Zum Inhalt springen
hugolee

BP (British Petroleum)

Empfohlene Beiträge

H.B.

Meiner Meinung nach ein ungewöhnlich guter Artikel.

 

 

Reingefallen!

Das ist das Ergebnis der BP-PR.

Schau dich mal um. Findest du es nicht Komisch, dass überall derartige Artikel auftauchen?

 

Das ist genau das, was ich oben angesprochen habe.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Nudelesser

Meiner Meinung nach ein ungewöhnlich guter Artikel.

 

 

Reingefallen!

Das ist das Ergebnis der BP-PR.

Schau dich mal um. Findest du es nicht Komisch, dass überall derartige Artikel auftauchen?

 

Das ist genau das, was ich oben angesprochen habe.

 

Wer solche hanebüchenen Thesen aufstellt, sollte zumindest versuchen, dies zu begründen.

 

Ich kann in dem Artikel keine Pro-BP Tendenz erkennen. Im Gegenteil, für mich liest sich insbesondere die Schilderung des Unfallhergangs so, als könnte grobe Fahrlässigkeit und damit eine Alleinhaftung von BP nicht ausgeschlossen werden.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
35sebastian

Hier noch ein Artikel der FAZ zum Thema:

 

 

Rechnung könnte auf 70 Milliarden Dollar wachsen

 

BP drohen durch die Ölpest im Golf von Mexiko astronomisch hohe Schadenersatzforderungen. Dem viertgrößten Unternehmen der Welt könnte ein Ende auf Raten bevorstehen: Der Ausverkauf seiner wertvollsten Beteiligungen.

Von Marcus Theurer, London

 

 

Hier der ganze Artikel:

 

die Rechnung für BP könnte auf 70 Mrd. wachsen

 

Vor nicht allzu langer Zeit bezifferte man die Kosten auf einige Millionen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
DrFaustus

Ich wage zu behaupten: 70 Mrd bringen BP nicht um...

Zahlt man auf Raten zurück wären es 7 Jahre ohne Gewinn. Und? Da gibts Unternehmen die schon länger ohne ausgewiesenen Gewinn existieren.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
BondFan

Ich finde den von Nudelesser verlinkte Artikel der FAZ sehr gut. Ich würde sagen, der Autor hat sich auf jeden Fall mit dem Thema intensiver beschäftigt oder sich zumindest jemanden aus der Branche als Unterstützung geholt. In vielen anderen Berichten wurde durch Übersetzungs- oder Verständnissfehler einfach haarsträubender Müll erzählt, was sicher auch zum schlechten Ansehen von BP beigetragen hat.

 

Ob der Bericht nun von der BP-PR beeinflusst ist oder nicht, er trifft zumindest des Pudels Kern.

 

Ich denke jeder Ölkonzern hätte bei so einem Unfall erst einmal in die Röhre geschaut. Wenn irgendwann mal wieder ein vergleichbarer Unfall passiert wird die betroffene Firma auch wieder dumm da stehen. 100%ige Sicherheit gibt es bekanntlich nicht. Jeder Unfall ist anders und bedarf eigener Lösungen, die sich nie bis ins kleinste Detail planen lassen ... also wie das handeln an der Börse. :P

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
H.B.

 

Wer solche hanebüchenen Thesen aufstellt, sollte zumindest versuchen, dies zu begründen.

 

Ich kann in dem Artikel keine Pro-BP Tendenz erkennen. Im Gegenteil, für mich liest sich insbesondere die Schilderung des Unfallhergangs so, als könnte grobe Fahrlässigkeit und damit eine Alleinhaftung von BP nicht ausgeschlossen werden.

 

Bitte nicht falsch verstehen ... modernes PR ist Lobpudellei auf höherem Niveau.

Man gibt alles zu, was eh bereits in der Öffentlichkeit bekannt ist und versucht so, die öffentliche Meinung langsam in die gewünschte Richtung zu drehen.

Die PR-Maschine scheint aus meiner Sicht mit Volldampf zu laufen.

 

Das ist per se nichts schlimmes, alles andere wäre tatsächlich (aus Investorsicht) grob fahrlässig. Bei der Beurteilung der Güte des Artikels muss man immer im Hinterkopf haben, dass die Informationen sorgfältig ausgesucht sind um genau den Effekt zu erzielen, der hier vertreten wird.

Wenn man das Ganze fundiert journalistisch aufarbeiten würde, dann sähe das Ganze sicherlich anders aus. Das können sich die Zeitungen heute aber gar nicht mehr leisten.

Aus diesem Grunde sollte jeder, der kein ingeneurwissenschaftliches Studium hat, gar nicht versuchen sich daraus eine meinung zu bilden.

Was hingegen zielführend ist, ist eine Abschätzung, welchen Einfluß die PR-Kampange auf den weiteren Verlauf des Desasters haben wird. IMHO

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Nudelesser

 

Aus diesem Grunde sollte jeder, der kein ingeneurwissenschaftliches Studium hat, gar nicht versuchen sich daraus eine meinung zu bilden.

 

Genau richtig! Und dieses Forum gehört auch abgeschaftt. Das kann der Bankbetriebswirt von der Sparkasse alles viel besser...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Carlos

Ich finde den von Nudelesser verlinkte Artikel der FAZ sehr gut. Ich würde sagen, der Autor hat sich auf jeden Fall mit dem Thema intensiver beschäftigt oder sich zumindest jemanden aus der Branche als Unterstützung geholt. In vielen anderen Berichten wurde durch Übersetzungs- oder Verständnissfehler einfach haarsträubender Müll erzählt, was sicher auch zum schlechten Ansehen von BP beigetragen hat.

 

Ob der Bericht nun von der BP-PR beeinflusst ist oder nicht, er trifft zumindest des Pudels Kern.

 

Ich denke jeder Ölkonzern hätte bei so einem Unfall erst einmal in die Röhre geschaut. Wenn irgendwann mal wieder ein vergleichbarer Unfall passiert wird die betroffene Firma auch wieder dumm da stehen. 100%ige Sicherheit gibt es bekanntlich nicht. Jeder Unfall ist anders und bedarf eigener Lösungen, die sich nie bis ins kleinste Detail planen lassen ... also wie das handeln an der Börse. :P

 

Im Moment scheint es mir da eine Pause zu geben wo man nicht genau weiss was Sache ist. Punkt ist, dass diese neue Verschlusskapsel aufgestülpt ist, und an sich wollte man schon mit dem Drucktest beginnen, indem man langsdam die Ventile an besagter Kapsel verschliesst und misst bis wohin sich der Druck aufbaut. BP hat auch jetzt mit dem weiteren bohren der Entlastungsbohrung aufgehört, bis der Drcuktest erfolgt ist. Die grosse Sorge ist, dass (ich nehme an wegen der geringen Dichte des Schlicks) beim verschliessen der Ventile das nach unten führende Rohr dem Druck nicht standhält, und das Rohöl und Gas in alle Richtungen förmlich explodiert. Ich glaube (verbessert mich wenn ich da falsch liege) dass das der wahre Grund ist, warum von Seiten der Regierung da plötzlich "Interferenzen" aufgetreten sind. Wenn das nach unten führende Rohr dem Druck nicht standhält, ist das etwas verheerendes.

 

BondFan, sind diese Annahmen meinerseits halbwegs richtig?

 

Quelle (unter anderen Artikeln der gleichen Seite): http://www.marketwatch.com/story/crucial-test-on-bps-gulf-well-remains-in-limbo-2010-07-14

 

Company engineers will slowly close valves on the 75-ton capping apparatus and measure the buildup of pressure. BP hopes the well can withstand internal pressure of 8,000 to 9,000 pounds per square inch for roughly six hours after the valves are closed.

 

"BP hopes"... aber Gewissheit dass das ganze standhält, hat keiner... und hier scheint mir der Hase im Pfeffer begraben zu sein:

 

Meanwhile, a spokesman for Sen. Bill Nelson, a Florida Democrat, said Wednesday that BP still has not responded to a June 2 letter inquiring about possible weaknesses in the strength of the well casing.

 

Warum führt man die Ersatzbohrung nicht wie geplant durch? Was hat zu dieser unvorgesehenen Pause in den Arbeiten geführt?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
checker-finance

 

Wer solche hanebüchenen Thesen aufstellt, sollte zumindest versuchen, dies zu begründen.

 

Ich kann in dem Artikel keine Pro-BP Tendenz erkennen. Im Gegenteil, für mich liest sich insbesondere die Schilderung des Unfallhergangs so, als könnte grobe Fahrlässigkeit und damit eine Alleinhaftung von BP nicht ausgeschlossen werden.

 

Bitte nicht falsch verstehen ... modernes PR ist Lobpudellei auf höherem Niveau.

Man gibt alles zu, was eh bereits in der Öffentlichkeit bekannt ist und versucht so, die öffentliche Meinung langsam in die gewünschte Richtung zu drehen.

Die PR-Maschine scheint aus meiner Sicht mit Volldampf zu laufen.

 

Das ist per se nichts schlimmes, alles andere wäre tatsächlich (aus Investorsicht) grob fahrlässig. Bei der Beurteilung der Güte des Artikels muss man immer im Hinterkopf haben, dass die Informationen sorgfältig ausgesucht sind um genau den Effekt zu erzielen, der hier vertreten wird.

Wenn man das Ganze fundiert journalistisch aufarbeiten würde, dann sähe das Ganze sicherlich anders aus. Das können sich die Zeitungen heute aber gar nicht mehr leisten.

Aus diesem Grunde sollte jeder, der kein ingeneurwissenschaftliches Studium hat, gar nicht versuchen sich daraus eine meinung zu bilden.

Was hingegen zielführend ist, ist eine Abschätzung, welchen Einfluß die PR-Kampange auf den weiteren Verlauf des Desasters haben wird. IMHO

 

Interessante These. Nur ist BP bisher nicht gerade durch gute PR aufgefallen, sonder eher durch grauenhafte Stümperei bei der Kommunikation. Also einerseits einfache Regeln der PR mißachten aber andererseits Hochreck der PR - das paßt nicht.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
H.B.

 

Aus diesem Grunde sollte jeder, der kein ingeneurwissenschaftliches Studium hat, gar nicht versuchen sich daraus eine meinung zu bilden.

 

Genau richtig! Und dieses Forum gehört auch abgeschaftt. Das kann der Bankbetriebswirt von der Sparkasse alles viel besser...

 

.... immer schön bis zum Schluß lesen ....

 

Was hingegen zielführend ist, ist eine Abschätzung, welchen Einfluß die PR-Kampagne auf den weiteren Verlauf des Desasters haben wird.

 

Niemand hier muss verstehen, welchen Cirkus BP dort veranstaltet. Es reicht, zu verstehen, was die anderen Marktteilnehmer daraus machen.

 

 

 

Interessante These. Nur ist BP bisher nicht gerade durch gute PR aufgefallen, sonder eher durch grauenhafte Stümperei bei der Kommunikation. Also einerseits einfache Regeln der PR mißachten aber andererseits Hochreck der PR - das paßt nicht.

 

Aber auch BP kann gute PR einkaufen.

Dafür spräche z.b. der GAP von 8 Wochen. Es dauert ein wenig, bis ein gutes Kommunikationskonzept ausgearbeitet und implementiert ist.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
checker-finance

 

Interessante These. Nur ist BP bisher nicht gerade durch gute PR aufgefallen, sonder eher durch grauenhafte Stümperei bei der Kommunikation. Also einerseits einfache Regeln der PR mißachten aber andererseits Hochreck der PR - das paßt nicht.

 

Aber auch BP kann gute PR einkaufen.

Dafür spräche z.b. der GAP von 8 Wochen. Es dauert ein wenig, bis ein gutes Kommunikationskonzept ausgearbeitet und implementiert ist.

 

 

Ich zitiere mal aus dem Handelsblatt von heute: "Wann immer BP verschiedene Kappen oder Absaugsysteme installierte, Schäden an der Quelle reparieren oder das Leck verstopfen wollte, brauchte der Konzern länger als geplant. Entweder machten ihm technische Probleme oder die geringe Erfahrung in solch großer Tiefe einen Strich durch die Rechnung - oder das Wetter spielte nicht mit, etwa als Ausläufer des Hurrikans "Alex" den Golf von Mexiko aufwühlten." http://www.handelsblatt.com/technologie/umwelt-news/oelpest-bp-testet-tauglichkeit-der-bohrloch-abdichtung;2618753

 

PR-Basics ist schlechte Nachrichten schnell und massiv zu platzieren ggf. auch zu übertreiben. BP geht offenbar genau anders herum vor, nämlich immer wieder Hoffnung zu schüren, diese zu enttäuschen und höheren Mächten, widrigen Umständen oder anderen die Schuld zuzuweisen. So etwas führt in der Regel dazu, die eigene Glaubwürdigkeit nachhaltig zu schädigen.

 

Ich gebe zu: Ich verstehe nicht, "welchen Cirkus BP dort veranstaltet" bzw. was eine solche Vorgehensweise bezwecken soll. Da ich nicht in BP investiert bin, muß ich auchnicht, "verstehen, was die anderen Marktteilnehmer daraus machen." Und das ist auch gut so, denn genau das verstehe ich nicht. Ich würde allenfalls vermuten, dass die anderen Marktteilnehmer daraus eine hohe Volatilität machen...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Carlos
· bearbeitet von Carlos

Für diejenigen hier die sich auch für die technische Seite interessieren:

 

Leck stoppt BP-Test für neue Öl-Abdichtung

 

http://news.onvista.de/alle-news/artikel/15.07.2010-10:51:14-roundup-leck-stoppt-bp-test-fuer-neue-oel-abdichtung?ID_NEWS=151346755

 

Des Weiteren:

 

Der von vorneherein als heikel eingeschätzte Test begann mit einem Tag Verspätung. Die Prozedur war zunächst verschoben worden, weil befürchtet wurde, der entstehende Druck könne zu noch größeren Schäden führen. Die US-Regierung hatte dem Unternehmen dann die Weisung erteilt, in der Nacht zum Donnerstag (MESZ) mit dem Belastungstest für eine neue Abdichtung zu beginnen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
BondFan

Es kann passieren, dass die Futterrohre im Bohrloch dem Druck nicht standhalten, wenn die Ventile oben geschlossen werden. Das muss aber nicht gleich bedeuten, dass das Öl unkontroliert austritt. In dem Bohrloch befinden sich ja mehrere "Schichten" von Rohren. Die erste Rohrtour besteht aus Rohren mit einem Durchmesser von 36", dann folgen die 28" Rohre, die 22" Rohre usw. In dem Link für den Bohrfortschirtt der Entlastungsbohrungen kann man das ganz gut erkennen.

 

Stand 10.07.2010

 

Die Angabe "Set XY Casing @ xxx feet" beschreibt den tiefsten Punkt dieser Rohrtour. Von dort führen die großen Durchmesser auf jeden Fall bis hinauf zum BOP und werden dort verankert. Die nächst kleinere Rohrtour wird dann innerhalb des größeren Rohres eingezogen. Bei den kleineren Durchmessern kann es sein, dass diese nicht ganz bis hoch zum BOP eingebaut werden, sondern weiter unten im Bohrloch verankert werden, aber das ist von Bohrung zu Bohrung unterschiedlich. Versagt ein Rohr muss das nächst größere den Druck aushalten.

 

Ich weiß nicht wie lange die Lagerstätte schon angebohrt war bevor es zum Blowout kam. Wenn die Lagerstätte schon ein paar Tage/Wochen voll zugänglich war und es vor dem Unfall keine Probleme mit dem Druck gab, werden die Rohre das vermutlich aushalten. Der Druck einer Lagerstätte erhöht sich normal nicht spontan. Habe ich zumindest so direkt noch nicht gehört, aber ich bin auch kein Geologe. Wenn es Probleme mit dem Druck gibt haben in der Regel die Absperreinrichtungen versagt und der volle Lagerstättendruck kommt oben an.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Trend

Die dts Nachrichtenagentur in Halle/Saale verbreitet soeben folgende Blitzmeldung aus Houston/London: BP: Ölaustritt im Golf von Mexiko gestoppt. Die Redaktion bearbeitet das Thema bereits. Weitere Details werden in wenigen Momenten gesendet.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
ipl

Ob der weltweite "Aufschwung" kurz vor 22 Uhr damit zu tun hatte? Jedenfalls fand er zeitlich synchron mit dieser Meldung im N24-Ticker statt...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Carlos
· bearbeitet von Carlos
BP: No oil leaking into Gulf from busted well

BP says oil stops gushing from busted well after valves shut on new cap

 

 

http://finance.yahoo.com/news/BP-No-oil-leaking-into-Gulf-apf-888011598.html?x=0&sec=topStories&pos=4&asset=&ccode=

 

BP has been slowly dialing down the flow as part of a test on a new cap. Engineers are now monitoring the pressure to see if the busted well holds.

 

Ich hoffe, es hält (bin nicht investiert, meine Hoffnung ist als Erdenbürger)

 

@ipl: Ich persönlich glaube, ja. Psychologisch ist es ein wichtiger Meilenstein, vorausgesetzt das Ding hält wirklich dem Druck stand.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
obx

@ipl: Ich persönlich glaube, ja.

Der Aktienkurs von BP ist in New York auch mit der Meldung gleich um 7% nach oben geschossen...

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Kaffeetasse

da is das ding... :w00t:

gw an alle, die günstig rein sind.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Nudelesser

Dumm nur, dass heute Freitag ist. Da wird wohl so mancher vor dem Wochenende Gewinne mitnehmen wollen, statt die Ergebnisse der Tests abzuwarten. Am Montag kann es dann schon wieder ganz anders aussehen.

 

Bin auf den Kursverlauf gespannt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
BondFan
· bearbeitet von BondFan

Laut Status update von 9 Uhr morgens Ortszeit baut sich im Bohrloch ein Druck auf, der bis zum Update bei über 6700 psi liegt. Das entspricht etwa 462 bar.

 

Ich hatte ja oben geschrieben, dass sich der Druck einer Lagerstätte nicht spontan erhöht. Darum werd ich den jetzigen Druckanstieg mal versuchen zu erklären.

 

Über der Lagerstätte befindet sich das sogenannte Deckgestein, dass undurchlässig für Gas, Öl und Wasser ist. Ohne Deckgestein gäbe es gar keine Lagerstätte in der sich Öl und Gas hätten sammeln können. In der Lagerstätte befinden sich nun Gas, Öl und Tiefengrundwasser und zwar in der Reihenfolge, da ja Öl leichter ist als Wasser und Gas leichter als die beiden Flüssigkeiten. Alle drei "wollen nach oben", werden jedoch vom Deckgestein aufgehalten und haben so einen bestimmten Druck in der Lagerstätte aufgebaut. Durch den unkontrollierten Austritt ist nun das Druckgleichgewicht der Lagerstätte aus dem Lot geraten. Öl und Gas aus dem Randbereich der Lagerstätte müssen erst einmal zum Bohrloch hin fließen. Die Menge und die benötigte Zeit dafür hängen stark von der Durchlässigkeit des Lagerstättengesteins ab. Der Druck am Bohrloch fällt daher mehr oder weniger schnell ab. Im Idealfall würde sogar die Öl/Wasser-Grenze durchbrochen und es tritt weniger Öl und mehr Wasser aus. Ein Fall, der bei der normalen Öl- und Gasförderung natürlich so lange wie möglich vermieden werden soll. Wenn nun das Bohrloch verschlossen wird verteilen sich Öl und Gas wieder gleichmäßig in der Lagerstätte. Von unten drückt zusätzlich noch Tiefengrundwasser nach. Dadurch baut sich wieder Druck auf, der allerdings nicht über den ursprünglich in der Lagerstätte herrschenden Druck steigen wird, da der Aufwärtsdrang des Grundwassers nicht so stark ist wie der von Öl und Gas.

 

Sollte der Druck fallen, wäre dies ein Zeichen dafür, dass es irgendwo eine undichte Stelle gibt.

 

EDIT: BP geht davon aus, dass bei Erreichen eines Drucks von 8000 psi (ca. 550 bar) von einer intakten Bohrlochstruktur ausgegangen werden kann. Wären die 6000 psi (ca. 410 bar) nicht erreicht worden spräche das auf jeden Fall für ein Leck. Dazwischen muss man sehen was passiert.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
BondFan

Es wurde offenbar befürchtet, dass nach dem Verschließen der Bohrung Öl und Gas durch die 18 Zoll Rohrtour austreten könnten.

 

Quelle: Kent Wells Technical Briefing (transcript) - 16 July, 1730 CDT Seite 3

 

Öl und Gas wären also erst über das 9 5/8" Rohr bis hoch zum BOP gelangt und von dort über eine eventuelle Schwach- oder Schadstelle in den sogenannten Ringraum zwischen der 16" und der 18" Rohrtour eingedrungen. In dem Ringraum wäre das Öl wieder in die Tiefe gedrückt worden und dann durch den möglicherweise mangelhaft zementierten Casing-Schuh der 18" Rohre in das umliegende Gebirge gelangt. Laut den PDFs zum Stand der Entlastungsbohrungen scheint der 18" Casing Schuh bei etwas über 5.000 Fuß (ca. 1500 m) unter dem Meeresgrund zu liegen. Von dort könnte es durchaus wieder nach oben bis zum Meeresgrund gelangen.

 

Der Druck in der eingeschlossenen Bohrung steigt um ca. 2 psi (etwa 0,13 bar) pro Stunde.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
vanity
· bearbeitet von vanity

... Der Druck in der eingeschlossenen Bohrung steigt um ca. 2 psi (etwa 0,13 bar) pro Stunde.

Ist das wenig oder viel? :- (mir kommt es wenig vor)

 

Ich streue einfach mal ein Danke zwischen deine unermüdlichen Bemühungen, uns Laien - die wir allenfalls einen Anflug von Ahnung zu Finanzanlagen, bestimmt aber nicht zum anscheinend doch etwas komplexeren Offshore Drilling haben - die Umstände und Fortschritte der Rettungsbemühungen verständlich zu machen. Da du wohl vom Fach bist, kannst du auf alle Fälle auch auf deine didaktischen Fähigkeiten stolz sein. Ich wenigstens glaube mittlerweile verstanden zu haben, dass es nicht einfach ausreicht, eine hinreichend schwere Metallplatte über die Austrittsstelle zu legen (wie es weiter vorne vorgeschlagen wurde).

 

Weiter so! :thumbsup:

 

(es ist wie sonst: Kaum hat ein Thema ein bestimmtes Maß an Popularität erreicht, glauben Hinz und Kunz - ohne durch die leiseste Sachkenntnis getrübt zu sein - mitreden zu können)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
BondFan

Danke für die Blumen. Ich bin kein Techniker, aber arbeite seit Jahren in der Branche im kaufmännischen Bereich, da schnappt man so Einiges auf. Einen Anspruch auf 100%ige Richtigkeit erhebe ich natürlich nicht ;)

 

Der Druckanstieg ist recht gering. Zum Vergleich, der normale Luftdruck auf Meereshöhe entspricht 1 bar.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
obx

Danke für die Blumen. Ich bin kein Techniker, aber arbeite seit Jahren in der Branche im kaufmännischen Bereich, da schnappt man so Einiges auf. Einen Anspruch auf 100%ige Richtigkeit erhebe ich natürlich nicht ;)

Danke Bond :thumbsup:

Obwohl Du sehr detailreich erklärst verliert man trotzdem den roten Faden nicht

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...