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· bearbeitet von Schnitzel
ROUNDUP: Siemens droht erste Schadenersatzklage eines Geschäftspartners

 

MÜNCHEN/ATHEN (dpa-AFX) - Dem Siemens-Konzern droht in der Schmiergeldaffäre einem Pressebericht zufolge die erste Schadenersatzklage eines internationalen Geschäftspartners. Nach Informationen der 'Süddeutschen Zeitung' verlangt der griechische Telefonkonzern OTE von Siemens Auskunft über die Ergebnisse der internen Untersuchungen und hat deshalb beim Landgericht München Klage eingereicht. Auf der Grundlage dieser Informationen wolle OTE in einer weiteren Klage Schadenersatz geltend machen. Unterdessen berichtet der 'Spiegel', die neue Siemens-Führung sei bei der Aufarbeitung der seit knapp zwei Jahren schwelenden Korruptionsaffäre schon deutlich weiter als bislang bekannt.

 

Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaften in München und Athen habe Siemens laut 'Süddeutscher Zeitung' jahrelang Manager und Mitarbeiter von OTE bestochen, um einen Großauftrag für den Ausbau des Telefonnetzes in Griechenland zu erhalten und zu hohe Preise abrechnen zu können. OTE habe demnach 1997 mit Siemens einen Rahmenvertrag abgeschlossen, der eine Milliarde Euro wert sei. Laut Dokumenten von Siemens, die der 'SZ' vorliegen, sollen mindestens 75 Millionen Euro Schmiergeld geflossen sein. Ein Vorstand von Siemens-Griechenland habe schon 2006 bei einer internen Befragung erklärt, mit Bonuszahlungen für das OTE-Management habe man eine günstige Abrechnungspraxis sicherstellen und hohe Renditen erzielen können. In solche Dokumente soll OTE jetzt Einblick verlangen.

 

Auch in Griechenland könnte die Schmiergeldaffäre bald ein gerichtliches Nachspiel haben. Anfang Juli hatte die Athener Staatsanwaltschaft Klage wegen des Verdachts der Bestechung und Geldwäsche erhoben. Bislang war die Klage allgemein gegen 'jeden Verantwortlichen' gerichtet. Die Staatsanwaltschaft versuche jetzt, die Klagen zu personalisieren, berichtete die Athener Zeitung 'To Vima' am Samstag. Bis Ende August würden Klagen gegen fast 40 Personen erwartet. Unter den möglichen Angeklagten sei auch einer der Chefs von Siemens-Griechenland, von dem sich das Unternehmen nach einer 'Lawine von Enthüllungen' 2007 getrennt habe. Im Visier der Justiz seien auch mehrere Angestellte der OTE, hieß es.

 

Zudem könnte die Regierung in Athen Geldstrafen gegen Siemens- Griechenland wegen der Zahlung von Schmiergeldern verhängen. Die Möglichkeiten dafür werden zurzeit nach den Worten des griechischen Regierungssprechers Theodoros Roussopoulos geprüft. Zudem könnten Athen und OTE Schadenersatz fordern. Die Staatsanwaltschaft soll ausreichende Beweise unter anderem im Zusammenhang mit dem Siemens- Auftrag für das Überwachungssystem bei den Olympischen Spielen 2004 gefunden haben. Insgesamt sollen rund 100 Millionen Euro geflossen sein, auch in die Kassen griechischer Parteien.

 

Der 'Spiegel' berichtete derweil, die vom Aufsichtsrat mit der Prüfung von Schadenersatzklagen gegen ehemalige Siemens-Vorstände beauftragte Kanzlei Hengeler Mueller habe bereits umfangreiche Untersuchungen angestellt. Diese bescheinigten Ex-Siemens-Chef Heinrich von Pierer und zehn seiner ehemaligen Kollegen schwere Versäumnisse. So sei das hauseigene Anti-Korruptionssystem des Konzerns bereits seit 2001 'objektiv mangelhaft' gewesen. Die früheren Zentralvorstände, so das Fazit der Wirtschaftsanwälte, hätten die im Konzern verborgenen Korruptionsrisiken unter anderem massiv unterschätzt und Verstöße nicht ausreichend geahndet.

 

Der Freiburger Rechtsgelehrte und Richter am Oberlandesgericht Karlsruhe, Prof. Hanno Merkt, rechnet mit einem langen Schadenersatzprozess des Siemens-Konzerns gegen die elf früheren Vorstände und hält eine außergerichtliche Einigung für wenig wahrscheinlich. Die US-Börsenaufsicht SEC erwarte eine angemessene Reaktion, sagte Merkt der 'WirtschaftsWoche'. Sollte die SEC den Eindruck gewinnen, dass nur pro forma durchgegriffen wird, könnte die zu erwartende Strafe gegen die Siemens AG erheblich höher ausfallen.

 

Die Siemens AG habe nach dem Gesetz die Wahlfreiheit, ob sie den Gesamtschaden bei einem der ehemaligen Manager geltend macht oder beispielsweise ein Elftel bei jedem. In jedem Fall sei das Siemens- Verfahren wegweisend für die deutsche Unternehmensrechtsprechung. 'Der deutsche Aktienmarkt verlangt nach einem Lehrstück', sagte Merkt, der auch Sachverständiger bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (Bafin) und für den Finanzausschuss des Deutschen Bundestages ist./db/tt/gö/DP/fj

 

Quelle: dpa-AFX vom 03.03.08 16:05 auf Comdirect News

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IefTina

Guter Artikel - deckt sich mit meinen Infos zum Siemens Alltag.

Radikale Umorganisation hilft Verfilzungen aufzulösen, es bleibt aber auch viel Gutes auf der Strecke.

Der Papierkrieg durch Compliance Rules soll unglaublich sein, auch sitzen viele hochbezahlte und demontierte Bosse nun rum.

Wenn Reorgansisation im Raum steht sind alle 'begeistert' und zeigen sich von der besten Seite. Wenn dann die Verlierer bekannt sind, wendet sich das Blatt.

Dann sitzen aussertarifliche rum und machen 'Dienst-nach-Vorschrift'.

 

Ich kenne den Transportation Systems näher - ein jahrelanges Leiden, seltsam dass man dort trotz vieler Initiativen nicht besser wird.

 

Also Abwarten und Tee trinken - ich denke auch eher an negative Überraschungen zu Siemens bevor sich die Umorganisation lohnt.

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obalaa

Marttechnisch gesehen eine von wenigen Aktien im Dax die eine Bodenbildungsformation ausgebildet hat.

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Asterix1970

Gerade in Krisenzeiten zeigt Siemens seine Stärke.

Die Stärke besteht in Aufträge von Staaten und große Konzerne mit hoher Staatsnähe.

Die Verträge sind langfristig und erlauben einen besseren Preis, als in freien Märkten.

 

Die Produkte sind alle wenig Konjunktur abhängig.

Da ich defensive Werte bevorzuge, werde ich Siemens weiter aufstocken ab spätestens 65.

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andy

Bei allen Respekt, aber ich würde Siemens niemals als defensiven Wert einstufen. Die sind sehr zyklisch!

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Asterix1970

Medizintechnik und Stromerzeugung werden immer benötigt.

Da sehe ich kaum Schwankungen in der Nachfrage.

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andy
· bearbeitet von andy

Was ist das denn für eine Begründung? "Werden immer benötigt"...

Autos werden auch immer benötigt oder diverse Produktionsmaschinen und diese sind ja sehr sehr zyklisch.

 

Die Frage ist doch: Verändert sich die Nachfrage bei einer schwächelnden Wirtshaft oder gar Rezession nach diesen Produkten - und das tut es ganz sicher und das auch bei den Siemens Produkten!

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IefTina
Gerade in Krisenzeiten zeigt Siemens seine Stärke.

Die Stärke besteht in Aufträge von Staaten und große Konzerne mit hoher Staatsnähe.

Die Verträge sind langfristig und erlauben einen besseren Preis, als in freien Märkten.

 

Die Produkte sind alle wenig Konjunktur abhängig.

Da ich defensive Werte bevorzuge, werde ich Siemens weiter aufstocken ab spätestens 65.

 

Das sehe ich doch etwas anders.

Jeder Contract Manager kennt die Zitterei bei Staatsaufträgen - der Staat ist ein sicherer Zahler und kann deshalb einiges Verlangen.

Es gibt vielfach unbeschränkte Haftung, Preisgarantien, etc.

Es ist auch Vergangenheit, dass Grossaufträge gute Margen abwerfen - die Börse jubelt gelegentlich, wenn ein Grossauftrag gemeldet wird.

Es verleitet natürlich zur Annahme, dass 300Mio (oder wieviel auch immer für den Grossauftrag) viel Geld ist.

Ob's dann auch ein guter Deal wird zeigt sich oft erst viel später, wenn man Pläne und Vertriebseinschätzungen gegen die Realität legt.

Und da tauchen dann zahlreiche Problemchen auf, die man bei Vertragsunterzeichnung noch nicht kannte.

Es gilt: je grösser der Auftrag und je 'neuer, unerfahrener' umso riskanter.

 

'Kleine' Aufträge lohnen bei Siemens mit seinem Overhead nicht, grosse Aufträge gibt es nicht wie Sand am Meer und diese sind dann umso komplexer.

In der Transportation Branche kaufen Kunden gerne die einfachen und Standardprojekte von billigeren, nur wenns wirklich schwierig und gross wird denkt man an Siemens.

Um mal ein Beispiel zu geben - in Bulgarien hat Siemens einen grossen Auftrag verloren (also nicht den Zuschlag erhalten) - was bei Siemens 60Mio hat bei der Konkurrenz nur 30 gekostet ....

 

 

Medizintechnik und Stromerzeugung werden immer benötigt.

Da sehe ich kaum Schwankungen in der Nachfrage.

 

Stimmt, die Margen sinken aber dank Globalisierung und Standardisierung zusehens.

Nachfrage mag bleiben, dass man damit auch Geld verdient ist eine andere Sache.

 

Die Frage ist doch: Verändert sich die Nachfrage bei einer schwächelnden Wirtshaft oder gar Rezession nach diesen Produkten - und das tut es ganz sicher und das auch bei den Siemens Produkten!

 

Siemens könnte von staatlichen Konjunkturprogrammen profitieren. z.B. Infrastruktur.

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Asterix1970

Der Umsatz steigt seit 15 Jahren jedes Jahr.

Das lässt auf wenig zyklische Produkte schließen.

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armerTor
Bei allen Respekt, aber ich würde Siemens niemals als defensiven Wert einstufen. Die sind sehr zyklisch!

 

Die Schmiergeldabteilung lieferte doch jahrelang solide Ergebnisse :P

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andy
Siemens könnte von staatlichen Konjunkturprogrammen profitieren. z.B. Infrastruktur.

Na klar, keine Frage. Das macht vielleicht gewisse Sparten konjukturunabhängiger als andere. Trotzdem Siemens ganz klar ein Zykliker, grade wenn Siemens ehr für Großprojekte gebucht wird, grade wenn sie teurer sind als kleinere Anbieter! In Rezessionen überlegt man sich genauer, ob ich dieses Projekt grade jetzt starten muss.

Aber in jedem Falle ist es banal zu sagen, diese Produkte werden immer benötigt. Das kann man von fast jedem Produkt sagen, und ist kein Indiz für eine Konjukturunabhängigkeit.

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Asterix1970

Aber der kontinuierliche Umsatzanstieg über 15 Jahre (mehr Daten habe ich nicht gefunden) sagt doch ganz klar, dass Siemens wenig zyklisch ist.

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andy

Wenn der Gewinn auch 15 Jahre in Folge ununterbrochen gestiegen ist, hast du mich überzeugt.

 

Umsatz: Nach Sonderposten?

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Asterix1970
· bearbeitet von Asterix1970
Die Schmiergeldabteilung lieferte doch jahrelang solide Ergebnisse :P

 

Die Schmiergeldaffaire hat auch sein gutes, so kommen wir an ein Top Unternehmen zu kleinen Preis.

 

Für manche Fonds ist Siemens jetzt nicht mehr ethisch genug und steigen deshalb aus.

In 5 Jahren spricht keiner mehr drüber, dann kommen die Fonds zu hohen Kursen wieder einkaufen.

 

 

Wenn der Gewinn auch 15 Jahre in Folge ununterbrochen gestiegen ist, hast du mich überzeugt.

 

Umsatz: Nach Sonderposten?

 

Ich habe die Zahlen im Geschäftsbericht über 15 Jahren mir angeschaut.

Der Gewinn geht auch kontinuierlich hoch über 15 Jahre.

Ausnahme war Jahr 2000 mit 8 Milliarden Gewinn, wegen Infineon?

In 15 Jahren kein Verlust, wenn das nicht klasse ist.

Mit den Sonderposten kenne ich mich nicht aus, was ist das?

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thowe

Meldung ist zwar vom 06.08. aber trotzdem interessant.

 

Siemens trennt sich von Fujitsu

 

 

Grüsse thowe

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Reigning Lorelai

krass. Habe ich gar nicht mitbekommen. Muss da gleich mal meinen Kumpel anrufen der bei Fujitsu-Siemens arbeitet...

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thowe
· bearbeitet von thowe

.... und ich hab mir vor 2 Tagen noch das Siemens Notebook "Amilo Xi2550" bestellt :'(

 

Ist die Meldung dass sich Siemens von Fujitsu trennen möchte eher positiv oder negativ auf den Aktienkurs zu bewerten?

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Asterix1970

Der Einfluß auf den Aktienkurs dürfte nicht bedeutsam sein. Der Gewinn aus dem Bereich betrug 105 Mill..

Allerdings wäre ich drin geblieben, da der Verkauf nicht viel bringt.

Es wird Know-how abgegeben und der Verkauf findet in der Tiefphase des IT Zyklus statt.

Die Medizintechnik sollte in den 90ern auch verkauft werden, das wäre heute ein Fehler gewesen.

 

Anderseits hat IBM auch nichts mehr mit Notebooks zu tun.

Die Frage ist wo Wachstum für PCs herkommen soll.

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andy

Siemens will sich ja konsequent auf die 3 Geschäftsbereiche Medizintechnik, Infrastruktur und Energie konzentrieren. Das passt Fujitsu einfach nicht mehr rein.

 

Naja, habe auch einen FS TFT. ;)

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Sapine
Siemens zieht Milliardenauftrag an Land

Die Rede ist von 500 Windkraftanlagen, die der Mischkonzern dem Energieunternehmen Eon liefern soll. Eine milliardenschwere Kooperation, mit der Siemens an die Branchenspitze vorstoßen will.

...

Binnen vier Jahren will Siemens jetzt zum drittgrößten Hersteller von Windkraftanlagen weltweit aufsteigen. Heute ist der Konzern eigenen Angaben zufolge die Nummer sechs.

Quelle Financial Times Deutschland

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H.B.

 

Na - da werden jetzt ja endlich Nägel mit Köpfen gemacht.

So stelle ich mir das Agieren von Großkonzernen vor: Big & Profitabel !

 

Die Frage ist nun: Wer profitiert mehr davon: Eon oder Siemens?

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Asterix1970

Siemens habe ich letzte Woche deutlich um 5000 aufgestockt.

Die solide Performance der letzten Jahrzehnte und die stabilen Geschäftsbereiche machen Siemens zu einem klasse Investment. In der Windenergie dürfte Siemens in kürzester Zeit an die Spitze kommen.

Bei Siemens ist einfach mehr Wissen und Kapital, als bei Nordex u.a.

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Cerberos
Na - da werden jetzt ja endlich Nägel mit Köpfen gemacht.

So stelle ich mir das Agieren von Großkonzernen vor: Big & Profitabel !

 

Die Frage ist nun: Wer profitiert mehr davon: Eon oder Siemens?

 

Grossaufträge sind immer mit Vorsicht zu geniessen - ob diese wirklich profitabel sind, ist a-priori nicht gesagt.

Erstens könnte es unbekannte Risiken geben, zweitens werden intern dann gerne irgendwelche anderen Altlasten gern im Grossprojekt auf'gelöst'.

Ist natürlich erfreulich einen dicken Kuchen auf einmal einzufahren. Man sollte sich dennoch nicht von den grossen Umsatz-Zahlen in Richtung Rentabilität/Rendite/EBIT täuschen lassen.

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Pacman
Siemens will sich ja konsequent auf die 3 Geschäftsbereiche Medizintechnik, Infrastruktur und Energie konzentrieren. Das passt Fujitsu einfach nicht mehr rein.

 

Joo die Aussage hört man ja in letzter Zeit oft.

Die 3 Säulen.....

 

In welchen Bereich fällt da eigentlich die weiße Ware (Waschmaschinen, Kaffeemaschinen, Kühlschränke etc).

 

Wird da demnächste noch mehr verkauft?

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