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checker-finance

Kinder haften für Ihre Eltern

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domkapitular

Zu den moralischen Aspekten denke ich mir meinen Teil, das soll jeder mit sich selbst abmachen.

 

Aber ein Mensch ist kein Paket, das man beliebig irgendwo deponieren kann. "Entmündigung" wie früher gibt es nicht mehr. Die Beschränkung der Rechte ist ein erheblicher Einschnitt, der vom Amtsgericht genau kontrolliert wird.

 

Aus meiner Erfahrung :

Unsere Mutter war ein Schwerstpflegefall (unfähig zu sprechen, dement, laufunfähig usw.) Wir haben sie - solange es ging - in der Familie gepflegt und dann in das beste Heim getan, das wir finden konnten.

Ich war der gesetzliche Betreuer - aber alles verfügen durfte ich noch lange nicht.

Zuerst muss einmal ein Psychologe oder Mediziner (den die Mutter zu zahlen hat - ihre Betreuung d.h. Gerichtsgebühren zahlt sie übrigens auch erst mal selber) ein Gutachten schreiben, dann wird vom Amtsgericht eventuell ein Betreuer bestellt, der rechenschaftspflichtig ist. Der Umfang seiner Rechte hängt vom Gerichtsbeschluss ab. Das Amtsgericht schaut sehr genau, was da passiert.

Zustimmungspflichtig sind z.B. Wohnungsauflösungen, Umzüge, verschiedene Rechtsgeschäfte.

 

Wenn der zu Betreuende z. B. weiter weg vom Betreuer untergracht ist, so ist das auch ein Problem, denn Kliniken machen so gut wie nichts ohne Zustimmung.

 

Mach dich mal schlau zum Stichwort : gesetzliche Betreuung.

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sparfux

Ich denke, dass auch bei hoch emotional besetzten Themen, kein Weg an einer Priorisierung vorbeiführt und glaube nicht, dass das hier jemand ernsthaft anders sieht. Priorisieren bedeutet in Konsequenz auch immer, dass Anliegen mit niedrigerer Priorität hintanstehen müssen.

Priorisieren bedeutet aber auch, dass man sich mit den Konsequenzen der eigenen Priorisierung für andere auseinandersetzt und auch Lösungen in der Richtung sucht. Der Teil wird leider oft "vergessen".

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Zuzan
Es sollte gerade hier im WPF nicht überraschen, dass z. B. der shareholder value manchmal Maßnahmen erfordert, denen CSR-Zielen entgegenstehen. Regelmäßig wird aber CSR zurückstecken müssen. Möchte hier mal einen sehen, der als Aktionär gegen Rationalisierung und Outsourcing stimmt, weil das zur Konsequenz hat, dass Familienväter, die einen großen Teil ihres Lebens viel Kraft und Energie in den Beruf gesteckt haben, freigesetzt werden.

 

 

in der tat halte ich solche unternehmen mittelfristig für dem untergang geweiht - wenn es keine besseren ideen gibt, schützen derartige maßnahmen nur temporär vor dem verlust des eigenen arbeitsplatzes.

 

bzgl. deiner mutter sollte dir klar sein, dass du eine betreuung bei 700 km entfernung nicht erhalten wirst, da du für womöglich schnell zu treffende entscheidungen nicht greifbar sein wirst. oder geht es dir primär darum, die verwertung des vermögens in den eigenen händen zu haben? dein fehler liegt darin, in guten zeiten keine einvernehmliche lösung mit deiner mutter getroffen zu haben; ich hoffe, dass dich dies zumindest dazu bewegt, deine eigene betreuung, die z.b. im falle eines unfalls auch mal schnell eintreten kann, wenn man viel unterwegs ist - habe da fälle im bekanntenkreis, zeitnah genau zu spezifizieren.

 

ansonsten gab es letztens doch erst dieses urteil:

 

Geld her!

 

die selbstbehalte bei elternunterhalt sind ja übrigens nicht sooo gering - entsprechende rechner findest du sehr leicht über eine suchmaschine.

 

übrigens geht es nicht darum, was du willst, sondern was deine mutter möchte, was du für sie tust. und dabei geht es nicht nur um finanzielle möglichkeiten ... vergrab' dein bestrafungsbedürfnis gegenüber deiner mutter irgendwo im letzten loch - sprich' dich mit ihr aus, solange dies noch möglich ist!

 

kleine anregung:

 

tim's procrastination blog

 

kümmer' dich - JETZT!

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checker-finance
dein fehler liegt darin, in guten zeiten keine einvernehmliche lösung mit deiner mutter getroffen zu haben; ich hoffe, dass dich dies zumindest dazu bewegt, deine eigene betreuung, die z.b. im falle eines unfalls auch mal schnell eintreten kann, wenn man viel unterwegs ist - habe da fälle im bekanntenkreis, zeitnah genau zu spezifizieren.

 

ansonsten gab es letztens doch erst dieses urteil:

 

Geld her!

 

die selbstbehalte bei elternunterhalt sind ja übrigens nicht sooo gering - entsprechende rechner findest du sehr leicht über eine suchmaschine.

 

übrigens geht es nicht darum, was du willst, sondern was deine mutter möchte, was du für sie tust. und dabei geht es nicht nur um finanzielle möglichkeiten ... vergrab' dein bestrafungsbedürfnis gegenüber deiner mutter irgendwo im letzten loch - sprich' dich mit ihr aus, solange dies noch möglich ist!

 

Das ist ja wohl an Arroganz nicht zu überbieten. Ich lass mir ja noch gefallen, dass hier Leute, die die Situation überhaupt nicht kennen, über die moralische Bewertung diskutieren. Aber einfach mal so ins Blaue ein "Bestrafungsbedürfnis gegenüber meiner Mutter" zu attestieren läßt tief blicken. Viele und auch ich haben ihr in der Tat geraten, einige Entscheidungen anders zu fällen als sie es getan hat. Aber wenn jemand meinem Rat nicht folgt, nehme ich das niemanden und erst Recht nicht meiner Mutter übel. Eine andere Frage ist, ob ich mich für die Fehlentscheidungen anderer Leute verantwortlich fühlen soll oder die Folgen ausbaden soll. Das lehne ich nämlich ab.

 

Nur um das hier nochmal klar zu stellen: Ich will meiner Mutter gar nichts vorschreiben und ich nehme ihr auch nicht im mindesten übel, dass ich mein Studium selbst finanzieren mußte und kein Erbe zu erwarten habe. Aber wenn ich haften soll, dann halte ich es für mehr als legitim, dass ich auf die Schadensminimierung maximalen Einfluß nehmen kann.

 

Das zitierte Urteil ist m. E. ein Skandal. Es signalisiert ganz klar den sozialistischen Grundsatz: Arbeit und Vermögensaufbau hat keinen Sinn, Eigenverantwortung erst Recht nicht. Denn wenn wir Dich nicht mit Steuern und Sozialabgaben kleinkriegen, dann lassen wir Dich für die Krankheit Deiner Eltern haften.

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Emilian
Im Prinzip war die Strategie meiner Mutter ja nicht schlecht, einen 40 jahre jüngeren Mann zu heiraten, der ihr dann den Lebensabend versüßt...

Nichts gegen Deine Mutter, aber da muss ich sagen: Doch, das war schlecht, weil weltfremd. Im Grunde ist ihr da der Spiegel mit Zinsen vorgehalten worden. Diesen Zusammenhang kannte ich nicht - von der Seite ist also nichts mehr zu erwarten.

Wenn, dann müßte man selbst eine polnische Zeitarbeitsfirma einschalten. Die könnte man in der Tat in Polen vor ort kontaktieren. Das wird kostenmäßig aber wohl wenig bringen...

Doch, das denke ich schon! Wenn die Firma nur aus den beiden Pflegekräften besteht und die Sache vor Ort richtig organisiert ist, hast du hier auch keine Probleme mit dem Gesetz und kannst deine Kosten legal erheblich senken.

 

Gruß Emilian.

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polydeikes
Das zitierte Urteil ist m. E. ein Skandal. Es signalisiert ganz klar den sozialistischen Grundsatz: Arbeit und Vermögensaufbau hat keinen Sinn, Eigenverantwortung erst Recht nicht. Denn wenn wir Dich nicht mit Steuern und Sozialabgaben kleinkriegen, dann lassen wir Dich für die Krankheit Deiner Eltern haften.

 

Eine wirkliche Relation zwischen Arbeit und Einkommen gibt es ohnehin nicht, das ist ein Trugschluss. Eine Relation zwischen Einkommen und sozialer Verantwortung gibt es auch nicht. In diesem Land ernähren knapp 16 Mio. Steuerzahler über 80 Mio. Menschen. Einfacher Logik nach müssten also 5 Leute deine Denkweise pauschal verurteilen, 1er sie nachvollziehen können. Das wäre gesellschaftlich repräsentativ.

 

Ich zahle diverse Formen von direkten und indirekten Steuern, Sozialabgaben für mich und Angestellte und aller Voraussicht nach sollen mir dann auch noch die Lebensfehler eines Mannes angelastet werden, den ich abgesehen von Bildern gar nicht kenne? Nur weil der seinerzeit die Ausgabe für ein Kondom gescheut hat ... mal ganz frech gesagt?

 

Und wofür tue ich das? Dafür das mir dieser Staat beschränkte Menschenrechte, Schutz und das Recht auf Eigentum bietet? Also die Menschenrechte gelten doch ohnehin nur, wenn man sich selbst um deren Durchsetzung kümmert. Schutz kann ich mir ohne weiteres selbst geben, dann hätte endlich erstmals die militärische Ausbildung im Lebenslauf überhaupt einen Sinn. Nur die Möglichkeiten beschränkt der Staat ja massiv. Und Eigentum? Wieviel Eigentum als Rechtsgut im Auge dieses Staates wert ist, sieht man ja nicht nur an dieser Debatte.

 

Bisher hab ich die Gestaltungsmöglichkeiten ja vorrangig nur dafür genutzt, das Unternehmen nicht auf Grund der zweifelhaften rechtlichen Rahmenlage an die Wand zu fahren. Seit einer Auseinandersetzung mit Finanzamt und Arbeitsamt zahle ich seit 2. Jahreshälfte 2010 keine Angestellten sondern nur noch Freiberufler. Und der nächste Schritt wird ganz sicher dahingehen, dass ich außer den für Konsum unverzichtbaren und der Besteuerung auf Kapitalerträge in diesem Land gar keine Steuern mehr zahlen werde.

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DartAffe

Ich finde es allgemein unmoralisch, dass Kinder für ihre Eltern zahlen sollen. Wohingegen diejenigen, die selbst keine Kinder haben vom Staat durchgefüttert werden. Noch schlimmer: es treibt einen Keil zwischen die Generation.

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akku5
· bearbeitet von akku5

Ich finde es allgemein unmoralisch, dass Kinder für ihre Eltern zahlen sollen. Wohingegen diejenigen, die selbst keine Kinder haben vom Staat durchgefüttert werden. Noch schlimmer: es treibt einen Keil zwischen die Generation.

 

Warum sollen sich Kinder nicht im Notfall auch finanziell um ihre Eltern kümmern. Sie erben grundsätzlich schließlich auch. Und ganz so ist es ja nun auch nicht, dass Kinderlose durchgefüttert werden und der Rest nicht. Erstmal müssen nämlich die Hilfsbedürftigen selber mit ihrer Rente und ihrem Ersparten herhalten. Im Umkehrfall, wenn weder Eltern noch Kinder wirtschaftlich in der Lage sind Pflege zu bezahlen, springt der Staat auch ein.

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Gerald1502
Malvolio
· bearbeitet von Malvolio

Ich finde es allgemein unmoralisch, dass Kinder für ihre Eltern zahlen sollen. Wohingegen diejenigen, die selbst keine Kinder haben vom Staat durchgefüttert werden. Noch schlimmer: es treibt einen Keil zwischen die Generation.

 

Wenn Du mich fragst sind es gerade Meinungsäußerungen wie Deine, die einen Keil zwischen die Generationen treiben.

 

Ganz abgesehen davon das es für die meisten Menschen wohl keine "finanzielle" Entscheidung ist, kinderlos zu bleiben zahle ich als Single in jedem Fall wesentlich mehr an Steuern und Sozialabgaben und nehme dafür weniger öffentliche Leistungen in Anspruch .... was ja auch völlig OK so ist. Und dafür darf man sich dann als unmoralische, gewissenloser Sozialschmarotzer beschimpfen lassen. Ich finde solche "Stimmungsmache" das allerletzte, zumal es die Diskussion nicht einen Millimeter voranbringt.

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Emilian
Ich finde es allgemein unmoralisch, dass Kinder für ihre Eltern zahlen sollen.

Wasn daran unmoralisch?

Noch schlimmer: es treibt einen Keil zwischen die Generation.

Der Keil ist längst da und heißt Egoismus.

Wohingegen diejenigen, die selbst keine Kinder haben vom Staat durchgefüttert werden.

Ich würd mit keinem tauschen wollen, der aufgrund eigner Entscheidung keine Kinder hat.

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sparfux
Ich finde es allgemein unmoralisch, dass Kinder für ihre Eltern zahlen sollen.

Fair wäre, falls man so denkt, dass der Staat in jedem Fall für die Eltern aufkommt aber auf der anderen Seite auch das Erbe kassiert, wenn keine Sozialleistungen nötig sind. Wäre das jemandem lieber?

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akku5
· bearbeitet von akku5

Unmoralisch finde ich es eher, wenn man stets die FDP-Fahne vor sich herschwenkt, auf Eigenverantwortlichkeit pocht und gegen alles Soziale wettert und dann justament in dem Augenblick, wo er sich um seine leiblichen Eltern kümmern soll,die soziale Gemeinschaft heran ziehen will :- .

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polydeikes
Fair wäre, falls man so denkt, dass der Staat in jedem Fall für die Eltern aufkommt aber auf der anderen Seite auch das Erbe kassiert, wenn keine Sozialleistungen nötig sind. Wäre das jemandem lieber?

 

Ich glaub ganz ehrlich, das wäre dem TO völlig egal. Ich sehe hier beim TO eher eine gewisse, verständliche Angst um tiefreifende Einschnitte in die eigene Existenz. Das er das Erbe kassieren und die Pflichten anderen aufbürden will, konnte ich so nicht heraushören.

 

Unmoralisch finde ich es eher, wenn man stets die FDP-Fahne vor sich herschwenkt, auf Eigenverantwortlichkeit pocht und gegen alles Soziale wettert und dann justament in dem Augenblick, wo er sich um seine leiblichen Eltern kümmern soll,die soziale Gemeinschaft heran ziehen will :-/.

 

Wenn man 4500 Euro als Angestellter im Monat netto nach Hause schafft:

 

- zahlt man mind. die gleiche Summe an Steuern, Sozialabgaben und indirekten Steuern an den Staat

- ermöglicht man durch sein Konsumverhalten höchstwahrscheinlich ein statistisches Durchschnittseinkommen eines anderen Arbeitnehmers zu 30-50 %

 

Und was bekommt man dafür? Man wird als Sozialschmarotzer bezeichnet?

 

Ich würde einiges drum geben den ein oder anderen in der gleichen Situation zu erleben ...

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DartAffe

Die Moraldiskussion hab nicht ich hier angestossen. Da scheint ihr ja mehr Interesse daran zu haben.

 

Dass zunächst das Vermögen der Betroffenen herangezogen wird, finde ich völlig o.k. Hab ich da etwas dagegen gesagt?

Das Problem fängt doch an bei der Beurteilung, ob jmd finanziell in der Lage ist, dafür herangezogen zu werden. Und da hacken jetzt viele fröhlich auf checker-finance herum. (Das Problem ist doch, dass die Sandwich-generation einerseits Vermögen aufbauen muss für die eigene Altersvorsorge und andererseits die eigenverantwortichen Maßnahmen dazu kaum anerkannt werden. Nicht nur hier, sondern auch bei Hartz4, Abgeltungssteuer etc.)

 

Egoismus ist hier auch der ganz falsche Dampfer. Lieber zahle ich etwas mehr in die Sozialkassen und verhindere so diese Einzelschicksale. Ich sehe hier einfach einen Sozialstaat, der seine Aufgaben vernachlässigt.

 

Keine Kinder haben ist auch völlig o.k. Es ist ja auch gut so, dass die Pflege vom Staat übernommen wird. Das sollte nur allgemein so sein.

 

So und noch etwas zum eigentlichen Thema:

http://www.tz-online.de/specials/zukunft-alter/im-pflege-paradies-62368.html

http://www.seniorenthailand.com/FAQ.htm

 

Das Problem in diesem Fall wird die vorangeschrittene Demenz sein. Kann die Mutter so eine Entscheidung noch treffen?

Wie es dann moralisch und rechtlich aus sieht muss man sich wohl schlau machen.

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polydeikes
Ich sehe hier einfach einen Sozialstaat, der seine Aufgaben vernachlässigt.

 

In welcher rechtlichen Grundlage steht denn, dass das Aufgabe des Staates sei? Eine derartige Grundlage existiert genauso wenig, wie den Staat der im Grundgesetz verankerte Halbteilungsgrundsatz und das imanente Steuersenkungsgebot interessiert.

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DartAffe
· bearbeitet von DartAffe

Und torstenb stimme ich hier mal voll zu.

 

Es geht mir nicht um die rechtliche Grundlage; eher darum, dass ich soetwas von einem Sozialstaat erwarte. Eine soziale Grundabsicherung in allen Lebensbereichen durch den Staat.

Kapitalistischere Staaten sind da anders organisiert s. USA.

 

 

Erbschaftssteuer könnte man auch mal diskutieren (mit ausreichenden Freibeträgen und guten Regelungen bei illiquidem Kapital). Das ist hier aber der falsche Thread.

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checker-finance
Ich finde es allgemein unmoralisch, dass Kinder für ihre Eltern zahlen sollen.

Fair wäre, falls man so denkt, dass der Staat in jedem Fall für die Eltern aufkommt aber auf der anderen Seite auch das Erbe kassiert, wenn keine Sozialleistungen nötig sind. Wäre das jemandem lieber?

 

Nochmal:

- Eltern haben sich dafür entschieden, Kinder zu bekommen - Kinder haben sich nie dafür entscheiden, Eltern zu haben.

- Eltern bekommen Kindergeld - Kinder bekommen kein Elterngeld

- Eltern können für ihr Alter vorsorgen - Kinder können nicht für ihre Kindheit und Jugend vorsorgen

=> Unterhaltsverpflichtung der Eltern gegenüber ihren Kindern ist begründet, umgekehrt nicht.

 

- Eltern erarbeiten sich ein Vermögen, wobei der Erwerb und die Vermögenserträge besteuert werden, ebenso die Vererbung.

- Eltern entscheiden über Erbe und Vermächtnis, Kinder haben nur einen Pflichtteilanspruch.

- der Staat muß ohnehin für verarmte Alte aufkommen und wenn diese keine Kinder haben, dann bleibt es auch dabei

=> Der Schluß, dass wenn Kinder nicht für ihre Eltern haften müßten, der Staat Generalerbe sein müßte, ist weder moralisch noch fair. Wenn aber, dann wäre alle die nur haften statt erben, mit Sicherheit dafür.

 

Das Eigenverantwortlichkeitprinzip ist sozial. Im übrigen will ja niemand die soziale Gemeinschaft heranziehen. Aber wenn die soziale Gemeinschaft festsetzt dass jedem ihrer Mitglied kraft Dasein ein bestimmtes Versorgungsniveau zusteht, dann gibt sie einen Anspruch und muß dann auch dafür zahlen.

 

Tatsächlich produziert das Kinder-haften-für-Eltern-System Vorsorgelücken bei den Kindern und damit Abhängigkeit vom Staat. Und das ist offensichtlich auch so beabsichtigt. Dieser Staat begreigt Menschen Feinde, die nicht auf ihn angewiesen sind, denn sie könnten ihm ja den Rücken kehren und sich aus den Ketten der Sozialsysteme befreien.

 

Die Erwerbstätigen in diesem Staat zahlen jetzt schon die Versorgung der gegenwärtigen Rentner und bekommen dafür sog. "Rentenanwartschaften", was nicht anderes als bloße Expektanzen sind, bzw. ungedeckte Schecks auf die Zukunft der umlagefinanzierten Rentenversiherung. Desweiteren zahlen die Erwerbstätigen über ihre Steuern auch noch die staatlichen Zuschüsse in die Rentenkasse zur Versorgung der gegenwärtigen Renter. Und wenn die Rente der gegenwärtigen Renter nicht für das reicht, was der Staat als Mindestniveau definiert, sollen die Kinder auch noch die Differenz zahlen.

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Zuzan
· bearbeitet von Zuzan

ich frage mich langsam, was du möchtest ...

 

du kannst deine mutter nicht so einfach "entmündigen", d.h. vor allem finanziell und auch medizinisch über sie bestimmen ... du bist zu weit weg. wenn die nachbarn deiner mutter mal die polizei einschalten und diese das entsprechende amt, stellt man dich vor tatsachen, die dir nicht wirklich gefallen werden. in der konsequenz heisst das, dass du sie jetzt in vertretbarem umkreis zu dir unterbringen müsstest oder aber keine betreuung übernehmen kannst. für deine mutter wäre doch eine betreute demenz-wg ideal, aber einfach so wird sie damit nicht einverstanden sein - das erfordert einiges an überzeugungsarbeit. also wirst du dich mit deiner mutter zusammensetzen müssen, ob's dir passt oder nicht oder was auch immer du als bürger vom prinzip elternunterhalt hältst. du bist rein menschlich als sohn in der pflicht, zumal deine mutter ja momentan knete hat.

 

wende dich an einen pflegestützpunkt in deiner nähe, denn hier soll ja neuerdings eine umfassende beratung über vers. pflegemöglichkeiten angeboten werden. deine mutter hat doch zunächst genug kohle, der freibetrag für dich (1500,-), deine frau (1200,-) plus deine zwei kinder (unterhalt nach düsseldorfer tabelle), dazu absetzung von aufwendungen wie versicherungen, kredite, hausbau, werbungskosten sowie altersvorsorge - da bleibt doch so gut wie nichts mehr übrig.

 

und wenn du so manches arrogant finden solltest, andere finden deine aussagen auch nicht gerade prickelnd - du hast doch gesagt, dass die nachbarn deiner mutter sich ja gerne mit ihr rumschlagen können .... jeder andere hätte da schon mal nach dem rechten gesehen. gerade als einzelkind muss man doch damit rechnen, dass man irgendwann mal für seine eltern sorgen muss (obwohl der großteil der menschen ohne irgendeine pflegebedürftigkeit stirbt!), siehe hier:

 

destatis Pflegebedürftigkeit

 

d.h. angst vor pflegebedürftigkeit muss man nun auch nicht unbedingt haben, was aber gerne im rahmen der kapitaldeckungsdiskussion unter den tisch gekehrt wird.

 

dir muss die wichtigkeit einer guten medizinischen versorgung klar sein ... also einfach 'ne polin hinstellen reicht da nicht. (und ich weiss, was ich sage!!)

 

Leitlinie

 

also entweder erfolgt eine revision deiner prioritäten - oder du gibst eine wohl schon bald angeordnete betreuung mit allen konsequenzen ab.

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troi65

Unabhängig vom Anliegen des TO find ich es interessant , welches "Halbwissen" vom ( deutschen ) Betreuungsrecht an versch. Stelle in dem Thread auftaucht.

 

Muss ich einfach mal loswerden , da ich "zufällig" bei einem Betreuungsgericht arbeite.;)

 

Das ich das mal erleben darf, Betreuungsrecht im WPF.:)

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Emilian

Troi: Erleuchte uns mal ein bisschen - wir lernen gerne von kompetenter Stelle.

 

Gruß Emilian.

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troi65
· bearbeitet von troi65

Troi: Erleuchte uns mal ein bisschen - wir lernen gerne von kompetenter Stelle.

 

Gruß Emilian.

 

Ach z.B. das alte ( aber falsche ) Gerücht, das in Funk und Fernsehen immer rumgeistert:

 

Wer einen Betreuer braucht , bekomme grs. einen Berufsbetreuer und die Kinder hätten nichts ( mehr ) zu melden.

 

Oder die Aussage , dass Kinder als Betreuer zu Lebzeiten des/der Betreuten dem Gericht grundsätzlich rechenschaftspflichtig sind; genauso falsch.

 

Da könnte man einiges an gängigen , gleichwohl aber falschen Vorstellungen der Bevölkerung geraderücken.

Tägliche Sisyphusarbeit an meiner Arbeitsstelle.

 

Will hier aber keine Zwischendiskussion beginnen , die den TO nicht weiter führt.

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checker-finance

ich frage mich langsam, was du möchtest ...

 

du kannst deine mutter nicht so einfach "entmündigen", d.h. vor allem finanziell und auch medizinisch über sie bestimmen ... du bist zu weit weg. wenn die nachbarn deiner mutter mal die polizei einschalten und diese das entsprechende amt, stellt man dich vor tatsachen, die dir nicht wirklich gefallen werden. in der konsequenz heisst das, dass du sie jetzt in vertretbarem umkreis zu dir unterbringen müsstest oder aber keine betreuung übernehmen kannst. für deine mutter wäre doch eine betreute demenz-wg ideal, aber einfach so wird sie damit nicht einverstanden sein - das erfordert einiges an überzeugungsarbeit. also wirst du dich mit deiner mutter zusammensetzen müssen, ob's dir passt oder nicht oder was auch immer du als bürger vom prinzip elternunterhalt hältst. du bist rein menschlich als sohn in der pflicht, zumal deine mutter ja momentan knete hat.

 

wende dich an einen pflegestützpunkt in deiner nähe, denn hier soll ja neuerdings eine umfassende beratung über vers. pflegemöglichkeiten angeboten werden. deine mutter hat doch zunächst genug kohle, der freibetrag für dich (1500,-), deine frau (1200,-) plus deine zwei kinder (unterhalt nach düsseldorfer tabelle), dazu absetzung von aufwendungen wie versicherungen, kredite, hausbau, werbungskosten sowie altersvorsorge - da bleibt doch so gut wie nichts mehr übrig.

 

und wenn du so manches arrogant finden solltest, andere finden deine aussagen auch nicht gerade prickelnd - du hast doch gesagt, dass die nachbarn deiner mutter sich ja gerne mit ihr rumschlagen können .... jeder andere hätte da schon mal nach dem rechten gesehen. gerade als einzelkind muss man doch damit rechnen, dass man irgendwann mal für seine eltern sorgen muss. [... ]

 

dir muss die wichtigkeit einer guten medizinischen versorgung klar sein ... also einfach 'ne polin hinstellen reicht da nicht. (und ich weiss, was ich sage!!)

 

Leitlinie

 

also entweder erfolgt eine revision deiner prioritäten - oder du gibst eine wohl schon bald angeordnete betreuung mit allen konsequenzen ab.

 

- So, so, das Knüppel aus dem Sack-Prinzip. Wenn man nicht freiwillig organisiert und zahlt, wird Betreuung angeordnet, die man zu bezahlen hat. Als nächster Angehöriger darf man "nicht so einfach finanziell und auch medizinisch über sie bestimmen ", sehr wohl darf aber ein Amt dann bestimmen? Das ist eben gerade ein Punkt der mich interessiert. Einweisung in ein Heim wäre ja eine amtliche Zwangsmaßnahme gegen meine Mutter.Dagegen müßte sie doch über effektiven Rechtsschutz verfügen.

 

- Einfach so "ne Polin" hinstellen reicht nicht? Das sieht der Staat aber ziemlich anders, wenn es um Pflegestufenanerkennung geht. Da heißt es dann auf einmal, es zähle primär nur der Zeitbedarf für Grundpflege.

 

- Ach so, als Einzelkind muß man damit rechnen? Wie schön: Manche haben Glück und ihre Eltern vererben ihnen etwas. Andere haben Glück, weil ihre Eltern ihnen wenigstens Geschwister an die Seite gestellt haben. Daran sieht man deutlich, dass Lebensentscheidungen der Eltern, die für die Kinder nicht beeinflußbar sind, den Kindern zur Last gelegt werden sollen.

 

- Aber immerhin, das mit den Freibeträgen wird ne Rechenaufgabe werden. Das sollte sich so gestalten lassen, dass das laufende Einkommen größtenteils geschützt werden kann. Somit müßte noch das bereits aufgebaute Vermögen abgeschirmt werden.

 

 

 

---

 

Na also: VNR http://www.vnr.de/b2c/finanzen/private-finanzen/muessen-kinder-pflegeheim-aufenthalt-der-eltern-zahlen.html: "Sogar "notwendige" Ausgaben für Luxusartikel können hier zum Abzug gebracht werden, damit Kinder nicht für das Pflegeheim der Eltern zahlen müssen." - Dieses Rechtssystem ist pervers - Luxusartikel können zum Abzug gebracht werden, aber Sparen ist schädlich.

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Gerald1502

Na also: VNR http://www.vnr.de/b2c/finanzen/private-finanzen/muessen-kinder-pflegeheim-aufenthalt-der-eltern-zahlen.html: "Sogar "notwendige" Ausgaben für Luxusartikel können hier zum Abzug gebracht werden, damit Kinder nicht für das Pflegeheim der Eltern zahlen müssen." - Dieses Rechtssystem ist pervers - Luxusartikel können zum Abzug gebracht werden, aber Sparen ist schädlich.

Hier ist auch noch einiges beschrieben. https://www.wertpapier-forum.de/topic/30906-private-pflegezusatzversicherung/

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checker-finance

 

Ach z.B. das alte ( aber falsche ) Gerücht, das in Funk und Fernsehen immer rumgeistert:

 

Wer einen Betreuer braucht , bekomme grs. einen Berufsbetreuer und die Kinder hätten nichts ( mehr ) zu melden.

 

Oder die Aussage , dass Kinder als Betreuer zu Lebzeiten des/der Betreuten dem Gericht grundsätzlich rechenschaftspflichtig sind; genauso falsch.

 

Da könnte man einiges an gängigen , gleichwohl aber falschen Vorstellungen der Bevölkerung geraderücken.

Tägliche Sisyphusarbeit an meiner Arbeitsstelle.

 

Will hier aber keine Zwischendiskussion beginnen , die den TO nicht weiter führt.

 

Das führt den TO durchaus weiter. Denn genau das kommt ja auf mich zu: Dass ich die Betreuung übernehme vs. jmd bestellt wird, der keine Rücksicht auf Kosten nimmt. Was immer Du über das Verfahren hier posten magst - herzlich willkommen.

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