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Kolle

Experten fordern Abschaffung der Riester-Rente

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Mithrandir77

warum bei niedrigem Ölpreis die Staatskasse damit nicht aufbessern? Sehe hier keinen Widerspruch.

Es ist ein Unterschied, ob nur Dividenden und Zinsen verkonsumiert werden oder ob die Substanz angegriffen wird, um kurzfristig aufgetretene Löcher in der Staatsfinanzierung zu stopfen. Ich traue es den Politikern nicht zu, einen zur Altersvorsorge der Bürger gedachten Honigtopf langfristig aufzubauen und zu verwalten und gleichzeitig dauerhaft der Versuchung zu widerstehen, damit Zweck-fremde Dinge zu finanzieren. Der Konsum von Substanz des Ölfonds zeigt anschaulich, wie Politiker agieren.

 

Zudem hat ja schon jemand anderes angemerkt: es ergibt wenig Sinn, hohe Staatsschulden zu bedienen und parallel Geld anzulegen. Auch für den Staat sollte Schuldentilgung vor Geldanlage gehen.

 

die Schulden werden wir eh nicht tilgen können...die Rente frisst jedes Jahr mehr Geld aus dem Haushalt und bei den Pensionen fehlen die Rückstellungen

ist doch nur die Frage wie lange es dauert...(dazu wird uns der Euro und die EU noch sehr viel kosten, Flüchtlinge mussten ja auch noch sein etc.)

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tyr
· bearbeitet von tyr

die Schulden werden wir eh nicht tilgen können...die Rente frisst jedes Jahr mehr Geld aus dem Haushalt und bei den Pensionen fehlen die Rückstellungen

ist doch nur die Frage wie lange es dauert...(dazu wird uns der Euro und die EU noch sehr viel kosten, Flüchtlinge mussten ja auch noch sein etc.)

Wenn es den Bürgern nur wichtig genug wäre könnte man schon etwas bewegen. Alles was du angesprochen hast könnte neu gestaltet werden. Solange aber nur die am Stammtisch geredet wird und nicht ausreichend Druck auf die Politiker ausgeübt wird sehe ich nicht, warum sich etwas ändern sollte.

 

Im Gegenteil: Klientelpolitik wie Rente mit 63 oder Mütterrente wird gerne vom Wahlvolk angenommen.

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andjessi
· bearbeitet von andjessi

Es macht übrigens keinen Sinn die Staatsschulden zu tilgen. Das wird uns nur Wachstum kosten. Statt zu tilgen, können wir besser investieren (Infrastruktur, Bildung, Wettbewerbsfähigkeit). Deutschland ist nicht zu hoch verschuldet. Mit ~ 70% des BIP passt das halbwegs und ist international moderat.

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Schwachzocker

Es macht übrigens keinen Sinn die Staatsschulden zu tilgen. Das wird uns nur Wachstum kosten....

Das sehe ich ein!

Wird das Einzahlen in einen wie auch immer gearteten Fonds denn kein Wachstum kosten?

 

 

 

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zerohedge

Es ist zwar ein Nullsummenspiel, aber trotzdem ist es nicht egal, wie hoch die Rente ist. Der Unterschied ist nämlich, ob nun der Rentner ODER der Beitragszahler einmal mehr im Monat ins Kino geht. Und diese Frage ist eben doch sehr relevant für die betroffenen Personen!

 

 

 

Das ist falsch, es sei denn du meinst mit Gesamtgesellschaft die ganze Welt. Denn andernfalls kann der Wohlstand in 30 Jahren natürlich auch durch die Bevölkerung anderer Länder erbracht werden. In der Praxis natürlich nicht zu 100%, aber zumindest zum Teil!

Und selbst wenn man diesen Punkt vernachlässigt, kann die Gesellschaft sehr wohl "sparen" im Sinne von Werte aufbewahren. Sie kann z.B. Erdöl "sparen", sie kann viel arbeiten um langfristig funktionale und wartungsarme Infrastruktur zu schaffen (z.B. Schienen, Wohnungen, usw.) und sie kann durch Forschung/Bildung die spätere Produktivität deutlich verbessern. Das alles hebt den Lebensstandard der späteren Generation auf Kosten von Mehrarbeit für die jetzige Generation.

 

Natürlich ist es für den Betroffenen nicht egal, ob er viel oder wenig Rente bekommt oder entsprechend Beiträge bezahlt, aber das ist primär eine Verteilungsfrage (zum jeweiligen Zeitpunkt). Mir ging es vor allem daraum, darauf hinzuweisen, dass Rentenbeiträge im Umlagesystem ja nicht verloren sind. Die Rentner verkonsumieren schließlich einen Großteil ihrer Rente.

 

Dass wir in 30 Jahren Wohlstand importieren können, ist eine Hoffnung, die ich gerne teile. Als "Exportweltmeister" haben wir da ja auch noch etwas gut bei anderen, aber langfristig kann man nicht mehr Wohlstand importieren als exportieren. Man wird sehen, wie das funktioniert. Bei Waren mag das ja sogar für einige Zeit gut gehen, aber bei Dienstleistungen?

 

Das "Sparen", was du beschreibst, nennt man in investieren (und das kostet jetzt Geld). Ich kenne jedenfalls keinen der "viel" arbeitet, ohne dafür Geld zu bekommen und "wartungsarme" Infrastruktur/Häuser gibt es auch nicht für umsonst. Forschung und Bildung verlangen auch nach Investitionen. Den entscheidenden Punkt nennst du: Unsere Produktivität muss sich so steigern, dass wir das Mehr an Rentnern in der Zukunft mit durchziehen können.

 

Wie schade, dass man sich leider keine Pauschalurlaube, Pflegeheime, Autos, Fabriken, Lebensmittel, Frisörbesuche etc. schon jetzt kaufen und 30 Jahre in den Keller legen kann, um sie hervorzuholen, wenn man sie braucht. Geld, Gold, Aktien, Rentenansprüche etc. für die "Altersvorsorge" "versprechen" uns das zwar, aber eigentlich bleibt nur die Hoffnung, dass die Gesellschaft es in 30 Jahren auch irgendwie wuppt ;-)

Jede Art von Altersvorsorge ist letztlich nur Anteilsschein an einen zukünftigen (von anderen gebackenen) Kuchen unbekannter Größe.

 

Bei JEDER Umverteilung bleibt etwas verloren.

 

Wir wissen doch, dass der Staat ineffizient ist. Wie ineffizient genau, wissen wir nicht. Man könnte aber das Beispiel Hilfsorganisationen heranziehen.

 

"Grob gesagt werden zwischen 10 und 15 Prozent jeder Spende für Verwaltungskosten verwendet,"

 

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/humanitaere-hilfe-vom-geld-kommt-kaum-etwas-an-11111724.html

 

Beim Staat wird es noch schlimmer sein.

 

Hinzu kommt: Es wird nach Wahlumfragestand umverteilt. Ich erinnere mal an das SPD Projekt Rente mit 63. Da bekommen die, die so oder so schon eine gute Rente bekommen (weil man 45 Jahre arbeiten musste) noch mehr Geld "geschenkt".

 

Aus diesen beiden Gründen (enormer Verwaltungsapparat wo Geld versickert + Umverteilung nach Gutdünken) bin ich für VIEL mehr Eigenvorsorge. Bzw. das man dem Bürger endlich mal mehr netto vom brutto lässt.

 

OECD ermittelte ja gerade, dass Deutschland da an 3. Stelle steht bei Abgaben/Steuern. Und selbst Platz 1 würden sich Politiker hinstellen und schwafeln es wäre nicht genug Geld da.

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lswfma

Im Gegenteil: Klientelpolitik wie Rente mit 63 oder Mütterrente wird gerne vom Wahlvolk angenommen.

 

Einspruch. Nur von einem Teil des Wahlvolkes, meine Meinung wurde gehört und verworfen.

Was mich wundert, dass in einer Demokratie die Mehrheit für etwas ist von dem sie nichts hat...

...und noch dafür bezahlen muss. Ist das vielleicht eine Spezialform-der-Demokratie?

 

Es macht übrigens keinen Sinn die Staatsschulden zu tilgen. Das wird uns nur Wachstum kosten....

Das sehe ich ein!

Wird das Einzahlen in einen wie auch immer gearteten Fonds denn kein Wachstum kosten?

 

In unserem Geldsystem kann Wachstum nur durch neue Schulden, neues Geld entstehen. Stimmt das?

Falls ja, wer sollte die Schulden aufnehmen: Einzelne, die Gesellschaft bzw. "Außenstehende"?

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andjessi

Im Gegenteil: Klientelpolitik wie Rente mit 63 oder Mütterrente wird gerne vom Wahlvolk angenommen.

 

Einspruch. Nur von einem Teil des Wahlvolkes, meine Meinung wurde gehört und verworfen.

Was mich wundert, dass in einer Demokratie die Mehrheit für etwas ist von dem sie nichts hat...

...und noch dafür bezahlen muss. Ist das vielleicht eine Spezialform-der-Demokratie?

 

Die Rente mit 63 war wirklich eine sonderdämliche Sache. Die Zustimmungswerte waren allerdings trotzdem sehr hoch (über 70%).

 

Quelle: http://www.infratest-dimap.de/umfragen-analysen/bundesweit/umfragen/aktuell/zustimmung-zur-rente-mit-63-nach-45-berufsjahren/

 

Die Begründung für die Rente mit 63 war ja eine Mischung aus "Freibier für alle", was kostet die Welt, jetzt sind wir mal dran mit dem Schluck aus der Pulle und Tränendrüse (hart arbeitender Malocher hat sich die Rente nach 45 Jahren ja wohl verdient).

Ich fürchte, dass diese Argumente immer wieder ziehen werden und und die (herrschende) rentennahe Generation für ähnliche Aktionen in der Zukunft immer wieder gut sein wird (die Seehofer-Attacke auf die Riester-Rente lässt mich da einiges befürchten). Das gefährdet leider das an sich gute umlagefinanzierte Rentensystem.

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tyr

Einspruch. Nur von einem Teil des Wahlvolkes, meine Meinung wurde gehört und verworfen.

Was mich wundert, dass in einer Demokratie die Mehrheit für etwas ist von dem sie nichts hat...

...und noch dafür bezahlen muss. Ist das vielleicht eine Spezialform-der-Demokratie?

Solange größere Teile der Bevölkerung Politik-müde sind und alles ohne großen Widerstand mitmachen wird sich wohl nichts daran ändern, dass Klientelpolitik stattfinden kann.

 

Die Rente mit 63 oder die Mütterrente kann meiner Meinung nach keine Entscheidung im Sinne des Gemeinwohls sein.

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Schwachzocker

Wenn ich nicht mehr genug Beitragszahler habe und zu viele Empfänger, dann muss ich das Verhältnis wieder angleichen. Da führt doch kein Weg daran vorbei!

Die Regelaltersgrenze für den Renteneintritt betrug im 19. Jahrhundert einmal 70 Jahre. Die durchschnittliche Lebenserwartung 50 Jahre.

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Okabe

Der Ansatz ist wie gesagt löblich, aber eine Volkswirtschaft kann nichts für spätere Generationen "puffern". Für den einzelnen ist das möglich, aber nicht für die Gesamtgeneration. Das heißt natürlich nicht, dass es nicht heute sinnvoll ist zu investieren und zu sparen (damit andere mit diesem Geld direkt wieder investieren).

 

Wie ich dir bereits erklärt habe, kann eine Volkswirtschaft sehr wohl eine ganze Menge puffern. Nicht alles, aber zumindest einen relevanten Teil.

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CHX
· bearbeitet von Licuala

Falls ja, wer sollte die Schulden aufnehmen: Einzelne, die Gesellschaft bzw. "Außenstehende"?

 

In einer gesunden "Volkswirtschaft" verschulden sich ohnehin nur der Staat (bis maximal 60 Prozent des BIP) und Unternehmen (in einem tragfähigen Ausmaß), um entsprechende Mehrwerte durch gewinnbringende Investitionen zu schaffen.

 

Bei Privathaushalten hingegen sollten Schulden absolut tabu sein (Auto, Möbel, Urlaub, Handys etc.pp.), ggf. mit Ausnahme einer PKW-Finanzierung, wenn dieses für den Arbeitsweg unbedingt benötigt wird.

 

Auch der Wunsch einer eigenen Immobilie sollte für Privatpersonen gut finanzierbar sein: mindestens 1/3 der Darlehenssumme sollte als Eigenkapital vorhanden sein, die Annuität sollte bei mindestens 3 % jährlich liegen. Das Haushaltsnettoeinkommen sollte zu maximal 1/3 für die Darlehenskosten (Tilgungen und Zinsen) aufgebraucht werden, ein weiteres Drittel des Nettoeinkommens entfallen für Rücklagen und Nebenkosten, das letzte Drittel für den Lebensunterhalt.

 

Nun kann man diese Thesen ja mal mit der bundesdeutschen Realität abgleichen, dann weiß man, woran man ist ... unsere neue "Religion" ist der Konsumismus, deutlichst erfolgreicher als jede andere Religion vorher.

 

Die Rente mit 63 war wirklich eine sonderdämliche Sache. Die Zustimmungswerte waren allerdings trotzdem sehr hoch (über 70%).

 

Ja, das war sie - und ein völlig falsches Signal. Dass die Zustimmung trotzdem hoch war, liegt ganz einfach an der Tatsache, dass den meisten klar sein dürfte, dass Einschnitte nötig sein werden - nur eben bitte bei anderen ...

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CHX
· bearbeitet von Licuala

die Schulden werden wir eh nicht tilgen können...die Rente frisst jedes Jahr mehr Geld aus dem Haushalt und bei den Pensionen fehlen die Rückstellungen

ist doch nur die Frage wie lange es dauert...(dazu wird uns der Euro und die EU noch sehr viel kosten, Flüchtlinge mussten ja auch noch sein etc.)

 

Vergiss das Gesundheitswesen nicht ... ;)

 

Professor Dr. Fritz Beske, populärer Warner und Mahner im Gesundheitswesen, hat ein neues Buch geschrieben. Unermüdlich sorgt er sich um den Zustand und die Stabilisierung der Gesundheitsversorgung in Deutschland. Viele seiner Vorschläge macht

er seit Jahren. Sie sind durchdacht und mit aussagekräftigen Zahlen hinterlegt. Bislang hatte die Politik jedoch nicht den Mut und das Durchsetzungsvermögen, entscheidende Veränderungen auf den Weg zu bringen. Die wichtigsten Kernaussagen aus dem neuen Beske-Buch werden hier kurz erklärt.

 

Bevölkerungsentwicklung

 

Bis 2060 geht die Bevölkerungszahl um 13 Millionen, die nachwachsende Generation um 4 Millionen und die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter, 20 bis 66 Jahre, um 15 Millionen zurück. Allein die Altersgruppe 67 Jahre und älter nimmt um 5 Millionen zu.

 

Krankheitshäufigkeit

 

Bis 2050 wird die Zahl der an Diabetes Erkrankten um 20 bis 22 Prozent zunehmen, der Herzinfarkt um 75 Prozent, der Schlaganfall um 62 Prozent, Krebserkrankungen insgesamt um 27 Prozent und die Zahl der an Demenz Erkrankten von 1,1 auf 2,2 Millionen.

 

Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung

 

In der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) steigen die Kosten für die Gesundheitsversorgung eines Versicherten von 970 Euro im Alter von 1 bis 29 Jahren auf 5343 Euro im Alter von 90 Jahren. Wird davon ausgegangen, dass die durch den medizinischen Fortschritt bedingten Ausgaben der GKV jährlich zwei Prozent dieser Ausgaben betragen, könnte der Beitragssatz der GKV bis 2060 bis auf 52 Prozent steigen. Höheren Beitragssätzen sind Grenzen gesetzt. Leistungseinschränkungen sind unvermeidlich.

 

Steuermittel für die Gesetzliche Krankenversicherung

 

Bei einem weiter steigenden Beitragssatz der GKV werden Steuermittel zur Defizitfinanzierung gefordert. Eine Aufstellung darüber, welche Ausgaben über Steuermittel zu finanzieren sind und welcher Forderungskatalog an Steuermitteln besteht, macht deutlich, dass diese Forderung in Konkurrenz zu vielen anderen Politikbereichen steht. Hinzugekommen sind die Aufwendungen für Asylbewerber und Flüchtlinge. Es ist eine Illusion zu glauben, dass der Staat bereit sein wird, die GKV mit Steuermitteln zu subventionieren.

 

Fachkräftemangel

 

Die beiden zahlenmäßig stärksten Gesundheitsberufe sind Ärzte und Pflegekräfte. Bei beiden Berufen gibt es schon heute einen ungedeckten Bedarf, eine Situation, die sich verschärfen wird. Bei Ärzten ist besonders der Mangel an Hausärzten groß. Bei Pflegekräften steigt der Bedarf allein für die Versorgung Pflegebedürftiger bis 2060 auf 1,4 Millionen, eine Verdoppelung. Da die Berufe des Gesundheitswesens in Konkurrenz zu allen anderen Berufen stehen, ist dieser Bedarf nicht zu decken.

 

Versorgung Pflegebedürftiger

 

Bis 2050 steigt die Zahl Pflegebedürftiger von 2,3 auf 4,6 Millionen. Die Pflegekraft von Familien geht durch die Zunahme von Pflegebedürftigen, die Mobilität der Erwerbstätigen und die Zunahme von Einpersonenhaushalten zurück. Der Bedarf an Pflegeheimplätzen steigt von 840.000 auf 2 Millionen 2050.

 

Versorgung ländlicher Räume

 

Es wird nicht gelingen, die Versorgung ländlicher Räume durch niedergelassene Ärzte und Krankenhäuser dauerhaft flächendeckend und wohnortnah mit einem hohen Maß an Versorgungsqualität sicherzustellen. Beides, wohnortnah und qualitativ hochwertig, ist nicht miteinander zu vereinen. Die Zielvorgabe kann daher nicht lauten, Sicherstellung einer wohnortnahen Versorgung, sie lautet, die Versorgung sicherstellen. Dies kann auch örtlich erfolgen, wird aber zunehmend aus städtischen Regionen heraus oder durch den Transport aus der ländlichen Region in die nächste Stadt erfolgen.

 

usw. usf.

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CHX
· bearbeitet von Licuala

Abgesehen davon, dass die derzeitige Rentendiskussion seitens der Politik lediglich der Bundestagswahl 2017 geschuldet ist und die Versicherungsgesellschaften aufgrund der andauernden Niedrigzinsphase zunehmend das Interesse an Riester-Renten verlieren, weil sie dadurch Probleme bekommen, die geforderte Bruttobeitragsgarantie weiterhin zu erfüllen - hätte man sich nicht damals vor Einführung der Riester-Rente seitens der Verantwortlichen einfach mal ein paar relativ einfache Fragen stellen können (speziell vor dem Hintergrund, dass Riester-Renten ja gerade für Kleinverdiener ins Leben gerufen wurden):

 

Warum wurde im Vorfeld nicht nachgerechnet, welches pro-Kopf-Einkommen mindestens erforderlich ist, um eine Riester-Sparleistung überhaupt erübrigen zu können?

Warum wurde im Vorfeld nicht nachgerechnet, welche Altersrente später erforderlich ist, um über den durchschnittlichen Betrag der Grundsicherung zu kommen, sodass eine Riesterrente überhaupt Sinn macht?

Warum wurden im Vorfeld keine Sicherungen eingebaut, damit Riester-Renten nicht vollständig gegen die Grundsicherung aufgerechnet werden?

Warum wurden die Finanzdienstleister damals nicht angehalten, möglichst kostengünstige Riesterverträge vorzuhalten?

Warum wurden im Vorfeld keine langen Niedrigzinsszenarien und ihre Auswirkungen auf die Bruttobeitragsgarantie durchgerechnet?

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Beobachter2

In diesem Zusammenhang ist auch ein älterer Blog-Beitrag von Christian Kirchner interessant.

 

Wir erfinden heute mal ein tolles Altersvorsorgeprodukt

 

Hier einmal ein konstruktiver Vorschlag, wie eine betriebliche Altersvorsorge aussehen kann, wenn man Lobbyisten der Finanzdienstleistungsbranche in Deutschland die Stirn bietet [...]

 

Angestellte zahlen bis zu acht Prozent ihres jährlichen Arbeitslohns in diese Altersvorsorge ein. Davon übernehmen sie selbst vier Prozentpunkte, der Arbeitgeber drei Prozentpunkte, und der Staat fördert das ganze mit einem weiteren Prozentpunkt. Natürlich locken zusätzliche Erleichterungen, weil diese Vorsorge aus dem Lohnbrutto gezahlt wird, was gut für Angestellte wie Unternehmen ist. [...]

 

Damit das ganze keine Bereicherungsmaßnahme für die Finanzdienstleistungsindustrie wird, bekommt dieses Altersvorsorgeprodukt einen Gesamtkostendeckel von 0,75 Prozentpunkte der gesamten Beitragssumme. [...]

 

Um niemanden zu bestrafen, der womöglich nicht allzu lange lebt und um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass es letztlich ja immer noch das Geld des Arbeitnehmers ist, kommen die Sparer bereits ab dem Alter von 55 Jahren weitgehend abschlagsfrei an ihr Vorsorgeguthaben. Wir machen es aber steuerlich attraktiv, das Geld nicht auf einen Schlag zu verpulvern. [...]

 

Ich habe in diesen Zeilen exakt beschrieben, wie Großbritannien seine Altersvorsorge auch als Reaktion auf Niedrigzinsen, Finanzkrise und Gebührenschinderei reformiert hat. [...]

Gruß, Beobachter2.

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Schwachzocker

...

Warum wurde im Vorfeld nicht nachgerechnet, welches pro-Kopf-Einkommen mindestens erforderlich ist, um eine Riester-Sparleistung überhaupt erübrigen zu können?

Warum wurde im Vorfeld nicht nachgerechnet, welche Altersrente später erforderlich ist, um über den durchschnittlichen Betrag der Grundsicherung zu kommen, sodass eine Riesterrente überhaupt Sinn macht?

Warum wurden im Vorfeld keine Sicherungen eingebaut, damit Riester-Renten nicht vollständig gegen die Grundsicherung aufgerechnet werden?

Warum wurden die Finanzdienstleister damals nicht angehalten, möglichst kostengünstige Riesterverträge vorzuhalten?

Warum wurden im Vorfeld keine langen Niedrigzinsszenarien und ihre Auswirkungen auf die Bruttobeitragsgarantie durchgerechnet?

Wie kommst Du darauf, dass das nicht gemacht wurde?

Leute, die durch Altersvorsorge nicht oder nicht wesentlich über die Grundsicherung hinauskommen, brauchen nun einmal nicht sparen. Das ist dem Sozialstaat geschuldet. Man bekommt das Geld ohnehin.

Die Alternative ist, dass man Leuten die Grundsicherung gibt, obwohl die eigentlich gar nicht bedürftig sind (weil sie genug vorgesorgt haben). Dann will ich die Grundsicherung auch!dry.gif

Und der Vergleich mit anderen Ländern verbietet sich solange, wie wir deren Sozialsysteme nicht kennen. Was haben denn Briten und Amis für eine Grundsicherung?

 

Warum wurden die Finanzdienstleister damals nicht angehalten, möglichst kostengünstige Riesterverträge vorzuhalten?
Warum wurde die Fa. Adidas nicht angehalten, möglichst kostengünstige Sportschuhe vorzuhalten?

 

 

 

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CHX

Du hast nichts davon verstanden ...

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Schwachzocker

Hier hat anscheinend noch jemand nichts verstanden...jedenfalls nicht die Kunst wiedergewählt zu werden.

 

Schäuble befeuert Streit um Renteneintrittsalter

Schäuble hatte am Mittwochabend bei einer Veranstaltung in Berlin gesagt: "Es macht relativ viel Sinn, Lebenserwartung und Lebensarbeitszeit in einen fast automatischen Zusammenhang auch in der Rentenformel zu bringen."

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CHX

Wir müssen schon bis zu einem gewissen Grad akzeptieren, dass die Situation nun einmal so ist, wie sie ist. Die Bürger dieses Landes haben nicht genug Beitragszahler produziert. Das haben die Bürger dieses Landes freiwillig selbst so entschieden.

Man kann allenfalls versuchen, die Situation nicht ganz so schlimm werden zu lassen durch:

 

1.) längere Lebensarbeitszeit

2.) höhere Staatsverschuldung

3.) qualifizierte Zuwanderung

 

Würde ich auch (fast) so sehen - allerdings fehlt mir hier der allerwichtigste Punkt:

 

Das Schaffen von Vertrauen in die Zukunft ist die vornehmste Aufgabe der Politik.

 

Ich würde auch höheren Staatsverschuldungen nicht einfach so generell zustimmen, sondern nur dann, wenn damit sinnvolle Investitionen in die Infrastruktur und die Bildung erfolgen würden. Dieser Aspekt würde auch qualifizierter Zuwanderung sehr nutzen.

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ImperatoM

Wir müssen schon bis zu einem gewissen Grad akzeptieren, dass die Situation nun einmal so ist, wie sie ist. Die Bürger dieses Landes haben nicht genug Beitragszahler produziert. Das haben die Bürger dieses Landes freiwillig selbst so entschieden.

Man kann allenfalls versuchen, die Situation nicht ganz so schlimm werden zu lassen durch:

 

1.) längere Lebensarbeitszeit

2.) höhere Staatsverschuldung

3.) qualifizierte Zuwanderung

 

Es gibt schon auch Alternativen, die funktionieren würden. Beispielsweise ein querfinanzierter Rentenzuschlag aus einer echten und an die Staatsbürgerschaft gebundenen Erbschaftssteuer auf große Vermögen oder der Wiedereinführung der Vermögenssteuer.

 

Einkommen wird in Deutschland bereits stark mit Steuern und Abgaben belastet, auf Vermögen fällt aber fast nichts an. Hier wäre mit entsprechendem politischem Willen einiges an Geld für den Staat zu holen, ohne die Großvermögensbesitzer und -erben zu überfordern. das ganze hätte einen Umverteilungsaspekt und würde gleichzeitig konjunkturbelebend wirken, so dass Firmenbesitzer und Aktionäre (nicht zuletzt.wieder die Vermögensbesitzer) davon ebenfalls profitieren, also einen Teil ihrer Mehrbelastung sogar zurückerhalten.

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Schwachzocker

... Hier wäre mit entsprechendem politischem Willen einiges an Geld für den Staat zu holen, ohne die Großvermögensbesitzer und -erben zu überfordern. das ganze hätte einen Umverteilungsaspekt und würde gleichzeitig konjunkturbelebend wirken...

 

Hm...Steuererhöhungen wirken konjunkturbelebend?:huh:

 

Gibt es irgendein historisches Beispiel dafür?

 

 

 

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tyr

Reich sind immer nur andere. Von den anderen soll der Staat mehr holen.

 

Einfache Lösungen sind selten der richtige Weg, um komplexe Probleme zu lösen.

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Hellerhof

... Hier wäre mit entsprechendem politischem Willen einiges an Geld für den Staat zu holen, ohne die Großvermögensbesitzer und -erben zu überfordern. das ganze hätte einen Umverteilungsaspekt und würde gleichzeitig konjunkturbelebend wirken...

 

Hm...Steuererhöhungen wirken konjunkturbelebend?:huh:

 

Gibt es irgendein historisches Beispiel dafür?

 

Damit kann ich nicht dienen, aber der (theoretische) Hintergrund scheint das Haavelmo-Theorem zu sein.

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albr

Hm...Steuererhöhungen wirken konjunkturbelebend?:huh:

 

Gibt es irgendein historisches Beispiel dafür?

 

Damit kann ich nicht dienen, aber der (theoretische) Hintergrund scheint das Haavelmo-Theorem zu sein.

 

 

 

klar, hat in der Praxis auch noch nicht funktioniert rolleyes.gif (siehe aktuell Frankreich)... tja, dumm nur Praxis und Theorie sind halt zwei paar Schuhe tongue.gif

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ImperatoM

Hm...Steuererhöhungen wirken konjunkturbelebend?:huh:

 

Du betrachtest nun nur die eine Seite der Medallie - nämlich die Erhöhung bei den Vermögensbesitzern und Erben. Diesen Mittelzufluss soll der Staat aber gar nicht erst in seinen Haushalt mit aufnehmen, sondern ähnlich wie die heutigen Sozialabgaben direkt an die Rentenempfänger weitergeben. Man könnte es statt "Vermögenssteuer" also auch als "Vermögensrentenabgabe" bzw. "Erbschaftsrentenabgabe" bezeichnen, die direkt der Rentenversicherung zufließen könnten.

 

Betrachtet man es ganzheitlich, handelt es sich dann weder um eine Abgabenerhöhung, noch um eine -senkung. Es ist schlicht eine Umverteilung. Man würde den Konsum stärken und auf der anderen Seite weniger sparen - das ist in der Tat konjunkturbelebend.

 

Das Rentenproblem wäre gelöst. Und wer 10 Mio erbt, kann auch 5 abgeben, ohne notleiden zu müssen.

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Schwachzocker

...

Das Rentenproblem wäre gelöst. Und wer 10 Mio erbt, kann auch 5 abgeben, ohne notleiden zu müssen.

Jo, jetzt müssen die es nur genauso schön finden wie Du, ihre geerbte Firma halbieren und dann zahlen die halt. Personal wird natürlich nicht abgebaut.

Oder meinst Du, die nehmen das vom Tagesgeldkonto?

Das alles muss dann auch schön kontrolliert werden.

Und am Ende stellt man fest, dass von denen, die 5 Millionen "abgeben" sollen, kaum noch jemand anwesend ist.

 

 

 

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