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Richie_Rich
4 hours ago, Mato said:

nicco: Sehr interessant. Bisher habe ich mir diesen CBOE Put-Call-Ratio Indikator auf Aktien nicht genau angesehen. Aber der scheint derzeit ja äußerst gering zu sein. Wenn ich es richtig verstehe (bitte korrigiert mich ansonsten) überwiegen hier aktuell deutlich die Kauf-Optionen und die Stimmung am Optionsmarkt ist sehr gut bis euphorisch. Damit deckt sich der Indikator aktuell mit dem Fear&Greed-Index, der ja auch das Put-Call-Ratio als Teil beinhaltet.

 

Beides sind jedenfalls Kontraindikatoren, die darauf hindeuten, dass man etwas vorsichtiger agieren kann. Ich denke derzeit angesichts des seit ein paar Tagen sehr hohen Fear&Greed-Index über eine leichte Reduktion der Aktienquote nach. Da überstürze ich aber auch erstmal nichts, denn wie oben schon von anderen erwähnt, kann die Euphorie auch noch länger anhalten. Timing is a bitch :-)

Hast du dir den Text, der hinter dem Link zu finden ist, mal durchgelesen? Und übrigens flattert der Fear&Greed Index wie ein Fähnchen im Wind. Schau dir die Woche vor der Wahl an. Das sind gerade mal wenige Wochen. Wie aussagekräftig und handlungsleitend soll das sein?

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kariya
vor 7 Stunden von Richie_Rich:

Und übrigens flattert der Fear&Greed Index wie ein Fähnchen im Wind.

Selbstverständlich tut er das. Er soll schliesslich die Psyche eines grossen Teils der Marktteilnehmer abbilden.

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Al Bondy
vor 11 Stunden von Richie_Rich:

übrigens flattert der Fear&Greed Index wie ein Fähnchen im Wind.

Wie aussagekräftig und handlungsleitend soll das sein?

.... absolut aussagekräftig, handlungsleitend und richtungsweisend.

Weil was da in Wahrheit flattert, ist nicht der Index. Sondern die im Index erfassten Nerven der zumeist emotional hochgradig hysterischen privaten Anleger. Während Institutionelle wie Warren Buffett auf Millardenbergen von Cash sitzen, liefern die Finanzmärkte 2020 ein irrationales Einbruchs- oder Aufbruchssignal nach dem andern. Wobei heute nahe dem Jahresende schon -abgesehen von natürlicher Umverteilung- unterm ganz großen Strich nur "außer Spesen nix gewesen" steht.

 

Passt eher in den Gold-Thread, über die Gold/S&P-Ratio aber auch hierher: Weekly Gold Fund Flows

Offensichtlich diesmal nicht allein die "Big Four" sondern stattdessen massenhaft private ETF-Holder.

Mir fällt dazu bestenfalls Loriot (resp. "Wilhelm Bendow") ein:

"Ja wo laufen sie denn, wo laufen sie denn alle hin ?"

 

# Jetzt alles in Black-Friday-Shopping nach dem Motto "Viel Sparen durch sinnlos Geld aus dem Fenster werfen" ?

# Jetzt alles in Cryptos, nachdem vorranging ETH schon eine Riesenjahresperformance hingelegt hat ?

# Oder nach dem März-Tief erst jetzt alles in US-Aktien am Allzeithoch oder noch drüber kaufen ?

Was der Angst-und-Gier-Index nicht zeigt, ist dass die US-Aktiennachfrage im Jahresvergleich momentan bestenfalls eher nur durchschnittlich ist. Und sich stattdessen komplett von jeder wirtschaftlichen Realität sowie fakten- und vernunftbasierter Zukunftprognostik abgekoppelt hat.

 

Tatsächlich geändert hat sich am Basis-Szenario trotz aller hochemotionalen 2020er-Hin-und-Her- oder Angst-und-Gier-Bewegungen grundsätzlich fast nichts. Außer dass zu den bereits vorhandenen Krisen und Problemfeldern noch mehr neue und noch viel mehr neue Schulden hinzugekommen sind. Ergo wird sich auch 2021 und folgende, relativ sicher erst erkennbar sobald sich der aufgeregte Qualm verzogen hat, die schon seit 2018 laufende wirtschaftliche Abwärtsbewegung bestenfalls und möglicherweise auch verschärft weiter fortsetzen. Asien und USA dabei mit besserer Perspektive als die EU.  Gigantic Megafone Pattern

 

Zum Herumzocken mit dem permanenten Risiko über Nacht oder urplötzlich dabei auf dem falschen Fuß erwischt zu werden, war 2020 bestens geeignet - für langfristig orientierte strategische Investments dagegen außer im März fast durchgängig unbrauchbar. Da bieten sich 2021 wahrscheinlich bessere Gelegenheiten, die man teils jetzt schon abchecken und vorbereiten kann.

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Mato
· bearbeitet von Mato
vor 20 Stunden von Richie_Rich:

Hast du dir den Text, der hinter dem Link zu finden ist, mal durchgelesen? Und übrigens flattert der Fear&Greed Index wie ein Fähnchen im Wind. Schau dir die Woche vor der Wahl an. Das sind gerade mal wenige Wochen. Wie aussagekräftig und handlungsleitend soll das sein?

Ja, den schwer lesbaren bunten Text auf schwarzem Hintergrund habe ich überflogen. Von ein paar religiösen und kapitalismuskritischen Anmerkungen abgesehen, deckt sich die Grundaussage doch aber. Oder meinst Du, ich habe bei diesem CBOE Put-Call-Ratio-Indikator etwas falsch verstanden? Dann bitte ich um eine Erläuterung.

 

Ansonsten zum Fear&Greed-Index: Der schwankt in der Tat manchmal sehr stark. Die Schwankungen im mittleren Bereich beachte ich auch nicht weiter. Aber die extremen Werte (z.B. unter 20 oder über 80) sind relativ selten. Diese nehme ich dann zumindest zum Anlass über meine Aktienquote nachzudenken. Anfang des Jahres hatte ich mit einer Korrektur am Gesamtmarkt gerechnet, was auch vom Index (mit Werten zwischen 90 und 100) unterstützt wurde. Nun kam aber bekanntlich der Corona-Absturz. Wie es ohne diesen gelaufen wäre, weiß man nicht. Aber im Endeffekt war ich glücklich darüber, etwas mehr Cash aufgebaut zu haben. Gut, ein glücklicher Einzelfall. Grundsätzlich halte ich die Extremwerte aber schon für beachtenswert. Sehr viel Euphorie im Markt lässt vergleichsweise wenig Spielraum für weitere Kursanstiege, da schon sehr viele Anleger investiert sind. Sehr viel Angst hingeben mit schon sehr vielen Leuten an der Seitenlinie begrenzt das Risiko und ermöglicht künftige Kursanstiege. Ich denke Ähnliches gilt auch für das Verhältnis der Put-Call-Optionen.

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Richie_Rich
· bearbeitet von Richie_Rich
13 hours ago, kariya said:

Selbstverständlich tut er das. Er soll schliesslich die Psyche eines grossen Teils der Marktteilnehmer abbilden.

Wenn folglich alle Marktteilnehmer gut drauf sind momentan, warum dann Aktienquote reduzieren und die Jahresendralleye verpassen? Warum am Höchstpunkt der Fear kaufen, wo alle Anleger zum Ausgang wollen? Umgekehrte Psychologie? Ich sehe nicht, welche Anhaltspunkte mir der Index für den Kurs der Zukunft geben soll, weder wann, noch wie stark, noch für wie lange, oder in welche Richtung. Aber gut, vielleicht wählt sich jeder sein Schlangengift selbst aus.

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Doomer
· bearbeitet von Doomer
vor 12 Stunden von Richie_Rich:

Wenn folglich alle Marktteilnehmer gut drauf sind momentan, warum dann Aktienquote reduzieren und die Jahresendralleye verpassen? Warum am Höchstpunkt der Fear kaufen, wo alle Anleger zum Ausgang wollen? Umgekehrte Psychologie? Ich sehe nicht, welche Anhaltspunkte mir der Index für den Kurs der Zukunft geben soll, weder wann, noch wie stark, noch für wie lange, oder in welche Richtung. Aber gut, vielleicht wählt sich jeder sein Schlangengift selbst aus.

Da verstehst du was falsch. Der Gedanke dahinter ist, dass bei einem hohen Greed-Index bereits der Großteil des gewillten Geldes im Markt ist, entsprechend gibt es weniger gewillte Käufer, die zu aktuellen Kursen noch einsteigen. Im Gegenzug impliziert der hohe Fear-Index, dass alle bereits mit ihrem Geld flüchteten, also mehr gewilltes Geld für den Markt bereitsteht. 

 

Das soll kein Argument für oder gegen die Sinnhaftigkeit oder Bedeutung sein, nur das Prinzip des Index erklären.

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Up_and_Down

Wow!! Etwas anderes als endlos steigende Kurse ohne jedes Korrekturrisiko existiert in der Vorstellung des Aktienmarktes gar nicht mehr. Ja, wenn im Laufe der Zeit der Optionsmarkt wächst, dann kann man das im historischen Kontext relativieren. Diese jüngste parabolische Entwicklung jedoch ist in höchstem Maße ungesund.

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Jenseits der Optionen sieht es auf globaler Basis (die Grafik ist schon 1-2 Wochen alt) beim Kapital, welches in Aktien geflossen ist ähnlich aus:

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dw_
vor 11 Minuten von Up_and_Down:

Wow!! Etwas anderes als endlos steigende Kurse ohne jedes Korrekturrisiko existiert in der Vorstellung des Aktienmarktes gar nicht mehr.

Wo, wenn nicht auf einem global zugänglichen entwickelten Kapitalmarkt, soll sich Inflation ausbilden? Unter Inflation ist der absolute Rekord selbstverständlich.

Brot und Butter kann man vergleichen. Geld ist nur das universelle Tauschmittel, wenn man nicht Brot gegen Butter tauschen kann.

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Up_and_Down
· bearbeitet von Up_and_Down
vor einer Stunde von dw_:

Wo, wenn nicht auf einem global zugänglichen entwickelten Kapitalmarkt, soll sich Inflation ausbilden? Unter Inflation ist der absolute Rekord selbstverständlich.

Brot und Butter kann man vergleichen. Geld ist nur das universelle Tauschmittel, wenn man nicht Brot gegen Butter tauschen kann.


Das heißt jedoch nicht, dass deflationäre Schocks am Kapitalmarkt ausgeschlossen sind. Der März war ein Vorgeschmack (fallende Anleihen-, Aktien- Rohölpreise). Ohne Zentralbank- und Staatsinterventation wäre es zu Massenpleiten gekommen. Wenn Schuldpapiere ihren Wert verlieren, weil der Schuldner zahlungsunfähig wird, dann sinkt die Geldmenge, schließlich ist fast alles Geld Kredit. Wenn zeitgleich auch die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes sinkt, z.B. weil wegen einer Pandemie das öffentliche Leben stark eingeschränkt wird, dann sinken beide Faktoren für Inflation, d.h. in diesem Fall hätten wir also Disinflation oder Deflation.
Ein Unternehmen, dessen Geschäft so stark reduziert wurde, dass es seine laufenden Verbindlichkeiten nicht mehr ohne subventionierte Kredite begleichen kann, mag kurzfristig liquide sein, aber es ist noch lange nicht solvent. Man werfe mal einen Blick auf den Russell 2000. Im Jahr 2019 hatten bereits über ein Drittel aller Unternehmen in dem amerikanischen Small Cap Index Verluste geschrieben. Nun folgte eine Pandemie und jetzt steht der Index auf einem Allzeithoch?!
Die Kouponsätze am langen Ende der Zinsstrukturkurve zeigen, dass die Erwartung zunächst auf Deflation liegt, bzw. die Erwartung zukünftiger Renditen ausgesprochen gering ist. Ein Blick auf die aktuellen Bewertungen am Aktienmarkt und Studien über die historischen Renditen nach nahezu ebenso hohen Bewertungsniveaus schildern die gleiche Geschichte.
Längerfristig sollte man besser etwas haben was hohen Inflationszahlen standhält. Nachdem wir dieses Jahr gesehen haben zu was Zentralbanken und Regierungen bereit sind, ist es folgerichtig, dass die nächste Reaktion, also nach dem nächsten deflationären Schock, noch gewaltiger ausfallen wird. Wenn weltweit durch längerfristige Programme Geld direkt an die Bürger überwiesen wird, dann wird neben den Aktienmärkten auch Brot und Butter merklich im Preis anziehen. Für Aktien jedenfalls bis zu einem gewissen Grad. Zu hohe Inflationsraten schmecken Aktien nämlich auch nicht, wenn also die Preise schneller anziehen als Unternehmen die Preise anheben können.

Mit dem Hintergrund, und ich wiederhole mich hier in Bezug auf meine Postings einige Tage früher in diesem Faden, erwarte ich, dass 2021 ebenso volatil bleibt wie 2020.

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H.B.
55 minutes ago, dw_ said:

 

Brot und Butter kann man vergleichen. Geld ist nur das universelle Tauschmittel, wenn man nicht Brot gegen Butter tauschen kann.

Ups. Lost in the Basics?

Brot und Butter kann man vergleichen, weil es ein Zahlungsmittel gibt. Ob man das mit Muscheln, Perlen oder Banknoten organisiert, ist eine gesellschaftliche Entscheidung.

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker

Fassen wir es zusammen:

 

1.) Nichts ist ausgeschlossen.

2.) Es gibt Risiken.

3.) Am Aktienmarkt sind auch in Zukunft Schwankungen zu erwarten.

 

vor 24 Minuten von Up_and_Down:

... ich wiederhole mich...

So ist es!

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Cornwallis
vor einer Stunde von Up_and_Down:

 Wenn Schuldpapiere ihren Wert verlieren, weil der Schuldner zahlungsunfähig wird, dann sinkt die Geldmenge, schließlich ist fast alles Geld Kredit.

Könntest Du erläutern, inwieweit dies Auswirkungen auf die Zentralbankbilanz hat, aus denen man die Geldmenge meines Erachtens ablesen kann, sofern nicht die Banken pleite gehen und deren bei der Zentralbank zur Refinanzierung hinterlegten Sicherheiten ebenfalls gleichzeitig wertlos verfallen?

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H.B.
2 hours ago, Up_and_Down said:


Das heißt jedoch nicht, dass deflationäre Schocks am Kapitalmarkt ausgeschlossen sind. Der März war ein Vorgeschmack (fallende Anleihen-, Aktien- Rohölpreise). Ohne Zentralbank- und Staatsinterventation wäre es zu Massenpleiten gekommen.
Mit dem Hintergrund, und ich wiederhole mich hier in Bezug auf meine Postings einige Tage früher in diesem Faden, erwarte ich, dass 2021 ebenso volatil bleibt wie 2020.

 

guter Beitrag!

Jetzt das ABER.

 

Die Perspektive »Kapitalmarkt« verengt die Sicht.

Wie oben bereits angemerkt, dient Geld dazu, gesellschaftliche Interaktionen zu ermöglichen.

Man stelle sich die Gesellschaft wie eine Amöbensuppe in einem Aquarium vor. Die einzelnen Amöben interagieren mit ihrer Umwelt, umschließen andere, handeln den Austausch dringend benötigter Stoffe aus.

Nun scheint die Sonne auf das Aquarium. Das Wasser verdunstet. (vereinfacht stellen wir uns vor, dass es an den Wänden nicht kondensiert, sondern in der Luft gelöst bleibt).

Die Amöben sitzen bald auf dem trockenen.

 

Was hilft?

 

Klar: ein Wasserstrahl. Der macht die Suppe wieder fluid und kühlt gleichzeitig das Aquarium ab.

 

Aus der Sicht der Amöben ist die Aktion sehr zielgerichtet und völlig harmlos. Aus der Sicht des Wassers ist eine gefährliche Vermehrung zu proklamieren. Was, wenn das gelöste Wasser plötzlich wieder kondensiert? Dann schwimmen die  Amöben wohlmöglich über den Überlauf weg und das ganze System bricht zusammen.

 

Die kleine Analogie hilft vielleicht dem einen oder anderen, den Blick aufs Ganze nicht zu verlieren. 

 

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Up_and_Down
· bearbeitet von Up_and_Down
vor 1 Stunde von Cornwallis:

Könntest Du erläutern, inwieweit dies Auswirkungen auf die Zentralbankbilanz hat, aus denen man die Geldmenge meines Erachtens ablesen kann, sofern nicht die Banken pleite gehen und deren bei der Zentralbank zur Refinanzierung hinterlegten Sicherheiten ebenfalls gleichzeitig wertlos verfallen?


Die Zentralbanken selbst erschaffen ja kein neues Geld und die Geldmenge M2 wäre auch nicht deckungsgleich mit der Bilanzsumme der zugehörigen Zentralbank. Für den US Dollar etwa wird M2 derzeit mit rund 19 Billionen angegeben, wohingegen die FED-Bilanz bei 7 Billionen steht. In die Bilanz der Zentralbank kann nur das eingehen was sie von den Banken kauft. Die Bilanz der FED etwa besteht zu 63% aus US-Staatsanleihen und 28% aus Immobilienkreditpapieren. Das sind die Vermögenswerte, welche die FED im Laufe der Jahre über Quantitative Easing von den Banken im Austausch für Bankreserven gekauft hat. Die eigentliche Kreditwirtschaft ist jedoch weitaus größer (siehe M2 vs. FED-Bilanz). Damit also die Bilanz der amerikanischen Zentralbank durch eine Schuldenkrise ernsthaft reduziert wird, müsste der Staat pleite gehen oder wir bräuchten eine Neuauflage der Immobilienkrise von 2008/09. Daran erkennt man auch warum Banken bevorzugt Immobilienkredite vergeben. Sie können diese bei der FED gegen Bankreserven eintauschen.
Die Frage ist also was mit den Werten passiert, welche die Banken in ihrer Bilanz halten, welche jedoch von den Zentralbanken entweder gar nicht oder nur in sehr geringen Mengen gekauft werden. Diese Papiere sitzen dann wohl dauerhaft in der Bankbilanz bis sie abgezahlt wurden oder abgeschrieben werden müssen, weil der Schuldner nicht zahlen kann. Oder die Bank bündelt sie dann in ein hübsches kleines Portfolio aus Ramschanleihen, erklärt es für diversifiziert, lässt sich von einer Ratingagentur ein AAA dafür geben und verkauft es weiter.
Wenn ein solcher Kredit implodiert dürfte das also die FED-Bilanz nicht berühren. Ja, ich weiß, dass die FED mittlerweile auch High Yield Papiere hält, aber es ist eher ein Rundungsfehler in der großen Bilanz.
Soweit zumindest mein Verständnis.

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finisher
· bearbeitet von finisher
vor 15 Minuten von Toni:

Also Bewertungs-Pabst Aswath Damodaran findet den Index allenfalls leicht überbewertet:

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http://aswathdamodaran.blogspot.com/2020/11/a-viral-market-update-xiv-wrap-on-covid.html
 

Bei einer Discountrate von 6,46%. Wenn man mit einer zukünftigen Rendite von 6,46% p.a. zufrieden ist, dann kann man bei 3100 kaufen. Auf diese Discountrate kommt Damodaran über die Rechnung 5,58% Aktienrisko Premium + 0,88% risikofreier Zins.

Wenn die Zinsen so niedrig bleiben, dann sind 6,46% p.a. super. Steigen die Zinsen wieder, dann steigt die Discountrate und Aktien werden viel zu teuer, da der abgezinste faire Preis dann tiefer liegt.

 

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Up_and_Down
vor 26 Minuten von H.B.:

guter Beitrag!

Jetzt das ABER.

 

Die Perspektive »Kapitalmarkt« verengt die Sicht.
...

Was hilft?

 

Klar: ein Wasserstrahl. Der macht die Suppe wieder fluid und kühlt gleichzeitig das Aquarium ab.


Zunächst einmal meinen Dank dafür.

Die Frage ist was ist der Wasserstrahl oder was halten die Leute für den Wasserstrahl? Wenn das Wasser die Geldmenge darstellt ist es wichtig zu beachten, dass QE zunächst ein Scheinwasserstrahl ist. Die Geldmenge wird dadurch nicht erhöht. Es wird nur ein Asset, z.B. eine Staatsanleihe, gegen Bankreserven getauscht. Der Zweitrundeneffekt, also geringere Renditen auf Staatsanleihen, welche dann von Anlegern zum Anlass genommen werden Aktien oder Immobilien höher zu bepreisen, ist etwas anderes.
Was die FED etwa dieses Jahr begonnen hat, und hier schließe ich wieder den Bogen meinem von dir zitierten Kommentar, ist etwas anderes, es ist ein echter Wasserstrahl. Nach meinem Verständnis kauft die FED über ein sogenanntes Special Purpose Vehicle (rechtlich höchst umstritten) Unternehmensanleihen bzw. vergibt im Rahmen von verschiedenen Rettungsprogrammen Kredite. Damit erhöhen sie direkt die Geldmenge, d.h. in diesem Fall das Wasser.
Wenn die FED die Leitzinsen senkt oder den Reservesatz von Sicherheiten bei der Kreditschöpfung herabsetzt, gibt sie den Banken die Werkzeuge an die Hand um das Aquarium zu fluten.
Für die einfache Amöbe ist jedoch sicherlich ziemlich egal ob die FED selbst oder eine Bank den Wasserschlauch hält und damit ist ihr diese Kapitalmarktsicht sicherlich gleichgültig. Für uns als Anleger ist das etwas anderes. Zunächst hat die Zentralbankpolitik Preise von Vermögenswerten ad absurdum geführt, was sie jedoch jetzt tun riskiert einen Kondensierungsprozess einzuleiten. Ehe das geschieht könnte die Sonne allerdings noch einmal so kräftig scheinen (Deflation), dass sie sich genötigt sehen entweder direkt oder über die Banken den Hahn für den Wasserschlauch extra stark aufzudrehen. Wenn die Realisierung dann irgendwann einsetzt, dass da aber eine ganze Menge Wasser von der Zimmerdecke runtertropft, dann wird es zu spät sein gegenzusteuern.

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Cornwallis
vor 58 Minuten von Up_and_Down:

Die Zentralbanken selbst erschaffen ja kein neues Geld [...]

Habe mal geantwortet. Um den Faden nicht übermäßig zu vergewaltigen allerdings hier.

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nicco
vor 2 Stunden von Toni:

Also Bewertungs-Pabst Aswath Damodaran findet den Index allenfalls leicht überbewertet:

 

Die Goldmänner haben da eine andere Meinung

Zitat

Goldman Sachs estimated in November that U.S. valuations reached the top decile across every measurable category, except for free cash flow yield:

 

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Quelle: Peak Insanity: Stagflation Could Trigger A Market Crash

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Richie_Rich
· bearbeitet von Richie_Rich
19 hours ago, Doomer said:

Da verstehst du was falsch. Der Gedanke dahinter ist, dass bei einem hohen Greed-Index bereits der Großteil des gewillten Geldes im Markt ist, entsprechend gibt es weniger gewillte Käufer, die zu aktuellen Kursen noch einsteigen. Im Gegenzug impliziert der hohe Fear-Index, dass alle bereits mit ihrem Geld flüchteten, also mehr gewilltes Geld für den Markt bereitsteht.

Ich verstehe deine Aussage, aber das kommt doch  so überhaupt nicht hin.

Eine Woche vor der US-Wahl lag die Fear bei ca. 40? Dennoch waren die Marktindizes zeitgleich nur um ca. 5% eingebrochen (sind jetzt alles nur Erinnerungswerte, nagel mich darauf nicht fest). Eine Woche später, Marktindizes hatten sich wiederhergestellt, regiert plötzlich die Gier mit 90er Werten? Ich sehe nicht, wie diese Schwankung bei Fear&Greed mit den Schwankungen des "willigem oder unwilligem" Geldes im Markt deckungsgleich sein sollen. Im März sind gab es bei ähnlicher "Fear" doch massiv höhere Abflüsse aus den Aktienmärkten bzw. aus nahezu allen Märkten. Und jetzt gibt es ähnliche Schwankungen im Fear&Greed-Index, aber nur marginale Schwankungen in den Marktbewegungen/Indizes.

Genau dadurch ist der F&G-Index ja so wenig richtungsweisend.

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Richie_Rich
· bearbeitet von Richie_Rich
8 hours ago, Toni said:

Also Bewertungs-Pabst Aswath Damodaran findet den Index allenfalls leicht überbewertet:

Als er den Post veröffentlicht hat, bezogen sich seine Berechnungen auf 3.270 S&P-500-Punkte vom 2. November. Fairer Wert seiner Meinung nach 3.108. Das sind "milde" 5% Überbewertung.

Aktuell steht der S&P allerdings bei ca. 3.600 Punkten. Ergo nicht mehr mild überbewertet, weil aktuell ca. 15% über dem fairen Wert?

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Up_and_Down
· bearbeitet von Up_and_Down

Das sind eine Menge Gaps im S&P 500. Immer das selbe. Am Morgen mit einem Gap nach oben in den Handel gestartet, seitwärts getrudelt und dann die nächste Impfstoffmeldung oder "Schau mal wir hatten nur 778.000 Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe letzte Woche" (Immer noch deutlich höher als der Rekord pre-Covid, aber egal) als Ausrede für den nächsten Sprung nach oben. Wenn all diese Gaps geschlossen werden, dann wären wir allein damit bei -10% vom aktuellen Indexstand aus betrachtet.

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nicco

Nur leicht überbewertet?

 

Zitat

Holger Zschaepitz

@Schuldensuehner

S&P 500 CAPE ratio (cyclically adjusted P/E by looking at 10yrs of earnings not current) now above 1929 levels for the only time apart from 1998-2001, DB says. We have 1679 monthly observations back to 1881, CAPE was higher than current for 38mths between early 1998 to early 2001

Quelle

SP500_CAPE.jpg.1b96364001191596a5a426018327519f.jpg

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Al Bondy
Am 1.12.2020 um 05:37 von Richie_Rich:

Ich verstehe deine Aussage, aber das kommt doch  so überhaupt nicht hin.

Und jetzt gibt es ähnliche Schwankungen im Fear&Greed-Index, aber nur marginale Schwankungen in den Marktbewegungen/Indizes.

Genau dadurch ist der F&G-Index ja so wenig richtungsweisend.

... eventuell solltest Du Dich mehr mit "Behavioral Finance" beschäftigen, statt von einem Indikator allein die Lösung aller Fragen zu erwarten. Scheint mir -nicht persönlich gemeint- so eine Grundtendenz hier zu sein, dass alles mögliche kritisiert oder abgelehnt bzw für nichtig erklärt wird, ohne dabei selbst über Alternativen außer mit zusammengebissenen Zähnen Buy-and-Hold zu verfügen.

Es geht bei allem vorrangig darum, den aktuellen Zustand des Marktes zu beurteilen und sein Risikomanagemnt dementsprechend zu fahren.

Wenn eine Warnlampe aufleuchtet, leutet eine Warnlampe auf.

Das kann jederzeit, muss aber nicht zwingend oder in stets gleicher Stärke, eine Reaktion nach sich ziehen.

Ein HighTech-Dashboard hat eine Menge an verschiedensten Signalfunktionen - und läßt sich nicht reduzieren auf das eine heute i.d.R. allein richtungweisende PKW-Lämpchen das rotleuchtend besagt "Fahr in die Werkstatt".

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nicco
· bearbeitet von nicco

Fear & Greed ist ein grober Warnindikator. Die Entwicklung der Volatilität ist als Risikoindikator m.E. besser geeignet.

Da der T Bond auch steigt:

Warnstufe 1

 

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Ergänzung

Die Insider verkaufen:

 

Zitat

3.12.2020

 

Macro Charts

@MacroCharts

Updated look at my favorite "Smart Money" indicator: Corporate Insiders are cashing out of Stocks at the fastest pace in nearly 4 years. Doesn't mean Stocks will collapse – as Insiders *tend* to be early sellers. But they did sell both Short-Term tops quite well this year.

Quelle

Insider_MC.png.e5787ba2d782b52d0b68e395470877d2.png

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