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Cartman999

Wann kommen die Elektroautos?

Empfohlene Beiträge

reko
· bearbeitet von reko
vor 1 Stunde von krett:

Auch ein schlechter weg CO2 zu reduzieren, reduziert CO2.

Wer daran glaubt, der sollte die Erkenntnisse des Wirtschaftsnobelpreisträgers von 2018 lesen.

William_D._Nordhaus

nobelprize.org/prizes/economic-sciences/2018/nordhaus/lecture

Wir haben begrenzte Ressourcen, alles was wir ineffektiv investieren fehlt an anderer Stelle.

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krett

Manchen kann man nicht die Augen öffnen. Ihr konzentriert euch auf Details und verliert das Große ganze. Was kostet die eAutos Förderung? Bisher ein paar Milliarden, Peanuts.

 

Dieselprivileg: 7 Milliarden/Jahr

Mineralölimporte: 40 Milliarden/Jahr

Umweltschäden, Gesundheitskosten durch Ölverbrennung: Deutlich mehr als die obigen Punkte zusammengenommen.

 

Insofern: Könnte man das Geld für die eAuto-Förderung nehmen um anderswo mehr CO2 einzusparen? Ja, aber so funktioniert es nicht. Man könnte auch das Dieselprivileg abschaffen und die zusätzlichen einnahmen in den ÖPNV stecken. Das wäre vermutlich die Maximalwirkung. Aber beides geht an der Diskussion vorbei. Es gibt ja (leider?) kein Budget X welches die Politik sich gegeben hat um den CO2 Ausstoß zu senken. Insofern kann man genauso gut sagen das Geld für die eAuto Förderung fehlt beim ÖPNV, wie das Geld für die Subventionierung der Landwirtschaft beim ÖPNV fehlt.

 

Oder anders gesagt: Warum fördern wir den Rad- und Bahnverkehr nicht mehr? Weil das Geld in eAutos gesteckt wird? Nein, sondern weil die Politik es nicht will.

Ich finde es schade das die Politik die Bahn, den ÖPNV, das Rad, die Umwelt etc. vernachlässigt. Aber immerhin, immerhin tut sich zumindest beim eAuto etwas. Besser als garnichts.

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Tradeoff
vor 41 Minuten von krett:

Manchen kann man nicht die Augen öffnen. Ihr konzentriert euch auf Details und verliert das Große ganze. Was kostet die eAutos Förderung? Bisher ein paar Milliarden, Peanuts.

 

Dieselprivileg: 7 Milliarden/Jahr

 

Das „Dieselprivileg“ bedeutet eine niedrigere Besteuerung des Treibstoffs (dementsprechend besonders gut für hohe Verbräuche) bei gleichzeitiger Erhöhung der KfZ Steuer (die unabhängig von Verbrauch erhoben wird). Ein klarer Anreiz, dass Personen mit hohem Verbrauch/Langstreckenfahrer eher Diesel fahren. Da ein Diesel weniger CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Benziner kann man das durchaus als eine Maßnahme zur CO2 Reduktion verstehen - insbesondere im Kontext der Zeit in der die Regelungen entstanden sind.

 

vor 41 Minuten von krett:

Mineralölimporte: 40 Milliarden/Jahr

 

Die Zahl schaut beeindruckend aus, ist aber irreführend. Zum einen werden mit dem Öl bei weitem nicht nur Autos betrieben, sondern auch Heizungen, Industrie, uvm.

 

Außerdem würde die Energie, die bei der Nutzung des Öls verwendet wird, durch andere Energiequellen subsumiert werden. 

 

vor 41 Minuten von krett:

Umweltschäden, Gesundheitskosten durch Ölverbrennung: Deutlich mehr als die obigen Punkte zusammengenommen.
 

 

Lassen wir es mal stehen, auch wenn ich mir da nicht sicher wäre. Wie oben geschrieben ist es halt aktuell nicht ohne Nebenwirkungen änderbar.

 

vor 41 Minuten von krett:

Insofern: Könnte man das Geld für die eAuto-Förderung nehmen um anderswo mehr CO2 einzusparen? Ja, aber so funktioniert es nicht.

Man könnte auch das Dieselprivileg abschaffen und die zusätzlichen einnahmen in den ÖPNV stecken. Das wäre vermutlich die Maximalwirkung.
 

 

Vermutlich nicht. ÖPNV gilt auch heute schon als die idR günstigere Alternative. Auto fährt man, weils bequemer/schneller ist oder es keine ÖPNV Alternative gibt. Da ändern auch 7 Mrd nix Wesentliches - da geht schon heute deutlich mehr an Förderung rein - alleine vom Bund, der noch nicht mal zuständig ist (das sind Kommunen und zT. Länder).

 

vor 41 Minuten von krett:

 

Aber beides geht an der Diskussion vorbei. Es gibt ja (leider?) kein Budget X welches die Politik sich gegeben hat um den CO2 Ausstoß zu senken. Insofern kann man genauso gut sagen das Geld für die eAuto Förderung fehlt beim ÖPNV, wie das Geld für die Subventionierung der Landwirtschaft beim ÖPNV fehlt.


 

 

Doch. Das Budget ergibt sich aus den Steuereinnahmen; das kann man also sehr gut sagen, genauso wie man Landwirtschaft gegen ÖPNV abwägt. Genau diese Abwägungen werden auch in den Haushaltsentwürfen und den Ressortabstimmungen der (Finanz-)Ministerien getroffen. Wer die verantwortlichen Akteure sind bestimmen wir im demokratischen Prozess auf Basis von Wahlprogrammen die genau hier verschiedenste Schwerpunkte legen.

 

vor 41 Minuten von krett:

Oder anders gesagt: Warum fördern wir den Rad- und Bahnverkehr nicht mehr? Weil das Geld in eAutos gesteckt wird? Nein, sondern weil die Politik es nicht will.

 

„Die Politik“ reflektiert die Mehrheit im Lande. Warum fördern wird Rad- und Bahnverkehr nicht mehr? Weils halt keine Mehrheit gibt, die der Meinung ist, dass das das dringendste Problem ist. 

 

vor 41 Minuten von krett:

Ich finde es schade das die Politik die Bahn, den ÖPNV, das Rad, die Umwelt etc. vernachlässigt. Aber immerhin, immerhin tut sich zumindest beim eAuto etwas. Besser als garnichts.

 

Ich frag mich echt, wie dein Blick auf die Politik entsteht. Neben Migration war doch die Umwelt in all ihren Aspekten das wesentliche Thema der vergangenen 10 Jahre. Atomausstieg, EEG, CO2, Bodenbelastung durch Dünger, aber auch Infrastruktursubventionen bei der Bahn, Insektensterben, uvm. ÖPNV und Rad sind halt idR kommunale Themen, de findet man nicht in überregionalen Themen.

 

Ich kann’s echt nicht mehr haben, diese vollständige Abgrenzung von allen die anderer Meinung sind und deren Argumenten. Beschäftigt euch doch mal mit den Gründen, warum Sachen sind, wie sie sind. Gerade in der Politik ist es so, dass eine größere Anzahl Personen, mit unterschiedlichsten Meinungen, die sich in der Regel professionell mit einem Thema auseinandersetzten, in Kontakt mit den Entscheidungsträgern sind, die sich professionell mit dem Abwägen von Argumenten zur Entscheidungsfindung beschäftigen.

 

Wenn auf der Basis dann eine Entscheidung getroffen wird, dann muss diese weder meine Meinung widerspiegeln, noch muss sie richtig sein. Da wir in einer Demokratie leben, darf ich sie auch kritisieren, Gott sei Dank auch unfundiert, polemisch oder dumm. Wäre aber halt produktiver, wenn ich mich mit den Argumenten die zur Entscheidung geführt haben auseinander setzen würde und auf der Basis kritisieren würde. Weil dann entwickelt sich vielleicht ein Diskurs, so bleibts halt Rechthaberei.

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Halicho

Es wird regelmäßig vergessen, dass die Kraftstoffbesteuerung bei Verbrennern etwa 41 Mrd EUR Steueraufkommen verursacht, die kompensiert werden müssen, so denn die hochsubventionierten heutigen E-Autos erfolgreich in den Markt subventioniert werden.

 

Zudem werden die Strompreise explosionsartig steigen, weil sich, im Falle des Erfolges der E-Autosubventionen, zu der (aus Sicherheits- und Umweltschutzgründen)Abschaltung der AKW und Kohlekraftwerke noch der erhöhte Verbrauch der neuen Fahrzeuge gesellt. Im Neubau  und bei der Sanierung von Wohnungen wird aufgrund der CO2-Steuer und der ENEV immer häufiger zur Wärmepumpen gegriffen, was das Problem weiter verschärft.

 

Leider ist mein RWE-Aktienpaket zu klein, um mich über den erwartbaren Extraprofit zu freuen.

 

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krett
vor 8 Stunden von Halicho:

Es wird regelmäßig vergessen, dass die Kraftstoffbesteuerung bei Verbrennern etwa 41 Mrd EUR Steueraufkommen verursacht, die kompensiert werden müssen, so denn die hochsubventionierten heutigen E-Autos erfolgreich in den Markt subventioniert werden.

Wenn wir kein Öl mehr importieren, sondern in Deutschland hergestellten Ökostrom verwenden, wächst unsere Wirtschaft schneller und die Steuereinnahmen steigen. Ein Effekt, den man bereits von sinkenden Erdölpreisen kennt, die führen auch zu geringeren Ausgaben für Öl.

 

Zitat

Zudem werden die Strompreise explosionsartig steigen, weil sich, im Falle des Erfolges der E-Autosubventionen, zu der (aus Sicherheits- und Umweltschutzgründen)Abschaltung der AKW und Kohlekraftwerke noch der erhöhte Verbrauch der neuen Fahrzeuge gesellt. Im Neubau  und bei der Sanierung von Wohnungen wird aufgrund der CO2-Steuer und der ENEV immer häufiger zur Wärmepumpen gegriffen, was das Problem weiter verschärft.

Das ist unbewiesene Spekulation. 

  1. in Deutschland sind immer noch viele Überkapazitäten vorhanden sind bei der Stromerzeugung. Wir exportieren ja auch riese Mengen an Strom.
  2. Neue Solarkraftwerke und Batteriespeicher sind zudem innerhalb von 2-3 Jahren geplant UND gebaut. Bei neuen Windkraftanlagen sind es vielleicht 3-5 Jahre.
  3. "Strompreisexplosion"? Wenn die Strompreise an den Börsen um 20% steigen sollten, steigen sie für Endverbraucher um 3%.

 

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Halicho

Der Handelsbilanzüberschuss ist ohnehin schon übermäßig hoch. Ohne diesen Überschuss Deutschlands würden die Risiken weiterer Zollverschärfungen erheblich sinken. Würde nun Solarstrom in D statt in sonnenreichen Ländern für die neuen E-Autos produziert so würde sich das Ungleichgewicht weiter verschärfen.

 

Überschlagsrechnung für D: 

Würden 50% der PKW Fahrleistung von 644mrd km mit E-Fahrzeugen zurückgelegt, die 25kwh im WLTP Fahrzyklus benötigen würden, dann müssten bei Realverbrauch von 30kwh plus Ladeverlusten etwa 33 kwh pro 100km aufgewendet werden. Das wären 106TWH

 

Der Stromverbrauch lag 2019 bei ca 512 TWH.

 

Dafür müssten massive Infrastrukturinvestitionen aufgebracht werden.

 

Zu den Überkapazitäten: klar sind die vorhanden. Sonst kann die Lastkurve nicht abgefahren werden. Das ist banal. Sonst würde der Strom nicht fließen. Mehr E-Autos ohne massiven Netzausbau und Ausbau von Solarfarmen in sonnenreichen Gegenden (z.b. Spanien) lässt sich der nicht umweltfreundlich und sicher gewinnen.

 

Die Strompreise würden dann nicht um läppische 20% sondern mehrere hundert Prozent steigen. Wo soll der denn herkommen? Soll man wegen der E-Autos wieder Braunkohle fördern, die Steinzeit-AkW kurz entrosten und wieder anfahren?

Zum Batteriespeicher: was kostet das? Rechne doch mal vor. Soll der Strom im Winter abgeschaltet werden?

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reko
· bearbeitet von reko
vor 9 Minuten von Halicho:

Soll der Strom im Winter abgeschaltet werden?

bei Wärmepumpenheizung?

Wer hier Batteriespeicher nennt hat die Dimensionen nicht begriffen. Das ist völlig ausgeschlossen.

Wir werden auch weder die Flächen für Solarkraftwerke noch die Netzkapazität für solch eine Welt haben. Ohne Energieimport geht es nicht.

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krett
· bearbeitet von krett
vor 15 Minuten von Halicho:

Zu den Überkapazitäten: klar sind die vorhanden. Sonst kann die Lastkurve nicht abgefahren werden. Das ist banal. Sonst würde der Strom nicht fließen. Mehr E-Autos ohne massiven Netzausbau und Ausbau von Solarfarmen in sonnenreichen Gegenden (z.b. Spanien) lässt sich der nicht umweltfreundlich und sicher gewinnen.

 

Die Strompreise würden dann nicht um läppische 20% sondern mehrere hundert Prozent steigen. Wo soll der denn herkommen? Soll man wegen der E-Autos wieder Braunkohle fördern, die Steinzeit-AkW kurz entrosten und wieder anfahren?

Zum Batteriespeicher: was kostet das? Rechne doch mal vor. Soll der Strom im Winter abgeschaltet werden?

 

Es tut mir leid, dir fehlt es an Grundlagenwissen und es ist einfach falsch was du schreibst. "Die Strompreise würden um mehrere hundert Prozent steigen"....nein....

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fancY
· bearbeitet von fancY

E.ON und der ADAC sehen z.B. für die nächsten Jahre keine unlösbaren Probleme durch Elektroautos:

 

Keine Angst vor dem Blackout: Die Netze von E.ON in Deutschland sind bereit für eine vollständige Umstellung auf Elektroautos. Zu diesem Fazit kommt unsere gemeinsame Studie mit der Unternehmensberatung Consentec.

 

Wir haben dafür verschiedene Szenarien durchgespielt. Das Ergebnis: Wenn im Jahr 2030 zehn Millionen Elektroautos unterwegs wären, dann würde im Stromnetz der Verbrauch um vier bis fünf Prozent zulegen. Das wäre für E.ON ohne Überlastung machbar, weil unsere Infrastruktur immer effizienter wird. Und selbst wenn es bis 2045 nur noch Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen gäbe, wären wir für diese komplette Elektrifizierung gerüstet – dank unserer Investitionen und dem Ausbau der Stromnetze.

 

https://www.eon.de/frag-eon/themen/e-mobility/fragen-und-antworten/sind-die-stromnetze-fuer-elektroautos-ueberhaupt-ausgelegt/

https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/info/elektroauto-pro-und-contra/

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reko
· bearbeitet von reko
vor 6 Minuten von fancY:

eon und der ADAC sehen z.B. für die nächsten Jahre keine unlösbaren Probleme durch Elektroautos:

Sehe ich auch nicht, solange wird bei <1% E-Auto Anteil im Fahrzeugbestand liegen. Das Problem entsteht dann, wenn man 100% E-Autos haben will.

 

"weil unsere Infrastruktur immer effizienter wird" sagt aus, dass man zur Zeit dafür noch keine Lösung hat, aber es wird sich schon was finden.

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fancY
· bearbeitet von fancY
vor 2 Minuten von reko:

Sehe ich auch nicht, solange wird bei <1% E-Auto Anteil im Fahrzeugbestand liegen. Das Problem entsteht dann, wenn man 100% E-Autos haben will.

Aber keine großen Probleme, siehe oben!

Die Herausforderung durch die Abschaltung der Kohle- und Atomkraftwerke ist erheblich größer, als die durch Elektroautos. Und selbst diese Abschaltung ist machbar wie viele Studien zeigen.

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reko
vor 2 Minuten von fancY:

Die Herausforderung durch die Abschaltung der Kohle- und Atomkraftwerke ist erheblich größer, als die durch Elektroautos. Und selbst diese Abschaltung ist machbar wie viele Studien zeigen.

Die Abschaltung der Kohlekraftwerke hat für mich die weitaus höhere Priorität. Wir dürfen keine Kohlekraftwerke weiter betreiben, damit wir mit mehr E-Autos fahren können.

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Halicho
vor 22 Minuten von reko:

Die Abschaltung der Kohlekraftwerke hat für mich die weitaus höhere Priorität. Wir dürfen keine Kohlekraftwerke weiter betreiben, damit wir mit mehr E-Autos fahren können.

Es gibt noch nicht einmal ein leistungsstarkes europäisches Verbundnetz, das den Export des Solar und Windstroms und den Import von Spitzenlaststrom im ausreichendem Umfang ermöglicht. 

 

 

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fancY
· bearbeitet von fancY

Selbst im schlimmsten Fall (Stromversorgung zu 100% aus Braunkohlestrom) und selbst unter Vernachlässigung der CO2-Gutschriften der Kohlekraftwerke durch die Fernwärmenutzung, erzeugt ein durchschnittliches Elektroauto nicht mehr CO2 pro km, als ein Diesel- oder Benziner, in den Tendenz sogar weniger, da aktuell mehr Benziner als Diesel verkauft werden.

https://www.eon.de/frag-eon/themen/e-mobility/fragen/kohlestrom-im-elektroauto-klimakatastrophe/

 

2020, How clean are electric cars? von der European Federation for Transport and Environment:

 

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2010, Studie zur „Ökobilanz der Elektromobilität“ des Paul Scherrer Instituts:

 

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reko
· bearbeitet von reko
vor 20 Minuten von Halicho:

Es gibt noch nicht einmal ein leistungsstarkes europäisches Verbundnetz, das den Export des Solar und Windstroms und den Import von Spitzenlaststrom im ausreichendem Umfang ermöglicht.

Wird es auch nicht geben. Die Iberische Halbinsel, einer der besten europäischen Standorte für Solaranlagen, ist weitgehend eine Strominsel (new-interconnection-with-france, An infrastructure that will double the commercial exchange capacity with France from 1400 to 2800 megawatts (MW)).

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fancY
· bearbeitet von fancY
vor 14 Stunden von Tradeoff:

Das „Dieselprivileg“ bedeutet eine niedrigere Besteuerung des Treibstoffs (dementsprechend besonders gut für hohe Verbräuche) bei gleichzeitiger Erhöhung der KfZ Steuer (die unabhängig von Verbrauch erhoben wird). Ein klarer Anreiz, dass Personen mit hohem Verbrauch/Langstreckenfahrer eher Diesel fahren. Da ein Diesel weniger CO2 ausstößt als ein vergleichbarer Benziner kann man das durchaus als eine Maßnahme zur CO2 Reduktion verstehen - insbesondere im Kontext der Zeit in der die Regelungen entstanden sind.

Diesel ist nicht wirklich besser:

Diesel: the true (dirty) story

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Holgerli
vor 2 Stunden von Halicho:

Das wären 106TWH

 

Der Stromverbrauch lag 2019 bei ca 512 TWH.

 

Dafür müssten massive Infrastrukturinvestitionen aufgebracht werden.

 

Selbst wenn das mit dem Mehrverbrauch an Strom stimmen würde, würde das keine massiven Kosten nach sich ziehen, weil der Stromverbrauch in Deutschland seit einigen Jahren sinkt. Soll heissen: Es gab auch schon Zeiten in recht naher Vergangenheit da wurden600 TWh (das "h" wird klein geschrieben!) verbraucht.

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Tradeoff
vor 43 Minuten von fancY:

Diesel ist nicht wirklich besser:

Diesel: the true (dirty) story

DieselWorseForClimateThanPetrol.thumb.png.fcf072152181287cac8de35d8bb5f5be.png

Ja, wenn ich mir die Zahlen zurecht biege, dann nicht.

 

Hier in der „Studie“: es werden ein 175k km Benziner mit einem 182km Diesel verglichen. Das ganze auf Basis des durchschnittlichen Flottenverbrauchs - da Diesel eher selten in Kleinwägen und damit verbrauchsärmeren Autos eingesetzt wird, ist der Flottenmix anders und für Diesel tendenziell nachteilig.

 

Daher frage ich mich ob es wirklich zu erwarten wäre, dass die heutigen Dieselvielfahrer nach Umstieg auf Benziner a) weniger fahren würden und b) im Schnitt kleinere Fahrzeuge fahren würden.

 

Davon ab: Der Diesel ist kurz vor dem Ende im PKW Markt, da international nicht weit verbreitet und mit dem Aufkommen der E-Mobilität zu teuer in der Weiterentwicklung.

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fancY
· bearbeitet von fancY
vor 35 Minuten von Tradeoff:

Hier in der „Studie“: es werden ein 175k km Benziner mit einem 182km Diesel verglichen.

Das macht den Diesel nicht besser denn:

42,65t / 182000km = Diesel 234 g/km

39,00t / 175000km = Benziner 223 g/km

 

Die höhere km-Leistung des Diesel ist ja eher vorteilhaft in der Berechnung und berücksichtigt damit, dass Dieselfahrzeuge mehr gefahren werden.

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Dandy

Auf den Punkt mit dem Flottenverbrauch bist du nicht eingegangen. Zumal Diesel ohnehin hauptsächlich in schweren Fahrzeugen und Baumaschinen zum Einsatz kommt. Der Verbrauchsvorteil von Diesel in diesen Bereichen kann wohl kaum bestritten werden, da er ja international zum Einsatz kommt. Das bei, in vielen Ländern, gleicher Besteuerung wie Benzin.

 

Zudem verwundert mich in der Darstellung etwas, dass Diesel bei der Herstellung deutlich mehr CO2 versursachen soll. Meines Wissens nach kann man aus einem Liter Rohöl nur eine bestimmte Menge Diesel und Benzin gewinnen. Da kann man nicht einseitig den CO2 Bedarf bestimmter Raffinerieschritte dem Diesel zuschanzen. Die Ölaufraffinierung kostet einfach Energie und ergibt eine bestimmte Menge verschiedener Endprodukte.

 

Wie dem auch sei. Ob nun Diesel, Benzin oder E-Auto. Alles sind sie massive CO2 Verursacher und in dieser Form schädlich. Von den restlichen Umweltbelastungen mal ganz abgesehen. Es gibt andere und in meinen Augen deutlich bessere Lösungen für das Problem. Dazu müsste man das viele Geld aber eben anders investieren und international viel stärker kooperieren. Dafür fehlt wohl leider derzeit der politische Wille, auch wenn es auf europäischer Ebene durchaus möglich wäre, hier einen zentralen und global wirksamen Impuls zu setzen.

 

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fancY
vor 33 Minuten von Dandy:

Auf den Punkt mit dem Flottenverbrauch bist du nicht eingegangen.

Na gut, weil du so nett fragst.

 

Beispiel aus der Studie: gleiche Fahrzeuggröße - gleicher CO²-Ausstoß:

img2.thejournal_ie.png.9a492d2fffab35aff2f80acfd615b9e0.png

 

vor 37 Minuten von Dandy:

Der Verbrauchsvorteil von Diesel in diesen Bereichen kann wohl kaum bestritten werden, da er ja international zum Einsatz kommt.

Nicht täuschen lassen. In einem Liter Diesel ist mehr Kohlenstoff enthalten als in einem Liter Benzin. Dies relativiert den Verbrauchsvorteil entscheidend.

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Tradeoff
vor 26 Minuten von fancY:

Das macht den Diesel nicht besser denn:

42,65t / 182000km = Diesel 234 g/km

39,00t / 175000km = Benziner 223 g/km

 

Die höhere km-Leistung des Diesel ist ja eher vorteilhaft in der Berechnung und berücksichtigt damit, dass Dieselfahrzeuge mehr gefahren werden.

 

 

Vielleicht ist es nicht deutlich geworden: ich zweifle am Studiendesign und an der Objektivität der Studie, wenn beim überfliegen der Studie zwei solche "Böcke" gefunden werden. 

 

Aber gut, riskieren wir einen zweiten Blick und betrachten die Studie nochmal genauer. Link

 

Zitat

Titel: Diesel: the true (dirty) story

Das ist ja schonmal ein reisserischer Titel; das wäre schon der Punkt an dem ich skeptisch werden würde. Und wenn es sich zusätzlich um bei der Studie um "(...) a labour of love (...)" (Seite 3) handelt, dann stärkt das mein Vertrauen nur wenig. Aber gut, weiter: 

 

Zitat

This report draws on a wide range of data and analysis to examine the underlying resons for Europe's Diesel addiction, i.e the biased regulations and taxes that have artificially created the bloated sales of diesel cars in Europe that until recently represented over half of the new car market. It also examines the consequences for health and the environment and wider economic effects of dieselisation. 

Markierungen durch mich. Die Wortwahl hätte mich zweifeln, lassen, ob die Studie die richtige ist, wenn ich tatsächlich an einem Austausch interessiert wäre. Aber gut, weiter: 

 

Zitat

 

Contrary to perceived wisdom it shows that diesel cars are not actually lower carbon than gasoline versions if emissions are considered across the full lifecycle of the vehicle.

 

Ok, der Bericht will also ein wahrgenommenes Wissen widerlegen und zwar, dass Diesel Autos nicht weniger Kohlenstoff sind (sic) wenn man den gesamten Lebenszyklus des Fahrzeugs betrachtet. Tatsächlich hätte ich gar keine Meinung zu dem Thema, weil's halt eine völlig uninteressante Betrachtung ist und ich mir noch nie Gedanken dazu gemacht habe. Aber spinnen wir den Gedanken mal weiter. Wenn wir also den Gesamtausstoß an CO2 über den Lebenszyklus eines Fahrzeugs, unabhängig von Fahrzeugklasse, Fahr- oder Transportleistung betrachten, dann wäre ein Diesel betriebener ÖPNV-Bus vermutlich nochmal deutlich schlechter. Kurzum: das was hier gezeigt werden soll ist schlicht irrelevant. Aber gut, weiter: 

 

Springen wir doch direkt auf Seite 13, Figure 4. Zeigt sehr deutlich, dass der Dieselanteil am geringsten bei Minis & Kleinwagen ist, am höchsten bei "gehobener Mittelklasse" und "Vans". Spiegelt ganz gut meine Aussage wieder, dass wir verschiedene Flottenverbräuche haben. Wird auch nochmal auf Seite 13, Figure 5 gezeigt. Durchschnittliche Dieselautos fahren innerhalb ihres Lebenszyklus weiter und haben mehr Masse, also mehr Transportleistung. Aber gut, weiter: 

 

Springen wir auf Seite 16, Figure 7. Hier wird für dich auch nochmal das bestätigt, was @Dandy schreibt. Diesel und Benzin werden nicht alternativ produziert, sondern entstehen parallel bei der Produktionsprozess. Dementsprechend vergrößert das Angebot eines der Produkte auch das Angebot aller anderen - ergo kann es nicht um Diesel vs. Benzin gehen, wenn man CO2 vermeiden will, sondern um weniger Erdölverbrauch. Aber gut, weiter: 

 

Schauen wir uns die Zahlen jetzt mal genauer an - von der Grafik unten kommend "Well-to-wheel" mit 34.8 Tonnen (Diesel) vs. 33.2 Tonnen (Benzin). Hier zitieren sie eine Studie der EU Kommission: 

 

Zitat

The default well-to-wheel GHG emission for diesel, based on extensive studies for the European Commission, is 89.1 g CO2eq/MJ, for petrol 87.5 g CO2eq/MJ, a difference of 1.8 %.

(von Seite 38)

Komisch, in der Grafik der Studie sind ja fast 5% Unterschied. Woher kommt das denn? Sie schreiben dann, dass der CO2 Austoß generell noch steigt, wenn man doch versucht mehr Diesel aus dem Rohöl zu bekommen. Inwiefern das relevant ist, sei dahingestellt. Denn so wie sie es geschrieben haben (die zitierte Studie habe ich nicht weiter gelesen), ist das der Status quo. Die Herleitung des von ihnen errechneten Unterschieds bleiben sie also schuldig. Aber gut, weiter: 

 

Auf der Seite 40 gehts nun um den CO2 Ausstoß bei der Produktion. Auch hier zitieren sie eine Studie:

Zitat

Diesel vehicles require 3%-5% more energy to manufacture than equivalent petrol cars.

Sie bleiben bei ihrem Vergleich in der oberen Range. Interessant ist was die Studie eigentlich zu sagen hat. Denn sie untersucht CO2 Ausstoß während eines Fahrzeug Lebenszyklus - und detaillieren das noch etwas aus. Hier die Studie, ab Seite 59. Dort wird dann bspw. auch gezeigt das ein mit 100% Biodiesel betriebenes Fahrzeug bspw. in etwa auf dem Niveau eines EVs ist (Gesamtzyklus) und damit eine der CO2 ärmsten Varianten überhaupt ist. Ich hoffe wir sind uns alle einig, dass bspw. die Emissionsfrage auch relevant ist und wir daraus nicht ableiten, dass es ein Comeback der Verbrenner geben sollte, aber wir reden ja jetzt über CO2.

 

Da der Post jetzt eh schon so lang ist, dass ihn keiner mehr liest - auf Seite 43ff. wird dann nochmal die Grafik hergeleitet. Man muss der Studie zugute halten, dass sie tatsächlich ganz gut beschreibt was sie tun und her herleiten. Die Schlüsse die gezogen werden und die Modellierung ist allerdings darauf ausgerichtet irreführende Aussagen zu treffen - ich unterstelle, dass das bewusst geschieht. 

 

Mein Fazit bleibt aber: der Vergleich der gezogen wird, ist nicht zielführend. Auch ein detaillierter Blick in die Studien hat daran nichts geändert.

 

 

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Halicho
· bearbeitet von Halicho
vor 5 Stunden von Holgerli:

 

Selbst wenn das mit dem Mehrverbrauch an Strom stimmen würde, würde das keine massiven Kosten nach sich ziehen, weil der Stromverbrauch in Deutschland seit einigen Jahren sinkt. Soll heissen: Es gab auch schon Zeiten in recht naher Vergangenheit da wurden600 TWh (das "h" wird klein geschrieben!) verbraucht.

(Hervorhebungen durch mich)

 

Wer auf das "h"in TWh verweist, sollte sich nicht so kindisch ausdrücken.

vor 6 Stunden von reko:

Wird es auch nicht geben. Die Iberische Halbinsel, einer der besten europäischen Standorte für Solaranlagen, ist weitgehend eine Strominsel (new-interconnection-with-france, An infrastructure that will double the commercial exchange capacity with France from 1400 to 2800 megawatts (MW)).

Hier wären mehrere GW Übertragungsleistung in den Nordwesten erforderlich. Bei ausreichend hoher Spannung sind die Verluste auch kein Problem. Man kann auch Gigavolt-HGÜ-Leitungen mit 12GW Leistung bauen. Siehe China, das in fernerer Zeit ein Weltverbundnetz anstrebt. 

https://www.google.com/amp/s/www.maschinenmarkt.ch/amp/china-baut-als-erste-eine-1100-kv-hochspannungsleitung-a-547459/

 

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DancingWombat
vor 19 Stunden von Halicho:

Es wird regelmäßig vergessen, dass die Kraftstoffbesteuerung bei Verbrennern etwa 41 Mrd EUR Steueraufkommen verursacht, die kompensiert werden müssen, so denn die hochsubventionierten heutigen E-Autos erfolgreich in den Markt subventioniert werden.

 

Zudem werden die Strompreise explosionsartig steigen, weil sich, im Falle des Erfolges der E-Autosubventionen, zu der (aus Sicherheits- und Umweltschutzgründen)Abschaltung der AKW und Kohlekraftwerke noch der erhöhte Verbrauch der neuen Fahrzeuge gesellt. Im Neubau  und bei der Sanierung von Wohnungen wird aufgrund der CO2-Steuer und der ENEV immer häufiger zur Wärmepumpen gegriffen, was das Problem weiter verschärft.

 

Leider ist mein RWE-Aktienpaket zu klein, um mich über den erwartbaren Extraprofit zu freuen.

 

Elektroautos verursachen auch Steueraufkommen durch die Stromsteuer, Umsatzsteuer....

 

Das der Strompreis explodieren wird halte ich für ein Gerücht. Wir haben nach wie vor einen massiven Zubau von Erneuerbaren Energien und dadurch immer mehr Situationen wo es einen deutlichen Stromüberschuss im Netz gibt. Was zudem noch vergessen wird ist, dass die Herstellung von Diesel und Benzin auch sehr viel Strom verbraucht. Dieser Verbrauch wäre dann "frei".

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Halicho

Das Stromangebot ist bis zur Kapazitätsgrenze preiselastisch. Danach unelastisch. Kommen neue Verbraucher hinzu, die vom Kraftwerkspark nicht bedient werden können, explodiert der Preis. Ganz unabhängig vom Glauben der Marktteilnehmer und Foristen passiert das unvermeidliche.

 

Es muss stets ein Kapazitätszubau im Maß der neuen Verbrauchs erfolgen, um das zu vermeiden und das ist nicht ansatzweise in Sicht.

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