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Mixalot

Steuerliche Situation von ETF in Österreich

Empfohlene Beiträge

AFC2000
On 6/25/2022 at 7:45 AM, mike351 said:

Einzig der psychologische Vorteil vom Ausschütter wegen den regelmäßigen Ausschüttungen wäre hier ein Vorteil oder?

 

Oder ist meine Annahme hier komplett daneben, dann korrigiert mich bitte.

 

Kommt wirklich auf den konkreten ETF an. Nasdaq 100 ishares zahlst du beim Thesaurierer jährlich mehr Steuern als bei EQQQ von Invesco.

Man muss sich das von ETF zu ETF selber ausrechnen.

 

Welches Underlying soll denn dein ETF haben?  

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nougat

Zufälligerweise bin ich auf da ein Amerika-spezifisches Thema gestoßen was eventuell auf das österreichische Steuerrecht 1zu1 anwendbar ist:

 

https://www.etf.com/sections/features-and-news/behind-vanguards-heartbeat-etf-flows
https://www.etf.com/sections/features-and-news/heartbeat-etf-tax-efficiency

 

Zitat

By using the in-kind redemption process unique to ETFs, wherein fund shares can be swapped for their underlying securities rather than sold, portfolio managers can wash out appreciated, high-tax-burden stock positions and minimize an ETF's overall capital gains.

 

Was sie in ihren mutual funds sogar patentiert haben

https://www.investopedia.com/how-vanguard-patented-a-system-to-avoid-taxes-in-mutual-funds-4686985

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kopfsalat23
Am 22.6.2022 um 14:45 von nougat:

Korrekte Berechnung.

Korrekt, Dividenden werden in Fonds prinzipiell gleich behandelt, unabhängig der Fondsstruktur.

Natürlich gibt es einen Steuerstundungseffekt, nur nicht auf die Dividenden / Ausschüttungen oder Nicht-Meldefonds.

 

Bei Meldefonds / Aktien zwingt dich der Staat nicht jährlich die Kursgewinne zu versteuern, dadurch musst du die Gewinne nur einmal, in der Zukunft, versteuern

-> das ist der Steuerstundungseffekt. Der fällt dementsprechend auch viel größer aus, da bei Marktüblichen Renditen die Dividenden nur einen Bruchteil im Normalfall ausmachen.

 

Danke, dass es einen Steuerstundungseffekt auf Kursgewinne gibt, war mir klar. Ich hätte wohl eher schreiben sollen: gibt es einen unterschiedlich großen Steuerstundungseffekt zwischen thesaurierenden und ausschüttenden Meldefonds.

 

Bei Steuerstundungseffekt auf Ausschüttungen fallen mir dann (für Österreich) nur Aktien (wie z.B. Bawag) ein, die nicht eine Dividende ausschütten, sondern eine Kapitalrückzahlung vornehmen.

 

Am 25.6.2022 um 07:45 von mike351:

Angenommen ich würde den ETF nach 10 Jahren Haltedauer mit der Regelbesteuerungsoption (Tarifbesteuerung) verkaufen, also dass ich keine KEST zahlen muss bis 11.000€ Einkommen pro Jahr.

 

Theoretisch müsste da der thesaurierende ETF doch viel besser sein, weil man die aufgeschobenen Steuern dann für die Regelbesteuerungsoption verwenden kann und somit den ETF steuerfrei verkaufen kann (bei maximal 11.000€ Einkommen pro Jahr durch Verkauf der ETF-Anteile) , sehe ich das richtig?

 

Achtung: du musst dein gesamtes Einkommen betrachten: Gehalt, Pensionszahlungen, Einnahmen aus selbstständiger Tätigkeit, Verkäufe deines ETF, Dividenden, Einnahmen aus Verpachtung und Vermietung.... da kommt man ziemlich schnell über diese Grenze.

 

 

Am 25.6.2022 um 07:45 von mike351:

Beim Ausschütter habe ich ja glaube ich auch ausschüttungsgleiche Erträge. Und ich muss auch noch die Ausschüttungen versteuern? Doppelt so hohe Steuer als beim Thesaurierer?

Kann man ungefähr sagen um wieviel Prozent man beim Ausschüttenden ETF mehr Steuern pro Jahr zahlt als beim Thesaurierer?

 

nein, keine doppelt so hohe Steuer, wie nougat schon schreibt: Besteuerung sollte bei beiden genau gleich sein.

Ob und wie viel ausschüttungsgleiche Erträge neben Dividenden ein Fonds erzielt hängt vor allem vom Management ab, kann man nicht pauschal sagen.

 

 

Am 26.6.2022 um 19:19 von nougat:

Wenn alles richtig versteuert wird, darf es zu absolut keinem Unterschied kommen zwischen Thesaurierer und Ausschütter.

Danke auch nochmal dafür.

 

Ich persönlich hoffe ja noch immer, dass irgendwann doch noch wie teilweise angedacht wird/wurde, eine Reform kommt und nach einer Mindesthaltedauer steuerfrei verkauft werden kann (oder ein Freibetrag kommt). Weiß aber nicht ob ich das besonders optimistisch sein soll....

 

LG kopfsalat

 

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mike351

Weiss jemand warum es bei diesen den beiden thesaurierenden Vanguard ETF, solche steuerliche Unterschiede gibt?

Vanguard FTSE Developed World UCITS ETF (USD) Accumulating IE00BK5BQV03

Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (USD) Accumulating IE00BK5BQT80

 

Bei der Jahresmeldung von 2021 sind sie ziemlich ähnlich von der Besteuerung.

Bei der Jahresmeldung von 2022 gibt es jedoch große Unterschiede:

 

Beim Developed World habe ich:

image.png.da1a6e7132000fbfe681077ae6a1b5a2.png

 

Beim All World habe ich:

image.png.f1bf303d520cf2a8530fc739f60a7a83.png

 

Warum ist beim Developed World hier soviel mehr Steuer zu zahlen?

Die beiden ETF sind ja von der Zusammensetzung ziemlich ähnlich, bis auf den Emerging Market Anteil.

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3mg4

@mike351 ist abhängig von den internen Bewegungungen (Kauf/Verkauf etc.) Nochdazu kann die beiden genannten nicht vergleichen.

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hasen85

Liebe Wertpapier-Community,

ich habe in den letzten 5 Jahren ein 6er-ETF-Depot mit einem Gesamtwert von knapp 500.000 Euro aufgebaut, aktuell bestehend aus: 

  • 27% db x-trackers S&P 500 (LU0490618542)
  • 22% Source STOXX Europe 600 (IE00B60SWW18)
  • 28% ComStage MSCI Emerging Markets (LU0635178014)
  • 9% ComStage MSCI Pacific (LU0392495023)
  • 4% db x-trackers S&P SELECT FRONTIER (LU0328476410)
  • 10% SPDR MSCI World Small Cap (IE00BCBJG560)

Da ich mit dem erheblichen Rebalancing-Aufwand unzufrieden bin und ich zunehmend mit hohen Thesaurierungskosten (alleine in diesem Jahr bisher 20.000 Euro) konfrontiert werde, liebäugle ich mit einer Vereinfachung meines Depots und Umstellung auf eine ausschüttende 1-ETF-Lösung, zB Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (IE00B3RBWM25).

 

Ich würde diesbezüglich gerne sämtliche Anteile verkaufen und anschließend eine ausschüttende 1-ETF-Lösung kaufen.

 

Durch die aktuelle Kurslage und aufgrund der durch die erfolgten Thesaurierungen erhöhten Einstandswerte meiner ETFs weist mein Flatex-Konto einen Verlust von knapp 40.000 Euro auf (erhöhter Einstandswert-aktueller Gesamtwert), die in diesem Jahr bezahlte Vermögenszuwachssteuer beträgt ca. 20.000 Euro.

 

Liege ich richtig in der Annahme, dass ich bei einem Verkauf mit keinen weiteren Versteuerungskosten zu rechnen habe bzw. aufgrund des fiktiven Verlustes sogar meine in diesem Jahr bereits bezahlte Vermögenszuwachssteuer anteilig rückrefundiert bekommen würde?

 

Wie bewertet ihr meinen Plan insgesamt? All-in-Kauf oder in Tranchen (z.b. à 50.000/Monat)? Wäre über eure Anregungen dankbar!

 

Als Hintergrund: 

Alter Mitte 30, Steuersitz Österreich, Angestellter (ca. 3000 Euro netto/Monat), Vermögen hauptsächlich aus Erbschaft, Familie mit einem Kind, Elternkarenz mit anschließender Teilzeit-Arbeit geplant. Eigentumswohnung vorhanden (abbezahlt), 120.000 Euro RK1 (Tages-/Festgeld).

 

 

 

 

 

 

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DonLuigi
vor 8 Stunden von hasen85:

Durch die aktuelle Kurslage und aufgrund der durch die erfolgten Thesaurierungen erhöhten Einstandswerte meiner ETFs weist mein Flatex-Konto einen Verlust von knapp 40.000 Euro auf (erhöhter Einstandswert-aktueller Gesamtwert), die in diesem Jahr bezahlte Vermögenszuwachssteuer beträgt ca. 20.000 Euro.

 

Liege ich richtig in der Annahme, dass ich bei einem Verkauf mit keinen weiteren Versteuerungskosten zu rechnen habe bzw. aufgrund des fiktiven Verlustes sogar meine in diesem Jahr bereits bezahlte Vermögenszuwachssteuer anteilig rückrefundiert bekommen würde?

 

Wie bewertet ihr meinen Plan insgesamt? All-in-Kauf oder in Tranchen (z.b. à 50.000/Monat)? Wäre über eure Anregungen dankbar!

 

Ouch, ich dachte mir schon, dass du mit 5 SWAP ETFs sicher massiv Steuern zahlen musstest, vor allem nachdem 2021 ein sehr gutes Börsen-Jahr war...

Ich würde auf jeden Fall umschichten.

 

Ja, Flatex verrechnet Verluste automatisch gegen Gewinne (und theoretische "Gewinne" aus bezahlten Steuern). Falls trotzdem was schief gehen sollte, kannst du dir das Geld nächstes Jahr über die ESt-Erklärung zurückholen.

 

Da das Depot ohnehin im Minus ist, würde ich persönlich die Positionen verkaufen und sofort in den FTSE All-World umschichten. Mit dem Thesaurierer vs. Ausschütter könntest du langfristig sogar etwas Steuern sparen, aber ist natürlich persönliche Präferenz.

Falls der Aktien-Markt bis Ende des Jahres steigen sollte, könntest du Ende des Jahres kurzfristig Anteile verkaufen um noch so viel wie möglich mit dem Verlust-Verrechnungstopf auf Flatex gegen zu rechnen. Und am nächsten Tag wieder die selben Anteile, in dem fiktiven Fall mit höheren steuerlichen Anschaffungskosten, kaufen. 

 

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hasen85

Danke für die ausführliche und sehr hilfreiche Rückmeldung, ich denke so werde ich es machen!

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eurofetischist
Zitat

 

Verlustausgleich – wie funktioniert das?

Bei Wertpapier-Ausschüttungen und -Gewinnen fällt Kapitalertragsteuer an. Diese wird auf den Belegen Ihrer Bank ausgewiesen.

Das Gesetz sieht jedoch einen Verlustausgleich vor – und zwar zwischen Ihren realisierten Kursverlusten und Ihren erzielten Kursgewinnen und laufenden Erträgen: Ein KESt-Abzug von 27,5 % bei Ihren Wertpapiereinkünften wird mit 27,5 % Ihrer Verluste aus Wertpapiergeschäften im selben Kalenderjahr ausgeglichen. Über den Verlustausgleich erhalten Sie eine Bescheinigung.
 

Die Rahmenbedingungen für den automatischen Verlustausgleich durch Ihre depotführende Bank:

 Ein Verlustausgleich ist nur bei Ihrem Privatvermögen möglich.
 

 Für Gemeinschaftsdepots, betriebliche sowie treuhändig gehaltene Depots erfolgt kein automatischer Verlustausgleich.
 

 In Ihren Verlustausgleich werden nur die Einzeldepots bei einer Bank einbezogen – kein bankenübergreifender Ausgleich.
 

 Haben Sie Depots bei verschiedenen Banken? Oder gibt es mehrere Depotinhaber bei einem Gemeinschaftsdepot? Dann ist der Verlustausgleich nur über Ihre Einkommensteuererklärung möglich.
 

 Ein Verlustausgleich erfolgt nur mit Ihren Einkünften aus Kapitalvermögen im selben Kalenderjahr. Ein Verlustvortrag in die Zukunft ist nicht möglich.

 

https://www.sparkasse.at/sgruppe/privatkunden/sparen-anlegen/anlegen-investieren/wertpapier-services/know-how-anlegen/verlustausgleich#:~:text=Das Gesetz sieht jedoch einen,Wertpapiergeschäften im selben Kalenderjahr ausgeglichen.

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Hecht

Wo kann ich bei profitweb (oder wo auch immer) sehen, wann eine Meldung erfolgen wird?

Oder weiß man immer nur, wann eine Meldung erfolgt ist?

 

Ich möchte nämlich wieder ein paar Stücke von LU1781541179 kaufen, jedoch nach der Meldung (die wohl im Juli? erfolgen wird), da ich nicht gleich Steuer zahlen möchte.

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nougat
vor einer Stunde von Hecht:

Wo kann ich bei profitweb (oder wo auch immer) sehen, wann eine Meldung erfolgen wird?

Oder weiß man immer nur, wann eine Meldung erfolgt ist?

 

Ich möchte nämlich wieder ein paar Stücke von LU1781541179 kaufen, jedoch nach der Meldung (die wohl im Juli? erfolgen wird), da ich nicht gleich Steuer zahlen möchte.

Meines Wissens nach werden die Daten werden dort einfach publiziert ohne vorherige Meldung.

Das heisst du musst das händisch prüfen oder du schreibst dir einen, e.g. python html scraper der das täglich überprüft und bei Änderungen dir eine Notifizierung schickt.

 

Beim Letzteren bräuchte man, denke ich einen Account, da mir der Minimalversuch von

import requests
URL = "https://my.oekb.at/kapitalmarkt-services/kms-output/fonds-info/sd/af/f?isin=LU1781541179"
page = requests.get(URL)
print(page.text)

ein "Request Problem" zurückgibt. Bin in dieser Python-HTML Welt aber nicht zuhause, vielleicht weiß da jemand anderes wie man das besser löst.

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Hecht
Am 31.1.2022 um 15:00 von DonLuigi:

Die Anschaffungskosten werden im selben Rahmen angehoben, den du an Steuern gezahlt hast. Das ist immer pro Anteil, es macht also einen Unterschied, wieviel 1 Anteil wert ist. Einfach so die Beträge vergleichen macht wenig Sinn.

 

Ich hab mir aber trotzdem die beiden ETFs (xtrackers MSCI World IE00BJ0KDQ92 und Lyxor MSCI World LU1781541179) angeschaut. Gemessen an der Besteuerung der letzten beiden Jahre war der Lyxor definitiv Steuer-effizienter. Im Geschäftsjahr 2020 um den Faktor 4,45 und 2019 um den Faktor 1,62.

 

Ich vergleiche meistens folgendermaßen:

 

Österreichische KESt, die durch Steuerabzug erhoben wird (laut OeKB)

dividiert durch Performance (absolute Veränderung) in Fondswährung (meist USD) des Geschäftsjahres laut JustETF.

 

Wenn möglich immer gleich über mehrere Jahre.

 

 

Ich bespare nur mehr den Thesaurierenden Vanguard FTSE All-World (IE00BK5BQT80), der steuerlich bisher ebenfalls sehr gut abschneidet. Davon abgesehen halte ich meine bestehenden Anteile im Ausschüttenden xTrackers MSCI World (IE00BK1PV551) und dem Ausschüttenden FTSE All-World (IE00B3RBWM25).

Heute erfolgte die Meldung zu LU1781541179. Ich habe schon gerechnet und der Fonds ist nach wie vor günstig.

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DonLuigi
Am 28.7.2022 um 18:33 von Hecht:

Heute erfolgte die Meldung zu LU1781541179. Ich habe schon gerechnet und der Fonds ist nach wie vor günstig.

Gut zu wissen, danke für die Info! Hätte mich auch überrascht, wenn sich jetzt schlagartig was geändert hätte.

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3mg4
Am 20.4.2022 um 15:30 von DonLuigi:

So, Flatex hat jetzt (nur bei mir) die AK erhöht. Was mir dabei aber aufgefallen ist - hierbei wurden alle Anteile, die ich seit 2018 gekauft habe (also jede einzelne Transaktion mit Datum), als "Wertpapierausgang" verbucht, um dann die gesamte Position in einem einzelnen Stück mit Datum 23.12.2021 (kA wieso gerade dieses) als "neuen" Wertpapier-Eingang zu verbuchen.

 

Das bedeutet folgendes: In meinem Depot ist jetzt keine Info mehr dazu, dass diese Positionen nicht erst Ende 2021 sondern 2017-2019 gekauft wurden. Wäre ein Nachteil, falls doch wieder eine steuer-freie Haltedauer bei Aktien/ETFs kommen sollte. Aber gut, das kommt ziemlich sicher ohnehin nicht. Trotzdem wurde das zum ersten Mal so komisch bei mir im Depot verbucht.

Flatex hat das heute bei mir, nach 6 Monaten Bearbeitungszeit und x Mails, genauso gelöst. 

1 Zeile mit allen Stück und eine Anschaffungswert, schaut irgendwie fast noch mehr falsch und nach pfusch aus als es einfach nicht zu tun...

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mike351

Ich habe im deutschen Teil des Forums das hier aufgeschnappt:

"Der Versicherungsbetrag für die Krankenkasse ergibt sich hier aus der Höhe der Einnahmen, bzw. Kapitalerträge. Deshalb nur thesaurierende ETFs nehmen (außer bis Freibetrag) und daraus nur verkaufen, was benötigt wird. Als Einnahmen für die KK gilt dann nur der Gewinn, mit dem der ETF im Plus war, nicht der gesamte Entnahmebetrag, wie z.B. bei einer Ausschüttung."

 

Ist das in Österreich auch so? Hat also ein thesaurierender ETF (gegenüber einem Ausschütter) Vorteile bei der Berechnung der Krankenkassenkosten falls man nur vom ETF lebt?

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kopfsalat23

Soweit ich weiß (Achtung! Halbwissen!) zählen auch in Österreich dann nur die aktuellen Einnahmen, egal ob aus Verkauf oder Ausschüttungen. 

Was sich mir aber nicht erschließt: wo soll in der Entnahmephase der Vorteil des Thesaurierers sein?

 

In Österreich kannst ja sogar den (bei zb 2% brutto Ausschüttungen eh nicht besonders hohen) Steuerstundungseffekt vergessen, da man beim Thesaurierer die ausschüttungsgleichen Erträge zumindest zum Teil bereits jährlich versteuern muss.

 

LG 

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Superwayne

Es gibt wieder mal Neuigkeiten aus der schönen Welt des nicht endbesteuertes Kapitalvermögens.

 

Zitat

Mit dem Abgabenänderungsgesetz 2022 – AbgÄG 2022 wurden die Aufzeichnungspflichten der Bundesabgabenordnung – BAO, die bisher nur für betriebliche Einkünfte und für Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung gegolten haben, ausgeweitet.

Derzeit besteht nämlich für Einkünfte aus Kapitalvermögen keine allgemeine Verpflichtung, Aufzeichnungen zu führen. Daher ist eine Überprüfung von Angaben in der Einkommensteuer- oder Körperschaftsteuererklärung bzw. von im Wege der Amtshilfe eingelangten Mitteilungen nur schwer möglich. Gleichzeitig hat aufgrund des technologischen Fortschritts eine Kapitalveranlagung im Ausland oder in andere (derzeit) nicht vom Kapitalertragsteuerabzug umfasste Produkte (wie zB Kryptowährungen) an praktischer Bedeutung gewonnen.

 

Mit der Ergänzung der BAO wurde daher eine Aufzeichnungspflicht für nicht endbesteuerte Kapitalerträge eingeführt. Als nicht endbesteuert gelten Kapitalerträge, bei denen die Steuer nicht durch den Abzug der Kapitalertragsteuer abgegolten ist, praktisch also alle Kapitaleinkünfte, die zu veranlagen sind. Dies sind beispielsweise:

  • Einkünfte aus der Vergabe von Darlehen aus dem steuerlichen Privatvermögen durch natürliche Personen bzw. durch beschränkt steuerpflichtigen Körperschaften
  • Einkünfte aus Kryptos
  • Einkünfte aus Beteiligungen, die nicht dem KESt-Abzug unterliegen: insb. Veräußerungsgewinne und Einkünfte aus Auslandsbeteiligungen
  • Einkünfte aus echten stillen Beteiligungen.

Die Aufzeichnungspflicht tritt mit 1.1.2023 in Kraft und gilt für alle Zuflüsse ab dem 1.1.2023.

 

Gleichzeitig wird durch die Aufzeichnungspflicht eine gesetzlich Vorgabe hinsichtlich einer Strukturierung der Einzelaufzeichnungen gemacht – siehe dazu die Bestimmungen des § 131 Absatz 1 zweiter Unterabsatz der BAO. Die Aufzeichnungen und die den Aufzeichnungen zugrunde liegenden Belege sind daher mindestens sieben Jahre lang aufzubewahren.

 

Schließlich ergibt sich ab 2023 aus der Verpflichtung zur Führung von Aufzeichnungen für die Finanz künftig auch die Möglichkeit zur Vornahme einer Außenprüfung, der sog. „Betriebsprüfung“. Damit wird eine zeitgemäße Überprüfbarkeit insbesondere von ausländischen Kapitaleinkünften einschließlich einer behaupteten Steuerbefreiung ermöglicht.

Quelle: https://www.tpa-group.at/de/news/aenderungen-durch-das-abgabenaenderungsgesetz-2022/

 

 

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vin29

Hallo zusammen,

 

ich habe mein Depot bei Flatex und bespare monatlich diesen ausschüttenden MSCI Europe von Ishares: https://de.extraetf.com/etf-profile/IE00B1YZSC5

 

Am 25. August diesen Jahres habe ich meine erste Ausschüttung erhalten.

Die dazugehörige Meldung von Flatex betreffend dieser Ertragsausschüttung kann ich nicht ganz nachvollziehen.

 

Ich würde euch bitten, einen Blick darauf zu werfen und mir zu erklären wie sich das errechnet.

 

Die Bruttoausschüttung lag bei 42,93 €

 

Das müssten ja dann 127,5 % sein (27,5% Kest), oder ?

 

Die Nettoausschüttung lag bei 38,77 €

 

Das sollten jetzt 100 % sein, aber die Rechnung stimmt hinten und vorne nicht...

 

Wie errechnet sich die Bemessungrundlage von 15,13 € ?

 

Dass ich von diesen 15,13 € die 27,5% Kest (4,16 €) bezahlen muss, ist natürlich nachvollziehbar, aber wie komme ich zu dieser Bemessungsgrundlage?

 

mfg

 

msci europe.JPG

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nougat
vor 5 Minuten von vin29:

Ich würde euch bitten, einen Blick darauf zu werfen und mir zu erklären wie sich das errechnet.

Die Ausschüttungsmeldung findest du unter

https://my.oekb.at/kapitalmarkt-services/kms-output/fonds-info/sd/af/f?isin=IE00B1YZSC51

 

Da es sich um eine Meldung handelt, wird die Bruttoausschüttung nicht pauschal mit 27.5% besteuert.

Hier wurden € 0.0270 / Anteil an Steuern eingehoben (Punkt 12) -> 154.2 Anteile -> 4.16 €

Die Bemessungsgrundlage bei Flatex Abrechnungen ist in diesem Fall dann nur eine fiktive Zahl um auf diese 4.16 zu kommen -> 15.13 * 27.5% = 4.16

 

Weiters wurden deine steuerlichen Anschaffungskosten um € 0.1740 / Anteil nach unten korrigiert.

Das heisst die Steuer die du dir jetzt erspart hast, zahlst du dann bei einem eventuellen Verkauf in der Zukunft nach.

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vin29
· bearbeitet von vin29
vor 1 Stunde von nougat:

Die Ausschüttungsmeldung findest du unter

https://my.oekb.at/kapitalmarkt-services/kms-output/fonds-info/sd/af/f?isin=IE00B1YZSC51

 

Das heisst die Steuer die du dir jetzt erspart hast, zahlst du dann bei einem eventuellen Verkauf in der Zukunft nach.

Danke für diesen Link. Ich werde mir das heute oder morgen, wenn ich mehr Zeit habe, mal genauer durchlesen.

 

Bezüglich Steuern, die ich mir jetzt erspare:  Wenn ich Anteile an diesem ETF mal verkaufen werde, wie muss ich diese Steuern dann nachzahlen? Wird mir das direkt beim Verkauf abgezogen (ich zahle also mehr also die üblichen 27,5% Kest auf meinen Gewinn), oder bekomme ich eine nachträgliche Zahlungsauforderung?

 

Weiters bedeutet das für mich ja auch, dass der Gewinn dieses ETFs (momentan im minus aber, egal) der mir bei Flatex angezeigt wird, also die Differenz von Einstandswert und aktueller Wert -27,5 & Kest, nie jene Summe ist, die ich als Gewinn dann tatsächlich bekomme, wennn ich verkaufe, oder? (eben wegen der steuerlichen Nachzahlung)

 

mfg

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nougat
vor 6 Stunden von vin29:

Danke für diesen Link. Ich werde mir das heute oder morgen, wenn ich mehr Zeit habe, mal genauer durchlesen.

 

Bezüglich Steuern, die ich mir jetzt erspare:  Wenn ich Anteile an diesem ETF mal verkaufen werde, wie muss ich diese Steuern dann nachzahlen? Wird mir das direkt beim Verkauf abgezogen (ich zahle also mehr also die üblichen 27,5% Kest auf meinen Gewinn), oder bekomme ich eine nachträgliche Zahlungsauforderung?

 

Weiters bedeutet das für mich ja auch, dass der Gewinn dieses ETFs (momentan im minus aber, egal) der mir bei Flatex angezeigt wird, also die Differenz von Einstandswert und aktueller Wert -27,5 & Kest, nie jene Summe ist, die ich als Gewinn dann tatsächlich bekomme, wennn ich verkaufe, oder? (eben wegen der steuerlichen Nachzahlung)

 

mfg

 

Da du bei flatex bist, werden die Steuern automatisch beim Verkauf richtig abgeführt. Dh keine nachträgliche Aufforderung

 

Bin selber nicht bei flatex, d.h. die zweite Frage kann ich dir nicht zu 100% beantworten.

Meistens (!) sind die Einstandswerte einfach nur die durchschnittlichen Anschaffungskosten. Wenn das der Fall ist, stimmt die Summe nicht,

da sich der steuerliche Anschaffungswert von den tatsächlichen Anschaffungskosten unterscheidet.

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Martin-Bodensee

Hallo zusammen,

 

ich habe heuer im März einen ersten ETF mit DE0005933923 iShares MDAX über 82 Stk. gekauft. Dieser ETF ist thesaurierend. Der Kaufpreis war bei ca. EUR 20.000,00.  

 

Mein Broker dadat.at hat mir jetzt mein Konto mit EUR 650,00 belastet: 640 EUR für Kapitalsteuer und 10 EUR für Auslands-KEST.

 

Kann diese Abrechnung vom Broker "Dadat.at" stimmen?  Ich blicke hier leider nicht durch.

 

Thesaurierend heißt ja, dass die Dividende in den ETF wieder zurück investiert wird und der Kurs dadurch steigt. Um wieviel sollte der Kurs dann steigen und wo kann ich das dann feststellen?

 

Über Informationen diesbezüglich wäre ich sehr dankbar.

 

Mit schönen Grüßen vom Bodensee,


Martin

 

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nougat
· bearbeitet von nougat
vor 21 Stunden von Martin-Bodensee:

Kann diese Abrechnung vom Broker "Dadat.at" stimmen?  Ich blicke hier leider nicht durch.

Ja, die stimmt.

Siehe https://my.oekb.at/kapitalmarkt-services/kms-output/fonds-info/sd/af/f?isin=DE0005933923

vor 21 Stunden von Martin-Bodensee:

Thesaurierend heißt ja, dass die Dividende in den ETF wieder zurück investiert wird und der Kurs dadurch steigt. Um wieviel sollte der Kurs dann steigen und wo kann ich das dann feststellen?

Bitte Einführungsinformationen bezüglich grundlegenden Sachen lesen.

Dividenden fließen kontinuierlich an den ETF, dadurch spiegelt der Preis das auch zu allen Zeiten wider.

Bei thesaurierenden werden mit diesem Cashflow dann immer proportional neue Anteile der zugrundeliegenden Aktien gekauft.

 

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Martin-Bodensee

Hallo Nougat,

vielen Dank für die Infos.

 

In dem Link wird angeführt, dass die Anschaffungskosten um EUR 29,05 zu korrigieren sind.   Die österreichische KEST mit 27,5% ergibt dann rund die EUR 640,00, die dem Konto belastet wurden, okay.

Aber wie profitiere ich jetzt von den EUR 29,05/Stk.? Nur dadurch, dass ich jetzt höhere Anschaffungskosten habe und dadurch bei einem Verkauf etwas weniger Steuern zahle? 

 

Der Kurs des ETF's DE0005933923 ist heute bei EUR 189,00. Wird dieser Kurs dann irgendwann mal um diese EUR 29,05 erhöht?

 

Sorry nochmals für diese Anfängerfragen, aber dann gebe ich Ruhe.

 

Besten Dank schon jetzt für eine kurze Info.

 

Martin

 

 

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nougat
vor 40 Minuten von Martin-Bodensee:

In dem Link wird angeführt, dass die Anschaffungskosten um EUR 29,05 zu korrigieren sind.   Die österreichische KEST mit 27,5% ergibt dann rund die EUR 640,00, die dem Konto belastet wurden, okay.

Aber wie profitiere ich jetzt von den EUR 29,05/Stk.? Nur dadurch, dass ich jetzt höhere Anschaffungskosten habe und dadurch bei einem Verkauf etwas weniger Steuern zahle? 

Genau, du wurdest quasi im Vorhinein steuerlich belastet, was bei einem eventuellen Verkauf dir dann wieder 'gutgeschrieben' wird, da die Steuer sich ja immer mit

(Veräußerungswert - durchschnittlicher steuerliche Anschaffungskosten) * Stückzahl * 27.5%

berechnet.

vor 42 Minuten von Martin-Bodensee:

Der Kurs des ETF's DE0005933923 ist heute bei EUR 189,00. Wird dieser Kurs dann irgendwann mal um diese EUR 29,05 erhöht?

Nein, das ist eine reine steuerliche Angelegenheit zwischen dir und dem Finanzamt.

Wie und wo du deine Steuern bezahlst ist irrelevant für den ETF, was das betrifft.

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