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Andre Kostolany

Offene Immobilienfonds

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andre_j
Am 9.1.2022 um 10:38 von Ramstein:

Aktive Geldvernichtung, weil Kommer und Kissing es so sagen?

Das thematisierte Liquiditätsproblem durch kurzfristigen Geldabzug gibt es nicht mehr, seit für die Rückgabe an die Fondsgesellschaft eine gesetzliche Kündigungsfrist eingeführt wurde. Viele fühlen sich berufen, ihre Meinung als Wahrheit darzustellen. Ich schaue auf die von mir selbst gesammelten Daten zu meinem ETF-und Fondsdepot ab 2014, also leider nur 8 Jahre. 

 

Bei der Rendite liegen die Immos gut im Mittelfeld, auch bei der Volatilität zeigt PP keine signifikanten Ausreißer.  Ich bleibe zur Diversifikation dabei.

 

Mir geht es da ähnlich, wenn ich den Text von Kommer lese. Der kennt sich mit ETF aus, weil er die selber verkauft; soll er gerne machen.

Aber eine börsentägliche Bewertung von Immobilien ist in meinen Augen sinnlos. Bei der Immobilienfirmen-Aktie wird an der Börse mit dem Kurswert ja auch nur die Firma bewertet, und nicht die Immobilien. Und wenn die Börse abrauscht, tut es auch die Immo-Aktie. Der OI zeigt sich davon unbeeindruckt.

Und den Vergleich mit MSCI ETF veröffentlicht er natürlich gerade dann, wenn die Aktienmärkte 30% plus p.a. gemacht haben. bei 30% Minus wird er sich den Vergleich wohl nicht trauen.

 

Die Vermögensaufstelllung des OI ist kompliziert, wenn er an Immobilienverwaltungsgesellschaften ganz oder teilweise beteiligt ist. Aber das braucht nicht das Problem des Kunden zu sein.

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Schwachzocker
Am 9.1.2022 um 17:15 von Geldhaber:

...Jahre später habe ich dann aufgrund der gesetzlichen Rückgabefristen wieder Vertrauen zu dieser Anlageklasse gefasst. 

Glaubst Du die 12 Monate gesetzliche Kündigungsfrist reicht, um einige Bürotürme im London vernünftig zu verkaufen?

Tatsächlich wird es so sein, dass der Fonds Geld benötigt, die Uhr tickt und jeder potenzielle Käufer weiß es. Was soll dabei denn herauskommen?

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odensee
vor 6 Minuten von andre_j:

Und wenn die Börse abrauscht, tut es auch die Immo-Aktie. Der OI zeigt sich davon unbeeindruckt.

1) Kleine Korrektur: "Der von Gutachtern halbjährlich(?) festgelegte und zwischenzeitlich vermutlich interpolierte NAV zeigt sich davon unbeeindruckt.

2) Realitätscheck: siehe Börsen(!)kurse von OIs im "Coronacrash" - soviel zu "unbeeindruckt".

(ich habe selber einen kleinen Anteil OIs im Depot)

 

off-topic:

vor 23 Minuten von andre_j:

wenn ich den Text von Kommer lese. Der kennt sich mit ETF aus, weil er die selber verkauft;

Falsch herum. Er kennt sich schon viel länger mit ETFs aus, als er sie verkauft.

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andre_j
vor 1 Stunde von odensee:

1) Kleine Korrektur: "Der von Gutachtern halbjährlich(?) festgelegte und zwischenzeitlich vermutlich interpolierte NAV zeigt sich davon unbeeindruckt.

2) Realitätscheck: siehe Börsen(!)kurse von OIs im "Coronacrash" - soviel zu "unbeeindruckt".

 

Ja, man kann an der Börse auch OI handeln, muß es aber nicht. Ich muß mir das Zittern der Börse nicht antun, um Immobilienfonds zu halten. Es soll ja schließlich eine Alternative dazu sein. Genauso wie ich Staatsanleihen als Neuemission kaufen, und bis zur Endfälligkeit halten kann. Egal was der Markt zwischendurch für Blüten treibt.

 

Ich würde der Immobilienbewertung von Sachverständigen jedenfalls mehr Bedeutung beimessen als dem Sachverstand von Börsenmarktteilnehmern. Irgendwo spielt beim Börsenkurs ja auch immer noch Angebot und Nachfrage des Wertpapiers mit rein.

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odensee
vor 1 Stunde von andre_j:

Ja, man kann an der Börse auch OI handeln, muß es aber nicht. Ich muß mir das Zittern der Börse nicht antun, um Immobilienfonds zu halten. 

Natürlich kann man sich auch die Augen zuhalten, wenn die Aktienkurse in den Keller rauschen.:rolleyes: Wenn der Einzelhandel die Mieten nicht mehr zahlt und vermutlich dauerhaft Kunden an online-Händler verliert, dann sind das gute Gründe, Immobilieninvests anders zu bewerten, und genau das ist an der Börse passiert.

 

vor 1 Stunde von andre_j:

Es soll ja schließlich eine Alternative dazu sein. Genauso wie ich Staatsanleihen als Neuemission kaufen, und bis zur Endfälligkeit halten kann. Egal was der Markt zwischendurch für Blüten treibt.

Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich. Die Kurse sicherer Staatsanleihen sind durch Zinsänderungen amMarkt erklärbar.

 

und weil sie eben sicher sind (anders als OI) gibt es am Ende der Laufzeit auch 100%

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Geldhaber
vor 9 Stunden von Schwachzocker:

Glaubst Du die 12 Monate gesetzliche Kündigungsfrist reicht, um einige Bürotürme im London vernünftig zu verkaufen?

Tatsächlich wird es so sein, dass der Fonds Geld benötigt, die Uhr tickt und jeder potenzielle Käufer weiß es. Was soll dabei denn herauskommen?

In Situationen wie dem "Corona-Crash" als alles verkauft wurde - offenbar nach dem Motto "nur Bares ist Wahres" - wäre es doch völlig unsinnig gewesen, Anteile zu kündigen, um nach 12 Monaten zu einem ungewissen Preis ausgezahlt zu werden. Wer unbedingt sofort Cash haben wollte, hat via Börse verkauft ... 

vor 8 Stunden von odensee:

2) Realitätscheck: siehe Börsen(!)kurse von OIs im "Coronacrash" - soviel zu "unbeeindruckt".

... und darum wurden auch die Börsenkurse in den Keller geprügelt. 

Die Immofonds hat das nicht tangiert, da dadurch bei ihnen weder Geld ab- noch zugeflossen ist. Die Regelung mit der Kündigungsfrist hat sich bewährt. Die Kündigungswelle blieb aus, da wie gesagt sinnlos. Die Fonds blieben offen.

Auszahlungen nach Kündigungen im "normalen" Umfang können durch den Cashbestand der Fonds befriedigt werden, ohne dass Immobilien verkauft werden müssen. Steht in 12 Monaten eine größere Auszahlung an, könnten zudem die Mittelzuflüsse angesammelt werden. 

 

Das Problem, das zur Krise (mit Schließung und Liquidation) der Immofonds führte, war, dass sie als Tagesgeldersatz, als "Liquiditätsparkplatz" von Kleinanlegern und Institutionellen missbraucht worden sind. Die Kündigungsfrist unterbindet diesen Missbrauch. 

 

Besonderer Bedeutung als Auslöser der Krise kamen Dachfonds und dabei insbesondere denen von Sauren zu. Ein Rückblick: 

Vorwürfe nach dem Debakel (FAZ v. 7.11.2008) 

Da der Artikel von 2008 ist, eine Aktualisierung: Alle genannten Fonds (Immo- u. Immodachfonds) bis auf die Dachfonds von Sauren befinden sich in Liquidation oder sind schon liquidiert - also nichts mit "ruhigem Fahrwasser" bei den Cominvest- und DWS-Fonds. 

 

Offenlegung: Von den genannten Fonds hatte ich den DJE Real Estate (s. hier u. hier) und habe noch den Axa Immoselect (s. hier).

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andre_j
vor 4 Stunden von Geldhaber:

Die Immofonds hat das nicht tangiert, da dadurch bei ihnen weder Geld ab- noch zugeflossen ist. Die Regelung mit der Kündigungsfrist hat sich bewährt. Die Kündigungswelle blieb aus, da wie gesagt sinnlos. Die Fonds blieben offen.

 

Naja, "richtig offen" waren sie weder vor noch nach Corona. Denn weil die Kleinsparer von Sparkassen und Volksbanken nach wie vor aus ihren Festgeldverträgen rausgeprügelt werden und mit Negativzinsen und Verwahrentgelt verschreckt werden, ist die Nachfrage nach sicheren Anlagen in OIF-Anteilen seit Jahren höher als das, was der KVG lieb ist. Also wird jedes Jahr nur soviel Neukundschaft hereingelassen, wie Altkundschaft ausbezahlt haben möchte.

Corona hat lediglich die Mietrenditen zwischen Büro-, Wohn- und Logistikimmobilien verändert. Aber die Auswahl hat hier nicht der Fondskunde, sondern die KVG.

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odensee
vor 4 Stunden von Geldhaber:

... und darum wurden auch die Börsenkurse in den Keller geprügelt. 

Die Immofonds hat das nicht tangiert, da dadurch bei ihnen weder Geld ab- noch zugeflossen ist.

Das ist schon klar, der "Markt" schätzt aber offensichtlich die Lage am Immobilienmarkt (insbesondere Geschäftsimmobilien) bis heute anders ein als die Gutachter. Denn erholt bis aufs Vor-Corona-Niveau haben sich  ein Hausinvest, ein grundbesitz europa oder ein UniImmo Europa bis heute nicht.

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vor 4 Stunden von Geldhaber:

Das Problem, das zur Krise (mit Schließung und Liquidation) der Immofonds führte, war, dass sie als Tagesgeldersatz, als "Liquiditätsparkplatz" von Kleinanlegern und Institutionellen missbraucht worden sind. Die Kündigungsfrist unterbindet diesen Missbrauch. 

Auch das ist mir bekannt. Wie Schwachzocker aber anmerkt, eine Kündigungswelle würde dann in 12 Monaten zu einem Problem führen können.

 

vor 4 Stunden von Geldhaber:

Offenlegung:

Hier: Axa Immoselect und SEB Immoinvest.

 

Aktuell habe ich in meinem Depot noch Hausinvest, Wertgrund Wohnselect und Fokus Wohnen. Schwerpunktverschiebung also auf Wohnimmobilien und in Summe <10%. In einem Depot, was ich (mit)verwalte, liegen allerdings erhebliche Anteile von OIs, und das nicht zu meiner Freude.

vor 1 Minute von andre_j:

Aber die Auswahl hat hier nicht der Fondskunde, sondern die KVG.

Die Auswahl hat der Fondskunde durch die Wahl der Fonds,  in die er investiert. Die KVG kann nicht mal eben Büroimmobilien und Einkaufszentren in Wohnungen umbauen. Der "Hausinvest" hat gerade mal 7,8% Wohnimmobilien (Quelle: Fondsweb)

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andre_j
vor 5 Stunden von odensee:

Das ist schon klar, der "Markt" schätzt aber offensichtlich die Lage am Immobilienmarkt (insbesondere Geschäftsimmobilien) bis heute anders ein als die Gutachter. Denn erholt bis aufs Vor-Corona-Niveau haben sich  ein Hausinvest, ein grundbesitz europa oder ein UniImmo Europa bis heute nicht.

 

Was aber der Fondsgesellschaft ziemlich egal ist, weil sie nichts von dem Geld hat, was an der Börse den Besitzer wechselt. Insofern ticken OIF anders als Aktiengesellschaften.

OIF erwirtschaften nun mal Mieteinkünfte, nicht Aktienkursgewinne aufgrund irgendwelcher Marktbeobachter.

Und zu welchen Konditionen eine Immo weiterverkauft wird, hängt auch nicht vom Fondskurs ab.

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Schwachzocker
vor 9 Minuten von andre_j:

Und zu welchen Konditionen eine Immo weiterverkauft wird, hängt auch nicht vom Fondskurs ab.

Sicherlich nicht! Zu welchen Konditionen eine Immo verkauft wird, hängt im wesentlichen davon ab, ob die potenziellen Käufer wissen, dass der Verkäufer in 12 Monaten zum Verkauf gezwungen ist.

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Mvp
· bearbeitet von Mvp

1) Rendite - Risiko OIF vs. Immobilienaktien

Geschäftsmodell:

OIF erwerben in Höhe der eingeworbenen Mittel (+begrenzte Fremdfinanzierung) Immobilien als Sondervermögen, das sie verwalten und deren Gewinne sie abzüglich Kosten an die Anleger ausschütten.

Immo-AGs versuchen durch den geschickten Einsatz von Eigen- und Fremdkapital in verschiedenen Formen und mit verschiedenen Strategien die maximale Rendite aus ihrem Geschäftsfeld herauszuholen. Sie sind auf Wachstum ausgelegt. Dazu gehören auch M&A-Aktivitäten und die Ausweitung des Geschäftsmodells über "Kaufen und Halten" hinaus.

Immoaktien bieten daher eine höhere Rendite bei, aus meiner Sicht, höherem Risiko im Geschäftsmodell. Beispiel: Verschuldungsgrad Vonovia bei 154%. 

Kommer tut so, als ob die Kurse beider Anlageformen ausschließlich auf den schwankenden Preis der Immobilien zurück zu führen sind, wobei OIF dort dann tricksen sollen und dass es sonst keinerlei Unterschiede gibt.

In der Realität werden hier unterschiedliche Geschäftsmodelle bewertet.

 

2) Auszahlungsprofil:

Der OIF bietet ein alternatives Auszahlungsprofil, in mancher Hinsicht zu vergleichen mit dem Halten einer Anleihe bis zum Ende. Der Deal lautet: In 12 Monaten bekommst du den (dann gültigen aber wohl nicht extrem von heute abweichenden) NAV ausgezahlt, unabhängig von irgendwelchen Börsenkursen. 1 = es klappt, 0 = der Fonds kollabiert. Analog Anleihe halten bis Rückzahlung: 1 = Auszahlungsprofil, das bei Kauf bekannt war, hält; 0 = Insolvenz o.ä.

Ich erkenne da tatsächlich eine Art Gegenparteirisiko (trotz Sondervermögen) und Eigenschaften, die reines Eigenkapital (Aktien) nicht mitbringt.

 

3) Kritik der Reform:

Ich sehe es wie Geldhaber: Es ging darum, den Anreiz als Tagesgeldersatz zu eliminieren. 12 Monate sind lang (im Vergleich zur Börsenstimmung, nicht für das Loswerden großer Immobilien) und verhindern das spontane Umschichten in echten RK1 durch Instis aber auch Kleinanleger im akuten Crash. Der Fonds soll ja nicht davor geschützt werden, dass generell Geld abfließt und er dann auch mal Immobilien verkaufen muss. Das ist dann echtes Risiko. Innerhalb der 12 Monate hat er dann aber auch verschiedene Möglichkeiten gegen zu steuern. Wenn etwa ein großer Insti den Abzug ankündigt, kann ein Fonds, der zuvor die Ausgabe neuer Anteile ausgesetzt hatte, erstmal wieder geöffnet werden und neue Gelder können zwischenzeitlich bis zur Auszahlung geparkt werden. Gleiches geschieht ja, wenn das Geld nicht in geeignete Projekte fließen kann, wird auch geparkt. grundbesitz Deutschland etwa hat so viel Geld eingesammelt, dass nun erstmal Stopp ist und sie auf 20% Cash sitzen.

 

4) Meine Bewertung: 

Wer an alternativen Auszahlungsprofilen und Risiko-Renditeverteilungen interessiert ist, für den können OIF immer noch interessant sein.

Sie bieten unverschleierter die Rendite eines direkten Investments in Immobilien (daher nicht überraschend, das zunehmend niedriger, wobei man hier, exklusive der letzten Monate, auch mal real rechnen sollte). 

Investiere ich dagegen in Immoaktien stellt sich mir direkt die Frage: Wieso nicht Health Care? Wieso nicht Consumer Goods? Letztlich ist die "Sicherheit" durch die gehaltenen Immobilien, die natürlich kein Sondervermögen sind, sehr verwässert.

 

Eine offene Frage: 
Wieso fallen die NAV vieler OIF seit 10 Jahren konstant? Ich weiß, dass der Immoboom an Büro und Handel teilweise vorbei gegangen ist, aber ein konstanter Wertverlust in den letzten 10 Jahren auch bereits vor Corona? Hat hier jemand einen Erklärungsansatz?

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Peter Grimes
· bearbeitet von Peter Grimes
vor 31 Minuten von Mvp:

Wieso fallen die NAV vieler OIF seit 10 Jahren konstant? Ich weiß, dass der Immoboom an Büro und Handel teilweise vorbei gegangen ist, aber ein konstanter Wertverlust in den letzten 10 Jahren auch bereits vor Corona? Hat hier jemand einen Erklärungsansatz?

Renditerückgang am kurzen Zinsende trägt dazu bei; der hohe Liquiditätsanteil fordert seinen Preis. In alten Prospekten und Werbezetteln findet man auch noch den Hinweis auf "Erwirtschaftung von Miet- und Zinserträgen" als Anlageziel, heute ist von Zinsen keine Rede mehr.

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andre_j
vor 1 Stunde von Mvp:

Eine offene Frage: 

Wieso fallen die NAV vieler OIF seit 10 Jahren konstant? Ich weiß, dass der Immoboom an Büro und Handel teilweise vorbei gegangen ist, aber ein konstanter Wertverlust in den letzten 10 Jahren auch bereits vor Corona? Hat hier jemand einen Erklärungsansatz?

Zumindest mein Deka ImmoEuropa fällt nicht konstant, trotz Fusion mit dem DekaImmobilien:

 

DekaImmoEuropa.png

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Moneycruncher
vor 13 Stunden von Geldhaber:

Die Immofonds hat das nicht tangiert, da dadurch bei ihnen weder Geld ab- noch zugeflossen ist. Die Regelung mit der Kündigungsfrist hat sich bewährt. Die Kündigungswelle blieb aus, da wie gesagt sinnlos. Die Fonds blieben offen.

Auszahlungen nach Kündigungen im "normalen" Umfang können durch den Cashbestand der Fonds befriedigt werden, ohne dass Immobilien verkauft werden müssen. Steht in 12 Monaten eine größere Auszahlung an, könnten zudem die Mittelzuflüsse angesammelt werden. 

 

Das Problem, das zur Krise (mit Schließung und Liquidation) der Immofonds führte, war, dass sie als Tagesgeldersatz, als "Liquiditätsparkplatz" von Kleinanlegern und Institutionellen missbraucht worden sind. Die Kündigungsfrist unterbindet diesen Missbrauch. 

 

vor 2 Stunden von Mvp:

1) Rendite - Risiko OIF vs. Immobilienaktien

Geschäftsmodell:

OIF erwerben in Höhe der eingeworbenen Mittel (+begrenzte Fremdfinanzierung) Immobilien als Sondervermögen, das sie verwalten und deren Gewinne sie abzüglich Kosten an die Anleger ausschütten.

Immo-AGs versuchen durch den geschickten Einsatz von Eigen- und Fremdkapital in verschiedenen Formen und mit verschiedenen Strategien die maximale Rendite aus ihrem Geschäftsfeld herauszuholen. Sie sind auf Wachstum ausgelegt. Dazu gehören auch M&A-Aktivitäten und die Ausweitung des Geschäftsmodells über "Kaufen und Halten" hinaus.

Immoaktien bieten daher eine höhere Rendite bei, aus meiner Sicht, höherem Risiko im Geschäftsmodell. Beispiel: Verschuldungsgrad Vonovia bei 154%. 

Kommer tut so, als ob die Kurse beider Anlageformen ausschließlich auf den schwankenden Preis der Immobilien zurück zu führen sind, wobei OIF dort dann tricksen sollen und dass es sonst keinerlei Unterschiede gibt.

In der Realität werden hier unterschiedliche Geschäftsmodelle bewertet.

 

2) Auszahlungsprofil:

Der OIF bietet ein alternatives Auszahlungsprofil, in mancher Hinsicht zu vergleichen mit dem Halten einer Anleihe bis zum Ende. Der Deal lautet: In 12 Monaten bekommst du den (dann gültigen aber wohl nicht extrem von heute abweichenden) NAV ausgezahlt, unabhängig von irgendwelchen Börsenkursen. 1 = es klappt, 0 = der Fonds kollabiert. Analog Anleihe halten bis Rückzahlung: 1 = Auszahlungsprofil, das bei Kauf bekannt war, hält; 0 = Insolvenz o.ä.

Ich erkenne da tatsächlich eine Art Gegenparteirisiko (trotz Sondervermögen) und Eigenschaften, die reines Eigenkapital (Aktien) nicht mitbringt.

 

3) Kritik der Reform:

Ich sehe es wie Geldhaber: Es ging darum, den Anreiz als Tagesgeldersatz zu eliminieren. 12 Monate sind lang (im Vergleich zur Börsenstimmung, nicht für das Loswerden großer Immobilien) und verhindern das spontane Umschichten in echten RK1 durch Instis aber auch Kleinanleger im akuten Crash. Der Fonds soll ja nicht davor geschützt werden, dass generell Geld abfließt und er dann auch mal Immobilien verkaufen muss. Das ist dann echtes Risiko. Innerhalb der 12 Monate hat er dann aber auch verschiedene Möglichkeiten gegen zu steuern. Wenn etwa ein großer Insti den Abzug ankündigt, kann ein Fonds, der zuvor die Ausgabe neuer Anteile ausgesetzt hatte, erstmal wieder geöffnet werden und neue Gelder können zwischenzeitlich bis zur Auszahlung geparkt werden. Gleiches geschieht ja, wenn das Geld nicht in geeignete Projekte fließen kann, wird auch geparkt. grundbesitz Deutschland etwa hat so viel Geld eingesammelt, dass nun erstmal Stopp ist und sie auf 20% Cash sitzen.

 

4) Meine Bewertung: 

Wer an alternativen Auszahlungsprofilen und Risiko-Renditeverteilungen interessiert ist, für den können OIF immer noch interessant sein.

Sie bieten unverschleierter die Rendite eines direkten Investments in Immobilien (daher nicht überraschend, das zunehmend niedriger, wobei man hier, exklusive der letzten Monate, auch mal real rechnen sollte). 

Investiere ich dagegen in Immoaktien stellt sich mir direkt die Frage: Wieso nicht Health Care? Wieso nicht Consumer Goods? Letztlich ist die "Sicherheit" durch die gehaltenen Immobilien, die natürlich kein Sondervermögen sind, sehr verwässert.

@geldhaber, @Mvp: gute Zusammenfassung!

 

Schön, dass wir mal wieder über OIs diskutiert haben, kommt ja sonst ein bisschen zu kurz hier.

Apropos zu kurz kommen: Wer traut sich einen Wandelanleihen-Fonds Thread zu eröffnen? Da warte ich schon seit Jahren drauf.

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odensee
vor 3 Stunden von andre_j:

Was aber der Fondsgesellschaft ziemlich egal ist, weil sie nichts von dem Geld hat, was an der Börse den Besitzer wechselt.

Die Sichtweise der Fondsgesellschaft ist mir als Anleger ziemlich egal.

 

vor 3 Stunden von andre_j:

Insofern ticken OIF anders als Aktiengesellschaften.

OIF erwirtschaften nun mal Mieteinkünfte, nicht Aktienkursgewinne aufgrund irgendwelcher Marktbeobachter.

Vonovia erwirtschaftet auch Mieteinkünfte und keine Aktienkursgewinne.

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andre_j
Am 11.1.2022 um 17:13 von odensee:

Die Sichtweise der Fondsgesellschaft ist mir als Anleger ziemlich egal.

 

Vonovia erwirtschaftet auch Mieteinkünfte und keine Aktienkursgewinne.

Die Fieberkurve der Börsenteilnehmer ist mir auch egal. Der Wert meiner OIF schwankt über die Jahre gemittelt um weniger als 1% p.a..

 

Vonovia kauft und liquidiert nebenbei noch Konkurrenzfirmen. Der Aktienkurs dankt es entsprechend.

Für den Rest der Branche lasse ich den Einwand aber gelten.

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Moneycruncher
vor 1 Stunde von andre_j:

Die Fieberkurve der Börsenteilnehmer ist mir auch egal.

Scheint fast allen Investoren auch egal zu sein. Nur ein verschwindend geringer Teil der OIs wird an der Börse gehandelt (ca.1%). Die wenigen Kleinanleger dürften die Liquiditätsprämie beim Börsenverkauf gerne zahlen, da man die Haltefristen nicht berücksichtigen muss.

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chirlu

Ich habe eine Produktidee: OUF, Offene Unternehmensfonds. Funktionieren genau wie OIF, nur mit Unternehmensanteilen statt Immobilien. Am einfachsten natürlich börsennotierten, die kann man schnell und leicht kaufen; verkaufen wird nicht nötig sein, wegen der ständigen Mittelzuflüsse. Der Wert der Beteiligungen wird jeweils quartalsweise (immer wenn ein neuer Zwischenbericht veröffentlicht wurde) von Gutachtern bestimmt; die achten natürlich auf den fundamentalen Wert, nicht flatterige Börsenkurse.

 

Zielgruppe: Leute, die in Unternehmen anlegen wollen, denen aber Aktien zu unsicher sind. Mit OUFs kann ihnen die Fieberkurve der Börsenteilnehmer endlich egal sein!

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odensee
vor 1 Minute von chirlu:

Mit OUFs kann ihnen die Fieberkurve der Börsenteilnehmer endlich egal sein!

Endlich versteht mich jemand. ;)

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edan

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Schwachzocker
vor 23 Minuten von chirlu:

Ich habe eine Produktidee: OUF, Offene Unternehmensfonds. Funktionieren genau wie OIF, nur mit Unternehmensanteilen statt Immobilien. Am einfachsten natürlich börsennotierten, die kann man schnell und leicht kaufen; verkaufen wird nicht nötig sein, wegen der ständigen Mittelzuflüsse. Der Wert der Beteiligungen wird jeweils quartalsweise (immer wenn ein neuer Zwischenbericht veröffentlicht wurde) von Gutachtern bestimmt; die achten natürlich auf den fundamentalen Wert, nicht flatterige Börsenkurse.

 

Zielgruppe: Leute, die in Unternehmen anlegen wollen, denen aber Aktien zu unsicher sind. Mit OUFs kann ihnen die Fieberkurve der Börsenteilnehmer endlich egal sein!

:thumbsup::thumbsup::thumbsup:,,,,ach, soviel Daumenhoch, wie es angemessen wäre, gibt es gar nicht.

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Ramstein
vor 27 Minuten von chirlu:

Ich habe eine Produktidee: OUF, Offene Unternehmensfonds. Funktionieren genau wie OIF, nur mit Unternehmensanteilen statt Immobilien. Am einfachsten natürlich börsennotierten, die kann man schnell und leicht kaufen;

Nennt sich Beteiligungsgesellschaften. Beispiele: Indus, Blackstone oder die Liste.

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odensee
· bearbeitet von odensee
vor 12 Minuten von Ramstein:

Nennt sich Beteiligungsgesellschaften. Beispiele: Indus, Blackstone oder die Liste.

Ein wesentliches Kriterium ist aber nicht erfüllt.

vor 43 Minuten von chirlu:

Der Wert der Beteiligungen wird jeweils quartalsweise (immer wenn ein neuer Zwischenbericht veröffentlicht wurde) von Gutachtern bestimmt;

:rolleyes:

 

Ernsthaft: die Beteiligungsgesellschaften sind eher mit Immobilien-AGs (wie die im Thread schon erwähnte Vonovia) vergleichbar als mit offenen OIs.

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Moneycruncher
vor 3 Stunden von odensee:

Endlich versteht mich jemand. ;)

 

vor 2 Stunden von Schwachzocker:

:thumbsup::thumbsup::thumbsup:,,,,ach, soviel Daumenhoch, wie es angemessen wäre, gibt es gar nicht.

 

vor 2 Stunden von edan:

Ihr seid so euphorisch im Gegensatz zu mir. Ich verstehe es nämlich nicht.

 

Wenn ein Immobilieneigentümer seine Immobilie verkaufen will, bildet er sich eine Meinung zum Preis. Er recherchiert vergleichbare Angebote, versucht die Vorzüge seines Schmuckstücks hervorzuheben und er lässt evtl. sogar ein Gutachten von einem Gutachter (!!) erstellen. Möglicherweise vertraut er dem Gutachter nicht und findet dessen Preisschätzung viel zu niedrig. Auf dieser Grundlage setzt er dann selbst einen Angebotspreis und wartet, ob dieser auf Gegenliebe stößt. Der Transaktionspreis ist am Ende "die Wahrheit".

 

Ich wüsste nicht, was dieser Prozess mit einer (Immobilien-) Aktie zu tun hat, deren Wert sekundengenau am Kapitalmarkt und nicht am Immobilienmarkt ermittelt wird.

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Bigwigster
vor 8 Minuten von Moneycruncher:

Der Transaktionspreis ist am Ende "die Wahrheit".

Das trifft den Nagel doch auf den Kopf da genau das am Kapitalmarkt geschieht. Das Problem ist, dass der OIF-Preis nicht diese Wahrheit ist. 

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