reich, wenn es nach der Politik geht, sollte jeder Hausbesitzer möglichst auch PV installieren und E-Auto fahren, ich denke die wenigsten können sich WP in Kombination mit hinreichender Sanierung und dazu noch PV und ein E-Auto leisten.

ich fahre mehr km Fahrrad als Auto, daher wäre Elektroauto eher umweltschädlich als den alten Wagen noch weiter zu fahren. Am Haus kann man aber auch viel selbst machen. Klimasplitgeräte wären relativ günstig, aber braucht man jeweils ein Loch in der Wand. Bei E-Autos und Wärmepumpen geht noch was beim Preis denke ich. PV Module sind schon günstig genug, hier ist die Abnahme/Anmeldung/Elektrik das Problem.

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BWL0815
9 hours ago, fintech said:

Die Regierung wird Dein Gas ab 2027 /2028 nämlich durch den Einbezug des Heizgases in den Emissionshandel so verteuern wie Du es Dir selbst 2022 nicht  in Albträumen vorstellen konntest, so dass Du um eine Wärmepumpe betteln wirst.

 

Wird das nicht auch die Stromkosten treiben? Oder wird nur das Heizgas politisch verteuert?

 

9 hours ago, oktavian said:

Bei E-Autos und Wärmepumpen geht noch was beim Preis denke ich. PV Module sind schon günstig genug, hier ist die Abnahme/Anmeldung/Elektrik das Problem.

 

Das Problem bei beiden ist weniger der Preis, als das drumrum, aufs E-Auto gehe ich an dieser Stelle nicht ein, für einen sinnvollen WP Einsatz braucht es halt geeignete Rahmenbedingungen, sonst verballert man unnötig Strom und darauf wird es in sehr vielen Fällen hinauslaufen. Sagen wir eine Hochtemperatur WP kostet mich mit Einbau 20k, eine Fußbodenheizung, Dämmung und meinetwegen Erdwärme WP würde mich 100k kosten, für diese Differenz kann ich lange ineffizent heizen. In meinem Fall wäre PV ausbauen die ökologisch vernünftigste Lösung, dafür aber weiter mit Öl heizen und künftig einen sparsameren Verbrenner fahren (gesamtgesellschaftlich wird man den PV Strom im Sommer aber irgendwann speichern müssen, sonst schafft man sinnlose Überkapazitäten im Sommer und steht im Winter trotzdem mit leeren Händen da. ein blinder Ausbau an PV erscheint mir da nicht sinnvoll).

 

@Bill

 

Welche technische Lösung schwebt dir vor? Ich tendiere wenns mal soweit sein sollte Richtung Hochtemperatur WP mit 55 Grad Vorlauf (notfalls mehr, im Idealfall weniger) und modernen Plattenheizkörpern, das wäre vermutlich hart an der Grenze der Wirtschaftlichkeit (das heißt keine Ersparnis zur Ölheizung, keine Ammortisation der Mehrkosten, aber auch keine höheren laufenden Kosten auf Dauer), aber technisch wohl ein relativ einfach gangbarer Weg.

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satgar
vor 10 Stunden von Bill:

Eine Kombination aus Ölheizung und Wärmepumpe wird man damit nicht eingebaut bekommen.

Wie kommst du darauf? WPs funktionieren mit minimalem Effizienzverlust noch bis 55Grad Vorlauftemperatur. Bedenkt man darüber hinaus, dass es die absolut kältesten Tage im Jahr nur sehr, sehr selten gibt, kann der Großteil aller Heizungs- und Warmwasserbereitung im Jahr durch eine Wärmepumpe erfolgen. Bei einem Hybridmodell mit Öl, Gas oder Pellets gehts immer nur um die aller schlimmsten und kältesten Tage. Ich habe den Herrn hier schon oft verlinkt, mache es aber gerne wieder:

 

 

Das ist also vielfach überhaupt nicht so dramatisch, wie du es darstellst. Und dabei sind noch keine Ideen eingeflossen mit einer separaten Brauchwasser-WP, PV- oder Solarthermieanlage (auch wenn letztere eher aus der Mode ist) sowie dem Einsatz von Split-Klima Geräten. Es gibt also zig Möglichkeiten, um darauf zu reagieren, die in dem von dir geschilderten Haus mE hervorragend klappen sollten.

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EtfAnleger2022
vor 15 Stunden von Solara:

Du kennst aber schon das Prinzip einer Wärmepumpe? 1 Teil Strom rein, 3-5 Teile Strom raus. Natürlich nur unter optimalen Bedingungen. Die ganzen wunderbaren Zahlenwerke (COP-Werte ) der Hersteller auf ihren Webseiten sind genauso aussagekräftig wie der Benzinverbrauch nach NEFZ früher. Die Werte hatten mit der Realität meist nichts zu tun. Bei der Wärmepumpe weiß man auch erst hinterher, was man kriegt, nennt sich dann JAZ. Und weil das mit den alten Bestandsbauten nicht so wirklich gut funktionieren wird, hat Habeck schon vorgebaut. Alles was nicht 2,5 JAZ erreicht, darf nicht auf die Mieter umgelegt werden, denn sonst zahlen sie hinterher deutlich mehr als vorher und das Klima ist sowieso im Eimer.

 

Heißt aber auch im Umkehrschluss, dass man im Bestandsbau Energieklasse E und schlechter mindestens nochmal dämmen muss oder Fenster raus und neue Heizkörper einbauen muss, damit man die JAZ sicher erreicht. Viel Spaß, wenn man älterer Vermieter ist und Kredite braucht. Und viel Spaß auch den Mietern = 8 Prozent Modernisierungumlage.

Ok sie sind also effizienter in Bezug auf den Verbrauch von Strom. Bleibt halt die Frage ob es effizienter ist (Material, Zeit und damit Geld) aufzuwenden um diverse Wärmepumpen in sagen wir sanierungsbedürftigen Immobilien zu installieren oder ob es effizienter ist Nachtspeicher in sanierungsbedürftige Immobilien einzubauen und dafür lieber Zentral größere Kapazitäten an Stromerzeugung zu installieren.

 

Wenn schon absehbar ist das Wärmepumpen nur unter sehr hohen Kosten oder gar nicht in älteren Gebäuden installiert werden können. Dann sehe ich es als nonsens an das für eben diese Immobilien zu fordern. Entweder die Immobilie muss dann weg (abreißen und neu bauen) oder man braucht Alternativen.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady

So unsachlich wie die Diskussion geführt wird (ala "die böse Regierung enteignet uns") frage ich aber auch immer, warum es nicht bei den anderen 1000en Regularien und Bauvorschriften in den letzten Jahrzehnten einen solchen Aufschrei gab. Da gab es auch genug Änderungen an Bauvorschriften, die die Preise nach oben drücken. Da kommt es jetzt IMHO auf 10.000€ mehr oder weniger (Mehrpreis Gasheizung vs. Wärmepumpe) auch nicht an, andere Vorschriften verteuern Neu- und Umbauten genauso, zB die Stellplatzverordnung. Warum muss ich in jedes neue MFH heute eine Tiefgarage bauen? Bei Autos ist es auch ähnlich - würden wir heute Autos auf dem Stand 1970 (ohne eCall, ohne ESP, ohne ABS, ohne ...) bauen, gäbe es (wie in China) E-Autos mit 200km Reichweite für 5000€ Neupreis zu kaufen.

 

Durch Fußbodenheizung+Wärmepumpe hat man meist auch einen wohnlichen Mehrwert gegenüber Gasheizung+Heizkörper, man bekommt also auch was für seine "Investition". Und die Heizung muss bei 50% der Immobilien sowieso innerhalb der nächsten 20 Jahre getauscht werden - länger als 40 Jahre halten Heizungen nicht und eine 40 Jahre abgewohnte Wohnung wird in der Regel sowieso erstmal komplett renoviert/saniert, da kann man dann gleich die Heizung tauschen.

 

Wer jetzt noch schnell eine neue Gasheizung kurz vor dem Verbot einbaut, der soll dann aber in 5 Jahren auch bitte nicht über die Gaspreise jammern :narr:

 

Aber letztendlich sind wir da genau beim deutschen "Problem": Solange Gas Faktor 2.5-3 billiger pro kWh als Strom ist, wird sich eine Wärmepumpe nicht amortisieren. In Ländern in denen der Strom im Verhältnis zu Gas billig ist (zB Norwegen), gibt es schon längst überwiegend Wärmepumpen und auch Norwegen hat nicht nur "Neubauten".

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reko
· bearbeitet von reko
vor 4 Minuten von slowandsteady:

Da gab es auch genug Änderungen an Bauvorschriften, die die Preise nach oben drücken.

Bisher galt im Bauwesen das Prinzip des Bestandschutzes. Es wurde nur der Neubau teurer was den Wert bestehender Wohnungen steigert.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 7 Minuten von reko:

Bisher galt im Bauwesen das Prinzip des Bestandschutzes.

Der wird nicht aufgehoben, niemand wird dir verbieten eine Gasheizung weiter zu betreiben, zumindest nicht vor 2050 und solange wird sie sowieso nicht halten. Nur beim Austausch sollst du eben eine neue Heizung einbauen. Früher hatten wir auch mal Kohlekeller und Zimmerheizungen... Ich frage mich: Haben sich die Leute damals beschwert, dass sie jetzt auf die "teure Zentralheizung" umrüsten müssen, bei der man ja dann zwei Leitungen in jedes Zimmer braucht und somit entweder den Estrich aufstemmen musste oder häßliche Leitungen über Putz legen musste? Eine Heizung mit Ölradiatoren wäre auch heute noch deutlich billiger als eine zentrale Ölheizung. Eine Elektrik ohne Extra-"FI" fürs Bad wäre auch billiger als eine mit heutigen Vorschriften, trotzdem darf man sie nicht mehr einbauen.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 7 Minuten von slowandsteady:

Haben sich die Leute damals beschwert, dass sie jetzt auf die "teure Zentralheizung" umrüsten müssen

Es gab nie einen Zwang Zimmeröfen zu entfernen. Ich kann mir auch heute noch einen Einzelofen kaufen und bekomme sogar noch Braunkohlenbriketts. Einzelne Zimmer zu heizen ist Energie sparender als das ganze Haus zu heizen. Es war früher üblich nur ein Zimmer im Haus zu beheizen.

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slowandsteady

Alte Gas- und Ölkessel ohne "Brennwert"-Funktion sind auch schon lange für Neueinbau verboten und auch das hat bei manchen Gebäuden Folgekosten verursacht wie zB die Anpassung des Schornsteins. Wer ein  Haus hat, muss immer etwas investieren, das war früher so und ist auch in Zukunft so.

vor 18 Minuten von reko:

Es wurde nur der Neubau teurer was den Wert bestehender Wohnungen steigert.

Warum sollten bestehende Wohnungen immer wertvoller werden? Das wurden sie im letzten Jahrzehnt doch nur weil sämtliche "Schrotthäuser" mit dem gesamten Immobilienmarkt nach oben gezogen wurden. Eigentlich hat ein Haus nach 50-80 Jahren ohne Investitionen einen Wert von Null, es verliert also jedes Jahr an Wert bei sonst gleichbleibenden Verhältnissen und inflationsbereinigt 1-2% an Wert. Langsam kommt das auch am Immobilienmarkt an, und die Besitzer von alten Schrotthäusern merken, dass die Käufer und Banken dann halt 200.000€ für "Instandhaltungsstau" einpreisen und entsprechend weniger bezahlen.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 2 Minuten von slowandsteady:

schon lange für Neueinbau verboten

Das ist legitim und dagegen habe ich auch bei Wärmepumpen nichts. Bestandsschutz gilt nur für den Bestand. Ein Staat muß verläßlich sein. Wenn er Gasheizungen fördert und 2 Jahre später verbietet, dann ist das nicht verläßlich.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 32 Minuten von reko:

Das ist legitim und dagegen habe ich auch bei Wärmepumpen nichts. Bestandsschutz gilt nur für den Bestand. Ein Staat muß verläßlich sein.

Bestandsschutz gilt doch für alle Gasheizungen? Im Entwurf steht nicht, dass bestehende Gasheizungen verboten werden sollen, nur der Neueinbau soll (auch im Bestand) verboten werden. Das ist also auch nicht viel anders als damals als "Gaskessel" verboten wurden und nur noch "Brennwertthermen" erlaubt wurden. Meine alte Mietwohnung hat wahrscheinlich heute noch keine Brennwerttherme...

Zitat

Wenn er Gasheizungen fördert und 2 Jahre später verbietet, dann ist das nicht verläßlich.

Die vor 2 Jahren geförderten Gasheizungen müssen nicht in den nächsten Jahren umgerüstet werden, sondern erst wenn sie kaputt sind. Ich persönlich hätte aber auch vor 2 Jahren schon keine Gasheizung eingebaut (zumindest bei Kernsanierung), Förderung hin oder her.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 18 Minuten von slowandsteady:

Das ist also auch nicht viel anders als damals als "Gaskessel" verboten wurden und nur noch "Brennwertthermen" erlaubt wurden. Meine alte Mietwohnung hat wahrscheinlich heute noch keine Brennwerttherme...

Aus guten Grund, weil der Kamin nicht dafür geeignet ist und der zum Gemeinschaftseigentum gehört. Ich durfte 2011 keine Gasbrennwerttherme einbauen, aber eine neue Therme mit älterer weniger effizienten Heiztechnik war erlaubt.

Bestandschutz ist nichts wert, wernn man wie ursprünglich geplant nicht reparieren darf, kein Gas mehr bekommt oder den Betrieb anders unmöglich macht.

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oktavian
vor 13 Stunden von 50cent:

Bis 2027 will ich noch die restlichen Fenster erneuern und das Dach dämmen.

Dach dämmen von Innen auf dem Dachboden kann man selbst machen und kostet nicht so viel. Würde ich sofort machen. In meinen Augen eine Maßnahme, welche sich rechnet im Vergleich zu anderen Maßnahmen.

vor 37 Minuten von slowandsteady:

Alte Gas- und Ölkessel ohne "Brennwert"-Funktion sind auch schon lange für Neueinbau verboten und auch das hat bei manchen Gebäuden Folgekosten verursacht wie zB die Anpassung des Schornsteins.

meines Wissens kommt da nur ein Plastikrohr mit Stecksystem rein. Könnte jeder selbst machen. oder sind manche Schornsteine vom Durchmesser zu klein?

vor 5 Minuten von slowandsteady:

Bestandsschutz gilt doch für alle Gasheizungen? Im Entwurf steht nicht, dass bestehende Gasheizungen verboten werden sollen, nur der Neueinbau soll (auch im Bestand) verboten werden.

Die Angst ist: Gasttherme geht im Winter kaputt. WP nicht lieferbar/kurzfristig nicht einbaubar. --> Noteinbau von Gasheizung, welche dann nicht drin bleiben darf --> doppelte Kosten --> Sozialhilfe anmelden --> an Würde verloren

Die Grünen attackieren ärmere Menschen, die beim Energieverbrauch wenig Möglichkeit zur Verbrauchssenkung haben. Denke hier im Forum sind wir nicht so betroffen. Dennoch kann ich die Ängste nachvollziehen.

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slowandsteady
· bearbeitet von slowandsteady
vor 13 Minuten von reko:

Aus guten Grund, weil der Kamin nicht dafür geeignet ist und der zum Gemeinschaftseigentum gehört. Ich dürfte 2011 keinen Gasbrennwerttherme einbauen, aber eine neue Therme mit älterer weniger effizienten Heiztechnik war erlaubt.

Bestandschutz ist nichts wert, wernn man wie ursprünglich geplant nicht reparieren darf, kein Gas mehr bekommt oder den Betrieb anders unmöglich macht.

Also ist die Brennwertthermen-Vorschrift auch "kalte Enteignung" oder "Ökodiktatur" und wird die arme Oma, die sich keine Umrüstung des Schornsteins leisten kann, obdachlos machen? Siehe hier:

vor 51 Minuten von slowandsteady:

Alte Gas- und Ölkessel ohne "Brennwert"-Funktion sind auch schon lange für Neueinbau verboten und auch das hat bei manchen Gebäuden Folgekosten verursacht wie zB die Anpassung des Schornsteins. Wer ein  Haus hat, muss immer etwas investieren, das war früher so und ist auch in Zukunft so.

Übrigens musste auch bei einer "Brennwert"-Therme der Vorlauf abgesenkt werden - von zB 90 Grad auf 55 Grad und auch das kann (nicht muss) zu notwendigen baulichen Veränderungen am Heizsystem führen. Sehe nicht viel Unterschied zur Wärmepumpe, nur dass es da komischerweise weniger Geschrei gab...

Zitat

Bei korrekt eingestellten Heizungen ist die Vorlauftemperatur immer höher als der Rücklauf, da Wärmeenergie in den Raum abgegeben wird und der Energieträger Wasser sich dabei abkühlt. Je nach Heizungssystem sind unterschiedliche Vorlauf-/Rücklauftemperaturen üblich bzw. erforderlich:

* Altbau mit Heizkörpern: 90/70 °C, auch mit 75/65 °C möglich

* Brennwertsystem: 60/45 °C

* Fußbodenheizung: 40/30 °C

https://www.vaillant.de/heizung/heizung-verstehen/tipps-rund-um-ihre-heizung/vorlauf-rucklauftemperatur/

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BWL0815
4 minutes ago, slowandsteady said:

 

Übrigens musste auch bei einer "Brennwert"-Therme der Vorlauf abgesenkt werden - 55 Grad sind dort auch besser als 95 Grad und auch das kann (nicht muss) zu notwendigen baulichen Veränderungen am Heizsystem führen.

 

Die Vorlauftemperaturen hängen meine ich am Heizkörper, da würde es wohl reichen alte Gliederheizkörper gegen moderne (plane) Plattenheizkörper zu tauschen.

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slowandsteady
vor 1 Minute von BWL0815:

Die Vorlauftemperaturen hängen meine ich am Heizkörper, da würde es wohl reichen alte Gliederheizkörper gegen moderne (plane) Plattenheizkörper zu tauschen.

Heizkörpertausch reicht auch bei vielen Altbauten für die Vorlauftemperaturen für eine Wärmepumpe aus.

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