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desesperado

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Marfir
vor 4 Stunden von depotrocker:

 Europäische Anleger begreifen nicht, dass Aktienrückkäufe in der Regel besser sind als Dividendenausschüttungen (Steuerstundungseffekt, Möglichkeit für antizyklische Käufe) - das sehen wir ja auch hier im  WPF an den vielen Anlegern, die nur Dividenden für "echtes Geld" halten und für die Kursanstiege "nur Buchgewinne" sind.

 

Ich glaube gelesen zu haben, dass Aktienrückkäufe in den USA steuerlich begünstigt sind (durch einen niedrigeren Steuersatz auf Kursgewinne gegenüber Dividenden), kenne mich aber im US-Steuerrecht überhaupt nicht aus und habe auch keine Quellen dafür auf die schnelle  zur Hand. Dies würde erklären, wieso sie in den USA so verbreitet und hierzulande so selten sind.

Für US Anleger gibt es noch den Steuervorteil der LP bzw. MLP, bei Dividendenausschüttungen.

 

Bzgl. Blasen sehe ich das auch so wie du. Außerdem gibt es bei Aktien zumindest noch die Hoffnung, dass die Firmen irgend wann durch Wachstum die heutigen Bewertungen rechtfertigen. Bei Anleihen gibt es diese Option nicht.

Ich bin aber weniger gespannt darauf wie die Aktienmärkte auf das platzen des Anleihemarktes reagieren würden. Sondern viel mehr darauf welche Auswirkungen das auf millionen deutscher Rentensparverträge haben wird. Die Regierung hat die Menschen in angeblich alternativlose Riesterrenten getrieben. Hinterlegt mit angeblich absolut sicheren Bonds. Entweder man macht einen harten Einschnitt und zahlt den Menschen zukünftig viel weniger monatliche Garantierenten aus oder das Schuldenkarussell wird zum nächsten Allzeithoch getrieben. Auf Grund der politischen Besetzung der EZB ist letzteres wahrscheinlicher. Mit entsprechendem Kaufkraftverlust für den EUR.

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Dividende

Zu den Aktienrückkäufen:

- Viele Unternehmen in den USA legen großen Wert auf Dividenden, die sie vierteljährlich ausschütten. Es scheint ein hohes Gut zu sein, die Dividende von Jahr zu Jahr zu steigern. Das relativiert die Bedeutung von Aktienrückkäufen.

- Ein Vergleich DAX Performance und S&P Performance wäre fair. Dem Anleger ist es egal, wieso die Kurse steigen, ob durch Aktienrückkäufe oder Übernahmen oder sonst was.

- Die amerikanischen Aktienrückkäufe erklären nicht die gute Performance von Nestlé oder auch Adidas, da es sich hierbei nicht um amerikanische Unternehmen handelt.

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Depotrocker*in
· bearbeitet von depotrocker
vor 11 Minuten von Dividende:

Zu den Aktienrückkäufen:

- Viele Unternehmen in den USA legen großen Wert auf Dividenden, die sie vierteljährlich ausschütten. Es scheint ein hohes Gut zu sein, die Dividende von Jahr zu Jahr zu steigern. Das relativiert die Bedeutung von Aktienrückkäufen.

- Ein Vergleich DAX Performance und S&P Performance wäre fair. Dem Anleger ist es egal, wieso die Kurse steigen, ob durch Aktienrückkäufe oder Übernahmen oder sonst was.

- Die amerikanischen Aktienrückkäufe erklären nicht die gute Performance von Nestlé oder auch Adidas, da es sich hierbei nicht um amerikanische Unternehmen handelt.

 

 

Adidas Aktienrückkäufe

 

Aktienrückkäufe Nestle

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Dividende
vor 11 Minuten von depotrocker:

Ok...

Die Frage wäre, in welchem Umfang die Kurssteigerungen darauf zurückgehen und wie lange das noch so weitergehen kann.

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Depotrocker*in
vor 1 Minute von Dividende:

Ok...

Die Frage wäre, in welchem Umfang die Kurssteigerungen darauf zurückgehen und wie lange das noch so weitergehen kann.

 

 

Ob es wirklich so ist?

 

Ich kann es abschließend nicht bewerten.

 

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Dividende
vor 1 Minute von depotrocker:

 

 

Ob es wirklich so ist?

 

Ich kann es abschließend nicht bewerten.

 

Der von dir verlinkte Artikel gibt Entwarnung hinsichtlich der Gefahr, dass die Rückkäufe eine Blase auslösen. Interessant ist aber am Ende die Frage bzw. Aussage von u.a. Bernie Sanders:

"Warum wäre es nicht besser für die Nationale Ökonomie, wenn die Unternehmen, anstatt Aktien zurückzukaufen, das Geld in höhere Löhne für die Arbeiter stecken würden?"

Die größte Gefahr für die Märkte geht also womöglich von der Präsidentschaftswahl 2020 aus...

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Depotrocker*in
· bearbeitet von depotrocker
vor 15 Minuten von Dividende:

Ok...

Die Frage wäre, in welchem Umfang die Kurssteigerungen darauf zurückgehen und wie lange das noch so weitergehen kann.

 

Man könnte nun auch hergehen und die Aktienrückkäufe anders bewerten.


Nämlich das der aktuelle Schub bei den Aktienrückkäufen durch die US-Steuerreform getriggert , welche einerseits den Unternehmen deutlich mehr Nettogewinn beschert hat (Senkung des Unternehmenssteuersatzes von 35% auf 21%) und andererseits die Besteuerung ausländischer Gewinne (welche bei der Rückführung in die USA ein weiteres Mal besteuert werden) deutlich günstiger gestaltet hat. Neue Schulden für Aktienrückkäufe werden von den Unternehmen laut F&S insgesamt scheinbar nicht gemacht.

 

Konzerne wie Apple haben in den vergangenen Jahren Kredite in den USA aufgenommen , um Aktien zurückzukaufen, weil sie an ihre stattlichen Auslandsgewinne nicht heran kamen, und können jetzt diese Schulden wieder tilgen (bzw. einen Teil davon zu niedrigeren Zinsen rollen). Das war ein einmaliger Schub und ist kein dauerhafter neuer Zustand.

 

Betrachtet man die Aktienrückkäufe relativ zur Marktkapitalisierung (welche ja langfristig steigt), dann liegt das Niveau derzeit sogar niedriger als vor der Finanzkrise .

 

 

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Depotrocker*in
vor 1 Stunde von Dividende:

Der von dir verlinkte Artikel gibt Entwarnung hinsichtlich der Gefahr, dass die Rückkäufe eine Blase auslösen. Interessant ist aber am Ende die Frage bzw. Aussage von u.a. Bernie Sanders:

"Warum wäre es nicht besser für die Nationale Ökonomie, wenn die Unternehmen, anstatt Aktien zurückzukaufen, das Geld in höhere Löhne für die Arbeiter stecken würden?"

Die größte Gefahr für die Märkte geht also womöglich von der Präsidentschaftswahl 2020 aus...

 

 

Für "die nationale Ökonomie" wären höhere Löhne = niedrigere Unternehmensgewinne (und dadurch niedrigere Aktienrückkäufe) natürlich besser, weil dadurch mehr Kaufkraft entstünde und der Lebensstandard der Bevölkerung steigen würde - das wäre "funktionierender Kapitalismus".

Die Aktionäre hingegen profitieren vom genau gegenteiligen Effekt, weil sie das Geld aus der Realwirtschaft abziehen und in ihre Depots umleiten. Die wollen also gar keinen funktionierenden Wettbewerb, sondern am liebsten Oligopole oder gar Monopole mit entsprechende hohen Margen. (Peter Thiel: "Competitions is for losers").

 

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Dividende

Wobei das Geld im Depot ja oft dann auch wieder in neue Aktien etc. investiert wird (also in die Realwirtschaft fließt). Bei Sanders et al. geht es eher um die Verteilung innerhalb der Gesellschaft.

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Leeloo Dallas
vor 3 Stunden von depotrocker:

 

 

Für "die nationale Ökonomie" wären höhere Löhne = niedrigere Unternehmensgewinne (und dadurch niedrigere Aktienrückkäufe)

 

Und die Leute geben das Geld nicht für Sachen aus bei denen Unternehmen Gewinne machen?

vor 3 Stunden von depotrocker:

 

Die Aktionäre hingegen profitieren vom genau gegenteiligen Effekt, weil sie das Geld aus der Realwirtschaft abziehen und in ihre Depots umleiten. Die wollen also gar keinen funktionierenden Wettbewerb, sondern am liebsten Oligopole oder gar Monopole mit entsprechende hohen Margen. (Peter Thiel: "Competitions is for losers").

 

Auch eine sehr eindimensionale Sichtweise, die warscheinlich mal wieder wie Alles andere auch nicht in schwarz / weiß zu beantworten ist. 

S. h.: 

 

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Cai Shen

 Manager Magazin: Warum das billige Geld der EZB Europa nicht mehr hilft 

 

Zitat

Das Dilemma der Notenbanken besteht darin, dass sie nicht offen zugeben können, wie sehr ihre einstige Macht gelitten hat. Denn ihren Einfluss üben sie mehr und mehr durch Beschwörungen der Märkte aus (im Jargon "Forward Guidance" genannt). Seit der Finanzkrise haben sie ihr kommunikatives Instrumentarium massiv ausgeweitet. Das funktioniert aber nur, wenn alle Welt glaubt, die Notenbanken seien noch Herren des Geschehens.

Um glaubwürdig kommunizieren zu können, müssen sie ihre Worte gelegentlich mit konkreten Maßnahmen untermauern, selbst wenn die nur begrenzte materielle Wirkung entfalten. 

 

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PopOff
· bearbeitet von PopOff

Wusste nicht wohin damit deswegen poste ich das mal hier:

Hier mal ein interessanter Artikel: https://howmuch.net/articles/investing-100-at-IPO

Der Artikel zeigt auf wieviel man verdient hätte wenn man 100 Dollar bei IPO von einigen großen Firmen investiert hätte.

 

Und hier wird BTC auch miteinberechnet: https://www.investmentwatchblog.com/visualize-what-investing-100-early-in-stocks-and-bitcoin-would-be-worth-today/

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Bassinus
· bearbeitet von Bassinus
Am 8.9.2019 um 16:14 von PopOff:

Wusste nicht wohin damit deswegen poste ich das mal hier:

Hier mal ein interessanter Artikel: https://howmuch.net/articles/investing-100-at-IPO

Der Artikel zeigt auf wieviel man verdient hätte wenn man 100 Dollar bei IPO von einigen großen Firmen investiert hätte.

Der Artikel verschweigt, dass es seit 1980 (Nike) etwa 175 IPOs pro Jahr im Schnitt gibt. 1980-2018 = 665.000$ hätte ich Investieren müssen plus 46.550$ (OnVista Festpreis) an Gebühren. Also ein nvest von 18.725 pro Jahr. Ich rechne noch später nach, was der MSCI als Endwert gebracht hätte bei monatlicher Einzahlung. Ich behaupte mal... Mehr ;-) 

 

Edit: Knapp 4 Mio im MSCI. Dann wäre die IPO Methode allein wegen Nike zu bevorzugen. Dann haben wir eine neue Passivstrategie gefunden :w00t:

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Depotrocker*in
· bearbeitet von depotrocker

Ergänzend zu meinen Beiträgen #7946 und #7949 möchte ich noch was zur aktuellen Marktlage und  Capex-Investitionen schreiben.

 

 

 

Die Capex-Investitionen als ein wichtiger Treiber zukünftiger Wachstumserwartungen, lassen Rückkäufe und Dividenden in den Hintergrund treten.

 

 

 

 

capex.jpg

 

 

 

Capex-Investitionen sind ein wichtiger Treiber zukünftiger Wachstumserwartungen.

Aber umgekehrt sind auch die zukünftigen Wachstumserwartungen ein wichtiger Treiber des Capex!

 

Auf dem Höhepunkt eines Zyklus erkennen viele Unternehmen, dass die Nachfrage durch ihre Kunden so weit ausgereizt ist, dass es sich nicht lohnt, zu diesem Zeitpunkt noch weiter in den Ausbau der Produktionskapazität zu investieren, und fahren ihren Capex zurück, weil sie ansonsten in naher Zukunft (noch mehr) unausgelastete Kapazitäten hätten.

Genau dies sehen wir aktuell in der Weltwirtschaft: Überall flacht das Wachstum ab. Die USA quält sich zu 2-3%, Europa kämpft mit einer Rezession, Chinas Wachstum ist von zweistelligen Werten auf nur noch 6% p. a. geschrumpft, der Handelskrieg macht alles nur noch schlimmer. Wozu aus Unternehmenssicht also jetzt investieren? Die Unternehmen wissen, dass sie "im Geld ersaufen" (die US-Steuersenkung hat die Lage noch "verschärft"), und weil sie ihre Dividendenausschüttung nicht dauerhaft erhöhen wollen (weil die aktuellen Gewinne aufgrund hoher Margen nicht nachhaltig sind und das wissen sie), fahren sie stattdessen die Aktienrückkäufe hoch, denn irgendwie müssen sie das "nutzlose" Kapital ja loswerden.

Schulden tilgen macht bei den aktuellen Zinssätzen (und den Kursen der ausstehenden Anleihen) ja auch keinen Sinn, zumindest nicht bei den gesunden Unternehmen.

 

Dies führt leider automatisch zu prozyklischen Aktienkäufen (und monströsen Übernahmen mit hohen Prämien, die noch gefährlicher sind), weil zu diesem Zeitpunkt die Aktienbewertungen fast immer überdurchschnittlich hoch sind (denn die operativen Margen befinden sich ja gerade auf ihrem Maximum, weil viele Unternehmen an ihrer Kapazitätsgrenze produzieren).

Durch diese Rückkäufe geben die Unternehmen Liquidität in den Markt, welche anschließend in den Depots der Ex-Aktionäre nach neuen Anlagemöglichkeiten sucht - sprich: Aktienrückkäufe verteuern den Aktienmarkt insgesamt, weil in ihrer Folge ein geschrumpftes Aktienangebot auf eine gestiegene Nachfrage nach Aktien stößt. So gesehen ist es immerhin noch relativ gut, wenn man nicht als letzter die eigenen teuren Aktien einsammelt, sondern als erster (und damit die Aktien der Konkurrenz verteuert).

 

Nur wenige CFOs haben so viel Mumm in den Knochen, in diesem Moment Cash anzuhäufen und auf den Crash zu warten (Market Timing!), in welchem sie sehr viel günstiger eigene Aktien zurückkaufen können. Insbesondere müssen sie sich derweil von den Aktionären das Gejammer anhören, dass sie höhere Dividenden ausschütten sollen - die Aktionäre begreifen nicht, dass sie selbst genau dies nicht wollen, weil sie auch wollen, dass die Dividenden stetig steigen. Und beides geht eben nicht, wenn die operative Marge schwankt, was sie bei ca. der Hälfte aller Unternehmen nun mal tut: Entweder die Dividende schwankt so stark wie die Marge, oder der CFO glättet diese Schwankungen durch antizyklisches Sparen im Boom und antizyklische Rückkäufe in der Baisse.

Wenn man letzteres bei einem Unternehmen entdecke, dann ist dies eine kostbare Information, weil es zeigt, dass die Unternehmensleitung das Kapital ihrer Aktionäre behutsam und effizient einzusetzen versucht und sich nicht einfach "der Logik des Gesamtmarktes ergibt".

 

Dadurch, dass sowohl die Konsumenten als auch die Unternehmen "netto sparen", verschärfen sie die Gefahr eines wirtschaftlichen Abschwungs. Deshalb lehrt die keynesianische Schule, dass in einer  solchen Situation der Staat antizyklisch investieren soll , um eine Abwärtsspirale zu verhindern. Die Neoklassiker hingegen, also die seit Reagan & Thatcher weltweit dominierende Lehre, verstehen das Problem überhaupt nicht, weil nach ihrer Doktrin der Markt automatisch im Gleichgewicht ist bzw. ständig dazu tendiert, in ein solches zu geraten. Spieltheoretisch ist es aber nicht sinnvoll für ein Unternehmen, sich als einziges gegen einen Abwärtstrend zu stemmen und zu investieren! Es kann also gar keine Umkehr eines solchen Abwärtstrends "von selbst" geben, weil kein Unternehmen so dumm ist, sich für den Rest der Wirtschaft zu "opfern". Aus reinem Selbsterhaltungstrieb ist es für die Unternehmen richtig, mit dem Strom zu schwimmen. Nur der Staat kann in diesem Moment noch etwas aktiv tun - und zwar dies auch nur deshalb, weil er nicht verpflichtet ist, gewinnorientiert zu arbeiten!

Dies ist eine klassische Situation dafür, dass ein rationales Verhalten sämtlicher Marktteilnehmer automatisch in den Untergang führen kann, wenn der Staat nicht eingreift:  

Jeder tut subjektiv das Richtige, aber alle tun gemeinsam objektiv das Falsche.

 

 

 

 

 

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penga
· bearbeitet von penga
On 9/7/2019 at 9:21 AM, Bärenbulle said:

Sehr dünn. Lass ich max. als Kolumne oder Glosse gelten.

 

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Depotrocker*in
· bearbeitet von depotrocker

Ich habe in meinem Beitrag #428 ein Video von Prof. Dr. Heiner Flassbeck (war bei der UNCTAD und weiß m.E. wovon er spricht) verlinkt.

 

Ich möchte hier direkt auf dieses m.E. sehr sehenswerte Video hinweisen und empfehle sich die 1std45min Zeit zu nehmen um wertvolle Informationen zum Thema um die komplexen Abläufe um Investitionen, Wachstum, Entwicklung, Schwellenländer, Internationaler "Frei"Handel zu gewinnen.

 

 

 

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chirlu
vor 7 Minuten von Karolus:

Das kann ja nicht stimmen, denn sonst stünden die Indizes tiefer. Tun sie aber nicht. Ergo: Quark!

 

ETFs sind nicht alles …

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Marfir
vor 4 Stunden von depotrocker:

Ich habe in meinem Beitrag #428 ein Video von Prof. Dr. Heiner Flassbeck (war bei der UNCTAD und weiß m.E. wovon er spricht) verlinkt.

 

Ich möchte hier direkt auf dieses m.E. sehr sehenswerte Video hinweisen und empfehle sich die 1:45 min Zeit zu nehmen um wertvolle Informationen zum Thema um die komplexen Abläufe um Investitionen, Wachstum, Entwicklung, Schwellenländer, Internationaler "Frei"Handel zu gewinnen.

 

Ich dachte Politische Debatten sind hier im Forum unerwünscht? Jetzt kommst du sogar mit Parteiwerbung.

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Kezboard
vor 8 Stunden von Marfir:

Ich dachte Politische Debatten sind hier im Forum unerwünscht? Jetzt kommst du sogar mit Parteiwerbung.

 

Die kann man doch nur in Österreich wählen :-*

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Depotrocker*in
· bearbeitet von depotrocker
vor 9 Stunden von Marfir:

Ich dachte Politische Debatten sind hier im Forum unerwünscht? Jetzt kommst du sogar mit Parteiwerbung.

 

Absolut falsch mir Parteiewerbung zu unterstellen. Es geht um den Inhalt des Vortrages von Prof. Heiner Flassbeck . 

 

Hast du dir überhaupt die Zeit genommen um das Video anzuschauen ? 

 

Inhaltlich und sachlich gibt es am Inhalt des Vortrag von Prof. Heiner Flassbeck nichts festzustellen was als Werbung für eine Partei zu bewerten wäre. 

 

Ganz im Gegenteil der Vortrag ist m.E als Bereicherung und eine wertvolle Informationsquelle zu bewerten. 

 

Oder hast du inhaltlich am Vortag von Herrn Flassbeck zu kritisieren dann kann man gerne darüber diskutieren. 

 

Aber dazu solltest du dir vorher die 1std45min Zeit nehmen um den Vortrag sachlich zu bewerten. 

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Depotrocker*in
Am ‎07‎.‎09‎.‎2019 um 09:21 von Bärenbulle:

 

Ja, das mit der Sonderrolle des Dollar als Weltreservewährung.

 

Normalerweise sorgt ein hohes Außenhandelsdefizit dafür, dass die Welt mit der entsprechenden Währung "geflutet" wird, ohne dass entsprechende Nachfrage besteht. Durch diese Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage würde der Kurs der Währung sinken.

Dies ist auch ein Problem der Schwellenländer, die bei steigendem Lebensstandard viele Produkte importieren, die sie noch nicht selbst herstellen können, und dadurch ein Außenhandelsdefizit schaffen, das nur durch hohe Investitionen des Auslands in Schwellenländer kompensiert werden kann. Bricht dann eine Krise aus und die Investoren ziehen ihr Kapital ab, dann explodiert das Außenhandelsdefizit, weil die Bürger nicht so schnell ihr Konsumverhalten umsteuern können wie die Banken ihre Kapitalströme. Deshalb habe ich einen erheblichen Respekt vor Weichwährungen und meide sie, wo immer ich kann - die Abwertungen kommen in der Regel in Schüben, nicht inkrementell, und man weiß nie so genau, wann der nächste Schub kommt. (Gerade eben hat es Argentinien mal wieder zerlegt, und die Türkei steht m.E auch auf der Kippe.)

 

Die Welt braucht aber Dollars. Gerade die Entwicklungsländer leihen sich ständig welche, weil der durchschnittlich informierte Investor im WPF keine Ahnung von Währungsrelationen und den tatsächlichen Gründen für deren Veränderungen (Differenzen von Inflationsraten) hat und lediglich weiß, dass er bei "Weichwährungen" Kaufkraft verliert, also ein "Währungsrisiko" hat. Kauft er stattdessen türkische Staatsanleihen in Euro, dann hat er "nur" ein Bonitätsrisiko des Schuldners. (Dass dies zu kurz gedacht ist, weil bei einer starken Abwertung der türkischen Währung ja der Verschuldungsgrad des Landes explodiert, weil danach sehr viel mehr türkische Lira für die Tilgung von Dollar-Anleihen erforderlich sind, wissen viele Käufer der EM-Bonds schon nicht mehr - dabei war genau dies letztlich der Grund für die Staatspleite Argentiniens 2002.)

 

Die Schwellenländer müssen sich also in Hartwährung verschulden und das Risiko einer Abwertung ihrer eigenen Währung selber tragen, weil die Anleger dazu mehrheitlich nicht bereit sein werden. Und wenn man große Mengen an Devisen haben will, dann wendet man sich an die Anleger der ganzen Welt, und zwar dadurch, dass man die Weltreservewährung als Nominalwährung seiner Anleihe verwendet. Anleger in Asien würden viel eher Bonds der Türkei in Dollar kaufen als Bonds der Türkei in Euro, weil sie nicht wissen, was ein "Euro" ist, wie stabil der ist und wann er "auseinander bricht" (wieso sollte ein asiatischer Anleger mehr davon verstehen als der durchschnittliche WPF-Leser?).

 

Theoretisch könnte man (in begrenztem Umfang) Währungsrisiken hedgen, aber erstens überfordert das wieder die Anleger intellektuell und zweitens wird dafür ein Mittelsmann in Form einer Bank eingeschaltet, der für das übernommene Risiko eine Rendite verlangt, also einen Teil des Ertrags in seine eigenen Taschen umlenkt - und dies bei den aktuell ohnehin niedrigen Zinsen. Zudem ist die Risikotragfähigkeit der ohnehin dünn kapitalisierten Banken nicht beliebig groß - wären sämtliche Währungsrisiken gehedget, dann hätten wir ständig zusätzliche Bankenkrisen.

 

Es ist also ständig eine hohe Nachfrage nach Dollars in der Welt vorhanden. Genau deshalb wertet der Dollar nicht ab, obwohl er es müsste, wenn man allein auf das Außenhandelsdefizit blickt. Dies zeigt, dass zumindest auch andere Effekte im Spiel sein müssen, welche Donald Trump nicht versteht - oder aus der Diskussion bewusst ausblendet, weil er ja einen Schuldigen sucht, gegen den er rhetorisch "Krieg führen" kann, um sich dem Wahlvolk als "starker Mann" zu präsentieren. "Intellectual Property beschützen" wäre dem Stahlarbeiter in Chicago nicht zu vermitteln ("das sind doch diese ätzender Silicon-Valley-Freaks, die sollen mal gefälligst auf die Nase fallen"), aber "Krieg" versteht auch das sehr schlichte Gemüt (wenn man schon keine Ahnung hat, dann hat man doch immer noch seinen Nationalstolz...).

 

So gesehen wäre es also in Trumps Interesse, wenn der Yuan eine weitere Weltreservewährung würde (auf dem Weg dahin ist er ja bereits)! Denn dies würde die Nachfrage nach Dollars in eine andere Richtung umleiten und eine Abwertung des Dollars ermöglichen, welche wiederum die Wettbewerbsfähigkeit der USA als Exportstandort verbessern würden. Und es gibt tatsächlich aktuelle Anstrengungen, den USA aus der Patsche zu helfen, durch "ihre beiden besten Verbündeten" .

 

Es war etwas befremdlich, dass Trump aus dem TPP ausgestiegen ist. Obama hatte die Zeichen der Zeit erkannt, Europa links liegen gelassen und voll auf den pazifischen Raum gesetzt, um dort ein Bündnis gegen das dominante China zu schmieden - und was macht Trump? Rennt davon und lässt seine Verbündeten gegen die chinesische Großmacht im Stich. Trump will anscheinend China ganz allein "erlegen", um den Ruhm mit niemandem teilen zu müssen - das ist der Unterschied zwischen einem Egomanen und einem klar denkenden, strategisch agierenden Politiker. Obama hatte auch seine Macken in Sachen Drohnenkrieg, aber Anleger hatten das Gefühl, zu verstehen, wie er denkt (seine Abwendung von Europa und Hinwendung nach Asien ohne Rücksicht auf "alte kulturelle Bande" war bemerkenswert - und nur genau jemand mit seiner Herkunft konnte so denken!) - bei Trump hat man das Gefühl nicht.  Deshalb ist Trump "Volatilität auf zwei Beinen".

 

 

 

 

Trump "Volatilität auf zwei Beinen"

 

Trump .jpg

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Marfir
· bearbeitet von Marfir
Am 10.9.2019 um 08:00 von depotrocker:

 

Absolut falsch mir Parteiewerbung zu unterstellen. Es geht um den Inhalt des Vortrages von Prof. Heiner Flassbeck . 

 

Hast du dir überhaupt die Zeit genommen um das Video anzuschauen ? 

 

Inhaltlich und sachlich gibt es am Inhalt des Vortrag von Prof. Heiner Flassbeck nichts festzustellen was als Werbung für eine Partei zu bewerten wäre. 

 

Ganz im Gegenteil der Vortrag ist m.E als Bereicherung und eine wertvolle Informationsquelle zu bewerten. 

 

Oder hast du inhaltlich am Vortag von Herrn Flassbeck zu kritisieren dann kann man gerne darüber diskutieren. 

 

Aber dazu solltest du dir vorher die 1std45min Zeit nehmen um den Vortrag sachlich zu bewerten. 

Der Vortragende ist die ganze Zeit umrahmt von 2 großen Parteiplakaten, auf denen Gründe stehen wieso die öpd die einzigste wirksame Oppositionspartei in Bayern ist. Und das soll dir nicht aufgefallen sein? Du hättest ja auch ein neutrales Video auswählen können, anstatt Parteiwerbung zu verbreiten.

Das Problem bei politischen Vorträgen ist, dass diese eindimensional gefärbt sind. Der Grundtenor des Vortrages war auch so: der Westen ist Schuld dass Arme Länder arm bleiben und weil der böse Westen dass so will ändert sich auch nichts

 

Ich habe mir jetzt alles angesehen. Inhaltlich gab es für mich wenig neues. Gut fand ich, dass er viele verschiedene Probleme angesprochen hat und am Ende noch auf Fragen eingegangen ist.

Am Anfang des Vortrages klang es etwas merkwürdig, als er über die westliche Doktrin sprach. So als ob die Menschen in den Entwicklungsländern zu dumm wären selbst auf gute Lösungen zu kommen und darum jedes Märchen des Westens glauben. Das wurde später noch etwas richtig gestellt, dass der Einfluss des Westens über IWF und Weltbank immens ist und deshalb leicht Druck ausgeübt werden kann.

Was mir zu kurz kam ist das Thema Agrarsubventionen. Die EU und USA subventionieren mit Steuergeldern ihre Großgrundbesitzer, um dass diese ausländische Märkte mit billigem Fleisch, Mais, Milch etc. überschwemmen und dadurch die Lebensgrundlage der einheimischen (Klein)Bauern zerstören. Ein Land kann natürlich nie auf die Beine kommen, wenn es schon bei der Grundversorgung abhängig vom Wohlwollen anderer ist. Wenn es schon an der Nahrungsversorgung scheitert, braucht man nicht darüber zu philosophieren wo auf der Welt der nächste Autobauer entstehen wird oder wohin sich das Land sonst noch entwickeln könnte.

 

Während des Vortrags hatte er auch bemängelt, dass die Arbeiter in Entwicklungsländern nicht an der weltweiten Produktivität teilhaben/davon profitieren. Da kann man natürlich streiten in wie weit jeder einzelne Teilhabe hat und mehr haben kann. Aber das ist kein Problem von nicht-OECD Staaten, sondern eine allgemeine Frage.

Überhaupt ist seine Einteilung in Entwicklungs- und Industrieländer längst überholt. Die Welt ist längst entwickelt. Deshalb teilt man diese nach ihrem Einkommen ein (meist $/Tag oder wie hier nach $/Jahr https://de.wikipedia.org/wiki/Bruttonationaleinkommenkategorisierung_(Weltbank)).

 

Die hausgemachten Probleme der ärmeren Länder wurden hingegen gar nicht angesprochen, was den Vortrag in diese eindimensionale Schiene abgleiten lies. Schade.

 

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