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Anja Terchova

Wie können Kaufkraftverluste und Verarmung durch Horrorinflation jemals wieder ausgeglichen werden?

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oktavian
vor 17 Minuten von satgar:

Nicht glücklich bin ich aber mit der extrem großen Ungleichheit der Vermögen. Wenn die Hälfte der Bevölkerung einfach so gut wie nichts besitzt, kann das mE nicht ok sein. Und da sehe ich eine Baustelle der Politik für die Zukunft. Ob nun über angepasste Ertragsteuern, oder Vermögensteuer, oder Erbschaftsteuer, darüber muss die Gesellschaft debattieren. Aber so wie es beim Vermögen ist, kann es mE nicht bleiben.

Vermögenssteuer ist sehr schwer zu erheben. Das ist extrem aufwendig. Was ist denn der faire Wert zum besteuern? Bei der Grundsteuer haben wir so eine Art Vermögenssteuer und das artet schon aus, obwohl das noch sehr leicht zu bewerten ist.

Erbschaftssteuer Da sollte man ab xx Millionen echt aufdrehen. Dann muss man aber auch prüfen, ob die Gehälter/positionen für Kinder in Familienunternehmen dem Fremdvergleich standhalten etc. Erbschaft ist genau das Problem. Dann könnte man auch jedem Bürger ab 18 z.B. €20.000 Startgeld auszahlen oder ab Geburt in einem Staatsfonds einzahlen auf Aktien etc und dann ab 18 auszahlen, was bei den Harzern dann evtl. verpufft.

Ertragsteuern der Staat ist schon nahe 50% bei Grenzsteuern und mit Verbrauchssteuern wie MwSt >50%. Da ist schon heftig. Hinzu kommen Sozialabgaben. International sehe ich da keinen Spielraum, denn die Kosten müssten auf die Produkte umgelegt werden und die müssen noch gekauft werden. Das mag bei Fußballclubs mit festen Standorten gehen, aber internationale Firmen können schnell Abteilungen/Großverdiener verlegen.

 

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Schwachzocker
vor 1 Minute von oktavian:

Dann könnte man auch jedem Bürger ab 18 z.B. €20.000 Startgeld auszahlen...

Dann werden sie spätestens ab 19 wieder über Ungleichheit jammern.

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satgar
· bearbeitet von satgar
vor 5 Minuten von oktavian:

Vermögenssteuer ist sehr schwer zu erheben. Das ist extrem aufwendig. Was ist denn der faire Wert zum besteuern? Bei der Grundsteuer haben wir so eine Art Vermögenssteuer und das artet schon aus, obwohl das noch sehr leicht zu bewerten ist.

Erbschaftssteuer Da sollte man ab xx Millionen echt aufdrehen. Dann muss man aber auch prüfen, ob die Gehälter/positionen für Kinder in Familienunternehmen dem Fremdvergleich standhalten etc. Erbschaft ist genau das Problem. Dann könnte man auch jedem Bürger ab 18 z.B. €20.000 Startgeld auszahlen oder ab Geburt in einem Staatsfonds einzahlen auf Aktien etc und dann ab 18 auszahlen, was bei den Harzern dann evtl. verpufft.

Ertragsteuern der Staat ist schon nahe 50% bei Grenzsteuern und mit Verbrauchssteuern wie MwSt >50%. Da ist schon heftig. Hinzu kommen Sozialabgaben. International sehe ich da keinen Spielraum, denn die Kosten müssten auf die Produkte umgelegt werden und die müssen noch gekauft werden. Das mag bei Fußballclubs mit festen Standorten gehen, aber internationale Firmen können schnell Abteilungen/Großverdiener verlegen.

 

Vermögenssteuer: seh ich eigentlich genauso. Wahrscheinlich wenig praktikabel. Und die Bewertung jedes Jahr neu durchzuführen, wirkt für mich arg kompliziert. Das mag bei Geldvermögen noch gehen, wird dann bei Immobilien schon schwerer und bei Kunstgegenständen, Yachten oder anderem noch schwerer

Erbschaftssteuer: einmal beim Generationenübergang, da kann man so eine Bewertung machen. Hohe Freibeträge wären nötig, mehr als derzeit. gerne 1-2 Millionen frei. 

Ertragssteuern: das seh ich nicht so. Arbeit wird mit bis zu 45% besteuert, Kapitalertrag nur bis 25%. Arbeit wird mit Sozialabgaben belegt, Kapitalertrag nicht. Mein Vorschlag: jede Einkunftsart von Geld, egal ob Rente, Kapitalertrag, Vermietung&Verpachtung, nicht-selbständige Arbeit etc. wird alles exakt gleich mit Abgaben belegt. Da die Basis verbreitert würde, kann der Abgabensatz sinken

vor 7 Minuten von Schwachzocker:

Das ist nun aber die übliche vergiftete Frage, wie sie so typisch ist für solch eine Diskussion.

Man muss Ungleichheit nicht gut finden, um zu erkennen, dass man sie nur in einem gewissen Rahmen ändern kann. Oder anders ausgedrückt: Wenn die Beseitigung der Ungleichheit dazu führt, dass es allen dreckig geht, ja, dann finde ich die ungleiche Verteilung gut bzw. besser.

Findest du? Ich finde die überhaupt nicht vergiftet. Ich stelle mir nur eine simple Frage, ob Zustand XY gut oder schlecht ist. Nur so kann ich für mich ableiten, ob ich der Meinung bin, der Zustand müsse geändert werden. Und da lässt sich mE doch leicht beantworten, ob man diese Sache um die es hier geht, akzeptabel findet oder nicht. Was daran vergiftet sein soll, leuchtet mir nicht ganz ein.

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker
vor 20 Stunden von satgar:

Erbschaftssteuer: einmal beim Generationenübergang, da kann man so eine Bewertung machen. Hohe Freibeträge wären nötig, mehr als derzeit. gerne 1-2 Millionen frei. 

Heißt das, in Deiner Vorstellungswelt sollen die ALDI-Erben ca. 22 Milliarden an den Fiskus zahlen?

Kannst Du mal sagen, wo die das Geld hernehmen sollen? Weißt Du, was das für die "armen" Angestellten bedeutet? 

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babil
· bearbeitet von babil
vor 23 Minuten von satgar:

Kurze Frage, kurze Antwort bitte: du findest du Verteilung der Vermögen in Deutschland also ok und gut so?

 

(wie diese aussieht, hatte ich eine Seite zuvor aufgezeigt)

Dafür bräuchte ich schon eine Statistik, mit der ich das beurteilen kann.

 

Welcher Sinn oder welche Motivation steckt dahinter, 17 jährige zu berücksichtigen? Welches nennenswerte Vermögen soll denn von 17-25 gebildet werden?

 

Aber ein Tipp. Es wird netto mehr sein, als bei US-Bürgern in der gleichen Altersgruppe.

 

Aber auch innerhalb Deutschlands hätte ein Handwerker mit 27 schon Rentenansprüche und vielleicht einen Bausparvertrag, welche ein 27 jähriger Uniabsolvent nicht hat. Ist es fair, dass Vermögen in einer Altersgruppe ungleich verteilt ist? Schon Grund genug was wegzunehmen?

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s1lv3r
vor 3 Minuten von oktavian:

Dann muss man aber auch prüfen, ob die Gehälter/positionen für Kinder in Familienunternehmen dem Fremdvergleich standhalten etc.

 

Das ist jetzt doch auch schon so. Alle Beschäftungsverhältnisse müssen immer dem Fremdvergleich standhalten. Das man nicht soweit geht dem Unternehmer vorschreiben zu können, welche Position in seinem Unternehmen er mit welchen Arbeitnehmern besetzt, finde ich allerdings auch angemessen. Unternehmerische Freiheit und so ...

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smarttrader

Ich zweifel immer wieder an manchen Zahlen.

 

Haus kostet 300k ? In welcher Strukturschwachen Gegend soll das sein? Ich habe das schon öfters geprüft und beobachte den Hamburger Bereich sehr. Letztens wurde es hoch gejubelt das in Norderstedt ein EFH für unter 500k zu haben war, die 200k für Sanierung/Renovierung wurden nicht erwähnt. So ungefähr am Umkreis von 75km geht es los, das mal ein kernsanierungsfähiges Haus für 300k zu kriegen ist. Aber dann sind auch 300k Sanierungskosten mal eben drin.

 

Früher war es sicherlich einfacher. In den 80er wurden Häuser für 200 000 Mark verkauft. Mit 8% Zinsen. War meist mit 50 abbezahlt und fertig. Damals reichten 2500 Mark im Monat locker aus. Heute kannst du mit 1250 Euro nicht mal eine 2 Zimmer Wohnung mieten.

 

Mir erzählten letztes Jahr immer alle, die konnten nicht kaufen wegen Nachfrageüberschuss. Jetzt gibt es genug Immobilien und jetzt wird nicht gekauft, weil zu teuer.

 

Ich glaube schon das die Nebenkosten Verdreifachung oder gar Vervierfachung den historischen Niedrigzinsniveau nicht zu Kaufandrang im Markt führt. Aber was ist mit den Mieten? Die steigen auch.

 

2008 habe ich in Hamburg für 6,50 Euro/qm Kaltmiete gezahlt. Jetzt sind die gleichen Wohnungen für 17 Euro/qm inseriert. Die Gehälter sind laut Stastiken nicht um Faktor 2,62 gestiegen.

 

Ich höre momentan von einigen Leute die ihren Angestellten jetzt 15-20% mehr Lohn zahlen, damit die Inflation nicht so hart zuschlägt. Hier in unserer Firma, wurde auch ein Inflationsausgleich erreicht. Damit die Kosten gedeckt sind, wurden die erhöhten Produktionskosten zum Teil an die Kunden weitergereicht. Es wird jetzt der Betriebsgewinn dezimiert, die Produktkosten an Kunden weitergereicht und die Mitarbeiter entlastet. Fatal, genau sowas führt jetzt wieder indirekt zu steigenden Preisen im Verbrauchersegment und somit wird wieder irgendwann der nächste Inflationsausgleich notwendig. Das Spiel beginnt von vorn.

 

Dieser Inflationsausgleich wird auch im kleinen Handwerksbetrieb wohl gezahlt. Zumindest war das die Begründung warum auf einmal die Preise um 25% gestiegen sind.

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satgar
vor 1 Minute von babil:

Dafür bräuchte ich schon eine Statistik, mit der ich das beurteilen kann.

 

Welcher Sinn oder welche Motivation steckt dahinter, 17 jährige zu berücksichtigen? Welches nennenswerte Vermögen soll denn von 17-25 gebildet werden?

 

Aber ein Tipp. Es wird netto mehr sein, als bei US-Bürgern in der gleichen Altersgruppe.

 

Aber auch innerhalb Deutschlands hätte ein Handwerker mit 27 schon Rentenansprüche und vielleicht einen Bausparvertrag, den ein 27 jähriger Uniabsolvent nicht hat. Ist es fair, dass Vermögen in einer Altersgruppe ungleich verteilt ist? Schon Grund genug was wegzunehmen?

Wer spricht denn jetzt von Altersgruppen? 

 

Ich kann nur die Zahlen hernehmen, die es gibt und die man finden kann. Danach beurteile ich das. Ich weiß nicht, warum 5 Jährige Kinder fehlen. Ich weiß aber auch nicht wie Personen von 0-16 Jahren nennenswert verändern sollten. Dadurch wird das Ergebnis, glaube ich, nicht nennenswert beeinflusst.

 

Es ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Niemand spricht hier von Ungleichheit zwischen zwei 27 Jährigen mit unterschiedlicher Karriere. Einzelfallbeispiele taugen nicht.

vor 4 Minuten von Schwachzocker:

Heißt das, in Deiner Vorstellungswelt sollen die ALDI-Erben ca. 22 Milliarden an den Fiskus zahlen?

Kannst Du mal sagen, wo die das Geld hernehmen sollen? Weißt, was das für die "armen" Angestellten bedeutet? 

Ich bin nicht dafür da, ein perfektes System zu entwickeln. Mir ist nur wichtig, dass der Staat sich darum kümmert, an der Vermögensverteilung zu arbeiten und dort Änderungen herbeizuführen. Mir scheint, als sei die Erbschaftssteuer dafür mit am praktikabelsten. Daher der Vorschlag, diese weiter zu entwickeln.

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Anja Terchova

Ich würde das Thema mit der Besteuerung lieber hinten anstellen, am wichtigsten ist doch erstmal das verfübare Nettoeinkommen.

Ein Singlehaushalt mit 1.600€ netto war zu Jahresanfang zwar nicht direkt arm, aber konnte sich auch nicht mehr wirklich zur Mittelschicht zählen, sondern war im sagen wir armutsgefährdeten Bereich. Also kein Zustand der erstrebenswert ist.

Meine Prognose für die nächsten Jahre sieht etwa so aus:

2022: Lohnerhöhung auf 1.626€ entspricht bei 9% Inflation 1.480€ Kaufkraft
2023: Lohnerhöhung auf 1.654€ entspricht bei 7% Inflation 1.400€ Kaufkraft
2024: Lohnerhöhung auf 1.676€ entspricht bei 5% Inflation 1.347€ Kaufkraft
2025: Lohnerhöhung auf 1.692€ entspricht bei 2,5% Inflation 1.326€ Kaufkraft

Und 1.326€ netto wären selbst um den letzten Jahreswechsel rum kein Gehalt für das es sich noch gelohnt hätte arbeiten zu gehen.

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oktavian
vor 1 Stunde von babil:

Klingt nach einem großen Anreiz ein generationenübegreifendes Familienunternehmen aufzubauen und dafür - und nur für dieses Ziel - auch mal kurzfristigen Profit gegenüber Investitionen hinten anzustellen…

 

Meine berufliche Laufbahn ist noch nicht besonders lang. Ich hatte aber genug Gelegenheit Industrieunternehmen kennenzulernen, die es heute nicht mehr geben würde, wenn da keine Familie hinterstecken würde.

Amazon wäre ein börsliches Gegenbeispiel mit Anfangs-Verlusten nach US-GAAP. Ich kenne viele Unternehmen welche ohne Kapitalmärkte pleite gegangen wären. Desweiteren ist eine Insolvenz auch nicht unbedingt das Ende. Familienunternehmen sind kein Selbstläufer und sie haben teils unprofessionelle Nachfolger.

Schaue Dir mal an wie Sartorius jetzt vom Testamentsvollstreckergemanagt wird. Ganz große Klasse als "Familienunternehmen".

Unternehmer könnten ihre Firmen in gemeinnützige Stiftungen einbringen, wenn es nur um den Erhalt der Firma ginge.

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sedativ
vor 6 Stunden von Holgerli:

ch stelle fest, dass das hier der nächste Panik -Thread nach dem Heizlüfter-Thread und dem Strompreise -Thread der zum Blackout -Thread mutiert ist

 

Die Rubrik "Wirtschaft, Indizes und Währungen" wäre mit ihren Polit-, Panik- und Prognose-Threads in der Offtopic-Sektion ohnehin besser aufgehoben.

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satgar
Gerade eben von sedativ:

 

Die Rubrik "Wirtschaft, Indizes und Währungen" wäre mit ihren Polit-, Panik- und Prognose-Threads in der Offtopic-Sektion ohnehin besser aufgehoben.

+1

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oktavian
vor 14 Minuten von Anja Terchova:

Ein Singlehaushalt mit 1.600€ netto war zu Jahresanfang zwar nicht direkt arm, aber konnte sich auch nicht mehr wirklich zur Mittelschicht zählen, sondern war im sagen wir armutsgefährdeten Bereich. Also kein Zustand der erstrebenswert ist.

Die Lösung ist einfach: Alle 'Reichen' wandern aus. Dann verschiebt sich die Armutsgrenze automatisch nach der aktuellen Berechnung durch die geringeren Durchschnittsgehälter.:narr:Ich nenne das Luxus-Armut.

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Schwachzocker
vor 17 Minuten von satgar:

...

Findest du? Ich finde die überhaupt nicht vergiftet. Ich stelle mir nur eine simple Frage, ob Zustand XY gut oder schlecht ist. Nur so kann ich für mich ableiten, ob ich der Meinung bin, der Zustand müsse geändert werden. Und da lässt sich mE doch leicht beantworten, ob man diese Sache um die es hier geht, akzeptabel findet oder nicht. Was daran vergiftet sein soll, leuchtet mir nicht ganz ein.

Deine Fragestellung offenbart ein extremes Schwarz-Weiß-Denken, dass die Vielfalt der Möglichkeiten zwischen gut und schlecht völlig außer acht lässt.

Ungleichheit ist aber weder gut noch schlecht, sondern es ist eben so, dass die Menschen nicht gleich sind. Mir ist rätselhaft, wieso man daran etwas ändern sollte. 

Vielleicht sollte der Staat etwas ändern, wenn jemand hungert, durstet oder friert.

Es ist aber nicht im geringsten erforderlich etwas zu ändern, nur weil der eine anders ist als der andere. Vielleicht hat der eine studiert, während der andere sich bereits mit 15 Jahren als Leichtmatrose verdingt hat. Vielleicht lebt der eine verschwenderisch und der andere sparsam. Vielleicht ist der eine drogensüchtig und der andere nicht.

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oktavian
vor 21 Minuten von s1lv3r:

Das ist jetzt doch auch schon so. Alle Beschäftungsverhältnisse müssen immer dem Fremdvergleich standhalten. Das man nicht soweit geht dem Unternehmer vorschreiben zu können, welche Position in seinem Unternehmen er mit welchen Arbeitnehmern besetzt, finde ich allerdings auch angemessen. Unternehmerische Freiheit und so ...

auf dem Papier vielleicht vom Finanzamt? Wer prüft das denn konkret und macht ein Wissens-Quiz und performance review extern und unabhängig?

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satgar
vor 1 Minute von Schwachzocker:

Deine Fragestellung offenbart ein extremes Schwarz-Weiß-Denken, dass die Vielfalt der Möglichkeiten zwischen gut und schlecht völlig außer acht lässt.

Ungleichheit ist aber weder gut noch schlecht, sondern es ist eben so, dass die Menschen nicht gleich sind. Mir ist rätselhaft, wieso man daran etwas ändern sollte. 

Vielleicht sollte der Staat etwas ändern, wenn jemand hungert, durstet oder friert.

Es ist aber nicht im geringsten erforderlich etwas zu ändern, nur weil der eine anders ist als der andere. Vielleicht hat der eine studiert, während der andere sich bereits mit 15 Jahren als Leichtmatrose verdingt hat. Vielleicht lebt der eine verschwenderisch und der andere sparsam. Vielleicht ist der eine drogensüchtig und der andere nicht.

Die Meinung teile ich halt nicht. Zwischen Sozialismus und Kapitalismus gibts viele Schattierungen. Da bin ich total bei dir. Deswegen hat man sich in Deutschland für die "soziale Marktwirtschaft" entschieden. Ob die aber in allen Einzelheiten so gut gelaufen ist, vage ich an der Vermögensverteilung einfach zu beweifeln. Du machst das an unterschiedlichen Lebensmodellen und Karrieren der Menschen fest. Ich vermute ein strukturelles Problem. That's it.

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oktavian
vor 32 Minuten von satgar:

Vorschlag: jede Einkunftsart von Geld, egal ob Rente, Kapitalertrag, Vermietung&Verpachtung, nicht-selbständige Arbeit etc. wird alles exakt gleich mit Abgaben belegt. Da die Basis verbreitert würde, kann der Abgabensatz sinken

dann würde die Abgeltungssteur doch sinken für Unternehmen, welche bereits Steuern auf die Gewinne zahlen.

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satgar
vor 1 Minute von oktavian:

dann würde die Abgeltungssteur doch sinken für Unternehmen, welche bereits Steuern auf die Gewinne zahlen.

Es gäbe keine fixe "Abgeltung" mehr. Alles kommt in einen Topf, Steuertarif drüber, Prozentsatz bestimmen, fertig.

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oktavian
Gerade eben von satgar:

Es gäbe keine fixe "Abgeltung" mehr. Alles kommt in einen Topf, Steuertarif drüber, Prozentsatz bestimmen, fertig.

Wenn die Aktiengesellschaft schon 30% Steuern zahlt, würden dann nur noch ~15% bei mir anfallen auf die Dividende? Kursgewinn sind dann wieder frei? Wäre ich sofort dafür. Wird das dann pro Aktie berechnet und Jahr berechnet?

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Chips
vor 39 Minuten von satgar:

Ertragssteuern: das seh ich nicht so. Arbeit wird mit bis zu 45% besteuert, Kapitalertrag nur bis 25%. Arbeit wird mit Sozialabgaben belegt, Kapitalertrag nicht. Mein Vorschlag: jede Einkunftsart von Geld, egal ob Rente, Kapitalertrag, Vermietung&Verpachtung, nicht-selbständige Arbeit etc. wird alles exakt gleich mit Abgaben belegt. Da die Basis verbreitert würde, kann der Abgabensatz sinken

Wie @Octavianschon sagt, wird hier ja doppelt besteuert. Wenn BMW 1Mio. Gewinn macht, kommen da 15% Körperschaftssteuer + etwa 15% Gewerbesteuer weg. Lassen sich die Quants den Rest (700k) ausbezahlen, fallen da nochmal 25% plus Soli an. Übrig bleiben 520 000. Das entspricht einem Steuersatz von 48%. Was willst du da erhöhen?

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satgar
· bearbeitet von satgar
vor 5 Minuten von oktavian:

Wenn die Aktiengesellschaft schon 30% Steuern zahlt, würden dann nur noch ~15% bei mir anfallen auf die Dividende? Kursgewinn sind dann wieder frei? Wäre ich sofort dafür. Wird das dann pro Aktie berechnet und Jahr berechnet?

Wie ich weiter oben schon schrieb: ich bin nicht dafür da, da ein perfektes System zu erstellen.

 

Mir gehts nur um den Grundgedanken: jede Einkunftsart sollte gleich besteuert und mit Abgaben belegt sein, eben auch z.B, mit Sozialabgaben. Das "alles " auf nichtselbständige Arbeit abgewälzt wird, ist meines Erachtens murks

vor 3 Minuten von Chips:

Wie @Octavianschon sagt, wird hier ja doppelt besteuert. Wenn BMW 1Mio. Gewinn macht, kommen da 15% Körperschaftssteuer + etwa 15% Gewerbesteuer weg. Lassen sich die Quants den Rest (700k) ausbezahlen, fallen da nochmal 25% plus Soli an. Übrig bleiben 520 000. Das entspricht einem Steuersatz von 48%. Was willst du da erhöhen?

Wie Schwachzocker oben schon schrieb, sind das aber unterschiedliche Ebenen. Und MadameQ nannte das auch schon als Problem. Da kommt man nunmal nicht raus. Wenn ich Nettogehalt bekomme, bezahle ich auf Kapitalerträge auch nochmals Steuern (wenn ich mein Nettogehalt wegspare), und wenn ich damit einkaufen gehe, auch. So ist das eben.

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s1lv3r

@oktavian und @Chips völlig korrekt. :thumbsup:

 

Und das Problem dabei sind halt nicht die Quants. Es gibt mehr als eine Million GmbHs in Deutschland. Man kann halt nicht anfangen Unternehmensgewinne auf einmal mit 70% zu besteuern und massiv schlechter zu stellen ggü. Arbeitseinkommen ...

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Chips
vor 47 Minuten von oktavian:

Vermögenssteuer ist sehr schwer zu erheben. Das ist extrem aufwendig. Was ist denn der faire Wert zum besteuern? Bei der Grundsteuer haben wir so eine Art Vermögenssteuer und das artet schon aus, obwohl das noch sehr leicht zu bewerten ist.

Ja. Und es gäbe relativ leicht Ausweichmöglichkeiten.

vor 47 Minuten von oktavian:

Erbschaftssteuer Da sollte man ab xx Millionen echt aufdrehen. Dann muss man aber auch prüfen, ob die Gehälter/positionen für Kinder in Familienunternehmen dem Fremdvergleich standhalten etc. Erbschaft ist genau das Problem. Dann könnte man auch jedem Bürger ab 18 z.B. €20.000 Startgeld auszahlen oder ab Geburt in einem Staatsfonds einzahlen auf Aktien etc und dann ab 18 auszahlen, was bei den Harzern dann evtl. verpufft.

Ich kann verstehen, dass man eine Erbschaftssteuer als fair empfindet, jedoch wäre sie ohne hohe Freibeträge und den komplizierten Sonderregeln auch unfair. Ich erinnere mich, wenn man ein Unternehmen vererbt bekommt, muss man 7 Jahre lang x% der vorherigen Lohnsumme bezahlen, dann ist die Steuer bei 0? Meine Güte. Ein Paradies für Steuerbetrater. So viele kluge Menschen beschäftigen sich nicht mit Optimierung von Produktionsprozessen oder der Heilung von Krebs, sondern mit Steueroptimierungen.

vor 47 Minuten von oktavian:

Ertragsteuern der Staat ist schon nahe 50% bei Grenzsteuern und mit Verbrauchssteuern wie MwSt >50%. Da ist schon heftig. Hinzu kommen Sozialabgaben. International sehe ich da keinen Spielraum, denn die Kosten müssten auf die Produkte umgelegt werden und die müssen noch gekauft werden. Das mag bei Fußballclubs mit festen Standorten gehen, aber internationale Firmen können schnell Abteilungen/Großverdiener verlegen.

So wie es heute ist, ist das schon relativ gut. Etwa 20% Steuern auf Umsatz plus eine progressive Steuer auf Einkommen plus die hälftige Einbehaltung der Steuern, wenn der Gewinn direkt anfällt (KSt + GewSt) und die andere Hälfte, wenn der Gewinn entnommen wird (Abgeltungstseuer). Plus ein paar besondere Steuern wie auf Zigaretten oder Alk. Aber muss eine Stromsteuer geben? Eine Grundsteuer? Kfz-Steuer?

vor 7 Minuten von satgar:

Wie Schwachzocker oben schon schrieb, sind das aber unterschiedliche Ebenen. Und MadameQ nannte das auch schon als Problem. Da kommt man nunmal nicht raus. Wenn ich Nettogehalt bekomme, bezahle ich auf Kapitalerträge auch nochmals Steuern (wenn ich mein Nettogehalt wegspare), und wenn ich damit einkaufen gehe, auch. So ist das eben.

Wir könnten die KSt und GewSt auch abschaffen und Erträge auf Kapital würden genauso wie Erträge aus nicht-selbstständiger Arbeit besteuert? Bei dem Lohn kämen aber natürlich noch Sozialversicherungsbeiträge oben drauf, denn deren Leistung richtet sich direkt nach den Einzahlungen (wer mehr einbezahlt, bekommt auch mehr).

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satgar
· bearbeitet von satgar
vor 4 Minuten von Chips:

Wir könnten die KSt und GewSt auch abschaffen und Erträge auf Kapital würden genauso wie Erträge aus nicht-selbstständiger Arbeit besteuert? Bei dem Lohn kämen aber natürlich noch Sozialversicherungsbeiträge oben drauf, denn deren Leistung richtet sich direkt nach den Einzahlungen (wer mehr einbezahlt, bekommt auch mehr).

Warum könnten Sozialabgaben für Vermietung&Verpachtung oder Kapital nicht auch drauf kommen? Was spricht dort dagegen? Bei freiwillig versicherten Rentnern (also freiwillige Mitglieder der KVDR) läuft das ja schon so. Da wird jede Einkunftsart mit Sozialabgaben belegt. Warum nicht immer so? Dann könnten die Abgabensätze für alle kleiner werden.

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Ken_Tucky

In den allermeisten Fällen gehören die Verfechter der Wohlstandverlustes zugunsten des Klimaschutzes oder der moralisch einwandfreien Gasbezugsquellen zu den Privilegierten im Lande. S.a. Thread "wie hoch ist euer Vermögen". Man zahlt halt ein paar Groschen mehr, kann aber nachts dank ruhigen Gewissens besser schlafen. Nichts dagegen einzuwenden, es wäre aber zumindest fair, auch mal über den Tellerrand zu schauen. Nein, es sind nicht alle so reich wie der durchschnittliche WPF-User. Anderen tut leider auch ein bisschen Wohlstandverlust weh.

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