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Aktiencrash

Advanced Micro Devices Inc. (AMD)

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Kontron

Dandy,

du hattest ja mal geschrieben, das bei AMD nix in den Himmel wächst

Wie ist deine Meinung zu diesen Deal?

https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/megadeal-amd-peilt-wohl-30-milliarden-dollar-uebernahme-von-xilinx-an-xilinx-aktie-16-prozent-9376012

Um auf den Punkt zukommen

Ich hatte immer das Gefühl für mich bei 13 e einzusteigen, hatte es aber nie getätigt auch nicht zwischendurch wenn es eine Gelegenheit gegeben hatte

jetzt könnte zwar, viel höher als 13 e nochmals eine gute Gelegenheit sein um sich ein paar Stücke zu sichern? oder wie siehst du das?

DANKE.

 

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Cai Shen
vor 10 Minuten von Kontron:

Wie ist deine Meinung zu diesen Deal?

Bin zwar nicht Dandy, denke aber AMD verhebt sich daran.

Technologisch war die ATI Übernahme vor einigen Jahren zwar folgerichtig, an den 5 Mrd. Kosten ist AMD aber fast gescheitert.

Jetzt wollen die sich an 30 Mrd. USD versuchen, ernsthaft? Größenwahn!

Einzige Ausnahme wäre ein Aktientausch, der Deal könnte bei der aktuellen Tech-Überbewertung eigenkapitalfinanziert für AMD noch glimpflich ausgehen, solange die Aktionäre mitspielen.

So Randprobleme wie die ARM-Abhängigkeit von Xilinx, die ja an den Rivalen NVidia gehen, mal ausgeklammert.

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Dandy

Ja, Aktientausch wird spekuliert und ist angesichts der Finanzlage von AMD wohl auch am realistischsten. Jetzt, wo sie gerade aus den Schulden raus sind, sich noch mal bis auf Kante verschulden, wäre wirklich nicht klug. Wer weiß was kommt. Intel kann immer noch einen großen Wurf landen und schlagartig würde sich die Situation verschlechtern. Ich denke schon, dass man bei AMD aus der Vergangenheit gelernt hat und sowas konservativer angehen wird.

 

Was die Übernahme an sich angeht: Ich war schon bei der Übernahme von Altera durch Intel sehr skeptisch. FPGAs sind ein ganz anderer Bereich als CPUs und ich sehe weiterhin die Überschneidungen nicht. Ursprünglich wollte damit Intel ja auch die eigenen Fabriken nutzen, was letztlich zu ewigen Verzögerungen der neuen Bausteine und zu einem Konkurrenzvorteil von Xilinx geführt hatte. Altera war eigentlich lange Zeit immer vor Xilinx, was die größten und leistungsfähigsten FPGA Bausteine anging. Intel hat, mal wieder, dafür gesorgt, dass dem nicht mehr so ist, vor allem aufgrund von Produktionsproblemen und der einhergehender Verzögerungen. Die Stratix 10 Bausteine hatten sich um Jahre verschoben. Eigentlich ein Unding, auch für die Kunden.

 

Xilinx ist keine schlechte Firma und FPGAs sind ein sehr solides Geschäft mit Zukunftsperspektive. Ich frage mich aber dennoch, ob AMD davon größere Vorteile hätte und der hohe zu bezahlende Preis, auch aufgrund des allgemeine Tech-Booms, sich dafür lohnt. Es wird zwar viel darüber geredet, dass FPGAs in Rechenzentren eingesetzt werden, als Beschleuniger für sehr spezifische Aufgaben, aber ob das im Vergleich zum Hauptgeschäft der FPGAs (Massenelektronik) wirklich so relevant ist - ich bezweifle es mal. Nur ganz große Spieler werden den Aufwand investieren, um selbst gestrickte Schaltungen für ihre Rechenzentren zu entwerfen und mit diesen FPGAs einzusetzen. Vielen sind ja schon die Grafikkartenbeschleuniger zu speziell und zu mühsam in der Programmierung. 

 

Ich würde es AMD eher empfehlen, sich mit einer größeren Beteiligung an Xilinx und einer engen technologischen Kooperation eine gute Zusammenarbeit  im Serverbereich zu sichern und an den Produkten gemeinsam zu profitieren. Auch eine Art Joint Venture könnte ich mir vorstellen. An dem normalen FPGA Geschäft dürfte AMD kein Interesse und auch keine Synergien davon tragen, da sie keine eigenen Fabs betreiben. 

 

Also, kurzum, bin nicht so begeistert. Durch einen Aktientausch würde halt eine Verwässerung stattfinden, dafür wäre das gemeinsame Unternehmen mehr wert. Da Xilinx aktuell aber eh schon recht hoch bewertet ist und dann noch ein satter Aufschlag dazukäme, wäre das gemeinsame Gebilde erstmal noch teurer als AMD derzeit schon. Die Synergien wird man, wenn überhaupt, erst in vielen Jahren zu sehen bekommen.

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Kontron

Ok Danke,

Es könnte es schon wieder gewesen sein, man geht nicht davon aus das sie Verkaufen wollen.

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Dandy

Kein Wort zu den gerade veröffentlichten neuen Prozessoren von AMD? Zen 3 ist schon ein starker Kern. Damit eigentlich durch die Bank weg bei allem schneller als das was Intel anzubieten hat, sogar bei den Spielen, in denen AMD noch leicht im Hintertreffen war. Intel wird definitiv nicht vor Q1 2020 mit neuen CPUs starten. Mal sehen, ob sie sich dann die Singlethread-Performancekrone wieder zurückholen können. Tiger Lake (für Notebooks auf Basis der neuen Willow Cove CPU Architektur und dem anscheinend immer noch problematischen 10nm Prozess) ist bei Singethreaded Anwendungen schon deutlich besser als Zen 2 (möglicherweise auch besser als Zen 3). Wenn sie das vernünftig in Desktop-Prozessoren umsetzen können, dann könnte sich Intel zumindest die Singlethread-Krone zurückholen. Bis Zen 4 kommt jedenfalls.

 

Es wurden dann noch erste Infos über Big Navi als Konkurrent zu den neuen NVIDA GPUs (3070-3090) veröffentlicht. Scheint in der Klasse der 3080 mitspielen zu können, was schon ordentlich ist. Die 3090 basiert auf einem anderen Chip, der eigentlich für Rechenzentren entwickelt wurde (entsprechend groß und teuer ist er). Damit kann man eigentlich sagen, dass AMD auch bei den GPUs recht nahe an die Spitze herankommt, was schon eine gute Leistung ist. Mal sehen ob NVIDIA kontern wird, allerdings erwarte ich da nicht mehr viel, weil die 3080 und besonders die 3090 die elektrischen und thermischen Budgets schon voll ausschöpft und eine neue Chipplattform wird NVIDIA demnächst nicht mehr aus dem Hut zaubern.

 

AMD ist also wirklich mit Spitzenprodukten auf der ganzen Palette vertreten. Ob es die aktuell immer noch hohe Bewertung rechtfertigt, ist die große Frage. Dazu müssen sich die guten Produkte auch in entsprechend gute Verkäufe und Margen umsetzen. Bei den CPUs ist diese grundsätzlich niedriger als von Intel (keine eigene Fertigung) und bei den GPUs hat NVIDIA immer noch einen Imagevorteil, womit sie höhere Preise verlangen können. Die Konsolen werden natürlich auch noch Geld in die Kassen spülen.

 

Es sieht insgesamt also gut aus, für AMD, aber es ist eben auch schon sehr viel davon, wenn nicht alles, eingepreist. Jetzt müssen sich erst mal die Verkäufe und vor allem auch Gewinne massiv steigern, um der Bewertung wieder etwas Luft zu verschaffen. Das wird womöglich noch 1-2 Quartale dauern, selbst bei optimistischer Betrachtung.

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wpf-leser
vor einer Stunde von Dandy:

Zen 3 ist schon ein starker Kern.

Auf jeden Fall. Vor allem wenn man bedenkt, dass hier "nur" die CCX überarbeitet (bzw. neu gestaltet) wurden.

 

(Für nicht so Interessierte etwas verkürzt: Die Prozessoren sind modular aufgebaut und man hat letztlich den "CPU-Hauptbaustein" neu aufgebaut und dabei optimiert - der weiterhin nötige I/O-Die entstammt schlicht dem bisherigen Baukasten und selbst neue Chipsätze (für Mainboards) wird es erstmal garnicht geben. (Letzteres dann mit der nächsten Generation samt neuem Sockel; die vorgestellten Prozessoren können also nun ein letztes Mal auf [manche!] bestehende Mainboards gesetzt werden.) Die Optimierungen beseitigen - wie sollte es anders sein - einmal mehr iterativ insbesondere bisherige Flaschenhälse.)

 

Weiterhin bemerkenswert: Das Fertigungsverfahren ist das des Vorgängers, d.h. hier gab es 0,nix Verbesserung. Reicht aber auch und dürfte für eine gute Lieferbarkeit sorgen, weil soweit ausgereift und daher mit inzwischen geringe(re)m Ausschuss - also effizient und günstig(er).

 

Das wiederum treibt die Marge - neben dem Preis. Der "Konkurrenzsituation" geschuldet ruft AMD natürlich (zurecht! - wenn stimmt, was zu lesen ist) hohe Preise auf. Überschaubare Kosten, hohe Preise - Jackpot!

Das sollte sich dann eben (wie von @Dandy beschrieben) in den nächsten Quartalen in den Zahlen niederschlagen - gerade jetzt, wo Weihnachten ansteht und das dann auch noch in Pandemiezeiten...

 

Aufgrund der Leistungsfähigkeit der neuen Serie hat man sich für ein (zunächst) überschaubares Produktportfolio entschieden, welches das alte (für niedrigpreisigere Sektoren) nach oben sehr gut ergänzt.

 

Nach wie vor muss man aber auch sagen, dass diese Prozessoren nicht für jedermann sinnvoll sind. AMDs APUs (also "Kombiprozessoren" mit integriertem ["kleinen"] Grafikchip) sind rar und gerade in der letzten (Desktop-)Iteration noch nicht einmal als Bauteil für den Einzelhandel (sondern für Fertigrechner) gedacht - da ist insgesamt noch Luft nach oben, zumal das gerade bei Laptops eher die Regel ist.

 

vor 1 Stunde von Dandy:

Es wurden dann noch erste Infos über Big Navi als Konkurrent zu den neuen NVIDA GPUs (3070-3090) veröffentlicht. Scheint in der Klasse der 3080 mitspielen zu können, was schon ordentlich ist. Die 3090 basiert auf einem anderen Chip, der eigentlich für Rechenzentren entwickelt wurde (entsprechend groß und teuer ist er).

[...]

AMD ist also wirklich mit Spitzenprodukten auf der ganzen Palette vertreten.

Ob man zumindest im GPU-Bereich wirklich von "Spitzenprodukten" reden kann, ist für mich eine große Frage. Im Moment stellt sich die Situation aus meiner Sicht eher so dar, dass die echte Masse an Benutzern die erzielten Leistungszuwächse der aktuellen GeForce-Generation nicht unbedingt benötigt. (Nein, ich sage nicht, dass sie "niemand" braucht!)

 

Insofern kann "die Masse" voraussichtlich auch (wieder) mit AMD-GPUs aus Leistungssicht gut leben und das ist eigentlich der wichtige Punkt. Es ist aber schon wieder so, dass man nur bei Nvidia die (deutlich) flotteren Produkte bekommen wird, wenn man diese kaufen will. Dazu hat Nvidia nach wie vor Reserven im Fertigungsverfahren (8nm Samsung), produziert also tendenziell günstiger. Welche Leistung die RX6000er-Reihe dann nutzbar macht und zu welchen Konditionen (Effizienz?), wird man auch erstmal sehen müssen.
(@Dandy: RTX 3080 und RTX 3090 basieren übrigens beide auf GA102.)

 

Zusammengefasst sehe ich es also durchaus so, dass sich der Durchbruch im CPU-Bereich fortgesetzt hat, die Schritte im GPU-Bereich aber deutlich kleiner (wenngleich auch nicht zu verachten) sind - immerhin kommt man damit immer besser im relevanten Markt an. Das Weihnachtsgeschäft (Komponenten, ganze Rechner, Konsolen) dürfte sehr gut laufen und insbesondere das Zahlenwerk zur Veröffentlichung im Q1/21 ein Fest werden.

 

Langfristig würde ich (wie Dandy es schon angesprochen hat) die Rechnung nicht ohne Intel machen wollen, denn die vorgestellten Produkte sehen dort auch trotz allem relativ gut aus und zum Beispiel die Grafikeinheit dort löst anscheinend nicht schlecht ein, was lange angekündigt wurde. Von anderen (weiter entfernten) Faktoren ganz zu schweigen.

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Dandy
· bearbeitet von Dandy
vor 1 Stunde von wpf-leser:

Auf jeden Fall. Vor allem wenn man bedenkt, dass hier "nur" die CCX überarbeitet (bzw. neu gestaltet) wurden.

...

Weiterhin bemerkenswert: Das Fertigungsverfahren ist das des Vorgängers, d.h. hier gab es 0,nix Verbesserung. Reicht aber auch und dürfte für eine gute Lieferbarkeit sorgen, weil soweit ausgereift und daher mit inzwischen geringe(re)m Ausschuss - also effizient und günstig(er).

Mh, zumindest in Gerüchten war von einem 7nm+ Prozess die Rede. Angeblich sollte der für einige Masken schon EUV verwenden. Wie dem auch sei, ist ein Großteil des Performance-Gewinns tatsächlich wie von Dir geschrieben auf der Design-Seite zu suchen. Das ist schon eine beachtliche Leistung und zeigt, dass man für schnellere Prozessoren nicht unbedingt bessere Prozesse braucht und dass da weiterhin viel Luft nach oben ist. Bin gespannt wie sich Apple gegen solche Boliden schlagen wird. Da steckt schon verdammt viel Wissen und Erfahrung drin, die in der ARM Welt einfach fehlen. Aber gut, ist ein anderes Thema.

Zitat

Nach wie vor muss man aber auch sagen, dass diese Prozessoren nicht für jedermann sinnvoll sind. AMDs APUs (also "Kombiprozessoren" mit integriertem ["kleinen"] Grafikchip) sind rar und gerade in der letzten (Desktop-)Iteration noch nicht einmal als Bauteil für den Einzelhandel (sondern für Fertigrechner) gedacht - da ist insgesamt noch Luft nach oben, zumal das gerade bei Laptops eher die Regel ist.

Ja, weil die Dinger (APUs) wohl überwiegend sowieso in Business PCs wandert und das ist OEM Geschäft. Allerdings hat da AMD insgesamt einen schweren Stand und das Segment von Business Desktops boomt jetzt auch nicht gerade, da dort immer mehr auf Laptops gesetzt wird. Dort ist AMD wiederum recht gut vertreten und macht wohl langsam auch im Business Bereich Fortschritte. Die Pro-Produkte vom Ryzen 4000 sind jedenfalls gut und günstig. Intel lässt sich ja gerne für ein paar kleine Business Features wie Fernwartung nochmal schön extra bezahlen.

Zitat

Ob man zumindest im GPU-Bereich wirklich von "Spitzenprodukten" reden kann, ist für mich eine große Frage. Im Moment stellt sich die Situation aus meiner Sicht eher so dar, dass die echte Masse an Benutzern die erzielten Leistungszuwächse der aktuellen GeForce-Generation nicht unbedingt benötigt. (Nein, ich sage nicht, dass sie "niemand" braucht!)

 

Insofern kann "die Masse" voraussichtlich auch (wieder) mit AMD-GPUs aus Leistungssicht gut leben und das ist eigentlich der wichtige Punkt. Es ist aber schon wieder so, dass man nur bei Nvidia die (deutlich) flotteren Produkte bekommen wird, wenn man diese kaufen will. Dazu hat Nvidia nach wie vor Reserven im Fertigungsverfahren (8nm Samsung), produziert also tendenziell günstiger. Welche Leistung die RX6000er-Reihe dann nutzbar macht und zu welchen Konditionen (Effizienz?), wird man auch erstmal sehen müssen.
(@Dandy: RTX 3080 und RTX 3090 basieren übrigens beide auf GA102.)

Mea Culpa. Dachte nur RTX 3090 basiert auf dem großen Ampere. Das zeigt aber auch, welche Register NVIDIA ziehen musste, um noch einen Vorsprung rauszuholen. Auch die elektrische Leistung dieser Karten ist langsam schon über dem aktzeptablen Maximum. Man benötigt dafür dicke Netzteile und die Kühlung wird da auch zu einem Problem. Dieses As können sie nicht noch mal ziehen.

 

Es wird jedenfalls sehr interessant, wie die Performance von Big Navi in der Realität bei unabhängingen Benchmarks ausfallen wird und welche Energieffizienz AMD hinbekommt im Vergleich zur 3080. Das war bisher die Achillesferse von AMDs Grafikkarten (seit den 5000er Radeons aber eigentlich nicht mehr). 

 

NVIDIA ist ein würdiger Gegner, keine Frage, aber die Zeiten der großen Vorsprünge scheinen auch gezählt. AMD hat mit RDNA 1 und 2 die nötigen Verbesserungen an der Architektur vorgenommen und diese scheint jetzt durchaus konkurrenzfähig zur Basisarchitektur von NVIDIA. NVIDIA hatte ja noch das Plus mit Raytracing, aber das ist jetzt dann wohl auch Geschichte (muss man noch sehen wie sich das in der Praxis schlägt). Ich denke, AMD war selten so nahe an NVIDIA dran und hat definitiv aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. Ähnlich wie bei Intel und dem Release von Zen 1.

 

NVIDIAs Timing für das Release und die Preisgestaltung war natürlich wieder mal perfekt. Definitiv ein würdiger Gegner.

 

Ganz nebenbei auch sehr interessant finde ich das Abschneiden des 8nm Prozess von Samsung. Der scheint durchaus konkurrenzfähig. Samsung hatte bisher so seine Probleme, mit TSMC Schritt zu halten. So langsam scheint es ihnen zu gelingen. Es gibt noch einen Respektabstand, aber groß ist der nicht mehr. Man sollte nicht vergessen, dass sich eigentlich nur noch TSMC und Samsung weltweit um die Prozesskrone im Foundry Geschäft streiten. Alle anderen sind raus (außer man zählt Intel dazu, aber die können auch nicht so recht mithalten und deren Foundry Geschäft scheint nicht existent). Auch wenn es nicht hier her gehört: Samsung hat wieder ein enorm gutes Quartal abgeliefert, trotz Pandemie. Das Foundry Geschäft wird da sicher seinen Teil beigetragen haben.

Zitat

Langfristig würde ich (wie Dandy es schon angesprochen hat) die Rechnung nicht ohne Intel machen wollen, denn die vorgestellten Produkte sehen dort auch trotz allem relativ gut aus und zum Beispiel die Grafikeinheit dort löst anscheinend nicht schlecht ein, was lange angekündigt wurde. Von anderen (weiter entfernten) Faktoren ganz zu schweigen.

Einen Punkt, den man bei Intel nicht vergessen darf: Der Verlust von Marktanteilen fängt langsam an ihnen heftig weh zu tun. Sie brauchen die Einnahmen und hohen Margen, um die teuren Fabriken zu bezahlen. Da sie Foundry und Mobile komplett vergeigt haben, spielt jetzt die Zeit gegen sie. Somit ist AMD quasi gehebelt erfolgreich, denn wenn sie auf längere Sicht Marktanteile von Intel wegnehmen können, dann fehlt denen irgendwann die Luft zum Atmen. Dann bleibt höchstens noch ein Spin-Off der Halbleiterfabriken als Foundry Geschäft als Option, aber Intel ist da bisher einfach nicht gut drin. Auch das Auslagern von Designs zu Foundries ist Neuland für Intel und eine ganz andere Art der Zusammenarbeit als mit den eigenen Fabriken.

 

Intel hat sich da in eine ziemliche Zwickmühle reinmanövriert und ich erwarte, dass es nächstes Jahr üble Auswirkungen auf ihre Zahlen haben wird. Kommt da nicht bald ein Befreiungsschlag, wird es eng für den Dino und AMD kann genüsslich die Scherben aufsammeln.

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wpf-leser
· bearbeitet von wpf-leser
vor 2 Stunden von Dandy:

Auch die elektrische Leistung dieser Karten ist langsam schon über dem aktzeptablen Maximum. Man benötigt dafür dicke Netzteile und die Kühlung wird da auch zu einem Problem. Dieses As können sie nicht noch mal ziehen.

Einschlägigen Berichten zufolge legt sich Nvidia hier eher selbst ein großes Ei, das ist richtig. Derartiger elektrischer Leistungen hätte es wohl garnicht bedurft bzw. gibt es da viel Optimierungspotential / günstigere Betriebspunkte. AMD hat hier zuletzt eher vernünftige Einstellungen gewählt, aber...

 

vor 2 Stunden von Dandy:

Es wird jedenfalls sehr interessant, wie die Performance von Big Navi in der Realität bei unabhängingen Benchmarks ausfallen wird und welche Energieffizienz AMD hinbekommt im Vergleich zur 3080. Das war bisher die Achillesferse von AMDs Grafikkarten (seit den 5000er Radeons aber eigentlich nicht mehr). 

Genau das - und da kann ich mir dicke Backen gut vorstellen. Die Effizienz war und ist durchaus immernoch ein Thema. AMDs aktuelle Karten sollten etwa Geforce 10-Effizienz erreichen, also den vor-Vorgänger der aktuellen Generation. Den hat Nvidia weitestgehend in 16 nm fertigen lassen, während die letzte 20er-Reihe in 12 nm stets unerreicht war - und dies ein Grund dafür, warum der laue "Super"-Aufguss reichte, um AMD (bereits mit 7 nm unterwegs) nach wie vor bei Effizienz und Leistung zugleich in die Schranken zu weisen. Ganz unabhängig davon, dass Nvidia nach wie vor die Leistungskrone behält, pfeiffen die Spatzen bereits von den Dächern, dass nach AMDs Launch relativ umgehend die "kleinen" Ampere-GPUs mit mehr Speicher gepaart als Konter kommen könnten. Alles in allem schätze ich die Grafikprozessoren also eine ganze Ecke pessimistischer ein, bin aber nichtsdestotrotz weiterhin sehr gespannt. :)

 

vor 2 Stunden von Dandy:

Einen Punkt, den man bei Intel nicht vergessen darf: Der Verlust von Marktanteilen fängt langsam an ihnen heftig weh zu tun. Sie brauchen die Einnahmen und hohen Margen, um die teuren Fabriken zu bezahlen. Da sie Foundry und Mobile komplett vergeigt haben, spielt jetzt die Zeit gegen sie. Somit ist AMD quasi gehebelt erfolgreich, denn wenn sie auf längere Sicht Marktanteile von Intel wegnehmen können, dann fehlt denen irgendwann die Luft zum Atmen.

AMD kommt sehr gelegen, dass gerade jetzt noch der 7nm-Prozess für die Produkte ausreichend und mittlerweile gut etabliert ist, sprich: ordentliche Ausbeute liefert und damit bezahlbar ist. Ich frage mich allerdings schon, ob AMD "gehebelt erfolgreich" ist oder ob das alles einfach nur Intel "gehebelt schmerzt". Egal, ob der (vermutlich eher sehr umsatzschwache) HEDT-Bereich mit Preissenkungen von 50% oder im Massenmarkt mit etwa 15% damals quasi über Nacht, die benötigte hohe Marge schrumpft(e) dadurch gewaltig - nur, um das bereits geschriebene nochmal zu unterstreichen.

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Dandy
vor 12 Stunden von wpf-leser:

AMD kommt sehr gelegen, dass gerade jetzt noch der 7nm-Prozess für die Produkte ausreichend und mittlerweile gut etabliert ist, sprich: ordentliche Ausbeute liefert und damit bezahlbar ist. Ich frage mich allerdings schon, ob AMD "gehebelt erfolgreich" ist oder ob das alles einfach nur Intel "gehebelt schmerzt". Egal, ob der (vermutlich eher sehr umsatzschwache) HEDT-Bereich mit Preissenkungen von 50% oder im Massenmarkt mit etwa 15% damals quasi über Nacht, die benötigte hohe Marge schrumpft(e) dadurch gewaltig - nur, um das bereits geschriebene nochmal zu unterstreichen.

Intels Verlust ist AMDs Gewinn. Die beiden Teilen sich ja quasi denselben Markt. Für Intel ist das ein Abwärtsstrudel, der schon in vollem Gange ist und meiner Ansicht nach im Kurs von Intel noch nicht annähernd eingepreist ist. Der Verlust von Marktanteilen führt dazu, dass Intel insgesamt weniger Geld zur Finanzierung der immer teurer werdenden Halbleiterprozesse und Fabriken zur Verfügung hat. Investieren sie noch mehr, um den Anschluss zu halten, brauchen sie einen umso größeren Markt. Da es Intel aber komplett versäumt hat, Märkte wie Mobilchips und Foundry zu erobern (wie schwer letzteres ist kann man an Samsung sehen), wird es immer wahrscheinlicher, dass sie ihr Halbleitergeschäft abspalten müssen (woran übrigens Unmengen hochbezahlter US und Israelischer Jobs hängen).  Damit kann Intel dann zwar auf dieselben Foundry-Prozesse wie AMD und Co zurückgreifen, aber sie müssen dazu erst einmal ihre Arbeitsweise anpassen. Momentan profitieren sie auch noch recht stark von der engen Zusammenarbeit von Designern und Produktion. Dieser Schritt würde aber in jedem Fall die Margen deutlich verschlechtern, die bei Intel (noch) recht hoch sind. Sinken diese, müssen Einsparungen vorgenommen werden, was auch die Designteams betreffen wird, die ja direkt gegen AMDs Designteam antreten. Damit wären wir beim Thema Effizienz: Intel hat wesentlich mehr Entwickler als AMD, auch alleine schon in den Designteams. Dennoch schaffen sie es nicht, die effiziente und produktive Truppe von AMD auszustechen. Wenn dann noch massenhaft Leute entlassen werden und Bereiche abgespaltet, wird das für die Moral nicht förderlich sein. Intel hat anscheinend auch ein massives Kulturproblem.

 

Intel muss also relativ schnell und massiv an diesem Punkt reagieren, um noch die Kurve zu kriegen. Wenn AMD erstmal an die 50% Marktanteil hat, könnte es zu spät für Intel sein, noch die Kurve zu kriegen. Natürlich ist das noch verfrüht und wirklich das Horrorszenario aus Intel-Sicht, aber sowas kann schneller passieren als man denkt. Intel ist sehr groß und träge und die Investitionen in die Halbleiterfabriken tragen nur sehr langsam Früchte. Da braucht es einen langen Atem, den Intel möglicherweise nicht hat.

 

Das ist auch der Punkt, den ich mit Hebel für AMD meine. Ab einem gewissen Marktanteil wird es für Intel immer schwieriger, Schritt zu halten. Der Trend verstärkt sich und AMD könnte einfach durch weiterhin verlässliche Ausführung wie ein Uhrwerk, die sie jetzt gerade wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt haben, Intel tatsächlich den Todesstoß versetzen. Ich halte das für nicht mehr undenkbar. Quasi das, was AMD vor wenigen Jahren fast selbst widerfahren wäre, nur dass AMD selbst nicht annähernd soviel Fett zu verlieren hatte wie Intel heute.

 

Man muss das alles aber auch in Relation zur Bewertung von AMD sehen. AMD wird aktuell ungefähr zur halben Marktkapitalisierung vom Markt bewertet wie Intel. Würde AMD fast den gesamten Markt für x86 Prozessoren erobern, dann wäre vielleicht maximal noch eine Verdopplung bis Verdreifachung des Kurses drin. Man muss auch beachten, dass AMD (deutlich) schlechtere Margen als Intel derzeit hat. Sie könnten dann zwar an der Preisschraube drehen, aber soviel wie zu Intels besten Zeiten wird es wohl nie werden. Intel wiederum hat noch nicht so viel zu ihrem bisherigen Allzeithoch verloren. Die Luft nach oben ist also begrenzt für AMD. 

 

Mit dem gemachten Geld können sie natürlich NVIDIA stärker Konkurrenz machen. Das käme noch obendrauf, wie auch das Konsolengeschäft, in dem sich Intel nicht bewegt. Andererseits hat Intel auch noch zahlreiche Nebengeschäfte wie Mobileye und Co am laufen, die auch in der Bewertung drin stecken. AMD ist also ein super Unternehmen, welches aber auch mehr als super bewertet ist derzeit.

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herbert_21
· bearbeitet von herbert_21

AMD reports record Q3 revenue, raises full-year view on PC, gaming strength + keeps guidance

Zitat

AMD's (NASDAQ:AMD) earnings is out early this morning due to the confirmed $35B acquisition of Xilinx.

 

Q3 revenue hit a record $2.8B in revenue (+56 Y/Y), and the company beat estimates on the top and bottom lines.

Revenue for Computing and Graphics (desktop and notebook processors, discrete/integrated GPUs, data center/enterprise GPUs) totaled $1.67B vs. the $1.49B consensus, which is up 22% Q/Q and 31% Y/Y.

The strength was driven by a "significant increase" in Ryzen processor sales. Graphics sales were down on the year but improved from Q2.

 

Enterprise, Embedded and Semi-Custom (server and embedded processors, semi-custom SoC products leveraged heavily towards gaming consoles) came in a $1.13B vs. the $1.06B  estimate.

The segment was up 101% Q/Q and 116% Y/Y due to higher Semi-Custom sales (gaming) and EPYC processor sales.

 

Gross margin matched consensus and guidance at 44% and was up from 43.3% in last year's quarter.

 

“Our business accelerated in the third quarter as strong demand for our PC, gaming and data center products drove record quarterly revenue. We reported our fourth straight quarter with greater than 25 percent year-over-year revenue growth, highlighting our significant customer momentum. We are well positioned to continue delivering best-in-class growth as we further extend our leadership product portfolio with the launches of our next generation Ryzen, Radeon and EPYC processors," says CEO Lisa Su.

 

[Guidance] For Q4, AMD expects revenue of $2.9-3.1B (consensus: $2.62B) and a 45% gross margin.

For 2020, the company raises its revenue growth expectation from 32% to 41%, and gross margin stays at 45%.

Quelle: https://seekingalpha.com/news/3626285-amd-reports-record-q3-revenue-raises-full-year-view-on-pc-gaming-strength

 

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herbert_21
· bearbeitet von herbert_21

The AMD-Xilinx Deal Terms

Zitat

Santa Clara, California-based AMD said it has entered into an agreement to buy Xilinx in an all-stock transaction valued at $35 billion.

 

Under the agreement, Xilinx shareholders will receive a fixed exchange ratio of 1.7234 AMD shares for each Xilinx share they hold.

This represents a per-share deal value of $143 per share, about 25% higher than the $114.55 at which Xilinx shares closed Monday.

With the pre-M&A speculation Xilinx stock price of $105.99 on Oct. 8 as a starting point, the deal value represents a 35% premium.

 

Xilinx vorbörslich 17% im Plus. Yahoo meldet:

 

  • Xilinx, the No. 1 provider of adaptive computing solutions, increases AMD TAM to $110 billion
  • Immediately accretive to AMD margins, cash flow and EPS
  • All stock transaction with combined enterprise value of approximately $135 billion

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herbert_21
Am 10.10.2020 um 13:08 von Dandy:

Man muss auch beachten, dass AMD (deutlich) schlechtere Margen als Intel derzeit hat. [...] Die Luft nach oben ist also begrenzt für AMD. 

Das könnte schneller gehen, als manche annehmen. Man schreibe den Trend 2y in die Zukunft fort...

 

Intel

image.png.5ea824df7bc26323d30fa61a5d7c5320.png

 

AMD

 

image.png.67ab39c203355dbb380e72b29c072c3e.png

 

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Dandy

Ein paar interessante Infos aus dem letzten Call:

Zitat

Matt Ramsay

Yes. Thank you for clearing that up, I appreciate it. My question on sort of the results in the core business, you guys put up server revenue sales that more than doubled year-over-year. Your competitor had some rather interesting set of results, some pretty disappointing results I think from their enterprise and government segments, and they guided for their combined data centric business. I know that's not exactly the same as server, but they guided for that to be down I think 25% year-over-year in the fourth quarter.

You guys have some momentum you're going to launch Milan, and I think you mentioned in the release some progress on the enterprise side as well. But maybe, Lisa, you get back up and give us your context of where the server market is overall right now and how it might mean - what it might mean for your revenue into the fourth quarter. Thank you.

Lisa Su

Sure, Matt. So look the data center business particularly on the server side is very important to us. We performed very well here in the third quarter, as you said double from a year-over-year standpoint, sequential double-digit growth. We see good momentum across the cloud hyperscalers as well as in the enterprise business. We have more platforms that continue to launch here in the third quarter.

As we look forward from a data center environment, I would say that the overall data center environment is actually good. As we go here into the fourth quarter, we are starting to launch Milan in terms of shipments to cloud, as well as some HPC customers this quarter. OEMs are preparing to launch Milan platforms in the first quarter. And I would say it's very much a customer specific message. Some of our cloud customers are going to continue to ramp Rome in the fourth quarter. Several are also preparing for our transition from Rome to Milan.

But overall, we believe that the demand environment is good and the thing that excites us is Milan is just very, very strong. It's coming in as we expected. Zen 3 we previewed some of that performance on the desktop side, but we see strong translation into TCO benefits and performance benefits for our server products.

So, again we look forward to talking about that more as we go through the quarter. But, yes - overall, I think the data center business continues to be very strategic and performs well for us.

Ist schon ein bezeichnend, wie Intel nicht mit offenen Karten spielt und die immer stärkere Konkurrenz wegschweigt und stattdessen behauptet, der Markt würde sich schwach entwickeln. Das haben sie schon mehrere mal gemacht. Typisch Finanzingenieur.

 

Die Serverprozessoren von AMD scheinen jedenfalls wirklich gut zu laufen und der zweistellige Marktanteil ist endlich erreicht. Das liegt, wie schon desöfteren erwähnt, weniger an den Produkten als an der relativ konservativen Branche, die einen Umstieg im Ökosystem nur langsam und einigermaßen widerwillig durchführt. Aber es tut sich was, allen voran die großen Betreiber und Supercomputer-Projekte, denen es einfach um die beste Lösung am Markt geht und die hat ganz klar AMD. Ist der Knoten erst mal geplatzt, dann kann es recht schnell gehen. Wenn es Konkurrenten machen und erfolgreich damit sind, dann überlegen sich andere das auch. Das Ökosystem passt sich an and um Ende interessiert einfach nur noch die beste Lösung und die hat momentan AMD.

 

Milan, die kommende Server-CPU, soll sehr hohe Nachfrage seitens der Serverbetreiber haben und die Marktanteile von AMD weiter erhöhen. Etliche Supercomputer wurden schon vor längerer Zeit damit angekündigt (dauert natürlich, bis die fertig sind - da wird lange im voraus geplant). Milan scheint also ein großer Wurf zu werden (offizielle Ankündigung demnächst) und die Nachfrage hoch. Ein weiterer Sargnagel für Intel aufgrund der hohen Margen im Servergeschäft. Da AMD hier jetzt endgültig Fuß gefasst hat, würde ich von einem stetigen Marktanteilgewinn ausgehen, sollte Intel nicht etwas besseres anbieten können. Bisher sieht es nicht danach aus (kann aber noch werden).

 

Zitat

Vivek Arya

And for my follow-up Lisa. You're now at the 10-ish percent server share mark of the TAM that you have identified. Does the next 10% get easier or more difficult? You mentioned you're launching Milan soon, your competitor is launching their Ice Lake. So from the outside it looks like a lot of hand-to-hand combat every quarter in the server business. How do we think about the journey for your server business from here again as the next 10% become more easier or difficult and why? Thank you.

Lisa Su

Well, I would say it this way Vivek. I think we have made a tremendous amount of progress in the server business. I think the - if you look at the leadership performance and TCO that we have with Rome we've seen broad adoption across cloud, as well as enterprise and we've done very, very well in HPC.

We think that Milan is even better and our mantra to our customers has been strong road map, you can count on us, we will be there when you need us. I think the traction from Milan is stronger than for Rome. I think we continue to work hard with our customers to ramp as fast as possible, but you'll see broader cloud adoption, I think you'll see faster cloud adoption.

And I think you'll see broader enterprise platforms. Especially with Zen 3, we talked about some of the single threaded performance improvements that really round out the server portfolio. So I think we're very focused on the data center and will continue to be that as a combined company as well.

Zur Xilinx Übernahme und den Gründen dazu gab es auch einige gute Fragen von den Analzysten:

Zitat

Stacy Rasgon

So my Xilinx question, so I gave a CPU company buying an FPGA somebody obviously has been tried before your competitor tried this as well. It was not terribly successful to the point. How would you say your vision for what you can do with Xilinx is different, maybe from what Intel might have a view with Altera? And maybe what lessons have you potentially learned from the issues that they've had with that deal?

Lisa Su

Yes absolutely, Stacy, I'll make a few comments and then, I'm sure Victor will have a few comments. Look, we've been thinking about this for some time and I think it's actually a very different situation Xilinx is the market leader. I mean if you look at how their business has grown over the last few years. Their market share has continued to grow. I think both companies are executing really well.

So you ask why now I mean, why now is actually we feel very good about our base businesses. I think the people look at our businesses and say they're complementary and they are very complementary from a product and market standpoint. But we have sort of important intersections around the data center focus and then also around the technology sort of strategy, right.

I mean where we're both leading-edge technology users. We both have partnered with TSMC. We both have really leaned into this modular design environment and Xilinx is a leader in some of that - some of the 2.5 3D integration. We’re both invested in software and open source. So there are a lot of synergies that are sort of under the covers that we see and we see very strongly. And I think you'll see as the road maps execute.

Es wird also Fertigungstechnik und Prozesserfahrung als Grund genannt. Von letzterem könnte Xilinx profitieren, da AMD immer relativ weit vorprescht (und auch muss). Allerdings sind FPGAs keine Prozessoren oder Grafikkarten und da gelten andere Gesetze. Das musste auch Intel erfahren, als sie dachten sie könnten mal schnell Altera FPGAs in den eigenen Fabriken fertigen. Jahre Verzögerung waren die Folge, die letztlich auch dazu führten, dass Xilinx überhaupt so stark wurde. Inzwischen hat es Intel aber im Griff und Altera läuft wieder. Gut möglich, dass sie wieder Marktanteile zurückholen werden - allerdings bei Intels Prozessrücksprung schwierig. Altera könnte aber auch bei TSMC oder Samsung fertigen lassen, wenn es nur darum ginge.

 

Zitat

Mark Lipacis

Thanks for taking my questions and congratulations on the announcement. I guess, I would like to pick up on Victor’s point about the computing at the edge. It seems like there is a lot of talk edge computing and it seems like base stations are a logical place for that to happen, especially as 5G is deployed. And as you think about delivering joint solution, joint AMD, Xilinx solutions?

Does the architecture of the compute platform at the edge, is it different from, does it differ from the kind of what we think about today is the core datacenter. And is the - value proposition for AMD and Xilinx together is it is a particularly advantaged or unique from other solutions, other kind of architectural relations that have been proposed out there? That's the first question, I have a follow-up to?

Lisa Su

Yes sure, Mark. So look, we’ll have a very strong portfolio if you look at all of the elements between CPUs, GPUs the traditional FPGAs as well as the adaptive SSCs that that Xilinx has been investing in. I think that portfolio lends a lot of solution capability when you look at specific workloads. So on the accelerator side, as we've been investing on the GPUs with Radeon Instinct and the focus there has been on training and has been on HPC environments.

Victor’s focus has actually been quite a bit at the edge. I think we share the idea that a common software environment is so important to try to accelerate the usage of those solutions in the market. And so, I think we'll have sort of a basket of technology that can be used very well from the infrastructure cloud side to the edge and endpoints. I don't know Victor, if you'd like to add anything there.

Das ist sicher einer der Hauptgründe für die Übernahme und liest sich ähnlich wie das, was Intel damals bei der Übernahme vpn Altera auch sagte. FPGAs werden wohl zunehmend in Netzwerkroutern eingesetzt, wo wiederum inzwischen auch Server CPUs zum Einsatz kommen. In der Vergangenheit war das meines Wissens nach die Aufgabe von speziellen Chips, die in der Lage waren die extremen Datenmengen zu verarbeiten. Diese sind aber nun mal nicht sehr flexibel, was zu ständigen Aufrüstorgien bei neuen Standards und Protokollen führte. Inzwischen sind Lösungen mit schnellen CPUs, GPU Beschleunigern und speziellen FPGA Beschleunigern wohl in der Lage, diese Aufgaben auch zu übernehmen, bei deutlich höhrer Flexibilität. Dazu braucht es am Ende aber eine integrierte Softwarelösung zur Programmierung und Beherrschung solcher hochkomplexen Systeme. Da erhofft sich AMD wohl durch die Aquisition eine engere Zusammenarbeit.

 

Solche Lösungen lassen sich auch in vielen anderen Bereichen einsetzen und haben sicherlich ein gewisses Marktpotenzial, wenn auch in der Nische. Auch mit einer gut integrierten Softwarelösung ist der Aufwand in der Implementierung als sehr hoch einzuschätzen. Da auch die Kosten hoch sind, wird es dabei meist um Nischenlösungen mit hohem Entwicklungsaufwand und sehr großem Mehrwert gehen. Der große Vorteil einer solchen Lösung ist, dass man sie an das jeweilige Problem anpassen kann. Das scheint bei Netzwerkroutern der Fall zu sein, womit eine starre Chiplösung nicht flexibel ist, eine reine Softwarelösung aber wiederum viel zu geringe Performance liefert.

 

Auch im Bereich von größeren Serien könnte man sich so etwas im Embedded Bereich vorstellen (wurde im Call auch erwähnt), also eine relativ energiesparende AMD CPU mit einem FPGA kombiniert, die sich auf die jeweilige Umgebung stark anpassen kann/muss. Automobil wird hier genannt. KI käme mir da in den Sinn, bspw. für autonomes Fahren, bei denen oft die gelernten Netze geändert werden müssen, aber nur eine FPGA Lösung aus Gründen der Rechenkapazität in Frage kommt. Billig ist sowas aber nicht im Vergleich zu reinen Prozessorlösungen.

 

Für mich bleibt weiterhin die Frage, ob es dazu eine Übernahme gebraucht hätte. Fand es im Call auch interessant, wie der ehemalige CEO von Xilinx bei der Frage zu den Synergien nur mit leeren Floskeln um sich geworfen hat. Ich behaupte mal böse, dass er selbst nicht genau weiß, was AMD mit denen eigentlich anfangen will.

 

Aus zwei Gründen sehe ich die Sache aber nicht ganz so kritisch:

 

1) Der Aktientausch geschieht mit sehr hoch bewerteten AMD Aktien, was nicht unbedingt schlecht ist aus Sicht von AMD.

 

2) Xilinx ist eine hervorragende Firma in einem sehr gesunden und robusten Markt und dort der Marktführer. Lisa Su hat ausdrücklich erwähnt, dass man die Firmen relativ stark getrennt weiterführen wird und sich dabei nicht zuviel reinreden will. Dafür hätte es meiner Meinung nach aber auch keine Übernahme gebraucht.

 

Es gibt sicherlich schlimmere Übernahmen als diese, allerdings hätte ich es besser gefunden, AMD hätte sich weiter auf ihr Kerngeschäft konzentriert und einfach nur eine engere Zusammenarbeit mit Xilinx, bspw. mittels Joint Venture, angestrebt. Das hätte mich deutlich mehr überzeugt.

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wpf-leser
· bearbeitet von wpf-leser

Ich gebe es zu: Auch ich habe das hier / das da auf Basis der bisher kursierenden Gerüchte nicht erwartet.

 

Die heute in Aussicht gestellte Leistung und Effizienz der neuen GPUs erklärt einiges, insbesondere das "hektische Treiben" (zurück zu TSMC / neue "Konfektionsgröße") im grünen Lager.

 

Chapeau, AMD - well done!

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stagflation

Ja, bei Prozessoren und Grafikkarten hat AMD gerade einen Lauf! Ich gönne es ihnen! Lisa Su ist eine phantastische Chefin, die wieder Ruhe in die Firma gebracht hat.

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Dandy

Lisa Su ist für mich ein Beispiel dafür, dass Frauen in Führungspositionen keine Quote brauchen, sondern eine Chance und natürlich die Fähigkeiten und den Willen, ihre Arbeit gut zu machen. Es gibt genug Beispiele für weibliche Quoten CEOs, die absolut versagt haben. Lisa Su hat den Job bekommen, weil sie die beste Qualifikation vorgewiesen hat und das zurecht, wie man jetzt sieht. Gerne mehr davon, ohne Quote (sorry für den leicht gesellschaftspolitischen Exkurs).

 

Ihr Motto war ja von Anfang an "focus and deliver". So simpel das klingt, so wichtig ist es für einen Technologiekonzern in einer solchen harten Konkurrenzsituation. Genau definieren was man braucht um oben im lukrativen Segment konkurrieren zu können und sich niemals darauf ausruhen. Eben genau die Fehler, die AMD in der Vergangenheit immer wieder gemacht hat. Wenn man sich ansieht, wie die Leistungssteigerungen zwischen Zen 1-3 und GCN-RDNA2 aussahen (die wesentlichen CPU und GPU Architekturen unter Sus Führung), dann waren es immer klare Vorgaben wie die Erhöhung der Rechenleistung pro Takt bei Zen, Verbesserungen bei der Energieeffizienz bei RDNA (der bis dahin große Vorteil von NVIDIA) etc. Diese klaren Vorgaben und Einhaltung der Release-Termine haben es der Entwicklung leichter gemacht, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

 

Zu Beginn wurden dann immer erst die Flaggschiff-Produkte mit den besten Margen rausgebracht, angefangen bei den Server CPUs, den Rechenbeschleunigern für Server und den High-End Desktop CPUs. Darauf folgend im Frühjahr dann die neuste Generation von Laptop CPUs. Bei den Grafikkarten immer die High-End Karten zuerst. Danach das Mid-Range und Low-Cost Segment (bspw. die Desktop CPUs mit integrierter Grafik oder CPUs für Chromebooks etc.).

 

Auf diese Weise hat AMD immer möglichst früh dringend benötigtes Geld mit neuen Produkten verdient und der Publicity-Effekt war auch am höchsten, denn die High-End Produkte polieren auch das Image auf. So kann man auch die höchsten Preise verlangen, weil Leute, die unbedingt sofort die neuste Prozessor oder GPU-Generation wollen, sich erst mal beim High-End bedienen müssen (wie jetzt dann bei den Ryzen 5000).

 

Das verdiente Geld hat Su dann sehr klug investiert. Statt sofort krampfhaft zu versuchen, möglichst hohe Gewinne auszuweisen, hat sie das Geld in die Entwicklung investiert, was sich jetzt auszahlt. Ein Erbsenzähler wie Intels Bob Swan hätte das sicher nicht so gemacht. Geerntet wird später (genau genommen jetzt). Erstmal musste man schauen, wie man längerfristig ganz vorne mitschwimmen kann und das geht nur mit entsprechender R&D.

 

Was die gerade angekündigten Grafikkarten angeht, so würde ich es für mich so festhalten: AMD ist bei der Grundarchitektur (RDNA 2) fast auf Augenhöhe mit NVIDIA. Wichtigster Faktor dabei waren Energieeffizienz und Taktbarkeit. Diese Grundvorgaben waren essenziell für den Erfolg. AMD braucht dafür den teureren Prozess (7nm TSMC) als NVIDIA (8nm Samsung), dafür braucht NVIDIA speziellen Speicher von Micron (teuer) und etwas mehr elektrische Leistung (und damit ziemlich aufwändige Kühlung und Anschlüsse). Ich vermute, mit 7nm hätte NVIDIA AMD noch leicht überflügeln können, aber nicht viel. Somit also bei der wichtigen Grundarchitektur ein Patt.

 

Bei den Kosten hat NVIDIA dafür im Midrange vermutlich einen Vorteil, weil die Chips billiger sind. Dafür müssen sie beim High-End mit teurerem Speicher und aufwändigerer Kühlung vermutlich mehr ausgeben.

 

Was noch offen ist, ist die Frage nach Raytracing. Da ist NVIDIA eine Generation voraus und AMD hat wohl noch Softwareprobleme. Vermutlich wird NVIDIA diesbezüglich auch eine bessere Performance hinbekommen, bei ihrer inzwischen zweiten Generation. Also hat NVIDIA schon noch einen leichten Fortschritt bei der Grafikkartenarchitektur.

 

Sehr interessant fand ich den Punkt, dass AMD einen Weg gefunden hat, von der Kombination ihrer CPUs mit ihren Grafikkarten zu profitieren. Es ist bei manchen Spielen von bis zu 13% höhere Performance die Rede, wenn man ihre CPUs mit ihren neuen Grakas kombiniert. Das ist der entscheidende Vorteil von AMD gegenüber NVIDIA und Intel. AMD liefert in beiden Bereichen, CPUs und GPUs, High-End ab und ist damit alleine im Markt. Wenn sie die Vorteile daraus weiter heben können, dann haben es Intel und NVIDIA schwer, dem etwas entgegen zu setzen. Schöner Nebeneffekt daraus: Die Kunden kaufen gleich zweimal bei AMD, nämlich CPU und GPU.

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wpf-leser

Drei kleine Anmerkungen:

Am 29.10.2020 um 08:29 von Dandy:

AMD braucht dafür den teureren Prozess (7nm TSMC) als NVIDIA (8nm Samsung), dafür braucht NVIDIA speziellen Speicher von Micron (teuer) und etwas mehr elektrische Leistung (und damit ziemlich aufwändige Kühlung und Anschlüsse). Ich vermute, mit 7nm hätte NVIDIA AMD noch leicht überflügeln können, aber nicht viel. Somit also bei der wichtigen Grundarchitektur ein Patt.

Vermutlich deshalb prüft Nvidia den Umstieg auf TSMC. Ich kann mir sogar (besser) vorstellen, dass dieser Schritt in Verbindung mit einem leicht überarbeiteten (= verbesserten) Design verbunden wird und etwas früher kommt, als die letzten Male (in Bezug auf die Überarbeitung), wenn man hier sowieso nochmal Hand anlegen muss.

Am 29.10.2020 um 08:29 von Dandy:

Es ist bei manchen Spielen von bis zu 13% höhere Performance die Rede, wenn man ihre CPUs mit ihren neuen Grakas kombiniert.

Die (zwei bis) 13% gelten aber nur dann, wenn sowohl Smart Access Mamory (das eigentliche "Kombi-Feature" für die CPU) als auch der Rage-Modus (Übertaktung und damit CPU-unabhängig) gleichzeitig zugeschaltet werden.

Wie sich das mit den Features im Einzelnen verhält, wird nach Marktstart sicherlich einschlägig nachzulesen sein.

 

Zuguterletzt:

Eines der Highlights des Designs ist sicherlich der "Infinity Cache", der mMn. vom zugrundeliegenden Konzept (kleiner, schnell(er) ansprechbarer zusätzlicher Speicher) zwar nichts Neues (vgl. z.B. Intel Iris Pro und das AMD-SoC der XBox One sowie frühere AMD-onboard-GPUs (Radeon HD 42xx-Reihe & Sideport Memory)), aber dessen Einführung ein cleverer Schachzug ist. Hier wird sich zeigen müssen, inwiefern der Speicher in konkreten Anwendungsfällen zum Flaschenhals für die Rechenwerke wird.

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Dandy
vor 52 Minuten von wpf-leser:

Drei kleine Anmerkungen:

Vermutlich deshalb prüft Nvidia den Umstieg auf TSMC. Ich kann mir sogar (besser) vorstellen, dass dieser Schritt in Verbindung mit einem leicht überarbeiteten (= verbesserten) Design verbunden wird und etwas früher kommt, als die letzten Male (in Bezug auf die Überarbeitung), wenn man hier sowieso nochmal Hand anlegen muss.

Möglich. Ich würde den Unterschied von 8nm auf TSMC bezüglich der Performance aber nicht überbewerten. Der Hauptteil ist die Grundarchitektur und die überarbeitet man nicht mal so schnell. Ich glaube nicht, dass da wirklich signifikante Verbesserungen in Kürze von NVIDIA zu erwarten sind. Die haben ihr Pulver erstmal verschossen. 

 

Wie erwähnt musste NVIDIA auch alle Register ziehen, um noch vorne dran zu bleiben. Bei der Grundarchitektur sehe ich ein Patt (im Gegensatz zu früher).Insbesondere der schnelle Speicher und die höhere elektrische Leistung benötigt NVIDIA, um den Prozessnachteil wieder zu kompensieren. Damit wird, bei den High-End Karten, der Preisvorteil aufgefressen, wegen aufwändigerer Kühlung und teurerem Speicher. Im preissensitiven Midrange (3070 und darunter) hat NVIDIA sicher einen Kostenvorteil, also da wo er am wichtigsten ist. Über den Preis zu konkurrieren wird für AMD also zu schlechten Margen führen - dafür haben sie im High-End ein leichteres Spiel (wie man an der 1000$ Karte 3900 sieht).

 

Man sollte auch nicht annehmen, dass TSMC einfach so Kapazitäten für NVIDIA freischaufeln wird. Der 7nm Prozess ist wohl sehr stark ausgelastet und TSMC behandelt Kunden, die mit Samsung ins Bett gegangen sind (ihr derzeit schärfster Konkurrent), nicht gerade bevorzugt. Das haben sie auch schon andere spüren lassen. AMD wiederum wird sicher eine Vorzugsbehandlung genießen, weil sie meines Wissens inzwischen einer der, wenn nicht sogar der, größte Kunde von TSMC sind. Gibt ja auch noch die ganzen Prozessoren von AMD. 

vor 52 Minuten von wpf-leser:

Die (zwei bis) 13% gelten aber nur dann, wenn sowohl Smart Access Mamory (das eigentliche "Kombi-Feature" für die CPU) als auch der Rage-Modus (Übertaktung und damit CPU-unabhängig) gleichzeitig zugeschaltet werden.

Wie sich das mit den Features im Einzelnen verhält, wird nach Marktstart sicherlich einschlägig nachzulesen sein.

Klar, muss man abwarten. Auch ob AMD in der Praxis die Werte halten kann. im Gegensatz zu früher versucht AMD im Vorfeld aber nicht, Erwartungen zu wecken, die sie dann nicht erfüllen können. Das haben sie anscheinend gelernt. Insofern würde ich davon ausgehen, dass es auch so hinhaut am Ende. 

vor 52 Minuten von wpf-leser:

Zuguterletzt:

Eines der Highlights des Designs ist sicherlich der "Infinity Cache", der mMn. vom zugrundeliegenden Konzept (kleiner, schnell(er) ansprechbarer zusätzlicher Speicher) zwar nichts Neues (vgl. z.B. Intel Iris Pro und das AMD-SoC der XBox One sowie frühere AMD-onboard-GPUs (Radeon HD 42xx-Reihe & Sideport Memory)), aber dessen Einführung ein cleverer Schachzug ist. Hier wird sich zeigen müssen, inwiefern der Speicher in konkreten Anwendungsfällen zum Flaschenhals für die Rechenwerke wird.

Generell kann AMD eben Designs von den Prozessoren übernehmen. Da haben sie sicher einen Vorteil gegenüber NVIDIA, denn insbesondere das Cache-Handling ist in modernen Prozessoren extrem kompliziert. Wobei es da bei Grafikkarten etwas andere Anforderungen gibt (relativ lineare Ausführung im Vergleich), aber AMD kennt ja beide Seiten sehr gut.

 

Das ist auch erst der Anfang. Möglicherweise kann AMD noch viel über Treiber rausholen. Dann sollte man nicht vergessen, dass viele der kommenden Spiele, die auf die neuste Konsolengeneration (mit AMD Innenleben) optimiert sind, möglicherweise auf gut abgestimmter AMD PC-Hardware besser laufen als auf NVIDIA. AMD kennt schließlich die intimen Details der beiden Konsolenchips, was zu einem Wettbewerbsvorteil führen könnte. Ich kann mir übrigens gut vorstellen, dass NVIDIA mit viel Aufwand versuchen wird, mit ARM basierten Chips in die nächsten Konsolen reinzukommen. Das wird gegen die starken AMD CPUs aber sicher sehr schwierig.

 

Noch einen weiteren Pluspunkt hat AMD aktuell auf der Prozessorseite: Nur sie haben PCIx4. Intel hat das verpennt und bei den neuen Hochleistungskarten von NVIDIA, der 3080 und insbesondere der 3090, zeichnet sich ab, dass diese nur mit PCIx4 ihre volle Leistung ausspielen können. Das heißt also, wer NVIDIA HIgh-End kauft, kauft auch einen AMD High-End Prozessor. Selbiges dann bei einer High-End AMD Grafikkarte, mit nochmals verbesserter Gaming-Leistung. AMD profitiert also quasi immer in diesem (lukrativen und relativ großen) Segment.

 

Für AMD sieht es jedenfalls weiter extrem gut aus. Der Kurs ist auch etwas zurückgekommen. Unter 70$ ist die Aktie für mich ein klarer Kauf. Weit davon entfernt ist der Kurs aktuell ja nicht.

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wpf-leser
vor 8 Minuten von Dandy:

Insofern würde ich davon ausgehen, dass es auch so hinhaut am Ende. 

Mir ging es nicht direkt um die Werte an sich, sondern darum, dass ein unbekannter Teil der in Aussicht gestellten "Mehrleistung" völlig CPU-unabhängig zustandekommt. Das wollte ich zurechtrücken. :)

 

vor 10 Minuten von Dandy:

AMD profitiert also quasi immer in diesem (lukrativen und relativ großen) Segment.

Lukrativ: ja. Groß: nein. Wir schreiben hier weder von Brot-und-Butter-, noch von (unteren/mittleren) Mittelklasse-CPUs/-GPUs.

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stagflation
vor 22 Minuten von Dandy:

Nur sie haben PCIx4.

 

Du meinst vermutlich PCIe 4 (PCI Express Version 4) mit PCIe x16 Steckplätzen...

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Dandy
vor 28 Minuten von wpf-leser:

Mir ging es nicht direkt um die Werte an sich, sondern darum, dass ein unbekannter Teil der in Aussicht gestellten "Mehrleistung" völlig CPU-unabhängig zustandekommt. Das wollte ich zurechtrücken. :)

Angekommen.

vor 28 Minuten von wpf-leser:

Lukrativ: ja. Groß: nein. Wir schreiben hier weder von Brot-und-Butter-, noch von (unteren/mittleren) Mittelklasse-CPUs/-GPUs.

Dass der Einwand kommen würde, dachte ich mir. Er ist groß im Vergleich zu Rechenbeschleunigern in Rechenzentren und er ist auch groß, wenn man den Umsatz betrachtet. Ich würde nicht unterschätzen, wieviele Menschen bereit sind, 500$ und mehr für eine Grafikkarte auszugeben. Das läppert sich. Nicht umsonst ist NVIDIA soviel höher bewertet (nach Marktkapitalisierung) als AMD oder sogar Intel (über 300 Mrd für NVIDIA im Vergleich zu 180 von Intel und 90 von AMD). Der größte Anteil der Gewinne kommt vermutlich von diesem Segment.

 

vor 30 Minuten von stagflation:

Du meinst vermutlich PCIe 4 (PCI Express Version 4) mit PCIe x16 Steckplätzen...

Ja, natürlich.

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Cai Shen
vor 59 Minuten von Dandy:

AMD kennt schließlich die intimen Details der beiden Konsolenchips, was zu einem Wettbewerbsvorteil führen könnte.

Interessanter Gedanke, dem ich vielleicht noch einen Einwand hinzufügen möchte.

Spiele werden heute eher für den (größeren) Konsolenmarkt entwickelt und damit vom Spieleentwickler automatisch auf AMD Hardware optimiert entwickelt, ohne das AMD ein extra Programm für Entwickler auflegen müsste.

Das war in den letzten Jahren ein ziemliches Rennen, welche A-Produktion nun "AMD evolved" oder "NVidia Experience" Sticker ziert.

Dürfte AMD für sich entschieden haben, solange der PC-Port nicht halbherzig umgesetzt wird.

 

(Könnte mich immer noch ärgern, um 30 USD mit Optionen gespielt zu haben anstatt die blöde Aktie zu kaufen. :'()

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stagflation

5. November! Ab heute kann man die neuen AMD Prozessoren kaufen.

 

Und Anandtech hat gleich ausführliche Tests und Benchmarks: https://www.anandtech.com/show/16214/amd-zen-3-ryzen-deep-dive-review-5950x-5900x-5800x-and-5700x-tested

 

Fazit der Tests: AMD hat nicht zu viel versprochen. Die neuen Prozessoren sind tatsächlich erstaunlich gut.

 

Ich kann mir vorstellen, dass sich die neuen Prozessoren verkaufen wie warme Semmeln. Das könnte den Aktienkurs beflügeln. Und Intel wird sich warm anziehen müssen!

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SwayPhil

Alle Reviews sind raus. Ist immer die Frage wieviel AMD davon vor produzieren lassen konnte. Die gehen weg wie warme Semmeln, zumindest die Mengen die da sind. Bei Mindfactory ist das Lager schon wieder leer. Eigentlich ist im Moment nirgendwo mehr was zu bestellen, nur irgendwelche überteuerten Angebote.

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Dandy
Am 5.11.2020 um 20:02 von stagflation:

Fazit der Tests: AMD hat nicht zu viel versprochen. Die neuen Prozessoren sind tatsächlich erstaunlich gut.

Hätte ich auch nicht anders erwartet. Wie geschrieben hat AMD eigentlich seit Zen 1 nie zuviel versprochen und relativ realistische Benchmarkwerte vorveröffentlicht. 

 

Inzwischen gibt es tatsächlich kein Feld, in dem Intel-Prozessoren noch einen Vorteil bieten. Die Performance der AMD Prozessoren ist durch die Bank besser, es gibt Prozessoren mit deutlich mehr Kernen als von Intel und die Preise sind durchweg deutlich niedriger. In einem Feld in dem der technische Wettbewerb derart klar ausfällt, kommt da auf Intel eine sehr harte Zeit zu, wenn sie nächstes Jahr nicht zu einem größeren Schlag ausholen werden.

 

vor 4 Stunden von SwayPhil:

Ist immer die Frage wieviel AMD davon vor produzieren lassen konnte. Die gehen weg wie warme Semmeln, zumindest die Mengen die da sind. Bei Mindfactory ist das Lager schon wieder leer. Eigentlich ist im Moment nirgendwo mehr was zu bestellen, nur irgendwelche überteuerten Angebote.

Das ist auch häufig so. Bei der Geforce 3080 auch nicht anders. So eine Halbleiterproduktion fährt man nicht einfach mal schnell hoch. Das dauert und die Hersteller kündigen gerne termingerecht an, auch wenn sie noch keine großen Stückzahlen liefern können. die Prozessierung eines Wafers in der Fab dauert ca. 2 Monate, das ist vielen nicht so ganz klar. Natürlich werden viele Wafer parallel gefertigt, aber der Durchsatz auch sehr großer Fabs ist endlich und man muss den Bedarf auf Monate im voraus planen. Da will man lieber nicht auf einem Haufen teurer Wafer sitzenbleiben, weil es einen Designfehler oder eine anderen Fehlstart des Produkts gegeben hat. Bis Weihnachten wird der Ramp-Up sicherlich schon ordentlich laufen.

 

Momentan herrscht auch noch die Situation, dass man die Ryzen 5000 Prozessoren nur mit neuen Mainboards verwenden kann. Die Unterstützung für alte Mainboards kommt erst noch. Bis dahin wird die Nachfrage also evtl. noch etwas geringer sein. Will ja nicht jeder ständig neue Mainboards kaufen, nur um den Prozessor zu tauschen (so wie es Intel immer schon gemacht hat). Mit den Chipsätzen verdienen sie übrigens auch Geld, das nur nebenbei.

Am 31.10.2020 um 15:50 von Cai Shen:

Interessanter Gedanke, dem ich vielleicht noch einen Einwand hinzufügen möchte.

Spiele werden heute eher für den (größeren) Konsolenmarkt entwickelt und damit vom Spieleentwickler automatisch auf AMD Hardware optimiert entwickelt, ohne das AMD ein extra Programm für Entwickler auflegen müsste.

Zwar war die Situation bei der letzten Konsolengeneration schon ähnlich, die hatten auch AMD Innenleben, aber damals waren die Prozessoren noch eine ganz andere Architektur als die in den Mainstream-Prozessoren. Die neue Konsolengeneration basiert auf Zen 2 Kernen, die den jetzt veröffentlichten Zen 3 Kernen sehr ähnlich sind. Damit wirken sich die Optimierungen der Konsolenspiele auf das Zusammenspiel aus Zen Kernen und AMD GPU aus. Wer also voll auf AMD in seinem PC setzt, könnte damit einen Vorteil davontragen. Das wäre ein Nachteil für Intel wie NVIDIA.

 

Ich erwarte durch die neue Konsolengeneration in den nächsten 1-2 Jahren auch eine deutliche Erhöhung der Anforderungen an die CPUs und nicht nur der GPUs. Die acht Zen 2 Kerne mit Multithreading werden von den Spielen auch mittelfristig genutzt werden und die Anforderungen an PCs werden entsprechend ansteigen. Das sind dann viele potenzielle neue Käufer von AMD-Prozessoren.

 

Im nächsten Jahr wird AMD voraussichtlich auf den 5nm Prozess von TSMC umsteigen, der aktuell schon für die Apple ICs zum Einsatz kommt. Damit wäre dann AMD Intel eine ganze Prozessgeneration voraus (Intel's 10 nm Prozess, der dem TSMC 7nm Prozess ähnlich ist, läuft erst jetzt so langsam in Stückzahlen).

 

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