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Onkel Baldrian

Wasserstoff

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Holgerli
· bearbeitet von Holgerli

Sehr lesenswerter Artikel der renommierten "Neue Züricher Zeitung", der das Thema Wasserstoff-Antrieb bei LKWs neutral analysiert. Ist halt ein Vorteil, wenn man als Zeitung keine Rücksicht auf einen einheimischen Hersteller nehmen muss:

 

Wasserstoff-LKWs sind (in der Schweiz) sind quasi gescheitert. Es läuft alles auf reine BEV-LKWs hinaus

 

Woran liegt es?

- Wasserstoff-LKW können ihre Reichweitenversprechen nicht halten (aus 400km versprochener Reichweite werden reale 300km)

- Wasserstoff-LKW können ihr Versprechen der schnellen Betankung nur eingeschränkt halten (teilweise dauert eine Betankung 20 Minuten)

- Wasserstoff ist wie fossile Brennstoffe von großen Preissteigerungen betroffen

- Wasserstoff-Tankstellen werden, trotz Förderung, aufgrund zu hoher Kosten nicht gebaut. In der ganzen Schweiz gibt es nur 11 H2-Tankstellen

- Wasserstoff-Antriebe sind zu komplex: Renault Trucks, Daimler Trucks, Volvo, MAN und Scania haben die Technik nicht in den Griff bekommen

- BEV-LKW dürfen nun aufgrund des Antriebs bis maximal 2 Tonnen schwerer werden, was wohl ein entscheidender Faktor ist (Gasantriebe wie LNG um max. 1 Tonne)

 

Resultat:

- statt der erhofften 1.500 Wasserstoff-LKW konnte Hyundai nur 50 Stück verkaufen und hat den Verkauf mittlerweile eingestellt.

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chirlu
vor 5 Stunden von hattifnatt:

Die NZZ ist nicht "renommiert", sondern straff rechts-konservativ-wirtschaftsliberal.

 

Das schließt sich nicht unbedingt aus. Die NZZ ist allerdings sehr weit fortgeschritten darin, ihr ursprünglich vorhandenes und berechtigtes Renommee durch ihre Deutschland-Redaktion zu zerstören.

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Holgerli
vor 15 Stunden von hattifnatt:

Die NZZ ist nicht "renommiert", sondern straff rechts-konservativ-wirtschaftsliberal.

 

vor 9 Stunden von chirlu:

Das schließt sich nicht unbedingt aus. Die NZZ ist allerdings sehr weit fortgeschritten darin, ihr ursprünglich vorhandenes und berechtigtes Renommee durch ihre Deutschland-Redaktion zu zerstören.

 

Und? Was ist daraus Eure Schlussfolgerung zu dem NZZ-Artikel?

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vanity
Zitat

Zwar zeigten die Hersteller Tesla und Nikola bereits 2016 ihre Fahrzeugkonzepte mit vollmundigen Versprechungen, doch bis März 2022 war noch keiner der amerikanischen Elektrolastwagen vom Band gerollt. Von Tesla hörte man im Oktober, man wolle bis Ende 2022 erste Fahrzeuge der grossen elektrischen Zugmaschine ausliefern. Man muss sich hier auf das mündliche Versprechen des Tesla-Chefs Elon Musk verlassen.

:'(

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reko
· bearbeitet von reko
enttäuschend,

Ein steigender Wasserstoffpreis ist bei steigenden Strom und Gaspreis nicht sonderlich überraschend.

Es ist eine Sache, wenn der Gesetzgeber das zulässige Gewicht für Akku-Fahrzeuge erhöht und erhöhte Straßenschäden in Kauf nimmt. Wenn aber der Grund für Probleme der Wasserstoff-LKWs mangelnde Reichweite ist, dann gilt das noch viel mehr für Akku-LKWs. Das kann man auch mit einer zusätzlichen Tonne Akku nicht lösen. Das zusätzliche Gewicht macht den LKW auch wieder ineffizienter.

Fehlende Tankstellen sind für LKWs weniger ein Problem, da die meisten LKWs in Flotten genutzt werden und zuhause und an wenigen Betriebshöfen betankt werden. Was fehlt sind kleine, günstige, private Elektrolyse/Betankungsanlagen. Bei Gabelstablern sieht es ähnlich aus, dort hatte Wasserstoff

einen ersten Erfolg.

Wasserstoff-Tankstelle für Privatanwender, Video über die Entwicklung 2020: Gibt es eine Wasserstoff-Tankstelle für Zuhause?

Ein anderer Ansatz: Mobile Wasserstofftankstelle: Robust, flexibel, kostengünstig.

Daimler Truck und Shell bauen Wasserstoff-Infrastruktur aus (Ich habe eine Shell-Wasserstoff-Tankstelle in Reíchweite)

h2-infrastruktur (bis 2023 max 90 km Abstand zwischen H2-Tankstellen auf den Autobahnen geplant)

 

Es gibt auch bereits private Wasserstoffspeicher für die ganzjährig netzautarke Energieversorgung. Das ist im wesentlichen gleich zur Betankung. Auch hier wird sich die Serienproduktion auswirken.

homepowersolutions.de

 

Die Alternative bei zu wenig Reichweite ist der E-Fuel/Methanol-LKW.

Obwohl die Post ideale Voraussetzungen hat, sind dort die Erfahrungen mit leichten E-Transportern enttäuschend.

Weil Elektroautos versagten: Post in Bergregion kommt wieder mit Diesel-Transportern

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magicw
Am 14.10.2022 um 11:11 von Holgerli:

Woran liegt es?

- Wasserstoff-LKW können ihre Reichweitenversprechen nicht halten (aus 400km versprochener Reichweite werden reale 300km)

- Wasserstoff-LKW können ihr Versprechen der schnellen Betankung nur eingeschränkt halten (teilweise dauert eine Betankung 20 Minuten)

- Wasserstoff ist wie fossile Brennstoffe von großen Preissteigerungen betroffen

- Wasserstoff-Tankstellen werden, trotz Förderung, aufgrund zu hoher Kosten nicht gebaut. In der ganzen Schweiz gibt es nur 11 H2-Tankstellen

- Wasserstoff-Antriebe sind zu komplex: Renault Trucks, Daimler Trucks, Volvo, MAN und Scania haben die Technik nicht in den Griff bekommen

- BEV-LKW dürfen nun aufgrund des Antriebs bis maximal 2 Tonnen schwerer werden, was wohl ein entscheidender Faktor ist (Gasantriebe wie LNG um max. 1 Tonne)

Also ich bin auch kein Wasserstoff-gläubiger - aber:

Reichweite: Bedenke, dass der Testort "schweiz" hieß. Da würde auch eine WLTP-Reichweite von BEV-LKWs signifikant von der Realität abweichen. Ich gehe jedenfalls davon aus, dass das Experiment nicht nur um den Zürichsee herum im Flachland der Schweiz lief.

Betankung: immer noch schneller als einen XXL kWh  Akku zu laden

Kraftstoffkosten: naja analog Stromkosten

 

Also so richtig überzeugend sind die Abbruch-Argumente für das Experiment nicht - einzig der Hinweis auf die komplexe Brennstoffzellentechnologie klingt plausibel. Und die Berichte von gescheiterten Elektro-Bus-Experimenten in diversen Städten zeigt, dass auch die BEV-Technologie für Großfahrzeuge noch nicht so richtig ausgereift sind.

 

Ich gehe davon aus, dass der Schwerverkehr noch einige Jahre mit Diesel fahren muss bevor sich eine alternative Technologie wirklich durchsetzt, da freut sich die NZZ meiner meinung nach zu früh auf "Surris".

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reko
· bearbeitet von reko

Arte kommt für die Schweiz zu einen anderen Resümee als die NZZ

Video: Sauber in die Zukunft starten | ARTE

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Holgerli
Am 15.10.2022 um 20:21 von reko:

Arte kommt für die Schweiz zu einen anderen Resümee als die NZZ

Video: Sauber in die Zukunft starten | ARTE

Hast Du Dir das Video überhaupt mal angeschaut? Da werden nur kleine Frickel-Lösungen und Test-Betriebe vorgestellt. Mehr nicht.

 

Zum vorgestellten LKW:

- Der läuft nur im Kurzstreckenbetrieb, weil er für die langstrecke zu oft tanken muss.

 

Zum Wasserstoffspeicher für Privathäuser:

- Der Ding kostet deutlich über 50.000 Euro (für die kleinste Ausbaustufe).  Nach Förderung. Und die Förderung endet in Deutschland Ende 2022. Das lohnt. Oder nicht.

- Planungsdauer bei dem Privathaus im Film: Über 2 Jahre. Das ging schnell. Oder nicht.

 

Also eigentlich zeigt der Film sehr gut, dass

- Wasserstoff beim LKW eine Totgeburt ist (auch in der Schweiz)

- Wasserstoff-Produktion beim Privathaus nur eine überteuerte Geldmacherei, die mit Ängsten wie Blackout spielen muss, weil es keinen guten Grund dafür gibt.

 

- Wasserstoff im Flugzeug, das könnte hingegen eine Nische werden für den Wasserstoff.

 

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reko
· bearbeitet von reko

Die nächste Offshore-H2-Anlage

2022/10/14 The Hydrogen Stream: UK consortium plans 10 MW offshore wind-hydrogen facility

.. Wind-to-Hydrogen 10 MW demonstrator project off the coast of Aberdeen, Scotland .. ERM Dolphyn .. plan to start commercial operations by 2025.

 

Noch ein Projekt von Vattenfall

2022/10/11 Hydrogen-Producing Offshore Wind Turbine Project Progressing Towards Permit Application

.. Hydrogen Turbine 1 (HT1) project .. in operation by 2025.

Aberdeen Offshore Wind Farm .. project is made up of 11 x 8.8 megawatt Vestas wind turbines

aberdeenrenewables.com

 

The rise of offshore hydrogen production at scale

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magicw

Heise hat auch negatives zu H2 zusammengefasst, verweist/zitiert u.a. auf den WD des Bundestages:

https://www.heise.de/tp/features/Warum-Wasserstoff-als-Erdgas-Ersatz-ein-Maerchen-ist-7283078.html

Zitat

Ein in der Materialforschung allgemein bekanntes Problem ist nämlich, dass Wasserstoff zur Versprödung der Metalle führt. Viele der derzeit verbauten Rohrleitungsstähle reagieren auf den Kontakt mit Wasserstoff, indem sich die Bruchdehnung deutlich verringert und sich eine Wasserstoffsprödigkeit einstellt.

Daher kann die vorhandene Gas-Pipeline-Infrastruktur nicht einfach auf H2 umgeswitcht werden. Und das zieht sich bis in die Haushalte rein, sofern mit H2 mittelfristig anstelle Gas geheizt werden soll. Da sind doch noch etliche Hürden zu nehmen, um von Gas auf H2 umzustellen.

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Holgerli
· bearbeitet von Holgerli
Am 15.10.2022 um 20:21 von reko:

Arte kommt für die Schweiz zu einen anderen Resümee als die NZZ

Video: Sauber in die Zukunft starten | ARTE

Hier die Zusammenfassung des Arte-Beitrags:

  1. In der Ost-Schweiz gibt es nur drei Wasserstoff-Tankstellen
  2. Der gezeigte Wasserstoff-LKW ist nur auf der Kurzstrecke unterwegs, weil er garnicht langstreckentauglich ist. Es ist wieder nur ein Pilotprojekt.
  3. Nach etwas Recherche: Der gezeigte Wasserstoff-Speicher für eigenheime kostet in der kleinsten Ausführung nach(!) Förderung mindestens 55.000 Euro. Das gezeigte Projekt im Film hat deutlich mehr Speicher verbaut, weil die kleinste Ausführung zu klein war. D.h. das Projekt hat eutlich über 55.000 Euro gekostet. Die Förderung läuft in Deutschland zum Ende des Jahres 2022 aus. D.h., dann wird es noch teuer. Entsprechend hat die Firma auch nur 90 Anlagen verkauft. Im Film wurde das vom Bauherrn unter der Prämissse "...Investition wenn der Blackout kommt..." gerechtfertigt. Die Planungszeit war in dem Fall im Film 2 Jahre. Kann sich jeder ausrechnen was sich mehr lohnt. So ein teuer Wasserstoffspeicher oder ein Dieselgenerator und 5.000 Liter Diesel, wenn man an einen mittleren Blackout glaubt.

Persönliche Meinung: Man sollte sich den ganzen Arte-Beitrag anschauen und selber seine Rükschlüsse ziehen und nicht nur den einen Satz am Ende, wo die Moderatorin meint, dass Wassrstoff die Zukunft ist.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 30 Minuten von magicw:

Daher kann die vorhandene Gas-Pipeline-Infrastruktur nicht einfach auf H2 umgeswitcht werden.

Das muß im Einzelfall geprüft werden. Manche Stahlsorten sind empfindlicher, andere weniger. Manche Leitungen kann man durch eine spezielle Behandlung widerstandsfähiger machen. Im Worst Case kann ein Kunststoff-Inliner eingesetzt werdern. Alte Anlagen bis in die 60er wurden für 50% Wasserstoff (Stadtgas) ausgelegt. Neue Pipelines und Hausanschlüsse werden für Wasserstoff ausgelegt. Das wurde im Wasserstoff-backbone-plan berücksichtigt. Nach meiner Erinnerung können 75% des Backbones umgerüstet werden.

Hier wurden bereits mehrere Arbeiten zur Umrüstung verlinkt.

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Holgerli
vor 10 Minuten von reko:

Alte Anlagen bis in die 60er wurden für 50% Wasserstoff (Stadtgas) ausgelegt. Das wurde im Wasserstoff-backbone-plan berücksichtigt. Nach meiner Erinnerung können 75% des Backbones umgerüstet werden.

Und wieviel Prozent des Leitungsnetztes sind das?

 

Die Experten von der Agora Energiewende haben es gut zuammengefasst: Worüber keiner reden will: Der bevorstehende Abschied vom Gasnetz

 

Zitat: Weder Erdgaskessel noch wasserstoffbetriebene Heizsysteme erfüllen das Prinzip der klimaneutralen und effizienten Verwendung von grüner Energie. Bei der Gebäudeheizung auf einen (noch) raren und teuren Energieträger wie Wasserstoff zu setzen, ist schlicht kein tragfähiges Konzept zur Klimaneutralität. Immer mehr Gasverteilnetze werden zukünftig kaum noch benötigt.

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magicw
vor 11 Minuten von reko:

Das muß im Einzelfall geprüft werden.

Das scheint ja schon der Fall gewesen zu sein. Im o.g. Heisebericht lese ich dazu

Zitat

Man kann in Deutschland Wasserstoff nur als maximal 23-prozentige Beimischung einsetzen. Dies kann vorab mit dem Prüfgas G222 nach DIN EN 437 überprüft werden, das 23 Prozent Wasserstoff enthält. Der im Frühjahr 2019 gestartete Testlauf in einem Netzabschnitt der Avacon in Sachsen-Anhalt beteiligte rund 340 Gaskunden der Modellregion Fläming, deren Kundenanlagen ab Herbst 2020 auf ihren ordnungsgemäßen Zustand überprüft wurden.

Ein Jahr darauf startete die stufenweise Beimischung von bis zu 20 Prozent Wasserstoff für die Heizperiode 2021/22. Im Herbst 2022 startet für die Heizperiode 2022/23 eine zweite Beimischphase über einen Zeitraum von acht Wochen. Nach einer Auswertung der Ergebnisse ist das Projekt abgeschlossen. Der Gesamtzeitraum beträgt somit vier Jahre, der tatsächliche Testzeitraum der Beimischung beträgt zwei Jahre.

Ob das Projekt nun dank der selbst eingebrockten Gaskrise nun noch sauber zu Ende läuft, bin ich mal gespannt. Bzgl. der Auswirkungen auf das Material wäre es sicherlich interessant.

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reko
· bearbeitet von reko
vor 1 Stunde von magicw:

Das scheint ja schon der Fall gewesen zu sein

Für einzele Leitungen ja, insgesamt nein. Bis 20% geht man davon aus, dass alle Leitungen mit minimalen Aufwand geeignet sind.

In Deutschland sind 20% Wasserstoff noch nicht erlaubt (weil es noch Teile gibt, die nicht umgerüstet sind). Österreich will die Vorschriften auf 20% abändern.

2021/06 Mehr Grünes Gas im Gasnetz: Neue ÖVGW-Richtlinie ermöglicht bereits Wasserstoffanteil von 10 Prozent

„Für die kommenden Jahre sind damit die Weichen für klimaneutralen Wasserstoff im Gasnetz gestellt. Ab sofort arbeiten wir an einem Wasserstoffanteil von 20 Prozent – das ist der nächste Meilenstein“, so Haselauers Ausblick.
 

 

Mit 23% H2 Prüfgas kann keine Wasserstoffversprödung festgestellt werden. Es geht dabei um die Dichtungen.

 

Haben die Gasverteilernetze eine Zukunft? 12. Fachtagung „Smart Grids und Virtuelle Kraftwerke“ / Dr._Martin_Robinius_-_zur_VOE.pdf

Zitat
  • Über 80 % des deutschen Transmissionsnetzes eignen sich zur Wasserstoffumstellung.
  • Dank L- zu H-Gas Umstellung ausreichend Pipelinekapazitäten vorhanden.
  • Im Transmissionsnetz müssen wenige neue Wasserstoffleitungen implementiert werden.

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Auch wenn man Wasserstoff nur für Backupkraftwerke nutzen wollte, braucht man ein Pipelinenetz von der Elektrolyse zu den Gasspeichern zu den dezentralen Gaskraftwerken.

Zusätzlich braucht die Industrie großflächig Wasserstoff.

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Holgerli

Shell hat heimlich, still und leise seine 3 Wasserstofftankstellen in Großbritannien geschlossen.

Jetzt gibt es nur noch 11 H2-Tanken in ganz UK. Im Vergleich: In UK gibt es 57.000 öffentliche Ladestationen für Elektrofahrzeuge-

Bei unter 500 H2-Fahrzeugen ist klar warum von Shell solche aAussagen kommen:

Zitat

„Wir haben mehr als 2 Millionen Pfund pro Jahr in den Erhalt unserer kleinen Tankstellen investiert, sind aber zu dem Entschluss gekommen, dass diese Investitionen nicht mehr tragbar sind.“

 

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reko
· bearbeitet von reko

2022/10/17 Cummins nears start of construction for electrolyzer gigafactory in Spain .. Construction of the new PEM electrolyzer plant is anticipated to be complete at the end of 2023

 

Chemours erweitert die Produktion von Membranen. (weitere Hersteller: Solvay, BASF, Agfa, ..)

 

2022/06 Electrolyzer manufacturing could become bottleneck in global hydrogen ramp-up .. Since the beginning of 2021, new manufacturing facilities have been announced in Australia, China, India, France, Germany and Spain, by names including Plug Power Inc., John Cockerill Group, Siemens Energy AG and Cummins Inc. .. Planned expansions and additions could lead to about 43 GW per year of manufacturing capacity globally by the mid-2020s

417353864.png

 

2022/10/12 NewHydrogen begins prototyping an electrolyzer

Newhydrogen (Spin-off der University of California at Los Angeles) entwickelt neue "low-cost and high-performance" Electrolyse-Katalysatoren für PEM und Alkali. Insbesondere soll der Edelmetallbedarf reduziert werden.

"The DOE has allocated $400 million of funding in 2022 for its “Hydrogen Shot” initiative to support the development of highly scalable Green Hydrogen technology and demonstrations with a goal to achieve $1/kg."

Alkali: billig, kontinuierlicher Betrieb, langsame H2 Reaktion, schnelle O2 Reaktion

PEM: teuer, Lastwechsel tauglich, langsame O2 Reaktion, schnelle H2 Reaktiont3.jpg

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dreizehn
On 10/17/2022 at 7:43 PM, reko said:

Auch wenn man Wasserstoff nur für Backupkraftwerke nutzen wollte, braucht man ein Pipelinenetz von der Elektrolyse zu den Gasspeichern zu den dezentralen Gaskraftwerken.

Du bist wie so häufig mal wieder auf dem Holzweg.

 

Gaskraftwerke lassen sich nicht einfach mit 100% Wasserstoff betreiben. Die chemischen und physikalische Eigenschaften von Wasserstoff unterscheiden sich signifikant von Erdgas oder Biogas.

 

Gaskraftwerke die den Betrieb mit 100% Wasserstoff erlauben müssen erstmal gebaut werden. Zum anderen wäre mur kein einziger Anbieter bekannt, der heute schon ein solches Gaskraftwerk als Serienprodukt zu konkurrenzfähigen Preisen im Angebot hat. Das wird noch Jahre dauern und kostet Geld.

 

Am Stammtisch sehen die Lösungen immer einfach aus…

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reko
· bearbeitet von reko
vor 50 Minuten von dreizehn:

Gaskraftwerke lassen sich nicht einfach mit 100% Wasserstoff betreiben.

Die Turbinen müssen umgerüstet, die Leitungen kontrolliert, ev. Dichtungen getauscht werden. Das ist alles kein Problem.

Neue Turbinen werden zukünftig Wasserstoff-ready sein. Alte Turbinen müssen nach einiger Zeit sowieso ersetzt werden.

Die Turbinen müßten auch für Biogas (korrosiv, hoher CO2 Anteil) umgerüstet werden. Umrüsten mußte man auch bei der Umstellung von L-Gas (Niederlande) auf H-Gas (Russland) tun.

Die beiden großen Turbinenhersteller (GE und Siemens Energy) lassen bei bestehenden Turbinen Wasserstoffbeimischungen zu und entwickeln gerade für reinen Wasserstoff geeignete Turbinen.

 

vor 50 Minuten von dreizehn:

wäre mur kein einziger Anbieter bekannt .. Das wird noch Jahre dauern

Es dauert maximal noch Wochen/Monate

2020/11 siemens-energy.com .. Gasturbinen von Siemens Energy ermöglichen klimaneutrale Energieversorgung der Stadt Leipzig .. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2022 geplant .. Die Gasturbinen sollen ab Ende 2022 mit Erdgas befeuert werden und sukzessive auf die Verbrennung immer größerer Anteile von Wasserstoff umgestellt werden. Langfristig ist ein Betrieb mit 100 Prozent grünem Wasserstoff geplant.

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Holgerli
vor 33 Minuten von reko:

Es dauert maximal noch Monate

2020/11 siemens-energy.com .. Gasturbinen von Siemens Energy ermöglichen klimaneutrale Energieversorgung der Stadt Leipzig .. Zum anderen ist bereits wenige Jahre nach Inbetriebnahme ein Betrieb mit 30 bis 50 Prozent grünem Wasserstoff vorgesehen. Langfristig wird ein 100-prozentiger Wasserstoffbetrieb angestrebt. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2022 geplant.

 

Also: Die Inbetriebnahme ist für Ende 2022 geplant und liegt wohl auch im Zeitplan. "Bereits wenige Jahre nach Inbetriebnahme" sollen 30 bis 50% Wasserstoff verwendet werden. "Langfristig" wird ein 100-prozentiger Wasserstoffbetrieb angestrebt. Also ob da jemals Wasserstoff durchfließen wird ist also mehr als fraglich.

Hinzu kommt, dass der PR-Artikel von 2020 stammt. Im Februar 2022 ist dann Russland in der Ukraine eingefallen. Ob bzw. wie lange das Gaskraftwerk überhaupt jemals an der Start geht ist mehr als fraglich:

 

Gaskrise bremst Leipziger Kohleausstieg

 

Aus dem Artikel bezüglich Wasserstoff:

Zitat

Ein Modellprojekt sieht vor, den Wasserstoff in direkter Nachbarschaft zu erzeugen – im historischen, 1910 errichteten Heizkraftwerk nebenan könnten dafür Elektrolyseure eingebaut werden, die das Gas mit überschüssigem Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugen. Entsprechende Absichtserklärungen für eine Machbarkeitsstudie seien unterzeichnet, sagt Viereckl. Allerdings ist das Zukunftsmusik: Realistisch sei ein Umstieg auf grünen Wasserstoff in etwa zehn Jahren. Bis dahin ist das Kraftwerk auf Erdgas angewiesen. Es muss ja nicht aus Russland kommen.

 

 

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reko
· bearbeitet von reko
vor 20 Minuten von Holgerli:

Ob bzw. wie lange das Gaskraftwerk überhaupt jemals an der Start geht ist mehr als fraglich:

Wer Wind- und Solarstrom hat, braucht auch Backupkraftwerke. Dafür sind Braunkohlekraftwerke genauso wenig geeignet wie Atomkraftwerke. Fraglich ist nur ob die Verwendung von Wasserstoff nicht vorgezogen wird. Das für 100% Wasserstoff geeignete Gaskraftwerk war zum Zeitpunkt der Gaslieferprobleme so gut wie fertiggestellt und konnte sicher nicht mehr storniert werden.

Dein Link von August: "Neues Fernwärme-Kraftwerk geht Ende Oktober ans Netz"

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Holgerli
vor 8 Minuten von reko:

Dein Link: "Neues Fernwärme-Kraftwerk geht Ende Oktober ans Netz"

Habe ich ja auch geschrieben, dass die im Zeitplan sind.

Nur geht das Kraftwerk als reinrassiges Gaskraftwerk ans Netz, dass mit Erdgas betrieben werden wird. Das steht auch in dem Artikel drin. Den teil habe ich sogar zitiert.

 

Deine Reaktion auf dieses Zitat

vor einer Stunde von dreizehn:

Zum anderen wäre mur kein einziger Anbieter bekannt, der heute schon ein solches Gaskraftwerk als Serienprodukt zu konkurrenzfähigen Preisen im Angebot hat. Das wird noch Jahre dauern und kostet Geld.

war, diese Aussage hier:

vor einer Stunde von reko:

Es dauert maximal noch Wochen/Monate

 

Liest man dann allerdings den von mir verlinkten Artikel, dann steht da:

Zitat

Die meisten Anlagen sind bereits jetzt dafür ausgelegt; im Fall der Turbinen ist mit dem Hersteller Siemens Energy vertraglich vereinbart, dass notwendige Anpassungen schnell vorgenommen werden.

Also ist dieses Gaskraftwerk ohne Umbaumaßnahmen eben nicht wasserstofffähig.

 

In der von Dir verlinkten PR-Meldung steht es sogar noch etwas dezidierter:

Zitat

Die Gasturbinen sollen ab Ende 2022 mit Erdgas befeuert werden und sukzessive auf die Verbrennung immer größerer Anteile von Wasserstoff umgestellt werden.

Siemens sagt das selbe.

 

Also ich würde mal sagen, dass der einzige Unterschied bei diesem Gaskraft zu anderen Gaskraftwerken ist, dass das überhaupt mal auf Wasserstoff umgestellt werden kann. So in frühestens 10 Jahren.

 

Die Aussage:

vor einer Stunde von dreizehn:

Das wird noch Jahre dauern und kostet Geld.

ist für mich damit vollumfänglich bestätigt auch wenn Du es nicht wahr haben möchtest.

Zu den konkurrenzfähigen Preisen sagen beide Artikel nichts. Also wäre meine Vermutung, dass das einiges kostet.

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reko
· bearbeitet von reko

Die Anlagen können jederzeit umgerüstet werden wenn es notwendig ist. Auch bei einen FlexFuel-Auto muß man die Motorsteuerung anpassen, wenn wenn man einen anderen Kraftstoff z.B. Ethanol/Methanol nutzen will. Das ist doch kein Problem.

Das Problem ist eher wie schnell bekommt Leipzig Wasserstoff geliefert.

Dass LNG durch Wasserstoff ersetzt wird betont Habeck immer wieder und alle Anlagen werden Wasserstoff-ready gebaut.

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