Zum Inhalt springen
west263

Reform Riester Rente

Empfohlene Beiträge

Schwachzocker
vor 20 Stunden von Rubberduck:

Das Problem ist, dass viele Leute keine Leibrente wollen.

Das ist kein Problem, denn diese Leute benötigen offenbar keine Ergänzung zur staatlichen Rente.

 

vor 20 Stunden von Rubberduck:

Die Einschränkungen von Riester werden in der Regel völlig falsch widergegeben und sind eher Teil des urbanen Mythos.

("Das Geld ist dann weg. Ich kann nix vererben.")

Tja, so ist das eben bei Versicherungen. 

Das Geld, was ich für meine Haftpflichtversicherung bezahle, ist auch weg, und ich kann es nicht mehr vererben. Ohweh!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
migieger
vor 22 Stunden von Sapine:

Insgesamt ist die Zusammensetzung der Kommission stark beeinflusst von Arbeitgeberverbänden und den Anbietern der bisherigen Altersvorsorgeprodukte, die natürlich versuchen, ihre Einnahmen zu schützen. Der Vorschlag zur Depotrente kommt nicht durch Zufall vom BVI, der natürlich die Möglichkeit zusätzlicher Einnahmen auf Fondsebene sieht. 


Aus https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Downloads/Broschueren_Bestellservice/abschlussbericht-fokusgruppe-private-altersvorsorge.pdf?__blob=publicationFile&v=6

Die Fokusgruppe setzte sich aus folgenden Vertreterinnen und Vertretern zusammen:
• Bundesministerien (Bundesministerium der Finanzen (BMF), Bundesministerium für
Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und Bundesministerium für Arbeit und Soziales
(BMAS))
• Anbieterverbände (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV)
und Bundesverband Investment und Asset Management e. V. (BVI))
• Verbraucherschutz (Verbraucherzentrale Bundesverband e. V. (vzbv) und Stiftung
Warentest)
• Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e. V. (aba)
• Sozialpartner (Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB))
• Wissenschaft (Prof. Dr. Tabea Bucher-Koenen (Universität Mannheim und ZEW),
Prof. Dr. Oskar Goecke (TH Köln), Prof. Dr. Marlene Haupt (Hochschule Ravensburg-
Weingarten), Prof. Dr. Constanze Janda (Deutsche Universität für
Verwaltungswissenschaften Speyer), Prof. Dr. Raimond Maurer (Goethe-Universität
Frankfurt) und Prof. Dr. Markus Roth (Philipps-Universität Marburg))

Da finde ich maximal den Spiegelstrich "Verbraucherschutz", der die Interessen der "zu Beglückenden" im Auge haben könnte...

Prognose: da kommt eine Totgeburt "etwas" raus, das die Interessen der Lobbygruppen hochhält und den Regierenden jederzeit den Zugriff auf die (Zwangs?)Gelder der "zu Beglückenden" erlaubt...
 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
das_mcc

Mh ne. Ich würde vermuten es kommt ein Depot heraus das geschlossen ist bis Renteneintritt.

Bissl Förderung wie bei Riester. Vielleicht auch mit Steueranreizen für Gutverdiener.

Je nach dem wo man sich dann hinwendet kann man sich dann mit einer kleinen Auswahl mit Riskoklassen XY Produkte begnügen die man sich da hineinlegen kann.

Heran kommt man an das Geld dann wohl leider nur zum Regelrenten Eintrittsdatum was das Produkt dann wieder scheiße macht.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
chirlu
vor einer Stunde von das_mcc:

Heran kommt man an das Geld dann wohl leider nur zum Regelrenten Eintrittsdatum was das Produkt dann wieder scheiße macht.

 

Wie wäre dein Gegenvorschlag?

 

In den USA kann man auch vorzeitig entnehmen, es kostet aber eine happige Strafgebühr (10% oder so, zusätzlich zur Nachversteuerung).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
tom_weinreich

Wird man denn das Kapital eines alten Riester-Vertrages auf ein neues Produkt übertragen können?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
chirlu
vor 24 Minuten von tom_weinreich:

Wird man denn das Kapital eines alten Riester-Vertrages auf ein neues Produkt übertragen können?

 

Du hast doch sicher selbst eine Kristallkugel, warum schaust du nicht rein?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Snoop90

Da ist noch gar nichts geklärt und eine Reform wird gefühlt seit der Einführung der Riesterrente angestrebt. Muss also nicht zwingend die nächsten Jahre etwas passieren. Solche Feinheiten wird man erst dann wissen, wenn alles erarbeitet und als Gesetz verabschiedet wird. Alles andere ist im vorraus Rätselraten wie beim Heizungsgesetz.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
satgar
vor einer Stunde von Snoop90:

Da ist noch gar nichts geklärt und eine Reform wird gefühlt seit der Einführung der Riesterrente angestrebt. Muss also nicht zwingend die nächsten Jahre etwas passieren. Solche Feinheiten wird man erst dann wissen, wenn alles erarbeitet und als Gesetz verabschiedet wird. Alles andere ist im vorraus Rätselraten wie beim Heizungsgesetz.

Hervorragender Vergleich. Das auch jede News direkt haarklein diskutiert werden muss, erschließt sich mir nicht. Wenn es mal einen Gesetz-/Referentenentwurf gäbe, dann kann man so langsam drüber diskutieren. Und selbst da gilt das strucksche Gesetz: kein Gesetz(Entwurf) der in den Bundestag geht, kommt dort 1zu1 so raus. Alle vorherige Debatte ist damit ungelegte Eier.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
tom_weinreich
vor 18 Minuten von satgar:

Hervorragender Vergleich. Das auch jede News direkt haarklein diskutiert werden muss, erschließt sich mir nicht. Wenn es mal einen Gesetz-/Referentenentwurf gäbe, dann kann man so langsam drüber diskutieren. Und selbst da gilt das strucksche Gesetz: kein Gesetz(Entwurf) der in den Bundestag geht, kommt dort 1zu1 so raus. Alle vorherige Debatte ist damit ungelegte Eier.

Ganz so ist es ja nun nicht, da man aus der Stellungnahme zur unechten Rückwirkung herauslesen kann, dass man erwägt, an die alten Verträge zumindest einvernehmlich heranzugehen. Wenn man auf die Anbieter Druck ausüben möchte, wird man eine Möglichkeit schaffen müssen , sein Riester-Kapital in ein neues Produkt mitzunehmen, sonst wird sich kein Altanbieter gegenüber seiner Kundschaft bewegen. Und im BMF sitzen nicht die Dilettanten des BMWK. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
cjdenver
· bearbeitet von cjdenver
vor 2 Stunden von tom_weinreich:

Wird man denn das Kapital eines alten Riester-Vertrages auf ein neues Produkt übertragen können?

 

Ich würde davon ausgehen dass man Kapital von alten Riesterverträgen in die neuen übertragen können wird, umgekehrt aber nicht. Denn der alte Riester ist für den Anbieter strenger als der neue.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
stagflation
· bearbeitet von stagflation

SPON:

Zitat

»Die Finanzbranche hat an einem günstigeren Standardprodukt kein Interesse«

 

Was kommt nach der Riester-Rente? Eine Expertenkommission hat Vorschläge für eine neue staatlich geförderte Altersvorsorge gemacht. Verbraucherschützer Niels Nauhauser sieht das Grundproblem dabei allerdings ungelöst.

 

Genau das ist das Problem.

 

Die Menschen bräuchten eigentlich ein günstiges, einfaches Standardprodukt. Die Versicherungen sehen Rentenversicherungen jedoch als Möglichkeit, um (viel) Geld zu verdienen. Und genau deshalb werden sie ihren Einfluss geltend machen, um ein günstiges, einfaches Standardprodukt zu verhindern.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Dandy

Wenn die Rahmenbedingungen viel enger sind, bspw. was die (tatsächlichen) Kosten bei Verrentung angeht, anzuwendende Sterbetafeln, Verwendung der Überschüsse etc., dann kann das auch mit Versicherungen im Wettbewerb funktionieren. Bei Riester gab es ja auch Anbieter, die relativ günstig und andere, die extrem teuer waren. Da ist noch genügend Spielraum für die Industrie. Problem ist da eher die mangelnde Transparenz und schwierige Vergleichbarkeit sowie unsichere Zusagen seitens der Versicherer gewesen. Man darf auch nicht übersehen, um welche Volumina es dabei geht, wenn es wirklich ein ernsthafter Baustein für die Altersvorsorge in der Breite werden soll. Da können sich auch kostengünstige Verträge für die Versicherungen lohnen.

 

Ich fände es weiterhin sinnvoll, die Anbieter in Ansparphase und Verrentung zu trennen. Dann kann man vor der Verrentung sehr gut vergleichen und nur für die braucht man eigentlich die Versicherungen. Die Ansparphase könnten auch Banken übernehmen, bspw. über ein simples gefördertes Depot. Das würde es auch ermöglichen, vollständig in Eigenregie anzulegen für den der kann/will.

 

Woran das alles gar nichts ändern wird ist unser kollabierendes Rentensystem. Dafür kommt das viel zu spät. Hätte man das vor 30 Jahren gemacht und nicht nur so geringe Summen wie bei Riester gefördert, gäbe es jetzt genug Rücklagen um die Rentenkürzungen der Generation nach den Babyboomern auszugleichen. Fair wäre ohnehin nur eine Variante gewesen, in der dem Rentensystem Geld entzogen und in ein kapitalgedecktes System übertragen worden wäre. Dafür ist es jetzt zu spät und man lässt die jüngere Generation für die ältere bluten (sehenden Auges seit mindestens den 80igern).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Sapine
vor 20 Minuten von Dandy:

Dafür ist es jetzt zu spät und man lässt die jüngere Generation für die ältere bluten (sehenden Auges seit mindestens den 80igern).

Es bluten sowohl die jüngere als auch die ältere Generation. Nicht nur, dass das Rentenniveau für heutige Neurentner viel niedriger ist als vor 20 oder noch mehr Jahren, man muss die Rente schon bald komplett versteuern. Tatsächlich sind die heutigen Beiträge zur gesetzlichen Rente niedriger als früher. 1997/1998 lag der Beitragssatz bei 20,3 % und auch bis 2012 stets über 19 %. Ich finde es traurig, wenn man sich derart vor einen Generationenkarren spannt, den es so eigentlich gar nicht gibt. Es leiden alle unter der Bevölkerungspyramide und man kann nicht mehr Geld verteilen als da ist.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
cjdenver
vor 7 Minuten von Sapine:

Es bluten sowohl die jüngere als auch die ältere Generation. Nicht nur, dass das Rentenniveau für heutige Neurentner viel niedriger ist als vor 20 oder noch mehr Jahren, man muss die Rente schon bald komplett versteuern. 

 

Ich glaube die heutigen Neurentner waren auch nicht unbedingt gemeint, sondern eher diejenigen die für "normale Berufe" neben ihrer staatlichen noch eine dicke betriebliche Rente bekommen haben weil sie 30 Jahre lang denselben Job gemacht haben und ein System hatten wo die betriebliche Rente jedes Jahr um ein paar Prozentpunkte (wohlgemerkt des Abschlussgehaltes) stieg. Während die heutigen betrieblichen Renten vor allem auch wieder nur Kostenfresser sind. Aber seis drum.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Sapine

Hast Du Zahlen, wie viele Rentner tatsächlich derart "fette" Betriebsrenten haben? Meine ist absolut überschaubar und ich bin gespannt was am Ende netto davon übrig bleibt, wenn ich meinen Steuerbescheid bekommen habe. Krankenkasse und Pflegeversicherung haben bereits zugelangt. Meine selbst finanzierte bAV ist auch nicht viel mehr, aber die zähle ich in dem Zusammenhang nicht, weil ich die komplett selbst gezahlt habe. 

 

 

Gerade gefunden - es scheint eine kleine Gruppe von Männern mit hohen Betriebsrenten zu geben, die den Schnitt recht hoch erscheinen lassen. Würde mich nicht wundern wenn es hier zum großen Teil um die Absicherung von Geschäftsführern und anderen leitenden Angestellten geht. Hier ein interessantes Diagramm: 

https://www.sozialpolitik-aktuell.de/files/sozialpolitik-aktuell/_Politikfelder/Alter-Rente/Datensammlung/PDF-Dateien/abbVIII43a.pdf

 

Bei der Hälfte der Männer liegt die Betriebsrente unter 300 Euro und bei Frauen deutlich unter 200 Euro. Dafür gibt es insbesondere bei Männern eine Gruppe von knapp 20 % die mehr als 1000 Euro bekommen.  

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Dandy

Nein, Betriebsrenten meinte ich nicht. Wie soll ein Umlagesystem ohne Bildung von Rücklagen eine Demographie wie die unsere denn bitte auffangen? Das kann rein logisch nicht funktionieren. Auch der Zuschuss von Steuergeldern kommt letztlich überwiegend von der arbeitenden, also jüngeren, Bevölkerung, denn diese tragen den Hauptteil der Steuerlast. Nur Rücklagen die zuvor den älteren Generationen entzogen wurden und am Kapitalmarkt angelegt werden, können diese Gerechtigkeitslücke schließen. Alles andere geht selbstverständlich auf Kosten der jüngeren Generationen.

 

vor 18 Minuten von Sapine:

Es bluten sowohl die jüngere als auch die ältere Generation. Nicht nur, dass das Rentenniveau für heutige Neurentner viel niedriger ist als vor 20 oder noch mehr Jahren, man muss die Rente schon bald komplett versteuern.

Da unterschlägst du aber auch, dass früher die Rentenbeiträge aus dem netto statt brutto gezahlt wurden. Ältere Jahrgänge, die schon länger in Rente sind, müssen nur einen gewissen Anteil ihrer Rente versteuern. Als Gegenargument sehe ich das jetzt nicht gerade.

vor 18 Minuten von Sapine:

Ich finde es traurig, wenn man sich derart vor einen Generationenkarren spannt, den es so eigentlich gar nicht gibt. Es leiden alle unter der Bevölkerungspyramide und man kann nicht mehr Geld verteilen als da ist.

Das übliche Totschlagargument, man dürfe "die Generationen nicht gegeneinander ausspielen" um bloß dieses Ungleichgewicht nicht diskutieren zu müssen. Natürlich sind an der demographischen Entwicklung direkt weder die ältere noch die jüngere Generation schuld, aber an der Tatsache, dass die ältere Generation real wesentlich höhere Renten beziehen wird als die jüngere, weil vor Jahrzehnten nicht politisch gegengesteuert wurde, ist ein Nachteil der jüngeren Generation gegenüber der älteren und zu thematisieren. Ein Maulkorb hat mit Gerechtigkeit nichts zu tun und führt ganz sicher nicht zum Generationsfrieden.

 

Aber sei's drum. Das ist letztlich ein politisches Thema und hat mit der Nachfolge von Riester eh nichts zu tun. Riester ist da noch nicht mal ein Tropfen auf dem heißen Stein gewesen.

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Sapine
vor 11 Minuten von Dandy:

Da unterschlägst du aber auch, dass früher die Rentenbeiträge aus dem netto statt brutto gezahlt wurden. Ältere Jahrgänge, die schon länger in Rente sind, müssen nur einen gewissen Anteil ihrer Rente versteuern. Als Gegenargument sehe ich das jetzt nicht gerade.

Ich habe die große Mehrheit meiner Beiträge aus dem Netto gezahlt und darf meine zukünftige Rente mit 83 % versteuern, der in den Folgejahren mit jeder Rentenerhöhung weiter ansteigt. Wenn du meinst das passt zusammen? 

 

Einen Maulkorb will ich Dir gewiss nicht verpassen. Ich mache nur darauf aufmerksam, dass deine Sicht auf die Dinge stark von persönlicher Betroffenheit gefärbt ist. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
chirlu
vor 5 Minuten von Dandy:

Nur Rücklagen die zuvor den älteren Generationen entzogen wurden und am Kapitalmarkt angelegt werden, können diese Gerechtigkeitslücke schließen.

 

Mackenroth

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
stagflation
· bearbeitet von stagflation
vor 27 Minuten von Dandy:

Wie soll ein Umlagesystem ohne Bildung von Rücklagen eine Demographie wie die unsere denn bitte auffangen?

 

Wenn Du diese Frage stellst, solltest Du aber auch folgende Frage stellen: wie soll ein kapitalgedecktes System auf Dauer funktionieren?

 

Bitte vergiss nicht, dass Geld "an sich" keinen Wert hat. Geld ist eine Forderung. Und es funktioniert nur dann, wenn jemand bereit und in der Lage ist, diese Forderung zu erfüllen.

 

Wenn Du Geld sparst, um in 30 Jahren davon zu leben zu können, wird das nur funktionieren, wenn es in 30 Jahren eine funktionierende Volkswirtschaft gibt, in der viele Menschen Leistungen erbringen, von denen Du dann mit Hilfe Deines Geldes einen Teil abbekommen kannst. Wenn Du also denkst, dass das Umlagesystem in 30 Jahren nicht mehr funktionieren wird, wird das kapitalgedeckte leider System auch nicht mehr funktionieren.  :'(

 

Beide System funktionieren nur dann, wenn es auch in 30 Jahren eine gut funktionierende (und wachsende) Volkswirtschaft gibt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Yamiko
vor einer Stunde von stagflation:

Wenn Du Geld sparst, um in 30 Jahren davon zu leben zu können, wird das nur funktionieren, wenn es in 30 Jahren eine funktionierende Volkswirtschaft gibt, in der viele Menschen Leistungen erbringen, von denen Du dann mit Hilfe Deines Geldes einen Teil abbekommen kannst. Wenn Du also denkst, dass das Umlagesystem in 30 Jahren nicht mehr funktionieren wird, wird das kapitalgedeckte leider System auch nicht mehr funktionieren.  :'(

 

Beide System funktionieren nur dann, wenn es auch in 30 Jahren eine gut funktionierende (und wachsende) Volkswirtschaft gibt.

 

Wobei Du bei der Umlage das Klumpenrisiko "deutscher Arbeitnehmer" hast, während Du kapitalgedeckt weltweit streuen kannst.

Wenn ich mir anschaue, was in diesem Land in den letzten 10, 15 Jahren passiert (bzw. nicht passiert) ist... da hätte so ein 401k MSCI World durchaus Charme.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Dandy
vor 3 Stunden von Sapine:

Ich habe die große Mehrheit meiner Beiträge aus dem Netto gezahlt und darf meine zukünftige Rente mit 83 % versteuern, der in den Folgejahren mit jeder Rentenerhöhung weiter ansteigt. Wenn du meinst das passt zusammen? 

Ich kann und will deine individuelle Situation gar nicht beurteilen. Ich wollte nur auf den Hintergrund der politischen Entscheidung zur Besteuerung der Renten hinweisen. Dass diese steuerliche Regelung gerecht wäre, wollte ich damit gar nicht andeuten, nur warum es sie gibt und dass ältere Generationen eben ihre Rentenbeiträge aus dem Netto bezahlen mussten. Gerecht kann eine solche Regelung aufgrund seiner Pauschalität sowieso nicht sein, wie eigentlich jede Steuerregel.

vor 3 Stunden von Sapine:

Einen Maulkorb will ich Dir gewiss nicht verpassen. Ich mache nur darauf aufmerksam, dass deine Sicht auf die Dinge stark von persönlicher Betroffenheit gefärbt ist. 

Wollte ich dir auch nicht unterstellen. Ich höre bei diesem Thema aber immer wieder das Argument, dass man die Generationen nicht gegeneinander ausspielen dürfe und damit wird die Gerechtigkeitsfrage im Keim erstickt. Als gäbe es keine Gerechtigkeitsfragen zwischen den Generationen in unserer Gesellschaft.

 

Und ja, ich bin persönlich betroffen da mein Renteneintrittsalter, Stand heute, nach 2040 sein wird, was auch der Zeitpunkt ist, nach dem unsere (in dieser Hinsicht) problematische Demografie voll ins Rentensystem eingeschlagen hat. Da dieses Thema weiterhin nicht offen thematisiert wird, bin ich mir schon heute sicher, dass ich sehr hohe Rentenbeiträge bezahlen muss, davon aber, nach dem die ganzen (dann zwingenden) Reformen durchgeführt wurden, wesentlich weniger rausbekommen werde als die Generationen vor mir. Für mich ist das finanziell erträglich, für viele andere aber nicht. Gerecht finde ich es in keinem Fall.

 

Dazu mal eine Prognose:

 

image.png.1aabcd4908eef8a457a84fbec5dc083f.png

 

Link zum Artikel der Bundeszentrale für politische Bildung.

 

Ausschnitt daraus:

 

Zitat

Die vernünftigste Alternative zur Scheinlösung der Haltelinien ist eine Aufteilung der wegen des demografischen Wandels unvermeidlichen finanziellen Herausforderungen zwischen den beiden Generationen: den Beitragszahlerinnen und den Rentenempfängern. Dies ist eine zentrale Einsicht der Rentenpolitik: Wie man es auch dreht und wendet, die finanzielle Zusatzbelastung durch den demografischen Wandel muss entweder von der jüngeren Generation der Beitragszahler oder der älteren Generation der Rentenempfängerinnen getragen werden – oder besser von beiden in einem jeweils angemessenen Verhältnis. Einfach wegzaubern lässt sich diese finanzielle Zusatzbelastung jedoch nicht.

 

vor 5 Stunden von stagflation:

Wenn Du diese Frage stellst, solltest Du aber auch folgende Frage stellen: wie soll ein kapitalgedecktes System auf Dauer funktionieren?

Nur um es klarzustellen: Ich will gerade nicht, dass unser umlagenfinanziertes System in ein kapitalgedecktes umgewandelt wird, sondern ich will, dass ein Teil des Geldes als Rücklagen am Kapitalmarkt angelegt wird, um die Schieflage des Rentensystems, welches aus unserer demografischen Lage resultiert, aufzufangen. Im Endeffekt heißt es nichts anderes, als den älteren Generationen etwas an ihrer Rente wegzunehmen und es den jüngeren Generationen zu geben um die Belastung, die aus unserer Demografie entsteht, auf beiden Schultern zu tragen. Das fände ich gerecht.

 

Wann man nur an Rentenfaktoren, Haltelinien und Co rumdoktort, kann man das eigentliche Problem nie lösen, nämlich dass immer weniger Menschen der jüngeren Generation für die immer mehr werdenden Rentner aufkommen müssen. Die Jüngeren sind aber nunmal genauso wenig für die Lage verantwortlich wie die Älteren. Deshalb sollten auch beide die Last tragen und nicht nur die Jüngeren.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Sapine

Es gibt hier zwei Probleme in der Demoskopie. Das eine ist die Boomer Blase verursacht vom Pillenknick und das andere ist das grundsätzliche Problem, dass die Menschen immer älter werden. Die Boomer Blase wird ihren Höhepunkt etwas nach 2030 erreichen und dann langsam abklingen. Das grundsätzliche Problem, dass wir immer mehr Hundertjährige bekommen wird dadurch natürlich nicht entschärft. Letzteres betrifft aber ganz überwiegend bereits die Generation der jetzt 40jährigen und nicht das Problem der jetzt alten. 

 

Ein wichtiger Schritt ist die längere Arbeitszeit. Vielleicht muss man auch in ganz andere Richtungen weiter denken wie Teilzeit im Alter. Der von dir zitierte Artikel scheint von 2019 zu stammen und letzte Zahlen bei der Rentenversicherung haben sich etwas positiver entwickelt als befürchtet. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
cjdenver
· bearbeitet von cjdenver
vor 16 Stunden von Sapine:

Ein wichtiger Schritt ist die längere Arbeitszeit. Vielleicht muss man auch in ganz andere Richtungen weiter denken wie Teilzeit im Alter. 

 

Genau so sieht es aus - nichts mehr mit Vorruhestand mit Mitte 50 und 40 Jahren Reisen und ein schönes Leben haben, sondern man wird zukünftig einfach so lange (zu)arbeiten müssen wie man kann, und noch darüber hinaus. Dann kann man auch mit der kleinen Rente und der winzigen bAV auskommen die man einst mit teuer Geld bezahlen musste statt privat vorsorgen zu können. Und wenn man Glück hat stirbt man früh genug dass man sich nie Gedanken drüber machen muss was man tut wenn man nicht mehr fähig ist in Teilzeit weiterzuarbeiten.

 

Isses nicht herrlich :D

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Sapine
vor 1 Stunde von cjdenver:

Genau so sieht es aus - nichts mehr mit Vorruhestand mit Mitte 50 und 40 Jahren Reisen und ein schönes Leben haben, sondern man wird zukünftig einfach so lange (zu)arbeiten müssen wie man kann, und noch darüber hinaus. Dann kann man auch mit der kleinen Rente und der winzigen bAV auskommen die man einst mit teuer Geld bezahlen musste statt privat vorsorgen zu können. Und wenn man Glück hat stirbt man früh genug dass man sich nie Gedanken drüber machen muss was man tut wenn man nicht mehr fähig ist in Teilzeit weiterzuarbeiten.

Niemand wurde je gezwungen in eine bAV (also Betriebsrente durch Gehaltsumwandlung) einzuzahlen. 

 

Vorruhestand mit Mitte 50 ist ein weiteres Phantom was du hier einfach mal behauptest. In den 70ern und 80ern des letzten Jahrhunderts sahen sich die Babyboomer mit einer sehr hohen Arbeitslosigkeit konfrontiert. Es strömten weit mehr neue Arbeitskräfte auf den Markt als in Ruhestand gingen (Kriegsgeneration). In der Folge gab es etliche Bemühungen, die Arbeitszeit zu verkürzen, um offene Stellen zu schaffen. Bekannt dürfte vielleicht noch die 35 Stundenwoche sein, die von Gewerkschaften stark unterstützt wurde. Der vorzeitige Ruhestand wurde staatlich unterstützt, damit die Arbeitslosigkeit unter 10 % blieb.

 

An einen Vorruhestand mit Mitte 50 kann ich mich tatsächlich nicht erinnern, wenn man von besonderen Berufsgruppen wie Polizei, Bundeswehr und Piloten etc. absieht. Wer derartig früh aufhören will mit Arbeiten muss dafür kräftig sparen. Das war so und wird auch in Zukunft so sein. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
HalloAktie
vor 8 Minuten von Sapine:

Niemand wurde je gezwungen in eine bAV (also Betriebsrente durch Gehaltsumwandlung) einzuzahlen.

Außer einer Menge Angestellten im Öffentlichen Dienst qua Tarifvertrag bei Beschäftigung über 2 Jahren.

 

Die Bundesregierung ist ja dabei, die Zuverdienst-Beschränkungen für Rentner dauerhaft abzuschaffen. Das weist ja schon in eine Richtung. Vielleicht ist es irgendwann wie in Japan- man arbeitet einfach in der Rente.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...