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Factor Investing mit ETFs

Empfohlene Beiträge

Synthomesc_alt
Am 16.10.2020 um 02:28 von DST:

Edit: Da die Diskussion über mein Portfolio zu Off-Topic ist werde ich einen Thread erstellen, in dem ich etwas genauer darauf eingehen werde.

Wenn es soweit ist, lass es uns wissen ;)

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DST
· bearbeitet von DST
vor 2 Stunden von C-Dog:

Ein Verhalten, das interessanterweise bei der Value-Variante mit 1188 Aktien (Vanguard) im Vergleich zu 395 Positionen (MSCI Enhanced Value) nicht gilt

Ja, weil die Momentum-Strategie von MSCI ein signfikant höheres LC-Growth-Exposure (FAANG, Tesla, etc.) hat, wodurch sich ein völlig anderes Rendite/Risiko-Profil ergibt, das zumindest zeitweise eher dem eines NASDAQ-100 ähneln dürfte.

 

Die Value-Strategien von MSCI haben hingegen ein signfikant höheres LC-Value-Exposure (AT&T, Intel, etc.), wodurch sich zwar kein völlig anderes Rendite-Risiko-Profil ergibt, aber eben dennoch ein anderes. Geht man davon aus, dass der Value-Faktor eher im unteren MK-Bereich seine Stärken hat, so dürfte der Value-ETF von Vanguard renditetechnisch von seiner höheren MK-Diversifikation (langfristig) sogar eher profitieren. Was aber nicht heißt. dass die hohe Diversifikation nicht dennoch hinterfragt werden sollte.

 

Vanguard ist prinzipiell ein Freund davon die Risiken für Anleger zu minimieren und Aktienmärkte möglichst breit und diversifizert abzudecken. Möchte man das, so gibt es kaum etwas besseres als die ETFs von Vanguard. Letztens haben sie sogar ihren DAX-ETF in einen Germany All Cap ETF umgewandelt. Beim Faktor-Investing kann eine zu hohe Diversifikation aber von Nachteil sein, wenn das Ziel eine möglichst große Faktor-Prämie ist. Auf der anderen Seite ist aber natürlich auch das Risiko niedriger.

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Mirakel_23
vor 21 Stunden von DST:

Demach sieht es stark danach aus, dass die Faktor-Strategien von MSCI fast so schlecht sind wie der überdiversifizierte Momentum-ETF von Vanguard (und der Global Value ETF ist nicht weniger stark diversifiziert). In der Theorie klingt das mit dem Faktor-Investing richtig gut und ich glaube auch, dass da etwas Wahres dran ist, aber in der Praxis hat man leider nicht viel davon, wenn die verfügbaren Produkte die Faktor-Prämien gar nicht richtig einfangen können, aber trotzdem mehr kosten.

Da ist mit Sicherheit einiges wahres dran. Letztlich gilt aber: wenn im Enhanced Value Index Kriterien hinzugezogen werden, die laut der Literatur, auf die sich Ben Felix bezieht, keinen Mehrwert bieten, heißt das ja nicht, dass der Index nicht auch Exposure zum klassischen "Farma French Value" Faktor hat. Er ist dann nur eben nicht so optimal konstruiert, wir er es sein könnte. 

 

Soweit ich weiß sind Farma & French deshalb nicht von Momentum überzeugt, weil es in ihren Augen keine angemessene Risiko-basierte Erklärung gibt. Das sehen aber auch viele Leute anders, z.B. Cliff Asness von AQR, der unter Farma & French promoviert hat. Die historische Datenlage zur "Anomalie" Momentum ist sehr eindeutig, ebenso wie die schwere praktische Umsetzbarkeit. Überzeugende verhaltenstheoretische Erklärungen für Momentum gibt es zuhauf. Inwiefern diese bestehen bleiben, wenn Finanzentscheidungen im großen Stil mehr und mehr auf rein quantitativer Basis / durch Computer getroffen werden, ist schwer zu sagen.

 

Die historische Performance der MSCI Faktor-Indizes ist überzeugend. Böse Zungen würden behaupten, dass es mittels backtesting und Datenanalyse immer leicht ist, gut funktionierende Strategien herauszufiltern und entsprechend zu vermarkten. Befürworter würden sagen, dass MSCI ein sehr starkes research team unterhält, die gegenüber der veröffentlichten wissenschaftlichen Meinung in bestimmten Bereichen einen Vorsprung hat. 

 

Ich persönlich halte die Überperformance einer 50/50 Value/Momentum-Mischung gegenüber einem MSCI World für wahrscheinlicher als eine underperformance. Nach Kosten. Und darum kann ich diese Strategie mit gutem Gewissen verfolgen. Schön wäre es, wenn wir uns alle in ~ 25 Jahren nochmal an einen Tisch setzen könnten um zu schauen, wie sich die einzelnen Strategien tatsächlich entwickelt haben ;-)

 

 

 

 

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DST
· bearbeitet von DST
vor 1 Stunde von Mirakel_23:

Da ist mit Sicherheit einiges wahres dran. Letztlich gilt aber: wenn im Enhanced Value Index Kriterien hinzugezogen werden, die laut der Literatur, auf die sich Ben Felix bezieht, keinen Mehrwert bieten, heißt das ja nicht, dass der Index nicht auch Exposure zum klassischen "Farma French Value" Faktor hat. Er ist dann nur eben nicht so optimal konstruiert, wir er es sein könnte. 

Einverstanden.

 

Zitat

Soweit ich weiß sind Farma & French deshalb nicht von Momentum überzeugt, weil es in ihren Augen keine angemessene Risiko-basierte Erklärung gibt. Das sehen aber auch viele Leute anders, z.B. Cliff Asness von AQR, der unter Farma & French promoviert hat. Die historische Datenlage zur "Anomalie" Momentum ist sehr eindeutig, ebenso wie die schwere praktische Umsetzbarkeit. Überzeugende verhaltenstheoretische Erklärungen für Momentum gibt es zuhauf. Inwiefern diese bestehen bleiben, wenn Finanzentscheidungen im großen Stil mehr und mehr auf rein quantitativer Basis / durch Computer getroffen werden, ist schwer zu sagen.

Ich möchte meine Investitionsentscheidungen lieber selbst treffen, genau so wie ich auch mein Auto lieber selbst fahre. Ich möchte selbst für mein Handeln verantwortlich sein und hoffe, dass es auch zukünftig ausreichend vielen Menschen so geht, sodass uns der Momentum-Effekt noch möglichst lange in seiner vollen Pracht erhalten bleibt. Für mich steht außer Frage, dass dieser Faktor in erster Linie behaviouristisch erklärt werden muss. Es handelt sich dabei im Prinzip um eine Strategie, die vom menschlichen Herdentrieb lebt und profitiert. Für diese Erkenntnis muss man nicht eine Studie gelesen oder verfasst haben. Man benötigt einfach nur ausreichend gesunden Menschenverstand, den manch ein Akademiker womöglich nicht hat.

 

Das gleiche gillt auch für die Mean-Reversion. Wenn etwas zu günstig wird, dann ist es nur logisch, dasss die Herde hier an einem gewissen Punkt einfach nicht mehr widerstehen kann, und durch die erhöhte Nachfrage werden die Preise dann ganz schnell wieder teurer. Teilweise sogar irrational teuer. Auch der Value-Faktor dürfte - zumindest in der Vergangenheit - unter anderem auf diesen menschlichen Trieben beruht haben. Im Thread neben an schreibt jemand nach 20 Jahren Value-Investing, dass ihm nicht bewusst war, dass Value mit einem höheren Risiko einhergeht. Erst seit dem sich das Risiko von Value in den letzten Jahren so sehr realisiert hat fangen viele Investoren erst an das Risiko zu begreifen.

 

Zitat

Die historische Performance der MSCI Faktor-Indizes ist überzeugend. Böse Zungen würden behaupten, dass es mittels backtesting und Datenanalyse immer leicht ist, gut funktionierende Strategien herauszufiltern und entsprechend zu vermarkten. Befürworter würden sagen, dass MSCI ein sehr starkes research team unterhält, die gegenüber der veröffentlichten wissenschaftlichen Meinung in bestimmten Bereichen einen Vorsprung hat. 

Sie dürften das tun wovon sie sich den größten Profit erhoffen. Die Faktor-Strategien von MSCI beruhen meines Erachtens auf Faktoren, von denen die meisten glauben, dass sie von Vorteil wären. Teilweise sind diese dann wirklich von Vorteil, teilweise nicht. Würde MSCI hingegen die tatsächlichen Faktor-Strategien nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft verfolgen, so würden sich manche Dummköpfe vermutlich bei MSCI beschweren oder andere Indizes bevorzugen. Man darf nicht vergessen, dass ein Großteil der Privatanleger auf dem Holzweg ist und nicht sehr gebildet in Sachen Aktien ist, aber genau das ist die Zielgruppe von ETF-Anbietern. Warum sonst sollte man so ein schwachsinniges Wort wie Smart Beta erfinden, um Faktor-ETFs zu vermarkten.

 

Die einzige Ausnahme ist vermutlich Vanguard. Hier hat man als halbwegs gebildeter Privatanleger tatsächlich den Eindruck, dass man nicht verarscht werden soll. Daher würde ich auch das Research Team von Vanguard nicht unterschätzen. Ihr Momentum-ETF mag etwas zu diversifizert sein, aber ihr Global Value-ETF hat das Potenzial besser als die Value-Strategien von MSCI zu sein. Aber wer am Ende wirklich besser ist und ob der Value-Faktor überhaupt noch funktioniert, wird die Zeit zeigen.

 

Zitat

Ich persönlich halte die Überperformance einer 50/50 Value/Momentum-Mischung gegenüber einem MSCI World für wahrscheinlicher als eine underperformance. Nach Kosten. Und darum kann ich diese Strategie mit gutem Gewissen verfolgen. Schön wäre es, wenn wir uns alle in ~ 25 Jahren nochmal an einen Tisch setzen könnten um zu schauen, wie sich die einzelnen Strategien tatsächlich entwickelt haben ;-)

Der Vorteil an deiner Strategie ist, dass vermutlich immer wenigstens ein Teil deiner Strategie funktionieren wird. Wenn die Blütezeit von Value tatsächlich für immer vorbei sein sollte (was ich nicht für unmöglich halte), dann wird eben dein Momentum-ETF die Rendite der Growth-Aktien sozusagen gehebelt nach Hause bringen. Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg!

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Mirakel_23

Guter und differenzierter Beitrag.

vor 6 Minuten von DST:

Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg!

Ebenso!

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finisher
· bearbeitet von finisher

Hier ein Beitrag mit Link zu einem Blog-Beitrag von Prof. Damodaran mit meiner Meinung nach der besten Begründungen, warum der Value-Faktor nicht mehr funktioniert:

 

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Stoiker
· bearbeitet von Stoiker

Morningstar hat eine Studie zum Thema veröffentlich (A Global Guide to Strategic-Beta Exchange-Traded Products), die in diesem Artikel kurz zusammengefasst behandelt wird.

 

Keine wirklichen neuen Erkenntnisse für Anleger, die sich bereits mit der Materie beschäftigt haben.

 

Interessanter beim Stöbern fand ich das Paper vom Institut für Vermögensaufbau (Dr. Beck) zu "Portfolio-Optimierung in Passivstrategien" (ich hoffe, der Link funktioniert, ansonsten das erste Suchergebnis bei Google und Co). In der konkreten Umsetzungsempfehlung im Musterdepot wird eine Übergewichtung von Quality, Untergewichtung von Momentum und Gleichgewichtung der anderen Faktoren aufgezeigt.

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Bigwigster
· bearbeitet von Bigwigster
vor 55 Minuten von Stoiker:

Morningstar hat eine Studie zum Thema veröffentlich (A Global Guide to Strategic-Beta Exchange-Traded Products), die in diesem Artikel kurz zusammengefasst behandelt wird.

 

Keine wirklichen neuen Erkenntnisse für Anleger, die sich bereits mit der Materie beschäftigt haben.

 

Interessanter beim Stöbern fand ich das Paper vom Institut für Vermögensaufbau (Dr. Beck) zu "Portfolio-Optimierung in Passivstrategien" (ich hoffe, der Link funktioniert, ansonsten das erste Suchergebnis bei Google und Co). In der konkreten Umsetzungsempfehlung im Musterdepot wird eine Übergewichtung von Quality, Untergewichtung von Momentum und Gleichgewichtung der anderen Faktoren aufgezeigt.

Hab mir das Paper angeschaut, leider viel zu kleiner Betrachtungszeitraum (14 13 Jahre) und davon wird dann die Gewichtung bestimmt. Man sieh ganz gut woher die Übergewichtung von Quality kommt bzw. die Untergewichtung von Value:

image.png.246c73cc02b75be744f4e6c3f31b2a08.png

 

Ich halte dementsprechend die gewählte Gewichtung für nicht gut begründet und Performance Chasing

 

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DST
· bearbeitet von DST
vor 1 Stunde von Bigwigster:

Ich halte dementsprechend die gewählte Gewichtung für nicht gut begründet und Performance Chasing

Regrelrecht amüsant wie er die letzten 20 Jahre (die mit dem Dot-Com-Crash begangen) als "historisch" bezeichnet :D Im Prinzip der gleiche Fehler, der auch bei Fairvalue begangen wird.

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Sestertius

Die Beckstudie kannte ich schon vorher und finde sie insgesamt auch eher "durchwachsen". Was ich allerdings interessant fand, war folgender Absatz:

Zitat

Im Besonderen operiert der norwegische Staatsfonds unter einem Investmentansatz, der die Verfügbarkeit von Faktorprämien in die Konstruktion einer anlegergerechten Benchmark einbezieht, welche die gewählte Asset Allocation mit einem möglichst kosteneffizienten Faktorportfolio unterlegt und dabei auf alle liquiden Anlageklassen zurückgreift. Diese Benchmark, die beim norwegischen Staatsfonds als „Operational Reference Portfolio“ bezeichnet wird und dem Portfoliomanager vom Eigentümer des Portfolios vorgegeben wird, erklärt den größten Teil der beobachteten Portfoliorenditen und bindet den Portfoliomanager darüber hinaus an einen sehr geringen Tracking Error von einem Prozent, in dessen Höhe dieser durch die Beimischung illiquider Anlageklassen oder durch Selektionsentscheidungen vom Referenzportfolio abweichen darf. Der Erfolg einer aktiven Anlageentscheidung wird dann jeweils durch die Opportunitätskosten ermittelt, die sich durch die korrespondierende Umschichtung von der konstruierten Benchmark in ein aktiv beigemischtes Finanzinstrument ergeben. Mit diesem Vorgehen geht auch die Annahme einher, dass rein passive Anlageformen nicht existieren und dass bereits die Auswahl eines Kapitalmarktindex zur Repräsentation eines ad hoc nicht beobachtbaren Kapitalmarkts bereits eine aktive Entscheidung darstellt, die auf dem Weg zur anlegergerechten Benchmark noch um einen Prozess zur regelmäßigen Wiederherstellung der Ausgangsgewichte (Rebalancing) sowie eine Gewichtung der Faktorprämien ergänzt wird.

Hat sich zufällig mal jemand mit dem Thema beschäftigt wie genau der norwegische Staatsfonds Faktorprämien berücksichtigt? Ich konnte hierzu leider bisher keine wirklich brauchbaren Quellen zu Tage fördern :(

 

Übrigens hat Beck in seiner anderen Kurzstudie Ultrastabilität: Risikomanagement für die lange Frist gleich mal seinen eigenen Faktor, den "Antizyklik Faktor", eingeführt.

Zitat

Ultrastabile Systeme besitzen verschiedene Gleichgewichtszustände und bilden damit die Grundlage einer Antizyklischen Steuerung der Aktienquote. Diese wird im Folgenden beschrieben und als Faktor-Prämie interpretiert.

Im Prinzip geht es nur darum nach Crashs bzw. in Phasen von Eigenkapitalknappheit mit dem risikofreien Anteil All-In zu gehen, da das Risiko (angeblich) in Krisen nochmal Schiffbruch zu erleiden mittelfristig deutlich niedriger ist als in guten Phasen.

Damit soll gegenüber einer statischen Asset-Allocation wohl eine Überrendite erzielbar sein, was letztlich dazu beitragen soll die Renditen über die Zeit etwas zu "glätten", sodass eine Verdopplung des Kapitals alle 10 Jahre zum statistischen "Normalfall" wird.

Ergänzt wird das Ganze zum Schluss dann noch durch Hinzufügen von mehreren "anerkannten" Faktorprämien. 

 

Fairerweise muss man sagen, dass sich das Konzept, wie er glaube ich mal in einem Interview gesagt hat, v.a. an institutionelle Anleger mit Anlagehorizont 3 Generationen+ richtet. Ich finde den Ansatz trotzdem spannend und lasse ihn deswegen einfach mal im Raum stehen.

 

 

 

 

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DST
· bearbeitet von DST
vor 1 Stunde von Sestertius:

Im Prinzip geht es nur darum nach Crashs bzw. in Phasen von Eigenkapitalknappheit mit dem risikofreien Anteil All-In zu gehen

So mache ich das seit meiner ersten Investition. Nur mit dem Unterschied, dass ich bereits während einem Crash anfange zu investiere, da ich im Gegensatz zu Herr Becker nicht vorhersehen kann wann genau dessen Tiefpunkt erreicht ist, und dann nach und nach mehr Kapital hinzugebe solange meine Liquidität ausreicht. Nach dem Corona-Crash hatte ich z. B. nur noch einen kleinen Rest an Liquidität übrig. Das jedoch als eigenen Faktor etablieren zu wollen halte ich für übertrieben, zumal Herr Becker das gewiss nicht erfunden hat. Man nennt das auch antizyklisches Investieren. Außerdem dürften die meisten Anleger mit einem "All-In" ihre Asset-Allokation zerstören, wenn sie nicht wie ich eine dynamische Allokation von bis zu 100% Aktien (oder gar mehr) haben (wollen). Das ist meines Erachtens eher eine Frage der individuellen Risikotoleranz und wer sich aus guten Gründen für 50% RK1 und 50% RK3 entschieden hat sollte auch stets dabei bleiben, wenn er nicht in die Zukunft sehen kann.

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Sestertius
vor einer Stunde von DST:

da ich im Gegensatz zu Herr Becker nicht vorhersehen kann wann genau dessen Tiefpunkt erreicht ist

Er behauptet doch gar nicht, dass er das kann. Ganz im Gegenteil! Er sagt lediglich, dass gemessen werden kann, ob man sich gerade in einer Krise befindet oder nicht.

Da der Tiefpunkt nicht prognostizierbar ist, reicht es näherungsweise mit Eskalationsstufen bzw. (drei) Regimen zu arbeiten, solange eine Krise andauert bzw. sich auflöst:

 

Regime A= Normale Verhältnisse

Regime B= Eigenkapitalknappheit

Regime C= Eskalation der Eigenkapitalknappheit

 

Die wechsel (vereinfacht) finden dann nach folgenden Prinzipien statt:

 

Regimewechsel A --> B: Aktienmarktverlust zum 3 Jahres Hoch >20%

Regimewechsel B --> C: Aktienmarktverlust seit Regimewechsel A-->B >25% (entspricht Verlust im Gesamtportfolio >=40%)

Regimewechsel C --> B: Aktienmarktgewinn zum Dreijahrestief >50%

Regimewechsel B --> A: Aktienmarktgewinn seit Regimewechsel C-->B >25%

 

In der Praxis würden auch noch die Credit Spreads zwischen US-Treasuries und Unternehmensanleihen des unteren Investment Grade Bereichs berücksichtigt werden.

Dazu allerdings: Studie lesen! :P

 

vor 1 Stunde von DST:

Außerdem dürften die meisten Anleger mit einem "All-In" ihre Asset-Allokation zerstören, wenn sie nicht wie ich eine dynamische Allokation von bis zu 100% Aktien (oder gar mehr) haben (wollen).

Ich verstehe nicht ganz, was mir das jetzt sagen soll. Es geht ja gerade nicht darum eine feste Allokation beizubehalten, sondern mögliche Vorzüge einer dynamischen, taktischen Verwendung des RK1 Anteils bei ausreichend langem Anlagehorizont aufzuzeigen.

Das Erste schließt das Zweite komplett aus. 

 

Ob man das jetzt direkt als "Faktor" beschreiben will oder nicht, kommt denke ich darauf an wie weit man die Definition fasst.

 

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Synthomesc_alt
vor 2 Stunden von DST:

So mache ich das seit meiner ersten Investition. Nur mit dem Unterschied, dass ich bereits während einem Crash anfange zu investiere, da ich im Gegensatz zu Herr Becker nicht vorhersehen kann wann genau dessen Tiefpunkt erreicht ist, und dann nach und nach mehr Kapital hinzugebe solange meine Liquidität ausreicht.

Aber auch da ist der Zeitpunkt relevant. Definiere mal diesbezüglich während.
Wann ist ein guter Zeitpunkt, bereits dann wenn man an seinem persönlichen Einstiegskurs ist, oder 5 / 10 % darunter?

Es kommen nicht oft solche Einbrüche wie im März und schon gar nicht so eine schnelle Erholung......

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korbi

In diesem Thread wurde schon einmal ein bisschen über die Strategie der Ultrastabilität diskutiert:

 Ich finde das nach wie vor einen der schlüssigsten Ansätze, der auch für Privatanleger umsetzbar ist...

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DST
· bearbeitet von DST
Zitat

 

Und das obwohl der Value-ETF ein Fondsvolumen von 170 Millionen US-Dollar hat: https://www.de.vanguard/professionell/produktart/etf/aktien/9397/global-value-factor-ucits-etf

 

Zudem war es der einzige globale Value-ETF mit Small Caps. Vermutlich ist er wohl den anderen Faktor-ETFs von Vanguard, die eher gefloppt sind, zum Opfer gefallen.

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The Statistician
vor 24 Minuten von DST:

Und das obwohl der Value-ETF ein Fondsvolumen von 170 Millionen US-Dollar hat: https://www.de.vanguard/professionell/produktart/etf/aktien/9397/global-value-factor-ucits-etf

 

Zudem war es der einzige globale Value-ETF mit Small Caps. Vermutlich ist er wohl den anderen Faktor-ETFs von Vanguard, die eher gefloppt sind, zum Opfer gefallen.

Hätte auch nicht damit gerechnet, dass der ETF geschlossen wird. Das wird aber wohl auch an der Struktur von Vanguard liegen. Vom Timing leider etwas ärgerlich, da dank der kürzlichen Performance schön Steuern anfallen, wenn nicht noch ein größerer Einbruch kommt. Die erforderliche Umschichtung wäre aber für mich evtl. nun auch Anlass den EU SC Val ins Depot zu packen und der Rest kommt dann eben in den MSCI Value. Alternativen gibt es da ja leider nicht sehr viele...fand den Vanguard ETF sehr ansprechend.

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ichhabangst
vor 47 Minuten von The Statistician:

Hätte auch nicht damit gerechnet, dass der ETF geschlossen wird. Das wird aber wohl auch an der Struktur von Vanguard liegen. Vom Timing leider etwas ärgerlich, da dank der kürzlichen Performance schön Steuern anfallen, wenn nicht noch ein größerer Einbruch kommt. Die erforderliche Umschichtung wäre aber für mich evtl. nun auch Anlass den EU SC Val ins Depot zu packen und der Rest kommt dann eben in den MSCI Value. Alternativen gibt es da ja leider nicht sehr viele...fand den Vanguard ETF sehr ansprechend.

Finde ich auch schade. Vielleicht ist das ein Idnikator, dass Value bald so richtig durch die Decke gehen wird. Leider ist es beim EU SC Value ist ja wohl noch riskanter, dass er geschlossen wird, wobei der schon richtig ansprechend ist.

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Schwachzocker
vor einer Stunde von The Statistician:

...fand den Vanguard ETF sehr ansprechend.

 

vor 22 Minuten von ichhabangst:

...wobei der schon richtig ansprechend ist.

Dann nehmt doch einfach einen MSCI World. Der ist auch ansprechend, tut gut, hat einen runden Geschmack und geht ab wie ein Zäpfchen.

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The Statistician
vor 5 Minuten von ichhabangst:

Leider ist es beim EU SC Value ist ja wohl noch riskanter, dass er geschlossen wird, wobei der schon richtig ansprechend ist.

Trifft letztlich auf beide SC Val Varianten von SPDR zu. US SC Val habe ich schon im Depot und jetzt bietet sich aufgrund der zwangsweisen Umschichtung gleich noch die Europe Variante als Ergänzung an. Klar, beide ETFs haben kein extrem großes Volumen, aber das Potential ist es mir wert.

Gerade eben von Schwachzocker:

Dann nehmt doch einfach einen MSCI World. Der ist auch ansprechend, tut gut, hat einen runden Geschmack und geht ab wie ein Zäpfchen.

Vielleicht überlegst du noch einmal in Ruhe worauf sich das Wort "ansprechend" in diesem Kontext bezogen haben könnte. Schaffst du ganz bestimmt! 

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Johannes34567
· bearbeitet von Johannes34567
vor 47 Minuten von Schwachzocker:

Dann nehmt doch einfach einen MSCI World. Der ist auch ansprechend, tut gut, hat einen runden Geschmack und geht ab wie ein Zäpfchen.

MSCI World ist für Amateure.

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DST
· bearbeitet von DST
vor einer Stunde von The Statistician:

US SC Val habe ich schon im Depot und jetzt bietet sich aufgrund der zwangsweisen Umschichtung gleich noch die Europe Variante als Ergänzung an. Klar, beide ETFs haben kein extrem großes Volumen, aber das Potential ist es mir wert.

Wenn du Glück hast werden ja noch andere vom Vanguard ETF zu den ETFs von SPDR wechseln.

 

Ich selbst bin übrigens nach wie vor nicht in Value investiert. Wenn überhaupt werde ich erst einsteigen wenn abzusehen ist, dass Value ein Comeback hinlegt. Bisher sieht es aber noch immer nicht danach aus, wenn man die Bewertungen mal außen vor lässt und sich nur die harten Fakten anschaut. Die damit einhergehenden potenziellen Opportunitätskosten (die bisher nicht angefallen sind) sind meines Erachtens nicht größer als die potenziellen Verluste, die sich durch eine zu frühe Untergewichtung von Growth ergeben können. Bisher profitierten Growth-Werte jedenfalls eher von Corona.

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Superwayne

The Directors have been advised by VGA that the assets of the Sub-Fund have notgrown to a level that would provide the Sub-Fund with the economies of scale that would best serve it and, as such, the Directors believe this would cause a significant administrative disadvantage to the Fund and so the Directors believe it would be in the best interests of investors to close the Sub-Fund.

 

Hier zeigt sich gut, dass eine "contrarian strategy" mit ETFs gewisse Produktrisiken birgt.

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The Statistician
vor 4 Minuten von DST:

Wenn du Glück hast werden ja noch andere vom Vanguard ETF zu den ETFs von SPDR wechseln.

Ich vermute eher, dass der Großteil von Vanguard in den ETF von iShares oder Xtrackers umschichten werden. SC Val ist schon einer der eher exotischen Faktoren, scheint zumindest in Anbetracht des spärlichen Angebots der Fall zu sein. 

vor 4 Minuten von DST:

Ich selbst bin übrigens nach wie vor nicht in Value investiert. Wenn überhaupt werde ich erst einsteigen wenn abzusehen ist, dass Value ein Comeback hinlegt.

In meinen Augen waren die vergangenen Monate ein guter Zeitpunkt um Value-Exposure aufzubauen. Und wenn etwas absehbar ist, dürften einige Bewegungen bereits der Vergangenheit angehören. Aber ich bin in dieser Hinsicht auch kein Freund von gezielten und kurzfristigen Timing-Ansätzen. Entweder ist man von den jeweiligen Faktoren langfristig überzeugt oder eben nicht. Hier gehört es in meinen Augen auch dazu eine Phase der Underperformance verkraften zu können.

vor 24 Minuten von DST:

... und sich nur auf die harten Fakten anschaut.

Rein aus Interesse: Welche sind es für dich in dieser Hinsicht denn genau?

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DST
· bearbeitet von DST
vor 35 Minuten von The Statistician:

Entweder ist man von den jeweiligen Faktoren langfristig überzeugt oder eben nicht.

Ja, aber die Relevanz von Ein- und Ausstiegszeitpunkten wird meines Erachtens unterschätzt.

 

Zitat

Rein aus Interesse: Welche sind es für dich in dieser Hinsicht denn genau?

Dass sich an der Reihenfolge der Performance in den letzten Jahren bisher nichts geändert hat (Growth > Marktfaktor > Value). Man darf nicht vergessen, dass die Kurse von der Masse der Investoren gemacht werden und anscheinend hatte diese bisher kein großes Interesse an einem Comeback von Value, also setzte ich auch (noch) nicht darauf. Ich würde zudem auch nicht ausschließen, dass der Value-Factor gar nicht mehr existiert. Es sind nun mal Unternehmen wie TESLA, die heutzutage die Kurse in die Höhe treiben. Außerdem bin ich mir nicht sicher ob ein erhöhtes Risiko als einzige Erklärung für eine Value-Outperformance ausreicht, da meines Erachtens Growth sogar noch ein höheres Risiko aufweist und somit dieser Logik nach eigentlich sogar die höhere Rendite bringen müsste. Vor allem den größeren Growth-Werten, also im Prinzip die Performance-Treiber des Aktienmarktes in den letzten Jahren, unterstelle ich ein hohes Renditepotenzial, da diese den relativ schweren Small Cap Growth Status bereits erfolgreich überstanden haben und somit theoretisch unendlich wachsen können. 

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s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r
vor 21 Minuten von DST:

Ja, aber die Relevanz von Ein- und Ausstiegszeitpunkten wird meines Erachtens unterschätzt.

 

Klar, die Relevanz ist da. Die Frage ist doch aber viel mehr, ob sich eine einsetzende "Faktor-Rotation" systematisch ausnutzen lässt. Also ob man daran glaubt, dass Faktor-Timing funktioniert?

 

Ich könnte mir ebenfalls vorstellen, dass die vergangenen Monate sich im Nachhinein als ein sehr guter Zeitpunkt herausstellen könnten, um Value überzugewichten. Die Underperformance läuft historisch gesehen schon relativ lange und Corona hat dieses Jahr dazu noch beigetragen. Meine Überzeugung ist aber nicht groß genug, um darauf Geld zu wetten. ^_^

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