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Mangalica

Finanzwesir und Krisen-Alpha

Empfohlene Beiträge

Tenno

Falls es nicht gestattet ist, hier Inhalte vom Wesir zu posten, dann bitte ich die Mod das wieder zu löschen. Dann muss jeder selbst recherchieren über Web.Archive.org Nicht dass es eine Abmahnung wegen geistigem Eigentum kommt.
 

Auch wurde dieses Manifest geändert, Stand 09.12.2020:



Mein finanzielles Glaubensbekenntnis

In diesem Posting möchte ich meine grundsätzlichen Überlegungen zu Finanzdingen darlegen. Lesen Sie dieses Posting, dann wissen Sie, wo ich stehe und können meine anderen Texte einordnen.

Für mich gelten diese drei Regeln:

Es ist unmöglich, den Markt zuverlässig zu schlagen

Mehr Rendite nur durch mehr Risiko

Hin und Her macht Taschen leer

Es ist unmöglich, den Markt zuverlässig zu schlagen

Wer heute schon weiß, was morgen passiert, kann den Markt auf Dauer zuverlässig schlagen. Diese Leute nennt man Hellseher und ihr Lebensraum ist der Fantasy-Roman. Ich erinnere mich an meine Zeit bei Yahoo! Damals, Ende der Neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts, waren Mary Meeker und Henry Blodget das Maß aller Dinge. Jedes Jahr prophezeiten die beiden irrsinnigere Dinge, die dann auch tatsächlich eintraten. Firmen ohne Umsatz und ohne Geschäftsmodell waren an der Börse Milliarden wert. Laut Meeker und Blodget war das auch richtig, denn im Internet-Zeitalter zählen Fantasie und Potenzial mehr als echte Umsätze. Als dann im März 2000 die Dotcom-Blase platzte, wurden beide mit Schimpf und Schande vom Hof gejagt. Die beiden hatten einfach das Glück, den Anfang des Dotcom-Booms erwischt zu haben. Sie haben die Welle geritten, aber als die Welle brach, verschwanden sie in den Strudeln und neue Propheten machten ihre Surfbretter klar.

Warum fallen wir immer wieder auf die Finanz-Gurus herein?

Ganz einfach: Weil wir müssen. Unser Gehirn ist so verkabelt. Die Kognitionspsychologen nennen das die Ankerheuristik. Ankerheuristik? Nie gehört? Macht nichts, Ankerheuristik geht so:

Sie sind beim Zahnarzt. Wer soll sich um die Krone kümmern? Der Herr Doktor persönlich oder der junge Bursche da, der gerade frisch von der Uni kommt?

Wer soll Ihnen die Haare schön machen? Die Claudia, die schon seit Jahren im Salon steht oder die Cheyenne im ersten Lehrjahr? Hallo, wir reden hier von Kopfhaaren, in 6 Wochen ist da wieder alles im Lot! 

Trotzdem: Erfahrung rocks! Egal ob Arzt oder Friseurin ‒ wir schätzen den Satz "Das mache ich nicht zum ersten Mal".

Und jetzt kommt die fiese Ankerheuristik ins Spiel. In allen bisherigen Lebensbereichen haben wir gelernt "Erfahrung rocks", also übertragen wir diesen Goodwill auch völlig kritiklos auf das Thema Finanzen. Das ist ja der Vorteil von Heuristiken: "Das Vieh ist zwar kein Säbelzahntiger, aber es sieht sehr ähnlich aus, also mal lieber abhauen." Heuristiken sind schnelle Schätzungen, keine fundierten Analysen. Das Problem: An den Finanzmärkten greift das Konzept "Erfahrung" nicht. Das gibt die Finanzbranche auch selbst zu. Sie nennt es "Angaben zur bisherigen Entwicklung erlauben keine Prognose für die Zukunft". Die komplette Negierung des Prinzips Erfahrung. Kein Beratungsprotokoll und kein Verkaufsprospekt kommen ohne diesen Satz aus. Was halten Sie von einem Architekten, der Ihnen sagt: "Ich habe schon 20 Häuser gebaut. Die stehen auch alle noch, aber das hat nichts zu sagen. Keine Ahnung ob, und wenn ja, wann Ihr Haus zusammenbricht."

Mehr Rendite nur durch mehr Risiko

Die BWLer nennen Rendite Risikoprämie. Das trifft es besser. Je riskanter der Job, desto besser die Bezahlung. Der Investor sieht die Ausfallwahrscheinlichkeit, und nur wenn der Renditeköder fett genug ist, wird er anbeißen. Der Deal "hohe Rendite und niedriges Risiko" existiert nicht. Denn wenn die Investition risikoarm ist, hat es der Kapitalsucher nicht nötig, einen fetten Köder auszuwerfen. Die Investoren halten auch eine geringere Risikoprämie für angemessen. Der Kapitalsucher wird also sein Renditeangebot zurückschrauben und nicht mehr zahlen als notwendig. Das Gemeine an diesem Spruch: Man kann ihn nicht umdrehen. Bloß, weil ein Investment nur eine mickrige Rendite abwirft, ist es nicht automatisch risikolos. Es kann auch einfach nur ein mies konstruiertes Abzockprodukt sein.

Hin und her macht Taschen leer

Unterschätze nie die operativen Kosten. Gebühren, Spesen, Transaktionskosten ‒ die Banken sind sehr fantasievoll, wenn es darum geht, mehr als nur ihren Teil abzuzweigen. Viele Investitionen, die auf den ersten Blick noch brauchbar aussehen, fallen ins Minus, wenn man die Gebühren mit einrechnet. Die Aussage "Wir rechnen das mal schnell durch, die Gebühren vernachlässigen wir erst einmal, das sind ja nur wenige Prozent" ist der erste Schritt in Richtung Abgrund. Wenn es darum geht, ein konkretes Portfolio aufzubauen, müssen Sie immer die Transaktionskosten im Blick haben. Sorgfältig auswählen, kaufen und behalten bringt in den meisten Fällen mehr Rendite als permanentes Handeln.

Fazit

Düstere Aussichten: Erfahrung gilt nichts, das Risiko steigt mit der Rendite und handeln ist teuer.

Also lieber leben statt sparen? So wie der legendäre George Best, der einmal sagte 

Ich habe viel Geld für Alkohol, Frauen und schnelle Autos ausgegeben, den Rest habe ich einfach verprasst.

Mein Vorschlag: Leben und sparen. Was das Leben angeht: Auto als Statussymbol muss nicht, Alkohol in Maßen und was die weiblichen Wesen angeht, ziehe ich den Singular vor. Ich bin sehr glücklich mit der einen, die ich habe.

Was das Sparen angeht: Ich würde es nicht sparen, sondern anlegen nennen.

Sparen: Oh toll, am Ende des Monats ist noch Geld übrig, das kommt jetzt aufs Sparbuch. Was dann damit passiert, weiß ich nicht. Ist mir auch egal, Hauptsache sicher.

Anlegen: Ich habe ein Ziel und einen Plan, wie ich dieses Ziel erreiche. Deshalb verteile ich am Anfang eines jeden Monats einen festgelegten Betrag auf ein sorgfältig und mit Bedacht ausgewähltes Portfolio aus zu mir passenden Finanzprodukten. Ums Anlegen soll es in diesem Blog gehen.

In diesem Zusammenhang noch der Verweis auf die Seite Transparenz. Dort habe ich aufgeschrieben, wie das hier so laufen soll im Blog.

 

Aktuelle Version:



Mein finanzielles Glaubensbekenntnis

In diesem Posting möchte ich meine grundsätzlichen Überlegungen zu Finanzdingen darlegen. Lesen Sie dieses Posting, dann wissen Sie, wo ich stehe und können meine anderen Texte einordnen. 

Finanzen geregelt - Freiräume geschaffen

Ich will nicht reich werden, sondern nicht arm sterben. Mir reicht es billig im Unterhalt zu sein und dann soviel Geld zu haben, dass ich den Rubikon of fuck you überschreiten kann.

Alles weitere erklärt John Goodman in diesem Filmausschnitt.

Wie klappt das jetzt mit dem nicht arm sterben?

Für mich ist eine gute Geldanlage

Optimiert auf Krisenschutz – Besser einen Euro nicht verloren, als zwei verdient.

Prognosearm – Jedes Wenn und Aber reduziert die Erfolgschancen.

Pflegeleicht – Es gibt im Leben wichtigeres zu tun, als das Depot zu babysitten.

Optimiert auf Krisenschutz

Ich habe einen dynastischen Blick auf die Börse. Mich interessieren weder Quartale (so denkt die Finanzbranche) noch Legislaturperioden (so denkt die Politik). Ich denke in Börsenzyklen und schöpfe die Rendite mit einem Messbecher, der Dekaden fasst. Gerne ein halbes Jahrhundert und mehr.

Ein halbes Jahrhundert?

Warum nicht. Wer heute mit 30 anfängt sein Vermögen aufzubauen, wird hoffentlich 2071 noch erleben. Vielleicht sogar 2081. Langlebigkeit korreliert mit Wohlstand. Ich habe mit Mitte Dreißig mit der Börse angefangen und ich habe zwanzig Jahre gebraucht, um dieses finanzielle Glaubensbekenntnis schreiben zu können. Als Mittfünfziger habe ich hoffentlich noch 20 bis 30 Jahre vor mir. 

Diese Börsenzyklus-Sicht auf die Finanzmärkte hat mich zu der folgenden Erkenntnis geführt:

Unabhängig von allem Geschnatter in den Medien: Die Börsen kennen nur zwei Zustände.

Das Yin und Yang der Märkte

Konvergent. Alles läuft unaufgeregt auf einen fairen Preis hinaus. Käufer und Verkäufer halten sich die Waage. Der Markt funktioniert gut, neue Informationen werden effizient eingepreist. In diesem Zustand liefert der Aktienmarkt den Wertzuwachs. Das sogenannte Beta. Die Kurse steigen und die Aktionäre erfreuen sich an Dividendenausschüttungen. Beta = alle gewinnen gemeinsam

Divergent. Niemand kennt den fairen Preis. Die Kurse schwanken enorm, Unsicherheit breitet sich aus, die Liquidität trocknet aus. Viele wollen verkaufen, wenige wollen kaufen, die Kurse stürzen ab. In der Krise bilden sich Trends, die von klugen Anlegern ausgebeutet werden. In diesem Zustand liefert der Markt Krisen-Alpha. Alpha = gewinnen, wenn andere verlieren

Yin und Yang steht für die Idee, das zwei entgegengesetzte Eigenschaften in Harmonie existieren können und sich gegenseitig ergänzen. Ohne Yin kein Yang und umgekehrt. Mal dominiert das eine, mal das andere.
So ist es auch an der Börse. Im Chaos der Divergenz wird der Grundstein zu Konvergenz gelegt. Nach jedem Crash kehrt wieder Ruhe ein. Und die Hybris in der Konvergenz führt erneut in die Divergenz der abstürzenden Märkte. 

Und wo ist da die Harmonie?
Wir brauchen die guten Zeiten um den Wohlstand zu mehren und die Krise sorgt dafür, dass niemand übermütig wird.

Ein Yin-Yang-Portfolio sollte in guten Zeiten im Markt mitschwimmen und in schlechten Zeiten so viel Krisen-Alpha sammeln, dass die Verluste an der Beta-Front zumindest halbwegs ausgeglichen werden. Den meisten Menschen ist es egal, ob sie langfristig drei, vier oder fünf Prozent verdienen. Es sind die elenden Schwankungen, die aufs Gemüt schlagen. Ich halte es für sinnvoller, die Verluste zu begrenzen, anstatt exorbitante Gewinne zu jagen, die dann doch wieder durch heftige Kursstürze aufgefressen werden. Geldanlage sollte ein langer ruhiger Fluss und kein kochendes Wildwasser sein.

Prognosearm

Je weniger Bedingungen ich an die Zukunft stelle, umso wahrscheinlicher passiert das, was ich mir wünsche. Deshalb habe ich meine Wünsche an die Zukunft minimiert.

"Wenn du einen Menschen glücklich machen willst, dann füge nichts seinen Reichtümern hinzu sondern nimm ihm einige von seinen Wünschen."
Epikur, griechischer Philosoph

Diese stoische Lebenseinstellung hilft auch beim Vermögensaufbau.

In guten Zeiten setze ich auf ETFs. Mein Glaubenssatz hier: Unverwüstlicher Optimismus. Ich bin fest überzeugt: Auch in Zukunft wird es Wachstum geben, es wird noch viele bahnbrechende Erfindungen geben, die unser aller Leben verbessern werden.

Für die schlechten Zeiten - wenn die ETFs zweistellig einbrechen - gibt es die Trendfolge. Auch hier brauche ich nur einen einzigen Wunsch an die Zukunft: Möge der Mensch so irrational bleiben wie er ist. Das Meiste, was uns zum Homo sapiens macht, haben wir vor 70.000 Jahren während der kognitiven Revolution gelernt. Verhaltensweisen, die wir seit 70.000 Jahren pflegen, werden nicht auf einmal verschwinden, nur weil sie an der Börse unpassend sind. 

Ich bin deshalb optimistisch, dass Erich Kästner nach wie vor Recht hat.

Bei Lichte betrachtet sind sie im Grund noch immer die alten Affen."
Erich Kästner, Die Entwicklung der Menschheit (1932)

Pflegeleicht

Nichts geht über Buy & Hold. Die ETFs werden gekauft und dann im Depot endgelagert. Aber auch bei den Trendfolgern gibt es Buy & Hold. ch würde nie auf die Idee kommen selbst zu traden. Das überlasse ich den Profis. Eine Kombi aus ETFs und Alpha-Fonds muss her; und dann gilt das abgewandelte Zitat von Warren Buffet

"Wenn du nicht bereit bist, einen Fonds für zehn Jahre zu besitzen, denk nicht einmal daran, ihn für zehn Minuten zu besitzen."

Excel oder Psychologie?

Ich als Ingenieur sage Ihnen: Börse besteht zu 95 % aus Psychologie und zu 5 % aus Excel. Der alte Yoda hatte recht: 

"Deine Gefühle erforsche junger Padwan"

Damit kommen Sie an Börse weiter als mit allen Rechenkünsten. Oder, wie Altmeister Kostolany es ausdrückte:

"Die ganze Börse hängt davon ab, ob es mehr Dummköpfe als Papiere gibt oder mehr Papiere als Dummköpfe."

Faszination Börse? Mir als Ingenieur ist das zu viel Drama. Deshalb halte ich eine strikte Nachrichtendiät. Mein Handy piept und liefert mir die nächste schlechte Nachricht. Ich lese sie und stelle fest: "Ich kann nichts tun." Ich fühle mich hilflos. Erlernte Hilflosigkeit führt erst zu schlechter Laune und endet in einer soliden Opferhaltung. Erfolgreiche Anleger sind keine Opfer, sondern Optimisten. Deshalb bleibt das Handy aus.

Was bedeutet das für Sie?

Das ist die aktuelle Version meines finanziellen Glaubensbekenntnisses und ich habe ein knappes Vierteljahrhundert für diesen Weg gebraucht.
Da auch Wissen eine Halbwertszeit hat, werde ich diesen Text mit Sicherheit noch öfter überarbeiten. Einmal pro Dekade gründlich auszumisten halte ich für sehr sinnvoll.

YinYang

BetaAlpha

die Börse ist effizientdie Börse ist ineffizient

Das ganze Gerede von Yin und Yang, Alpha und Beta, die Börse ist effizient und ineffizient - das alles unter einen Hut zu bekommen kann ganz schön verwirrend sein. Lassen Sie sich von dem Philosophiegeschwafel eines alten Mannes nicht davon abhalten anzufangen - denn darum geht es. Fangen Sie heute mit dem Investieren an; dann können Sie in zwanzig Jahren genau so schlau daherreden wie ich.
Mein pragmatischer Vorschlag: Wenn Sie gerade erst vom Tagesgeld starten, dann möchte ich Ihnen die 2014er Version meines Glaubensbekenntnisses ans Herz legen. Es ist deutlich konkreter und hilft Ihnen hoffentlich beim Anfangen. Denn darum geht es: Anfangen! Und wenn es ein 25-Euro-Sparplan ist. Nur dann können Sie irgendwann sagen: "Finanzen geregelt - Freiräume geschaffen".

Der Hinweis, dass man doch noch einmal das Manifest von 2014 anzuschauen endet auf einer 404 Seite

 

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s1lv3r

Der Unterschied ist schon erschreckend. :blink: ... Gut, dass er den Part "Warum fallen wir immer wieder auf die Finanz-Gurus herein?" einfach mal komplett entfernt hat. Könnte ab jetzt ja gegen ihn selber verwendet werden. :P

 

Der Herr scheint ja - trotz seines bisher recht erfolgreichen Blogs - absolut nichts von Social-Media zu verstehen. Denn er nutzt bei dieser Sache einfach konsequent jedes Fettnäpfchen aus, welches möglich erscheint.

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DST
· bearbeitet von DST
vor 56 Minuten von Gordon1607:

" wo meine Beiträge führend sind"

"Natürlich ziehen solche Führungsfiguren immer auch sämtliche pos. + neg. Aufmerksamkeit auf sich."

"Aber Mitleid verschenke ich da trotzdem keines." 

"In meiner Signatur sammle ich besondere Auszeichnungen, dir mir für meine Leistungen hier im Forum verliehen wurden, als Alleinstellungsmerkmal und trage sie stolz am Revers. "

"Viele Grüße vom Scharlatan Smartinvestor "Smarty" - Dipl.-Ing. & Germanistik-Student - mit dem übernatürlichen Sachverstand"

Selbst mir, dem ja des Öfteren mal ein übertriebenes Selbstbewusstsein unterstellt wird und das ich gut möglich auch tatsächlich habe, stößt diese selbstverliebte und arrogante Attitüde übel auf. Rein inhaltsmäßig fand ich viele Posts gar nicht mal schlecht von ihm und manche seiner Ansichten teile ich sogar, aber mit dieser Ausdrucksweise kann man diesen Mann einfach nicht ernst nehmen.

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Gordon1607
vor 2 Minuten von s1lv3r:

Der Herr scheint ja - trotz seines bisher recht erfolgreichen Blogs - absolut nichts von Social-Media zu verstehen.

Er war auf eine gewisse Art schon immer etwas kauzig. Es gab die Aussage, dass er sich seine Depotauszüge/Wertpapierabrechnungen per Post zuschicken lässt, damit die Bank in der Verantwortung ist ,dass er sie bekommt. Auf der anderen Seite hat er eine Yahoo Karriere hinter sich. Er sollte wissen, was er tut.

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Wusel83

Wenn der Wesir oder ein Kunde von Ihm wegen nahender Rente und möglichem Crash in der Entsparphase Angst hat, gibts einfache Lösungen. Ausgaben in den Griff bekommen. Beispielsweise Geoarbitrage raus aus Hamburg in die Uckermark. Den Rücken noch nen bisschen länger krum machen. Sollte bei seinem Tätigkeitsfeld kein Problem sein. Er hat auch noch nen paar Jahre die Sparrate anzupassen damit er ne SWR von unter 2% anpeilen kann, sollte reichen selbst wenn er und seine Gattin 130 Jahre alt werden und es schlimmer als in den 1970er wird für Rentner. 

 

Alles Massnahmen die er selbst in der Hand hat anders als bei seinem neuen Idol dem KrisenAlpha. Wenn die DMI Gmbh oder die ausgesuchten Fonds es verkacken heißt es außer Spesen nix gewesen.

 

 

 

 

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sedativ
vor 26 Minuten von Tenno:

Falls es nicht gestattet ist, hier Inhalte vom Wesir zu posten, dann bitte ich die Mod das wieder zu löschen. Dann muss jeder selbst recherchieren über Web.Archive.org Nicht dass es eine Abmahnung wegen geistigem Eigentum kommt.
 

Auch wurde dieses Manifest geändert, Stand 09.12.2020:

 

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Mein finanzielles Glaubensbekenntnis

In diesem Posting möchte ich meine grundsätzlichen Überlegungen zu Finanzdingen darlegen. Lesen Sie dieses Posting, dann wissen Sie, wo ich stehe und können meine anderen Texte einordnen.

Für mich gelten diese drei Regeln:

Es ist unmöglich, den Markt zuverlässig zu schlagen

Mehr Rendite nur durch mehr Risiko

Hin und Her macht Taschen leer

Es ist unmöglich, den Markt zuverlässig zu schlagen

Wer heute schon weiß, was morgen passiert, kann den Markt auf Dauer zuverlässig schlagen. Diese Leute nennt man Hellseher und ihr Lebensraum ist der Fantasy-Roman. Ich erinnere mich an meine Zeit bei Yahoo! Damals, Ende der Neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts, waren Mary Meeker und Henry Blodget das Maß aller Dinge. Jedes Jahr prophezeiten die beiden irrsinnigere Dinge, die dann auch tatsächlich eintraten. Firmen ohne Umsatz und ohne Geschäftsmodell waren an der Börse Milliarden wert. Laut Meeker und Blodget war das auch richtig, denn im Internet-Zeitalter zählen Fantasie und Potenzial mehr als echte Umsätze. Als dann im März 2000 die Dotcom-Blase platzte, wurden beide mit Schimpf und Schande vom Hof gejagt. Die beiden hatten einfach das Glück, den Anfang des Dotcom-Booms erwischt zu haben. Sie haben die Welle geritten, aber als die Welle brach, verschwanden sie in den Strudeln und neue Propheten machten ihre Surfbretter klar.

Warum fallen wir immer wieder auf die Finanz-Gurus herein?

Ganz einfach: Weil wir müssen. Unser Gehirn ist so verkabelt. Die Kognitionspsychologen nennen das die Ankerheuristik. Ankerheuristik? Nie gehört? Macht nichts, Ankerheuristik geht so:

Sie sind beim Zahnarzt. Wer soll sich um die Krone kümmern? Der Herr Doktor persönlich oder der junge Bursche da, der gerade frisch von der Uni kommt?

Wer soll Ihnen die Haare schön machen? Die Claudia, die schon seit Jahren im Salon steht oder die Cheyenne im ersten Lehrjahr? Hallo, wir reden hier von Kopfhaaren, in 6 Wochen ist da wieder alles im Lot! 

Trotzdem: Erfahrung rocks! Egal ob Arzt oder Friseurin ‒ wir schätzen den Satz "Das mache ich nicht zum ersten Mal".

Und jetzt kommt die fiese Ankerheuristik ins Spiel. In allen bisherigen Lebensbereichen haben wir gelernt "Erfahrung rocks", also übertragen wir diesen Goodwill auch völlig kritiklos auf das Thema Finanzen. Das ist ja der Vorteil von Heuristiken: "Das Vieh ist zwar kein Säbelzahntiger, aber es sieht sehr ähnlich aus, also mal lieber abhauen." Heuristiken sind schnelle Schätzungen, keine fundierten Analysen. Das Problem: An den Finanzmärkten greift das Konzept "Erfahrung" nicht. Das gibt die Finanzbranche auch selbst zu. Sie nennt es "Angaben zur bisherigen Entwicklung erlauben keine Prognose für die Zukunft". Die komplette Negierung des Prinzips Erfahrung. Kein Beratungsprotokoll und kein Verkaufsprospekt kommen ohne diesen Satz aus. Was halten Sie von einem Architekten, der Ihnen sagt: "Ich habe schon 20 Häuser gebaut. Die stehen auch alle noch, aber das hat nichts zu sagen. Keine Ahnung ob, und wenn ja, wann Ihr Haus zusammenbricht."

Mehr Rendite nur durch mehr Risiko

Die BWLer nennen Rendite Risikoprämie. Das trifft es besser. Je riskanter der Job, desto besser die Bezahlung. Der Investor sieht die Ausfallwahrscheinlichkeit, und nur wenn der Renditeköder fett genug ist, wird er anbeißen. Der Deal "hohe Rendite und niedriges Risiko" existiert nicht. Denn wenn die Investition risikoarm ist, hat es der Kapitalsucher nicht nötig, einen fetten Köder auszuwerfen. Die Investoren halten auch eine geringere Risikoprämie für angemessen. Der Kapitalsucher wird also sein Renditeangebot zurückschrauben und nicht mehr zahlen als notwendig. Das Gemeine an diesem Spruch: Man kann ihn nicht umdrehen. Bloß, weil ein Investment nur eine mickrige Rendite abwirft, ist es nicht automatisch risikolos. Es kann auch einfach nur ein mies konstruiertes Abzockprodukt sein.

Hin und her macht Taschen leer

Unterschätze nie die operativen Kosten. Gebühren, Spesen, Transaktionskosten ‒ die Banken sind sehr fantasievoll, wenn es darum geht, mehr als nur ihren Teil abzuzweigen. Viele Investitionen, die auf den ersten Blick noch brauchbar aussehen, fallen ins Minus, wenn man die Gebühren mit einrechnet. Die Aussage "Wir rechnen das mal schnell durch, die Gebühren vernachlässigen wir erst einmal, das sind ja nur wenige Prozent" ist der erste Schritt in Richtung Abgrund. Wenn es darum geht, ein konkretes Portfolio aufzubauen, müssen Sie immer die Transaktionskosten im Blick haben. Sorgfältig auswählen, kaufen und behalten bringt in den meisten Fällen mehr Rendite als permanentes Handeln.

Fazit

Düstere Aussichten: Erfahrung gilt nichts, das Risiko steigt mit der Rendite und handeln ist teuer.

Also lieber leben statt sparen? So wie der legendäre George Best, der einmal sagte 

Ich habe viel Geld für Alkohol, Frauen und schnelle Autos ausgegeben, den Rest habe ich einfach verprasst.

Mein Vorschlag: Leben und sparen. Was das Leben angeht: Auto als Statussymbol muss nicht, Alkohol in Maßen und was die weiblichen Wesen angeht, ziehe ich den Singular vor. Ich bin sehr glücklich mit der einen, die ich habe.

Was das Sparen angeht: Ich würde es nicht sparen, sondern anlegen nennen.

Sparen: Oh toll, am Ende des Monats ist noch Geld übrig, das kommt jetzt aufs Sparbuch. Was dann damit passiert, weiß ich nicht. Ist mir auch egal, Hauptsache sicher.

Anlegen: Ich habe ein Ziel und einen Plan, wie ich dieses Ziel erreiche. Deshalb verteile ich am Anfang eines jeden Monats einen festgelegten Betrag auf ein sorgfältig und mit Bedacht ausgewähltes Portfolio aus zu mir passenden Finanzprodukten. Ums Anlegen soll es in diesem Blog gehen.

In diesem Zusammenhang noch der Verweis auf die Seite Transparenz. Dort habe ich aufgeschrieben, wie das hier so laufen soll im Blog.

 

 

 

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Mein finanzielles Glaubensbekenntnis

In diesem Posting möchte ich meine grundsätzlichen Überlegungen zu Finanzdingen darlegen. Lesen Sie dieses Posting, dann wissen Sie, wo ich stehe und können meine anderen Texte einordnen. 

Finanzen geregelt - Freiräume geschaffen

Ich will nicht reich werden, sondern nicht arm sterben. Mir reicht es billig im Unterhalt zu sein und dann soviel Geld zu haben, dass ich den Rubikon of fuck you überschreiten kann.

Alles weitere erklärt John Goodman in diesem Filmausschnitt.

Wie klappt das jetzt mit dem nicht arm sterben?

Für mich ist eine gute Geldanlage

Optimiert auf Krisenschutz – Besser einen Euro nicht verloren, als zwei verdient.

Prognosearm – Jedes Wenn und Aber reduziert die Erfolgschancen.

Pflegeleicht – Es gibt im Leben wichtigeres zu tun, als das Depot zu babysitten.

Optimiert auf Krisenschutz

Ich habe einen dynastischen Blick auf die Börse. Mich interessieren weder Quartale (so denkt die Finanzbranche) noch Legislaturperioden (so denkt die Politik). Ich denke in Börsenzyklen und schöpfe die Rendite mit einem Messbecher, der Dekaden fasst. Gerne ein halbes Jahrhundert und mehr.

Ein halbes Jahrhundert?

Warum nicht. Wer heute mit 30 anfängt sein Vermögen aufzubauen, wird hoffentlich 2071 noch erleben. Vielleicht sogar 2081. Langlebigkeit korreliert mit Wohlstand. Ich habe mit Mitte Dreißig mit der Börse angefangen und ich habe zwanzig Jahre gebraucht, um dieses finanzielle Glaubensbekenntnis schreiben zu können. Als Mittfünfziger habe ich hoffentlich noch 20 bis 30 Jahre vor mir. 

Diese Börsenzyklus-Sicht auf die Finanzmärkte hat mich zu der folgenden Erkenntnis geführt:

Unabhängig von allem Geschnatter in den Medien: Die Börsen kennen nur zwei Zustände.

Das Yin und Yang der Märkte

Konvergent. Alles läuft unaufgeregt auf einen fairen Preis hinaus. Käufer und Verkäufer halten sich die Waage. Der Markt funktioniert gut, neue Informationen werden effizient eingepreist. In diesem Zustand liefert der Aktienmarkt den Wertzuwachs. Das sogenannte Beta. Die Kurse steigen und die Aktionäre erfreuen sich an Dividendenausschüttungen. Beta = alle gewinnen gemeinsam

Divergent. Niemand kennt den fairen Preis. Die Kurse schwanken enorm, Unsicherheit breitet sich aus, die Liquidität trocknet aus. Viele wollen verkaufen, wenige wollen kaufen, die Kurse stürzen ab. In der Krise bilden sich Trends, die von klugen Anlegern ausgebeutet werden. In diesem Zustand liefert der Markt Krisen-Alpha. Alpha = gewinnen, wenn andere verlieren

Yin und Yang steht für die Idee, das zwei entgegengesetzte Eigenschaften in Harmonie existieren können und sich gegenseitig ergänzen. Ohne Yin kein Yang und umgekehrt. Mal dominiert das eine, mal das andere.
So ist es auch an der Börse. Im Chaos der Divergenz wird der Grundstein zu Konvergenz gelegt. Nach jedem Crash kehrt wieder Ruhe ein. Und die Hybris in der Konvergenz führt erneut in die Divergenz der abstürzenden Märkte. 

Und wo ist da die Harmonie?
Wir brauchen die guten Zeiten um den Wohlstand zu mehren und die Krise sorgt dafür, dass niemand übermütig wird.

Ein Yin-Yang-Portfolio sollte in guten Zeiten im Markt mitschwimmen und in schlechten Zeiten so viel Krisen-Alpha sammeln, dass die Verluste an der Beta-Front zumindest halbwegs ausgeglichen werden. Den meisten Menschen ist es egal, ob sie langfristig drei, vier oder fünf Prozent verdienen. Es sind die elenden Schwankungen, die aufs Gemüt schlagen. Ich halte es für sinnvoller, die Verluste zu begrenzen, anstatt exorbitante Gewinne zu jagen, die dann doch wieder durch heftige Kursstürze aufgefressen werden. Geldanlage sollte ein langer ruhiger Fluss und kein kochendes Wildwasser sein.

Prognosearm

Je weniger Bedingungen ich an die Zukunft stelle, umso wahrscheinlicher passiert das, was ich mir wünsche. Deshalb habe ich meine Wünsche an die Zukunft minimiert.

"Wenn du einen Menschen glücklich machen willst, dann füge nichts seinen Reichtümern hinzu sondern nimm ihm einige von seinen Wünschen."
Epikur, griechischer Philosoph

Diese stoische Lebenseinstellung hilft auch beim Vermögensaufbau.

In guten Zeiten setze ich auf ETFs. Mein Glaubenssatz hier: Unverwüstlicher Optimismus. Ich bin fest überzeugt: Auch in Zukunft wird es Wachstum geben, es wird noch viele bahnbrechende Erfindungen geben, die unser aller Leben verbessern werden.

Für die schlechten Zeiten - wenn die ETFs zweistellig einbrechen - gibt es die Trendfolge. Auch hier brauche ich nur einen einzigen Wunsch an die Zukunft: Möge der Mensch so irrational bleiben wie er ist. Das Meiste, was uns zum Homo sapiens macht, haben wir vor 70.000 Jahren während der kognitiven Revolution gelernt. Verhaltensweisen, die wir seit 70.000 Jahren pflegen, werden nicht auf einmal verschwinden, nur weil sie an der Börse unpassend sind. 

Ich bin deshalb optimistisch, dass Erich Kästner nach wie vor Recht hat.

Bei Lichte betrachtet sind sie im Grund noch immer die alten Affen."
Erich Kästner, Die Entwicklung der Menschheit (1932)

Pflegeleicht

Nichts geht über Buy & Hold. Die ETFs werden gekauft und dann im Depot endgelagert. Aber auch bei den Trendfolgern gibt es Buy & Hold. ch würde nie auf die Idee kommen selbst zu traden. Das überlasse ich den Profis. Eine Kombi aus ETFs und Alpha-Fonds muss her; und dann gilt das abgewandelte Zitat von Warren Buffet

"Wenn du nicht bereit bist, einen Fonds für zehn Jahre zu besitzen, denk nicht einmal daran, ihn für zehn Minuten zu besitzen."

Excel oder Psychologie?

Ich als Ingenieur sage Ihnen: Börse besteht zu 95 % aus Psychologie und zu 5 % aus Excel. Der alte Yoda hatte recht: 

"Deine Gefühle erforsche junger Padwan"

Damit kommen Sie an Börse weiter als mit allen Rechenkünsten. Oder, wie Altmeister Kostolany es ausdrückte:

"Die ganze Börse hängt davon ab, ob es mehr Dummköpfe als Papiere gibt oder mehr Papiere als Dummköpfe."

Faszination Börse? Mir als Ingenieur ist das zu viel Drama. Deshalb halte ich eine strikte Nachrichtendiät. Mein Handy piept und liefert mir die nächste schlechte Nachricht. Ich lese sie und stelle fest: "Ich kann nichts tun." Ich fühle mich hilflos. Erlernte Hilflosigkeit führt erst zu schlechter Laune und endet in einer soliden Opferhaltung. Erfolgreiche Anleger sind keine Opfer, sondern Optimisten. Deshalb bleibt das Handy aus.

Was bedeutet das für Sie?

Das ist die aktuelle Version meines finanziellen Glaubensbekenntnisses und ich habe ein knappes Vierteljahrhundert für diesen Weg gebraucht.
Da auch Wissen eine Halbwertszeit hat, werde ich diesen Text mit Sicherheit noch öfter überarbeiten. Einmal pro Dekade gründlich auszumisten halte ich für sehr sinnvoll.

YinYang

BetaAlpha

die Börse ist effizientdie Börse ist ineffizient

Das ganze Gerede von Yin und Yang, Alpha und Beta, die Börse ist effizient und ineffizient - das alles unter einen Hut zu bekommen kann ganz schön verwirrend sein. Lassen Sie sich von dem Philosophiegeschwafel eines alten Mannes nicht davon abhalten anzufangen - denn darum geht es. Fangen Sie heute mit dem Investieren an; dann können Sie in zwanzig Jahren genau so schlau daherreden wie ich.
Mein pragmatischer Vorschlag: Wenn Sie gerade erst vom Tagesgeld starten, dann möchte ich Ihnen die 2014er Version meines Glaubensbekenntnisses ans Herz legen. Es ist deutlich konkreter und hilft Ihnen hoffentlich beim Anfangen. Denn darum geht es: Anfangen! Und wenn es ein 25-Euro-Sparplan ist. Nur dann können Sie irgendwann sagen: "Finanzen geregelt - Freiräume geschaffen".

 

 

Der Hinweis, dass man doch noch einmal das Manifest von 2014 anzuschauen endet auf einer 404 Seite

 

 

"The past was alterable. The past never had been altered. Oceania was at war with Eastasia. Oceania had always been at war with Eastasia."

 

George Orwell, 1984

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IRRer-Zins
· bearbeitet von IRRer-Zins
Am 20.6.2021 um 08:47 von Stoiker:

Die ausgewählte Fondslösung "Alpha-Fonds" (per definition ist das das Ziel jedes aktiv-gemanagten Fonds) oder besser gesagt Managed Futures sehe ich da eher am kritischsten. Wer erinnert sich noch an die Jungs von "Superfund", die von einem ehemaligen österreichischen Polizisten gegründet wurden? Das ist so mit das intransparenteste Vehikel und komplette Gegenstück zu den ETFs - eine Blackbox par Excellence mit TERs um die 2% p.a.

 

Abgesehen davon, dass ich das Konstrukt der MF-Fonds kaum nachvollziehen kann, erschließt sich mir zumindest in der Rückschau der Mehrwert nicht wirklich. Hier mal die zwei größten Positionen von Democratic Alpha und "empfohlene" Man-Fonds im Vergleich. Ok zum richtigen Zeitpunkt gekauft und das versuchen sie ja, gab es eine negative Korrelation zum globalen Aktienmarkt.

"Krisen-Alpha" ist als Begriff von Kaminski geprägt und wird zur Vermarktung von Trendfolger MF verwendet.
Man kann auch bekannte und alternative Risikofaktoren aus Regressionsmodellen für Marktprämien streichen und hat dann plötzlich wieder ausreichend Alpha.

Am 20.6.2021 um 10:29 von Dante_:

Weil ich diese Idee natürlich auch spannend fand, hab ich mich vor einiger Zeit mal in das Thema eingelesen und dazu unter anderem hier im Forum die (ziemlich langen) Threads zu dem Themen Managed Futures usw. durchgelesen. Diese waren ja maßgeblich vom User smartinvestor frequentiert. Mein Verständnis ist, dass der Mitgesellschafter vom Finanzwesir, Dr. Mittwollen, dieser User smartinvestor ist.

 

Mein Fazit aus dieser Lektüre damals: Nachdem er hier mit fundiertem Widerspruch anderer User konfrontiert wurde, konnte der User smartinvestor mich im Ergebnis nicht überzeugen. Die Zeit des Users hier im Forum endete dann irgendwann eher abrupt (nachdem es zu zuvor zeitweise auch zu zum Teil etwas irrtitierenden Beiträgen kam). Die Performance der damals oder in anderen Beiträgen hervorgehobenen Fonds seit dieser Zeit fand ich dann auch nicht richtig überzeugend.

Sind typische Hedgefundstrategien. Da ist die Literatur durch verschiedene Biases verzerrt, wie schon vor 10 Jahren kritisiert wurde.

Bei MF gilt wie überall, der gute Manager macht den Erfolg. Löst aber nicht das Problem, diesen a priori zu erkennen. Also mal sehen, ob die Researchskills und / oder das Glück sich zeigen werden.


Managed Futures haben meist ein mit einem Long Straddle vergleichbares Risikoprofil, am klarsten bei Long Vola Strategien. Keine Ahnung, ob das potentielle Investoren verstehen und wollen.

Ein interessanter Vergleich mit dem Payoffprofil von Rebalancing bietet sich an, das von vielen Personen in der Vergangenheit empfohlen worden ist. Scheinbar hat das gesamte WPF jahrelang die wichtigen Erkenntnisse verpennt und rebalanced noch:).

Am 20.6.2021 um 17:37 von wpf-leser:

Sehr unglücklich ist auch die Benchmark des aufgelegten Produkts gewählt, welche (weil sehr konservativ) eine überlegene Wertentwicklung vermittelt, gleichzeitig dann im "Drawdown" aber eine offensivere Fondsausrichtung aufzeigt. (Siehe Factsheet hier.) Wäre ich ein vielleicht nicht informierter, aber mitdenkender Anleger, kämen mir da vor dem Hintergrund des Versprechens geringer(er) Einbrüche schnell ziemlich gemeine Fragen in den Kopf, wenngleich man das natürlich nur für "echte" Krisen vorsieht.

" 2% Liquidität" habe ich bisher bei keinem Fonds o.ä. als Benchmark gesehen.
Ein alternativer Vorschlag könnte z.B. die 50% Staatsanleihen gegen Faktoren (Momentum, Shortvola oder auch einen HF Index) bzw. nichtlineare Risiken tauschen, da schließlich darin investiert wird. Das zeigt die tatsächlichen Erfolge der verkauften Beratungsleistungen auf.

 
Wenn man so eine Strategie will: Produkt ist viel zu teuer, da die Ersparnis der MF Institranche auf den wohl eher kleinen Portfolioanteil sich durch die Verwaltungskosten nicht amortisieren lassen. Außerdem kein Steuermantel, was ebenfalls unattraktiv ist.
Spannend bleibt, wie smart sich die empfohlene Strategie entwickelt und ob man öffentlich noch mehr Daten zu Gesicht bekommt.

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supertobs

Also ich kann dieses gequatsche von dem Filzemil gar nicht lesen. So ein geseiere (Yin, Yang, blub, blah, alpha, beta). Ist so was von anstrengend. Das so jemand auch noch Jünger hat.

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DST
vor 34 Minuten von supertobs:

Also ich kann dieses gequatsche von dem Filzemil gar nicht lesen. So ein geseiere (Yin, Yang, blub, blah, alpha, beta). Ist so was von anstrengend. Das so jemand auch noch Jünger hat.

Die stehen nunmal auf Yin, Yang, blub und bla. Und manche davon bald auch auf Alpha Fonds zu Kosten von 1,5 % p.a.

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odensee
vor 37 Minuten von supertobs:

Filzemil

?

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vanity

Google findet die Antwort in Sekundenschnelle:

Zitat

Die Kehrseite des »Erfolgsmodells TBB« ist ein anrüchiges Geflecht zwischen Politik, Wirtschaft und Fechtsport. Verantwortlich für diesen Filz: Emil Beck.

(Spiegel, 42/1989)

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s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r

:lol::lol::lol:

 

Ich vermute es handelt sich dabei um eine Anspielung aus dem Textilbereich. Mitwollen = Filzemil. :D

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aragon7

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Cepha
· bearbeitet von Cepha
Am 19.6.2021 um 14:55 von Madame_Q:

Wahnsinn.

Ich kann nur den Kopf schütteln.

Das sind halt de Verlockungen, Geld mit der Reputation bzw den Fans zu erzielen.

 

Jeder Finanzschwurbler auf Youtube mit ausreichend Klickzahlen scheffelt x-tausende Euro, warum da nicht an anderer Stelle auch was vom Kuchen abbekommen zu versuchen?

 

Gibt es eine Möglichkeit, den Erfolg des Produkts zu verfolgen? (also die Fondsgröße)

vor 6 Stunden von Gordon1607:

Das ist ja Narzissmus pur. Ich habe ihn beim Wesir und bei der Freiheitsmaschine als unangenehmen Zeitgenossen angesehen, dass es aber so schlimm ist, hätte ich nicht gedacht.  

 

" wo meine Beiträge führend sind"

"Natürlich ziehen solche Führungsfiguren immer auch sämtliche pos. + neg. Aufmerksamkeit auf sich."

"Aber Mitleid verschenke ich da trotzdem keines." 

"In meiner Signatur sammle ich besondere Auszeichnungen, dir mir für meine Leistungen hier im Forum verliehen wurden, als Alleinstellungsmerkmal und trage sie stolz am Revers. "

"Viele Grüße vom Scharlatan Smartinvestor "Smarty" - Dipl.-Ing. & Germanistik-Student - mit dem übernatürlichen Sachverstand"

 

Krasser Scheiß, danke fürs Ausgraben.

 

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Nikname
20 hours ago, IRRer-Zins said:

Managed Futures haben meist ein mit einem Long Straddle vergleichbares Risikoprofil, am klarsten bei Long Vola Strategien. Keine Ahnung, ob das potentielle Investoren verstehen und wollen.

Ein interessanter Vergleich mit dem Payoffprofil von Rebalancing bietet sich an, das von vielen Personen in der Vergangenheit empfohlen worden ist. Scheinbar hat das gesamte WPF jahrelang die wichtigen Erkenntnisse verpennt und rebalanced noch:).

War das ernst gemeint oder Sarkasmus bezüglich Rebalancing? Ist hier ja bei hitzigen Diskussionen oft schwammig.

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IRRer-Zins
· bearbeitet von IRRer-Zins
vor 4 Stunden von Nikname:

War das ernst gemeint oder Sarkasmus bezüglich Rebalancing? Ist hier ja bei hitzigen Diskussionen oft schwammig.

Ich hatte irgendwann mal Rebalancingempfehlungen und sogar Handelsstrategien zur Isolation von Rebalancingprämien von meinungsstarken Vertretern gesehen.

Die Erträge von Rebalancing werden in der Literatur teilweise durch Short Volatility Risikoprofile erklärt.

Das Angebot verkauft genau das Gegenteil ...

 

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edan
· bearbeitet von edan
Zitat

WiR: Unser Vermögen umfasst unter anderem ein wenig aufgeräumtes Depot mit (leider zu) vielen verschiedenen (fast ausschließlich Aktien-)ETFs sowie einigen wenigen Einzelaktien. Der aktuelle Wert beträgt etwas über 800.000 €.

...

Nun meine Frage: Welchen Anteil des Depots sollten wir zur Absicherung und Erreichung des genannten Ziels (steuerschädlich!) auflösen und Ihrer Argumentation entsprechend (z.B. bei Ihrem neuen Unternehmen) trendorientiert anlegen.

Zitat

Finanzwesir: Ich sage ja immer: Unter 10 % lohnt sich eine Depotposition nicht, weil sie keine Auswirkungen hat.

Die Democratic-Alpha-Strategie besteht zu 50% aus Alpha und zu 50 % aus ETFs

Aber das ist ein Scheunentor. Viel zu unpräzise um darauf eine Strategie aufzubauen. Mein Vorschlag: Schicken Sie mir eine Mail, das muss in Ruhe und nicht in den Kommentaren eines Blogs besprochen werden.

Läuft...

 

Quelle: https://www.finanzwesir.com/blog/alpha-synthese#1624375413

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odensee

@WiR kann sich ja vielleicht hier mal melden....

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Gast240416
· bearbeitet von Cef
Am 22.6.2021 um 13:03 von absolutgonzo:

Wenn das real ist, und hier Personenidentität vorliegt, kann man nur hoffen, daß der Wesir (und sein Harem) da nicht irgendwann feststellen müssen ein Problem zu haben.

 

Ich habe einmal einen sehr intelligenten Menschen erlebt,

der in einer … nun sagen wir mal „ähnlichen“ und sehr speziellen Situation war

und tatsächlich mit unglaublicher Energie sein Umfeld  (zT erfolgreich) davon überzeugen wollte ihm Geld anzuvertrauen.

Er war überzeugt irgendein System zu haben.

Was mich bis heute beeindruckt war die wirklich absolut rastlose Getriebenheit und die wirklich ansteckende Überzeugungskraft.

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edan
vor 23 Minuten von odensee:

@WiR kann sich ja vielleicht hier mal melden....

:thumbsup:

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sedativ
· bearbeitet von sedativ
vor 1 Stunde von edan:

 

Respekt!  Bei den 800k Anlagekapital von WiR wittert der Wesir fette Beute und bittet gleich zu einem unbeobachteten, privaten Verkaufsgespräch. Bei seinem Rat, 50% bei ihm anzulegen und 1,05% Gebühren winken schließlich 4200€ im Jahr...

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vanity
vor 15 Stunden von odensee:

@WiR kann sich ja vielleicht hier mal melden....

WiR ist schon HieR!

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Cepha
· bearbeitet von Cepha
Am 23.6.2021 um 20:16 von sedativ:

 

Respekt!  Bei den 800k Anlagekapital von WiR wittert der Wesir fette Beute und bittet gleich zu einem unbeobachteten, privaten Verkaufsgespräch. Bei seinem Rat, 50% bei ihm anzulegen und 1,05% Gebühren winken schließlich 4200€ im Jahr...

Das ist ja auch schwerlich verwerflich, wenn er mit seinem Produkt tatsächlich auch Geld verdienen will.

 

Herr Kommer betreut auch Kunden ab 3 Millionen Euro für 0,7%/a.

 

Wenn man davon überzeugt ist, sein Geld beim Krisen-Alpha-irgendwas Ding anzulegen, kann man es tun. Wenn man das dem Finanzwesir uns seie gottgleichen Partner eher nicht glaubt (so wie ich) lässt mans eben bleiben.

 

Ich kann das verstehen, dass mans einfach mal versuchen will. Die Zutaten sind da, was hat er schon zu verlieren? Einen Blog, bei dem es eh nix neues mehr gibt? Ein Buch, das fürs reich werden auch nicht gereicht hat? Die Reputation in einem Forum? Wen juckt denn die?

 

Ein Dirk Müller verdient mit seinem nicht funktionerenden Produkt vermutlich auch Millionen.  Warum also sein Leben lang als ETF Kleinkrämer damit verbringen, nur "nicht arm zu sterben", wenn man doch vielleicht auch das Zeug zum mehrfachen Millionär hat?

 

Ob man an das eigene Produkt glaubt und ob es 20 Jahre lang funktioniert ist doch völlig egal, entscheidend ist doch nur, ob sich genug Käufer finden. Siehe Dirk Müller.

 

 

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sedativ
vor 6 Minuten von Cepha:

Das ist ja auch schwerlich verwerflich, wenn er mit seinem Produkt tatsächlich auch Geld verdienen will.

 

Das stimmt. Es ist auch nicht "verwerflich", wenn ich mich als Wahrsager betätige oder gegen Geld Tarotkarten lege.

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