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permaport

MSCI World vs. MSCI World Momentum

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Nachdenklich
vor 2 Stunden von Madame_Q:

So gesehen ist der Spruch "kaufe das, was keiner will und meide das, worüber alle reden" vermutlich nicht so verkehrt.

Das sehe ich auch so. Dann sollte man sich aber nicht an der Marktkapitalisierung ausrichten.

Dann kauft man nämlich das was alle wollen. Und hält daran fest, bis es im Wert wieder verfällt.

 

Mit der Momentum-Strategie kauft man auch das was alle wollen, verkauft es aber schon dann wieder, wenn der Trend bricht (mit sechs Monaten Verzögerung) und nicht erst dann, wenn es in der Marktkapitalisierung keine Rolle mehr spielt.

 

Was klingt erfolgversprechender?

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Schwachzocker
vor 8 Stunden von Nachdenklich:

Das sehe ich auch so. Dann sollte man sich aber nicht an der Marktkapitalisierung ausrichten.

Dann kauft man nämlich das was alle wollen.....

Ist das so?

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monstermania
vor 12 Stunden von Madame_Q:

Corona sehe ich immer noch wie eine Art Reset für vieles. Seither dreht sich einiges. Momentum (MSCI) gehört dazu und läuft auch seit Corona nicht mehr so überragend wie die Zeit davor. 

Woran machst Du das fest?

Vor einem Jahr hat Tech einen Dämpfer abbekommen. Da der Momentum zu diesem Zeitpunkt Tech-lastiger war als der World, hat der Momentum da natürlich auch unter diesem Dämpfer gelitten.

Wer kurz zuvor einen Einmalinvest in den Momentum getätigt hatte, für den sieht die die Performance natürlich erst mal schlecht aus. Im Mai 21 wurde der Momentum rebalanced, seither ist die Gewichtung weniger in Richtung Tech. Ende November findet das nächtse Rebalancing im Momentum statt. Who knows, wie danach die Gewichtung aussieht.

 

BTW: Der Momentum muss gar nicht 'überragend' laufen. Es reicht (mir) schon, wenn er langfristig einen Ticken bessere Rendite erzielt als der World. Stichwort: Zinseszinseffekt 

Bei Sparplan vs. Einmalinvest kann man schön jede Sparplanzahlung und deren langfristige Performance miteinander vergleichen.

 

 

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Madame_Q
vor einer Stunde von monstermania:

Woran machst Du das fest?

Mir ist das einfach nur aufgefallen, wenn ich sämtliche Charts (Value, Small Caps, Momentum, Min.Vol., Dividenden-Werte, Anleihen, Rohstoffe usw.) seit Corona mit der Zeit davor vergleiche.

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morini
vor 22 Stunden von Chips:

Ich hoffe, diese hohe Wahrscheinlichkeit auf den weiterhin guten Lauf, ist weitgehend unbekannt und wurde nicht eingepreist. Man stelle sich vor, die Leute hypen die Aktien zu künstlich hoch. Wegen dieser hohen Wahrscheinlichkeit...

 

Wieso denn schon eingepreist? Meinen Kommentar habe ich doch gestern erst gepostet. ;)

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Chips
vor 11 Stunden von morini:

 

Wieso denn schon eingepreist? Meinen Kommentar habe ich doch gestern erst gepostet. ;)

Naja, vermutlich haben die Kaufbots 12ms nach Abschicken deines Posts reagiert. Also die Guten. 

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Mirakel_23
· bearbeitet von Mirakel_23
Am 1.11.2021 um 21:41 von Nachdenklich:

Mit der Momentum-Strategie kauft man auch das was alle wollen, verkauft es aber schon dann wieder, wenn der Trend bricht (mit sechs Monaten Verzögerung) und nicht erst dann, wenn es in der Marktkapitalisierung keine Rolle mehr spielt.

 

Was klingt erfolgversprechender?

Grundsätzlich stimmt das natürlich, "Standard-Momentum" (12-1 Monate Performance) hat in der Vergangenheit sehr gut funktioniert. In der "echten Welt" kann man aber nicht kostenfrei handeln. Das Hauptproblem ergibt sich aus dem Turnover. Der MSCI World Index hatte letztes Jahr einen Turnover von unter 3%, der MSCI World Momentum ein Turnover von über 100%. Hierbei sind das Problem nicht die typischen Handelsgebühren (spread, Handelsprovisionen) die für Blackrock & co gerade im Large- und Mid-Cap Bereich sicherlich vergleichsweise klein sind (anders, als wenn man das als Privatanleger umsetzen wollen würde). Die wahre Hürde ist der von mir angesprochene Preiseinfluss (market impact), der nicht in der tracking difference auftritt (!), aber trotzdem zu den Tradingkosten gehört. Hierzu ein tolles Zitat von Ben Felix:

Zitat

Momentum can only exist if we stop talking about it. Maybe this should be the first rule of momentum.

Aus diesem Übersichtsartikel, und dem von mir bereits verlinktem paper:

Zitat

Trading $100 million of Apple stock over one day costs approximately $120,000, or 12bps, with 10bps attributed to market impact. However, trading $1,000 million USD would cost approximately 32bps, with a much larger 30bps of estimated market impact ($3 million, roughly 30 times the market impact cost of a one-tenth sized trade).

Wie von Jack Vogel schön zusammengefasst, gibt es bzgl. der Tradingkosten zwei Lager. Je nachdem, wen man überzeugender findet, ergibt es schon heute keinen Sinn mehr, in Momentum zu investieren, oder ergibt es erst in der Zukunft irgendwann keinen Sinn mehr. Die Outperformance von MSCI World Momentum ETFs seit Auflage ist kein Beweis dafür, dass die Momentumstrategie funktioniert, da ein signifikanter Anteil der Überperformance auf die negative Value-Exposure zurückzuführen war. So oder so gilt:

Zitat

Regardless of which side of the aisle you sit on, there is definitely a “maximum” amount of money that can be chasing the momentum factor (as well as the other factors). 

Folglich sind solche Betrachtungen auch problematisch: 

Am 1.11.2021 um 07:43 von monstermania:

Echtgeld.tv hat sich dem Momentum Faktor auch gerade mal wieder gewidmet.

The Trend Is Your Friend! | Tesla | MSCI Momentum ETF | Systematisch trendstarke Aktien kaufen

Hier wurden die Daten seit 1975 zu Grunde gelegt und auch in diesen 40 Jahren hat der MSCI World Momentum den MSCI World auch bei mittelfristigen Investments stets ausperformt. Ich persönlich finde den Momentum-Ansatz auch absolut logisch und nachvollziehbar.

Da es sich hier um eine 100% Turnover-Strategie handelt, und nicht um einen marktkapitalisierungsgewichteten ETF, der sich im Wesentlichen selbst rebalanced, ist die alleinige Betrachtung des Indexes sehr irreführend. Dazu kommt, dass das originale 

Momentum paper 1993 veröffentlicht wurde. Es ist bekannt, dass Faktorprämien nach Veröffentlichung sinken (wenn ich mich richtig erinnere, hat Larry Swedroe mal eine ~ 33% Zahl in den Raum geworfen, Ben Felix nutzt 50%). Je nachdem, wie optimistisch man hinsichtlich der zukünftigen Momentumprämie ist (100% der historischen Prämie? 67%? 50%?), und welchem Lager man bzgl. Markteinfluss zugehörig ist, kann man für sich selbst überlegen, ob Momentum-Strategien zukünftig noch erwartbare Überrenditen haben. 

AlphaArchitect nutzt, wenn ich mich richtig erinnere, für ihre eigenen Untersuchungen Kosten von 2% oder 3%. So kann man sich z.B. die historischen, simulierten Indexdaten nehmen, 2% Mehrkosten aufschlagen, den Beitrag der Momentum-Exposure an der Gesamtrendite bestimmen mittels Regressionsanalyse und historischer Faktorprämien, davon 33% oder 50% abziehen und gucken, ob da noch Überrendite übrig bleibt.

 

Angemerkt sei auch, dass es nicht mein Ziel ist, Momentumstrategien zu "bashen". Ich finde nur, dass bei Momentum oft über nicht zielführende Punkte diskutiert wird. Die Probleme von Momentumstrategien sind in der Literatur zuhauf dokumentiert, und es hat gute Gründe, warum ein erheblicher Teil der Experten wie Dimensional (siehe hier), Avantis, Research Affiliates (siehe hier) Momentum nicht aktiv verfolgen, sondern ausschließlich passiv. Wenn man informiert (auf empirische Belege gestützt und nicht aus einem Bauchgefühl heraus) in Momentum-ETFs investieren möchte, kommt man nicht darum herum, bzgl. der oben genannten Umstände Stellung beziehen oder sich eine konkrete Meinung bilden.

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GaiusVelleius
Am 2.11.2021 um 07:47 von monstermania:

Ende November findet das nächtse Rebalancing im Momentum statt. Who knows, wie danach die Gewichtung aussieht.

All in Tesla ;-)

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Beginner81
· bearbeitet von Beginner81

Ich würde intuitiv vermuten, dass es z.B. Blackrock gelingen sollte, aufgrund einer gewissen Marktstellung mit entsprechend hohen Volumina von Wertpapiertransaktionen und durch entsprechend geschickte Steuerung des Turnovers die Kosten für den "market impact" relativ klein zu halten.
Oder ist der "market impact" eine dahingehend nicht beinflussbare Größe?

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permaport
Am 1.11.2021 um 19:05 von Mirakel_23:

Ich finde Momentum persönlich auch sehr interessant, insbesondere aufgrund der vergleichsweise niedrigen historischen Korrelation zu Value. Was bei Diskussionen um die MSCI Momentum Indizes regelmäßig vergessen wird, ist, dass historische Indexdaten eben historische Indexdaten sind. 

 

Basierend auf fondsinternen Daten (Managementgebühren, Quellensteuer etc.) waren die MSCI World Momentum ETFs von iShares und Xtrackers in den letzten 2 Jahren ca. 0.2 - 0.3% teurer als die günstigsten Developed Markets ETFs (z.B. Amundi Prime Global). Fondsintern deshalb, weil der (externe) Preiseinfluss auf Aktienpreise nicht berücksichtigt ist.

 

Mit externen Tradingkosten / Preiseinfluss geht eine Kapazität einher, ab welcher Momentumstrategien selbst bei 100% des historischen Momentumprämiums keine Überrendite mehr erzielen. Je nachdem wen man fragt, ist diese Kapazität längst erreicht oder wird erst in Zukunft erreicht werden. Robert Novy-Marx kommt in diesem paper (Tabelle 7) zu dem Schluss, dass typische Momentumstrategien eine Kapazität von 5-6 Milliarden USD haben. MTUM, der amerikanische MSCI USA Momentum ETF von iShares, hat momentan ein Volumen von 16.7 Milliarden USD. Forscher von Blackrock urteilen gnädiger. 100% des historischen Momentumprämiums und ein Rebalancing-Interval von einem Tag führen hier zu einer Kapazität von 65 Milliarden USD. Bei 50% des historischen Prämiums sind es 27 Milliarden USD (die wären in Summe schon heute erreicht). Die Kapazität lässt sich jedoch durch verschiedene Tradingtechniken erhöhen, beispielsweise der Streckung des Rebalancings über mehrere Tage, so wie es für MTUM bereits praktiziert wird, für unsere europäischen Momentum ETFs jedoch noch nicht (zumindest auf Indexseite). Unterm Strich ist es alles andere als unrealistisch davon auszugehen, dass Momentum ETFs nicht wie anhand fondsinterner Daten (oder basierend auf der tracking difference) Mehrkosten von 0.2 - 0.3% aufweisen, sondern von ~ 1-2%. 

 

Hier sei nebenbei auch ein klarer Nachteil passiver Strategien angemerkt. Dadurch, dass die hier erhältlichen ETFs religiös ihrem Index folgen müssen, ist es deutlich schwieriger, kapazitätsbedingten Probleme aus dem Weg zu gehen (ein aktiver, nicht-indexbezogener Fonds könnte täglich und somit deutlich effizienter -> kostengünstiger traden). Darüber hinaus ist es gut denkbar, dass Frontrunning bei passiven Momentum ETFs ein Problem darstellt. Leider wurden die Vanguard Faktor-ETFs ja vor kurzem dicht gemacht ...

 

Die Outperformance der MSCI World Momentum ETFs ggü. MSCI World ETFs ist seit Auflage zu einem großen Teil auf die negative Value-Exposure zurückzuführen. Dass es in den letzten Jahren gar nicht so einfach war, mit Momentum tatsächlich den Markt zu schlagen, zeigt der Vergleich mit einem Momentum Fonds von AQR (Cliff Asness), denen man sicherlich deutlich mehr Momentum-Know-how zuschreiben kann als Blackrock oder MSCI. 

 

Letztlich bleibt es also gewissermaßen eine Wundertüte, ob die MSCI-basierten Momentum ETFs in Zukunft weiterhin überzeugen können. Hätte mein Portfolio nicht ein derart starkes Übergewicht in Richtung Size und Value (und ginge es mir bei Momentum alleine um Überrendite) würde ich schlicht nicht auf Momentum setzen, da die von mir angestrebten Diversifikationseffekte keine Rolle mehr spielen würden. Warum? Weil ich bei einer anhaltenden, relativen Unterperformance nicht mehr guten Gewissens Geld in Momentumstrategien investieren könnte, da es in meinen Augen alles andere als klar wäre, dass die Überperformance zurückkommt. Wenn man eine Strategie auch in schweren Zeiten nicht durchziehen kann, dann ist es keine geeignete Investmentstrategie, sondern eine vorprogrammierte Verliererstrategie. 

 

Sehr interessant, danke für deine detaillierten Hintergrundinformationen. Du schreibst ja, dass die Mehrkosten vermutlich eher im Bereich von 1-2% liegen. 

Kann ich dich mal ganz stumpf fragen, ob dieser Effekt schon eingepreist ist, wenn man sich

a) die historischen Daten vor Auflage des Fonds anschaut

b) die reale Fondperformance seit Auflage?

Oder müsste man diese Mehrkosten separat berücksichtigen?

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Mirakel_23
Am 3.11.2021 um 12:44 von Beginner81:

Ich würde intuitiv vermuten, dass es z.B. Blackrock gelingen sollte, aufgrund einer gewissen Marktstellung mit entsprechend hohen Volumina von Wertpapiertransaktionen und durch entsprechend geschickte Steuerung des Turnovers die Kosten für den "market impact" relativ klein zu halten.
Oder ist der "market impact" eine dahingehend nicht beinflussbare Größe?

Davon gehe ich auch aus. Der Fakt, dass Leute von Blackrock dieses paper geschrieben haben, signalisiert mir, dass sie das auf dem Schirm haben. Ich gehe auch davon aus, dass sie versuchen, den market impact mit Hilfe ihrer Tradingmodelle zu minimieren. So  schreiben sie auch:

Zitat

If AUM is near capacity levels, trading could be done not only over a longer time horizon but could be further optimized over trading sizes, frequencies, and venues.

Neben "cleveren traden" ist der größte Einflussfaktor der "Zeithorizont":

 

Capacity.png.1ad78bbaaee78251cfdec80ce81365ee.png

Für MTUM (17.38 Milliarden USD) wurde bereits ein Indexwechsel vollzogen, genau aus diesem Grund:

 

MSCI USA Momentum Index -> MSCI USA Momentum SR Variant Index

 

In letzterem wird der Index über 3 Tage rebalanced, sodass auch die Fondsanbieter mehr Spielraum haben, trades über einen größeren Zeitraum zu strecken, ohne dabei einen riesigen tracking error zu riskieren. Ich gehe davon aus (und hoffe), dass für die europäischen ETFs ähnliche Indexwechsel vollzogen werden, sobald ein bestimmtes Fondsvolumen erreicht wird. Das Grundproblem bleibt natürlich: je höher das Fondsvolumen aller vergleichbaren Momentum Strategien, desto mehr Milliarden werden innerhalb relativ kurzer Zeit bewegt, und desto mehr werden die zugrundeliegenden Aktienpreise beeinflusst. Dazu kommt, dass jeder weiß, wann diese hochvolumigen Trades stattfinden werden, was unter Umständen Anlass für Frontrunning gibt. Hier sehe ich auch einen Vorteil von aktiven ETFs (wie dem ehemaligen Vanguard Momentum ETF), weil hier einfach deutlich flexibler gehandelt werden kann.

 

Das gute an den MSCI Indizes ist, dass sie sich im Wesentlichen auf Large- und Midcaps konzentrieren und die Marktkapitalisierung mit in die Indexgewichtung einfließt (Momentumscore * Marktkapitalisierung). Zwar sind die Indizes dadurch weniger "potent", ertragen aber auch eine höhere AUM. Ich persönlich traue eher den Tradingmodellen derjenigen, die das Ganze auch praktizieren (Blackrock, AQR) und glaube, dass die Kapazität heute noch nicht erreicht ist. Wenn die Frage jedoch wäre, ob ich glaube, dass unsere (MSCI-basierten) Momentum ETFs über die nächsten 20-30 Jahre eine Überrendite gegenüber marktkapitalisierungsgewichteten ETFs erzielen werden ... keine Ahnung.

 

vor 14 Stunden von permaport:

Kann ich dich mal ganz stumpf fragen, ob dieser Effekt schon eingepreist ist, wenn man sich

a) die historischen Daten vor Auflage des Fonds anschaut

b) die reale Fondperformance seit Auflage?

Oder müsste man diese Mehrkosten separat berücksichtigen?

In den Preisdaten eines Fonds sind alle Effekte enthalten, in den historischen Indexdaten jedoch nicht. Hier müsstest du Mehrkosten separat berücksichtigen: Managementgebühren, Quellensteuer, Wertpapierleihe, Standard-Handelsgebühren, Handelsgebühren die mit Markteinfluss einhergehen (und in Abhängigkeit deiner Überzeugung berücksichtigen, dass zukünftige Faktorprämien kleiner sein könnten als die historischen).

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ETF-Opfer
On 11/3/2021 at 10:44 AM, Mirakel_23 said:

...Die Outperformance von MSCI World Momentum ETFs seit Auflage ist kein Beweis dafür, dass die Momentumstrategie funktioniert, da ein signifikanter Anteil der Überperformance auf die negative Value-Exposure zurückzuführen war....

Das interessiert mich sehr v.a. im Bezug zu Value.

Meine Vorstellung ist ja, dass das Gegenteil von Growth- der Value-Faktor ist, beide setzen eher auf fundamentale Kennzahlen wie KGV, KBV, Gewinnwachstum...

Der Momentum-Ansatz schaut ja nur auf kürzlich hohen Kursgewinn (techn. Analyse), egal wie toll oder nur gehypt das Unternehmen ist.

Jetzt laufen ja in jeder Marktphase tendenziell die Faktoren besser oder schlechter, also Value eher besser beim Abschwung und Growth eher besser beim Aufschwung.

(Jeder will bei FANG&Co dabei sein im Bullenmarkt und solide Klopapierhersteller sind uninteressant bis eine Baisse kommt und wieder ganz viele Teilnehmer in solide Werte parken aus Angst vor Totalverlust, denn geschis*en wird immer :news:).

 

Da kommt jetzt der Punkt wo mE der Momentum-Faktor einen zyklenübergreifenden Vorteil haben sollte, denn wenn Growth nicht mehr durch FANG&Co in der Hausse gefragt sind dann wird durch das halbjährliche rebalancing eh automatisch auf die trotzdem am Besten gelaufenen Aktien gesetzt, also sukzessive auf Value-Werte.

Auch im Crash gibt es Werte die am wenigsten Fallen und diese müssten doch durch den Momentum-Ansatz aufgesammelt werden. D.h. man springt immer halbjährlich ab und fährt immer beim richtigen Zug mit, ODER?

 

Würde gerne eure Gegenargumente dazu wissen.

 

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monstermania

@ETF-Opfer

Ja, Deine Annahme stimmt so weit.

Das Problem ist, dass Momentum eben einen stabilen Trend braucht, damit die Strategie funktioniert.

Wenn es eine ständige Rotation gibt, hängst Du mit dem Momentum halt immer zwischen den Stühlen und kommst nicht vom Fleck, da Du dem aktuellen Trend immer einige Monate hinterher läufst. ;)

 

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ETF-Opfer
· bearbeitet von ETF-Opfer

Das könnte auch erklären warum der World Momentum vs World nach den Crashes auch etwas braucht bis er wieder vom Fleck kommt. Da ist man noch ein halbes Jahr am Value-Zug, der Markt ist aber schon wieder gierig (nach Growth).

Längere Crash-Phasen mit extremer Vola sind aber historisch seltener (?), daher sollte die stabile Trendphase im Übergewicht sein?

 

Es gab ja eine längere Momentum-Phase von ca. 1932 bis 1944 wo diese am schlechtesten lief von allen Faktoren. Was war da los? Kann das nicht nachvollziehen da ich nicht mal Detailcharts von dieser Periode finde.

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monstermania
Am 11.2.2022 um 12:38 von ETF-Opfer:

Das könnte auch erklären warum der World Momentum vs World nach den Crashes auch etwas braucht bis er wieder vom Fleck kommt. Da ist man noch ein halbes Jahr am Value-Zug, der Markt ist aber schon wieder gierig (nach Growth).

Längere Crash-Phasen mit extremer Vola sind aber historisch seltener (?), daher sollte die stabile Trendphase im Übergewicht sein?

Das mit der Stabilität eines Trends weiß niemand!

Schau Dir mal die Dekade Januar 2003-Dezember 2012 an. Da kann man gut erkennen, dass der Momentum Zeit braucht, bis er aus dem Quark kommt (Vergleich zum Value-Faktor). Value war in dieser Dekade nicht zu schlagen, oder?

Nun schau Dir die gleiche Dekade mal im Vergleich Einmalinvest vs. Sparplan an. Momentum liegt als Sparplan knapp vor Value. ;)

BTW: Sowohl der Value Faktor als auch Momentum Faktor lagen in dieser Dekade vor dem normalen World! Und zwar sowohl als Einmalinvest als auch als Sparplan! :)

 

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Kraxelhuber

Interessant jedenfalls zu Beobachten, wie der  iShares sich nach dem turbulenten Halbjahr neu aufstellt. [iShares]

Zum Stichtag 31.05. wurden über 20% Cash (USD und EUR) ausgewiesen. Zum 02.06. sind es nun noch ~7% (USD).

Immerhin wurde beim Aufräumen nun auch Tesla ausgekehrt.. :lol:

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Beginner81
· bearbeitet von Beginner81

Ja, heftiger Umschlag im Portfolio! Aber mir soll das recht sein, nicht auszudenken, wenn man das selbst händisch bewerkstelligen wollte (Aufwand, Steuern etc.).

 

 

4.JPG

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cutter111th
vor 45 Minuten von Beginner81:

Ja, heftiger Umschlag im Portfolio! Aber mir soll das recht sein, nicht auszudenken, wenn man das selbst händisch bewerkstelligen wollte (Aufwand, Steuern etc.).

 

 

4.JPG

und genau das gefällt mir an der Strategie. 

 

Es gibt ja auch Ansätze, den Momentum Faktor in gleichen Teilen mit dem Value Faktor zu kombinieren. 

 

Aber davon mal unabhängig, ist der Momentum Index aktuell ganz schön Value lastig. 

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RobertGray
· bearbeitet von RobertGray

Naja, die heftigen Sektorrotationen der letzten Monate können aber auch zum Problem werden (wenn es ebenso weiter geht). Überspitzt ist die letzte Umschichtung klassisches "Buy High (Value), Sell low (Tech)". Wenn jetzt wieder die Rückrotation in Tech erfolgen sollte, dann wäre dies eventuell recht ungünstig.

 

Aktuell ist der Markt recht launisch und die Frage ist, bildet sich ein über mehrere Jahre anhaltender Trend aus. Erst dann profitiert der Momentum Index.

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 29 Minuten von RobertGray:

Naja, die heftigen Sektorrotationen der letzten Monate können aber auch zum Problem werden (wenn es ebenso weiter geht). Überspitzt ist die letzte Umschichtung klassisches "Buy High (Value), Sell low (Tech)". Wenn jetzt wieder die Rückrotation in Tech erfolgen sollte, dann wäre dies eventuell recht ungünstig.

+1

Genau das ist ein Risiko des Momentum Faktors.

Du hast es gut erklärt (Markierung). Wenn das, was gut läuft, zu spät gekauft wird und das, was schlecht gelaufen ist, abgestoßen wird, dann kann das auch ziemlich in die Hose gehen.

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Chris75
· bearbeitet von Chris75

Ja, kann natürlich passieren.

Ein Mehrwert ist m.E. die Flexibilität der Momentum-Strategie. Ohne selbst immer wieder das Depot anzupassen, erfolgt das durch die Momentum-Strategie innerhalb des ETFs. Ob Rezession, Stagflation, Boom. Der Trend muss nur langfristig genug sein, dann kann das funktionieren. Und das ist leider nicht stabil vorhersagbar und zukünftig könnten die Zyklen generell schneller ablaufen, ala Corona-Crash und Erholung.

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Peter23
vor 16 Stunden von Chris75:

Ohne selbst immer wieder das Depot anzupassen, erfolgt das durch die Momentum-Strategie innerhalb des ETFs.

Die Frage ist natürlich zu welchen Kosten. Diese sind mir persönlich zu hoch. ME ist die Überrendite der Strategie durchaus möglich keine Frage, aber eben nicht sicher. Es ist aber 100%ig sicher, dass die Kosten deutlich höher sind. Anders sehe ich es bei Small Cap Value. Diese (potentielle) Faktorprämie (von zudem zwei Faktoren) ist recht günstig zu haben über die SPDR-ETFs.

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Madame_Q
vor 8 Minuten von Peter23:

Es ist aber 100%ig sicher, dass die Kosten deutlich höher sind

Deutlich?:rolleyes:

vor 11 Minuten von Peter23:

Anders sehe ich es bei Small Cap Value. Diese (potentielle) Faktorprämie (von zudem zwei Faktoren) ist recht günstig zu haben über die SPDR-ETFs.

Die TDs der beiden Small Cap Value SPDR-ETFs sind teils schlechter als die der Momentum ETFs.

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Beginner81
vor 20 Stunden von Madame_Q:

Wenn das, was gut läuft, zu spät gekauft wird und das, was schlecht gelaufen ist, abgestoßen wird, dann kann das auch ziemlich in die Hose gehen.

 

Da alles passieren kann, kann auch das passieren. Was ist der Grund, dass Du das explizit herausstellst?

Das führt nur zu verzichtbaren Endlosdiskussionen, weil doch die ( Vor und Nachteile der) Momentum-Strategie eigentlich längst klar ein sollte(n).

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Peter23
vor 2 Stunden von Madame_Q:

Deutlich?:rolleyes:

Der iShares ist fast 1% schlechter in der TD im Vergleich zur günstigsten Möglichkeit der Abbildung (des MSCI World)

vor 2 Stunden von Madame_Q:

Die TDs der beiden Small Cap Value SPDR-ETFs sind teils schlechter als die der Momentum ETFs.

Hiermit bildet man aber 2 Faktoren ab. Außerdem braucht man ja Small Caps auch einfach grundsätzlich um den Markt abzubilden. Daher ist meine Überlegung, dass ich die SPDR Small Cap Value ETFs mit der besten Möglichkeit zur Abbildung von Small Caps der gleichen Region vergleiche. Dort ist dann der Unterschied deutlich geringer als bei Momentum Large Cap vs Large Cap. Wie ich schon oben dargestellt habe, ist das meine persönliche Einschätzung dazu und man kann diesbezüglich sicher auch zu anderen Schlüssen kommen. Nach meinem Verständnis kommt allerdings @Baerenbulle in seinen ETF-Auswahl-Threads zu ähnlichen Schlussfolgerungen.

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