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Aktiencrash

Munich RE

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Sladdi
· bearbeitet von Sladdi

Hi,

 

ich kann die Aufgeregtheit der Diskussion hier nicht ganz verstehen. Zum einen wird die MüRü eine Rendite von über 5% abwerfen. Bei einem KGV von erwirtschafter die MüRü nämlich eine Rendite von 10% p.a., von denen 5 Prozentpunkte als Dividende ausgeschüttet werden. Insofern hat die MüRü zur zeit ein Ausschüttungsverhalten wie eine Anleihe aber eben noch zusätzliche Rendite.

 

Als hochspekulativ betrachte ich die MüRü ebenfalls nicht, denn existenzbedrohende Krisen können meiner Meinung nach nur von Ultra-Großschäden und den Kapitalanlagen stammen. Bei den Großrisiken bin ich optimistisch, denn die MüRü hat in ihrer Geschichte den Untergang ganzer Städte (San Francisco, New Orleans) problemlos überlebt und hat entsprechende Erfahrung im Umgang mit Risiken. Bei den Kapitalanlagen bin ich ebenfalls optimistisch, denn ein Großteil der Anlagen steckt in Staatsanleihen. Bei den entwickelten Staaten rechne ich mit keiner Pleite, höchstens mit einer "Enteignung" durch erhöhte Inflation. Die aber kann die MüRü an die Kunden weitergeben, weil die Verträge jährlich neu ausgehandelt werden. Auch hat der Vorstand von der Katastrophe von vor 10 Jahren gelernt und legt das Vermögen vorsichtiger an, was man auch daran gesehen hat, daß die MüRü selbst in den schlimmsten Quartalen der Finanzkrise mit einer roten 0 abgeschlossen hat, ohne die Erleichterungen bei der Bilanzierung in Anspruch zu nehmen.

 

Die Wachstumsaussichten sind im Versicherungsgeschäft sicher begrenzt. Für mich ist die MüRü einfach eine langweilige Cash Cow.

 

Gruß

Sladdi

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35sebastian

 

Jedes Eigenkapitalinvestment ist erstmal hochspekulativ, da eine gute Chance besteht, mit Null dazustehen. Das versteht sich natürlich relativ und nicht absolut. Eine Aktie ist im Gegensatz zu einer Anleihe spekulativ, eine Anleihe im Gegensatz zu Festgeld spekulativ, oder ?

 

 

Wenn du meinst, dass jede Aktie hochspekulativ ist, dann meine das.

 

Ratingagenturen machen da Unterschiede .

 

Bei Anleihen ist das ähnlich. Eine Bundesanleihe hat ein Top Rating, ein Junk Bond , nett High yield genannt, ist dagegen hochspekulativ.

 

Aber wir wollen doch jetzt nicht hier über hochspekulative Aktien diskutieren. Dazu eignen sich doch eher andere Aktien, die im Fokus stehen oder standen.thumbsup.gif

 

Munichre hat meiner Ansicht nach z.Z. ein AA Rating.

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Kaffeetasse

leute, das ist doch alles klugsch****ei :rolleyes: jeder der beteiligten wird wohl über relative als auch absolute risikien der bezeichneten assets bescheid wissen.

spart euch doch bitte dieses intellektuelle möchtegern gepose...

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Stairway
· bearbeitet von Stairway

Wenn du meinst, dass jede Aktie hochspekulativ ist, dann meine das.

 

Sebastian,

 

entweder liest du nicht richtig, oder du willst nicht richtig lesen. Ich schrieb,

 

  • Aktien sind unter den klassischen Wertpapieren unter den riskantesten, sowie;
  • Anleihen sind weniger riskant, da vorrangig, und schließe daraus;

wenn du von einer Rendite von 5% ausgehst, dann drängt sich ein Aktieninvestment nicht auf, da dies über ein anderes Instrument, namentlich Nachranganleihen, günstiger geht. D.h. ob man nun Anleihen mag oder nicht, sie sind bei dieser Ausgangslage einfach besser.

 

Du drehst daraus wieder eine Diskussion ob MüRe selbst hochspekulativ ist, das kann sein, muss es aber nicht...

 

Wie gesagt, es gibt hier ja Liebhaber des fettgeschriebenen Textes: Ich habe in keinem Satz erwähnt, dass die MüRe Aktie ein hochspekulatives Investment ist. Warum manche das nun aber behaupten, ist mir schleierhaft.

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juro

Sladdi, deine Einschätzung seh ich sehr ähnlich.

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35sebastian

leute, das ist doch alles klugsch****ei rolleyes.gif jeder der beteiligten wird wohl über relative als auch absolute risikien der bezeichneten assets bescheid wissen.

spart euch doch bitte dieses intellektuelle möchtegern gepose...

 

Bis Beitrag 395 war die Diskussion meiner Ansicht nach sehr sachlich und vor allem themenbezogen.

Ich habe zu Müre alles gesagt. That´s it!!!

 

Sladdi, deine Einschätzung seh ich sehr ähnlich.

 

Ich auch.

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Kaffeetasse

sebastian, ich finde trotzdem, dass du etwas lockerer und gelassener mit kritik oder kontroversen thesen, die den deinen zuwiderlaufen, umgehen könntest.

du bist dann immer viel zu schnell, dinge sofort als persönlichen angriff zuwerten und reagierst entsprechend barsch, überliest dinge oder überinterpretierst sie

- vor allem wenn sie von deinen "besonderen freunden" kommen :thumbsup: also nur ruhig blut, du machst das schon gut...

und ja, aktienanlagen sind immer spekulativ - hochspekulativ würde ich aber gerade eine mu re nicht nennen.

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value_investor

Jau!

 

Wer glaubt man könne mit Buffett-Nachkaufen Überrenditen erzielen hat sowieso ein paar Sachen nicht verstanden. wink.gif

 

Buffett wäre gerne wieder Kleininvestor, also vlt so unter 100mio usd. Wenn ich das noch erlebe kauf ich sein ganzes Depot nach. wink.gif

Schön, dass du Buffetts Gedankengänge kennst!

 

Deine Schlussfolgerungen solltest du mal näher erläutern.

 

Ist es Unsinn , P&G, JNJ oder KO zu kaufen?

Und was Munichre betrifft! Manche Anleger haben schon früher als Buffett die Aktie als Investment entdeckt.smile.gif

 

Klar kenn ich die, du etwa nicht? Und es nervt ihn, dass er nurnoch die BigCaps kaufen kann. :)

Er sagt selbst, dass das Modell Berkshire in rund 10 Jahren ausgelaufen ist. Die ~22%, die man im Kopf hat, wenn von Buffett die Rede ist, werden jedenfalls schon lange nicht mehr erzielt.

 

Bei Munichre zb. hast du aktuell deine 10%. Für 20% pa brauchst du schon eine Verdoppelung der EPS innerhalb der nächsten 4 Jahre. (selbes KGV)

Ob das realistisch ist sei mal dahingestellt.

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35sebastian

Bei Munichre zb. hast du aktuell deine 10%. Für 20% pa brauchst du schon eine Verdoppelung der EPS innerhalb der nächsten 4 Jahre. (selbes KGV)

Ob das realistisch ist sei mal dahingestellt.

 

Wer hohe Renditen erzielen will, muss höhere Risiken eingehen.

Ein solcher Investor greift sicherlich nach Munichre.

 

Eine Renditeerwartung bei Munichre von 10% ist mehr als ambitioniert.

Mir reicht eine Gesamtrendite von 6% .

Wenns mehr ist umso besser. Nach 10 mageren Jahren wär das ganz schön.

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value_investor

Bei Munichre zb. hast du aktuell deine 10%. Für 20% pa brauchst du schon eine Verdoppelung der EPS innerhalb der nächsten 4 Jahre. (selbes KGV)

Ob das realistisch ist sei mal dahingestellt.

 

Wer hohe Renditen erzielen will, muss höhere Risiken eingehen.

Ein solcher Investor greift sicherlich nach Munichre.

 

Eine Renditeerwartung bei Munichre von 10% ist mehr als ambitioniert.

Mir reicht eine Gesamtrendite von 6% .

Wenns mehr ist umso besser. Nach 10 mageren Jahren wär das ganz schön.

 

Ich glaube nicht dass Risiko und Rendite positiv korreliert. Aber das nur so..

 

Du brauchst denke ich nicht so bescheiden zu sein, allein die Dividendenrendite liegt bei 5.4% Aktueller Kurs und Dividendenbetrag aus 2009.

 

Wenn man sich noch anschaut, dass die Aktie unter dem langfristigen Dax-KGV-Durchschnitt notiert und der Laden sicherlich in der Lage ist - selbst wenn es nur Aktienrückkäufe sind - die EPS zu steigern, sollte man auch ein wenig Kursperformance erwarten können.

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Sladdi

Hi,

 

MüRü hält LV für uninteressant

 

Gruß

Sladdi

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35sebastian

Hi,

 

MüRü hält LV für uninteressant

 

Gruß

Sladdi

 

Auf Dauer haben alle Lebensversicherer bei diesen niedrigen Zinssätzen ein Problem.

Was machen?

Rückführung des Geschäfts?

höheres Risiko eingehen?

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John Silver

Hi,

 

MüRü hält LV für uninteressant

 

Gruß

Sladdi

Wenn man den Artikel im ganzen liest kann man leider nur zum folgenden Schluss kommen.

Entweder hat Nikolaus von Bomhard keine Ahnung und versteht selber nicht was die Ergo in der Erstversicherung macht oder Bomhard erzählt wissentlich einfach nur groben Unsinn.

Ich finde beide Varianten wenig vertrauenserweckend für den Vorstandsvorsitzenden einer der größten deutschen Versicherungsgruppen. :tdown:

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Chris89
· bearbeitet von Chris89

Hi,

 

MüRü hält LV für uninteressant

 

Gruß

Sladdi

Wenn man den Artikel im ganzen liest kann man leider nur zum folgenden Schluss kommen.

Entweder hat Nikolaus von Bomhard keine Ahnung und versteht selber nicht was die Ergo in der Erstversicherung macht oder Bomhard erzählt wissentlich einfach nur groben Unsinn.

Ich finde beide Varianten wenig vertrauenserweckend für den Vorstandsvorsitzenden einer der größten deutschen Versicherungsgruppen. :tdown:

 

Das kann schon so stimmen was er sagt. In den letzten Jahren fiel das Zinsniveau stark ab. Wenn, wie Bomhard sagt, "den Kunden mindestens 90 Prozent aller Kapitalerträge zu[stehen]", dann sinkt mit abnehmenden Zinsniveau auch die Zinsmarge für den Kapitallebensversicherer. Gleichzeitig steigen die Risiken (Bildung von Rückstellungen) für den Versicherer, da der Garantiezins trotzdem erwirtschaftet werden muss.

 

€:

Garantiezins der Lebensversicherung wackelt

 

Anscheinend doch nicht an den Haaren herbeigezogen... ;-)

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losemoremoney

Mal ne Frage,Warren Buffett hat doch hauptsächlich Optionen von Münchener Rück gekauft, ist es möglich das er Aktien von der Münchener Rück bedeutend günstiger erwerben kann, wie jemand der direkt Anteile über die Börse kauft.

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Chris89
· bearbeitet von Chris89

Mal ne Frage,Warren Buffett hat doch hauptsächlich Optionen von Münchener Rück gekauft, ist es möglich das er Aktien von der Münchener Rück bedeutend günstiger erwerben kann, wie jemand der direkt Anteile über die Börse kauft.

 

Kommt ganz darauf an, was er für Optionen besitzt. Er hat die Qual der Wahl zwischen dem Kauf oder Verkauf einer Put-Option und dem Kauf oder Verkauf einer Call-Option. ich gehe mal davon aus, dass er Long-Call ist und damit von einem steigenden Aktienkurs profitieren würde.

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nolske

 

Das kann schon so stimmen was er sagt. In den letzten Jahren fiel das Zinsniveau stark ab. Wenn, wie Bomhard sagt, "den Kunden mindestens 90 Prozent aller Kapitalerträge zu[stehen]", dann sinkt mit abnehmenden Zinsniveau auch die Zinsmarge für den Kapitallebensversicherer. Gleichzeitig steigen die Risiken (Bildung von Rückstellungen) für den Versicherer, da der Garantiezins trotzdem erwirtschaftet werden muss.

 

[...]

 

 

Hier noch die rechtliche Grundlage für die Überschussverwendung:

http://www.gesetze-im-internet.de/mindzv/BJNR069000008.html

 

§ 4 Abs. 3 MindZV

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John Silver
· bearbeitet von John Silver

Hi,

 

MüRü hält LV für uninteressant

 

Gruß

Sladdi

Wenn man den Artikel im ganzen liest kann man leider nur zum folgenden Schluss kommen.

Entweder hat Nikolaus von Bomhard keine Ahnung und versteht selber nicht was die Ergo in der Erstversicherung macht oder Bomhard erzählt wissentlich einfach nur groben Unsinn.

Ich finde beide Varianten wenig vertrauenserweckend für den Vorstandsvorsitzenden einer der größten deutschen Versicherungsgruppen. :tdown:

 

Das kann schon so stimmen was er sagt. In den letzten Jahren fiel das Zinsniveau stark ab. Wenn, wie Bomhard sagt, "den Kunden mindestens 90 Prozent aller Kapitalerträge zu[stehen]", dann sinkt mit abnehmenden Zinsniveau auch die Zinsmarge für den Kapitallebensversicherer. Gleichzeitig steigen die Risiken (Bildung von Rückstellungen) für den Versicherer, da der Garantiezins trotzdem erwirtschaftet werden muss.

 

€:

Garantiezins der Lebensversicherung wackelt

 

Anscheinend doch nicht an den Haaren herbeigezogen... ;-)

 

Munich Re hält Lebensversicherungen für unrentabel

Die extrem niedrigen Zinsen erfreuen Unternehmen und Bauherren, doch den Lebensversicherern vermiesen sie das Geschäft. Für den Chef des weltgrößten Rückversicherers, Nikolaus von Bomhard, ist das ein Grund mehr, die Tochtergesellschaften zusammenzulegen. von Herbert Fromme und Sven Clausen

 

Erstmals stellt ein führender Assekuranzmanager öffentlich das deutsche Modell der Lebensversicherung infrage: In einem Interview der FTD äußerte Munich Re -Chef Nikolaus Von Bomhard grundsätzliche Zweifel am Gewinnpotenzial von Lebensversicherungen. Ökonomisch betrachtet sei dieses Segment nicht sehr ertragreich, sagte der Chef des weltgrößten Rückversicherers.

Das Modell beruht auf langfristigen Garantiezinsen für Kunden, die die Gesellschaften zurzeit angesichts der extrem niedrigen Kapitalmarktzinsen nur schwer erwirtschaften können. Das Kapitalanlagerisiko liegt bei den Versicherern - gleichzeitig stehen den Kunden mindestens 90 Prozent aller Kapitalerträge zu.

Munich Re versichert im Kerngeschäft andere Versicherer. Daneben besitzt die Gruppe eine ganze Reihe von Erstversicherern, die selbst mit Endkunden Geschäfte machen. In Deutschland ist das der Ergo-Konzern, der einer der größten Anbieter von Lebenspolicen ist.

 

Ergo verliert in diesem Bereich seit Jahren Marktanteile. Das beunruhigt von Bomhard nach eigenen Angaben nicht. "Die Frage muss doch lauten: Wie ertragreich ist die deutsche Lebensversicherung bei ökonomischer Betrachtung?", sagte er. "Die Antwort: Nicht sehr ertragreich, wie übrigens auch in anderen Ländern." Deshalb müsse man sehr genau überlegen, in welchem Feld Munich Re wachsen wolle.

 

Die Lebensversicherung besteht aus drei Segmenten. Der Risiko-LV, der konventionellen Kapital-LV und der Fondsgebundenden LV. Bomhard schert diese alle im Artikel über einen Kamm. Und das ist falsch.

Er unterschlägt den reinen versicherungstechnischen Ertrag, der allein aus der Risiko-LV erzielt wird, die in jeder Kapital/Fondsgeb. LV steckt. Daneben erzielt man noch Erträge aus der Kapitalanlage und den Stornogewinnen. Bei der Fondsgebundenen liegt zudem das Anlagerisiko beim Kunden.

Die derzeitigen Garantieversprechen sind von den Versicherern sogar aus Bundesanleihen zahlbar. Altverträge sind durch Altanleihenbestände gedeckt. Wenn ein Versicherer nicht in der Lage ist, eine Verzinsung zu erzielen, die leicht über der von Bundesanleihen liegt, dann hat er ein mieserables Kapitalanlageteam. Allein durch Größen- und Streuungseffekte muss das für jeden Manager möglich sein.

In der Schaden- und Unfallversicherung, die Autos, Gebäude, Haftpflicht- und Unfallrisiken abdeckt, behaupte sich Ergo dagegen gut im Markt, sagte von Bomhard. "Sie liefert überdurchschnittliche Ergebnisse."

Das nennt man allgemein das Sachgeschäft. Ich weiss nicht was Bomhard hier meint und vergleicht. Überdurchschnittliche Ergebnisse. Vergleicht er die Sachversicherung der Ergo mit der anderer Versicherer oder mit der LV-Sparte? Keiner weiss es.

Was man aber weiss ist, dass in der Autoversicherung ein gnadenloser Preiskampf herrscht, mit einer Combined Ratio jenseits der 100. D.h. hier verdient sogut wie keine Versicherung bzw. nur ganz wenige in Deutschland Geld. Wie soll das dem Moloch Ergo dann gelingen?

Die anderen Sparten, insbesondere Unfall, da hat Bomhard recht, sind ertragreich.

Bomhard kann sich aber hier ja mal überlegen, wie lange er seinen sehr grossen Aussendienst mit Unfall- Haftpflicht- und Gebäudeversicherungen über Wasser halten kann. Man kann sich ja mal überlegen, wieviel wohl ein Vertreter an einer 50-75 Euro Jahresbeitrag Haftpflichtversicherung verdient. Eben.

Allein aus diesen Gründen "lohnt" sich die LV, da diese für relativ grosse Provisionen für den Vertrieb sorgt.

Nebenbei bemerkt gehen jetzt alle sowie Bomhard in der Branche davon aus, dass das derzeitige Zinsniveau so niedrig bleibt wie es ist. Und das muss es ja nicht bleiben.

Munich Re hatte vor Kurzem Hamburg-Mannheimer, Victoria und KarstadtQuelle unter dem Markennamen Ergo zusammengeführt. Für von Bomhard "ein logischer Schritt", nachdem die Verwaltungsfunktionen bereits vereint worden waren.

Ausgelöst worden sei die Konzentration auf die Marke Ergo durch die Probleme des Handelskonzerns Arcandor. "Die machten es für unsere Tochter KarstadtQuelle Versicherung unmöglich, mit diesem Namen weiterzuarbeiten", sagte von Bomhard. Er bestritt, dass die Probleme bei der Victoria Leben der wahre Grund für die Umbenennung gewesen seien.

Der Düsseldorfer Versicherer schreibt seinen Kunden seit Jahren wegen schwerer Belastungen durch die Aktienkrise 2000 bis 2003 weniger Zinsen gut als Wettbewerber. Er gilt deshalb als kaum konkurrenzfähig. "Richtig ist, dass die Victoria Leben nicht ausreichend Risikotragfähigkeit besitzt, um auf der Anlageseite höhere Risiken in Kauf zu nehmen. Diese müsste man aber eingehen, wenn man versucht, die von den Kunden erwarteten Erträge zu erwirtschaften", sagte von Bomhard.

 

Deshalb konzentriere sich der Konzern jetzt auf Ergo. Victoria Leben nimmt kein Neugeschäft mehr an. Ganz abwickeln will der Munich Re-Chef die Victoria Leben allerdings vorerst nicht: "Das ist eine befristete Stilllegung. Sie können es auch Winterschlaf nennen."

Das ist auch falsch. Die Victoria wird geschlossen, weil sie mit ihren Tarifen und Erträgen einfach nicht konkurrenzfähig ist. Das steht auch im Artikel, nur Bomhard kann/darf das so nicht sagen. Denn das mit der Risikotragfähigkeit ist nur bedingt richtig. Außerdem waren die meiner Meinung nach schon lange heiss darauf, eine Ein-Markenstrategie zu fahren, sowie Allianz und Axa. In meinen Augen ist das ein ganz ganz grosser Fehler. Aber anscheinend gibt es für Vorstandsvorsitzende nichts schöneres als neue Logos, Namen und Visitenkarten. Siehe Aurubis/Norddeutsche Affiniere, Hoechst/???Name vergessen, klingt aber wie eine Pasta???, Daimler-Benz/Daimler, usw. .

Für das Geschäftsfeld Rückversicherung zeigte sich von Bomhard trotz des schrumpfenden Gesamtmarkts und des geringeren Anteils von Munich Re sehr optimistisch. "Erstens läuft unser Geschäft gut, und zweitens gehen uns die Ideen nicht aus." So suche sich der Konzern interessante Nischen wie die Versicherung von Fotovoltaikanlagen. Regional boome das Geschäft in Asien, Osteuropa und Lateinamerika, auch die Rückdeckung von Lebensversicherern habe Wachstumschancen.

Beim Ausbau des Marktanteils komme Munich Re leicht an einen Punkt, an dem der Konzern Rentabilität opfern müsste. "Die Kunst besteht darin, vor diesem Punkt haltzumachen. Ich glaube, das gelingt uns sehr gut."

Auch die Rückdeckung von Lebensversicherern hat also Wachstumschancen. Aha. Ich dachte, siehe oben, das ist so wenig zukunftsfähig...

Eines ist außerdem sicher. Jeder im Vertrieb der Ergo wird Bomhard für diese Aussagen wirklich ganz doll dankbar sein. Da fällt einem wirklich nicht mehr viel zu ein. Wer solche Vorstände hat, braucht wirklich keine Feinde d.h. Konkurrenz mehr...

 

Ich habe bestimmt noch Sachen vergessen, aber ich denke das oben geschriebene langt auch um einen weiter oben geposten Beitrag zu begründen.

JS

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juro
· bearbeitet von juro66

Neue EU-Regel Rückversicherer warten auf den Anschub

 

 

Neue EU-Regel

Rückversicherer warten auf den Anschub

Die Einführung des neuen Eigenkapitalstandards der Europäischen Union für Versicherer, Solvency II, könnte den Rückversicherern die Wende bringen. Aber nicht alle Marktführer sind von den Regeln überzeugt. von Herbert Fromme

 

April 2011, dann soll es endlich so weit sein. Wenn es beim heutigen Fahrplan bleibt, wird die EU-Kommission in acht Monaten die endgültige Fassung der neuen Eigenkapitalregeln Solvency II für die Versicherungsbranche festlegen - und damit der Rückversicherung ein gigantisches Geschäftsfeld erschließen.

 

Das hoffen sie jedenfalls inständig in den Chefetagen von großen Gesellschaften wie Munich Re , Swiss Re oder Hannover Rück . Viele ihrer Kunden sehen das ganz anders: Eine Reihe von Erstversicherern, darunter Europas Branchenprimus Allianz , fordert, dass die EU das Unterfangen verschiebt.

 

Rückversicherer Stefan Lippe gibt sich trotzdem optimistisch. "Die Unternehmen warten jetzt ab, wie die letzten Tests für die Eigenkapitalregeln Solvency II verlaufen" , sagt der Chef des Weltmarktzweiten Swiss Re über seine Kunden. "Dann wird es eine kräftige Nachfrage nach Bilanzhilfen geben."

Solvency II ist ein komplexes Regelwerk, das die Versicherungsbranche transparenter und krisenfester machen soll, das sie aber auch schon vor der Einführung spaltet. Zu kompliziert, zu teuer in der Einführung, monieren Kritiker. Endlich ein System, bei dem die tatsächlichen Risiken und nicht willkürliche Quoten im Mittelpunkt der Bewertung stehen, halten Befürworter dagegen.

Für die Rückversicherer, die Großhändler des Risikoschutzes, ist vor allem eins wichtig: Solvency II kann bei vielen Erstversicherern, die mit Endkunden Geschäfte machen, zu Eigenkapitalknappheit führen. Passenderweise bietet das System die Möglichkeit, fehlende Eigenmittel durch Rückversicherung zu ersetzen.

In dem komplexen Geflecht zwischen Erstversicherern wie Allianz oder Zurich und Rückversicherern wie Munich Re oder Scor spielt das eine entscheidende Rolle. Es könnte den Rückversicherern endlich wieder Oberwasser geben.

 

 

Boom schafft "einen Markt der großen Rückversicherer"

 

Wenn ein Versicherer ein großes Sturmrisiko oder 100.000 Autos abdeckt, braucht er dafür Eigenkapital. Dasselbe gilt, wenn er Gelder und Schadenreserven, die den Kunden zustehen, in Aktien oder anderen riskanten Papieren anlegt. Je riskanter ein Versicherungsvertrag oder eine Kapitalanlage, desto höher der Kapitalbedarf.

Mit diesem Prinzip versuchen die Schöpfer von Solvency II, das Risiko so zu zähmen, dass kein Versicherer entweder an einer zu hohen Schadenbelastung oder an Verlusten aus Kapitalanlagen pleitegeht. Viele Versicherer sind aber knapp an Eigenkapital und können es sich auch nicht einfach an der Börse besorgen. Das gilt schon deshalb, weil viele keine Aktiengesellschaften sind, sondern Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit, die ihren Kunden gehören.

Gerade für diese Klientel sind Rückversicherer attraktiv - denn mit entsprechenden Vereinbarungen kann ein Versicherer auch mit knappem Eigenkapital kräftig wachsen. Natürlich kostet ihn das einiges. Davon lebt der Rückversicherer.

Der Boom schafft vor allem "einen Markt der großen Rückversicherer", sagt Swiss-Re-Vorsteher Lippe voraus. Schließlich gehe es nicht um kleine Verträge, sondern um Milliardenprogramme. Seine Schlussfolgerung: Es wird eine Konsolidierungswelle unter den Rückversicherern geben.

Das EU-gesponserte Konjunkturprogramm kann die Branche gut gebrauchen. Denn ihre Geschäftsaussichten sind ansonsten mau. Zwar haben die meisten Gesellschaften die Finanzkrise bislang gut überstanden. Sie hatten sich im Aktiencrash 2001 bis 2003 die Finger so verbrannt, dass sie danach vorsichtiger wurden.

 

 

Unsicherheiten um Solvency II könnten sich negativ auswirken

 

Doch das Kerngeschäft läuft trotz überwundener Krise nicht rund. Die Ende 2008 vollmundig angekündigten Preiserhöhungen sind nicht eingetreten. Das gilt wohl auch für die Vertragserneuerung 2011, die in den kommenden Wochen bei den Branchentreffen in Monte Carlo und Baden-Baden ausgehandelt wird. Zwar traf in der ersten Jahreshälfte 2010 eine Reihe schwerer Naturkatastrophen die Versicherer, vor allem das Erdbeben in Chile mit geschätzten 8 Mrd. Dollar Belastung für die Assekuranz. Doch haben diese Ereignisse, die sonst immer gut sind für einen Preisausschlag nach oben, an der negativen Tendenz nichts geändert.

Der Hauptgrund: Es gibt zu viel Kapital. Die Finanzkrise hat zwar kurzfristig einige Löcher in die Kapitaldecken der Rückversicherer gerissen. Aber schon Ende 2009 hatten sie das Vorkrisenniveau wieder erreicht. Daran hat nichts geändert, dass Marktführer Munich Re in den vergangenen Jahren rund 10 Mrd. Euro über Aktienrückkäufe und Dividenden ausgeschüttet hat und auch andere Gesellschaften Kapital zurückgeben, weil sie es im eigentlichen Geschäft nicht profitabel nutzen konnten.

 

 

Assekuranz wächst, Rückversicherung stagniert

 

Gleichzeitig geht in der aktuellen Situation vor Solvency II die Nachfrage zurück. Versicherungskonzerne werden immer größer und können viel höhere Risiken selbst tragen. Deshalb brauchen sie weniger Rückversicherer.

Mit Ausnahme leichter Rückgänge in den Krisenjahren 2008 und 2009 wächst die globale Assekuranz seit Jahren mit im Schnitt mehr als drei Prozent. 2009 meldete die Branche 4066 Mrd. Dollar Prämie. Die Rückversicherung stagniert dagegen seit Jahren bei rund 150 Mrd. Dollar.

Marktführer Munich Re hat die Konsequenzen gezogen und definiert sein Kerngeschäftsfeld heute viel weiter. Das Unternehmen hat mit Ergo eine große Tochtergesellschaft in der Erstversicherung, macht aber auch mit dem Geschäftsfeld Rückversicherung viele Deals, die puristisch gesehen Erstversicherung sind. Erst 2008 kaufte Munich Re mit der Hartford Steam Boiler in den USA einen weiteren Industrieversicherer. "Wir suchen uns interessante Nischen, etwa die Versicherung von Fotovoltaik-Anlagen", sagt Munich-Re-Chef Nikolaus von Bomhard. Außerdem gelten Regionen wie Asien und Osteuropa sowie Segmente wie die Rückdeckung von Lebensversicherern als Wachstumsbringer.

 

 

"Solvency II ist der beste Weg, die Versicherungsbranche in eine Katastrophe zu stürzen"

 

Anleger bleiben dennoch skeptisch. Die Aktien der Versicherer und Rückversicherer haben die jüngste Börsenrallye nicht mitgemacht, fast alle Gesellschaften werden zum Buchwert oder sogar darunter gehandelt. Für Abhilfe muss die Branche selbst sorgen, glaubt von Bomhard. "Wir müssen unser Geschäft noch besser erklären."

Doch auch die Unsicherheiten um Solvency II könnten sich negativ auswirken. Ohnehin sind nicht alle Rückversicherer begeistert von dem geplanten Regelwerk. Denn die hohen Hürden, vor allem für Investitionen in Aktien, die das System enthält, treffen auch die Rückversicherer selbst, moniert Denis Kessler, Chef des Marktsechsten Scor: "Die aktuelle Version von Solvency II ist der beste Weg, die Versicherungsbranche in eine Katastrophe zu stürzen", sagt er.

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Morbo

wenn es gelingt das als Vorschrift durchzudruecken wird es vermutlich profitabel. Tiefseebohrungen gibt es viele, derartige Unfaelle passieren aber selten und sind trotzdem ein hohes Risiko fuer jede Oelfirma bei jeder Bohrung.

 

politisch halte ich das fuer bedenklich: die Schlamperei hoert bestimmt nicht auf wenn man sich fuer 10% des Risikos entledigen kann. Zahlen wird das IMO der Verbraucher.

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Kezboard

Hat jemand Daten über den finanziellen Erfolg der WM in diesem Jahr in Südafrika?

 

Wikipedia liefert Widersprüchliches im gleichen Artikel:

 

In einer Studie über die sozioökonomischen Auswirkungen der WM in Südafrika kam das Schweizerische Arbeiterhilfswerk SAH zum Schluss, dass vor allem die FIFA und Baukonsortien von der WM profitiert hätten, für Südafrika aber nur ein Schuldenberg zurückgeblieben sei. Der Befund des SAH wird durch Aussagen des Sprechers der südafrikanischen Steuerverwaltung gestützt. Dieser kritisierte, dass die viele Privilegien und Konzessionen, die die südafrikanische Regierung der FIFA zugestehen musste "zu hoch und zu erdrückend" gewesen seien, als dass Südafrika von der WM hätte profitieren können.
Cassandra Mbuyene-Mokone, die Gesandte der südafrikanischen Botschaft in Berlin, zog am 7. Juli 2010 gegenüber dem Fernsehsender Phoenix eine positive Bilanz der WM: Sie habe die Einheit Südafrikas und seiner ethnischen Gruppen gefördert, den Ruf des Landes im Ausland verbessert und den Tourismus angekurbelt. Rund 500.000 Besucher zusätzlich seien wegen der WM ins Land gekommen. Da diese nicht nur dort übernachteten, sondern auch einkauften und zukünftig für weitere Südafrika-Reisen sorgen würden, könne man auch eine positive wirtschaftliche Bilanz ziehen: Die finanziellen Gewinne überwögen die Kosten der WM-Ausrichtung.

Die WM vor vier Jahren war glaube ich finanziell recht erfolgreich - ganz abgesehen von dem langfristig positiven Image, das wir als Gastgeberland in der Welt hinterlassen haben.

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GlobalGrowth

Salü zu später Stunde,

 

vielleicht ein Hinweis für die Mitinvestoren bei Munich RE. Die Admiral Group plc (tritt in Dtl. als Direktversicherer im Kfz-Markt auf) wird ihr Geschäftsfeld aufgeben, weil die Schadenqoute über 200% zu den Beitragseinnahmen liegt.

Jetzt werden Investoren für die Sparte gesucht, wobei ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, dass diese jemand übernimmt, ohne sich für die Risikoübernahme fürstlich vergüten zu lassen.

Munich Re ist Mitbegründerin des Unternehmens und hält meines Wissens 65% der Anteile.

 

Ich selbst bin langfristig investiert, daher mach ich mir da weniger Sorgen. Für die kurzfristigen Trader kann es aber interessant werden, weil ich mir nicht sicher bin, wie diese Nachricht auf den Kurs wirken wird.

Mir liegt die Info seit Freitag vor, der Presse konnte ich bis dato noch nichts entnehmen!

 

Gruß

David

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