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Nachtfalke
Am 1.8.2022 um 14:29 von Toni:

Hole mir jetzt das Hörbuch, werde berichten!

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Holgerli
· bearbeitet von Holgerli

Peter Zeihan -  The End of the World Is Just the Beginning: Mapping the Collapse of Globalization

 

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Vorbemerkung:

Das englischsprachige Buch ist vom Juni 2022 hat 512 Seiten. Ein deutschsprachiges Buch konnte ich (noch) nicht finden. Da auch seine anderen Bücher nur in englischer Sprache vorliegen, vermute ich nicht, dass das Buch jemals auf Deutsch erscheinen wird.

Das englischsprachige Hörbuch erschien am selben Tag wie das Buch und ist fast 17 Stunden lang. Es wird von Zeihan selber gesprochen. Er ist sehr gut zu verstehen. Ich selber habe das Hörbuch in 1,2-fache Geschwindigkeit gehört.

 

Was etwas komisch ist, dass er über Fakten der Suppy-Chain redet, z.B. Zutaten für Essen redet z.B. Chinesisch und dann einen Satz einwirft wie „Mmm... Chinese food! Yummy!“. Und sowas kommt durchaus öfters vor.

 

Kritik:

Zuerst: Ich habe Hörbuch nicht komplett gehört, sondern nach gut 10,5 von knapp 17 Stunden abgebrochen. Die Gründe werde ich nachfolgend darlegen.

 

Zum Inhalt: Zeihan zeichnet in seinem Buch eine düstere Zukunft, in welcher der Welthandelt deutlich oder größtenteils zusammengebrochen ist und viele Länder, die heute noch auf der der „Gewinner-Seite“ stehen, einen sehr deutlichen Niedergang erlebt haben. Entwicklungsländer in ihrer Entwicklung jäh unterbrochen wurden und nur sehr, sehr wenige Länder (er redet im Kern von acht  oder neun) zu den richtig großen Gewinnern und ggf. noch mal ein weiteres  Duzend von Ländern, die nicht zu den Verlierern zählen. Und natürlich, soviel sei schon gespoilert, sind die USA der größte Gewinner.

 

Hintergrund seiner These ist, dass er sagt, dass aufgrund des demographischen Wandels, der seiner Meinung nach bei einigen Ländern einem demographischen Zusammenbruch gleicht, genannt seinen vor allem China und u.a. Deutschland, den beiden größten Verlierern, einfach die Fachkräfte fehlen.

Dazu kommt, dass er sagt, dass die USA, die angeblich in den letzten 75 bis 80 Jahren den globalen Welthandel alleine geschützt hätten, diese Rolle nicht mehr wahrnehmen wollen und sich deswegen mit ihrer Marine komplett aus den Weltmeeren zurückziehen werden und es deswegen zu einem Zusammenbruch des weltweiten Handels kommen wird, weil staatlich sanktionierte Piraterie, die darauf ausgelegt ist, Güter anderer Nationen zu kapern überhand nehmen wird, weil kaum eine Nation die internationalen Seewege schützen kann.
Er erzählt von Schiffen, die den alten Frachtschiffen des 16. und 17. Jahrhunderts gleichen: Einer Mischung aus Fracht- und Kriegsschiff, nur heute mit Lenk- und Anti-Schiffswaffen aus französischer Produktion. Frankreich ist übrigens einer der Gewinner.  

Er begründet damit u.a. den Zusammenbruch als China als volkswirtschaftliche Großmacht. Einerseits weil die Arbeiter fehlen werden, die die Güter produzieren und andererseits, weil China den Güterexport nicht adequat schützen kann. Sein Bild was er von China zeichnet ist, dass 2050 aber spätestens 2060 nur noch 800 Mio. Chinesen in China leben werden (demographischer Wandel) und China maximal nur noch ein Binnenmarkt ist (Zusammenbruch des Exports).

 

Das Problem dabei ist, dass seine Argumentation in sich nicht schlüssig ist und teilweise auf grob falschen Annahmen bzw. Behauptungen beruht.

 

Beispiele:

  • China wird zusammenbrechen, weil der Schiffsverkehr in der Region nicht mehr adäquat geschützt werden kann und deswegen zusammenbricht. Aber Malaysia wird ein relativer Gewinner sein, weil das Land vom Handel an einem der dicht befahrensten Seewege profitieren werden. Problem: Malaysia und China liegen in der gleichen Region und wären beide vom Zusammenbruch des Schiffsverkehrs betroffen.
  • Frankreich wird als Gegner der EU beschrieben, dass quasi seit 75 Jahren darauf wartet Deutschland wieder zu unterjochen. Frankreichs stärken sind u.a. seine Geburtenrate und sein stabiles, gesellschaftliches System. Und ganz besonders Frankreichs Fokus auf Atomkraft, weil eben diese Atomkraft Frankreich eine gesicherte Stromversorgung gibt. Ich habe da so meine Zweifel, gerade wegen der Atomkraft.
  • Deutschlands Schwäche ist, dass man zu sehr auf Erneuerbare Energien setzt, die ja nur ein paar wenige Prozentpunkte Strom liefern können, weswegen man sich ja auch mittlerweile total auf die Braunkohleverstromung konzentriert. Keine Ahnung von welchem Deutschland er spricht.
  • Die größte Stärker der USA ist ihre große gesellschaftliche Ungleichheit. Warum? Weil Zeihan davon ausgeht, dass wenn der Welthandel zusammengebrochen ist die Super-Reichen auf einmal ihr komplettes Geld dem gesellschaftlichen Wohl der USA spenden werden. Und natürlich Fracking-Öl und  -Gas was ewig sprudeln wird und die USA total unabhängig machen werden, zusammen mit den Erneuerbare Energien die in den USA perfekt funktionieren (im Gegensatz zu Deutschland). Und natürlich können die USA quasi alles was sie brauchen selber produzieren und sind so kaum auf Importe angewiesen, was er allerdings später wieder relativiert.

 

Fazit:

Gute Denkansätze, aber mit einem solchen Home-Bias geschrieben, dass die Argumentationsführung bis zur absoluten Lächerlichkeit zusammengeschustert ist.

 

Nach etwas über 60% des Buches, danach habe ich abgebrochen weil ich mit dem Kopf nur noch auf eine Tischplatte schlagen wollte: 3/10 Punkten, wegen guter Ansätze aber absolut mieser Argumentationsführung. Der Mann bezeichnet sich selber als „geopolitischer Analyst“. Hätte er das Buch als SciFi-Roman geschrieben hätte er von mir 11/10 Punkten bekommen. So ist es in größeren Teilen nur lächerlich.

 

Was ich dem Buch zu Gute halte ist, dass ich mich wirklich mal mit dem Thema Demographie auseinandersetzen werde.

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geldvermehrer

Für den diesjährigen Urlaub dachte ich mir, bestellst dir was "Leichtes" für den Strand.

Alle 3 Bücher sind für die Tonne, am schlimmsten Finanzfluss und Pfennigfabrik, Rene will Rendite gibt zumindest ab und an Aussagen von Interviewpartnern wieder. Mario Locher sein "Werk" konnte ich zum Glück noch aus dem Einkaufskorb löschen, nachdem ich einige Rezessionen gelesen habe, nach dem Kauf der vorherigen 3 Bücher unserer Youtube-Stars. Ja, hätte ich dort auch vorher.....:rolleyes:

Buch Nummer 4 ist dagegen nicht so verkehrt, Phillip Vorndran und Thomas Lehr (Flossbach von Storch) sind unterhaltsam und wissen, wie die Börse läuft, die beiden haben einfach Praxiserfahrung.

Die beiden sagen mehr oder weniger, wer Risiko (einfach jetzt mal als max. DD) tolerieren kann, der ist mit einem Welt-ETF sehr gut bedient. Wer das nicht kann, der sollte einen "guten" aktiven Fonds wählen, trotz Nachteile in Bezug auf Kosten und dem schwierigen "Finden dieser seltenen Spezies" (ist jetzt meine Wortwahl, kein Zitat). Deren Vorteil sollte es sein, aufgrund der Auswahl von Qualitätsaktien etc. den Nachteil von ETF mit hohen DD (durch die mitgezogenen schlechten Aktien) im Crash weniger tief zu fallen. So, jetzt les ich wieder weiterB-)

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stagflation

Ich wünsche Dir einen schönen Urlaub!!! :thumbsup:

 

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Theobuy
vor 52 Minuten von geldvermehrer:

Alle 3 Bücher sind für die Tonne, am schlimmsten Finanzfluss und Pfennigfabrik, Rene will Rendite gibt zumindest ab und an Aussagen von Interviewpartnern wieder.

Mich hätte es eher gewundert, wenn die nicht relativ banal gewesen wären. Dieses Forum hier enthält so viel mehr Informationen, als die Youtuber bereitstellen können.

 

Lesetipps hole ich mir über den Rational Reminder Podcast - die Leseempfehlungen sind vielleicht nicht immer "was leichtes zu lesen" und häufig auf Englisch (für mich kein Problem, vermute, dass es einiges auch auf Deutsch gibt). Und irgendwo ist mir mal untergekommen, dass man eher außerhalb seiner Kompetenzen etwas lesen sollte - da wären dann einfache Bücher zum Einstieg genau richtig und könnten Horizonte erweitern...

 

Auch von mir - schönen Urlaub!

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s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r

Ich lese mich gerade durch die "Buch des Monats"-Liste von Kommer, auch wenn der hier im Forum ja oft sehr gescholten wird, bin ich bisher noch von keinem der Bücher enttäuscht gewesen.

 

Das die genannten Bücher der Youtube-Stars enttäuschend sind, überrascht mich jetzt allerdings ehrlich gesagt nicht so wirklich. ;)

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geldvermehrer
Am 22.8.2022 um 11:41 von stagflation:

Ich wünsche Dir einen schönen Urlaub!!! :thumbsup:

 

Danke schön:)

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finisher
Am 22.8.2022 um 13:44 von s1lv3r:

Ich lese mich gerade durch die "Buch des Monats"-Liste von Kommer, auch wenn der hier im Forum ja oft sehr gescholten wird, bin ich bisher noch von keinem der Bücher enttäuscht gewesen.

 

Danke für den Tipp!

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geldvermehrer
Am 22.8.2022 um 12:04 von Theobuy:

Mich hätte es eher gewundert, wenn die nicht relativ banal gewesen wären. Dieses Forum hier enthält so viel mehr Informationen, als die Youtuber bereitstellen können.

 

Lesetipps hole ich mir über den Rational Reminder Podcast - die Leseempfehlungen sind vielleicht nicht immer "was leichtes zu lesen" und häufig auf Englisch (für mich kein Problem, vermute, dass es einiges auch auf Deutsch gibt). Und irgendwo ist mir mal untergekommen, dass man eher außerhalb seiner Kompetenzen etwas lesen sollte - da wären dann einfache Bücher zum Einstieg genau richtig und könnten Horizonte erweitern...

 

Auch von mir - schönen Urlaub!

Danke dir. Habe beschlossen, meiner Tochter ein Bild vom "schnuckeligen Thomas von Finanzfluss" zu zeigen und sie wird dann hoffentlich sein Buch lesen:D

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McScrooge
· bearbeitet von McScrooge

Sorkin: Die Unfehlbaren

 

Wie Banker und Politiker nach der Lehman-Pleite darum kämpfen, das Finanzsystem zu retten - und sich selbst.

 

Nach den ersten 100 Seiten eine klare Empfehlung für alle, die etwas tiefer in die Situation 2008 einsteigen wollen.

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Nachtfalke
On 8/15/2022 at 10:34 AM, Nachtfalke said:

Hole mir jetzt das Hörbuch, werde berichten!

 

Kurze Rezi zu "The Metaverse" von Matthew Ball: Ziemlich hohles Hype-Buch. Verlorene Zeit, weitgehend. Kernaussage: "Im Lauf der Zeit wird die Technik besser und schafft neue Möglichkeiten." Kein Sch*, lieber Herr Ball, kein Sch*.

 

Bessere Erfahrungen: Mohamed El-Erian, "The Only Game In Town". Interessante Einschätzung des bekannten Fin-Twitterers. Thematisch ein Bisserl das "Buch des Jahres".

 

Nerdereien: Die Chroniken von Thomas Covenant dem Zweifler. Die neue "Herr der Ringe" von Amazon nimmt sich (bizarrerweise) bei diesem eigentlich ansonsten ziemlich vergessenen Werk der 80er und 90er. Lese die Serie zum zweiten Mal, und bin überrascht, wie gut die Bücher tatsächlich sind; "Thomas Covenant", allerdings deutlich krasser und wirklich auch kontroverser als das heutzutage ja sehr gehypte "A Song of Ice and Fire". Aber interessant, was unter dem Mantel "Fantasy" alles so geht. Großer "Spaß", bisher, sofern man bei der Serie von Spaß reden kann.

 

 

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s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r

Deep Work: Rules for Focused Success in a Distracted World Taschenbuch von Cal Newport

 

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Hörte sich erst einmal nach einem interessanten Titel an, bei dessen Lektüre man vielleicht das ein oder andere für die eigene Arbeitsethik mitnehmen kann. Leider aber eine ziemliche Enttäuschung.


Beim Aufschlagen des Buches kamen mir schon erste Zweifel auf: 263 Inhaltsseiten mit "Schriftgröße 18" und 3-fachen-Zeilenabstand. Das ist meistens nicht unbedingt ein gutes Zeichen ... um es kurz zu machen (kürzer als der Autor zumindest ...). Das Buch ist in zwei Teile aufgeteilt:

 

Part I auf Seite 21 bis 92 erklärt, warum "Deep Work" als "Knowledge Worker" so wichtig ist und die Menschen, die über diese Fähigkeit verfügen in Zeiten der "New Economy" zu den ganz großen Gewinnern in unserem Wirtschaftssystem gehören. Im Prinzip verliert sich der Autor meines Erachtens nach hier total in seiner Tech-Bubble wenn er argumentiert, dass alle Menschen, die in Zukunft wirtschaftlich erfolgreich sein wollen, sich programmieren beibringen müssen, dies aber auf Grund der unendlichen Komplexität nur mittels "Deep Work" überhaupt möglich ist - als Beweis für diese These zitiert er dann z.B. eine simple SQL Datenbankabfrage. :rolleyes:

Part II umfasst die Seiten 95 bis 263 und lässt sich im Prinzip zusammenfassen mit "Lass dich bei deiner Arbeit nicht ablenken! Nicht laufend deine Emails checken und kein Social Media und auch nicht sinnlos im Internet rumsurfen!".

 

Das ganze Buch lässt sich auf maximal 3 Seiten eindampfen und bei über 12.000 überschwänglichen 5-Sterne-Rezensionen auf Amazon kommt mir leicht der Glauben an die Menschheit abhanden.

 

Mit so Sachen die auch nur entfernt in Richtung "Selbsthilfe-Literatur" gehen, fällt man irgendwie immer wieder auf die Fresse und verschwendet Zeit & Geld, egal wie gehyped die jeweiligen Bücher/Autoren auch sein mögen :'( ... aber mir hier ein bisschen den Frust von der Seele schreiben, hat zum Glück schon ein wenig geholfen. ;)

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John Silver
Am 28.8.2022 um 15:19 von Nachtfalke:

...

Nerdereien: Die Chroniken von Thomas Covenant dem Zweifler. Die neue "Herr der Ringe" von Amazon nimmt sich (bizarrerweise) bei diesem eigentlich ansonsten ziemlich vergessenen Werk der 80er und 90er. Lese die Serie zum zweiten Mal, und bin überrascht, wie gut die Bücher tatsächlich sind; "Thomas Covenant", allerdings deutlich krasser und wirklich auch kontroverser als das heutzutage ja sehr gehypte "A Song of Ice and Fire". Aber interessant, was unter dem Mantel "Fantasy" alles so geht. Großer "Spaß", bisher, sofern man bei der Serie von Spaß reden kann.

 

Ist die Reihe wirklich so gut? Ich habe mich damals durch den ersten Band wirklich gekämpft und brauchte zwei Anläufe und war am Ende einfach nur froh, als es endlich vorbei war. 

Für den zweiten Teil fehlte mir einfach die Kraft.

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Nachtfalke
· bearbeitet von Nachtfalke
On 8/30/2022 at 12:35 AM, John Silver said:

Ist die Reihe wirklich so gut? Ich habe mich damals durch den ersten Band wirklich gekämpft und brauchte zwei Anläufe und war am Ende einfach nur froh, als es endlich vorbei war. 

Für den zweiten Teil fehlte mir einfach die Kraft.


Das war Teil der Motivation für mich. Die Bücher sind so elend anstrengend, dass mich wirklich reizt, zu sehen, ob das nur meine Perspektive als Teenager war, oder ob das wirklich einfach schlechte Bücher sind. - Die komplette Serie besteht übrigens aus zwölf Büchern; ein weiterer Bestandteil meines Interesses: Der hat soviel geschrieben, weil er dafür bezahlt wurde. Und wenn er dafür bezahlt wurde, war da Nachfrage über die erste (solide, aber nicht bahnbrechende) Trilogie hinaus da. Und so groß war Donaldsons Name nicht, dass er "Bestandsleser" in dieser Größenordnung hätte haben können.

 

Mein Eindruck bisher ist aber bisher wirklich exzellent: Donaldson versucht hier offenbar wirklich "Dekonstruktion" von Fantasy. Das ist ein ziemlich begrenztes Thema, sollte man meinen - aber er macht's dauerhaft interessant. Gute Sprache, gute Ideen - aber halt nicht sonderlich eingängig, und manchmal echt einen Ticken zu krass. (Für die Anderen: Thomas Covenant, ein moderner Leprakranker, wird in eine Welt versetzt, die vage so aussieht, wie die Welt von "Herr der Ringe". Magisch geheilt, entwickelt er sich dort nicht etwa zum Paladin des Guten, sondern vergewaltigt erstmal eine Waldnymphe. Das wird auch so geschildert, dass man den Mann erstmal  wirklich, wirklich hasst, und ist wohl eine literarische Abrechnung mit Autoren wie Poul Anderson und Sprague de Camp. Vierzigjähriges Ich kann das einordnen; aber sechzehnjähriges Ich war damit endlos überfordert.)

 

Bin auch sehr gespannt, ob ich dauerhaft dabeibleibe, denn, wie gesagt: Zwölf Bände. Daneben locken die "Locke Lamora"-Fortsetzungen von Scott Lynch und "Ghost Story" von Peter Straub; und da ist halt nicht jede Seite ein Versuch des Autors, den Leser zu kieksen. 

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John Silver
Am 1.9.2022 um 09:19 von Nachtfalke:


Das war Teil der Motivation für mich. Die Bücher sind so elend anstrengend, dass mich wirklich reizt, zu sehen, ob das nur meine Perspektive als Teenager war, oder ob das wirklich einfach schlechte Bücher sind. - Die komplette Serie besteht übrigens aus zwölf Büchern; ein weiterer Bestandteil meines Interesses: Der hat soviel geschrieben, weil er dafür bezahlt wurde. Und wenn er dafür bezahlt wurde, war da Nachfrage über die erste (solide, aber nicht bahnbrechende) Trilogie hinaus da. Und so groß war Donaldsons Name nicht, dass er "Bestandsleser" in dieser Größenordnung hätte haben können.

...

Vielen Dank für die sehr ausführliche Rückmeldung!

 

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Nachtfalke
· bearbeitet von Nachtfalke

..."Shit just got real."

 

 

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Owl

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für einen krömer fan einfach ein muss, auch wenn man nicht zu Depressionen neigt. gestern das halbe buch am stück angehört. 

PS: Audible gibts grade 3 monate umsonst mit dem black friday deal

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Holgerli
Am 11.8.2022 um 14:30 von John_Galt:

Currency Wars: The Making of the Next Global Crisis

Kannst Du mal eine kurze Einschätzung geben? Bin noch am überlegen, bin mir aber nicht sicher obich es kaufen soll. Danke. :)

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Holgerli
· bearbeitet von Holgerli

Jason Zweig - Your Money and Your Brain: How the New Science of Neuroeconomics Can Help Make You Rich

 

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Persönliche Vorbemerkung:

Ich hatte das Buch schon mal als "richtiges" Buch im Bücherregal stehen und auch schon angefangen zu lesen. Ich bin damals irgendwie nicht über die ersten 15 Seiten hinausgekommen und habe das Buch deswegen verkauft. Hier im Forum bzw. Thread bekam ich dann den Rat es nochmal zu versuchen, weil das Buch so gut sei.

 

Technische Vorbemerkung:

Das Buch selber ist von 2007. Das Hörbuch, welches ich gehört habe hingegen von Anfang 2020. Dass das Buch selber schon über ein Jahrzehnt auf dem Buckel hat, bemerkt man eigentlich nur daran, dass die Beispiele alle vor 2007 spielen und der Autor deswegen auf technische Geräte wie PBA, Palm oder Blackberry verweist, also eben jene Geräte die in dieser Zeit genutzt wurden.

Das Buch selber hat 352 Seiten, das Hörbuch eine Länge von fast 11,75 Stunden. Sowohl Buch als auch Hörbuch liegen nur in englischer Sprache vor (außer man kauft die deutsche Erstausgabe gebraucht für 110 Euro). Der Sprecher, Walter Dixon, ist sehr gut zu verstehen, spricht aber auch recht langsam, sodass ich quasi das gesamt Buch mit 1,15-facher Geschwindigkeit gehört habe. Wenn ich mal 1 Minute zurückgesprungen bin, dann nur deswegen weil viele der Bereiche im Gehirn sehr ähnlich heissen oder ich gedanklich abgeschweift bin.

 

Kritik:

Das Buch ist eigentlich klassische Behavioral Finance gepaart mit den neusten Erkenntnissen (bis 2007) der Neurologie. Verhaltensweisen werden systematisch mit Gehirnaktivitäten erklärt. Beispiel: Man hat das Angebot 10 Euro jetzt oder 11 Euro morgen zu bekommen. Die Mehrheit nimmt die 10 Euro heute, weil  der „Kick“ im Gehirn bei 10 Euro jetzt deutlich höher ist als bei 11 Euro morgen. Im Gegensatz dazu nimmt die Mehrzahl, hat sie die Wahl zwischen 10 Euro in 365 Tagen oder 11 Euro in 366 Tagen, die 11 Euro, weil die 365 Tagen Wartezeit keinen Kick mehr auslösen und der höhere Gewinn bei 366 Tagen im Vordergrund steht.

Das Buch ist (eigentlich) superinteressant geschrieben, die Erkenntnisse sind aber nicht mehr neu, wenn man schon das ein oder andere Buch zu Behavioral Finance gelesen hat. Immer noch neu sind die Erklärungen mit en Gehirnaktivitäten. Sowas habe ich bisher so konsequent umgesetzt in noch keinem anderen Buch gesehen. Das macht das Buch einerseits spannend, andererseits allerdings auch anstrengend, da viele Begriffe sehr ähnlich klingen und man deswegen immer sehr, ehr scharf auspassen muss. Das physische Buch (zumindest das ich damals in Händen hatte), hat den Vorteil, dass die verschiedenen Gehirnbereiche im Buch abgebildet sind. Das fehlt im Hörbuch natürlich. Dazu kommt dass, obwohl im Hörbuch darauf verwiesen wird, Audible die PDF-Sammlung zum Hörbuch nicht zum Download anbietet.

 

Fazit:

Ich würde dem Buch 65 von 100 Punkten geben. Primär deswegen weil ich schon einige Bücher über Behavioral Finance gelesen habe und somit der Erkenntnisgewinn nicht mehr ganz so hoch ist, das Buch bzw. Hörbuch aber immer hohe Aufmerksamkeit verlangt. Wer ein gutes Buch zu Behavioral Finance lesen will, dass deutlich eingängiger ist, der sollte sich meiner Meinung nach auch „The Psychology of Money: Timeless Lessons on Wealth, Greed, and Happiness“ von Morgan Housel anschauen. Gibt es mittlerweile auch in Deutsch.  Der Erkenntnisgewinn dürfte ähnlich hoch sein, es war aber bei weitem nicht so "anstrengend". Man verzichtet hierbei aber natürlich auf ddetailierten Erklärungen zu den Hirnaktivitäten. Wer sich stark für den neuronalen Erklärungsansatz interessiert, dem sei hingegen Jason Zweigs Buch wärmstens ans Herz gelegt.

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John_Galt
vor 16 Stunden von Holgerli:

Kannst Du mal eine kurze Einschätzung geben? Bin noch am überlegen, bin mir aber nicht sicher obich es kaufen soll. Danke. :)

Kann ich dir definitiv empfehlen! Auch wenn es ggf. etwas reißerisch formuliert ist, aber das macht es halt spannend zu lesen. Mir hat es geholfen, trockenes FH-VWL-Theoriewissen in der Praxis zu verstehen.

Denn Theorie und Praxis sind dasselbe in der Theorie, aber nicht in der Praxis. ;)

 

Go for it!

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Holgerli

Danke! :)

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herbert_21
Am 30.4.2022 um 14:03 von Toni:

Wo Du schreibst „die heute noch trendigen Existentialisten Sartre….“:

 

Ich habe neulich mal wieder in dem sehr empfehlenswerten Buch „Die Zeremonie des Abschieds“

 

https://www.amazon.de/Zeremonie-Abschieds-Gespräche-Jean-Paul-Sartre/dp/3499157470

 

etwas geschmökert, darin sind Interviews, die mit Sartre geführt wurden. Er sagte an der einen

Stelle, dass er sich sicher sei, dass seine Werke auch in 50 Jahren noch gelesen werden….

das Interview wurde 6 Jahre vor seinem Tod gemacht, also 1974. 50 Jahre später ist also ungefähr

heute. Hat er recht behalten? Ich kann es nicht beurteilen.

Ich hab meine Diplomarbeit u.a. über Sartre geschrieben, zählt das? Das war 2010.

 

Sein und Zeit war ein prägendes Buch. Und Heidegger war ein Nazi. Jeder der dafür keine klaren Worte findet: Rektoratsrede lesen.

 

Martin Heidegger Die Selbstbehauptung der deutschen Universität. (PDF verfügbar, bitte googeln)

 

Auch das Spätwerk Heideggers ist sprachlich schwierig und schwerer zugänglich. Ein Holzweg.

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herbert_21

 

Die These des Existenzialismus, dass die Essenz der Existenz voraus geht, steht übrigens in spannenden Widerspruch zu Butlers These, dass es keinen Unterschied zwischen "sex" und "gender" gibt. Existenz meint in dem Fall Geworfenheit des Daseins im Sinne Heideggers, also die Tatsache, dass wir Menschen sind.

 

"Essenz" oder "Wesen" bedeutet im Existenzialismus der Mangel an Vorbestimmtheit. Siehe dazu den Aufsatz "Ist der Existenzialismus ein Humanismus" von Sartre. Nicht vorbestimmt zu sein, und als Existenz rechtfertigungsbedürftig zu sein hat im Existenzialismus die Konsequenz, dass wir voll und ganz für unsere Taten verantwortlich sind. Übrigens ist weniger bekannt, dass Simone de Beauvoir in "Für eine Moral der Doppelsinnigkeit" die ethischen Konsequenzen aus dieser Philosophie gezogen hat. 

 

Und ad ob Sartre en vogue ist:

 

Und wer liest heute schon Werke von jemanden, der gesagt hat " Jeder Antikommunismus ist ein Hund" (Sartre) - hat er nicht sogar demonstrativ den Boden Russlands in Moskau geküsst?

 

Wie gesagt, darüber was Sartre aus Heidegger "gemacht" hat und was bei Heidegger selbst steht, kann man Doktorarbeiten schreiben.

 

Gruß an @Toni 

herbert_21

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Kontron

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Bin hier noch am Anfang, wie es bis jetzt aussieht sind alle beiden Länder an den ganzen Mist von heute schuld, 

jeder will seine Machtgeilheit durchsetzen, keiner Nachgeben und jeder hält sein System für das beste.

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