Zum Inhalt springen

Empfohlene Beiträge

DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus

Ahhh verstehe! JB will wohl -0,75% in den USA....Das alleine zeigt wie blödsinnig so eine Regel/Indikator ist.

Übrigens diskutieren die ersten Geldwächter in den USA schon laut über eine Erhöhung.

Ja, bei dem starken Wachstum in den USA find ich die 1% auch ein bisschen widersinnig. Aber in Euroland denke ich, dass eine weitere Absenkung um 25BP gar nicht so unsinnig wäre. Es schafft mehr Investitionen, macht die Refinanzierung der schuldengeplagten Südländer etwas günstiger, bzw. nimmt Druck von ihnen. Gut, der Euro wird noch etwas mehr unter Druck geraten, stärkt damit aber über billigere Exporte die Wettbewerbsfähigkeit...

 

Alle wichtigen Leitzinsen liegen unter 1%. Die der Schweiz, USA, GB und Japans... Euroland könnte daher die 0,75% gut gebrauchen.

 

Sehe ich nicht so. 0,75% oder 1% ist für die Wirtschaft nahezu bedeutungslos. Vor allen weil dieser Satz nur den kurzen Zins betrifft. Die Wirtschaft refinanziert sich aber am langen Ende. Und das würde bei einer weiteren Lockerung der Geldpolitik eher wieder in Richtung Inflationsängste, also nach oben, tendieren. So eine Senkung wäre nur ein Bonbon für die Banken. und die habens im Moment nicht nötig. Lieber noch 2-3 Kugeln im Revolver lassen. Man weiß nie auf welchen Staat sich die Ratingpfuscher als nächstes stürzen.

 

Ich habe da eh meine ganz eigenen Theorie:

 

Wer sie nicht hören will kann ja drüber weg lesen ;-)

 

Ich meine die EZB hat mit den Großbanken nen Deal gemacht:

Die EZB lässt den Zins bis sagen wir Mitte/Ende 2011 bei 1% und die Banken steigen dafür bei der Griechenrettung mit ein.

Natürlich inoffiziell, denn erstes Ziel ist ja nicht die Unterstützung der Banken, sondern Preisstabilität. Bin schon gespannt wie sich die EZB bei ner Inflationsrate von jenseits der 2% verhalten wird...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
obx

Ich habe da eh meine ganz eigenen Theorie:

 

Wer sie nicht hören will kann ja drüber weg lesen ;-)

 

Ich meine die EZB hat mit den Großbanken nen Deal gemacht:

Die EZB lässt den Zins bis sagen wir Mitte/Ende 2011 bei 1% und die Banken steigen dafür bei der Griechenrettung mit ein.

Natürlich inoffiziell, denn erstes Ziel ist ja nicht die Unterstützung der Banken, sondern Preisstabilität. Bin schon gespannt wie sich die EZB bei ner Inflationsrate von jenseits der 2% verhalten wird...

Wieso? Sollten die Greece-Bonds hops gehen werden die europäischen Großbanken, allen voran die französischen, doch sowie von Staatsseiten gestützt werden :P

 

Ich bin aber auch sehr gespannt wie sich die EZB bei ner Inflationsrate von mehr als 2% verhält. Andererseits endet Trichets Amtszeit ja sowieso bald. Da stelle ich mir eine ganz andere Frage. Denn ein Deal ist ja schon an die Öffentlichkeit gelangt. Nämlich, dass der Axel Weber den Trichet beerben wird.

 

Und der ist ein geldpolitischer Falke und Hardliner. Nein zu einem schwächeren Euro, nein zu irgendeinem gearteten Staatsanleihenankauf, nein zu Inflation, und nein zu einer weiteren expansiven Geldpolitik.

 

Ist das nur ein Sturm im Wasserglas? Da muss doch jedem Investor schaurig werden wenn er die Aussagen von dem Weber hört. Zieht er diese Hardliner-Politik ohne Rücksicht auf Verluste durch steht doch jetzt schon fest, dass die Südländer nie mithalten werden... Die Südländer werden reihenweise hops gehen... So eine Politik, wie der Weber sie propagiert, ist real gar nicht durchzuziehen, zum anderen auch nicht politisch. Wenns soweit kommt will ich gar nicht wissen wie der Sarkozy dann mit der Faust auf den Tisch schlägt. Da wird sich die Merkel dann wie ein kleines Mäuschen unterm Tisch verkrümeln und sich gar nicht mehr raustrauen :P

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus

Ich habe da eh meine ganz eigenen Theorie:

 

Wer sie nicht hören will kann ja drüber weg lesen ;-)

 

Ich meine die EZB hat mit den Großbanken nen Deal gemacht:

Die EZB lässt den Zins bis sagen wir Mitte/Ende 2011 bei 1% und die Banken steigen dafür bei der Griechenrettung mit ein.

Natürlich inoffiziell, denn erstes Ziel ist ja nicht die Unterstützung der Banken, sondern Preisstabilität. Bin schon gespannt wie sich die EZB bei ner Inflationsrate von jenseits der 2% verhalten wird...

Wieso? Sollten die Greece-Bonds hops gehen werden die europäischen Großbanken, allen voran die französischen, doch sowie von Staatsseiten gestützt werden :P

 

Ich bin aber auch sehr gespannt wie sich die EZB bei ner Inflationsrate von mehr als 2% verhält. Andererseits endet Trichets Amtszeit ja sowieso bald. Da stelle ich mir eine ganz andere Frage. Denn ein Deal ist ja schon an die Öffentlichkeit gelangt. Nämlich, dass der Axel Weber den Trichet beerben wird.

 

Und der ist ein geldpolitischer Falke und Hardliner. Nein zu einem schwächeren Euro, nein zu irgendeinem gearteten Staatsanleihenankauf, nein zu Inflation, und nein zu einer weiteren expansiven Geldpolitik.

 

Ist das nur ein Sturm im Wasserglas? Da muss doch jedem Investor schaurig werden wenn er die Aussagen von dem Weber hört. Zieht er diese Hardliner-Politik ohne Rücksicht auf Verluste durch steht doch jetzt schon fest, dass die Südländer nie mithalten werden... Die Südländer werden reihenweise hops gehen... So eine Politik, wie der Weber sie propagiert, ist real gar nicht durchzuziehen, zum anderen auch nicht politisch. Wenns soweit kommt will ich gar nicht wissen wie der Sarkozy dann mit der Faust auf den Tisch schlägt. Da wird sich die Merkel dann wie ein kleines Mäuschen unterm Tisch verkrümeln und sich gar nicht mehr raustrauen :P

 

Ach die sollen sich nicht so anstellen. Die haben die EZB Statuten mitbestimmt und akzeptiert und haben sich gefälligst auch dran zu halten. Mir als Bundeskanzler wäre es (sorry!) sch*****gal, was die Investoren denken. Viel wilder wird der Stum im Wasserglas, wenn die Inflation mal bei sagen wir 5% ist und die Hartzer und Transferleistungsbezieher auf die Straße gehen...

Die Südländer sollen zusehen, dass sie mal vernünftig wirtschaften. Ein kleiner Tritt in den Allerwertesten tut da nur gut. Wir sind ja nicht die Caritas, die das Lotterleben der Anderen mit einer hübschen Inflation bezahlen will.

 

Die historisch niedrigen Zinsen werden nicht in alle Ewigkeit so tief bleiben....und das ist mMn auch gut so.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
odenter

Ich habe da eh meine ganz eigenen Theorie:

 

Wer sie nicht hören will kann ja drüber weg lesen ;-)

 

Ich meine die EZB hat mit den Großbanken nen Deal gemacht:

Die EZB lässt den Zins bis sagen wir Mitte/Ende 2011 bei 1% und die Banken steigen dafür bei der Griechenrettung mit ein.

Natürlich inoffiziell, denn erstes Ziel ist ja nicht die Unterstützung der Banken, sondern Preisstabilität. Bin schon gespannt wie sich die EZB bei ner Inflationsrate von jenseits der 2% verhalten wird...

Wieso? Sollten die Greece-Bonds hops gehen werden die europäischen Großbanken, allen voran die französischen, doch sowie von Staatsseiten gestützt werden :P

 

Ich bin aber auch sehr gespannt wie sich die EZB bei ner Inflationsrate von mehr als 2% verhält. Andererseits endet Trichets Amtszeit ja sowieso bald. Da stelle ich mir eine ganz andere Frage. Denn ein Deal ist ja schon an die Öffentlichkeit gelangt. Nämlich, dass der Axel Weber den Trichet beerben wird.

 

Und der ist ein geldpolitischer Falke und Hardliner. Nein zu einem schwächeren Euro, nein zu irgendeinem gearteten Staatsanleihenankauf, nein zu Inflation, und nein zu einer weiteren expansiven Geldpolitik.

 

Ist das nur ein Sturm im Wasserglas? Da muss doch jedem Investor schaurig werden wenn er die Aussagen von dem Weber hört. Zieht er diese Hardliner-Politik ohne Rücksicht auf Verluste durch steht doch jetzt schon fest, dass die Südländer nie mithalten werden... Die Südländer werden reihenweise hops gehen... So eine Politik, wie der Weber sie propagiert, ist real gar nicht durchzuziehen, zum anderen auch nicht politisch. Wenns soweit kommt will ich gar nicht wissen wie der Sarkozy dann mit der Faust auf den Tisch schlägt. Da wird sich die Merkel dann wie ein kleines Mäuschen unterm Tisch verkrümeln und sich gar nicht mehr raustrauen :P

Solche "Hardliner" gabs in den USA auch mal, und die USA gibt es heute immernoch.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
BondWurzel

EU: EZB-Zinsentscheid: 1,00% (erwartet: 1,00%)

 

10.06.10 13:45

Die EZB hat ihren Leitzins wie erwartet bei 1,00% belassen. Details zu der Entscheidung werden um 12:30 UTC im Rahmen der Pressekonferenz bekannt gegeben

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
asche
Die Wirtschaft refinanziert sich aber am langen Ende.

Das stimmt nur begrenzt:

- (kleinere) Hausbanken-Finanzierungen: Meist Festzins und damit langfristige Zinsen entscheidend.

- Anleihen / Genußscheine / etc.: Überwiegend Festzins und damit langfristige Zinsen entscheidend. Ausnahme: Floater.

- Großkredite (Konsortialkredite): Langfristige Finanzierung, die Zinsen werden aber auf Basis des kurzfristigen EURIBOR bestimmt (1, 2, 3, 6 Monats EURIBOR), da sich die Banken insofern jeweils fristenkongruent refinanzieren.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
obx
· bearbeitet von obx

Da muss doch jedem Investor schaurig werden wenn er die Aussagen von dem Weber hört. Zieht er diese Hardliner-Politik ohne Rücksicht auf Verluste durch steht doch jetzt schon fest, dass die Südländer nie mithalten werden... Die Südländer werden reihenweise hops gehen...

Schön das der Krugman-Paul das jetzt auch so sieht :lol:

"Axel Weber wäre ein Risiko für den Euro"

 

Alle wollen, dass der Euro ein Erfolg wird, sagt Wirtschaftsnobelpreisträger Krugman. Im Interview kritisiert er Bundesbankchef Weber und die Sparpolitik innerhalb der EU.

 

Krugman unter anderem:

Die Euro-Zone braucht vermutlich drei oder vier Prozent Inflation, um zu funktionieren. Wenn man allerdings jemanden sucht, der auf eine Inflation von null Prozent zielt, während die Arbeitslosigkeit auf 13 Prozent steigt, dann ist Weber sicher der richtige Mann.

 

Wäre Axel Weber dann der richtige EZB-Präsident? Nein. Ich kenne ihn zwar nicht persönlich. Aber er wehrt sich ja selbst gegen die moderaten Käufe von Staatsanleihen durch die EZB. Weber macht sich Sorgen über Inflation, wenn es keine Inflation gibt.

 

Weber ist ein Risiko für das Schicksal des Euros. Die Gefahr, dass es zu einem Dominoeffekt von Griechenland über Spanien und Portugal bis nach Italien kommt, ist viel größer, wenn die EZB einen so konservativen Präsidenten hat. Das wäre ein Desaster für alle.

Quelle Die Zeit

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Prospektständer

Ein erklärtes Ziel von Herrn Weber kann doch keine 0% Inflationsrate sein?... :huh: ...sieht für mich eher nach Übertreibung Seitens Krugmans aus.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Reigning Lorelai
· bearbeitet von Reigning Lorelai

Ein erklärtes Ziel von Herrn Weber kann doch keine 0% Inflationsrate sein?... :huh: ...sieht für mich eher nach Übertreibung Seitens Krugmans aus.

Die Amis brauchen jemand der sich mit verschuldet. Konsolidierung kann nicht das Ziel aller sein... Alles was die Amis in dem Fall sagen sollte man besser nicht ernst nehmen. Zusätzlich können die USA auch noch über steigende Bevölkerungszahl sich freuen.... Das grundsätzliche Problem bleibt aber....

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Tek09

Ein erklärtes Ziel von Herrn Weber kann doch keine 0% Inflationsrate sein?... :huh: ...sieht für mich eher nach Übertreibung Seitens Krugmans aus.

 

Krugman tendiert generell dazu ein bisschen zu übertreiben. Fallweise muss er sich dann sogar offiziell entschuldigen...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
obx

Die Europäische Zentralbank (EZB) schliesst eine Zinserhöhung schon im April nicht mehr aus. "Ein Zinserhöhung bei unserer nächsten Sitzung ist möglich, aber nicht sicher", sagte EZB-Präsident Jean-Claude Trichet am Donnerstag in Frankfurt. Der Leitzins verharrt seit Mai 2009 auf dem Rekordtief von 1,0 Prozent.

 

"Mit Blick auf die Eindämmung von Risiken für die Preisstabilität ist starke Wachsamkeit geboten", sagte Trichet in Frankfurt und verstärkte damit seine Rhetorik. Mit ähnlichen Formulierungen hatte Trichet bereits in der Vergangenheit Zinserhöhungen signalisiert.

 

"Eine Zinserhöhung steht kurz bevor, wenn nicht noch etwas Aussergewöhnliches passiert. Ich nehme Trichet hier wörtlich. 'Strong vigilance' war bisher ein klares Zeichen für eine unmittelbar folgende Zinserhöhung," komment Michael Schubert gegenüber Reuters die EZB-Pressekonferenz.

 

Sein Kollege Jens-Oliver Niklasch von der LBBW pflichtet im bei: "Viel deutlicher geht es ja gar nicht mehr. Ich denke, es ist so gut wie sicher, dass die EZB im April die Zinsen erhöht. Höchstens aussergewöhnliche Umstände könnten dies noch verhindern. Dies könnten ein Aufflammen der Eurokrise in einigen Peripheriestaaten oder Folgen der Unruhen in Nordafrika sein."

 

(red/APA/Reuters)

Ob die im EZB-Rat da richtig walten...? Ich hab da so meine Zweifel. Trichet sagt zwar, dass alle möglichen Parameter beobachtet werden, und eine unmenge an Daten in Berechnungen einfließen. Aber so recht kann ich das nicht glauben. Der Euro steht wieder bei knapp 1,40, die Chinesen und die Amis wirds freuen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wieder Hilfeschreie aus den PIIGS zu erwarten sind.

 

Bezogen auf die PIIGS wird nicht nur deren Finanzsystem in ein viel zu enges Korsett gepresst, sondern durch die Hintertür der Leitzinserhöhungen wird deren Wirtschaft immer mehr und mehr an den Abgrund getrieben. Folge ist aber, dass wieder soziale Umruhen in den PIIGS auflammen, wieder enorme Steuerausfälle zu erwarten sind, und neue Staatshilfen, finanziert mit Schulden, auf den Weg gebracht werden müssen.

 

Irgendwie ist das schon merkwürdig. Da kämpft alle Welt gegen ihre Schulden an, und jeder versucht über eine schwächere Währung und erhöhter Inflation die Schuldenlast künstlich zu drücken. Paradebeispiele sind Japan, GB und die USA. In Sachen Weichwährung zudem China.

 

Nur Europa ist der einzige Kandidat im Weltgefüge, der einen eigenen Weg geht. Nämlich minimale Inflation bei starker Außenkraft der Währung.

 

Es ist ja honorig, dass Europa als einziger einen "sauberen" Weg gehen möchte. Nur hat Europa rein gar nichts davon wenn der Rest der Welt das Gegenteil macht. Und Europa ist weiß Gott nicht mehr so stark, als das es dem Rest der Welt seine Währungspolitik aufdrängen könnte. Im Gegenteil, momentan sieht es so aus, als würden sich China, die USA und Japan dank starkem Euro weiter Wettbewerbsvorteile sichern...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
H.B.

I dont't agree.

 

Welchen Unterschied macht es für Portugal, Griechenland etc. ob sie am Kapitalmarkt statt 6.5% nun 6.75% zahlen?

 

Auf der anderen Seite sind die Vorteile einer staiblen Schutzwährung vor den galloppierenden Rohstoffpreisen deutlich spürbar

.

 

Hier ein Ausschnitt aus meinem aktuellen Wochenbericht (vom vergangenen Samstag)

post-10422-0-46050700-1299228829_thumb.png

post-10422-0-97463900-1299228837_thumb.png

 

Vielleicht wird jetzt klar, was eigentlich hinter der Notenbankankündigung steht

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
obx

Bezogen auf die PIIGS wird nicht nur deren Finanzsystem in ein viel zu enges Korsett gepresst, sondern durch die Hintertür der Leitzinserhöhungen wird deren Wirtschaft immer mehr und mehr an den Abgrund getrieben. Folge ist aber, dass wieder soziale Umruhen in den PIIGS auflammen, wieder enorme Steuerausfälle zu erwarten sind, und neue Staatshilfen, finanziert mit Schulden, auf den Weg gebracht werden müssen.

 

 

I dont't agree.

 

Welchen Unterschied macht es für Portugal, Griechenland etc. ob sie am Kapitalmarkt statt 6.5% nun 6.75% zahlen?

Für mich macht es einen gewaltigen Unterschied Finanzcoach. Es geht ja nicht um die Staaten, sondern um die Unternehmen und die Wirtschaft. Es liegt nun mal auf der Hand, dass die Unternehmen in den PIIGS extreme Wettbewerbsnachteile haben. Nicht nur gegenüber den anderen EU-Staaten, sondern insbesondere auch gegenüber Konkurrenten in USA, Japan und China.

Die PIIGS haben jetzt schon ein krasses Missverhältnis in Sachen Handelsdefizit zu -überschuss aufzuweisen.

 

Wenn sich nun die Wirtschaft in den PIIGS nicht mal mehr günstig refinanzieren kann, finde ich das schon gefährlich. Man bedenke das die Arbeitslosigkeit, Steuerausfälle etc. in den PIIGS jetzt schon hoch sind. Genau dieser Trend wird durch steigende Zinsen aber noch mehr gefestigt!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
H.B.

Es geht ja nicht um die Staaten, sondern um die Unternehmen und die Wirtschaft. Es liegt nun mal auf der Hand, dass die Unternehmen in den PIIGS extreme Wettbewerbsnachteile haben.

 

Wenn sich nun die Wirtschaft in den PIIGS nicht mal mehr günstig refinanzieren kann, finde ich das schon gefährlich.

 

Gibt es hier Parallel-Welten?

 

Welchen Unterschied macht es, ob ein Unternehmen (BB-Rating) 8.25 oder 8.5% Zinsen für Kredite zahlen muss?

 

Wettbewerbsnahchteile haben nicht die PIIGS(B)-Companies, die wie du richtig erkannt hast, den Binnenmarkt bedienen, sondern die Exportnationen.

Die Maßnahme ist geeignet, die krassen Gegensätze innerhalb der Eurozone zu glätten. D wird hier explizit belastet.

 

Deshalb liegt es eben nicht "auf der Hand", dass Unternehmen in den PIIGS(B) Wettbewerbsnachteile haben.

Überdenke nochmal deine Fassadentechniken. Diese klingen vielleicht schön, entlarven aber die Unreflektiertheit.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
obx

Wettbewerbsnahchteile haben nicht die PIIGS(B)-Companies, die wie du richtig erkannt hast, den Binnenmarkt bedienen, sondern die Exportnationen.

Die Maßnahme ist geeignet, die krassen Gegensätze innerhalb der Eurozone zu glätten. D wird hier explizit belastet.

 

Deshalb liegt es eben nicht "auf der Hand", dass Unternehmen in den PIIGS(B) Wettbewerbsnachteile haben.

Überdenke nochmal deine Fassadentechniken. Diese klingen vielleicht schön, entlarven aber die Unreflektiertheit.

okay finanzcoach,

 

ich persönlich sehe das alles ein bisschen skeptischer als Du. In der Lehre und der aktuellen Währungspolitik wird das Mittel einer Leitzinserhöhung eingesetzt, um ein "Heißlaufen" der Wirtschaft zu verhindern.

Ich sehe in Euroland, und zwar bezogen auf die PIIGS, aber eben nicht das hier die Wirtschaft heißläuft.

 

Das Mittel der Leitzinssenkung wird hingegen angewandt, um die Konsumfreude der Bevölkerung durch "günstigere" Kredite zu steigern. Ferner, damit Unternehmen sich über Banken (ich rede jetzt nicht von Unternehmensanleihen) günstiger refinanzieren und investieren können, so die Investitionsgüterindustrie zu stärken, damit auch hierüber Arbeitsplätze geschaffen werden, um so wieder neue Konsumenten zu schaffen.

 

So jedenfalls das Mittel in den USA durch Bernanke und bisher auch in Euroland. Inwieweit dieses Mittel überhaupt noch taugt, ist natürlich auch keine unwichtige Frage, da gebe ich Dir gerne recht. Andererseits sieht die Realität aber auch so aus, dass die Wettbewerber gerade über Niedrigzinsen hier gezielt versuchen, die eigene Wirtschaft wieder anzukurbeln. Macht Euroland genau das Gegenteil, so könnte es gut sein, dass die Wirtschaft in den PIIGS komplett zum Erliegen kommt.

 

Ich sehe das nicht ohne Skepsis. Gut, die PIIGS sind jetzt durch die Unruhen im Nahen Osten aus dem Fokus. Aber auch im Nahen Osten wird früher oder später wieder Ruhe einkehren, in dessen Folge wird der Ölpreis auch wieder sinken, der Inflationsdruck als wieder abnehmen. Der Inflationsdruck ist zu großen Teilen der Gefahren durch den Ölpreis geschuldet. Meine Prognose ist daher, dass der Inflationsdruck nur ein sehr kurzfristiger ist und wieder abnehmen wird.

 

Hier sehe ich das Problem. Sollte die EZB im April wirklich die Zinsen erhöhen, der Inflationsdruck dann wieder spürbar nachlassen, stehen wir in Euroland mit einem Wechselkurs nahe der 1,50 Euro/ Dollar, hohen Zinsen und steigender Arbeitslosigkeit gegenüber. Die PIIGS werden diesen Stürmen aber nicht so einfach Standhalten, denn diese Wirtschaft mit ihrer zerbrechlichen wettbewerbsnachteiligen Schwäche ist alles andere als robust wie die Deutsche. Im Enddefekt wird das bedeuten, dass die Wirtschaft in den PIIGS direkte Finanzhilfen aus dem reicheren Norden brauchen wird.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
H.B.

Im Enddefekt wird das bedeuten, dass die Wirtschaft in den PIIGS direkte Finanzhilfen aus dem reicheren Norden brauchen wird.

 

Da sind wir uns einig. Darin sehe ich jedoch eine Chance, nicht für die Kapitalmärkte, sondern für die gesellschaftliche Entwicklung. Aber das ist ein anderes Thema.

 

Derzeit sehe ich die Leitzinserhöhungsdebatte (nicht nur hier, sondern auch in Australien, Singapore, Chile, Brasilien, Peru, Indien, Indonesien, Südafrika, Kanada, usw. , usw) mehr und mehr unter dem Aspekt des Kesseltreibens der FED. Diese steht recht isoliert da mit ihrer Politik, seitdem sogar Japan eine Aufwertung des JPY zulässt.

Da wird mächtig Druck aufgebaut.

 

Wie sich dieser Kesseldruck entladen könnte, ist die Gretchenfrage.

Aber auch das ist ein anderes Thema.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
obx

Im Enddefekt wird das bedeuten, dass die Wirtschaft in den PIIGS direkte Finanzhilfen aus dem reicheren Norden brauchen wird.

 

Da sind wir uns einig. Darin sehe ich jedoch eine Chance, nicht für die Kapitalmärkte, sondern für die gesellschaftliche Entwicklung. Aber das ist ein anderes Thema.

Na dann kommen wir uns ja doch näher. Leitzinserhöhungen können eben unter sehr vielen Parametern sehr viele verschiedene Szenarien nach sich ziehen. Unter anderem die von Dir, aber auch die von mir beschriebenen... Der Unterschied ist nur, dass ich die Risiken in Bezug auf die PIIGS für nicht unerheblich halte, und aus diesem Grunde eher Vorsicht walten lassen würde...

 

Aber wie es jetzt konkret kommen wird, müssen wir sehen...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
putzwasser

Hallo,

 

die EZB wie die Fed haben die Leitzinsen während der Krise arg gesenkt (1% bzw 0 - 0,25%). Mittlerweile hört man immer öfter die Diskussion, um eine mögliche Inflation und die Anhebung der Leitzinsen. Meist ist die Begründung, dass die Leitzinsen noch nicht angehoben worden sind, dass der Aufschwung nicht abgewürgt wird.

Wann wird eurer Meinung nach das Zinsniveau angehoben? Einigermaßen bald oder dauert das eurer Einschätzung nach noch etwas?

Ich frage mich das, weil es meiner Meinung nach nachteilig wäre jetzt in Festgeld o.ä. zu investieren, wenn demnächst die Zinsen steigen könnten.

Was meint ihr dazu?

 

LG

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Exeam

Hallo,

 

die EZB wie die Fed haben die Leitzinsen während der Krise arg gesenkt (1% bzw 0 - 0,25%). Mittlerweile hört man immer öfter die Diskussion, um eine mögliche Inflation und die Anhebung der Leitzinsen. Meist ist die Begründung, dass die Leitzinsen noch nicht angehoben worden sind, dass der Aufschwung nicht abgewürgt wird.

Wann wird eurer Meinung nach das Zinsniveau angehoben? Einigermaßen bald oder dauert das eurer Einschätzung nach noch etwas?

Ich frage mich das, weil es meiner Meinung nach nachteilig wäre jetzt in Festgeld o.ä. zu investieren, wenn demnächst die Zinsen steigen könnten.

Was meint ihr dazu?

 

LG

 

 

Denke der ist hilfreich!

 

Leitzinsen

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Fleisch

*Zusammenführung*

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
webber

Das war es wohl mit Zinserhöhung und Inflation oder??

Wegen Japan bekommt die Börse mal wieder nen Schluckauf ...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Ungeheuer

Meint ihr, dass sich mit den Problemen in Japan eine Leitzinsanhebung in Europa damit erstmal erledigt hat? Kann man kurzfristig evtl. sogar von sinkenden Kreditzinsen ausgehen?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
odenter

Meint ihr, dass sich mit den Problemen in Japan eine Leitzinsanhebung in Europa damit erstmal erledigt hat? Kann man kurzfristig evtl. sogar von sinkenden Kreditzinsen ausgehen?

Weshalb sollte das so sein?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
BondWurzel

EZB-Ratsmitglied signalisiert Bereitschaft zu Zinsanhebung

Montag, 21. März 2011, 10:52 Uhr

Berlin (Reuters) - EZB-Ratsmitglied Yves Mersch hat wegen der spürbar steigenden Preise die Bereitschaft der Europäischen Zentralbank zu Zinserhöhungen signalisiert.

 

Die EZB sei auf ein "entschlossenes und rechtzeitiges" Handeln vorbereitet, schrieb Mersch am Montag in einem Bericht der von ihm geleiteten Luxemburger Notenbank. Sie werde alles tun, damit es mittelfristig nicht zu einem kräftigen Preisanstieg komme.

 

Die Teuerungsrate in den 17 Euro-Ländern liegt mit 2,4 Prozent derzeit klar über der Marke von zwei Prozent, bis zu der die Währungshüter von stabilen Preisen sprechen. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hat deshalb für April eine Zinserhöhung angedeutet. Einige Experten erwarten aber, dass die EZB angesichts der gestiegenen Risiken für die Weltwirtschaft durch die Folgen des Jahrhundertbebens in Japan den Zinsschritt aufschiebt.

 

Der Leitzins liegt seit knapp zwei Jahren auf dem Rekordtief von einem Prozent. Billiges Geld schiebt die Wirtschaft an, kann bei besserer Konjunktur aber auch die Inflation anheizen

.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...